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Inklusive Schulentwicklung gestalten - Universität Rostock

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Wie weiter mit der Inklusion: Entwicklungen, Konzepte, Herausforderungen <br />

Universität <strong>Rostock</strong> am 04.06.2013 <br />

<strong>Inklusive</strong> <strong>Schulentwicklung</strong> <strong>gestalten</strong> <br />

Dr. Be'na Amrhein/Universität zu Köln <br />

ZfL<br />

Zentrum für<br />

LehrerInnenbildung<br />

Be$na Amrhein


Gliederung: <br />

1. Anstoß: Eine persönliche Erfahrung <br />

2. Confusion about inclusion: Was Inklusion eigentlich ist <br />

3. Schulen unter Druck <br />

4. Rekontextualisierung im integraSven/ <strong>Inklusive</strong>n <br />

<strong>Schulentwicklung</strong>sprozess <br />

5. Was nun, was tun? <strong>Inklusive</strong> <strong>Schulentwicklung</strong> <strong>gestalten</strong>


Be$na Amrhein <br />

1. Anstoß: Eine persönliche Erfahrung <br />

Die vorliegende Forschungsarbeit wurde zunächst <br />

nur aus einem einzigen Grund begonnen: Ich <br />

brauchte ein Ven


2. Was Inklusion eigentlich ist <br />

Exklusion... <br />

SegregaSon... <br />

IntegraSon... <br />

Inklusion... <br />

Allgemeine <br />

Pädagogik... <br />

• ...schließt Personen von schulischer Bildung <br />

und Erziehung aus. <br />

• ...gewährt allen Kinder Zugang zu Erziehung <br />

und Bildung, jedoch in voneinander <br />

abgegrenzten Orten. <br />

• ...geht von der Zwei-­‐Gruppen-­‐Theorie aus <br />

und integriert ausgewählte Personen in die <br />

Allgemeine Schule. <br />

• ..geht von dem selbstverständlichen <br />

Vorhandensein der Verschiedenheit in der <br />

Gemeinschaa aus. <br />

• ...hält die Vielfalt und Heterogenität für <br />

nichts Außergewöhnliches, sie braucht dafür <br />

keinen eigenen Begriff mehr. <br />

(Sander 2002)


Be$na Amrhein <br />

2. Was Inklusion eigentlich ist <br />

• Schulen in Deutschland haben eine lange spezifische TradiSon <br />

im Umgang mit Unterschieden <br />

• KombinaSon von didakEscher und organisatorischer <br />

ModifikaSon (Mafhias von Saldern) <br />

Im „Mifelbereich der Heterogenität“: DidakEsche ModifikaEon: <br />

• Einstellen auf die Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und <br />

Schüler <br />

• zusätzliche Materialien und Aufgaben <br />

• spezifische Förderangebote <br />

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LehrerInnenbildung


2. Was Inklusion eigentlich ist <br />

Deutliche Grenze im System, wo die Heterogenität (scheinbar) zu groß wird. <br />

Dann organisatorische ModifikaEon: <br />

• Klassen wiederholen bzw. überspringen <br />

• Schultyp wechseln (häufiger in einen Schultyp mit geringeren <br />

Anforderungen als mit höheren) <br />

Grenze zwischen didakEscher und organisatorischer ModifikaEon? <br />

• Sie hängt von den äußeren Bedingungen (Grad der Gliederung des <br />

Schulsystems) <br />

• inneren Haltung <br />

• dem erreichten Stand der <strong>Schulentwicklung</strong> ab. <br />

Was in einer Schule als „Mifelbereich der Heterogenität“ akzepSert und mit <br />

pädagogisch-­‐ didakSschen Zugängen bearbeitet wird, schwankt auch zwischen <br />

Schulen gleicher Schulform in erheblichem Maße (Hinz 2013)


Be$na Amrhein <br />

2. Was Inklusion eigentlich ist <br />

• Vor mehr als zehn Jahren wandert der pädagogische <br />

Inklusionsbegriff in den deutschen Sprachraum ein <br />

• Davor war der deutsche Sprachraum von der internaSonalen <br />

Debafe weitestgehend abgetrennt <br />

Heute: <br />

Inklusion -­‐ ein konturloser Modebegriff? <br />

Inzwischen wird nahezu alles <br />

als Inklusion deklariert, <br />

was sich als ‚gut‘ darstellen möchte. <br />

ZfL<br />

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LehrerInnenbildung<br />

(Kim Müller-­‐Florath 2011)


