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Jahresbericht 2012 - Caritas Wohn

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ALTENHILFE<br />

9<br />

Wochenende genügend Zeit, um die Senioren in dieser neuen<br />

Situation jeden Tag zu begleiten“, erklärt Anna Brune.<br />

Sicherheit und Rücksicht in der Bauphase<br />

Da während der Bauphase der gewöhnliche Ablauf in der Pflegeeinrichtung<br />

so wenig wie möglich gestört werden soll, müssen<br />

sich auch die Handwerker darauf einstellen. Es gilt, Rücksicht zu<br />

nehmen, wo immer es geht. Der Lärmpegel soll sich dabei in Grenzen<br />

halten. „Wir achten darauf, dass keine lauten Bohrgeräusche<br />

während der Mittagsruhe entstehen. Dies bedingt aber eine genaue<br />

Tagesplanung auf der Baustelle“, so Christian Just, der stellenweise<br />

als Bauleiter jeden Tag auf der Baustelle ist, um zu koordinieren.<br />

Noch wichtiger als die Rücksichtnahme ist die Sicherheit der<br />

Bewohner. Besonders demente Personen, die ihrem Bewegungsdrang<br />

nachgehen, dürfen nicht durch das Bauprojekt gefährdet<br />

werden. Von der Absperrung bis hin zur Lagerung des Baumaterials<br />

– alles muss geplant werden. Da die Mobilität der Bewohner nicht<br />

eingeschränkt sein darf, muss darauf geachtet werden, dass keine<br />

möglichen Hindernisse die Gehfähigkeit einschränken. Das heißt,<br />

die Aufzüge und das Treppenhaus müssen immer von Barrieren<br />

befreit sein. Täglich begegnen sich Handwerker und Bewohner.<br />

Bauen im Bestand – Chance und Herausforderung<br />

Bei allen Bauprojekten im Geschäftsbereich Altenhilfe hält eine Frau<br />

die „Bauzügel“ fest in der Hand: Elisabeth Meier. Sie ist Architektin<br />

und betreut in ihrer langjährigen Betriebszugehörigkeit das zehnte<br />

Bauprojekt. So auch St. Antonius in Soest. Sie kennt die rechtlichen<br />

Bestimmungen und Vorschriften des WTG und der Allgemeinen<br />

Pflegeförderverordnung fast schon im Schlaf. Durch ihre konstante<br />

Betreuung der Bauprojekte können Fehler vermieden werden<br />

und gemachte Bauerfahrungen erfolgreich und gewinnbringend in<br />

das nächste Bauprojekt einfließen. Sie weiß daher auch über die<br />

Chancen und Herausforderungen beim Umbau in einem Bestandshaus<br />

Bescheid. „Bei einem Neubau besteht kein Druck, um mit den<br />

Gegebenheiten auszukommen. Ein Altbau, den wir umbauen oder<br />

sanieren, bringt in der Regel den Luxus der größeren Zimmer mit<br />

sich.“ In Soest verfügt der Altbau daher über 20 qm große Zimmer,<br />

während die Neubauzimmer 14 qm umfassen.<br />

<strong>Wohn</strong>en wie in der Familie<br />

Damit die älteren Menschen sich in einer stationären Altenhilfeeinrichtung<br />

wohl fühlen, fordert das Land NRW die bauliche Anpassung<br />

und den Umbau. Verbunden mit dem Umbau ist eine neue konzeptionelle<br />

Ausrichtung bis hin zu familienähnlichen <strong>Wohn</strong>gruppen.<br />

Der Krankenhauscharakter mancher Alteneinrichtung mit ihren<br />

langen Fluren muss bei einem Umbau aufgebrochen und in wohnliche<br />

und überschaubare <strong>Wohn</strong>gruppen umgestaltet werden. Das<br />

entspricht den Wünschen älterer Menschen.<br />

Diese Voraussetzung zu erfüllen, bedeutete zwar einen gewissen<br />

planerischen Aufwand, war aber in der Umsetzung in Soest kein<br />

Problem. So werden zum Beispiel im Erdgeschoss mehrere Räume<br />

zusammengeführt, Wände herausgerissen und neue Wände gezogen,<br />

um familienähnliche <strong>Wohn</strong>küchen einzurichten. Hier haben<br />

Bewohner einer Gruppe dann die Möglichkeit, sich auszutauschen<br />

und manchmal auch gemeinsam etwas zu kochen oder zu backen.<br />

St. Antonius verfügt nach dem Umbau über vier <strong>Wohn</strong>bereiche mit<br />

jeweils etwa 30 Bewohnern. Die Bewohner können selbst entscheiden,<br />

ob sie ihre Mahlzeiten in ihrer <strong>Wohn</strong>küche oder im zentralen<br />

Restaurant einnehmen möchten.<br />

In der ehemaligen Wäscherei wird gekocht<br />

Das Essen hat für viele Bewohner in einem Seniorenzentrum einen<br />

sehr hohen Stellenwert. In St. Antonius weiß man die Wichtigkeit zu<br />

schätzen. Die Einrichtung verfügt über eine eigene Küche mit<br />

14 Mitarbeitern, die die 123 Bewohner täglich mit zwei verschiedenen<br />

Mittagessen versorgen. Doch nicht alle Bewohner können mit<br />

Messer und Gabel das Essen problemlos verzehren. Für Menschen,<br />

die an Kau- und Schluckbeschwerden leiden, bietet die Küche<br />

etwas ganz Besonderes: Smoothfood. Das sind rohe oder gegarte,<br />

frische oder gefrorene Lebens- und Nahrungsmittel, die durch<br />

Schneiden, Mixen, Pürieren, Passieren, Pacosieren oder Aufschäumen<br />

zubereitet und in Form gebracht werden. So gehen Inhalts-,<br />

Geschmacks- und Aromastoffe nicht verloren und der Genuss beim<br />

Essen bleibt erhalten. In dieser außergewöhnlichen Konsistenz bietet<br />

es die Möglichkeit, auf die Bedürfnisse der Bewohner einzugehen<br />

und ihnen eine frische, gesunde und ausgewogene Ernährung<br />

bereitzustellen.

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