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Management von Customer Services - Lünendonk-Shop

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<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie<br />

<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong><br />

als Erfolgsformel<br />

Mehr zufriedene und neue Kunden<br />

– Mehr Umsatz – Mehr Ertrag<br />

Mit fachlicher Unterstützung <strong>von</strong>


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

2<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Lünendonk</strong> GmbH<br />

Ringweg 23<br />

87600 Kaufbeuren<br />

Telefon: +49 8341 96 636-0<br />

Telefax: +49 8341 96 636-66<br />

E-Mail: info@luenendonk.de<br />

Internet: http://www.luenendonk.de<br />

Autoren:<br />

Melanie Wanninger; Thomas <strong>Lünendonk</strong><br />

<strong>Lünendonk</strong> GmbH<br />

Gestaltung:<br />

K16 GmbH<br />

Pickhuben 2<br />

20457 Hamburg<br />

Copyright © 2009 <strong>Lünendonk</strong> GmbH, Kaufbeuren<br />

Alle Rechte vorbehalten


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort 4<br />

Einführung 6<br />

Executive Summary 7<br />

Begriffserklärung <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong> 8<br />

Marktcharakteristika 12<br />

Angebotsstrukturen 15<br />

Kundenmärkte/Zielmärkte 17<br />

Nutzen, Chancen, Risiken 24<br />

Partnerschaftsnetzwerke 25<br />

Trends rund um <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong> 26<br />

Kritische Erfolgsfaktoren 31<br />

<strong>Management</strong> <strong>von</strong> <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong> 32<br />

Service-Technologien 37<br />

Service-Strukturen 39<br />

Beispiele für <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong> 41<br />

Beispiele und Fallstudien <strong>von</strong> Accenture, arvato services und B2X Care<br />

Solutions 44<br />

Reduzierung der Fixkosten durch flexible Ersatzteillogistik und -planung 45<br />

Wie man Reparaturkosten in den Griff bekommt 49<br />

Improvement needed 53<br />

Das <strong>Management</strong> <strong>von</strong> Reparatur- und Servicedienstleistungen 56<br />

Innovative Geräterücknahme 59<br />

Warranty-buy-out 61<br />

Fazit 63<br />

Glossar 66<br />

Literaturverzeichnis 68<br />

Quellenverzeichnis 68<br />

Unternehmensprofile 69<br />

3


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Vorwort<br />

Strukturen, Prozesse und Partner für erfolgreichen Kunden-Service<br />

Thomas <strong>Lünendonk</strong>, Inhaber<br />

<strong>Lünendonk</strong> GmbH<br />

Service und Dienstleistung sind Begriffe<br />

des täglichen Sprachgebrauchs – nicht<br />

nur zwischen Unternehmen (Business-to-<br />

Business-Service), sondern in der Fülle<br />

gerade auch im Business-to-Consumer-<br />

Service, also der Dienstleistung für den<br />

Verbraucher und Anwender. Milliarden<br />

Endgeräte sind weltweit beim Kunden<br />

platziert: Mobiltelefone, PDAs, Net- und<br />

Laptop-Computer, Bildschirme, TV-<br />

Geräte, Stereo-Systeme, MP3-Player und<br />

viele andere Produkte mehr. Natürlich ist<br />

es für alle Beteiligten am einfachsten und<br />

besten, wenn die Geräte funktionieren –<br />

was sie ja überwiegend auch tun. Doch<br />

im Falle <strong>von</strong> Problemen, Störungen,<br />

Defekten oder auch Software-Updates<br />

muss Service rasch, effektiv und<br />

wirtschaftlich geboten werden.<br />

4<br />

Hersteller und Handel sind hier gefordert,<br />

Strukturen und Prozesse zu gestalten,<br />

die dem Kunden rasch wieder ein<br />

funktionierendes Gerät zur Verfügung<br />

stellen. Da heißt es, Call-Center, Web-<br />

Portale, Help Desks, Logistikdienstleister<br />

und Repair-Partner grenzüberschreitend,<br />

meistens sogar global, zu koordinieren,<br />

um das Produkt oder dessen<br />

Komponenten rasch reparieren oder<br />

austauschen zu können. Damit der<br />

Kunde zufrieden bleibt, muss dieser<br />

Prozess für ihn mit wenig Aufwand und<br />

Zeitverzug verbunden sein. Damit die<br />

Situation für einen Hersteller oder<br />

Handelspartner wirtschaftlich bleibt,<br />

dürfen bei höchstmöglicher Service-<br />

Qualität für Kunden möglichst nur<br />

niedrige Kosten entstehen.<br />

Exakt an dieser Stelle setzen<br />

professionelle <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong> Partner<br />

an. Diese Unternehmen haben umfassenden,<br />

zumeist internationalen<br />

Service zu ihrer Kernkompetenz erklärt.<br />

Sie schaffen die passenden Strukturen<br />

und Ressourcen, die es Herstellern und<br />

Handel erlauben, sich auf Produktion<br />

und Verkauf zu konzentrieren und den<br />

Service ökonomisch zu delegieren. Mit<br />

ihrer Konzentration auf das Thema<br />

Service sind diese Unternehmen in der<br />

Lage, nahtlose Dienstleistungsnetzwerke<br />

zu knüpfen, die vielen Kunden vieler<br />

Hersteller zur Verfügung stehen. Da sich<br />

also mehrere Produzenten und Handelsorganisationen<br />

die Kapazitäten eines<br />

Dienstleistungspartners teilen, entstehen


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

so genannte Skalierungseffekte, die es<br />

möglich machen, exzellenten Service zu<br />

einem fairen Preis anbieten zu können.<br />

Das ist für den Konsumenten nicht nur<br />

ein Service-Vorteil, sondern birgt weitaus<br />

mehr Potenzial in sich. Da für guten,<br />

aber preiswerten Service mit <strong>Customer</strong>-<br />

<strong>Services</strong>-Partnern weniger Service-<br />

Kosten pro Produkt kalkuliert werden<br />

müssen, können Produkte noch preiswerter<br />

angeboten werden. Die in der<br />

Regel engmaschigen Service-Netze<br />

sorgen darüber hinaus für kompetenteren<br />

und schnelleren Service – und damit<br />

erhöhte Kundenzufriedenheit. Die<br />

systematische Erfassung <strong>von</strong> Service-<br />

Vorfällen über mehrere Hersteller und<br />

Handelspartner hinweg hilft dabei,<br />

häufig auftretende Störungen und<br />

Probleme als Muster erkennen und entsprechend<br />

bearbeiten zu können. Auch<br />

die Umwelt wird entlastet: Professionelle<br />

<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong> können die<br />

Reparatur- und Austauschprozesse<br />

effizient steuern und übernehmen auch<br />

Weiterverkauf und nachhaltige Entsorgung<br />

<strong>von</strong> Altgeräten.<br />

Für den Verbraucher ist überwiegend<br />

nicht transparent, welche Intelligenz und<br />

welcher Aufwand hinter dem ihm gebotenen<br />

Service stecken. Er erlebt im<br />

besten Fall nur den Komfort und Nutzen.<br />

Dabei lässt sich sicher auch immer<br />

wieder etwas verbessern, aber die<br />

Service-Standards sind bereits heute<br />

weltweit auf einem hohen Niveau. Und<br />

die <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong> Unternehmen<br />

sowie ihre Auftraggeber arbeiten täglich<br />

daran, mit neuen Prozessen und neuer<br />

Technik hier immer weiter zu<br />

optimieren.<br />

Moderne <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong> beginnen<br />

übrigens nicht erst mit Problemen oder<br />

Reparaturanforderungen bei Produkten,<br />

sondern meistens schon in der so genannten<br />

Pre-Sales-Phase, in der sich<br />

Kunden über die richtigen Produkte für<br />

ihren Bedarf orientieren. Die modernen<br />

Service-Dienstleister gestalten heute eine<br />

komplette Kette <strong>von</strong> Service-Komfort für<br />

Anwender und Verbraucher, die weit<br />

über den „Störfall“ hinausreicht. Damit<br />

werden Mehrwert und mehr Umsatz<br />

sowie Ertrag geschaffen.<br />

Die <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong> Strukturen weltweit<br />

sind bis heute <strong>von</strong> hoher Intransparenz<br />

geprägt. Viele Dienstleister unterschiedlicher<br />

Provenienz bewegen sich in<br />

diesem Markt, dessen Volumen oder<br />

Wachstumsraten je nach Quelle deutlich<br />

unterschiedlich eingeschätzt werden. Es<br />

kann jedoch <strong>von</strong> einem Billionen-Euro-<br />

Markt ausgegangen werden, der in den<br />

kommenden Jahren noch weiter wachsen<br />

wird.<br />

Diese Basisstudie soll einen Überblick<br />

über Strukturen, Prozesse, Anbieter und<br />

Trends dieses spannenden Wirtschaftssektors<br />

geben. Ich wünsche Ihnen eine<br />

ebenso interessante wie nützliche Lektüre.<br />

Freundliche Grüße<br />

Thomas <strong>Lünendonk</strong><br />

November 2009<br />

5


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Einführung<br />

Zufriedene Kunden sind loyale Kunden.<br />

Deshalb halten laut einer Umfrage der<br />

Aberdeen Group auch 63 Prozent der<br />

befragten Manager die Bedeutung der<br />

Service- und Garantieleistungen für sehr<br />

wichtig. Guter Service an sich bleibt eine<br />

Konstante, wie beispielsweise freundliche<br />

Call-Center-Mitarbeiter, unentgeltliche<br />

Incentives oder eine schnelle<br />

Reparatur des defekten Geräts. Es ändern<br />

sich nur die Rahmenbedingungen, unter<br />

denen ein Service als „gut“ bewertet<br />

wird. Spezialisierte Serviceunternehmen<br />

erkennen diese Entwicklungen schneller<br />

und haben dadurch einen nachhaltigeren<br />

strategischen Vorteil als ihre Auftraggeber.<br />

Dennoch hat die Mehrheit der Unternehmen<br />

das Potenzial professioneller<br />

Service-Leistungen noch nicht erkannt:<br />

Wer wurde nicht schon einmal Opfer<br />

eines digitalen Voice-<strong>Management</strong>s, das<br />

eher auf die Nerven ging, als wahren<br />

Kundensupport zu vermitteln? Das Er-<br />

6<br />

gebnis sind häufig unzufriedene,<br />

„produktwechselfreudige“ Kunden, ein<br />

Zustand, den jeder Hersteller zu vermeiden<br />

sucht.<br />

Externe spezialisierte <strong>Customer</strong>-Service-<br />

Unternehmen bieten ein professionelles<br />

Dienstleistungsportfolio an, das sich zum<br />

zentralen Instrument der Markenführung<br />

entwickeln kann. Bereits mit überschaubaren<br />

Investitionen können Kundenbeziehungen<br />

neu und besser gepflegt und<br />

vertieft sowie Attraktivität und Umsatz<br />

erhöht werden.<br />

Diese Basisstudie bietet einen<br />

kompakten Überblick des <strong>Customer</strong>-<br />

<strong>Services</strong>-Marktes und richtet sich an<br />

Medien, IT-, Telekommunikation- und<br />

Logistikverantwortliche sowie alle<br />

Unternehmen, die mit <strong>Customer</strong> Care<br />

und <strong>Customer</strong> Service Erfolg erzielen<br />

wollen.


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Executive Summary<br />

Die Bedeutung <strong>von</strong> <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong><br />

als Wirtschaftsfaktor steigt rapide an. In<br />

vielen Branchen generieren Unternehmen<br />

mittlerweile den Großteil ihres<br />

Umsatzes mit <strong>Services</strong> und nur noch<br />

wenig mit dem eigentlichen Produktverkauf.<br />

Insgesamt wurde 2008 mit<br />

Elektronikgütern weltweit ein Marktvolumen<br />

<strong>von</strong> 1,2 Billionen Euro erwirtschaftet.<br />

Diese Marktlage erfordert <strong>von</strong><br />

Herstellern <strong>von</strong> Elektronikprodukten und<br />

Netzbetreibern, Kundenwünsche exakt<br />

zu erkennen und mit speziellen Angeboten<br />

im Service zu reagieren. Dieser<br />

Service-Prozess sollte kostengünstiger<br />

für den Hersteller und mit wenig Aufwand<br />

und Zeitverzug für den Kunden<br />

ablaufen.<br />

Genau hier sind spezielle <strong>Customer</strong>-<br />

Service-Dienstleister gefragt, die im<br />

Auftrag <strong>von</strong> Unternehmen umfassende<br />

maßgeschneiderte <strong>Customer</strong>-<strong>Services</strong>-<br />

Lösungen für Endkunden anbieten. Dazu<br />

gehört die Unterstützung bei der Angebotsauswahl,<br />

die Annahme <strong>von</strong><br />

Reklamationen, die Ausführung <strong>von</strong><br />

Wartungs- und Reparaturarbeiten, beratende<br />

Unterstützung bei Anfragen des<br />

Kunden zum Produkt sowie zu Ersatzteilen<br />

und Zubehör. Die Anbieterstruktur<br />

reicht <strong>von</strong> Full-Service-Providern bis zu<br />

Spezialanbietern, die Repair- oder<br />

Logistiklösungen offerieren oder<br />

Business Process Outsourcing betreiben.<br />

Service-Prozesse werden neugestaltet<br />

und komplett transferiert. Der Partnerschaft<br />

zwischen Hersteller und<br />

<strong>Customer</strong>-Service-Anbieter liegt ein<br />

nachhaltiges Geschäftsmodell zugrunde.<br />

Durch stark wachsende Produktsegmente,<br />

wie beispielsweise Netbooks<br />

mit mobilem Internetzugang und Smartphones,<br />

werden wiederum neue After-<br />

Sales-<strong>Services</strong> erzeugt. Produktfernere<br />

Zusatzleistungen werden ebenfalls vom<br />

Hersteller bzw. vom <strong>Customer</strong>-Service-<br />

Dienstleister angeboten. Dem Kunden ist<br />

es beispielsweise möglich, Informationen<br />

über seine reparierte Ware via Service-<br />

Tools im Internet abzurufen. Zusätzlich<br />

zum Standardpaket offerieren die Anbieter<br />

auch Extra-Dienstleistungen für<br />

den Kunden.<br />

Der Service rund um das Produkt entwickelt<br />

sich zum Ertragstreiber. Um den<br />

Unternehmenserfolg zu steigern, müssen<br />

deshalb Service-Prozesse noch effektiver<br />

als markenstrategisches Instrument genutzt<br />

werden. Dabei wird der digitale<br />

Zugang des Kunden zu Service-<br />

Leistungen immer wichtiger. Die Anbieter<br />

<strong>von</strong> <strong>Customer</strong>-Service-Leistungen<br />

machen es heute möglich, alle Service-<br />

Prozesse in eine einheitliche Anwendungsumgebung<br />

zu integrieren. In<br />

Echtzeit nutzen Kunden ebenso wie<br />

<strong>Customer</strong>-Service-Mitarbeiter alle<br />

relevanten Daten über alle bisherigen<br />

Grenzen hinweg und tragen so zum<br />

unternehmensweiten Workflow und zur<br />

Service-Automatisierung bei. Professionelle<br />

<strong>Services</strong> erzeugen klare<br />

Differenzierungsmerkmale gegenüber<br />

dem Wettbewerb.<br />

7


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Begriffserklärung<br />

<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong><br />

Service-Felder<br />

Hersteller <strong>von</strong> Produkten, gerade aus der<br />

IT-, Telekommunikations- und Unterhaltungselektronik-Industrie,<br />

bieten ihren<br />

Kunden eine Reihe <strong>von</strong> Service-<br />

Leistungen vor und nach dem Verkauf<br />

des eigentlichen Produkts an. Dazu gehören<br />

gesetzlich festgelegte Garantieleistungen<br />

sowie individuell vertraglich<br />

vereinbarte Zusatzleistungen. Der Begriff<br />

<strong>Customer</strong> Service, mitunter auch<br />

<strong>Customer</strong> Care genannt, beschreibt die<br />

gesamte Service-Prozesskette. Das heißt:<br />

Dazu gehören die Angebotsauswahl, die<br />

Service-Felder<br />

Pre-Sales<br />

Beratung vor dem Verkauf<br />

Service-<br />

<strong>Management</strong><br />

Abbildung 1: Die Service-Felder des <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>.<br />