Be$na Amrhein <br />

2. Was Inklusion eigentlich ist <br />

<strong>Inklusive</strong> Bildung – das internaEonal größte InnovaEonsvorhaben <br />

Inklusionsdiskurses im englischsprachigen Raum (vgl. Hinz 2004): <br />

• Wendet sich der Vielfalt posiSv zu <br />

• Kein weg zu organisierendes, sondern ein produkSves Moment <br />

– einschließlich aller Konflikte und Spannungen <br />

• Alle Dimensionen von Heterogenität <br />

• Gegen jede Tendenz zur Marginalisierung aufgrund jeglicher <br />

Zuschreibungen <br />

• Inklusion vertrif die Vision einer inklusiven Gesellschaa <br />

ZfL<br />

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LehrerInnenbildung


Be$na Amrhein <br />

2. Was Inklusion eigentlich ist <br />

Damit ist deutlich, dass Inklusion immer auch einen <br />

visionären Anteil hat und nie als vollständig erreichbar <br />

gesehen werden kann. Gleichwohl gibt der ‚Nordstern’ <br />

der Inklusion OrienSerung für nächste konkrete <br />

Entwicklungsschrife, die unmifelbar angegangen <br />

werden können – und vor dem Hintergrund der UN-­‐<br />

BehindertenrechtskonvenSon auch jurisSsch <br />

angegangen werden müssen (Hinz 2013). <br />

ZfL<br />

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LehrerInnenbildung


Be$na Amrhein <br />

2. Was Inklusion eigentlich ist <br />

<strong>Inklusive</strong> Pädagogik als Konzept bietet folgende Chancen: <br />

• Sie geht über die IntegraSon „in etwas Bestehendes hinein“ <br />

hinaus <br />

• Sie lehnt DefiniSonen von verschiedenen, eindeuSg <br />

abgrenzbaren Gruppen ab <br />

• Sie versucht zu einem gemeinsamen Verständnis und <br />

gemeinsamer Zuständigkeit aller pädagogischen <br />

Professionen für den Umgang mit Heterogenität zu kommen <br />

• Sie verfolgt nicht die Absicht SchülerInnen "richSg zu <br />

platzieren" <br />

• Sie versucht stafdessen die schulischen Bedingungen zu <br />

verändern <br />

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LehrerInnenbildung


Be$na Amrhein <br />

2. Was Inklusion eigentlich ist <br />

• Neue PerspekSve auf den Umgang mit Unterschieden im <br />

Bildungssystem <br />

• Anerkennender Umgang mit Unterschieden <br />

• Differenz und Gemeinsamkeit werden produkSv verbunden <br />

Dies ist ein anderer, wesentlich weitreichenderer Zugang, als <br />

den Fokus „nur“ auf die IntegraSon von Schülerinnen und <br />

Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf in allgemeine <br />

Schulen zu legen. <br />

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LehrerInnenbildung


Be$na Amrhein <br />

2. Was Inklusion eigentlich ist <br />

Mit einem solchen Verständnis von Inklusion ist jede <br />

‚verbesondernde’ SituaSon und InsStuSon grundlegend in Frage <br />

gestellt. <br />

Beispiel: ‚Inklusion von MigranSnnen und Migranten’ <br />

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2. Was Inklusion eigentlich ist


Be$na Amrhein <br />

2. Was Inklusion eigentlich ist <br />

NRW: Inklusionsquote von 85 Prozent bis zum <br />

Jahr 2020 als Zielmarke <br />

Diese Empfehlung steht in dem Gutachten von <br />

Klaus Klemm und Ulf Preuss-­‐Lausitz für das <br />

nordrhein-­‐westälische Schulministerium. <br />

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Be$na Amrhein <br />

2. Was Inklusion eigentlich ist <br />

Etwas vereinfacht: <br />

„Enges Verständnis“ von Inklusion = IntegraSon von <br />

SchülerInnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf in das <br />

Regelschulwesen <br />

„Weites Verständnis“ von Inklusion = Alle Dimensionen von <br />

Vielfalt einbeziehend <br />

ZfL<br />

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LehrerInnenbildung


2. Was Inklusion eigentlich ist <br />

hfp://www.youtube.com/watch?<br />

v=D0GtxClZlwQ <br />

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LehrerInnenbildung


Murmelrunde: Landschac <br />

Erster Schrid: <br />

Ich persönlich befinde mich in Bezug auf das Thema der Inklusion in etwa hier: X <br />

