Beilage 200 Jahre Sudenburg - Volksstimme
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12 | <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Sudenburg</strong><br />
Brillen und Haushaltsgeräte:<br />
Zwei Firmen behaupten sich seit über hundert <strong>Jahre</strong>n<br />
Fortsetzung von Seite 11<br />
1896 gründete der Kaufmann<br />
Albert Brennecke in <strong>Sudenburg</strong><br />
ein kleines Unternehmen, u.a.<br />
handelte er mit Wringmaschinen.<br />
1908 erwarb er das Wohnhaus<br />
Klausenerstraße 1/ Ecke<br />
Halberstädter Straße, wo er<br />
schon einige <strong>Jahre</strong> gelebt hatte<br />
und richtete im Erdgeschoss<br />
ein Ladengeschäft ein. Dort verkaufte<br />
er in erster Linie Fahrräder<br />
und Haushaltsgeräte.<br />
Während des Zweiten<br />
Weltkrieges wurde das Haus<br />
durch Bombensplitter zum<br />
Teil zerstört, aber nach Kriegsende<br />
sofort wieder instand<br />
gesetzt. Mittlerweile hatte Rolf<br />
Brennecke das Unternehmen<br />
von seinem Großvater übernommen<br />
und führte es im Sinne<br />
des Firmengründers in der Halberstädter<br />
Straße 74 weiter.<br />
1959 musste Rolf Brennecke<br />
seine Geschäftstätigkeit aufgeben,<br />
weil er nicht in eine sozialistische<br />
Geschäftsform einwilligte.<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1990 bekam die<br />
Tochter von Rolf Brennecke das<br />
Grundstück zurückübertragen<br />
und führt seit dieser Zeit erfolgreich<br />
das Familienunternehmen<br />
„Küchen-Technik- Triebel“.<br />
1904 gründete der Geschäftsmann<br />
Walter Heller auf der Halberstädter<br />
Straße / Ecke Kurfürstenstraße<br />
(auf dem Grundstück<br />
Ecke heutige Heidestraße steht<br />
seit 1994 das <strong>Sudenburg</strong>er Eck)<br />
ein Schmuckwaren- und Brillengeschäft.<br />
Im Jahr 1934 erwarb die<br />
Firma das Grundstück Halberstädter<br />
Straße 99 und baute das<br />
darauf stehende Gebäude ihren<br />
Ansprüchen entsprechend um.<br />
Dort wurden Schmuckwaren,<br />
wie Verlobungs- und Steinringe<br />
aus eigener Produktion angeboten.<br />
Walter Heller jun. führte seit<br />
den 1930er <strong>Jahre</strong>n das Unternehmen<br />
in zweiter Generation.<br />
Das zweistöckige Geschäftshaus<br />
wurde in den letzten<br />
Kriegstagen, auch infolge der<br />
Luftangriff e auf die in direkter<br />
Nachbarschaft liegende Firma<br />
Polte, völlig zerstört. Das<br />
traditionsreiche Familienunter-<br />
Die Firmen Brennecke und Heller<br />
Geschä ft Heller damals Breiter Weg / Ecke Kurfü rstenstraße heutige<br />
Heidestraße Foto: Archiv Feuerwache<br />
nehmen musste zeitweise auf<br />
anderen Grundstücken (u.a. am<br />
Ambrosiusplatz 5) bescheiden<br />
weitergeführt werden. 1954 wurde<br />
das zerstörte Gebäude dann<br />
als Erdgeschossbau mit Geschäft<br />
und Wohnung wieder aufgebaut.<br />
Zu DDR-Zeiten spezialisierte<br />
sich das Unternehmen, mittlerweile<br />
in dritter Generation geführt,<br />
als Optikerfachgeschäft<br />
und war weit über die <strong>Sudenburg</strong>er<br />
Grenzen hinaus bekannt.<br />
<strong>200</strong>5 ließ die Firma Heller das<br />
alte Gebäude abreißen und das<br />
Grundstück mit einem Neubau<br />
bebauen. Dort führt seit 2010 in<br />
vierter Generation Georg Walter<br />
Heller ein Fachgeschäft für<br />
Optik.<br />
Die alteingesessenen <strong>Sudenburg</strong>er<br />
Geschäftsleute engagieren<br />
sich heute noch sehr<br />
aktiv für ihren Stadtteil und<br />
unterstützen dabei z. B. das<br />
<strong>Sudenburg</strong>er Straßenfest oder<br />
den „Markt 1812“, der am kommenden<br />
23. und 24. Juni rund<br />
um den Ambrosiusplatz stattfi<br />
nden wird.<br />
Familientradition seit 1895 in <strong>Sudenburg</strong><br />
Gründerfamilie Albert Brennecke um 1910 vor dem Grundstück<br />
Klausenerstr. 1 – damals Westendstr. 44<br />
Heute in 4. Generation Gabriele Triebel (geb. Brennecke) mit<br />
Ehemann Horst Triebel vor ihrem Küchenstudio