Jahresbericht 2012 - Caritas Wohn
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ALTENHILFE<br />
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Aber auch mit Farbkontrasten wird in St. Antonius bewusst gespielt.<br />
Vor dem zentralen Treppenhaus befindet sich ein grauer Bodenbelag,<br />
der wie ein Fleck aussieht, aber die Funktion einer Barriere<br />
hat. Bewohner, die noch in der Lage sind, alles genau zu erkennen,<br />
werden ihren Weg fortsetzen. Die anderen passieren diese Zone<br />
nicht. Das Risiko der Sturzgefahr wird dadurch reduziert. „Man<br />
muss anders denken und sich in die Lage der älteren Menschen<br />
hineinversetzen. Da das Personal nicht immer persönlich vor<br />
möglichen Gefahrenquellen warnen kann, muss die Innenraum- und<br />
Farbgestaltung diese Funktion übernehmen“, so Doris Lüdemann,<br />
„was nachhaltig funktioniert.“<br />
Balkone sind nun häufiger in Gebrauch<br />
Balkone sind heutzutage kleine Luxusobjekte in Einrichtungen der<br />
Altenhilfe. In Neubauten werden in der Regel keine Balkone mehr<br />
geplant, da diese nicht refinanziert werden können. In den älteren<br />
Gebäudeteilen in St. Antonius sind noch Balkone vorhanden, die<br />
von den Bewohnern auch gerne genutzt werden.<br />
Die Umfrage bei den Bewohnern in der Planungsphase des<br />
Umbaus ergab jedoch, dass im Zugang zum Balkon durch die<br />
vorhandene Türschwelle eine Gefahrenzone gesehen wird. „Diese<br />
haben wir durch den Einbau barrierefreier Türelemente vollständig<br />
beseitigt, so dass nun ein sicherer Zugang jederzeit garantiert ist.<br />
Nach der Umbauphase sind alle glücklich. Die Bewohner nutzen die<br />
Balkone nun ganz anders und halten sich viel mehr auf ihnen auf“,<br />
berichtet Doris Lüdemann aus regelmäßigen Gesprächen mit den<br />
Bewohnern.<br />
Blockheizkraftwerke sorgen für Strom und Wärme<br />
Im Zuge des Um- und Ergänzungsbaus von Soest beschäftigen sich<br />
Architekt, Einrichtungsleitung und Geschäftsführung ganz genau<br />
mit den Energiekosten des Hauses. Jährlich werden etwa 100.000<br />
Euro dafür aufgebracht. Es gilt, diese Kosten zu reduzieren und<br />
gleichzeitig etwas für die Umwelt zu tun. Da in der Soester Altstadt<br />
Fotovoltaikmodule nicht gewünscht sind und der Sinnesgarten<br />
nicht umgepflügt werden soll, scheiden Solar- und Erdwärme aus.<br />
Schließlich fällt die Wahl auf zwei Blockheizkraftwerke, die die Energiekosten<br />
künftig um 20 bis 30 Prozent senken sollen.<br />
Im Keller von St. Antonius „tuckern“ nun unter einer Isolierhülle<br />
zwei dieser Kraftpakete. Antonius Drees hat sich in kürzester Zeit<br />
in die Technik eingearbeitet und weiß bestens Bescheid: „Jedes<br />
Blockheizkraftwerk ist eigentlich ein alltagstauglicher Automotor, in<br />
diesem Falle eine vielseitig verwendbare, äußerst robuste Einheit<br />
von Toyota. Die Motoren werden aber nicht mit Benzin, sondern mit<br />
Gas befeuert. Die überschüssige Energie heizt dann nicht die Kühlerhaube<br />
und die Umwelt, sondern die Zimmer und das Wasser in<br />
unserer Einrichtung.“ Die eigentliche Energie wird dann über einen<br />
Generator in Strom umgewandelt, der ins Haus fließt. Überschüssige<br />
Energie geht ins Netz und wird verkauft.<br />
Die Investition von 100.000 Euro soll sich spätestens in vier Jahren<br />
wieder amortisiert haben. Das Projekt in Soest gilt in der Region<br />
bei den katholischen Trägern der Altenhilfe als Pilotprojekt. Schon<br />
mehrere Einrichtungsleiter kamen vorbei, um sich über die neue,<br />
sparsame Technik zu informieren. Antonius Drees freut sich über<br />
dieses rege Interesse und steht Besuchern für eine Besichtigung<br />
gerne zur Verfügung.<br />
Wenn alles fertig ist<br />
Antonius Drees und sein Team haben es bald geschafft. Im Sommer<br />
wird der dritte Bauabschnitt fertiggestellt sein. Unzählige Umzugskartons<br />
werden dann wieder verstaut und kommen hoffentlich nicht<br />
mehr so schnell zum Vorschein. Über einen Umstand freut sich<br />
der Einrichtungsleiter ganz besonders. „Baulärm hin oder her – die<br />
Anfrage von Seiten der Angehörigen nach freien Zimmern war sogar<br />
während der Bauphase groß.“ Ein Zeichen für Antonius Drees und<br />
seinem Team, dass sie in der Umbau- und Sanierungsphase alles<br />
richtig gemacht haben. Sein Haus ist nun auf dem neuesten Stand<br />
und für die Zukunft gerüstet.