Zweiter Schrid: <br />

Tauschen Sie sich 10-­‐15 Minuten mit ihrer Sitznachbarin/ ihrem Sitznachbarn <br />

über Ihre Gedanken aus.


Be$na Amrhein <br />

3. Schule unter Druck <br />

UN-­‐Konven;on: Vgl. Ar;kel 24 BRK <br />

• Freie Wahl des Lernortes und des Bildungsgangs <br />

• Verzicht auf ein hierarchisches Schulsystem zugunsten eines egalitären, <br />

solidarischen allgemeinen Bildungswesens <br />

• Rückbau der spezifischen Förderschulen -­‐ Eine Schule für [wirklich] alle Kinder <br />

Weg von der solidarischen ZusEmmung hin zur <br />

rechtlichen Anerkennung = <br />

Prozess der Herausbildung eines <br />

menschenrechtsbasierten Bildungsbegriffs <br />

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LehrerInnenbildung


3. Schule unter Druck


Be$na Amrhein <br />

3. Schule unter Druck -­‐ Headlines <br />

Jede Revolution hat ihre Verlierer.<br />

Bei dieser sind es die Lehrer,<br />

die nun die Inklusion alleine<br />

stemmen sollen.<br />

Inklusion: Förderschulen vor dem Aus<br />

Ein Gespenst geht um in<br />

Deutschland: Das Gespenst<br />

der inklusiven Schule!<br />

Die große<br />

Herausforderung<br />

der Inklusion<br />

Die Inklusion in der Schule führt zu Ernüchterung.<br />

„... in Zeiten der Heiligen Inklusion.“ <br />

Teilhabe erfordert Qualität<br />

ZfL<br />

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Inklusion ohne Konzept - Immer mehr Kinder mit<br />

Behinderung an Regelschulen


Be$na Amrhein <br />

3. Schule unter Druck <br />

„Immer wieder komme ich mit <br />

PrakSken einer so genannten <br />

IntegraSon in Kontakt, die mich <br />

zwischen Erstaunen und Verzweiflung <br />

schwanken lassen“ (Reiser 2007, 100). <br />

ZfL<br />

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LehrerInnenbildung


3. Schule unter Druck <br />

<br />

„Es handelt sich um ein<br />

Schulmodell zur<br />

Integration von<br />

Problemkindern“.<br />

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LehrerInnenbildung<br />

Be$na Amrhein


Be$na Amrhein <br />

3. Schule unter Druck <br />

„Inklusion findet in der allgemeinen <br />

Pädagogik schlichtweg nicht staf, sondern <br />

scheint bislang ein exklusives Anliegen der <br />

Behindertenpädagogik zu sein“ <br />

(Hans Wocken, Februar 2009). <br />

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LehrerInnenbildung


3. Schule unter Druck <br />

Maria Kron: IntegraSve Prozesse im Kindergarten. <br />

In: H. Eberwein (Hrsg.) 1999. Handbuch der IntegraSonspädagogik


3. Schule unter Druck <br />

• Schul-­‐ und Unterrichtskonzepte für Inklusion <br />

müssen bei laufendem Betrieb entwickelt <br />

werden. <br />

• Hoher InnovaSonsdruck lastet auf schulischen <br />

Akteuren <br />

• Hier stellt sich nun die Frage: Was passiert in <br />

einem Schulsystem, wenn es unter diesen <br />

Reformdruck gerät? <br />

ZfL<br />

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LehrerInnenbildung<br />

Be$na Amrhein


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4. Rekontextualisierung im integraSven/ <strong>Inklusive</strong>n <br />

