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alpine gesellschaft bergler - Alpenverein Südtirol

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Mitteilungen September 2009 20<br />

Als sich am 15. Mai 2009 die<br />

Nachricht vom Ableben Toni<br />

Vigls verbreitete, wurde dies<br />

von allen Bekannten mit großer<br />

Bestürzung aufgenommen.<br />

Vor wenigen Monaten erst<br />

wurde bei Toni eine tückische<br />

Krankheit festgestellt, die sein<br />

Leben jäh veränderte. An die<br />

Stelle von Bergwanderungen<br />

und Skitouren traten Operationen,<br />

Krankenhausaufenthalte<br />

und Therapien. Die letzten<br />

Wochen seines Lebens musste<br />

Toni in völliger Dunkelheit<br />

verbringen.<br />

Geboren im Jahr 1943, absolvierte<br />

Toni nach Abschluss der<br />

Schule, die er im heimatlichen<br />

Lengmoos besuchte, eine<br />

Tischlerlehre in Dorf Tirol.<br />

Nach einigen Gesellenjahren<br />

in verschiedenen Betrieben<br />

kehrte Toni nach Hause zurück<br />

und übernahm den väterlichen<br />

Betrieb, den er in der<br />

Folge komplett erneuerte.<br />

Durch sein fachliches Können,<br />

seine Zuverlässigkeit und seine<br />

Solidität erwarb er sich<br />

bald einen guten Ruf in Fachkreisen<br />

und bei den Kunden.<br />

Sein Leben verlief in geordneten<br />

Bahnen, er heiratete Imma<br />

in gedenken An toni vigl<br />

Toni Vigl in seinen geliebten Bergen Foto: Christl Vigl<br />

Tutzer aus Gries bei Bozen,<br />

Kinder wurden geboren und<br />

wuchsen heran, und Toni zog<br />

sich langsam mehr und mehr<br />

aus dem Berufsleben zurück,<br />

um sich in zunehmendem Maße<br />

seinem Hobby, dem Bergsteigen,<br />

widmen zu können.<br />

Im Jahr 1976 wurde am Ritten<br />

eine Ortsstelle des <strong>Südtirol</strong>er<br />

<strong>Alpenverein</strong>s gegründet. Toni<br />

war von Anfang an dabei und<br />

übernahm 1980 die Leitung<br />

der Ortsstelle, ein Amt, das er<br />

12 Jahre lang innehatte.<br />

Während seiner Amtszeit gelang<br />

es Toni mit unermüdlichem<br />

Einsatz und dank seiner<br />

guten Kontakte zu den Gemeindevätern,<br />

die Errichtung<br />

eines Vereinslokales voranzutreiben.<br />

1980 wurde vom AVS die Tourenleitergruppe<br />

ins Leben gerufen.<br />

Toni war unter den Ersten,<br />

die noch im selben Jahr<br />

die Ausbilung absolvierten.<br />

1997 verpachtete Toni seinen<br />

Tischlereibetrieb und widmete<br />

sich ganz seinen geliebten<br />

Bergen. Er verbrachte mehrere<br />

Sommer auf dem Becherhaus<br />

und betreute dort die Gäste.<br />

Im Jahr 1999 wurde Toni in<br />

den Tourenleiter-Ausschuss<br />

gewählt. Es entsprach seinem<br />

Naturell, dass er sich<br />

dort voll einbrachte. Er organisierte<br />

und betreute Weiterbildungskurse<br />

der AVS-Tourenleiter<br />

und führte viele Jahre<br />

lang die Montblanc Umrundung,<br />

die der AVS jedes Jahr<br />

gleichzeitig mit der Montblanc<br />

Besteigung anbietet.<br />

Auch sein handwerkliches<br />

Geschick stellte er in den<br />

Dienst des Vereins, so erhielt<br />

das Friedl-Mutschlechner-<br />

Haus in Innervillgraten durch<br />

seine Hand den letzten<br />

Schliff, es war nicht zuletzt<br />

seinem Einsatz zu verdanken,<br />

dass das Haus rechtzeitig<br />

eröffnet werden konnte.<br />

Bei der Eröffnung ließ er es<br />

sich nicht nehmen, den<br />

Mundschenk zu spielen, wobei<br />

er den zahlreich anwesenden<br />

Villgratnern in puncto<br />

Schlagfertigkeit in nichts<br />

nachstand.<br />

Toni war ein geselliger<br />

Mensch, er liebte das Zusammensein<br />

mit Gleichgesinnten,<br />

ein gutes Glas Wein und ein<br />

„Karterle“. Durch sein offenes<br />

Wesen, sein Organisationstalent,<br />

seine Umsicht und seine<br />

zupackende Art erfreute er<br />

sich überall großer Beliebtheit,<br />

und gerade in der Tourenleitergruppe<br />

war die Bestürzung<br />

sehr groß, als man<br />

von seiner Krankheit erfuhr,<br />

hinterließ er doch gerade in<br />

dieser Gruppe eine große<br />

Leere. Er war ein treuer<br />

Freund in der Tourenleiterseilschaft.<br />

Unabsehbar war die Zahl seiner<br />

Freunde und Bekannten,<br />

die ihn auf seinem letzten Weg<br />

begleiteten.<br />

Toni: Du lebst in unserer Erinnerung<br />

weiter.<br />

Franz Mock

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