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alpine gesellschaft bergler - Alpenverein Südtirol

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11 Mitteilungen September 2009<br />

UNESCO. Diese wurde vorerst<br />

aufgeschoben, und die Antragsteller<br />

mussten ihren Antrag<br />

überarbeiten und nachbessern.<br />

Die Organisation<br />

versicherte aber, dass die Dolomiten<br />

grundsätzlich das Potenzial<br />

hätten, in das Verzeichnis<br />

aufgenommen zu werden,<br />

vor allem wegen zweierlei Besonderheiten:<br />

der monumentalen<br />

landschaftlichen Schönheit<br />

und der besonderen<br />

geologischen Aufschlüsse.<br />

Im Jänner 2008 wurde ein<br />

neuer Antrag unterzeichnet,<br />

der hauptsächlich auf diesen<br />

Kriterien fußte. Aus den ehemals<br />

dreizehn Gebieten (ursprünglich<br />

waren es noch 27!)<br />

wurden neun größere Systeme<br />

gemacht. Neu in den Antrag<br />

mit aufgenommen wurden: der<br />

Latemar, der gesamte Rosengarten<br />

und die Bletterbachschlucht.<br />

Gemeinsam mit den<br />

Gebieten Trudner Horn, Puez-<br />

Geisler, Schlern-Rosengarten,<br />

Fanes, Sennes, Pragser Dolomiten<br />

sowie die Sextner Dolomiten<br />

mit den Drei Zinnen wurden<br />

sie für das Weltnaturerbe<br />

vorgeschlagen. Die Kernzonen<br />

des Gebiets, das zum Weltnaturerbe<br />

erklärt werden soll,<br />

umfassen insgesamt 135.000<br />

Hektar, dazu kommen weitere<br />

98.000 Hektar als sogenannten<br />

Pufferzonen.<br />

In der Folge wurde die Begutachtung<br />

des Antrags durch die<br />

Weltnaturschutzorganisation<br />

IUCN (International Union for<br />

Conservation of Nature and<br />

Natural Resource = Internationale<br />

Naturschutzorganisation)<br />

nach einem Lokalaugenschein<br />

von Fachleuten noch im Herbst<br />

2008 abgeschlossen. Im Gutachten<br />

des IUCN-Kommissärs<br />

wurde vor allem eine konsequentere<br />

Zusammenarbeit unter<br />

den Provinzen gefordert.<br />

Weiters wurde eine Reihe Unterlagen<br />

sowie Antworten auf<br />

konkrete Fragen eingefordert.<br />

So ging es auch um das koor-<br />

Drei Zinnen Foto: Helmuth Perathoner<br />

dinierte Management in fünf<br />

Provinzen, um bereits bestehende<br />

Managementpläne und<br />

Aktivitäten in den Schutzgebieten,<br />

um Personal und Ressourcen,<br />

aber auch um das<br />

Programm über Initiativen nach<br />

einer eventuellen Anerkennung<br />

als Weltnaturerbe. Noch im Februar<br />

2009 wurde eine überarbeitete<br />

Version des zweiten<br />

Antrags der UNESCO zugesandt.<br />

Am 26. Juni 2009 hat der Rat<br />

der Weltkulturorganisation<br />

UNESCO die Dolomiten einstimmig<br />

zum Weltnaturerbe erklärt<br />

und ihnen somit die weltweit<br />

höchste Anerkennung für<br />

eine Naturstätte verliehen. Begründet<br />

hat die UNESCO diesen<br />

Schritt mit der monumentalen<br />

Schönheit des Gebiets<br />

und der einzigartigen Geologie.<br />

Die Ernennung erfolgte mit<br />

mehreren Auflagen. Wenn im<br />

Jahre 2011 von der IUCN ein<br />

weiterer Lokalaugenschein<br />

vorgenommen wird, richtet<br />

sich das Augenmerk der Entsandten<br />

vor allem darauf, ob<br />

der Managementplan umgesetzt<br />

wurde und der Druck auf<br />

die stark belasteten Gebiete<br />

abgenommen hat.<br />

Das Prädikat Weltnaturerbe ist<br />

nicht Endpunkt, sondern erst<br />

der Anfang einer neuen Epoche.<br />

Der Umgang mit ihm verlangt<br />

großen Respekt und<br />

Rücksicht. Es macht ein rigoroses<br />

Umdenken und Handeln<br />

erforderlich. Neue, nachhaltige<br />

Formen vor allem im Tourismus<br />

müssen angegangen werden.<br />

Die Politik muss die Weichen<br />

stellen und die Akteure langfristig<br />

unterstützend und fördernd<br />

begleiten. Dabei darf der<br />

eigene Tellerrand nicht die<br />

Grenze der Belastbarkeit und<br />

des Weitblicks sein. Es kommt<br />

auf eine möglichst gute und<br />

konstruktive Zusammenarbeit<br />

der Weltnaturerbe-Gemeinden<br />

und übergeordnet der fünf betroffenen<br />

Provinzen an, deren<br />

Ziel es sein muss, dieses Erbe<br />

auch für die Nachwelt zu erhalten.<br />

Eine kurzsichtige Vermarktung<br />

des Labels hätte<br />

keinen Erfolg und würde die<br />

Streichung aus der begehrten<br />

UNESCO-Liste nach sich ziehen.<br />

Weltnaturerbe ist man<br />

nicht aus einer Gefälligkeit her-

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