<strong>Schulentwicklung</strong>sprozess <br />

Handlungsebene BildungspoliEk <br />

Handlungsebene Bildungsverwaltung <br />

Handlungsebene Einzelschule <br />

Handlungsebene Lehren und Unterrichten <br />

Handlungsebene Schüler/-­‐in <br />

(Fend 2006, 36) <br />

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4. Rekontextualisierung im integraSven/ <br />

<strong>Inklusive</strong>n <strong>Schulentwicklung</strong>sprozess <br />

Zentrale Fragestellung: <br />

Zu welchen Rekontextualisierungsprozessen <br />

kommt es auf den unterschiedlichen Ebenen des <br />

Bildungssystems im Hinblick auf die Forderung <br />

nach der ImplemenSerung der IntegraSven <br />

Lerngruppe in die eigene Schule? <br />

ZfL<br />

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LehrerInnenbildung<br />

Be$na Amrhein


4. Rekontextualisierung im integraSven/ <strong>Inklusive</strong>n <br />

<strong>Schulentwicklung</strong>sprozess <br />

2. Lehrkräce im Paradox aktueller <strong>Schulentwicklung</strong>sprozesse – <br />

Einblick in eine empirische Analyse <br />

Hypothese: <br />

Die ImplementaSon der IntegraSven Lerngruppe stellt Lehrkräae der <br />

Sekundarstufe vor Anforderungen, die mit der ihrem System immanenten Logik <br />

inkompaSbel sind. Dies hat zahlreiche Rekontextualisierungen/ Umformungen <br />

zur Folge. <br />

FörderschülerIn


Von der Vorderbühne… <br />

Universität zu Köln


…auf die Hinterbühne der IntegraEon!


Rekontextualisierung Schrid 1: Ebene <br />

der BildungsadministraEon


Rekontextualisierung Schrid 1: Ebene <br />

der BildungsadministraEon <br />

„Ja, da haXe ich mit dem <br />

Sonderschulrat drüber <br />

gesprochen und der hat davon <br />

abgeraten und ich glaube, das <br />

war ein guter Hinweis.“


Rekontextualisierung Schrid 2: Ebene <br />

der Schulleitungen


Rekontextualisierung Schrid 2: Ebene <br />

der Schulleitungen <br />

„Ich habe zugesichert und habe <br />

gesagt, wer sagt, ich möchte mit <br />

diesen Kindern erst einmal nicht <br />

arbeiten, dem ist das auch <br />

zugesichert und der ist dann <br />

auch nicht in der Klasse.“ <br />

.


Rekontextualisierung Schrid 2: Ebene <br />

der Schulleitungen <br />

“Eigentlich sind diese Stellen an <br />

diesen Schulen hier auch nur für <br />

LE-­‐Schüler ausgeschrieben“.


Rekontextualisierung Schrid 2: Ebene <br />

der Schulleitungen <br />

„Ja, ja. Wir haXen auch eine <br />

Anfrage im vorigen Jahr, aber <br />

die haben sich dann ‚GoX sei <br />

Dank‘ dann selber anders <br />

entschieden. Das war ein <br />

Mädchen mit Down-­‐Syndrom.“


Rekontextualisierung Schrid 2: Ebene <br />

der Schulleitungen <br />

„Dass wir, ich sagte sofort, ich nehme <br />

keine bunte Schar von Behinderten, <br />

sondern aufgrund des Zustandes <br />

unserer Schüler bleiben wir bei einer <br />

LB-­‐Lerngruppe und das hat sich <br />

eigentlich als ganz posi


Rekontextualisierung Schrid 3: Ebene <br />

der Lehrkräce


Rekontextualisierung Schrid 3: Ebene <br />

der Lehrkräce <br />

„Aber die Gruppe hat sich – bis <br />

vielleicht auf zwei, die mal so <br />

ausbrechen – eigentlich <br />

gefunden“.


