Evaluationsbericht Nationales Sicherheitskonzept Schweiz für die ...

TP 01 - SICHERHEIT PROJEKTORGANISATION ÖFFENTLICHE HAND UEFA EURO 2008
sprächen zwischen den beiden Austragungsländern, an denen die Sicherheit der EURO
2008 behandelt wurde. Den Anfang machten am 17. Februar 2003 der Bundesinnenminister
der Republik Österreich, Dr. Ernst Strasser und die Vorsteherin EJPD, Frau Ruth Metzler-
Arnold, in Wien mit der Unterzeichnung einer Ministererklärung betreffend Intensivierung der
Sicherheitszusammenarbeit mit Blick auf die EURO 2008. Einen weiteren Meilenstein setzten
Bundesrat Samuel Schmid und die österreichische Innenministerin Liese Prokop am 28.
September 2005 in Bern mit der Verabschiedung des «Rahmenkonzepts Sicherheit UEFA
EURO 2008». In der Folge kam es zu weiteren bilateralen Treffen, an denen sich die verantwortlichen
Minister jeweils gegenseitig über den Stand der Vorbereitungen austauschten.
Kurz vor der Endrunde, am 31. März 2008, nahmen Bundesrat Samuel Schmid und der österreichische
Innenminister Günther Platter in Wien an der dritten und abschliessenden Anrainer-,
Transit- und Teilnehmerstaatenkonferenz teil. Im Mittelpunkt der Konferenz standen
die polizeiliche Zusammenarbeit während der EURO 2008, die personelle Unterstützung aus
dem Ausland und der länderübergreifende Informationsaustausch.
6.3 Bilaterale und internationale Zusammenarbeit
6.3.1 Hospitationen, Fachtagungen und Sicherheitskonferenzen
Die internationale Zusammenarbeit hatte im Rahmen der Sicherheitsvorbereitungen einen
zentralen Stellenwert. Die Schweiz konnte von den Erfahrungen, die die Sicherheitsbehörden
anlässlich von vergangenen Sportgrossanlässen gemacht hatten, stark profitieren. Von
den Austragungsländern Belgien und Niederlande, die mit der EURO 2000 erstmals eine
Fussball-EM in zwei Ländern organisierten, machte die Schweiz die Erfahrung, dass das
frühzeitige Festlegen eines gemeinsamen Rahmenkonzepts für die Sicherheit von grosser
Bedeutung ist. Ausgewertet wurden auch die Erkenntnisse der EURO 2004 in Portugal, des
Confederations Cup 2005 in Deutschland, der olympischen Winterspiele 2006 in Turin sowie
der FIFA WM 2006 in Deutschland. Insbesondere mit den deutschen Behörden gab es einen
intensiven Informations- und Erfahrungsaustausch. Den Schweizer Verantwortlichen wurde
Einblick in die gesamten Sicherheitsvorbereitungen der deutschen Kollegen gewährt. Eine
Vielzahl von gegenseitigen Hospitationen und Erfahrungsaustauschen dokumentieren dies.
Während der gesamten Dauer der WM vom 9. Juni bis zum 9. Juli 2006 konnten sich die
Schweizer Sicherheitsbehörden auf Stufe Bund, Kantone und Austragungsorte ein Bild vor
Ort machen. So besuchte man beispielsweise das Nationale Informations- und Kooperationszentrum
(NICC) in Berlin oder die Zentrale Informationsstelle für Sporteinsätze (ZIS) in
Neuss. Zudem konnten die Schweizer Sicherheitskräfte praktische Erfahrung sammeln. Gut
Evaluationsbericht Nationales Sicherheitskonzept Schweiz für die UEFA EURO 2008 Seite 50 von 132