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Der Archivar, Heft 4, Nov. 2005 - Archive in Nordrhein-Westfalen

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mehr unverzichtbar, als sie die Grundlage für Erschließung<br />

und Auswertung se<strong>in</strong>er Bestände, Nachlässe und<br />

Sammlungen bieten. Die Aktualität dieser Kompetenz<br />

ergibt sich nicht nur aus den andernorts h<strong>in</strong>genommenen<br />

Defiziten <strong>in</strong> der Pflege und Handhabung solcher „Werkzeuge<br />

der Historiker<strong>in</strong>nen und Historiker“, sondern auch<br />

aus ihrer pragmatischen Bedeutung für e<strong>in</strong>e archivwissenschaftlich<br />

fundierte Bewältigung von digital vorgehaltenem<br />

Schriftgut.<br />

Durch die Vermittlung e<strong>in</strong>es quellenorientierten differenzierten<br />

Bildes der Geschichte Brandenburg-Preußens,<br />

stets mit Blick auf deren Verflechtung mit der deutschen<br />

und europäischen Geschichte, wird vom GStA PK ebenso<br />

e<strong>in</strong> legitimer Anspruch der historisch <strong>in</strong>teressierten<br />

Öffentlichkeit bedient wie zur speziellen Legitimation der<br />

Archivische Aufgaben der Kommunen im digitalen Zeitalter<br />

Positionspapier der kommunalen <strong>Archive</strong> <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

E<strong>in</strong>führung<br />

Seit den 1970er Jahren werden immer mehr Aufgabenbereiche<br />

der kommunalen Verwaltungen von der elektronischen<br />

Datenverarbeitung erfasst: Waren es anfangs zentrale<br />

Großrechner, die beispielsweise im E<strong>in</strong>wohnermeldebereich<br />

e<strong>in</strong>gesetzt wurden, so ist heute kaum e<strong>in</strong> Aufgabenbereich,<br />

kaum e<strong>in</strong> Arbeitsplatz ohne e<strong>in</strong>en an e<strong>in</strong>en<br />

Server angeschlossenen Computer zu f<strong>in</strong>den. Tag für Tag<br />

nehmen Zahl und Umfang der elektronischen Unterlagen<br />

<strong>in</strong> kommunalen Verwaltungen zu. Von langfristig angelegten<br />

Katasterunterlagen, Standesamts- oder Bauakten<br />

bis h<strong>in</strong> zu flüchtigen E-Mails reicht mittlerweile das Spektrum<br />

der elektronischen Unterlagen. Immer schnellere<br />

Umbrüche <strong>in</strong> der Technik von Hard- und Software, immer<br />

kürzere Lebenszyklen von Daten bedrohen die Überlieferung<br />

archivwürdiger Unterlagen. Strategien müssen entwickelt<br />

werden, um die archivwürdigen elektronischen<br />

Unterlagen für die Zukunft zu sichern. Die Kommunen<br />

s<strong>in</strong>d gefordert, ihre Aufgabe der Überlieferungsbildung<br />

nicht länger nur auf Akten aus Papier zu konzentrieren.<br />

Vielmehr müssen sie umgehend die große Aufgabe der<br />

dauerhaften Sicherung elektronischer Unterlagen angehen.<br />

Andernfalls wird die Überlieferung zu e<strong>in</strong>em zufälligen<br />

Zeitpunkt zwar nicht ganz abbrechen – die Utopie des<br />

„papierlosen Büros“ hat sich längst als wirklichkeitsfremd<br />

erwiesen –, aber sie wird lückenhaft und unsystematisch.<br />

Die bei den kommunalen Spitzenverbänden Nordrhe<strong>in</strong>-<strong>Westfalen</strong>s<br />

– dem Städtetag, dem Landkreistag und<br />

dem Städte- und Geme<strong>in</strong>debund – organisierten archivischen<br />

Arbeitsgruppen haben geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong> Positionspapier<br />