Rekontextualisierung Schrid 3: Ebene <br />

der Lehrkräce <br />

„Wie gut es dann letztlich <br />

doch möglich war, die <br />

zumindest in Sichtweite des <br />

HaupHeldes zu halten.“


Rekontextualisierung Schrid 3: Ebene <br />

der Lehrkräce <br />

„Wir haben gesehen, dass bei einigen <br />

Kindern unheimliche FortschriXe zu sehen <br />

sind. Bei einigen ist es Quatsch, von den <br />

sieben vielleicht bei zwei, aber diese zwei, <br />

die sind sehr gut geworden, also gut <br />

geworden.“


Rekontextualisierung Schrid 3: Ebene <br />

der Lehrkräce <br />

„Das so quasi die Creme de la Creme der<br />

Sonderschüler ist bei uns in der Klasse, weil die<br />

eben, wie gesagt, so im Klassenverband kaum<br />

auffallen. Also vom Leistungsniveau her.“


InterpretaEon <br />

Anpassung des Projektes an diese Logik! <br />

Somit verhalten sich schulische Akteure <br />

hier in erster Linie insStuSonskonform, <br />

Handeln in InsStuSonen zeigt sich hier als <br />

normaSv geleitetes gemeinsames Handeln <br />

(Fend 2006a, 145).


„„So dass insofern eigentlich diese <br />

Idee auch nicht zu dieser Schulform <br />

passt, weil da zwei Dinge so <br />

aufeinanderprallen – die Selek


Be$na Amrhein <br />

Was nun, was tun? <br />

<strong>Inklusive</strong> <strong>Schulentwicklung</strong> <br />

<strong>gestalten</strong> <br />

Wege aus dem professionellen Unbehagen <br />

in inklusiven Bildungsreformen (Amrhein 2013 in Druck) <br />

ZfL<br />

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LehrerInnenbildung


<strong>Inklusive</strong> <strong>Schulentwicklung</strong> <strong>gestalten</strong> <br />

„So selekEv die Strukturen innerhalb des <br />

Systems auch angelegt sein mögen, so hat <br />

doch jede Schule gleichzeiEg inklusives <br />

Potenzial und inklusiv wirksame PrakSken, mit <br />

denen sie die vorhandene Heterogenität <br />

anerkennen und ihr entsprechen kann“. <br />

(A. Hinz 2013) <br />

Den Blick vor allem auf die Prozesse richten: <br />

Inklusion = Ein nicht endender Entwicklungsprozess


<strong>Inklusive</strong> <strong>Schulentwicklung</strong> <strong>gestalten</strong> <br />

Diese Potenziale und PrakSken mit vielen Beteiligten <br />

aufzuspüren und in pragmaEschen Schriden <br />

gemeinsam weiterzuentwickeln ist eine Aufgabe, der <br />

sich jede Schule stellen kann und der sie sich (in der <br />

Folge der BehindertenrechtskonvenSon) auch stellen <br />

muss“ <br />

(A. Hinz 2013) <br />

Den Blick vor allem auf die Prozesse richten: <br />

Inklusion = Ein nicht endender Entwicklungsprozess


Be$na Amrhein <br />

<strong>Inklusive</strong> <strong>Schulentwicklung</strong> <strong>gestalten</strong> <br />

„Wie ich darlegen werde, ist es nicht <br />

möglich, das Problem des Wandels zu lösen, <br />

aber wir können lernen, konstruk


Be$na Amrhein <br />

<strong>Inklusive</strong> <strong>Schulentwicklung</strong> <strong>gestalten</strong>. <br />

<strong>Inklusive</strong> <strong>Schulentwicklung</strong> bedeutet <br />

Arbeiten am und im Widerspruch. <br />

ZfL<br />

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LehrerInnenbildung


Be$na Amrhein <br />

<strong>Inklusive</strong> <strong>Schulentwicklung</strong> <strong>gestalten</strong>. <br />

