alpine gesellschaft bergler - Alpenverein Südtirol

Mitteilungen September 2009 38
Landschaftszerstörung durch Aufstauung am Burntwood River, Kanada
Alle Fotos: Franz Mock
ne dieser Schnellen war allerdings
von Treibholz blockiert.
Die Bäume hatten sich zwischen
im Fluss liegenden
Steinen verkeilt, und da immer
wieder neue Bäume angeschwemmt
wurden, wurde
dieser Treibholzgürtel immer
breiter. Ich arbeitete mich mit
einer 30 m langen Reepschnur
teils auf den Bäumen,
teils am Ufer nach vorne bis
zu einer Felsinsel und zog
dann das vollbeladene Boot
über das Treibholz zu mir her.
Meine Frau Edelgard saß
oder besser gesagt hing hinten
am Boot, um es einigermaßen
zu dirigieren und über
Hindernisse hinweg zu bugsieren.
Keine ganz leichte und
vor allem auch nicht ungefährliche
Aufgabe, es bestand
die Gefahr, zwischen zwei
Stämmen eingeklemmt zu
werden.
Schon von Weitem hörten wir
das Rauschen der „Hells Gate“,
des Höllentors. Der Fluss, der
in etwa die Wasserführung der
Etsch bei Auer hatte, wurde
auf eine Breite von etwa 5 m
zusammengequetscht und
schoss in einer Rinne etwa
100 m mit einem Gefälle von
ca. 15 m hinab und warf unten,
dort, wo er auf das ruhige
Wasser einer seeartigen Ausweitung
traf, stehende Wellen
von ca. 2 m Höhe auf. Auch
Notruf
ANruf kosteNlos
-BERGRETTUNG
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-FLUGRETTUNG
-RETTUNGSWAGEN
MITTEIluNGEN
26. JAhRGANG, NR. 3
hier legten wir einen Rasttag
ein, der in erster Linie der Körperpflege
gewidmet war, und
genossen das Schauspiel.
Die letzte Stromschnelle kündigte
sich an. Wir umtrugen
sie und befanden uns plötzlich
in einer Mondlandschaft. Der
Treepoint Lake, den der Burntwood
River durchfließt, war
zwecks Energiegewinnung
aufgestaut worden, und obwohl
wir noch rund 30 km
vom See entfernt waren, waren
die Auswirkungen der
Stauung deutlich zu erkennen.
Die Bäume standen im Wasser
und faulten vor sich hin.
Nach vier Tagen in dieser
Mondlandschaft erreichten wir
Nelson House, ein Indianerdorf
mit Verkehrsanbindung in die
Zivilisation.
Vier Wochen Wildnis, ohne einem
Menschen begegnet zu
sein, aber mit vielen einprägsamen
Erlebnissen lagen
hinter uns.
Franz Mock
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Nr. 4/84 vom 27.1.1984
Druck: Athesiadruck Gmbh, Bozen
Redaktionsschluss für das nächste heft:
31. Oktober 2009
Verkaufspreis (Einzelpreis):
– für Mitglieder im Mitgliedspreis enthalten
– für Nicht-Mitglieder 2,00 e
Die Drucklegung dieser Zeitschrift wird durch
die Kulturabteilung der landesregierung gefördert.