8<br />

Servicefelder des<br />

<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong><br />

Repair-<br />

Lösungen<br />

Annahme <strong>von</strong> Reklamationen, die Ausführung<br />

<strong>von</strong> Wartungs- und Reparaturarbeiten,<br />

beratende Unterstützung bei<br />

Anfragen des Kunden zum Produkt<br />

sowie zu Ersatzteilen oder Zubehör. Das<br />

Volumengeschäft mit Privatkunden<br />

dominiert heute den <strong>Customer</strong> Service,<br />

der in einzelne Kundengruppen – <strong>von</strong><br />

technik-affinen Kunden, die sich mehr<br />

Self-Service-Angebote wünschen, bis hin<br />

zu Premium-Kunden, die persönliche<br />

Beratung rund um die Uhr erwarten –<br />

differenziert wird.<br />

Call-Center-<br />

Annahme<br />

Ersatzteillogistik


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Pre-Sales: Beratung vor dem Kauf<br />

Der Pre-Sales-Service betrifft alle Tätigkeiten<br />

vor dem eigentlichen Verkauf<br />

eines Produkts. Häufig geht es dabei um<br />

technische oder produktbezogene Fragen<br />

<strong>von</strong> Kunden. Pre-Sales-Mitarbeiter<br />

helfen Kunden, das für sie richtige Angebot<br />

zu finden. Manchmal entwickeln<br />

Pre-Sales-Service und Kunde auch gemeinsam<br />

eine ganz neue Lösung, die es<br />

als Standard-Angebot bisher so nicht<br />

gab. In engem Kundenkontakt analysieren<br />

Pre-Sales-Mitarbeiter die<br />

Wünsche <strong>von</strong> Kunden, um deren Bedürfnisse<br />

klarer zu erkennen. Darauf<br />

aufbauend können sie passende Angebote<br />

formulieren, wie beispielsweise<br />

Garantieerweiterungen bei Mobilfunkgeräten<br />

oder die Bereitstellung <strong>von</strong> Plattformen<br />

für die Nutzung <strong>von</strong> Home-<br />

Entertainment-Programmen sowie die<br />

Bestellung <strong>von</strong> diversen Zubehörprodukten.<br />

Call-Center-Annahme<br />

In der Regel haben Kunden im Service-<br />

Fall den Erstkontakt mit Call-Centern.<br />

Dieses Service-Feld ist ein diffiziles,<br />

anspruchsvolles, aber auch sehr<br />

wichtiges Stadium, um Kundenzufriedenheit<br />

zu erzeugen. Der Call-<br />

Center-Betreiber Vivento durchleuchtet<br />

beispielsweise dieses weite Prozessfeld<br />

in seiner Publikation „Die Zukunft des<br />

<strong>Customer</strong> Service“ und gibt konkrete<br />

Handlungsempfehlungen für Anbieter<br />

<strong>von</strong> Call-Center-<strong>Services</strong> ab.<br />

Laut Vivento wird mit intelligenter Zuweisung<br />

<strong>von</strong> Anfragen dem Kunden eine<br />

individuelle Betreuung vermittelt. Das<br />

heißt: Der Kunde hat das berechtigte<br />

Gefühl, man nimmt sich seiner an und es<br />

wird versucht, das Problem ganz persönlich<br />

gemeinsam zu lösen. Nur so wird<br />

echter Mehrwert für den Kunden erzeugt,<br />

der vom Anbieter wachsende Service-<br />

Qualität und -Verfügbarkeit erwartet.<br />

Diese Qualität setzt eine verbesserte,<br />

innovative Schulung des Service-<br />

Personals voraus. Eine solche Innovationsbereitschaft<br />

ermöglicht es sogar,<br />

Kundenerwartungen zu übertreffen, was<br />

im hohen Maße Kundenbindung schafft.<br />

Hohe Service-Qualität stellt somit einen<br />

Mehrwert dar, der einen Hersteller <strong>von</strong><br />

einem Wettbewerber entscheidend<br />

positiv abgrenzt.<br />

Qualitativ hohe <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong><br />

können für die Kundenzufriedenheit und<br />

-loyalität effizienter wirken als Werbebotschaften<br />

und PR. Des Weiteren ergeben<br />

sich Chancen, neue Umsatzwege<br />

zu erschließen. Zukünftig werden noch<br />

weitere Betreuungsvarianten angeboten.<br />

Um Kosten zu senken, offerieren Unternehmen<br />

interaktive Online-Plattformen,<br />

so genannte Self-Service-Portale, die<br />

Anfragen intelligent zuweisen und damit<br />

die Effektivität der Mitarbeiter und die<br />

Qualität der Kommunikation mit Kunden<br />

weiter steigern. Im Servicefall können<br />

durch Ferndiagnose und Beratung (remote-fixes)<br />

durch Call-Center-Agenten<br />

oder Self-<strong>Services</strong>-Portale Rücksendungen<br />

vermieden werden. Wird beispielsweise<br />

bei einer Seriennummerüberprüfung<br />

(RMA handling validation)<br />

auf der Herstellerseite eine „ungültige<br />

Garantie“ bescheinigt, ist der Umtausch<br />

ausgeschlossen.<br />

9


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Repair-Lösungen<br />

Nach Reklamationsannahme und vorrangiger<br />

Fehlerdiagnose des Call-Center-<br />

Agenten oder Händlers wird ein defektes<br />

Produkt vom Endkunden oder vom<br />

Händler zur Reparatur versandt (Direkt-<br />

Einsende-Service). Dazu erhält der<br />

Kunde vom Hersteller einen bezahlten<br />

Rücklieferungsschein und eventuell auch<br />

Verpackungsmaterial. Hersteller, aber<br />

auch unabhängige <strong>Customer</strong>-Service-<br />

Dienstleister verfügen weltweit über<br />

Partnernetzwerke für Reparaturleistungen.<br />

Im Rahmen dieses <strong>Services</strong><br />

stellt der Repair-Dienstleister sowohl<br />

Ersatzteile als auch Arbeitskraft zur<br />

Verfügung. Das Repair-Marktvolumen<br />

für Mobiltelefone, Notebooks, LCD-<br />

Monitore, Schnurlostelefone und LCD-<br />

Fernseher betrug 2006 weltweit rund<br />

9 Milliarden Euro. Da<strong>von</strong> war der After-<br />

Sales-Service-Markt für Mobiltelefone<br />

mit 6,5 Milliarden Euro am größten und<br />

ertragreichsten für die Service-Anbieter.<br />

Zukünftig wird sich die Struktur <strong>von</strong><br />

Repair-Anbietern nach Vorgaben der<br />

Original Equipment Manufacturer<br />

(OEMs) auf einige große Unternehmen<br />

konzentrieren, die für den kompletten<br />

Repair-Prozess verantwortlich sein<br />

werden. Je nach Produktsegment werden<br />

für Repair-Leistungen pro Produkt und<br />

Vorfall 24 Stunden beziehungsweise bis<br />

zu fünf Arbeitstage angesetzt.<br />

Produkthersteller wie beispielsweise<br />

Apple fordern ihre Kunden auch auf,<br />

bestimmte leicht einzubauende Bauteile<br />

selbst zu ersetzen (Do-it-Yourself-<br />

Ersatzteilservice).<br />

10<br />

Ersatzteil-Logistik<br />

Für die einfache Rücksendung der<br />

reparierten Geräte, aber auch bei der<br />

Gewährleistung der sicheren Entsorgung<br />

der nicht mehr reparaturfähigen Geräte<br />

werden wiederum externe Logistikanbieter<br />

beauftragt.<br />

Diese Anbieter kümmern sich um die<br />

Lagerhaltung der Geräte, Materialplanung,<br />

Ersatzteilversorgung und auch<br />

die Einführung <strong>von</strong> Track & Tracing-<br />

Lösungen für die Nachverfolgung der<br />

reparierten Ware. Die Reparatur erfolgt<br />

meist durch geographisch zentral gelegene,<br />

konsolidierte Service-Zentren.<br />

Von dort werden das reparierte Gerät<br />

oder das Ersatzprodukt an die bei der<br />

Beauftragung angegebene Postanschrift<br />

geliefert.<br />

Defekte Geräte werden gesammelt und<br />

ordnungsgemäß recycelt.<br />

Service-<strong>Management</strong><br />

End-to-End-Service-Provider gehen noch<br />

einen Schritt weiter und gestalten,<br />

initiieren, leiten und überprüfen einzelne<br />

Service-Prozesse. Zunächst werden unabhängige<br />

Service-Anbieter zu globalen<br />

Partnerschaftsnetzwerken gebündelt, um<br />

dem Hersteller einen umfassenden<br />

<strong>Customer</strong> Service zu gewährleisten.<br />

Danach wird eine einheitliche IT-<br />

Architektur, die alle Service-Felder umfasst,<br />

eingeführt. Schließlich werden die<br />

Informationen über einzelne Service-<br />

Prozesse auf einer webbasierenden IT-<br />

Plattform dargestellt und geben dem<br />

<strong>Customer</strong>-Service-Dienstleister beispielsweise<br />

Auskunft über Anzahl der<br />

Call-Center-Eingänge, Anzahl der<br />

Garantiefälle, Transport- und Reparaturstand<br />

der defekten Geräte sowie


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Materialplanung. Diese standardisierten<br />

Service-Prozesse unter Leitung eines<br />

<strong>Customer</strong>-Service-Anbieters (One-Stop-<br />

<strong>Shop</strong>) reduziert Fehler beim Umgang mit<br />

Service-Fällen und erleichtert die Überprüfung<br />

und Dokumentierung des<br />

Service-Prozesses.<br />

Swap-Konzepte<br />

Die Garantiezeiten in der EU betragen<br />

für komplette Mobilfunkgeräte, Ladestationen<br />

und Zubehör 24 Monate und<br />

für einen Akku sechs Monate.<br />

Wenn sich die Reparatur eines Gerätes<br />

wirtschaftlich nicht mehr rechnet und die<br />

Ersatzteil-Szenerie<br />

Handel/<br />

Distributor<br />

Rückhol-<br />

Kreislauf<br />

Rücksendung<br />

(Reparierfähige defekte Produkte)<br />

Garantielaufzeit noch nicht abgelaufen<br />

ist, wird das defekte Gerät durch ein<br />

neues, gebrauchtes oder generalüberholtes<br />

Bauteil oder Produkt ausgetauscht<br />

beziehungsweise „geswapt“.<br />

Nicht mehr reparierfähige (Beyond<br />

Electronic Repair) Ersatzteile machen<br />

fünf Prozent der Swap-Fälle aus.<br />

Service Swaps werden in 95 Prozent der<br />

Fälle aufgrund der Gewährleistung <strong>von</strong><br />

Servicelevels durchgeführt. Ziel ist es,<br />

hohe Kundenzufriedenheit durch<br />

schnelle Durchlaufzeiten zu erzeugen.<br />

Auslieferung neuer Ersatzteile<br />

Auslieferung neuer/<br />

reparierter Produkte Reparierte Ersatzteile<br />

Zentrallager Hersteller<br />

Reparatur-<br />

Kreislauf<br />

Zurück zu Hersteller<br />

(Defekte Ersatzteile)<br />

Abbildung 2: Eine deutliche Menge defekter Ersatzteile wird zur Reparatur an Hersteller<br />

zurückgeschickt (Quelle: Accenture).<br />

11


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Marktcharakteristika<br />

Marktzahlen<br />

Der Weltmarkt für konsumnahe<br />

Elektronikgüter (Consumer Electronics)<br />

ist durch drei Hauptsparten gekennzeichnet.<br />

Man nennt ihn daher auch den<br />

3-C-Markt. Erstens: Computing, dazu<br />

gehören Produkte wie beispielsweise<br />

Desktop-PCs, Net- und Notebooks.<br />

Zweitens: Der Bereich Communication<br />

beinhaltet alle Arten <strong>von</strong> Mobiltelefonen,<br />

speziell auch Smartphones. Drittens: Zu<br />

den Consumer Electronics werden beispielsweise<br />

LCD-Fernsehgeräte, DVD-<br />

Geräte, Navigationsgeräte und Digitalkameras<br />

gezählt.<br />

Dieser Markt für PCs, Kommunikationsgeräte<br />

und andere CE-Produkte wird sich<br />

im Zeitraum 2008 bis 2014 sehr unterschiedlich<br />

entwickeln. Internationale<br />

Analysten schenken dabei den Märkten<br />

China, Brasilien, Indien und Südasien<br />

besondere Aufmerksamkeit.<br />

Allein der chinesische Markt wird 2014<br />

ein Volumen <strong>von</strong> rund 300 Milliarden<br />

Euro haben und damit im Zeitraum 2008<br />

bis 2014 ein Marktwachstum <strong>von</strong> über<br />

40 Prozent aufweisen. Die südasiatischpazifischen<br />

Märkte, ausgenommen Japan<br />

und Indien, werden zusammen auf etwa<br />

120 Milliarden Euro geschätzt, das entspricht<br />

einem Marktwachstum <strong>von</strong> über<br />

35 Prozent. Indien kann seine Position<br />

im Weltmarkt bis 2014 voraussichtlich<br />

auf rund 30 Milliarden Euro ausbauen.<br />

Brasiliens Marktvolumen wird 2014<br />

ebenfalls auf etwa 30 Milliarden geschätzt,<br />

was die höchste Marktsteigerungsrate<br />

in diesem Zeitraum er-<br />

12<br />

gibt. Insgesamt wird 2014 der Markt für<br />

elektronische Geräte in China am<br />

größten sein. Das stärkste Wachstum<br />

hingegen wird in den folgenden Jahren in<br />

Brasilien zu verzeichnen sein. Brasilien<br />

gilt damit als Wachstumsmarkt Nummer<br />

1.<br />

Rückgänge des Marktvolumens werden<br />

für die führenden Industrieregionen beziehungsweise<br />

-staaten wie Europa,<br />

Nord- und Mittelamerika sowie Japan<br />

prognostiziert. In Europa wird das<br />

Marktwachstum bis 2014 leicht zurückgehen<br />

und dann ein Marktvolumen <strong>von</strong><br />

etwa 170 Milliarden Euro aufweisen.<br />

Ebenfalls einen leichten Rückgang wird<br />

Japans Elektronikmarkt zu verzeichnen<br />

haben. Am stärksten wird der nord- und<br />

mittelamerikanische Markt für<br />

Elektronikgeräte im zweistelligen Prozentbereich<br />

einbrechen.<br />

In Deutschland wird der Consumer<br />

Electronics Markt durch den Consumer<br />

Electronics-Markt-Index (CEMIX) abgebildet.<br />

Der CEMIX ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />

des Bundesverband<br />

Technik des Einzelhandels e.V. (BVT),<br />

der GfK Marketing <strong>Services</strong> GmbH &<br />

Co. KG und der Gesellschaft für<br />

Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik<br />

(gfu) und enthält aktuelle<br />

Marktinformationen aus den Quellen der<br />

beteiligten Partner. Der Consumer-<br />

Electronics-Markt ist dabei fest und<br />

einheitlich definiert als die Summe der<br />

Verkäufe an private Konsumenten in<br />

Deutschland.