• Ist der Reformaucrag z. B. anEnomisch <br />

besEmmt, dann muss sich die Verwirklichung des <br />

Schulaucrages an diesen AnEnomien abarbeiten. <br />

• GleichzeiSgen OrienSerung an universalen <br />

Leistungsnormen und in den durch die Inklusion <br />

formulierten Ansprüchen eines jeden Individuums, <br />

als solches im Unterricht behandelt zu werden. <br />

(Wischer, 2008, 720). <br />

ZfL<br />

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LehrerInnenbildung


OrganisaEonsentwicklung Unterrichtsentwicklung Personalentwicklung <br />

<strong>Inklusive</strong> Kulturen schaffen <br />

Arbeiten am und im <br />

Wiederspruch <br />

<strong>Inklusive</strong> Pädagogik <br />

entwickeln <br />

DiagnosSk inklusiv <br />

<strong>gestalten</strong> <br />

Professionalisierung für <br />

Inklusion durch <br />

Netzwerkarbeit <strong>gestalten</strong> <br />

Teamentwicklung <br />

<strong>gestalten</strong> <br />

KooperaSves <br />

Leitungshandeln etablieren <br />

Außerschulische <br />

Partnerschaaen <strong>gestalten</strong> <br />

Individualisierendes <br />

Lernen weiterentwickeln <br />

... ... <br />

Rolle der <br />

sonderpädagogischen <br />

Förderung im eigenen <br />

System klären <br />

Amrhein (2013, in Druck): <strong>Inklusive</strong> Bildungslandschaeen: Neue Anforderungen an die <br />

Professionalisierung von Schulleitungen


Be$na Amrhein <br />

5. <strong>Inklusive</strong> <strong>Schulentwicklung</strong> <strong>gestalten</strong> <br />

OrganisaSonsentwicklung: <strong>Inklusive</strong> Kulturen schaffen <br />

• Klärung der eigenen Grundhaltung <br />

• Vorsicht: Widersprüche! <br />

• Inklusion ist ein wertorienSerter Ansatz <br />

• Bewusstseinsbildung für einen wertschätzenden <br />

Umgang mit Vielfalt von Anfang an <br />

• Inklusion als bedingungslose Teilhabe am allgemeinen <br />

Schulsystem <br />

• Und gleichzeiSg Anspruch auf eine angemessene, <br />

qualitaSv hochwerSge individuelle Förderung. <br />

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LehrerInnenbildung


5. <strong>Inklusive</strong> <strong>Schulentwicklung</strong> <strong>gestalten</strong> <br />

<strong>Inklusive</strong> <br />

Kulturen <br />

schaffen <br />

Der Index <br />

pro Inklu-­sion<br />

<br />

<strong>Inklusive</strong> <br />

Strukturen <br />

etablieren <br />

<strong>Inklusive</strong> <br />

PrakSken <br />

entwickeln <br />

Wertegeleitete Unterstützung von Schulen in Entwicklung


5. <strong>Inklusive</strong> <strong>Schulentwicklung</strong> <strong>gestalten</strong> <br />

Unterrichtsentwicklung: <strong>Inklusive</strong> Pädagogik entwickeln <br />

„Theorien zur Bildung, Erziehung und Entwicklung, die <br />

ESke'erungen und Klassifizierungen ablehnen, ihren <br />

Ausgang von den Rechten vulnerabler und marginalisierter <br />

Menschen nehmen, für deren ParSzipaSon in allen <br />

Lebensbereichen plädieren und auf strukturelle <br />

Veränderungen der regulären InsStuSonen zielen, um der <br />

Verschiedenheit der Voraussetzungen und Bedürfnisse <br />

aller Nutzer/innen gerecht zu werden“ (Biewer 2009, 193).


5. <strong>Inklusive</strong> <strong>Schulentwicklung</strong> <strong>gestalten</strong> <br />

Unterrichtsentwicklung: <strong>Inklusive</strong> Pädagogik entwickeln <br />

• „ability labelling“ formt die Sicht der Lehrkräae auf <br />

Schülerinnen und Schüler und limiSert ihre Erwartungen an die <br />

Lernleistungen dieser Kinder. <br />

• Lehrkräae sSmmen ihren Unterricht dann auf diese reduzierten <br />

Erwartungshaltungen ab und gehen unterschiedlich mit Kindern <br />

um, die sie als „bright“, „average“ or „less able“ Stulieren (<br />

Lee, 1998; Keddie, 1971; Croll, 1985; Thomas, 1991). <br />

• Die Schülerinnen und Schüler hingegen lernen, sich diesen <br />

Erwartungen entsprechend zu verhalten (R. Rosenthal, 1968; Thomas, 1991; <br />

Tizard, 1988). <br />

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LehrerInnenbildung<br />

Be$na Amrhein


5. <strong>Inklusive</strong> <strong>Schulentwicklung</strong> <strong>gestalten</strong> <br />

