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Jahresbericht 2012 - Caritas Wohn

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WERKSTÄTTEN 21<br />

benötigen. Manchmal sind auch nur ein paar aufmunternde Worte<br />

notwendig. Ob in der Werkstatt oder auf dem Golfplatz - diese<br />

Besonderheiten müssen wir bei jedem Arbeitsplatz berücksichtigen“,<br />

so Birgit Doll.<br />

Jetzt kann’s losgehen<br />

Pünktlich zum 4. April 2011 ist es dann schließlich soweit. Aus<br />

den Schlosswerkstätten treten acht und aus den Werkstätten St.<br />

Nikolaus zwei Teilnehmer an, um sich dem Qualifizierungsprojekt<br />

als Greenkeeper und als Servicekraft in der Gastronomie zu stellen.<br />

Zwei weitere Anwärter kommen aus anderen Einrichtungen. Der<br />

erste Monat steht unter der Überschrift des Kennenlernens. Die<br />

Teilnehmer der Gruppe treffen sich zum ersten Mal, haben so die<br />

Möglichkeit, sich zu beschnuppern. Die angehenden Greenkeeper<br />

richten ihre Gruppenräume auf dem Gutshof ein, erkunden unter<br />

fachlicher Anleitung das Gelände der Golfakademie und lernen die<br />

Angestellten kennen. Nach und nach machen sich die Teilnehmer<br />

mit den verschiedensten Arbeiten, die auf dem Golfplatz und in<br />

der Gastronomie anfallen, vertraut. Das alles geschieht unter der<br />

fachlichen Leitung der Ausbilder Flore und Tewes. Sie haben stets<br />

ein wachsames Auge, sehen die besonderen Fähigkeiten und<br />

Eigenschaften der Teilnehmer und können ihre Kompetenzen, aber<br />

auch Defizite einschätzen. Aufgrund dieser Beobachtungen teilen<br />

sie die Gruppe in Kleinteams auf. Für die Kennenlernphase geben<br />

die Ausbilder eine feste Tagesstruktur vor. Täglich treffen sich die<br />

Teilnehmer für eine Morgenbesprechung. Dann wird erklärt, wie<br />

das Tagesprogramm aussieht. Am Nachmittag kommen erneut alle<br />

wieder zusammen zur Tagesreflektion. „Mit einer solchen Struktur<br />

schaffen wir Sicherheit, fördern den Teamgeist und stärken das Wir-<br />

Gefühl“, weiß André Flore zu berichten. „Außerdem erfahren wir so,<br />

wie und wo wir individuell unterstützen können.“<br />

Golfspielen während der Arbeitszeit<br />

In kleinen Teams erfahren die Teilnehmer dann mehr zu den Arbeitsabläufen<br />

und werden zunächst mit Sicherheitsaspekten auf dem<br />

Golfplatz vertraut gemacht. „Die Hauptgefahr für einen Greenkeeper<br />

während seiner Arbeit auf dem Grün sind fliegende Golfbälle. Die<br />

können durchaus Platzwunden und Gehirnerschütterungen verursachen.<br />

Da ist es wichtig zu wissen, wie man sich am besten auf dem<br />

Platz verhält“, so Willi Tewes. Neben der Einweisung der Teilnehmer<br />

in die verschiedenen Aufgabenfelder ihres künftigen Berufes<br />

freuen sich alle auf einen ganz besonderen Teil des Projektes: das<br />

therapeutisch angelegte Golftraining. Es wird unter Anleitung einer<br />

ausgebildeten Golftrainerin der Akademie durchgeführt und steigert<br />

die Koordination, Konzentration und körperliche Fitness. Das<br />

Golftraining findet von Beginn des Projektes an wöchentlich statt<br />

und ist wesentlicher Bestandteil der Maßnahme.<br />

Helmut Böhmer legt auf diesen Teil der Ausbildung besonders<br />

großen Wert: „Um zu sehen, wie wichtig es ist, den Rasen in Stand<br />

zu halten, ist der Perspektivenwechsel am sinnvollsten. Wenn<br />

die Teilnehmer einmal selbst erlebt haben, dass der Golfball nur<br />

auf einem gepflegten Rasen von drei Millimeter Länge optimal<br />

rollt, können sie die Wichtigkeit ihres Berufs richtig einschätzen.<br />

Rasenmähen bekommt dann eine ganz andere Bedeutung.“ Auch<br />

die Kommunikation mit den Golfern auf dem Platz wird durch die<br />

praktische Spielerfahrung der Teilnehmer erleichtert, das Verständnis<br />

füreinander gefördert.<br />

Der Weg zur Arbeit muss trainiert sein<br />

Ein wichtiger Teil, um die Bewerber für ihren zukünftigen Job fit zu<br />

machen, ist das Trainieren der Wegstrecke zur Arbeit. Die meisten<br />

Werkstatt-Beschäftigten müssen sich darüber keine Gedanken<br />

machen, denn täglich werden sie mit dem Fahrdienst zur Werkstatt<br />

und auch wieder nach Hause gebracht. Mit einem sozialversicherungspflichtigen<br />

Arbeitsverhältnis ändert sich diese Situation. Die<br />

Beschäftigten sind dann auf sich allein gestellt und müssen meist<br />

mit den öffentlichen Verkehrsmitteln den Arbeitgeber erreichen.<br />

Daher ist für fast alle Projektteilnehmer das praktische Training der<br />

Busstrecke gefragt. Wann fährt der Bus? Welche Nummer hat er<br />

und an welcher Haltestelle muss ich ein- und aussteigen? Solche<br />

Fragen beantworten Tewes und Flore täglich und üben fleißig die<br />

Wegstrecke. Stück für Stück wird dann die Begleitung reduziert, bis<br />

die Sicherheit und Routine bei den Teilnehmern überwiegt. Für die<br />

Auszubildenden in der Gastronomie findet außerdem ein spezielles<br />

Einkaufstraining statt. Der Umgang mit Geld, selbstständig Einkaufslisten<br />

erstellen und abarbeiten, muss erlernt werden. Für die<br />

Teilnehmer hat dies nicht nur berufliche, sondern auch persönliche<br />

Selbstständigkeit zur Folge.

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