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Gemäß dieser Quelle wird der 3-C-Markt<br />

als Consumer-Electronics-Markt definiert.<br />

Der Consumer-Electronics-Markt<br />

in Deutschland wird nach Schätzungen<br />

der Analysten 2009 ein Volumen <strong>von</strong><br />

24,8 Milliarden Euro aufweisen. Da<strong>von</strong><br />

ausgehend berechnen die Experten der<br />

Beratungsgesellschaft Accenture mit<br />

einem Erfahrungswert die anteiligen<br />

Service-Kosten an der Umsatzsumme.<br />

Der gesamte Service-Markt in Deutschland<br />

wird auf rund 990 Millionen Euro<br />

angesetzt. Da<strong>von</strong> werden rund 80 Prozent<br />

der Service-Fälle an externe Dienstleister<br />

vergeben. Daraus ergibt sich ein<br />

geschätztes Outsourcing-Marktvolumen<br />

<strong>von</strong> derzeit 810 Millionen Euro.<br />

Marktsegmente<br />

Insgesamt wurde 2008 mit Elektronikgütern<br />

weltweit ein Marktvolumen <strong>von</strong><br />

1,2 Billionen Euro erwirtschaftet. Die<br />

Marktsegmente Computing, Communication<br />

und Consumer Electronics erzeugten<br />

dabei zwei Drittel des gesamten<br />

Marktvolumens.<br />

Nach Schätzungen <strong>von</strong> Analysten wird<br />

sich bis 2014 der Markt gleichbleibend<br />

entwickeln. Das Weltmarktvolumen wird<br />

sich zwar auf 1,4 Billionen Euro erhöhen,<br />

aber die prozentuale Verteilung<br />

der einzelnen Marktsegmente wird wahrscheinlich<br />

dieselbe sein wie in 2008.<br />

Marktpotenzial<br />

In vielen Branchen generieren Unternehmen<br />

mittlerweile den Großteil ihres<br />

Umsatzes mit <strong>Services</strong> und nur noch<br />

wenig mit dem eigentlichen Produktverkauf.<br />

In den USA und Großbritannien<br />

werden Service-Prozesse bereits als<br />

strategisches Instrument genutzt. Nach<br />

Schätzungen <strong>von</strong> B2X werden vom<br />

Kunden im Durchschnitt 10 Prozent aller<br />

Mobilfunkgeräte, 7 Prozent aller PC<br />

beziehungsweise Notebooks sowie 3<br />

Prozent aller Consumers-Electronics-<br />

Produkte wieder zurückgegeben oder<br />

umgetauscht.<br />

Der After-Sales-Markt für Mobiltelefone<br />

ist der ertragreichste Markt für Anbieter<br />

<strong>von</strong> Service-Leistungen. Nach Angaben<br />

des deutschen Verbandes für Informations-<br />

und Kommunikationstechnik<br />

Bitkom sind allein 2008 im europäischen<br />

Mobilfunkmarkt insgesamt rund 208<br />

Millionen Endgeräte verkauft worden.<br />

Experten schätzen aktuell das weltweite<br />

Repair-Volumen <strong>von</strong> Mobilfunkgeräten<br />

auf rund 100 Millionen Einheiten. Die<br />

Garantiekosten belaufen sich auf etwa<br />

2,8 Milliarden Euro. In Deuschland beträgt<br />

das Repair-Volumen etwa 15<br />

Millionen Mobilfunkgeräte und umfasst<br />

Garantiekosten <strong>von</strong> rund 400 Millionen<br />

Euro.<br />

13


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Wettbewerbssituation<br />

Im After-Sales-Service-Geschäft sind<br />

sechs Anbietertypen zu unterscheiden. Es<br />

gibt die Full-Service Provider, die nicht<br />

nur operative Aufgaben übernehmen,<br />

sondern sich auch als strategischer<br />

Partner der Unternehmen sehen. Dazu<br />

gehören beispielsweise Accenture, arvato<br />

und B2X. Als End-to-End-Provider<br />

bieten diese End-to-End After Sales<br />

14<br />

<strong>Services</strong> inklusive Kundenkontaktverwaltung,<br />

Repairmanagement, Material-<br />

& Logistikleistungen, Beschwerdemanagement<br />

und Dokumentation sowie<br />

Produktzusatzleistungen an. Daneben<br />

können fünf Spezialanbietertypen, die<br />

entweder Call-Center-Dienstleistungen,<br />

Repair- oder Logistiklösungen, Ersatzteillieferungen<br />

oder Service-<strong>Management</strong><br />

offerieren, unterschieden werden.


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Angebotsstrukturen<br />

Dynamik im Service<br />

Seit Jahren erhöhen die sinkenden<br />

Verkaufsmargen den Kostendruck auf<br />

den Service. Des Weiteren steigen die<br />

Kundenerwartungen an die Servicequalität<br />

weiter an. Diese Entwicklung führt<br />

aus technischer Sicht zu einer stärkeren<br />

Differenzierung der Produktpalette.<br />

Das Angebot gestaltet sich folgendermaßen:<br />

• Günstige Einsteigerprodukte (z.B.<br />

DVD- und MP3-Player), bei denen<br />

sich die Reparatur oftmals nicht mehr<br />

lohnt und der ganze Service-Prozess so<br />

kostensparend wie möglich gestaltet<br />

werden muss;<br />

• Bei Geräten im mittleren Preissegment,<br />

wie beispielsweise Netbooks,<br />

Laptops und Smartphones, wird je<br />

nach Sevicelevel und absehbaren<br />

Kosten entschieden, ob Ersatz oder<br />

Reparatur erfolgen.<br />

• Schwere Produkte (z.B. LCD-Fernsehgeräte),<br />

die im Service-Fall spezielle<br />

Logistikkonzepte oder Vor-Ort-<br />

Reparatur benötigen;<br />

• Hochintegrierte und komplexe<br />

Lösungen so genannter All-in-one-<br />

Produkte oder Systeme mit Komponenten<br />

verschiedener Hersteller (z.B.<br />

Mobilfunkantennen), die eingerichtet<br />

und gewartet werden müssen.<br />

Laut Accenture konzentrieren sich die<br />

Hersteller meist auf die Produktion und<br />

den Verkauf ihrer Geräte und vergeben<br />

rund 80 Prozent des Service-Geschäftes<br />

an externe Service-Unternehmen.<br />

Zu den traditionell ausgelagerten<br />

Service-Leistungen gehören insbesondere<br />

die Reparatur, die Lagerhaltung<br />

und die Transportlogistik. Diese<br />

fast ausschließlich „handwerklichen“<br />

Tätigkeiten werden unter dem Begriff<br />

Blue Collar zusammengefasst.<br />

Während früher nur diese Art <strong>von</strong><br />

Arbeiten ausgelagert wurde, denken<br />

Unternehmen heute immer mehr über das<br />

vollständige Outsourcing <strong>von</strong> Service-<br />

<strong>Management</strong>-Tätigkeiten nach. Seit<br />

einigen Jahren gehören das Warranty<br />

<strong>Management</strong> (Garantiemanagement), das<br />

Spares <strong>Management</strong> (Ersatzteilmanagement)<br />

inklusive der Übernahme<br />

<strong>von</strong> Beständen sowie das Claim-<br />

<strong>Management</strong> (Beschwerdemanagement)<br />

zu den weiteren outgesourcten Dienstleistungen.<br />

Die nächste Stufe umfasst das<br />

Repair <strong>Management</strong>, was ein weitgehendes<br />

Ausbreiten des Service-<br />

Netzwerkes mit lokaler Präsenz zur<br />

Folge hat.<br />

15


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Angebotsstruktur <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong><br />

Vertrieb/<br />

Marketing<br />

Hersteller<br />

Zuständige Abteilungen<br />

für <strong>Customer</strong>-<strong>Services</strong>-<br />

Aufgaben im Unternehmen<br />

<strong>Customer</strong><br />

Service<br />

Abbildung 3: Hersteller verrichten Service-Leistungen selbst oder geben diese an externe<br />

Dienstleister ab.<br />

16<br />

Vergabe <strong>von</strong> <strong>Customer</strong>-<br />

Service-Aufgaben an<br />

externe Dienstleister<br />

Einzeldienstleister<br />

Call-Center<br />

Einzeldienstleister<br />

Repair<br />

<strong>Customer</strong>-<br />

<strong>Services</strong>-<br />

Dienstleister<br />

Fullservice-<br />

Dienstleister<br />

EinzeldienstleisterErsatzteillieferant<br />

Einzeldienstleister<br />

Logistik<br />

Einzeldienstleister<br />

Service-<br />

<strong>Management</strong>


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Kundenmärkte/Zielmärkte<br />

Auftraggeber-Märkte<br />

OEM<br />

Zu den führenden OEMs (Original<br />

Equipment Manufacturer) im mobilen<br />

europäischen Telekommunikationsmarkt<br />

gehören Sony Ericsson, Nokia, Samsung,<br />

LG und Motorola.<br />

Die wichtigsten Hersteller <strong>von</strong> Smartphones<br />

sind Nokia, RIM, Apple, HTC,<br />

Sharp und LG. Insgesamt wird sich 2009<br />

ein geschätztes Repair-Potenzial <strong>von</strong> 3,5<br />

Millionen Einheiten und damit einhergehend<br />

ein voraussichtliches Ertragspotenzial<br />

<strong>von</strong> 120 Millionen Euro ergeben.<br />

Im Segment Computing sind Hersteller<br />

wie Acer, ASUS, Dell, Lenovo, HP,<br />

Fujitsu und Toshiba führend. Nach<br />

Schätzungen werden diese 2009 ein<br />

Repair-Potenzial <strong>von</strong> 10,6 Millionen<br />

Einheiten und ein Ertragspotenzial <strong>von</strong><br />

940 Millionen Euro generieren.<br />

In der Sparte Consumer Electronics,<br />

speziell in den Produktgruppen TV- und<br />

Navigationsgeräte, sind die Hersteller<br />

Samsung, LG, Philips, Panasonic, Sharp,<br />

TCL, Sony, TomTom und Garmin<br />

führende Anbieter. Diese Gerätegruppe<br />

wird ein Repair-Potenzial <strong>von</strong> 3,9<br />

Millionen Einheiten und ein Umsatzpotenzial<br />

<strong>von</strong> 340 Millionen Euro erwirtschaften.<br />

Insgesamt wird das Ertragspotenzial aus<br />

dem direkten Repair-Geschäft europaweit<br />

auf über 2,2 Milliarden Euro 2009<br />

steigen.<br />

ODM<br />

Ein ODM (Original Design Manufacturer)<br />

stellt <strong>von</strong> anderen Unternehmen<br />

in Auftrag gegebene, jedoch zum Teil<br />

auch selbst entwickelte Produkte her, die<br />

letztlich unter dem Markennamen des<br />

Auftraggebers verkauft werden. Zu den<br />

wichtigsten ODMs im europäischen<br />

Telekommunikationsmarkt gehören ZTE,<br />

Huawei und Foxlink.<br />

Auftragsabwicklung der Hersteller und<br />

des Handels<br />

<strong>Customer</strong>-Service-Dienstleister wie beispielsweise<br />

Call-Center werden oftmals<br />

sowohl durch den Handel als auch durch<br />

den Hersteller beauftragt. Dadurch entsteht<br />

eine doppelte Versorgung mit Hotlines<br />

für alle Märkte und Produktsegmente.<br />

Teilweise werden Premium-<br />

Hotlines für bestimmte Produktsegmente<br />

oder Premium-Kunden – dann aber oft<br />

kostenpflichtig – eingerichtet.<br />

Reparaturdienstleister werden in der<br />

Regel durch den Hersteller, aber auch<br />

teilweise wegen entsprechender Vorgaben<br />

(blocked volume) durch den<br />

Handel beauftragt. Dieser Vorgang gilt<br />

für alle Produktsegmente, wobei günstige<br />

Low-End-Geräte oft gar nicht mehr<br />

repariert, sondern gleich ausgetauscht<br />

werden. Hier wäre ein Repair-Prozess<br />

unwirtschaftlich. Logistikdienstleister<br />

werden oftmals lokal durch den Handel<br />

oder den Reparaturpartner beauftragt.<br />

Der zentral gesteuerte Transport wird<br />

durch den Hersteller veranlasst.<br />

17


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Kundenzufriedenheit und Qualitätskriterien<br />

Hersteller messen die Zufriedenheit bei<br />

Service-Leistungen mittels Endkunden-<br />

und Händlerbefragungen. Dabei kommen<br />

verschiedene Erhebungsmethoden zum<br />

Einsatz. Zum einen führen Mitarbeiter<br />

Befragungen stichprobenartig beim Distributor<br />

oder Händler direkt vor Ort<br />

durch, zum anderen werden in regelmäßigen<br />

Abständen Marktforschungsinstitute<br />

beauftragt, Endkundenanalysen<br />

durchzuführen. Die Dienstleistungsstruktur<br />

<strong>von</strong> <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong> ist sehr<br />

komplex.<br />

Die Kriterien für die Auswahl eines<br />

<strong>Customer</strong>-Service-Dienstleisters gestalten<br />

sich wie folgt:<br />

1. Ein <strong>Customer</strong>-Service-Dienstleister<br />

muss zentrale, globale Geschäftsstrukturen<br />

aufweisen und gleichzeitig<br />

ein Gespür für die lokalen<br />

Dienstleister haben (Vor-Ort-<br />

<strong>Management</strong>).<br />

2. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

<strong>von</strong> Hersteller und <strong>Customer</strong>-<br />

Service-Dienstleister hat höchste<br />

Priorität.<br />

3. Der <strong>Customer</strong>-Service-Dienstleister<br />

muss ausreichend Erfahrung im<br />

Service-Geschäft nachweisen<br />

können.<br />

4. In der Partnerschaft zwischen<br />

Hersteller und <strong>Customer</strong>-Service-<br />

Dienstleister müssen das Geschäftsrisiko<br />

aufgeteilt und gemeinsame<br />

Zielvereinbarungen verhandelt<br />

werden.<br />

5. Schließlich spielen technisches<br />

Know-How, wie Repair- und Test-<br />

Equipment, sowie umfassende Referenzen<br />

des Anbieters eine große<br />

Rolle.<br />

18<br />

Bei der Überprüfung der veranschlagten<br />

Reparaturzeit setzen Hersteller ITgestützte<br />

Plattformen ein. Diese Kosten-<br />

und Qualitätskennzahlen werden übermittelt<br />

und gemessen. Dadurch können<br />

die Hersteller jederzeit Informationen<br />

über den <strong>Customer</strong>-Service-Prozess<br />

einsehen und gegebenenfalls sofort eingreifen.<br />

Der Partnerschaft zwischen Hersteller<br />

und <strong>Customer</strong>-Service-Anbieter muss ein<br />

nachhaltiges Geschäftsmodell zugrunde<br />

liegen. <strong>Customer</strong> Service ist schon lange<br />

ein Teil der Unternehmensstrategie.<br />

Endkundenloyalität und kosteneffiziente<br />

Bearbeitung des <strong>Services</strong> stehen dabei an<br />

oberster Stelle.<br />

Fujitsu Technology Solutions (FTS),<br />

einer der führenden Hersteller <strong>von</strong><br />

Computertechnologie, misst die Kundenzufriedenheit<br />

mittels Spot-Calls (Vor-<br />

Ort-Ansprache) und Zufriedenheitsumfragen.<br />

Der Hersteller arbeitet mit<br />

über 1.000 <strong>Customer</strong>-<strong>Services</strong>-Dienstleistern<br />

zusammen.<br />

Die wichtigsten Kriterien für die Auswahl<br />

eines <strong>Customer</strong>-<strong>Services</strong>-Anbieters<br />

bei FTS sind:<br />

• Zertifizierung,<br />

• Hohe Qualität,<br />

• Preisstruktur und geografische Abdeckung<br />

des Anbieters.<br />

FTS bewertet die Leistung der <strong>von</strong><br />

<strong>Customer</strong>-<strong>Services</strong>-Unternehmen beauftragten<br />

Logistikdienstleister sowie die<br />

Reparaturleistungen der <strong>Customer</strong>-<strong>Services</strong>-Anbieter<br />

als gut. Die Reparaturzeiten<br />

werden meistens eingehalten.<br />

Dennoch fühlt sich der Hersteller nur<br />

ausreichend über die Service-Prozesse


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

informiert und sieht eine erweiterte<br />

Transparenz über Service-Prozesse als<br />

Verbesserungspotenzial an.<br />

Das Service-<strong>Management</strong> <strong>von</strong> FTS ist in<br />

länderspezifische Kategorien eingeteilt,<br />

unterliegt aber der Führung des Service<br />

Headoffice. Das definierte Service-Ziel<br />

des Unternehmens ist, Kundenzufriedenheit<br />

und festgelegte Service-Kosten in<br />

Einklang zu bringen (<strong>Customer</strong> Satisfaction,<br />

at defined cost).<br />

Einschätzung des Handels über <strong>Customer</strong>-<strong>Services</strong>-Leistungen<br />

