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Der Archivar, Heft 4, Nov. 2005 - Archive in Nordrhein-Westfalen

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Abb. 1: Dame mit Rosen und Edelste<strong>in</strong>en aus dem „Tacu<strong>in</strong>um<br />

Sanitatis“ der Verde Visconti, um 1370<br />

überwältigenden Blick auf ihren persönlichen Besitz, der<br />

von e<strong>in</strong>em immensen Luxus, gerade <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf<br />

Schmuck, Kleidung und Mode zeugt – e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zigartige<br />

kulturgeschichtliche Quelle, weit über die südwestdeutsche<br />

Landesgeschichte h<strong>in</strong>aus.<br />

(Abb. 2)<br />

Antonia Visconti gilt <strong>in</strong> mehrfacher H<strong>in</strong>sicht als Exponent<strong>in</strong><br />

der Hofkultur <strong>in</strong> Württemberg: Im Bereich der<br />

Musik, die am elterlichen Hof <strong>in</strong> Mailand besonders entwickelt<br />

war, werden vor allem die ersten Orgeln auf ihre<br />

Veranlassung zurückgeführt. Diese wurden um 1400 bzw.<br />

kurz danach <strong>in</strong> der Stuttgarter Stiftskirche und der Bietigheimer<br />

Stadtkirche e<strong>in</strong>gerichtet. Auch die Literatur am<br />

Stuttgarter Hof und die bildende Kunst wird sie gefördert<br />

haben, bedenkt man nicht nur ihre eigene Bildung und die<br />

Bücher, die sie mitbrachte, sondern auch ihre Kirchenstiftung<br />

<strong>in</strong> Bietigheim. Und schließlich f<strong>in</strong>den wir <strong>in</strong> der<br />

„frow von Mailant garten“, wie er <strong>in</strong> den zeitgenössischen<br />

Quellen heißt, die wohl ursprüngliche Anlage e<strong>in</strong>es Ziergartens<br />

südlich des alten Schlosses wieder. Auch dieser<br />

berühmte Schlossgarten wird auf Antonias Initiative<br />

284<br />

Abb. 2: Aussteuerverzeichnis der Antonia Visconti: E<strong>in</strong>band<br />

zurückgeführt – Antonia Visconti: e<strong>in</strong> bleibender Schatz<br />

im Hause Württemberg.<br />

Die Ausstellung wird von zahlreichen wissenschaftlichen<br />

und kulturellen Veranstaltungen begleitet. Ausstellung<br />

und Begleitprogramm werden veranstaltet vom Landesarchiv<br />

Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart<br />

<strong>in</strong> Kooperation mit der Universität Tüb<strong>in</strong>gen, Institut<br />

für geschichtliche Landeskunde, der Università degli<br />

studi di Milano, dem Archivio di Stato di Milano, dem Istituto<br />

Italiano di Cultura <strong>in</strong> Stuttgart, dem Europahaus<br />

Stuttgart, der Stadt Bietigheim-Biss<strong>in</strong>gen und der Verwaltung<br />

der Staatlichen Schlösser und Gärten <strong>in</strong> Baden-Württemberg.<br />

Die Ausstellung und der Begleitkatalog s<strong>in</strong>d<br />

zweisprachig deutsch – italienisch gestaltet. Das Begleitprogramm<br />

„Lombardischer Herbst <strong>in</strong> und um Stuttgart“<br />

ist als Leporello über das Hauptstaatsarchiv Stuttgart und<br />

das Italienische Kultur<strong>in</strong>stitut Stuttgart erhältlich. E<strong>in</strong>e<br />

digitale Präsentation der Ausstellung mit ausgewählten<br />

Dokumenten, Bildern und zeitgenössischer Musik vom<br />

Hof der Visconti ist über das Internet abrufbar:<br />

http://www.landesarchiv-bw.de.<br />

Stuttgart Peter Rückert<br />

Ausstellung zum Forstwesen und zur Waldnutzung im<br />

Staatsarchiv Marburg<br />

„Weil das Holz e<strong>in</strong>e köstliche Ware ...“, so lautet der Titel<br />

der Ausstellung zur Geschichte des Forstwesens und der<br />

Waldnutzung <strong>in</strong> Nordhessen, die im Staatsarchiv Marburg<br />

bis zum 9. September zu sehen war. Zusammen mit dem<br />

Vere<strong>in</strong> für Hessische Geschichte und Landeskunde Marburg<br />

e.V. hatte das Archiv am 11. Mai <strong>2005</strong> zur Eröffnung<br />

der Ausstellung e<strong>in</strong>geladen. Zur E<strong>in</strong>stimmung der zahlreichen<br />

Besucher gab die Bläsergruppe der Marburger<br />

<strong>Der</strong> <strong>Archivar</strong>, Jg. 58, <strong>2005</strong>, H. 4

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