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Menschen werden im Westen zu verzeichnen sein 41 (Statistik Austria 2007a). Die<br />

EinwohnerInnenzahl wird trotz der Zunahme älterer Menschen nur geringfügig wachsen. Der<br />

steigenden Zahl älterer Menschen steht ein Rückgang der jüngeren gegenüber. Gegenwärtig wird<br />

dieser Rückgang noch durch Zuwanderung etwas abgefedert, langfristig aber schrumpft der Anteil der<br />

erwerbstätigen Bevölkerung. Da das soziale Sicherungssystem 42 erwerbszentriert, d.h., seine<br />

Finanzierung von der Zahl der Erwerbstätigen abhängig ist, ist seit Jahren die Rede von drohender<br />

Unfinanzierbarkeit und Kostenexplosion aufgrund der Zunahme älterer bzw. nicht-erwerbstätiger<br />

Menschen. Ein schrumpfender Anteil von jüngeren Erwerbstätigen wird einen wachsenden Teil von<br />

Älteren erhalten müssen. Ausgedrückt wird dieses Verhältnis in der sogenannten Altenquote bzw.<br />

Belastungsquote oder auch der Pensionsquote. 43 In den kommenden drei Jahrzehnten wird sich die<br />

Altenquote verdoppeln, im Jahr 2030 werden auf 100 Jüngere im erwerbsfähigen Alter 57 ältere<br />

Menschen kommen. Bislang bedingte die abnehmende Kinderzahl eine finanzielle Entlastung, künftig<br />

wird die Kinderquote aber nur mehr in geringem Maß sinken. Die Gesamtbelastungsquote, das ist die<br />

Summe der Kinder- und Altenquote, war im Jahr 2008 61, 2030 wird sie 82 erreichen. Dieselbe Quote<br />

ergab sich übrigens schon 1970, in der Zeit nach dem Babyboom, obwohl die Altenquote damals fast<br />

halb so hoch war. 2050 wird die Gesamtbelastungsquote auf 90 angestiegen sein, d. h., auf 100<br />

Erwerbstätige kommen dann 90 Kinder und alte Menschen. Die Altenquote wird 2055 ihren<br />

Höhepunkt erreichen und dann wieder sinken (Statistik Austria 2007a; Hanika 2001, 632f; Hanika<br />

2006b).<br />

41 In Vorarlberg und Tirol wird sich die Zahl der über 60-Jährigen bis 2050 verdoppeln (+103% bzw. +99%), Salzburg<br />

(+88%), Oberösterreich (+87%) und Niederösterreich (+83%) liegen näher beim Bundesdurchschnitt von +79%, während<br />

Kärnten und die Steiermark die geringsten Zuwächse an über 60-Jährigen (+61% bzw. +69%) haben werden (Statistik<br />

Austria 2007).<br />

42 Das Sozialschutzsystem oder soziale Sicherungssystem umfasst staatliche Leistungen, die der Absicherung von sozialen<br />

Risiken, insbesondere Krankheit, Invalidität, Arbeitslosigkeit und Alter, dienen. In Österreich sind diese Risiken durch die<br />

Sozialversicherung abgedeckt, dazu sind Familienleistungen stark ausgebaut (Familienbeihilfe). Die Sozialhilfe als zweites<br />

soziales Netz ist eine Mindestsicherung. Pflegebedürftigkeit ist nicht durch die Sozialversicherung abgedeckt, sondern durch<br />

das Pflegegeld und subsidiär durch die Sozialhilfe.<br />

43 Die Altenquote - die Zahl der über 60-Jährigen je 100 Personen im Erwerbsalter (15 bis 59 Jahre) - betrug in den 1970er<br />

Jahren 36. Zwischen 1980 und 2000 schwankte sie um 32, in den nächsten drei Jahrzehnten wird sie sich verdoppeln und ab<br />

2050 auf einem Niveau zwischen 60 und 70 bleiben. Die Kinderquote (die Zahl der bis zu 15-Jährigen auf 100 Erwerbstätige)<br />

sank von 44 im Jahr 1970 auf 27 zur Jahrtausendwende, sie wird sich in den kommenden Jahren kaum verändern, 2050 wird<br />

die Kinderquote 25 betragen.<br />

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