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S t a u f e n<br />
K U R I E R<br />
A U S F L Ü G E<br />
Kaffepause im<br />
Café Schraivogel<br />
(oben), Abendprogramm<br />
im<br />
Foyer des Museums<br />
(unten)<br />
28<br />
<strong>Staufia</strong> – 2012<br />
nur den Damen Gesellschaft leisten?<br />
Aus sicherer Quelle weiß<br />
ich aber, dass das Personal des<br />
Cafés leichte Schwierigkeiten<br />
hatte, den Ansturm der Kaffeetrinker<br />
und Kuchenesser zu bewältigen.<br />
Fakt ist auch, dass keine der Damen<br />
– auch keine der Ingenieurinnen<br />
– den dicken Diesel sehen<br />
wollte. Dabei verbirgt sich hinter<br />
der Fassade einer architektonisch<br />
außergewöhnlichen Jugendstilvilla<br />
eine technische Sensation. Der<br />
größte Dieselmotor aus der Zeit<br />
vor dem ersten Weltkrieg, der<br />
noch vollständig erhalten und<br />
mit allem Zubehör an seinem ursprünglichen<br />
Aufstellungsort<br />
steht. Diese mächtige Anlage lieferte<br />
Strom und Druckluft für die<br />
Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik.<br />
Der Diesel wurde bei MAN<br />
gebaut und 1910/11 in Schramberg<br />
montiert. Mit einem Gesamthubraum<br />
von 340 Liter leistete<br />
der Motor bei manuell re-<br />
gulierten 167 U/min 325 PS (239<br />
kW). Zum letzen Mal tat dieser<br />
Dieselmotor am 29. März 1963<br />
seinen regulären Dienst.<br />
Vom Dieselmotor bis zur Autosammlung<br />
Steim waren es nur einige<br />
Schritte. Wir wurden dort<br />
von einer sehr sachkundigen Dame<br />
in Empfang genommen, die<br />
zu wirklich jedem der ausgestellten<br />
Oldtimer und Youngtimer etwas<br />
zu sagen wusste. Herr Dr.<br />
Ing. Hans-Joachim Steim – natürlich<br />
aus Schram berg – erwarb vor<br />
über 30 Jahren seinen ersten Oldtimer,<br />
einen Ford A Bj. 1928. Im<br />
Laufe der Jahre kamen zahlreiche<br />
Fahr-zeuge aus den Jahren 1902<br />
bis heute hinzu. Hannes Steim,<br />
Sohn des Unternehmers, erweiterte<br />
die Sammlung und 2005<br />
wurde eine Stiftung gegründet<br />
mit dem Ziel, diese Sammlung<br />
der Öffentlichkeit zugänglich zu<br />
machen. Auf 3.000 m² Ausstellungsfläche,<br />
verteilt auf zwei<br />
Stockwerke, werden mehr als 100<br />
wertvolle Fahrzeuge ausgestellt;<br />
eines schöner als das andere und<br />
(fast) alle fahrbereit. Da wundert<br />
es nicht, wenn diese Kostbarkeiten<br />
bundesweit an Oldtimer-Veranstaltungen<br />
teilnehmen.<br />
Einige der Exponate, die mir besonders<br />
gut gefallen haben,<br />
möchte ich hier erwähnen.<br />
Ich beginne mit einem Austin<br />
Healey aus dem Jahre 1966, lasse<br />
– natürlich – eine Isetta folgen<br />
und vergesse auch den Bentley<br />
aus dem Jahr 1927 nicht. BMW ist<br />
mit vielen Modellen vertreten,<br />
nicht nur mit dem 1971-er 2002,<br />
einer wahren Legende. Ein Cadillac<br />
war mir immer schon zu groß,<br />
aber der 1923er Duesenberg ist<br />
nicht eben kleiner. Klar, dass auch<br />
Ferrari mit vielen verschiedenen<br />
Fahrzeugen diverser Jahrgänge<br />
präsent ist, und zwar wie es sein<br />
muss in der Farbe ferrarirot. Das<br />
erste Auto der Sammlung, den<br />
Ford A erwähnte ich bereits,<br />
nicht aber die Feuerwehrautos<br />
von Magirus oder gar den Maybach<br />
Zeppelin (1932) und seinen<br />
neuen Bruder Maybach Typ 57<br />
(2004). 20 verschiedene Mercedes<br />
beherbergt die Sammlung, dar-<br />
unter selbstverständlich den Klassiker<br />
300 SLS Flügeltürer. Der<br />
Adenauer 600 war zur Zeit unseres<br />
Besuches auf Tour, dafür<br />
stand der von Herrn Lübke zum<br />
Anschauen bereit. Dem Opel<br />
Manta (1972) fehlte leider der<br />
Fuchsschwanz an der Antenne,<br />
dafür war VW mit einem Kübelwagen<br />
(1943) dabei und natürlich<br />
Wills Original-Jeep. Soweit<br />
der kleine Auszug aus den Exponaten.<br />
Ich frage mich nur, welche<br />
fleißige Hausfrau die Autos tagtäglich<br />
vom Staub befreit, denn<br />
makellos sauber standen sie alle<br />
da.<br />
So gegen 18 Uhr fanden sich sowohl<br />
die Kaffeetrinker als auch<br />
die Diesel- und Autofans im Museum<br />
„ErfinderZeiten” ein, um<br />
das Abendprogramm zu genie -<br />
ßen. An langen Tischen fanden<br />
vor der Kulisse historischer Autos<br />
alle einen Platz. Getränke zu absolut<br />
fairen Preisen standen bereit,<br />
jeder bediente sich selbst.<br />
Jetzt, zur frühen Abendstunde,<br />
fand die offizielle Begrüßung<br />
statt. Als erster ergriff unser AHP<br />
Pneu das Wort. Er bedankte sich<br />
bei BB Allegro für die Einladung<br />
in sein Museum und bei BB Pony<br />
für die Organisation dieses<br />
Events. Er hob hervor, dass rund<br />
15 % aller S<strong>taufen</strong> seinem Ruf<br />
gefolgt sind und dabei waren. Ich<br />
weiß nicht, wie viele S<strong>taufen</strong> im<br />
Großraum Stuttgart/Esslingen beheimatet<br />
sind, aber dramatisch<br />
viel kamen mir 15% nicht vor.<br />
Nun, wenn alle dabei gewesen<br />
wären bräuchte es diesen Bericht<br />
nicht. Beim 100. im Jahre 2014<br />
dürfen es ruhig mehr sein. Dorle<br />
und ich sind dabei. Versprochen!<br />
BB Allegro als zweiter Referent,<br />
der gegen das wartende Buffet<br />
anreden musste, erfreute seine<br />
Zuhörer mit interessanten Details<br />
zur Geschichte des Automobils.<br />
Vielleicht findet sich seine Ansprache<br />
ja an anderer Stelle des<br />
S<strong>taufen</strong>-Kuriers 2012 wieder.<br />
Nach den Worten unseres BB Allegro<br />
eröffnete Organisationschef<br />
Pony das Buffet, eine rustikale<br />
Schwarzwald-Vesper. Er betonte,<br />
dass er bewusst diesen Stil