21.05.2015 Aufrufe

Jahresbericht 2012 - Caritas Wohn

Jahresbericht 2012 - Caritas Wohn

Jahresbericht 2012 - Caritas Wohn

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ALTENHILFE<br />

13<br />

Aber auch mit Farbkontrasten wird in St. Antonius bewusst gespielt.<br />

Vor dem zentralen Treppenhaus befindet sich ein grauer Bodenbelag,<br />

der wie ein Fleck aussieht, aber die Funktion einer Barriere<br />

hat. Bewohner, die noch in der Lage sind, alles genau zu erkennen,<br />

werden ihren Weg fortsetzen. Die anderen passieren diese Zone<br />

nicht. Das Risiko der Sturzgefahr wird dadurch reduziert. „Man<br />

muss anders denken und sich in die Lage der älteren Menschen<br />

hineinversetzen. Da das Personal nicht immer persönlich vor<br />

möglichen Gefahrenquellen warnen kann, muss die Innenraum- und<br />

Farbgestaltung diese Funktion übernehmen“, so Doris Lüdemann,<br />

„was nachhaltig funktioniert.“<br />

Balkone sind nun häufiger in Gebrauch<br />

Balkone sind heutzutage kleine Luxusobjekte in Einrichtungen der<br />

Altenhilfe. In Neubauten werden in der Regel keine Balkone mehr<br />

geplant, da diese nicht refinanziert werden können. In den älteren<br />

Gebäudeteilen in St. Antonius sind noch Balkone vorhanden, die<br />

von den Bewohnern auch gerne genutzt werden.<br />

Die Umfrage bei den Bewohnern in der Planungsphase des<br />

Umbaus ergab jedoch, dass im Zugang zum Balkon durch die<br />

vorhandene Türschwelle eine Gefahrenzone gesehen wird. „Diese<br />

haben wir durch den Einbau barrierefreier Türelemente vollständig<br />

beseitigt, so dass nun ein sicherer Zugang jederzeit garantiert ist.<br />

Nach der Umbauphase sind alle glücklich. Die Bewohner nutzen die<br />

Balkone nun ganz anders und halten sich viel mehr auf ihnen auf“,<br />

berichtet Doris Lüdemann aus regelmäßigen Gesprächen mit den<br />

Bewohnern.<br />

Blockheizkraftwerke sorgen für Strom und Wärme<br />

Im Zuge des Um- und Ergänzungsbaus von Soest beschäftigen sich<br />

Architekt, Einrichtungsleitung und Geschäftsführung ganz genau<br />

mit den Energiekosten des Hauses. Jährlich werden etwa 100.000<br />

Euro dafür aufgebracht. Es gilt, diese Kosten zu reduzieren und<br />

gleichzeitig etwas für die Umwelt zu tun. Da in der Soester Altstadt<br />

Fotovoltaikmodule nicht gewünscht sind und der Sinnesgarten<br />

nicht umgepflügt werden soll, scheiden Solar- und Erdwärme aus.<br />

Schließlich fällt die Wahl auf zwei Blockheizkraftwerke, die die Energiekosten<br />

künftig um 20 bis 30 Prozent senken sollen.<br />

Im Keller von St. Antonius „tuckern“ nun unter einer Isolierhülle<br />

zwei dieser Kraftpakete. Antonius Drees hat sich in kürzester Zeit<br />

in die Technik eingearbeitet und weiß bestens Bescheid: „Jedes<br />

Blockheizkraftwerk ist eigentlich ein alltagstauglicher Automotor, in<br />

diesem Falle eine vielseitig verwendbare, äußerst robuste Einheit<br />

von Toyota. Die Motoren werden aber nicht mit Benzin, sondern mit<br />

Gas befeuert. Die überschüssige Energie heizt dann nicht die Kühlerhaube<br />

und die Umwelt, sondern die Zimmer und das Wasser in<br />

unserer Einrichtung.“ Die eigentliche Energie wird dann über einen<br />

Generator in Strom umgewandelt, der ins Haus fließt. Überschüssige<br />

Energie geht ins Netz und wird verkauft.<br />

Die Investition von 100.000 Euro soll sich spätestens in vier Jahren<br />

wieder amortisiert haben. Das Projekt in Soest gilt in der Region<br />

bei den katholischen Trägern der Altenhilfe als Pilotprojekt. Schon<br />

mehrere Einrichtungsleiter kamen vorbei, um sich über die neue,<br />

sparsame Technik zu informieren. Antonius Drees freut sich über<br />

dieses rege Interesse und steht Besuchern für eine Besichtigung<br />

gerne zur Verfügung.<br />

Wenn alles fertig ist<br />

Antonius Drees und sein Team haben es bald geschafft. Im Sommer<br />

wird der dritte Bauabschnitt fertiggestellt sein. Unzählige Umzugskartons<br />

werden dann wieder verstaut und kommen hoffentlich nicht<br />

mehr so schnell zum Vorschein. Über einen Umstand freut sich<br />

der Einrichtungsleiter ganz besonders. „Baulärm hin oder her – die<br />

Anfrage von Seiten der Angehörigen nach freien Zimmern war sogar<br />

während der Bauphase groß.“ Ein Zeichen für Antonius Drees und<br />

seinem Team, dass sie in der Umbau- und Sanierungsphase alles<br />

richtig gemacht haben. Sein Haus ist nun auf dem neuesten Stand<br />

und für die Zukunft gerüstet.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!