Engagement und Zufriedenheit bei den ... - Telefonseelsorge
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GAWO e.V. Analyse der Befragung der Ehrenamtlichen Seite 37 / 56<br />
Die Interpretation für die reine Ar<strong>bei</strong>tszeit kann danach nicht bestätigt wer<strong>den</strong>. Diejenigen,<br />
die neben der TelefonSeelsorge noch ein weiteres Ehrenamt ausüben <strong>und</strong> damit mehr Zeit<br />
aufwen<strong>den</strong>, sind im Schnitt weniger zufrie<strong>den</strong>. Es könnte demnach wieder gelten: je höher die<br />
zeitliche Belastung mit ehrenamtlichen Tätigkeiten, desto geringer die <strong>Zufrie<strong>den</strong>heit</strong> (mit der<br />
TelefonSeelsorge). Auch hier ist aber die umgekehrte Interpretation möglich, dass weniger<br />
Zufrie<strong>den</strong>e sich ein weiteres ehrenamtliches <strong>Engagement</strong> suchen.<br />
Spannend ist auf dieser Gr<strong>und</strong>lage die Untersuchung des Zusammenspiels der <strong>bei</strong><strong>den</strong><br />
Variablen. Tatsächlich beeinflusst auch die Kombination aus <strong>bei</strong><strong>den</strong> Variablen die<br />
<strong>Zufrie<strong>den</strong>heit</strong> signifikant. Da<strong>bei</strong> kann eine Wechselwirkung zwischen monatlicher Ar<strong>bei</strong>tszeit<br />
<strong>und</strong> weiterem <strong>Engagement</strong> i<strong>den</strong>tifiziert wer<strong>den</strong> (vgl. Abbildung 31). Wer wenig ar<strong>bei</strong>tet, aber<br />
kein anderes Ehrenamt neben der TelefonSeelsorge hat, ist zwar immer noch weniger<br />
zufrie<strong>den</strong>, als mit höherer Ar<strong>bei</strong>tszeit, aber deutlich zufrie<strong>den</strong>er, als wenn er/sie unter diesen<br />
Bedingungen auch noch ein weiteres <strong>Engagement</strong> hätte. Der leichte Anstieg in der<br />
<strong>Zufrie<strong>den</strong>heit</strong> zwischen <strong>den</strong> Gruppen mit Ar<strong>bei</strong>tszeiten zwischen 10 <strong>und</strong> 19 <strong>und</strong> Ar<strong>bei</strong>tszeiten<br />
zwischen 20 <strong>und</strong> 29 St<strong>und</strong>en hingegen verläuft nahezu parallel. Hier scheint ein weiteres<br />
<strong>Engagement</strong> keinen Unterschied auszumachen. Erst ab über 30 Ar<strong>bei</strong>tsst<strong>und</strong>en monatlich in<br />
der TelefonSeelsorge wirkt sich ein weiteres <strong>Engagement</strong> wieder negativ auf die<br />
<strong>Zufrie<strong>den</strong>heit</strong> aus, während in dieser Gruppe ohne ein weiteres <strong>Engagement</strong> wieder höhere<br />
<strong>Zufrie<strong>den</strong>heit</strong>swerte festgestellt wer<strong>den</strong> können.<br />
<strong>Zufrie<strong>den</strong>heit</strong><br />
[1=sehr unzufrie<strong>den</strong>; 5=sehr zufrie<strong>den</strong><br />
5<br />
4,8<br />
4,6<br />
4,4<br />
4,2<br />
4<br />
3,8<br />
=30<br />
monatliche Ar<strong>bei</strong>tszeit in St<strong>und</strong>en<br />
weiteres <strong>Engagement</strong> kein weiteres <strong>Engagement</strong><br />
Abbildung 31: <strong>Zufrie<strong>den</strong>heit</strong>, monatliche Ar<strong>bei</strong>tszeit <strong>und</strong> weiteres <strong>Engagement</strong><br />
Diese Ergebnisse sind bemerkenswert <strong>und</strong> nicht befriedigend zu erklären. Die Prüfung eines<br />
Einflusses des großen Anteils an Rentnern fällt negativ aus. So soll zumindest der Versuch<br />
einer Interpretation unternommen wer<strong>den</strong>, der jedoch an dieser Stelle nicht viel mehr ist als<br />
Spekulation. Wenn jemand in seinem Ehrenamt nur wenig eingesetzt wird, so entsteht u.U.<br />
eine geringere Bindung zu seiner Tätigkeit. Es könnte sein, dass die Wahrnehmung der<br />
vergleichsweise geringeren Belastung so negativer ausfällt als <strong>bei</strong> jenen, die zwar wesentlich<br />
mehr in ihrem Ehrenamt ar<strong>bei</strong>ten, es so aber auch als einen entsprechend zentraleren<br />
Bestandteil ihres Lebens wahrnehmen. Kommt unter solchen Bedingungen nun ein weiteres<br />
Ehrenamt hinzu, so entsteht womöglich eine Vergleichsmöglichkeit, in der die