über „Archivische Aufgaben der Kommunen im digitalen<br />

Zeitalter“ erarbeitet und verabschiedet. Das Positionspapier,<br />

das nun von den drei Spitzenverbänden den<br />

Verwaltungsspitzen der e<strong>in</strong>zelnen Kommunen bekannt<br />

gemacht wird/worden ist, versteht sich als Aufforderung<br />

zur Kommunikation der Verwaltungsspitzen, der EDV-<br />

254<br />

geschichtlichen Grundlagen der SPK beigetragen. Diese<br />

Vermittlung basiert <strong>in</strong> der Hauptsache auf der IT-gestützten<br />

Archivalien-Erschließung <strong>in</strong> differenzierten Formen,<br />

darüber h<strong>in</strong>aus auf eigenen Auswertungsarbeiten <strong>in</strong> Form<br />

von Publikationen oder Ausstellungen.<br />

Für das GStA PK ist das Berufsbild „<strong>Archivar</strong>(<strong>in</strong>) und<br />

Historiker(<strong>in</strong>)“ <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Wechselwirkung umso selbstverständlicher,<br />

als es se<strong>in</strong>e Zusammenarbeit mit den verschiedenen<br />

Historischen Kommissionen und Organisationen<br />

für die Erforschung der Geschichte Brandenburg-Preußens<br />

garantiert. Über diese Kooperation hält das Archiv<br />

e<strong>in</strong>en kont<strong>in</strong>uierlichen Kontakt zur Forschung und schärft<br />

<strong>in</strong> diesem stetigen Diskurs se<strong>in</strong>e Kompetenz für die Erledigung<br />

der Kernaufgaben.<br />

Abteilungen und der <strong>Archive</strong> mite<strong>in</strong>ander über elektronische<br />

Unterlagen. Ziel ist es, geme<strong>in</strong>sam Strategien für den<br />

EDV-E<strong>in</strong>satz und für die Datensicherung zu entwerfen<br />

und umzusetzen, um die archivwürdigen Unterlagen –<br />

seien sie klassisch auf Papier festgehalten, seien sie elektronisch<br />

auf unterschiedlichsten Datenträgern gespeichert<br />

– dauerhaft zu sichern und so dem drohenden Überlieferungsausfall<br />

mit wirksamen Konzepten zu begegnen.<br />

Dr. Thomas Gießmann (für die Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der<br />

Stadt- und Geme<strong>in</strong>dearchive beim Städte- und Geme<strong>in</strong>debund<br />

NRW (ASGA))<br />

Dr. Kurt Ortmanns (für die Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der<br />

nordrhe<strong>in</strong>-westfälischen Stadtarchive des Städtetags<br />

NRW (ARGE))<br />

Prof. Dr. Leo Peters (für den Arbeitskreis der nordrhe<strong>in</strong>westfälischen<br />

Kreisarchive (AKKA))<br />

Textabdruck<br />

Archivische Aufgaben der Kommunen im digitalen<br />

Zeitalter<br />

(16. <strong>Nov</strong>ember 2004)<br />

Positionspapier der Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der Stadtarchive des<br />

Städtetags NRW, des Arbeitskreises der nordrhe<strong>in</strong>-westfälischen<br />

Kreisarchive beim Landkreistag NRW und der Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

der Stadt- und Geme<strong>in</strong>dearchive beim Städte- und<br />

Geme<strong>in</strong>debund NRW<br />

Die Bewahrung und Vermittlung des historischen Erbes<br />

der Kommunen ist e<strong>in</strong>e öffentliche Aufgabe, die eigenverantwortlich<br />

von ihnen wahrgenommen werden muss. Bei<br />

ihrer Erfüllung leisten die Kommunalarchive e<strong>in</strong>en<br />

wesentlichen Beitrag. Als Gedächtnis von Kommune und<br />

Verwaltung speichern sie Wissen, sichern und bewahren<br />

wertvolles Kulturgut. <strong>Archive</strong> dienen der Rechtsstaatlichkeit,<br />

sie garantieren die Transparenz und Überprüfbarkeit<br />

des Verwaltungshandelns und gewährleisten damit den<br />

<strong>Der</strong> <strong>Archivar</strong>, Jg. 58, <strong>2005</strong>, H. 4

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