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Beilage 200 Jahre Sudenburg - Volksstimme

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<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Sudenburg</strong><br />

Wie das „Schlösschen“ von <strong>Sudenburg</strong><br />

zur Bürgermeisterei wurde<br />

Die wechselvolle Geschichte eines Landhauses mit imposanter Kupferhaube in der heutigen Ackerstraße<br />

Von Nadja Gröschner<br />

<strong>Sudenburg</strong> ● Auf dem heutigen<br />

Grundstück Ackerstraße 7 stand<br />

bis in die 1970er <strong>Jahre</strong> ein ganz<br />

besonderes Landhaus, was von<br />

den <strong>Sudenburg</strong>ern liebevoll<br />

„Das Schlösschen“ genannt<br />

wurde. 1811 hatte Marie Christiane<br />

Lömpcke das Grundstück<br />

gekauft. Dafür musste sie von<br />

Jeromè, dem König von Westphalen,<br />

höchstpersönlich die<br />

Erlaubnis einholen, weil das<br />

Grundstück im Festungsbereich<br />

lag. 1812 ließ die Witwe das romantische<br />

Gartenhaus mit<br />

angeschlossenem Wirtschaftsgebäude<br />

für ihre beiden Söhne<br />

ausbauen, auf dem südlich gelegenen<br />

Hof richtete sie die erste<br />

Zichoriendarre von <strong>Sudenburg</strong><br />

ein.<br />

Zum Wohnhaus gehörte auch<br />

ein imposanter achteckiger<br />

Turm, der mit einer geschweiften<br />

Kupferhaube gedeckt war.<br />

Durch eine schmale Treppe gelangte<br />

man in den Turm, von<br />

dem man einen weiten Blick<br />

über das Gelände hatte. Im Obergeschoss<br />

befand sich ein Saal,<br />

dem ein mit zwei Säulen getragener<br />

Balkon vorgelagert war.<br />

Den Balkon konnte man vom<br />

Saal aus durch eine Flügeltür<br />

erreichen. Nördlich und östlich<br />

vom Haus erstreckte sich bis<br />

zum Fuchsberg ein herrlicher<br />

Park mit Buchsbäumen, Rosen,<br />

Obstbäumen und Kastanien..<br />

Als Christiane Lömpcke 1818<br />

verstarb, übernahmen ihre beiden<br />

Söhne zu gleichen Teilen das<br />

romantische Anwesen.<br />

Aufnahme aus den 1970er <strong>Jahre</strong>n, kurz bevor das Haus abgerissen wurde. Foto: Jürgen Blume<br />

Der ältere Sohn Wilhelm war<br />

ein angesehener Kaufmann, der<br />

mit einer geborenen Fölsche verheiratet<br />

war. Das Paar lebte bei<br />

den Schwiegereltern, bekannte<br />

Zuckerfabrikanten, im Breiten<br />

Weg S 129 (heute Halberstädter<br />

Straße 26, dort steht heute das<br />

einzig erhaltene Rayonhaus von<br />

<strong>Sudenburg</strong>).<br />

Sein jüngerer Bruder Carl<br />

Friedrich war Stadtrat von <strong>Sudenburg</strong><br />

und übernahm um<br />

1830 den Posten als <strong>Sudenburg</strong>er<br />

Bürgermeister. Als Carl Friedrich<br />

Lömpcke zum <strong>Sudenburg</strong>er<br />

Bürgermeister berufen wurde,<br />

Freie KFZ-Meisterwerkstatt<br />

richtete er im Wirtschaftgebäude<br />

seines Grundstückes die erste<br />

Bürgermeisterei von <strong>Sudenburg</strong><br />

ein. Von da an erledigten die <strong>Sudenburg</strong>er<br />

ihre Amtsgeschäfte<br />

direkt bei Lömpckes im Südlichen<br />

Stadtfeld, so hieß die Ackerstraße<br />

bis 1887. Als der Bürgermeister<br />

1851 verstarb, übernahm<br />

seine Nichte Caroline Schultze,<br />

geborene Lömpcke, das Anwesen.<br />

Sie ließ die Villa umbauen, die<br />

Bürgermeisterei wurde an der<br />

Stelle aufgegeben. Es ist nicht<br />

bekannt, wo sich zwischen<br />

1851 und 1887 das Rathaus von<br />

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<strong>Sudenburg</strong> befand. 1887 wurde<br />

dann das neue Rathaus auf dem<br />

Grundstück Halberstädter Straße<br />

140 (siehe nächste Folge der<br />

| 13<br />

Serie) errichtet.<br />

In den folgenden <strong>Jahre</strong>n bauten<br />

die Besitzer die romantische<br />

Villa im Empirestil mehrmals<br />

um.<br />

1932 stand in einem Zeitungsartikel:<br />

„Der Zauber einer<br />

über 100-jährigen Geschichte<br />

umschwingt das Haus ... Jene<br />

unsagbare Atmosphäre der<br />

Historie geht von ihm aus und<br />

spinnt den Betrachter ein. Wie<br />

ein verträumtes Idyll liegt dieses<br />

Landhaus inmitten einer nüchternen,<br />

unromantischen Umgebung<br />

der lärmenden Großstadt.“<br />

Das Gebäude überlebte den<br />

Zweiten Weltkrieg relativ unbeschadet,<br />

aber im Laufe der <strong>Jahre</strong><br />

wurde das Grundstück immer<br />

mehr verkleinert, zuletzt in den<br />

1960er <strong>Jahre</strong>n, als hier Garagen<br />

gebaut wurden.<br />

1964 stellte man die Villa unter<br />

Denkmalschutz, aber den<br />

Erben fehlte das nötige Geld zur<br />

Erhaltung.<br />

Mitte der 1970er <strong>Jahre</strong> wurde<br />

im Rahmen einer Feuerwehrübung<br />

das älteste Haus von <strong>Sudenburg</strong><br />

abgerissen.<br />

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