Einer der führenden Elektrofachhändler<br />

in Deutschland misst die Zufriedenheit<br />

seiner Kunden mit Service-Leistungen,<br />

indem Kunden im Nachhinein Bewertungen<br />

per E-Mail über den geleisteten<br />

Service abgeben können. Des<br />

Weiteren werden die Aussagen der<br />

Kunden über Kundenservice-Leistungen<br />

in öffentlichen Foren gescannt und ausgewertet.<br />

Die drei wichtigsten Kriterien, die für die<br />

Auswahl eines <strong>Customer</strong>-Service-Anbieters<br />

sprechen, sind:<br />

• Gutes Preis-/Leistungsverhältnis des<br />

Angebots<br />

• Hohe Zuverlässigkeit des Anbieters<br />

• Hohe Qualität der ausgeführten<br />

Leistung.<br />

Die Zufriedenheit mit der Abholung<br />

defekter Produkte durch beauftragte<br />

Logistikdienstleister wird als sehr hoch<br />

eingeschätzt. Dagegen werden die<br />

Reparaturleistungen <strong>von</strong> <strong>Customer</strong>-<br />

Service-Unternehmen als eher befriedigend<br />

eingestuft. Dennoch ist die<br />

Einhaltung der angesetzten Reparaturzeiten<br />

in rund 80 Prozent der Fälle gewährleistet.<br />

Informationen über laufende<br />

Service-Prozesse werden <strong>von</strong> den<br />

Service-Partnern nicht einheitlich gebündelt<br />

und deshalb eher als ausreichend<br />

bewertet.<br />

Verbesserungspotenziale sieht der<br />

Händler einerseits in der Gestaltung<br />

transparenterer Service-Prozesse und<br />

andererseits in der Optimierung der<br />

Service-Auslastung sowie in der Erweiterung<br />

der zu reparierenden Produktsegmente.<br />

Der <strong>Customer</strong> Service wird vom Händler<br />

als Supportprozess mit klar definierten<br />

Service-Zielen verstanden. Diese lauten<br />

wie folgt:<br />

• Einhaltung <strong>von</strong> Reparaturzeiten<br />

• Beschwerderate senken<br />

• Prozesskosten reduzieren.<br />

19


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Auftraggeber<br />

Kategorie Führende Unternehmen<br />

Telco OEM • Sony Ericsson, Nokia, Samsung, LG, Motorola<br />

Telco ODM • Zhong Xing Telecommunication Equipment (ZTE),<br />

Huawei, Foxlink<br />

Smartphone • Research in Motion (RIM), Apple, HTC, Sharp, Nokia<br />

Computing OEMs • Acer, ASUS, Dell, Lenovo, HP, Fujitsu, Toshiba<br />

TV und Navigation • Samsung, LG, Philips, Panasonic, Sharp, TCL,<br />

Sony, TomTom, Garmin<br />

Abbildung 4: In den dargestellten Produktsegmenten sind oben genannte Anbieter führend.<br />

20


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Endkundenmärkte<br />

Zufriedenheit <strong>von</strong> Kunden mit dem <strong>Customer</strong><br />

Service bei Computing-, Communication-<br />

und CE-Produkten<br />

Laut einer Studie des Beratungsunternehmens<br />

Accenture riskieren Hersteller<br />

und Anbieter technischer Produkte und<br />

Dienstleistungen den Verlust <strong>von</strong><br />

Kunden, wenn ihr Service nur durchschnittlich<br />

ist.<br />

Einige Ergebnisse: „Drei Viertel (75<br />

Prozent) der befragten Manager glauben,<br />

ihre Firma biete einen überdurchschnittlichen<br />

Kundenservice. Dagegen sind 59<br />

Prozent der Kunden nur durchschnittlich<br />

oder unterdurchschnittlich zufrieden,<br />

weil es beispielsweise viel zu lange<br />

dauere, bis ihre Probleme gelöst würden.<br />

So mussten sich 42 Prozent der befragten<br />

Verbraucher mit ihren letzten Schwierigkeiten<br />

nicht nur einmal, sondern mehrmals<br />

an den Kundendienst werden. Je<br />

unzufriedener ein Käufer mit dem<br />

Kundenservice ist, desto größer ist die<br />

Wahrscheinlichkeit, dass er das nächste<br />

Mal bei der Konkurrenz kauft. 81 Prozent<br />

der Verbraucher, deren Zufriedenheit<br />

laut Studie unterdurchschnittlich ist,<br />

haben sich bereits dafür entschieden.“<br />

Vergleicht man die Aussagen der befragten<br />

Unternehmen und die der<br />

Kunden, was <strong>Customer</strong>-<strong>Services</strong> leisten<br />

sollen, so stellen sich diese als sehr<br />

unterschiedlich heraus. Kunden<br />

wünschen sich <strong>von</strong> <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>,<br />

dass ihr Problem vollkommen (69 Prozent<br />

der Antworten) und schnell (65<br />

Prozent der Antworten) gelöst wird. Die<br />

Unternehmen dagegen haben das Hauptziel,<br />

die Ökonomie bei Service und<br />

Support zu erhöhen.<br />

Des Weiteren gaben nur elf Prozent der<br />

Konsumenten an, dass sie die Möglichkeit<br />

schätzten, ein Problem selbst mithilfe<br />

<strong>von</strong> Online-Hilfsprogrammen zu<br />

lösen. Fast 40 Prozent der IT-Manager<br />

sagten dagegen, dass es für sie im<br />

kommenden Jahr zu den Top-3-<br />

Prioritäten ihrer Agenda gehöre, die<br />

Nutzung <strong>von</strong> Selbsthilfetools via Internet<br />

zu steigern.<br />

Fast 50 Prozent der Verbraucher, die<br />

negative Erfahrungen mit dem Kundendienst<br />

einer Firma gemacht haben, berichten<br />

über dieses Erlebnis auch in der<br />

Familie und im Bekanntenkreis. Durch<br />

schlechten oder nur durchschnittlichen<br />

Service verlieren Unternehmen nicht nur<br />

Stammkunden, sondern riskieren durch<br />

erheblichen Imageverlust auch potenzielle<br />

Kundenstämme.<br />

21


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Top-Prioritäten der befragten Unternehmen<br />

Kunden-Service und -Support<br />

schaffen steigende Einnahmen<br />

Die Nutzung <strong>von</strong> Selbsthilfe-Tools<br />

via Internet steigern<br />

Mehr Effizienz im Umgang mit<br />

Service-Anrufen erzeugen<br />

Verbesserung der Produktqualität,<br />

durch auf Kundendaten<br />

basierenden Maßnahmen<br />

Verbesserung der Bearbeitungszeiten<br />

<strong>von</strong> eingehenden Anrufen<br />

Verbesserung grundlegender<br />

IT-Systeme für Kunden-Service<br />

und -Support<br />

Verbesserung der Beratungsqualität<br />

der Call-Center-Mitarbeiter<br />

Zubehörverkauf während des<br />

Support-Prozesses durchführen<br />

Die Nutzung <strong>von</strong> Selbsthilfe-<br />

Tools mittels Spracherkennungsinstrumenten<br />

steigern<br />

Verkauf neuer, erweiterter<br />

Support-Vereinbarungen<br />

Abbildung 5 Top-Prioritäten der Kundenbetreuung: Unternehmen versus Kunden (1/2):<br />

Unternehmenssicht (Quelle: Accenture).<br />

22<br />

3%<br />

6%<br />

14%<br />

20%<br />

26%<br />

31%<br />

31%<br />

29%<br />

37%<br />

43%<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50%<br />

Anteile in Prozent


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Top-Prioritäten der befragten Konsumenten<br />

Mein Problem wird völlig gelöst<br />

Die Geschwindigkeit bei der Lösung<br />

eines Problems ist mir wichtig<br />

Mein Problem wird <strong>von</strong> einem<br />

Service-Mitarbeiter gelöst<br />

Mein Problem wird logisch<br />

und effizient gelöst<br />

Falls gewünscht, ist schnell ein<br />

„lebendiger“ Mitarbeiter zu erreichen<br />

Die Möglichkeit ist gegeben,<br />

mein Problem selbst mithilfe<br />

<strong>von</strong> Onlinetools zu lösen<br />

Abbildung 6 Top-Prioritäten der Kundenbetreuung: Unternehmen versus Kunden (2/2):<br />

Kundensicht (Quelle: Accenture).<br />

11%<br />

38%<br />

35%<br />

46%<br />

23<br />

65%<br />

69%<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%<br />

Anteile in Prozent


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Nutzen, Chancen, Risiken<br />

Service-Prozesse optimieren – Ertrag steigern – Risiko minimieren<br />

Um das Markenimage eines Produkts<br />

sowie die Kundenzufriedenheit aufrecht<br />

zu erhalten, müssen sich die Produkt-<br />

und Service-Qualität auf höchstem<br />

Niveau befinden.<br />

Für die Hersteller ergeben sich aus den<br />

klar definierten Service-Zielen aber auch<br />

finanzielle Risiken. Denn eine weltweit<br />

reibungslos funktionierende Service-<br />

Organisation macht zwangsläufig Investitionen<br />

und Rückstellungen erforderlich.<br />

Der Wettbewerbsdruck im Service-<br />

Sektor wird weiter steigen, Innovationszyklen<br />

werden kürzer, Infrastrukturen<br />

flexibler und Technologien komplexer.<br />

Externe <strong>Customer</strong>-Service-Dienstleister<br />

nehmen teilweise oder vollständig diese<br />

Risiken auf sich. Sie ermöglichen, mit<br />

einem globalen Netzwerk ausgewählter<br />

24<br />

Servicepartner die komplette After-<br />

Sales-Prozesskette zu optimieren – <strong>von</strong><br />

der ersten Call-Annahme über alle<br />

Reparaturen hinweg bis hin zur reibungslosen<br />

Ersatzteilversorgung. Die gesamte<br />

After-Sales-Prozesskette wird auf einer<br />

zentralen Plattform gesteuert. Durch<br />

standardisierte IT-Lösungen und automatische<br />

Abläufe bleiben alle Kosten für<br />

Service- und Garantieleistungen transparent<br />

und alle Abläufe sind durchgängig<br />

nachvollziehbar. Neue Produkte und<br />

Expansionsvorhaben der Hersteller in<br />

neue Märkte können in kürzester Zeit<br />

berücksichtigt werden. Die Hersteller<br />

müssen keine Anfangsinvestitionen<br />

tätigen oder Rückstellungen auf Basis<br />

<strong>von</strong> Vermutungen bilden. Es wird die<br />

Möglichkeit geschaffen, Zugriff auf ein<br />

globales Netzwerk mit Servicepartnern<br />

zu erhalten.


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Partnerschaftsnetzwerke<br />

Die partnerschaftliche Zusammenarbeit <strong>von</strong> Hersteller und <strong>Customer</strong>-<br />

Service-Dienstleister hat höchste Priorität.<br />

Wie zentralisiert wird Service angeboten?<br />

Üblicherweise werden zentrale Service-<br />

Organisationen mit Funktionen wie<br />

Service-Leitung, Service Supply Chain,<br />

Serviceability, Controlling, F&A etc.<br />

eingerichtet. Hier werden die grundlegenden<br />

Service-Konzepte definiert und<br />

Service-Bereitschaft wird hergestellt<br />

beziehungsweise aufrechterhalten.<br />

Die lokalen beziehungsweise regionalen<br />

Service-Operationen mit länderspezifischer<br />

Ausprägung der Service-<br />

Konzepte, wie die Betreuung der Endkunden,<br />

des lokalen Sales und der<br />

lokalen Service-Partner, führt üblicherweise<br />

zu einem Strategiekonflikt<br />

zwischen national angesetzter hoher<br />

Service-Qualität und international ausgerichtetenKostenreduzierungsmaßnahmen.<br />

Lokal besteht stets der Wunsch, besten<br />

Service zu bieten. Zentral werden meist<br />

die Rückstellungen gehalten und das<br />

Budget verwaltet – oftmals als Cost<br />

Center geführt, eine eigenständige<br />

Unternehmenseinheit, die normalerweise<br />

ein Budget zur Verfügung hat, um deren<br />

Ziele zu erreichen. Somit herrscht in der<br />

Regel ein höherer Kostendruck. Das<br />

Bestreben geht hier in Richtung<br />

Standardisierung der Service-Prozesse<br />

und -Tools weltweit und die zentrale<br />

Ausbreitung derselben.<br />

Welche Firmen sind im Markt aktiv?<br />

Hauptakteure im <strong>Customer</strong>-Service-<br />

Markt sind internationale Call-Center,<br />

lokale und regionale Reparaturpartner,<br />

lokale oder internationale Logistikpartner,<br />

wie beispielsweise DHL, UPS<br />

und GLS, und international agierende<br />

Service-Outsourcing-Partner wie beispielsweise<br />

Accenture, arvato oder B2X.<br />

Teilweise sind auch größere Reparaturpartner,<br />

die eine Unterstruktur an<br />

kleinere Partnern vergeben, am Markt<br />

anzutreffen.<br />

25


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Trends rund um<br />

<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong><br />

Die Strategiepalette reicht <strong>von</strong> der Betreuung neuer Produkt-<br />

innovationen bis zu kostenpflichtigen Zusatz-Service-Angeboten<br />

Computing goes Mobile<br />

Nach einer aktuellen Prognose des<br />

deutschen High-Tech-Verbandes Bitkom<br />

legen mobile Datendienste europaweit<br />

zu. EU-weit gaben 2008 Unternehmen<br />

und Privatpersonen 32,6 Milliarden Euro<br />

für mobile Datendienste aus. Für das Jahr<br />

2009 werden rund 36,0 Milliarden Euro<br />

geschätzt. 2009 und 2010 wird der Markt<br />

um je 10 Prozent wachsen. In Deutschland<br />

sind nach Bitkom-Angaben die<br />

Umsätze mit mobilen Internetzugängen<br />

und Mobile-E-Mail inzwischen höher als<br />

die Erlöse aus SMS- und MMS-Versand.<br />

Im Trend liegen Zusatzprogramme für<br />

Smartphones, zum Beispiel so genannte<br />

Apps, wie Straßenkarten und Restaurantfinder.<br />

Die immer größere Angebotsvielfalt,<br />

gepaart mit sinkenden Kosten für die<br />

Kunden, macht die Nutzung zunehmend<br />

attraktiver.<br />

Nach einer Untersuchung <strong>von</strong> Gartner<br />

Research stiegen weltweit vom dritten<br />

Quartal 2007 bis zum dritten Quartal<br />

2008 die Verkaufszahlen bei Netbooks<br />

<strong>von</strong> 50.000 auf rund 2,2 Millionen. Das<br />

entspricht einer enormen Steigerungsrate<br />

<strong>von</strong> 4.280 Prozent. Notebooks und Desktop-PCs<br />

konnten im Vergleich dazu ihren<br />

Absatz nur um 29 Prozent auf 15,0<br />

Millionen beziehungsweise um 4 Prozent<br />

auf 10,5 Millionen Endgeräte erhöhen.<br />

Alle etablierten Marken außer Apple<br />

vertreiben mittlerweile Netbooks als<br />

Lowcost-PC. Nun will auch Nokia in<br />

26<br />

diesen Markt einsteigen. Experten<br />

schätzen den weltweiten Netbookmarkt<br />

2009 auf rund 21 Millionen verkaufte<br />

Geräte ein. In 2008 waren es weltweit<br />

11,7 Millionen Einheiten. Dieses stark<br />

wachsende Produktsegment erzeugt<br />

wiederum neue After-Sales-<strong>Services</strong>, wie<br />

beispielweise Call-Center-Dienstleistung,<br />

Online Support etc.<br />

Smartphone Markt<br />

Nach einer Erhebung <strong>von</strong> Gartner<br />

Research wurden weltweit 2008 139,9<br />

Millionen Smartphones verkauft, da<strong>von</strong><br />

25 Prozent in Nordamerika, 23 Prozent<br />

in Europa, 20 Prozent auf dem asiatischpazifischen<br />

Markt und 32 Prozent in den<br />

übrigen Ländern.<br />

Nokia verkaufte als größter Anbieter <strong>von</strong><br />

Smartphones im vierten Quartal 2007<br />

noch rund 18,7 Millionen Geräte und im<br />

Vergleich zum vierten Quartal 2008<br />

immerhin noch rund 15,6 Millionen<br />

Endgeräte. Research in Motion konnte<br />

seinen Absatz <strong>von</strong> rund 4,0 Millionen im<br />

vierten Quartal 2007 verkauften Einheiten<br />

auf 7,4 Millionen Einheiten im<br />

vierten Quartal 2008 fast verdoppeln.<br />

Samsung und Apple steigerten beide ihre<br />

Verkaufszahlen auf über 100 Prozent.<br />

Apple verkaufte im Vorjahreszeitraum<br />

2007 rund 1,9 Millionen Endgeräte und<br />

2008 schon rund 4,1 Millionen Einheiten.<br />

Samsung konnte seine Verkaufs-


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

zahlen <strong>von</strong> rund 0,6 Million auf rund 1,6<br />

Millionen erhöhen. Die Verkaufszahlen<br />

<strong>von</strong> HTC erhöhten sich leicht <strong>von</strong> rund<br />

1,4 Millionen auf rund 1,6 Millionen<br />

Smartphones in 2008, mit einer<br />

Steigerungsrate <strong>von</strong> 19,8 Prozent.<br />

Nach der Studie „Mobile Outlook 2009-<br />

2010“ vom deutschen Verband der<br />

internetwirtschaft (Eco) in Zusammenarbeit<br />

mit Dr. Bettina Horster und<br />

Smartphone-Markt<br />

Stückzahl in Tausend<br />

45.000<br />

40.000<br />

35.000<br />

30.000<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

-16,8%<br />

18.703<br />

15.561<br />

+84,9%<br />

4.024<br />

7.442<br />

Nokia Research in<br />

Motion<br />

+111,0%<br />

<strong>Lünendonk</strong> sehen 65 Prozent der Befragten<br />

die Mobilfunkbetreiber am<br />

mobilen Markt nach wie vor vorn, gefolgt<br />

<strong>von</strong> den Endgeräteherstellern und<br />

deren Inhaltsplattformen mit 44 Prozent.<br />

Auf dem dritten Platz sehen die Experten<br />

IT-Unternehmen wie Microsoft, Google<br />

und Yahoo mit 35 Prozent der<br />

Nennungen.<br />

4.079<br />

+19,8% +138,0%<br />

1.928 1.361<br />

1.631 1.598<br />

671<br />

Abbildung 7: Entwicklung des weltweiten Smartphone-Marktes vom 4. Quartal 2007 bis<br />

