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d’Gäst und die Wirt’n<br />

Nie<br />

stehen<br />

bleiben.<br />

Die tun alles für ein Butterbrot: Beim Landmaschinenhersteller<br />

Pöttinger ist dieser Satz wörtlich zu nehmen: Aus Grieskirchen<br />

kommt das Mähwerk und der Ladewagen für den Bauern mit<br />

Milchvieh. Und genauso die Maschinen zur Bodenbearbeitung<br />

für den Troadbauern.<br />

So ist auch Dipl.-Ing. Klaus<br />

Pöttingers Büro mit einer<br />

Butterbrotparty eröffnet<br />

worden: „Ich liebe Störibrot“.<br />

Also gab es Weiße Störi – mit<br />

dänischer Butter, österreichischer<br />

Bauernbutter ... Butterbrot süß –<br />

und sauer. Vielfalt kann so einfach<br />

sein.<br />

„Es gibt ja Fischer, die mögen<br />

keine Fische.“ Klaus Pöttinger hat<br />

es da leicht – nicht nur in der<br />

Landwirtschaft: Er ist Jäger –<br />

„Wild ess ich mit großer Freude.<br />

Wenn ich mir das Fleisch aussuchen<br />

kann – nur Wild.“<br />

Zehn, fünfzehn Jahre lang war<br />

Klaus Pöttinger im Ausland. Mit<br />

Freude ist er zurückgekommen.<br />

Doch eines hat er sich nicht abgewöhnen<br />

lassen – dass er überlegt,<br />

wie etwas noch besser gelingen<br />

könnte.<br />

Mitgestaltet hat Klaus Pöttinger<br />

in der Sozialversicherung und<br />

als Präsident der Industriellenvereinigung<br />

in Oberösterreich.<br />

In dieser Funktion hat er vorgeschlagen,<br />

Gemeinden zusammenzulegen<br />

zu größeren Einheiten.<br />

Die Aufgaben der Bezirkshauptmannschaften<br />

könnte man dann<br />

aufteilen zwischen den (dann<br />

größeren) Gemeinden und dem<br />

Land.<br />

„Wie ich die Gemeinde-Debatte<br />

angezettelt habe, da war ich in<br />

vielen Wirtshäusern“, sagt Klaus<br />

Pöttinger. Die oft harten Diskussionen<br />

haben seine Freude an<br />

Reformen nicht verringert. Und<br />

er würde wie in seiner Firma auch<br />

in der Verwaltung die Mitarbeiter<br />

bitten, Vorschläge zu machen für<br />

Verbesserungen: „Beamte wissen<br />

genau, was zu verbessern ist.<br />

Der Mensch sucht Sicherheit – in<br />

Beziehung auf das Einkommen,<br />

auf den Arbeitsplatz, auf innere<br />

Sicherheit. Doch diese Sicherheit<br />

ist nur zu bekommen durch<br />

permanente Veränderungen: Ich<br />

muss meiner eigenen Angst ins<br />

Auge schauen.“<br />

Das ideale Wirthaus?<br />

„Das steckt hinter dieser<br />

wunderbaren Verballhornung –<br />

wia z’Haus: Bei der Sprache darf<br />

es auch so sein, dass man hört,<br />

wo jemand herkommt, auch wenn<br />

er nicht mehr Mundart spricht.<br />

Ein gutes Wirtshaus nimmt das<br />

Typische auf aus der Gegend.<br />

Und es zeigt, dass man dort nicht<br />

stehen geblieben ist.“<br />

Und diese Art von Küche ist<br />

in guten Wirtshäusern bei uns<br />

heut weit verbreitet, sagt Klaus<br />

Pöttinger: „Wenn man früher, vor<br />

dreißig Jahren in die Schweiz oder<br />

nach Deutschland gefahren ist,<br />

da haben wir einen Rückstand<br />

gehabt. Heute haben wir sie eingeholt.<br />

Da liegt vielleicht noch<br />

Italien voraus.“<br />

Vor ein paar Wochen war Klaus<br />

Pöttinger mit einem amerikanischen<br />

