Europa: Das unentdeckte Land - BdP Landesverband Schleswig ...
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The Moore you know<br />
<strong>Das</strong> <strong>Land</strong>espfingstlager 2004 in Wacken: „Dr. Erichsens Plan“ klingt verlockend.<br />
Mit viel Geld werden Siedler in einer Moorkolonie gelockt.<br />
Was braucht man für ein geniales Pfingstlager? Eine tolle<br />
Spielidee – und Dr. Erichsen. Und so fing alles an: Es war<br />
sonniger Freitag in einer wunderschönen stillgelegten Kies-<br />
grube in Wacken. Wacken, einem Ort mit Festivalcharakter.<br />
In eben jeder Exkiesgrube stehen die portablen Plastikluxus-<br />
toiletten schon aufgereiht, in den Waschzelten sprudelt das<br />
kühle Nass durch die ausgesägten Rohrbecken. Noch markie-<br />
ren nur Bänder die künftigen Unterlager, erst vereinzelt ste-<br />
hen Jurten auf dem Platz. Eine Hand voll R/Rs wuselt über<br />
den Platz, weitere Jurten werden hochgezogen, Kochzelte,<br />
erste Kohten. Dort, im Unterlager Hohn, hat der Bau des<br />
Lagertores bereits begonnen. Die zukünftige Moorkolonie<br />
nimmt langsam Formen an, die Pinte ist errichtet, das Zir-<br />
kuszelt steht, ebenso das Pressezentrum. Langsam trudeln<br />
weitere R/Rs auf dem Lagerplatz ein und helfen, die Kolonie<br />
für die Siedler-Sippen vorzubereiten. Als die Sonne den west-<br />
lichen Waldsaum erreicht, schlendern die R/Rs in Richtung<br />
Pinte. Dort ist ein Grill aufgebaut, leckere Speisen belohnen<br />
die Kolonisten, immer mehr Leckereien werden aufgefahren.<br />
Jetzt noch schnell vor Einbruch der Dunkelheit in den Wald,<br />
Holz holen und dann mit vielen alten Bekannten den „Hello<br />
Again“-Abend feiern. Noch ein wenig Gesang und dann ab in<br />
den Schlafsack. Samstag sollte ein langer Tag werden.<br />
Nach einem gemütlichen Frühstück im Stamm kommen<br />
langsam auch schon die ersten Siedler-Sippen in der Moorko-<br />
lonie an und schlagen ihre Koten auf. Die anfangs noch gro-<br />
ßen, freien Flächen werden immer kleiner, die Moorkolonie<br />
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wächst. Und wird eröffnet, 15 Uhr, Ehrengast: der dänische<br />
König. Anlässlich des hohen Besuches wurden vorher noch<br />
mal ausgiebig das Applaudieren, die dänische Nationalhym-<br />
ne „Smørebrø, Smørebrø røm tøm tøm tøm“ und eine „La<br />
ola“ eingeübt. Dann kam er, auf einem Luxussofa liegend, ge-<br />
tragen von acht Untergebenen. Etwas peinlich: Kein Dolmet-<br />
scher steht zur Verfügung. Publikumsliebling Orke erkennt<br />
die Gunst der Stunde und springt auf die Bühne neben Dr.<br />
Erichsen. Dr. Erichsen, der immer noch ganz aufgeregt ist,<br />
stellt nun sein Besiedlungskonzept und den Wirtschaftsplan<br />
für die Moorkolonie vor. Nach den wichtigsten Erläuterun-<br />
gen werden schon die ersten 180 Torftaler ausgeteilt, aus der<br />
Moorkolonie soll ein Wirtschaftsparadies werden, gesponsert<br />
vom dänischen König. Sechs schwierige Aufgaben galt es zu<br />
lösen, um bei der „Agentur für Lohn und Brot“ eine Arbeits-<br />
kennziffer zu bekommen, ohne die die Arbeitserlaubnis wert-<br />
los wäre. Mit der Arbeitszulassung vermittelt die „Agentur<br />
für Lohn und Brot“ weiter. Es gibt die verrücktesten Sachen,<br />
von Tellerwäschern bis hin zu Massagen ist alles zu bekom-<br />
men, sogar verheiraten lassen kann man sich hier, um Geld<br />
zu bekommen. Die Wirtschaft wächst und wächst, allerdings<br />
kommt es durch die vom Koloniepersonal immer wieder zu-<br />
sätzlich eingebrachten Torftaler zur Inflation.<br />
Später dann der Dorfabend in den Teilkolonien. In Fried-<br />
richsholm zum Beispiel wird der zentrale Lagerbau errichtet,<br />
ein wunderschöner Aussichtsturm, der am folgenden Tag<br />
noch weiter ausgebaut werden sollte. Beim R/R-Programm<br />
LRB 2’04