zum 4. Quartal 2008 in Millionen Einheiten (Quelle: Gartner Research).<br />

27<br />

+3,7%<br />

38.143<br />

36.766<br />

Apple HTC Samsung Others<br />

Hersteller<br />

Q4 2007 Q4 2008


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Umwelt-Compliance<br />

Um zum Erhalt der Qualität der Umwelt<br />

und zum Schutz der menschlichen<br />

Gesundheit beizutragen, schreibt das<br />

Elektro- und Elektronikgerätegesetz<br />

(ElektroG) den Vertrieb, die Rücknahme<br />

und die Entsorgung <strong>von</strong> Batterien und<br />

Akkumulatoren nach europäischem<br />

Recht vor.<br />

Nach dieser Regelung müssen Sammelstellen<br />

für entladene Batterien eingerichtet<br />

werden. Die auf dieser Grundlage<br />

geschaffene Stiftung Elektro-<br />

Altgeräte-Register (EAR) koordiniert<br />

zum einen die Aufstellung und Abholung<br />

der Sammelbehälter durch die Hersteller<br />

und berechnet unter anderem in eigener<br />

Zuständigkeit die zeitlich und örtlich<br />

gleichmäßige Verteilung der Abholpflichten<br />

auf alle registrierten Hersteller.<br />

Ziel ist es, bis September 2012 35 Prozent<br />

und bis 2016 insgesamt 45 Prozent<br />

aller Geräte-Altbatterien getrennt gesammelt<br />

und stofflich verwertet zu<br />

haben.<br />

Das Garantiesystem Altgeräte (GSA) der<br />

Bitkom Servicegesellschaft hat sich<br />

ebenfalls auf diesen Geschäftsbereich<br />

spezialisiert und betreut Hersteller <strong>von</strong><br />

Elektro- und Elektronikgeräten bei der<br />

Erfüllung ihrer Garantieverpflichtungen<br />

aus dem Elektrogesetz.<br />

Eine aktive Umweltstrategie verfolgen<br />

der Hersteller Samsung und der Operator<br />

Sprint mit dem umweltfreundlichen<br />

Green Phone. Das circa 50 Dollar teure<br />

Handy ist aus 80 Prozent recyclebarem<br />

Material hergestellt. Zwei Dollar vom<br />

Verkaufspreis gehen an eine Umweltorganisation.<br />

28<br />

Tracking & Tracing<br />

Tracking & Tracing (Sendungsverfolgung)<br />

ist ein Service Tool, mit dem<br />

der Status einer Lieferung vor der Zustellung<br />

überwacht und festgestellt<br />

werden kann. Das Verfolgen <strong>von</strong><br />

Sendungen erfolgt in der Regel mit Hilfe<br />

einer integrierten Informationstechnologie.<br />

Die Postsendung wird dabei mit einem<br />

maschinell lesbaren Etikett, zum Beispiel<br />

einem Barcode, einem Data Matrix Code<br />

oder einem RFID-Chip, versehen.<br />

Die Sendungsverfolgung dient speziell<br />

im Kundenservice dazu, das erhöhte<br />

Informationsbedürfnis <strong>von</strong> Kunden über<br />

den aktuellen Aufenthaltsort einer<br />

Lieferung zu befriedigen.<br />

Für den Logistikdienstleister hat die<br />

Sendungsverfolgung zum einen die<br />

Funktion, dass der zu versendende<br />

Warenbestand zum Schutz vor Diebstahl<br />

und Verlust digital abgespeichert ist, und<br />

zum anderen, dass die Übergabe der<br />

Sendungen überwacht wird und Zustellungsfehler<br />

somit vermieden werden<br />

können.<br />

<strong>Customer</strong> Experience im <strong>Shop</strong><br />

Kunden wollen beim Einkauf etwas<br />

erleben. Das reine Anbieten <strong>von</strong><br />

Produkten und Dienstleistungen reicht<br />

heute nicht mehr aus.<br />

Diesen Trend haben bereits einige<br />

Unternehmen erkannt. Es geht um die<br />

Schaffung emotionaler Erlebniswerte.<br />

Bekanntestes Beispiel im Elektronikfachhandel<br />

ist das Unternehmen Apple,<br />

das mit seiner außergewöhnlichen,<br />

Design-affinen Innenarchitektur der


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Apple Stores ganze Erlebniswelten für<br />

die Produkte und Dienstleistungen<br />

schafft und damit jährlich Millionen <strong>von</strong><br />

Kunden anzieht. Dutzende Apple-PCs<br />

sind im ganzen Store aufgestellt, gesäumt<br />

<strong>von</strong> vielen funktionsfähigen<br />

iPhones, die Besucher kostenlos benutzen<br />

dürfen.<br />

An die Stelle der rein materiellen Bedürfnisbefriedigung<br />

tritt das ganzheitliche<br />

Erlebnis. Wichtig ist bei der Inszenierung<br />

<strong>von</strong> Erlebnissen, den Kunden<br />

während der durchgehenden Erzeugung<br />

<strong>von</strong> positiven Signalen in Verbindung<br />

mit dem kommunizierten Thema mit<br />

einzubinden. Die Werkzeuge zur Gestaltung<br />

einer Erlebniswelt können sehr<br />

unterschiedlich sein. Es können<br />

Elemente aus der Architektur wie Farbwahl<br />

und Lichtinszenierungen sowie<br />

sämtliche Medien wie Videos,<br />

Projektionen und Musik eingesetzt<br />

werden.<br />

VIP-Service / Premium-Hotline<br />

Auf Wunsch erhalten VIP-Kunden, das<br />

sind in der Regel Mobilfunknutzer mit<br />

einem sehr teuren Handyvertrag oder<br />

Kunden, die Consumer Electronics aus<br />

dem Premiumsegment gekauft haben,<br />

eine spezielle Rufnummer. Diese<br />

Technologie-Hotlines sollen Kunden<br />

noch besser erreichen als „gewöhnliche“<br />

Hotlines und setzen damit neue Maßstäbe<br />

bei der Kundenbetreuung im<br />

Mobilfunkmarkt.<br />

Die Edelmarke Vertu bietet ihren<br />

Kunden einen maßgeschneiderten<br />

Concierge Service an, der auf Knopfdruck<br />

kompetenten Rat und praktische<br />

Hilfe bietet. Über Vertu Select werden<br />

dem Kunden exklusive mobile Inhalte<br />

passgenau zum jeweiligen Lifestyle<br />

angeboten, und über Vertu Fortress<br />

können Kunden mit einem einzigen<br />

Klick die Kontakt- und Kalenderinformationen<br />

ihres Telefons drahtlos auf<br />

sicheren Servern in einem ehemaligen<br />

unterirdischen Militärbunker in England<br />

speichern.<br />

Value Added <strong>Services</strong><br />

Zuzüglich zum Angebot <strong>von</strong> Premium-<br />

Hotlines bieten <strong>Customer</strong>-Service-<br />

Dienstleister noch weitere Extra-Dienstleistungen<br />

außerhalb der Basisvereinbarungen<br />

an. Diese Angebote ermöglichen<br />

eine Reparatur oder einen Austausch<br />

des defekten Geräts direkt vor<br />

Ort. Des Weiteren kann der Kunde verlängerte<br />

Garantiezeiten und mehr<br />

Garantieleistungen dazu kaufen. Eine<br />

Reparatur außerhalb der Garantiefrist<br />

wird ebenfalls gegen Bezahlung angeboten.<br />

Das Portfolio reicht <strong>von</strong> Geräteschutz<br />

und Produktversicherungsleistungen,<br />

<strong>von</strong> Bestellung <strong>von</strong> Gerätezubehör<br />

über <strong>Customer</strong>-<strong>Services</strong>-Call-<br />

Center, Daten-Back-up und Daten-<br />

Übermittlung bis hin zum Wiederverkauf<br />

<strong>von</strong> alten Beständen.<br />

Produktversicherungen<br />

Insbesondere bei mobilen Geräten<br />

werden Produktversicherungen für verschiedene<br />

Kundensegmente angeboten.<br />

Vom Basis- bis zum Premium-Schutz<br />

werden unterschiedliche Leistungsspektren<br />

abgedeckt. Eine kostenlose<br />

Reparatur wird beispielsweise bei<br />

Materialfehlern, Produktionsfehlern und<br />

Verschleiß gewährt. Die anfallenden<br />

Transportkosten werden vom <strong>Customer</strong>-<br />

<strong>Services</strong>-Dienstleister übernommen.<br />

Wenn es technisch möglich ist, werden<br />

alle Daten vor der Reparatur oder dem<br />

29


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Swap extern gesichert. Die Versicherung<br />

kann auch bei Diebstahl, Unfall- und<br />

Stoßschäden, Wasser-, Salzwasser- und<br />

Sandschäden sowie Kurzschluss greifen.<br />

Premium-Versicherte haben den Anspruch<br />

auf ein Leihgerät; die anfallenden<br />

Telefonkosten werden erstattet.<br />

30<br />

Garantieverlängerungen<br />

Eine Garantie kann je nach Produkt auf<br />

vier bis fünf Jahre verlängert werden.<br />

Die Garantieverlängerung umfasst einen<br />

Extra-Heimservice bei sperrigen Großgeräten<br />

und eine kostenlose Reparatur im<br />

Garantiefall. In den meisten Fällen steht<br />

auch eine kostenlose Hotline zur Verfügung.


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Kritische Erfolgsfaktoren<br />

Handlungsempfehlungen und Trends<br />

Neue Service-Orientierung<br />

Viele Unternehmen haben bereits begriffen,<br />

dass guter Service erheblich zum<br />

Unternehmenserfolg beitragen kann. Um<br />

diesen Erfolg zu erreichen beziehungsweise<br />

aufrecht zu erhalten, können einige<br />

Handlungsempfehlungen und Trends<br />

formuliert werden.<br />

Service muss als Kerngeschäft gesehen werden. Dazu gehören die Optimierung der<br />

Prozesse der weltweiten Service-Strukturen und die kontinuierliche Weiterqualifizierung<br />

des Service-Personals.<br />

Eine hohe Qualität des <strong>Services</strong> erzielt ein hohes Maß an Kundenzufriedenheit und<br />

Kundenbindung.<br />

Der Hersteller muss als Problemlöser für die Kunden auftreten, dabei soll er Rundum-<br />

Sorglos-Pakete für die Kunden anbieten. Maßgeschneiderte Angebote tragen somit zur<br />

Reduktion <strong>von</strong> Komplexität bei.<br />

Eine gründliche Prüfung <strong>von</strong> vorhandenen Service-Prozessen sollte durch heutige Logistiksysteme<br />

und Analyseverfahren im technischen Service durchgeführt werden. Ein<br />

standardisierter Auftritt auf allen Kommunikationskanälen ist zu etablieren. Mit intelligenter<br />

Zuweisung <strong>von</strong> Anfragen wird dadurch die Kundenzufriedenheit effektiv erhöht.<br />

<strong>Customer</strong> Self Service als Effizienztreiber trägt zur Kosteneinsparung bei.<br />

Ein qualitativ hochwertiger Kundendialog kann zu Kundenbindung beitragen. Die<br />

Verbesserung der Sprachsteuerungssysteme muss daher vorangetrieben werden.<br />

Verbesserung der Synchronisierung <strong>von</strong> Auftragseingang und Nachbearbeitung. Eine nahtlose<br />

Integration <strong>von</strong> Front- und Backoffice optimiert den gesamten Kunden-Service-Prozess.<br />

Neue Umsatzwege erschließen. Wenn Service als Bezahl-Service angeboten wird, muss<br />

das Service-Produkt einen echten Mehrwert für den Kunden darstellen. Die Bedeutung des<br />

<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong> als Vertriebskanal wächst.<br />

Klare Identifikation und Verankerung des Themas im Unternehmen vorantreiben. Dies umfasst<br />

eine Dienstleistungsstrategie, die Marketing, Vertrieb, Logistik und Finanzierung integriert.<br />

Der Fokus der Hersteller auf die jeweiligen Kernkompetenzen führt vermehrt zu Partnerschaften<br />

zwischen Auftraggeber und Service-Netzwerken. Durch Outsourcing der Serviceaufgaben an<br />

externe Dienstleister ergeben sich hohe Einsparpotenziale.<br />

Durch ein intelligentes Reporting können die Kosten der einzelnen Prozessschritte identifiziert<br />

werden.<br />

Schließlich sollten Hersteller Kunden vermehrt in die (Weiter-) Entwicklung des Service-<br />

Konzeptes einbinden. So kann eine Erschließung <strong>von</strong> Service-Trends aus Kundensicht<br />

erfolgen.<br />

Abbildung 8: Auflistung der möglichen Erfolgsfaktoren bei der Umsetzung <strong>von</strong> <strong>Customer</strong>-<br />

<strong>Services</strong>-Leistungen.<br />

31


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

<strong>Management</strong> <strong>von</strong> <strong>Customer</strong><br />

<strong>Services</strong><br />

Darstellung eines Entwicklungsprozesses<br />

Service-Organisation<br />

Die Entwicklung einer Service-<br />

Organisation in der Unternehmenshierarchie<br />

erfolgt in der Regel in vier<br />

Schritten.<br />

1. Im Cost-Center wird Service intern<br />

angeboten. Das Cost-Center ist<br />

weder unabhängig <strong>von</strong> anderen Geschäftsbereichen,<br />

noch erzielt es<br />

einen eigenen Umsatz. Der Betrieb<br />

ist budgetgesteuert. Die Service-<br />

Leistung unterstützt das Produkt.<br />

2. Abhängige Geschäftsbereiche bieten<br />

Service-Leistungen intern für andere<br />

Niederlassungen an. Der Ertrag ist<br />

abhängig <strong>von</strong> der Produktivität des<br />

Geschäftsbereichs. Der angebotene<br />

Service hat das Ziel, das Produkt<br />

<strong>von</strong> anderen Konkurrenzprodukten<br />

zu unterscheiden.<br />

3. Unabhängige Geschäftseinheiten besitzen<br />

ein eigenes <strong>Management</strong> mit<br />

Umsatz- und Ergebnisverantwortung.<br />

Der Fokus ist auf die<br />

32<br />

eigene Produktpalette gerichtet. Der<br />

Service leitet das Produkt.<br />

4. <strong>Customer</strong>-<strong>Services</strong>-Anbieter wie<br />

zum Beispiel Accenture, arvato und<br />

B2X sind in der vierten Entwicklungsstufe<br />

anzusiedeln. Sie<br />

bieten Kunden-Service als<br />

strategisches Geschäftsfeld an. Die<br />

Leitung erfolgt durch das Top<br />

<strong>Management</strong>. Das Service-<br />

<strong>Management</strong> leitet die Produktorganisation.<br />

Eine serviceorientierte<br />

Preisstruktur ist vorhanden. Das Angebot<br />

kann mehreren Kunden<br />

offeriert werden. Dabei ist der<br />

Kunden-Service das Produkt beziehungsweise<br />

das Kerngeschäft,<br />

welches angeboten wird.<br />

Um den Unternehmensertrag zu steigern,<br />

müssen Service-Prozesse noch effektiver<br />

als markenstrategisches Instrument genutzt<br />

werden.