Unternehmer essen. Und<br />

der war ganz begeistert von der<br />

österreichischen Gastfreundschaft<br />

– von der Tischkultur bis hin zu<br />

dem, was es zu essen gab. Und<br />

der hat erzählt, dass es in seiner<br />

Heimat innerhalb von vierzig<br />

Kilometern genau ein Lokal gibt,<br />

wo ein Tischtuch am Tisch liegt. –<br />

„Wie gut ham wirs da.“<br />

Und zum Thema Landwirtschaft ?<br />

Gehts da immer größer weiter ?<br />

Gibts da einen Traum des Klaus<br />

Pöttinger ? „Beispielgebend ist,<br />

wie die Südtiroler das machen:<br />

Die österreichische Landwirtschaftspolitik<br />

setzt stark auf die<br />

Stützung der Primärproduktion.<br />

Die Südtiroler stützen die Vermarktung.<br />

Und sie erzielen damit<br />

die höchsten Primärpreise.<br />

Entscheidend ist die Qualität<br />

der Produkte der Landwirtschaft:<br />

Wenn man eine Pflanze unter<br />

Stress setzt, trägt sie vielleicht<br />

große Ähren, sie hat aber nicht<br />

Zeit genug Mikronährstoffe<br />

aufzunehmen: Wir müssen den<br />

Pflanzen mehr Zeit geben.<br />

Und in der österreichischen<br />

Landwirtschaft muss uns klar sein,<br />

dass wir in die Veredlung gehen<br />

müssen, für alles andere sind wir<br />

zu klein.“<br />

Restaurant Tuba<br />

Thomas Altendorfer<br />

Manglburg 13<br />

4710 Grieskirchen<br />

T 0 72 48 / 642 00 F DW 11<br />

manglburg@manglburg.at<br />

www.manglburg.at<br />

RT kein Ruhetag<br />

Hier ein Buchtipp von Klaus<br />

Pöttinger – für alle, die sich<br />

manchmal fragen, warum sie<br />

denn Steuern zahlen sollen. Und<br />

warum an diesen Staat:<br />

Peter Sloterdijk<br />

Die nehmende Hand<br />

und die gebende Seite<br />

Beiträge zu einer Debatte<br />

über die demokratische<br />

Neubegründung von Steuern<br />

Erschienen im Suhrkamp Verlag<br />

<br />

Die Uhr des Urgroßvaters ist hundertvierzig Jahre alt: Damals<br />

haben die Pöttingers Futterschneid maschinen erzeugt. Mittlerweile<br />

sind manche von Pöttingers Markennamen zum Synonym geworden<br />

für eine ganze Gerätegattung – zum Beispiel mex für Maishäcksler.<br />

Pöttinger ist nach wie vor ein Familienunternehmen – heute geführt<br />

von den Brüdern Heinz und Klaus Pöttinger. Die beiden haben schon<br />

vor zwanzig Jahren den „Pöttinger Verbesserungsprozess“ ins Leben<br />

gerufen: Ein Prämiensystem ermutigt die Mitar beiterinnen und Mitarbeiter,<br />

dass sie Verbesserungsvorschläge bringen. Ein System, das aus<br />

Japan kommt und das bei Pöttinger mit gutem Erfolg umgesetzt wird:<br />

Sechstausend kleine, mittlere und große Verbesserungen wurden<br />

2014 vorgeschlagen, fünfund achtzig Prozent davon werden umgesetzt:<br />

„Es will jeder mitreden, mitgestalten – aus der Ohnmacht in die Vollmacht.“<br />

Pöttingers Landmaschinen werden zu fünfundachtzig Prozent<br />

exportiert. Am Hauptsitz der Firma wird für die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter täglich frisch gekocht: „Es gibt keine Fertig gerichte.“<br />

Mehr rund um die Firma Pöttinger: www.poettinger.at.<br />

2 März 2015

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