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alpine gesellschaft bergler - Alpenverein Südtirol

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Mitteilungen September 2009 36<br />

Bild oben: Ein Schwarzbär sieht uns neugierig zu<br />

Bild unten: Das Hells Gate, das Höllentor Alle Fotos: Franz Mock<br />

Langsam, vorsichtig Schritt<br />

für Schritt, bugsierten wir unser<br />

Boot über Schwälle hinunter,<br />

an riesigen Felsblöcken<br />

und angeschwemmten Bäumen<br />

vorbei, als es geschah.<br />

Eine Baumleiche, an der wir<br />

gerade unser Boot vorbeidirigierten,<br />

drehte sich und<br />

drückte dabei das Boot nach<br />

unten. Das Kanu lief sofort<br />

voll Wasser. Die wichtigen<br />

Dinge wie Schlafsäcke, Klei-<br />

dung, Lebensmittel usw. waren<br />

wasserdicht verpackt, das<br />

meiste war auch angehängt,<br />

aber eben nicht alles. Es ging<br />

darum, bis zum Bauch im reißenden<br />

Fluss stehend, das<br />

Boot zu stabilisieren und<br />

möglichst alle nicht angehängten<br />

Dinge zu erwischen,<br />

was nur teilweise gelang. Wir<br />

packten das Boot aus,<br />

schöpften es leer und zogen<br />

das leere Boot an eine etwas<br />

geschützte Stelle und<br />

schleppten die ganze Ausrüstung<br />

durch dichten Wald, in<br />

dem die Baumleichen kreuz<br />

und quer übereinander lagen.<br />

Die restliche Schnelle fuhren<br />

wir dann. Bald fanden wir einen<br />

guten Lagerplatz, der es<br />

uns ermöglichte, unsere Ausrüstung<br />

zu trocknen.<br />

Wieder kündigte sich eine<br />

Schnelle an, die Driftwood Rapids<br />

(Treibholz-Stromschnelle).<br />

Der Fluss strömte hier auf einer<br />

Strecke von etwa 200 m<br />

hindernislos zu einem kleinen<br />

kreisrunden See hinunter, in<br />

dessen Mitte sich eine Insel<br />

befand. Um diese Insel drehte<br />

sich ein Treibholzgürtel, der<br />

von der Strömung angetrieben<br />

wurde, immerzu im Kreis herum.<br />

Am Beginn des Sees bog<br />

der Fluss scharf nach rechts<br />

ab und fiel über mehrere Stufen<br />

etwa 15 m hinab. Wir legten<br />

einen Ruhetag ein, der mit<br />

Waschen, Reparaturen und Fischen<br />

(mit wenig Erfolg) ausgefüllt<br />

wurde.<br />

Wir müssen an diesem riesigen<br />

Baum, der dort unten im<br />

Wasser liegt, links vorbei und<br />

dahinter nach rechts ans Ufer,<br />

damit wir nicht in den Sog des<br />

Wasserfalles geraten, hoffentlich<br />

kommt uns nicht einer der<br />

Bäume aus dem Treibholzgürtel<br />

in die Quere. Genauso geschah<br />

es. Wie auf einer Wasserrutsche<br />

schossen wir die<br />

hindernislose Strecke hinunter,<br />

und genau in diesem Moment<br />

scherte ein Baum aus dem<br />

Gürtel aus und uns vor den<br />

Bug. Der Zusammenstoß war<br />

unvermeidbar, das Boot ist<br />

seitdem etwas verzogen.<br />

Stromschnellen wechselten<br />

mit Strecken in ruhig fließendem<br />

Wasser ab, das Waldbrandgebiet<br />

lag hinter uns, an<br />

allen Schnellen gab es Portagen,<br />

auf denen die Schnellen<br />

umtragen werden konnten,<br />

die eine oder andere Stromschnelle<br />

war auch fahrbar. Ei-

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