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

<strong>Customer</strong>-<strong>Services</strong> als Transformationslösung<br />

Prozess-<br />

Neugestaltung Transformation<br />

Kostenersparnis<br />

Effizienz<br />

Service<br />

reduziert<br />

die Kosten<br />

Guter Service<br />

steigert die<br />

Effizienz<br />

Service wird wichtiger als das<br />

Produkt und entwickelt sich<br />

zum Kerngeschäft<br />

Service schafft ein<br />

Unterscheidungsmerkmal<br />

zu anderen<br />

Produkten<br />

Prozesse Funktionen Produkte Geschäft<br />

Abbildung 9: Die zukünftige Entwicklung des <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong> als erfolgsrelevante<br />

Geschäftsbereich.<br />

33


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Konzeption <strong>von</strong> Service-Lösungen<br />

1. Call-Center<br />

Das zentrale Ziel des <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong><br />

ist es, höchstmögliche Kundenzufriedenheit<br />

zu erzeugen und zu erhalten.<br />

Die Service-Dienstleister setzen diesbezüglich<br />

weiter stark auf Call-Center-<br />

Dienstleistungen, die eingehende Kundenanfragen<br />

kompetent und sympathisch<br />

aufnehmen und bearbeiten. Die Bearbeitung<br />

der Anfragen erfolgt aber<br />

häufig schon über E-Mail-Kontakt und<br />

teilweise über extra eingerichtete Chatforen.<br />

Damit wird dem Kundenwunsch<br />

nach individueller und persönlicher Beratung<br />

weitestgehend entsprochen.<br />

Parallel dazu werden die Web-Auftritte<br />

der Hersteller und Händler in Richtung<br />

Self-Help optimiert.<br />

2. Service-Online-Portale<br />

Der Online-Dienst gilt als kostengünstigster<br />

Kanal für Information und<br />

Fehleridentifizierung – auch NTF<br />

Filtering genannt (no trouble found) –<br />

und Fehlerbehebung beispielsweise bei<br />

Software-Updates. Durch im Vorfeld<br />

aussortierte, nicht defekte Geräte werden<br />

Kosten vermieden.<br />

Untersuchungen zeigen, dass die<br />

Nutzung des Internets als Service-Kanal<br />

in den letzten Jahren stark angestiegen<br />

ist. Allerdings werden die Service-<br />

Portale der Hersteller oder des Handels<br />

oftmals den Kundenanforderungen nicht<br />

gerecht und nicht auf den vollen Umfang<br />

der Möglichkeiten aktualisiert. Häufig<br />

stößt der Kunde auf mangelhafte, teilweise<br />

veraltete Informationen, unzureichende<br />

Suchalgorithmen und eine<br />

nicht intuitive Bedienung des Portals.<br />

34<br />

3. Point of Sales<br />

Der Handel gilt bei einer Reklamation<br />

als eine der Hauptanlaufstellen für den<br />

Kunden. Diese Service-Lösung ist<br />

oftmals durch die beim Handel anfallenden<br />

Bearbeitungsgebühren (Handling<br />

Fees) teuer für den Hersteller. Des<br />

Weiteren ist die NTF-Filterqualität in der<br />

Regel unzureichend, da der Verkauf des<br />

Produkts beim Händler im Vordergrund<br />

steht und kein herstellerspezifisches<br />

Detailwissen vorhanden ist.<br />

Lokale Logistik<br />

Das Ziel der lokalen Logistik ist der<br />

kostengünstigste und kundenfreundlichste<br />

Transport eines defekten Gerätes<br />

zum Service Point. Diese Logistikprozesse<br />

werden oftmals noch lokal und<br />

nicht zentral über einheitliche Logistikpartner<br />

gesteuert. Es stehen drei<br />

Logistikvarianten zur Auswahl.<br />

1. Pick-up<br />

Das defekte Gerät wird direkt beim<br />

Kunden abgeholt. Diese Logistiklösung<br />

ist sehr komfortabel für den Endkunden<br />

und erspart dem Hersteller die Bearbeitungsgebühr<br />

des Handels. Dennoch<br />

ist diese Variante bei Einzelabholung für<br />

die Anbieter eher kostspielig.<br />

2. Send-in<br />

Bei der Send-in-Variante muss der<br />

Kunde das defekte Gerät selbst zur Post<br />

oder zu einem anderen Logistikdienstleister<br />

bringen. Diese Retouraufgabe ist<br />

wenig komfortabel für den Kunden, aber<br />

eine günstige Alternative für den<br />

Hersteller.


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

3. Bring-in<br />

Der Kunde bringt das defekte Gerät<br />

direkt dorthin wieder zurück, wo er es<br />

gekauft hat (Point of Sale: PoS). Diese<br />

Produktannahme ist für den Hersteller in<br />

Verbindung mit Handling Fees kostspielig.<br />

Reparaturlösungen<br />

1. Lokale Reparatur<br />

Die Hersteller oder Händler verfügen in<br />

der Regel vor Ort über Reparatur-<strong>Shop</strong>s.<br />

Sie werden <strong>von</strong> externen Reparaturpartnern<br />

oder vom Händler betrieben.<br />

Diese Repair-Lösung ist nur rentabel bei<br />

Geräten über einem bestimmten Herstellkosten-Minimum,<br />

ansonsten wird das<br />

Produkt entsorgt und durch Neuware<br />

ersetzt. Üblicherweise wird die Vor-Ort-<br />

Reparatur nur bei technisch einfachen<br />

(häufig günstigen) Geräten, die einen<br />

Großteil der Fälle ausmachen, genutzt.<br />

Bei komplexen Reparaturen werden die<br />

defekten Module ausgetauscht.<br />

Zukünftig zeichnet sich eine<br />

Konsolidierung <strong>von</strong> Reparaturen durch<br />

Reduktion des Partnernetzwerkes – oftmals<br />

grenzüberschreitend durch wegfallende<br />

Zollregularien sowie verbesserte<br />

und günstigere Logistik – ab.<br />

2. On-site<br />

Techniker kommen aufgrund der<br />

steigenden Anzahl <strong>von</strong> großen und<br />

schweren Geräten im Konsumbereich<br />

und aufgrund komplexer Systeme direkt<br />

zum Kunden nach Haus. Diese Tätigkeit<br />

wird oftmals als zu bezahlender Zusatz-<br />

Service vom Hersteller angeboten. Dort<br />

wird das defekte Gerät häufig durch<br />

einen Modultausch (Modul-Swap)<br />

wieder instandgesetzt.<br />

Neue Logistik- und Reparaturlösungen<br />

1. Globale Logistik<br />

Der Transport erfolgt <strong>von</strong> lokalen Annahmestellen<br />

aus und wird gebündelt an<br />

zentrale Repair-Stellen ausgeliefert. Von<br />

dort erfolgt auch die Versorgung der<br />

Reparaturpartner mit Ersatzteilen<br />

(Swaps). Dieser Prozess wird üblicherweise<br />

<strong>von</strong> zentral ausgewählten Dienstleistern<br />

gesteuert.<br />

2. Zentrale Reparatur<br />

Die defekten Geräte werden zentral an<br />

den Hersteller (Factory) oder an<br />

spezialisierte externe Dienstleister zur<br />

Reparatur geliefert. In den meisten<br />

Fällen verfügen die Hersteller weltweit<br />

nur über eine geringe Anzahl <strong>von</strong><br />

Partnern. Der Hersteller hat ebenfalls den<br />

Vorteil, Kosten zu reduzieren, indem er<br />

möglichst große Mengen defekter Geräte<br />

an das Repair Center ausliefert. Bei der<br />

Einsendung des defekten Gerätes werden<br />

in der Regel längere Transport- und<br />

Lieferzeiten vom Kunden in Kauf genommen<br />

als bei der Vor-Ort-Reparatur.<br />

35


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Komplettangebot <strong>von</strong> <strong>Customer</strong>-<strong>Services</strong>-Leistungen<br />

Kundeninteraktion • Technischer Support<br />

• Multikanal-Zugang (Email, Telefon, Fax, Brief)<br />

• <strong>Customer</strong> Relationship <strong>Management</strong> (CRM)<br />

• Warenrücksendungsnummer Prüfung und <strong>Management</strong><br />

• Garantiecheck<br />

• Eingangslösungen/Fernbetreuungen/NFF (no fault found) Filterung<br />

• Web-Selbsthilfe/FAQ/Wissensmanagement<br />

Repair<br />

<strong>Management</strong><br />

Material &<br />

Logistics<br />

Beschwerde-<br />

<strong>Management</strong><br />

Extra-<br />

Dienstleistungen<br />

Abbildung 10: Beispiel für ein Produkt- und Service-Portfolio (Quelle: B2X Care Solutions).<br />

36<br />

• Setup eines neuen Partners<br />

• Produkt-und kundenspezifisches Reparaturkonzept<br />

(für alle technischen Grade)<br />

• Weiterführende Partnerschulung und Support<br />

• Finanzielle, technische und betriebsbedingte<br />

Prüfung und Auszeichnung<br />

• Reparatur-Nachbearbeitungen<br />

• Fern-Repair-<strong>Services</strong> mit Service-orientierter Architektur<br />

• <strong>Management</strong> <strong>von</strong> Logistikprozessen mit mehreren<br />

Partnern und Schnittstellen<br />

• Integrierte Sendungsverfolgungs-Lösung<br />

• Beobachtung <strong>von</strong> Lieferketten-Ereignissen mit Blick<br />

auf Auslieferungszeiten<br />

• Import/Export, Lagerhaltung und Auslieferung <strong>von</strong><br />

Ersatzteilen und Austauschgeräten<br />

• Materialplanung, -prognosen und Lagerauffüllung<br />

• Beschwerdeannahme und -prüfung<br />

• Übermittlung <strong>von</strong> Reparatur- und Produktqualitätsfeedback<br />

an OEMs<br />

• Kontrolle und Aufzeichnung <strong>von</strong> Partnerleistungen<br />

(Reparaturzeiten, Bearbeitungsrate, Materialverbrauch,<br />

Umtauschrate etc.)<br />

• Qualitätsmängel<br />

• Vor-Ort-Reparatur/-Umtausch<br />

• Bevorzugte Reparaturannahme/Reparaturzeit-Garantie<br />

• Reparatur ohne Garantie<br />

• Verlängerte Garantiezeiten und mehr Garantieleistungen<br />

• Geräteschutz und -versicherung<br />

• Bestellung <strong>von</strong> Gerätezubehör über <strong>Customer</strong>-<br />

<strong>Services</strong>-Call-Center<br />

• Daten-Back-up und -übermittlung<br />

• Wiederverkauf <strong>von</strong> alten Beständen<br />

• Komfort-<strong>Services</strong>


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Service-Technologien<br />

Digitaler Zugang des Kunden zu Service-Leistungen wird immer<br />

wichtiger<br />

<strong>Customer</strong>-Service-Dienstleister bieten<br />

Komplettangebot für die Kommunikation<br />

und Interaktion der Unternehmen mit<br />

ihren Kunden an. Dabei geht es nicht nur<br />

um den bestmöglichen Service an bestimmten<br />

Stellen wie dem Call-Center.<br />

Gefragt sind unternehmensweite<br />

Konzepte und Lösungen, die den Ansprüchen<br />

der modernen, digital<br />

orientierten Endkunden (Multichannel-<br />

Kunden) gerecht werden.<br />

Dabei steht der Endkunde immer im<br />

Mittelpunkt des wirtschaftlichen Handelns.<br />

Für die Unternehmen ergibt sich<br />

daraus ein Dilemma: Sie müssen mehr<br />

Kundennähe und intensivere Kundenerlebnisse<br />

ermöglichen und sich gleichzeitig<br />

an allen Kundenkontaktstellen<br />

effizienter organisieren.<br />

<strong>Customer</strong>-Service-Dienstleister bieten<br />

Lösungen an, die beispielsweise die<br />

Zusammenarbeit <strong>von</strong> Organisationsteilen<br />

wie Vertrieb, Marketing und Kundenservice<br />

fördern. Erprobte Call-Center-<br />

Verfahren und -Technologien helfen auf<br />

dem Weg zur „<strong>Customer</strong> Intimacy“.<br />

Self-Service-Anwendungen im Internet<br />

und am Telefon<br />

Der Einsatz <strong>von</strong> kundenfreundlichen und<br />

effizienten Self-Service-Anwendungen<br />

sowie Sprachportale werden vom<br />

Kunden akzeptiert, wenn sie durch<br />

Funktionalität und Qualität begeistern.<br />

Self Service trägt mit einer steigenden<br />

Self-Service-Rate zur Kostenreduzierung<br />

bei und ist das am schnellsten wachsende<br />

CRM-Tool.<br />

Bill Price, Autor des Buches „The Best<br />

Service is No Service“, fordert <strong>von</strong><br />

Unternehmen einen Paradigmenwechsel<br />

in der Kundenkommunikation. Um<br />

„dumme Kontakte“, das heißt schlechte<br />

Beratung des Call-Centers, zu vermeiden,<br />

müssen Automatisierung und<br />

Selbstbedienungsservice eine klare<br />

Prozessstrategie beinhalten. Der Blick<br />

durch die Brille des Kunden ermöglicht<br />

es, ein Drehbuch zu entwickeln, um<br />

einen reibungslosen Kundenkontakt zu<br />

gewährleisten.<br />

Multichannel-Interaktion und digitaler<br />

Arbeitsplatz<br />

Bei Service-Anfragen nutzt der „digitale<br />

Kunde“ unterschiedliche Kommunikationskanäle.<br />

Die Aufgabe des <strong>Customer</strong>-<br />

<strong>Services</strong>-Dienstleisters liegt darin, diese<br />

Multichannel-Interaktion mit Konsumenten<br />

in Echtzeit – im Call-Center und<br />

in allen betroffenen Abteilungen – zu<br />

managen.<br />

Um auf den digitalen Kunden vorbereitet<br />

zu sein, müssen digitale Arbeitsplätze<br />

entstehen. Dies erfordert eine Integration<br />

<strong>von</strong> Front- und Backoffice zum<br />

<strong>Customer</strong> Office.<br />

Mit Unified Communication (UC), allgemein<br />

definiert als die Integration aller<br />

wesentlichen Kommunikationsmedien in<br />

einer einheitlichen Anwendungs-<br />

37


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

umgebung, ist es möglich, kostspielige<br />

und ärgerliche Medienbrüche im<br />

Kundenservice zu vermeiden. In Echtzeit<br />

nutzen <strong>Customer</strong>-<strong>Services</strong>-Mitarbeiter<br />

38<br />

alle relevanten Daten über alle bisherigen<br />

Grenzen hinweg und tragen so zum<br />

unternehmensweitem Workflow- und zur<br />

Service-Automatisierung bei.


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Service-Strukturen<br />

Hersteller mit ausgelagerter Service-Struktur können sich vom<br />

Wettbewerb abgrenzen<br />

Grenzüberschreitende Service-Organisation<br />

<strong>Customer</strong> Service sollte ganzheitlich in<br />

den strategischen Markenführungsprozess<br />

eingebunden werden, das heißt,<br />

Service-Leistungen werden als Produkte<br />

betrachtet, die eine wertschöpfende<br />

Serviceorganisation<br />

OEM, ODM,<br />

Operator,<br />

Distributor<br />

Service Agreement<br />

Sales <strong>Services</strong><br />

Endkunde<br />

Funktion einnehmen und genauso<br />

systematisch entwickelt und gestaltet<br />

werden wie klassische Produkte. Ein<br />

individuelles Markenerlebnis mit<br />

professionellen <strong>Services</strong> erzeugt klare<br />

Differenzierungsmerkmale gegenüber<br />

dem Wettbewerb.<br />

<strong>Customer</strong>-Service-<br />

Anbieter<br />

Call-Center<br />

Reparaturwerkstätten<br />

Logistikdienstleister<br />

Ersatzteillieferanten<br />

Abbildung 11: Die <strong>Customer</strong>-Service-Dienstleister kümmern sich um die komplette After-<br />

Sales-Abwicklung (Quelle: B2X).<br />

39


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Nach einer aktuellen Untersuchung <strong>von</strong><br />

Bitkom über den Consumer Electronics<br />

Markt in Deutschland hinken derzeit<br />

sowohl der Handel als auch die Industrie<br />

bezüglich Effizienz und Kompetenz in<br />

den Bereichen technischer Service und<br />

Kundenberatung den Erwartungen der<br />

Konsumenten hinterher. Aufgrund der<br />

wachsenden Produktkomplexität sind die<br />

Kunden zunehmend überfordert. Diese<br />

Verunsicherung äußert sich beim<br />

Kunden mit Konsumzurückhaltung.<br />

40<br />

Außerdem: Kann der Kunde auf eine<br />

Beratung vom Fachverkäufer verzichten,<br />

besteht ein erhöhter Anreiz, Käufe direkt<br />

im Internet zu tätigen.<br />

Die wahrgenommene Qualität und Geschwindigkeit<br />

<strong>von</strong> Reparaturen sind laut<br />

den Forschungsergebnissen in vielen<br />

Bereichen nicht ausreichend, um erhöhtes<br />

Vertrauen in Handel und Industrie<br />

herstellen zu können. Kunden unterlassen<br />

deshalb Reparaturen des Altgeräts<br />

und kaufen verstärkt neue Produkte bei<br />

anderen Herstellern.