Unterrichtsentwicklung: <strong>Inklusive</strong> Pädagogik entwickeln <br />

„bell-­‐curved thinking“, naEonal wie internaEonal weit verbreitet <br />

(Thomas & Loxley, 2007; Fendler & Muzaffar, 2008; Bos et al., 2010; Hart, 2004). <br />

<strong>Inklusive</strong> Pädagogik im <br />

schulischen Kontext bedeutet <br />

somit, sich als Team bzw. als <br />

ganze Schule bewusst gegen ein <br />

solches „bell-­‐curved thinking“ <br />

zu entscheiden, um somit zu <br />

verhindern, dass durch <br />

reduzierte Erwartungshaltungen <br />

der Lehrkräae mögliche <br />

PotenSale ungenutzt bleiben <br />

(Hart, 2004).


Be$na Amrhein <br />

5. Was nun, was tun? <strong>Inklusive</strong> <strong>Schulentwicklung</strong> <strong>gestalten</strong> <br />

Personalentwicklung: Rolle der Sonderpädagogik im eigenen <br />

System klären: <br />

ZfL<br />

Zentrum für<br />

LehrerInnenbildung


5. Was nun, was tun? <strong>Inklusive</strong> <strong>Schulentwicklung</strong> <strong>gestalten</strong> <br />

Personalentwicklung: Rolle der Sonderpädagogik im eigenen <br />

System klären: <br />

• Elementares Spannungsverhältnis zwischen Inklusion und <br />

Sonderpädagogik <br />

• Sonderpädagogik benöSg ESke'erungen, um die <br />

notwendigen Ressourcen sicher zu stellen <br />

• PerspekSven einer nonkategorialen Sonderpädagogik (Haas 2012) <br />

• Verändertes Selbstverständnis der Sonderpädagogik nöSg <br />

ZfL<br />

Zentrum für<br />

LehrerInnenbildung<br />

Be$na Amrhein


Be$na Amrhein <br />

5. Was nun, was tun? <strong>Inklusive</strong> <strong>Schulentwicklung</strong> <strong>gestalten</strong> <br />

Personalentwicklung: Rolle der Sonderpädagogik im eigenen <br />

System klären: <br />

<strong>Inklusive</strong> Bildung ist kein Plädoyer für die Abschaffung der <br />

Sonderpädagogik, sondern vielmehr eine Aufforderung, sich <br />

zu modernisieren und sich an einem pädagogischen <br />

Reformprozess von gesamtgesellschaalichem Ausmaß zu <br />

beteiligen (Heimlich 2011, 44). <br />

ZfL<br />

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LehrerInnenbildung


5. Was nun, was tun? <strong>Inklusive</strong> <strong>Schulentwicklung</strong> <strong>gestalten</strong> <br />

Veränderte Auffassung <br />

über den insStuSonellen <br />

Ort der schulischen <br />

Förderung von Kindern mit <br />

sonderpädagogischem <br />

Förderbedarf. <br />

Nicht Kinder zu den <br />

Förderangeboten – <br />

sondern Förderangebote <br />

zu den Kindern


Be$na Amrhein <br />

5. Was nun, was tun? <strong>Inklusive</strong> <strong>Schulentwicklung</strong> <strong>gestalten</strong> <br />

Hilfreich könnte dabei auch das Arbeiten mit <br />

Beispielen sein, die beschreiben, wie trotz <br />

Fortbestehen der hier beschriebenen <br />

Zielkonflikte von Unterricht unter der <br />

bestehenden Struktur-­‐ und FunkSonslogik der <br />

Schule gemeinsames Lernen realisiert werden <br />

kann. <br />

ZfL<br />

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LehrerInnenbildung


Die Kunst der Steuerung: <br />

In den internen <br />

Aushandlungsprozessen, eine <br />

Balance und Kohärenz zwischen <br />

Werten, Haltungen und <br />

prakSschem Handeln unter <br />

BerücksichSgung der gegebenen <br />

Rahmenbedingungen und unter <br />

Ausschöpfung bestehender <br />

Potenziale und Ressourcen (Amrhein <br />

2013).


Herzlichen Dank! <br />

Wie studieren die anderen?

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