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Beispiele für <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong><br />

In der Praxis werden <strong>Customer</strong>-Service-<br />

Leistungen in unterschiedlichster Form<br />

angeboten. Die Elektrohandelskette<br />

Media Markt, einer der führenden<br />

Elektrofachhändler in Deutschland, und<br />

die amerikanische Elektrohandelskette<br />

Best Buy sind gute Beispiele für unterschiedlichsten<br />

Kundensupport.<br />

Media Markt<br />

Auf der Homepage <strong>von</strong> Media Markt wirbt der Elektrofachhändler mit zahlreichen Serviceleistungen<br />

sowie Upgrade- und Downsize-Modellen.<br />

Rechnen Sie mit unserem Service: Egal ob Lieferung <strong>von</strong> Großgeräten,<br />

Car HiFi-Einbau oder Reparatur. Wir bieten zu jedem Produkt den<br />

passenden Service.<br />

Standard • Lieferung am Wunschtag hinter die erste Tür.<br />

Komfort • Lieferung am Wunschtag und bis zum Wunschort<br />

• Auspacken des Gerätes<br />

• Entsorgung des Verpackungsmaterials<br />

• Auf Wunsch Mitnahme des Altgerätes<br />

• Anschluss an vorhandene Anschlüsse<br />

• Inbetriebnahme und Erklärung der Grundfunktionen<br />

Premium • Lieferung am Wunschtag und bis zum Wunschort<br />

• Auspacken des Gerätes<br />

• Entsorgung des Verpackungsmaterials<br />

• Auf Wunsch Mitnahme des Altgerätes<br />

• Anschluss an vorhandene Anschlüsse<br />

• Inbetriebnahme und Erklärung der Grundfunktionen<br />

• Ein- beziehungsweise Unterbau nach handwerklichen<br />

Regeln (bei Haushaltgeräten)<br />

• Wandmontage nach handwerklichen Regeln<br />

(bei Flachbild-Fernsehern)<br />

Zusatz • Reparaturservice, Umtauschservice, Finanzierungsservice,<br />

Media Markt Plus Garantie, 24-h-Lieferung,<br />

Media Markt PLUS SCHUTZ verlängern Sie die<br />

Garantie und sind zusätzlich gegen Unfälle, Diebstahl<br />

oder Defekte versichert.<br />

Abbildung 12: Service- Upgrade- und Downsize-Modelle <strong>von</strong> Media-Markt.<br />

41


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Media Markt PLUS<br />

GARANTIE<br />

Media Markt PLUS<br />

SCHUTZ<br />

Abbildung 13: Beispiele für Garantieverlängerungen und Produktversicherungen.<br />

Best Buy<br />

Die amerikanische Elektrohandelskette<br />

Best Buy bietet eine Multichannel-<br />

Lösung des Kundenservices an. Im<br />

Community Forum können sich Kunden<br />

an Online-Diskussionen beteiligen. Es<br />

wird die Möglichkeit geschaffen, Fragen<br />

zu stellen und Ideen auszutauschen.<br />

In dringenden Fällen bietet Best Buy<br />

eine telefonische Notfallnummer an. Die<br />

Call-Center-Agenten nehmen nicht nur<br />

Telefonate entgegen, sondern sind auch<br />

angehalten, zurückzurufen.<br />

42<br />

• Je nach Produkt zwischen 4 und 5 Jahren Sicherheit<br />

• Extra Heimservice bei sperrigen Großgeräten (für alle<br />

TV-, Großelektro- und Einbaugeräte)<br />

• Kostenlose Reparatur im Garantiefall<br />

• Kostenlose Hotline beim Heimservice<br />

• Einfach den Garantiepreis an der Kasse bezahlen<br />

• Je nach Produkt zwischen 2 und 4 Jahren Sicherheit<br />

• PLUS SCHUTZ insbesondere für mobile Geräte<br />

• Kostenlose Reparatur bei: Materialfehler,<br />

Produktionsfehler, Verschleiß (z.B. verklemmte Tasten<br />

beim Notebook durch Abnutzung oder defekter Akku)<br />

• Diebstahlschutz/Raub/Einbruch: weltweit und rund um<br />

die Uhr! (kein Leistungsausschluss während der<br />

Nachtstunden)<br />

• Unfall- und Stoßschäden: z.B. wenn die Kamera aus<br />

der Hand rutscht und auf den Boden fällt, wenn die<br />

Kaffeetasse umkippt und sich der Inhalt auf der Tastatur<br />

verteilt oder wenn beim Staubsaugen aus Versehen der<br />

Computer-Monitor vom Tisch fällt.<br />

• Wasser-/Salzwasser- und Sandschäden: z.B. wenn die<br />

Kamera im Urlaub in den Pool fällt oder wenn am Strand<br />

Sand in den MP3-Player kommt.<br />

• Feuchtigkeitsschäden: z.B. wenn Sie auf dem Balkon Ihr<br />

Gerät versehentlich draußen liegen lassen und die hohe<br />

Luftfeuchtigkeit dem Gerät zu schaffen macht.<br />

• Kurzschluss: z.B. durch Beschädigung des Kabels.<br />

Wer die Kommunikation über E-Mail<br />

bevorzugt, kann innerhalb eines Werktages<br />

mit einer Rückantwort rechnen.<br />

Der Best Buy-Service-Partner Geek Sqad<br />

übernimmt den kompletten Repair-,<br />

Ersatzteil- und Installationsservice.<br />

• Computer Setup & <strong>Services</strong><br />

• TV & Home Entertainment Installation<br />

• Auto-Installation-<strong>Services</strong><br />

• Spielkonsolen-Setup & <strong>Services</strong><br />

• iPod & MP3 Player <strong>Services</strong>


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Zusätzlich zum Standard-Support wird<br />

auch ein Fernsupport (Remote Support)<br />

angeboten. Der Kunde wird mit einem<br />

Online-Agenten verbunden und das<br />

Problem in Direktzeit via Internetplattform<br />

gelöst. Das Thema Bestellsupport<br />

beinhaltet folgende Punkte:<br />

• Abfrage des Bestellstatus<br />

• Transport und Auslieferung<br />

• Internationale Lieferung<br />

• Lagerabholung<br />

• Rücknahme<br />

• Kundenservice<br />

Best Buy stellt sich bei Produktrückrufaktionen<br />

sowie bei Inzahlungnahme und<br />

Recycling alter Geräte als Empfänger zur<br />

Verfügung.<br />

43


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Erfolgreiche <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong> in<br />

der Praxis<br />

Beispiele und Fallstudien <strong>von</strong> Accenture,<br />

arvato services und B2X Care Solutions<br />

44


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Case Study<br />

Reduzierung der Fixkosten durch<br />

flexible Ersatzteillogistik und -<br />

planung<br />

Wie durch Transformational Outsourcing<br />

bessere Ergebnisse bei erhöhter Flexibilität<br />

für den Kunden erzielt werden.<br />

Accenture betreibt für einen führenden<br />

Hersteller <strong>von</strong> Konsumelektronik die<br />

gesamte Ersatzteil-Logistik für die<br />

Notebook-Sparte inklusive Lagerbetrieb<br />

(in Zusammenarbeit mit einem Lagerhausbetreiber).<br />

Die Rolle <strong>von</strong> Accenture konzentriert<br />

sich dabei auf die Bereiche Warenwirtschaft,<br />

Planung und Prozessoptimierung.<br />

Der Lagerhausbetreiber übernimmt den<br />

eigentlichen Betrieb des Lagers, die<br />

Logistik-Operationen für Annahme und<br />

Versand der Ersatzteile sowie das<br />

Retouren- & Reparaturmanagement.<br />

Durch das Outsourcing konnte der<br />

Kunde seine Kostenstruktur grundlegend<br />

ändern: Hohe Fixkosten für den Ersatzteilbestand<br />

wurden ersetzt durch variable<br />

Kosten, die pro Ersatzteiltransaktion<br />

abgerechnet werden.<br />

Eine variable transaktionsbasierte Gebühr<br />

ist gebunden an die Erfüllung festgelegter<br />

Key Performance Indicators<br />

(KPIs). Das sichert dem Kunden das<br />

Erreichen der vereinbarten Ziele – und<br />

die Zufriedenheit seiner Ersatzteilkunden.<br />

Den Übergabeprozess hat Accenture mit<br />

Spezialisten aus dem Consulting und<br />

seiner Outsourcing-Organisation begleitet,<br />

um effizienterer Prozesse einzuführen,<br />

die zusätzliche Kosten einsparen.<br />

Mittlerweile erbringt ein BPO Outsourcing<br />

Center in Prag die <strong>Services</strong>.<br />

Kundenhintergrund<br />

Mehrere Gründe haben den Kunden dazu<br />

bewogen, die gesamte Ersatzteillogistik<br />

an einen externen Betreiber zu vergeben.<br />

Seine Ersatzteillogistik war <strong>von</strong><br />

folgenden Merkmalen geprägt:<br />

45


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

• Der hohe Lagerbestand führte zu<br />

hohen Fixkosten, die auch die<br />

Profitabilität negativ beeinflussten.<br />

• Um eine hohe Ersatzteilverfügbarkeit<br />

zu erreichen, wurden viele Ersatzteile<br />

überbevorratet. Gerade in der<br />

Konsumelektronik mit ihrer hohen<br />

Ersatzteilvolatilität und dem schnellen<br />

Preisverfall einzelner Produktgruppen<br />

(z.B. Festplatten oder Prozessoren)<br />

birgt eine suboptimale Planung hohe<br />

Risiken wie Abschreibungsbedarf oder<br />

sogar Verschrottung (Scrap).<br />

• Grundlage der Planung waren auf<br />

Excel basierende Modelle. Mit diesen<br />

Mitteln war es für die Planer<br />

schwierig, festgelegte Service-Level<br />

zu erreichen: Prognosen konnten nicht<br />

akkurat genug erstellt werden; dem<br />

<strong>Management</strong> mangelte es an Transparenz<br />

der aktuellen Situation.<br />

• Aufgrund dieser mangelnden Transparenz<br />

konnten auch gut ausgebildete<br />

Mitarbeiter nicht schnell auf sich<br />

ändernde Marktsituationen reagieren,<br />

z.B. hervorgerufen durch saisonale<br />

Schwankungen oder andere Nachfrageänderungen.<br />

Konsequenz war<br />

eine erhöhte Kapitalbindung.<br />

Erhöhung der Profitabilität durch Transformational<br />

Outsourcing – die Säulen für<br />

eine erfolgreiche Umsetzung<br />

Durch den Einsatz leistungsfähiger<br />

Systeme erzielt Accenture für den<br />

Kunden deutliche Einsparungen. Sie<br />

übertreffen klar die Lohnkosten-<br />

Einsparungen. welche durch den Einsatz<br />

tschechischer Arbeitskräfte zustande<br />

kommen.<br />

46<br />

Um die Planungsprozesse effizienter zu<br />

gestalten, setzte Accenture in eigener<br />

Verantwortung ein neues State-of-the-<br />

Art- Planungstool auf. Accenture entschied<br />

sich für Servigistics. Die auf<br />

Excel basierende Planung wurde<br />

sukzessive eingestellt.<br />

Während der Übernahme der alten<br />

Planungsprozesse hatte man tiefe<br />

Prozesskenntnisse erworben, die nun für<br />

die Parametrisierung des Tools eingesetzt<br />

wurden. Heute wird Servigistics<br />

<strong>von</strong> Accentures BPO Team in Prag betrieben.<br />

Systemänderungen können so<br />

direkt <strong>von</strong> den kompetenten Kollegen<br />

vor Ort durchgeführt werden.<br />

Die kontinuierliche Prozessverbesserung<br />

(Continuous Process Improvement)<br />

erreicht Accenture durch regelmäßige<br />

Treffen und eine aktive Einbindung der<br />

Lieferanten. Feedback wird aufgenommen<br />

und in der Verfeinerung <strong>von</strong><br />

Servigistics oder Prozessänderungen<br />

umgesetzt.<br />

Ein neu eingeführtes Reporting über alle<br />

relevanten Planungsparameter hinweg<br />

erhöht die Transparenz. Kritische<br />

Situationen können schnell identifiziert,<br />

Abhilfe kann umgehend geschaffen<br />

werden.<br />

Continuous Planning Parameter<br />

Improvement ist notwendig, um auf ein


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

sich schnell änderndes Marktumfeld<br />

reagieren zu können. So werden – für<br />

eine akkuratere Planung – Ersatzteile u.a.<br />

nach Alter und Preis kategorisiert.<br />

Accenture hat außerdem eine strikte<br />

Lieferantenkontrolle eingeführt, da es<br />

in der Vergangenheit lange und<br />

schwankende Lieferzeiten gegeben hatte.<br />

Mittlerweile wurden die Lieferzeiten im<br />

Durchschnitt um 50 Prozent verkürzt.<br />

Das erhöht die Planungsgenauigkeit und<br />

Ersatzteilverfügbarkeit – was wiederum<br />

den Sicherheitsbestand reduziert.<br />

Die Lieferantenverlässlichkeit wird<br />

außerdem regelmäßig gemessen, z.B. an<br />

Hand der Häufigkeit <strong>von</strong> fehlerhaften<br />

Lieferungen.<br />

Die vereinbarte Risiko- und Gewinnbeteiligung<br />

drückt den gemeinsamen<br />

Willen des Kunden und Accentures aus,<br />

Verbesserungen zu messen und partnerschaftlich<br />

zu erfüllen. Ein Bonus-Malus-<br />

Modell wurde eingeführt für den Fall,<br />

dass vereinbarte Ziele übererfüllt oder<br />

nicht erreicht werden. Konkret lässt sich<br />

Accenture an Parametern messen wie<br />

Lagerbestandswert, Ersatzteilverfügbarkeit<br />

und Verschrottung.<br />

Dank des vereinbarten Preismodells, das<br />

sich strikt an das Transaktionsvolumen<br />

hält, erreicht der Kunde eine hohe<br />

Flexibilität. Risiken durch Marktschwankungen<br />

trägt er nicht. Die Transaktionsgebühr<br />

berücksichtigt Skaleneffekte<br />

durch sinkende Transaktionsgebühren<br />

bei steigendem Transaktionsvolumen.<br />

Leistungen und Erfolge<br />

Die <strong>von</strong> Accenture erbrachten Leistungen<br />

lassen sich in folgende Bereiche<br />

unterteilen:<br />

• Master Daten <strong>Management</strong> für neue<br />

Ersatzteile und Pflege bestehender<br />

Teile sowie Substitutionsregeln<br />

• Bestellplanung für neue Ersatzteile,<br />

Planung für reguläre Bestelltermine,<br />

End of Live und Ausnahmen, z.B. bei<br />

epidemischen Fehlern<br />

• Ersatzteilmanagement für Retouren<br />

und reparierbare Ersatzteile inklusive<br />

nachfrageabhängiger Priorisierung<br />

• Verschrottungsmanagement<br />

• Auftragserstellung an die Lieferanten<br />

und Auftragsverfolgung<br />

• Lieferantencontrolling<br />

• Betrieb des Planungstools Servigistics<br />

inklusive Software-Lizenz, Hosting &<br />

Wartung sowie Erstellung mehrerer<br />

Reports<br />

Ergebnis nach 12 Monaten: Ziele erfüllt<br />

Nach dem ersten Jahr ließen sich<br />

folgende messbare Verbesserungen feststellen:<br />

• Erhöhung der durchschnittlichen<br />

Ersatzteilverfügbarkeit um zehn Prozentpunkte<br />

auf 95 Prozent<br />

• Reduktion des Lagerbestands um 10<br />

Prozent bei gleichzeitigem Anstieg des<br />

Bestellvolumens um 25 Prozent<br />

47


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

• Rückgang der Lieferrückstände um 70<br />

Prozent.<br />

• Halbierung der Verschrottungsrate<br />

• Erfüllung aller vereinbarten Service<br />

Level Agreements (SLA) sowie aller<br />

Ziele hinsichtlich Ersatzteilverfügbarkeit,<br />

Lagerbestandswert und Verschrottungsvolumen<br />

48<br />

Als Folge dieses positiven Ergebnisses<br />

hat der Kunde entschieden, sein separat<br />

betriebenes Lager der Unterhaltungs-<br />

Sparte (Fernseher, DVD-Geräte) aufzulösen<br />

und die Ersatzteillogistik ab<br />

Oktober 2009 im selben Rahmen wie in<br />

der Notebook-Sparte <strong>von</strong> Accenture und<br />

seinen Lagerlogistikpartner betreiben zu<br />

lassen.


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Case Study<br />

Wie man Reparaturkosten in den<br />

Griff bekommt<br />

Gewährleistungsmanagement der Spitzenklasse<br />

bei Fujitsu Siemens Computers<br />

Hintergrund zum Unternehmen<br />

Fujitsu Siemens Computers (seit 1. April<br />

2009: Fujitsu Technology Solutions) ist<br />

ein führender europäischer IT-Anbieter<br />

und auf allen Absatzmärkten Europas,<br />

des Mittleren Ostens und Afrikas<br />

präsent. Die Leistungen seiner Service-<br />

Abteilung erstrecken sich über weltweit<br />

170 Länder.<br />

Die Bandbreite der Operationen macht es<br />

unabdinglich, Gewährleistungsfälle und<br />

Reparaturen so effektiv und effizient wie<br />

möglich zu handhaben. 2005 ging Fujitsu<br />

Siemens Computers daher eine Kooperation<br />

mit Accenture im Bereich<br />

Gewährleistungsmanagement ein.<br />

Für Hardware-Reparaturen hatte Fujitsu<br />

Siemens Computers bis dato auf ein Netz<br />

<strong>von</strong> mehr als 2.000 Service-Partner<br />

unterschiedlicher Größe zurückgegriffen,<br />

das sich über 93 Länder erstreckte. In<br />

einigen Ländern wie zum Beispiel<br />

Deutschland wurden Partner <strong>von</strong> festen<br />

Teams betreut. Für kleinere Regionen<br />

gab es jedoch nur übergreifende<br />

Regelungen.<br />

Trotz der Tatsache, dass Ersatzteile etwa<br />

60 Prozent der Garantiekosten ausmachen,<br />

erfasste das damalige Gewährleistungsmanagement-System<br />

nur die<br />

Arbeitskosten. Die Service-Partner<br />

konnten frei über Menge und Qualität<br />

der benötigten Teile verfügen, ohne dass<br />

sie dabei Richtlinien <strong>von</strong> Fujitsu Siemens<br />

Computers hätten berücksichtigen<br />

müssen. Deshalb benötigte das Unternehmen<br />

umgehend einheitliche Richtlinien,<br />

Maßstäbe zur Berücksichtigung<br />

der Arbeitskosten sowie Wege, die eine<br />

entsprechende Bewertung der Partner<br />

über alle Länder hinweg ermöglichten.<br />

Weiter war das Unternehmen auf der<br />

Suche nach einer Möglichkeit, besser mit<br />

Diskrepanzen bei Reparaturkosten, der<br />

Häufigkeit erwarteter Störfälle und<br />

Kosten verschiedener Dienstleister umzugehen.<br />

Auf großes Interesse stieß<br />

daher das Angebot <strong>von</strong> Accenture, das<br />

Garantie-<strong>Management</strong> zu übernehmen.<br />

Dies hatte sich bei anderen High-Tech-<br />

Unternehmen wie Nokia bereits bewährt.<br />

Auf Grundlage zu erwartender Ausfallraten<br />

und durchschnittlicher Reparaturkosten<br />

stellte Accenture eine Kosten-<br />

Nutzen-Rechnung auf. Diese belegte:<br />

49


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Eine Auslagerung des Garantie-<br />

<strong>Management</strong>-Prozesses würde Fujitsu<br />

Siemens Computers jährlich zwischen<br />

sechs und acht Prozent der jährlichen<br />

Garantiekosten sparen. Dieses Einsparpotenzial<br />

war Accenture zu garantieren<br />

bereit.<br />

Wie Accenture geholfen hat<br />

Accenture übernahm das Gewährleistungsmanagement<br />

<strong>von</strong> Fujitsu<br />

Siemens Computers in zwei Schritten.<br />

Zunächst wurde ein standardisierter<br />

Prozess auf Basis des vorhandenen<br />

Systems geschaffen. Im Prager BPO-<br />

Zentrum übernahmen 22 Mitarbeiter die<br />

Bearbeitung und Abwicklung für 93<br />

Länder. Das ursprüngliche System wurde<br />

noch etwa ein Jahr lang genutzt, während<br />

ein neues Warranty-System entwickelt<br />

wurde.<br />

Anfängliche Befürchtungen der Service-<br />

Manager in den einzelnen Ländern, ein<br />

zentralisiertes System könne zu<br />

geringerer Kontrolle, höheren Kosten<br />

und schlechteren Leistungen der Service-<br />

Partner führen, ließen sich rasch zerstreuen.<br />

Die Service-Manager fanden<br />

schnell heraus, dass sie <strong>von</strong> besseren<br />

Informationen über Lieferanten profitierten.<br />

Die kontinuierliche Unterstützung<br />

der Unternehmenszentrale tat<br />

ihr Übriges.<br />

Mit der schrittweisen Reduzierung der<br />

Lieferanten auf 1.500 sanken die Kosten.<br />

Gleichzeitig wurde der Grad an Qualität<br />

gewahrt oder sogar gesteigert. Die<br />

Service-Partner reagierten positiv auf die<br />

Verlässlichkeit und das hohe Rückmeldungstempo<br />

des Service-Zentrums,<br />

sichergestellt durch klar definierte<br />

Service-Levels bei Erreichbarkeit, Be-<br />

50<br />

arbeitungsdauer und Bezahlung <strong>von</strong><br />

Rechnungen.<br />

Während das alte Garantie-System<br />

weiter betrieben wurde, entwickelte<br />

Accenture ein neues System auf Basis<br />

des Warranty-Moduls (WTY) <strong>von</strong> SAP<br />

R/3. Darin fließen neben den Arbeitskosten<br />

zum ersten Mal auch Materialkosten<br />

ein, um den gesamten<br />

Gewährleistungs-<strong>Management</strong>prozess<br />

kontrollieren zu können.<br />

Bislang war Fujitsu Siemens Computers<br />

nur über eine abgeschlossene und vom<br />

Service-Partner berechnete Reparatur<br />

unterrichtet worden. Dies gab dem<br />

Unternehmen weder die Möglichkeit zur<br />

Intervention noch dazu, die Reparatur<br />

oder das Verwenden dafür vorgesehener<br />

Teile infrage zu stellen.<br />

Heute stellt der Service-Partner über das<br />

System eine Anfrage, sobald eine<br />

Reparatur anliegt, und wird automatisch<br />

informiert, ob die Gewährleistung greift<br />

und welche Teile er aufgrund des Fehlercodes<br />

oder Störfalls benutzen soll.<br />

Dieses Vorgehen bietet sowohl dem<br />

Service-Partner als auch Fujitsu Siemens<br />

Computers höhere Sicherheit: Der<br />

Service-Partner kann sich auf die Bezahlung<br />

seiner Leistung verlassen;<br />

Fujitsu Siemens Computers hat deutlich<br />

früher einen Überblick der für<br />

Reparaturen anfallenden Kosten. Ein<br />

früheres Wissen über fehlerhafte<br />

Systeme unterstützt darüber hinaus die<br />

Qualitätskontrolle.<br />

Für die größten Service-Partner <strong>von</strong><br />

Fujitsu Siemens Computers hat<br />

Accenture eigens eine B2B-Schnittstelle<br />

eingerichtet, über die die Partner ERP-


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Systeme mit dem Warranty-System des<br />

Unternehmens verbinden können, um<br />

Anforderungen automatisch zu bearbeiten.<br />

Das Garantie-Modul ist außerdem mit<br />

SAP Business Warehouse integriert. Es<br />

erlaubt flexibles Reporting in annähernd<br />

Echtzeit. Zugang dazu haben die Country<br />

Service Manager, die Unternehmenszentrale<br />

sowie das Quality Department.<br />

Weiter ermöglicht die Business<br />

Warehouse-Lösung deutlich tiefer<br />

gehende Reports. Diese enthalten nicht<br />

nur Details zum Auftreten eines Störfalles,<br />

Reparaturkosten und verwendete<br />

Teile, sondern auch Informationen über<br />

Effizienz und Qualität der Service-<br />

Partner und den Fujitsu Siemens<br />

Computers Helpdesks.<br />

High Performance Delivered<br />

Das neue Gewährleistungsmanagement-<br />

System bearbeitet pro Jahr über eine<br />

Million Fälle. Da<strong>von</strong> laufen 60 Prozent<br />

über den B2B-Kanal. Ihre wiederholte<br />

Eingabe und Übermittlung per Hand<br />

wird obsolet. Sie können stattdessen<br />

direkt vom Call-Center oder aus den<br />

Systemen eines Service-Partners weitergeleitet<br />

werden, was die Verwaltung der<br />

Gewährleistung deutlich beschleunigt<br />

und gleichzeitig verfeinert.<br />

Rechnungen werden schneller bezahlt,<br />

was der Liquidität der Service-Partner<br />

zugute kommt. Die Gründe: Bestellungen<br />

tauchen im System auf, bevor<br />

Reparaturen ausgeführt werden, und<br />

werden gründlicher begutachtet.<br />

Außerdem stellt Fujitsu Siemens<br />

Computers Rechnungen nun im Namen<br />

der Service-Partner aus.<br />

Das Reporting durch das Team für<br />

Datenanalyse des Prager BPO Centers<br />

hat das System wesentlich transparenter<br />

gemacht, sowohl für Fujitsu Siemens<br />

Computers als auch für die Partner.<br />

„Fujitsu Siemens Computers ist jetzt in<br />

der Lage, seine Lieferanten hinsichtlich<br />

Qualität, Kosten und Effektivität zu<br />

bewerten, und erhält über das System<br />

viel früher Hinweise auf mögliche Qualitätsproblemen<br />

bei Produkten“, sagt<br />

Reiner Fischer, Managing Partner des<br />

Geschäftsbereichs Electronic and High<br />

Europe bei Accenture.<br />

“Accenture successfully established a<br />

standardized and transparent warranty<br />

management process across Europe. As a<br />

result, satisfaction levels with the Prague<br />

service center are consistently in the<br />

upper quintile, and initial savings on<br />

warranty costs are in the region of nine<br />

percent”, sagt Kai Flore, Chief Finance<br />

Officer <strong>von</strong> Fujitsu Siemens Computers.<br />

Informationen, die mit dem neuen<br />

System gewonnen werden konnten,<br />

haben bereits zu Initiativen zur<br />

Steigerung der Qualitätskontrolle geführt.<br />

Die Initiativen, unterstützt durch<br />

Beratung <strong>von</strong> Accenture, werden zu noch<br />

größeren Einsparungen führen. Die Bewertung<br />

<strong>von</strong> Lieferanten hilft den<br />

51


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Service-Managern in den einzelnen<br />

Ländern, die Arbeitskosten der<br />

Lieferanten zu vergleichen, und ermutigt<br />

zum Einsatz <strong>von</strong> Best Practises. In Zukunft<br />

wäre es auch möglich, dass<br />

Reparaturen an Dienstleister gegeben<br />

werden gemäß der Leistung, die sie bisher<br />

gezeigt haben.<br />

52<br />

Indem Fujitsu Siemens Computers das<br />

Gewährleistungsmanagement an<br />

Accenture übergeben hat, konnte das<br />

Unternehmen ein System schaffen, das<br />

zu höherer Qualität und niedrigeren<br />

Kosten geführt hat und außerdem an<br />

vielen weiteren Stellen auf das Geschäft<br />

einzahlt.


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Case Study<br />

Improvement needed<br />

Ausbau <strong>von</strong> mobilen Lösungen und<br />

<strong>Services</strong> in der mobilen Kommunikation<br />

Der Kunde gehört als Global Player mit<br />

etwa 321.000 Mitarbeitern in 170<br />

Ländern und einem Umsatz <strong>von</strong> 118<br />

Milliarden Dollar zu den weltweit<br />

führenden IT-Unternehmen. Der<br />

Hersteller mobiler Kommunikationsgeräte<br />

suchte einen erfahrenen Partner,<br />

der auf dem neuentstehenden Markt für<br />

konvergente Handhelds als Dienstleister<br />

operieren würde und bereits über ein<br />

flächendeckendes Netzwerk aus eigenen<br />

Standorten sowie vertragliche Service-<br />

Partner verfügte. Zudem sollte der<br />

potenzielle Serviceanbieter die begrenzte<br />

Erfahrung des Herstellers mit Mobilfunknetzbetreibern<br />

im Bereich After<br />

Sales ausgleichen.<br />

Der Kunde trifft arvato<br />

Der Distributionspartner des Herstellers,<br />

welcher zu dieser Zeit Europas größter<br />

Distributor <strong>von</strong> Telekommunikationslösungen<br />

war, verfügte zusätzlich über<br />

ein Unternehmenssegment, das im Bereich<br />

After Sales und Repair <strong>Services</strong> für<br />

die HighTech-Industrie mit 13 Standorten<br />

in acht europäischen Ländern und<br />

mehr als 700 Mitarbeitern zu den größten<br />

Europas zählte.<br />

Für arvato war die Übernahme dieses<br />

Segments in 2005 ein weiterer strategischer<br />

Schritt in Richtung Unternehmenswachstum<br />

und Globalisierung.<br />

Durch die Erweiterung ergaben sich<br />

Synergien, die im Rahmen der zukünftigen<br />

Zusammenarbeit zwischen dem<br />

Distributor und arvato services genutzt<br />

und weiter optimiert werden sollten. Das<br />

Geschäft sollte auf diesem Weg mit den<br />

führenden Mobilfunkunternehmen durch<br />

innovative mobile Lösungen und<br />

<strong>Services</strong> ausgebaut und Marktanteile<br />

weiter gesteigert werden. Das Angebotsportfolio<br />

des neuen Unternehmenssegmentes<br />

sowie das der arvato services<br />

im Repairbereich ergänzten sich nun<br />

sowohl in Bezug auf die Dienstleistungen<br />

als auch in Bezug auf die<br />

Standorte optimal.<br />

arvato konnte dem Hersteller zeitnah ein<br />

individuelles Lösungskonzept vorstellen,<br />

das in seinem Grundaufbau bereits bei<br />

anderen Kunden mit Erfolg umgesetzt<br />

und betrieben wurde. Jedoch befinden<br />

sich hinter den zunächst simpel er-<br />

53


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

scheinenden Abläufen im After Sales<br />

Service mit jedem neuen Kunden auch<br />

neue Prozessnetzwerke, IT-Systeme,<br />

Beziehungen und Verträge zwischen<br />

Herstellern, Distributoren, Netzbetreibern,<br />

Frachtführern und Service-<br />

Partnern. Diese Strukturen und Prozesse<br />

und vor allem die Wünsche und Anforderungen<br />

des Kunden an eine<br />

Servicedienstleistung müssen verstanden<br />

und in Einklang gebracht werden, um auf<br />

diesem Dienstleistungssektor erfolgreich<br />

zu sein.<br />

Der Service<br />

Der Durchlauf eines defekten Gerätes<br />

entlang des Reparaturprozesses spielt<br />

sich wie folgt ab: Wenn ein Fehler nicht<br />

schon im <strong>Shop</strong> (PoS) behoben werden<br />

kann, umfasst der weitere Prozess das<br />

Sammeln und Versenden zu reparierender<br />

Geräte an „Local drop points“<br />

durch den Operator. Dort werden, wie im<br />

PoS, <strong>von</strong> einer Sichtprüfung über eine<br />

Garantiestatusabfrage verschiedene Prüfschritte<br />

durchlaufen, um zu entscheiden,<br />

ob ein Gerät berechtigt ist, auf Basis der<br />

Produktgarantie in die Reparaturkette<br />

weitergeführt zu werden. Die Daten<br />

eines jeden Gerätes zusammen mit<br />

anderen relevanten Informationen wie<br />

der Kundennummer des Telco <strong>Shop</strong>s,<br />

einer Fehlerbeschreibung, dem Garantiestatus<br />

und eines sich daraus abgeleiteten<br />

Service Codes werden dort registriert<br />

und elektronisch festgehalten. Dafür<br />

wurde <strong>von</strong> arvato ein Web Tool entwickelt,<br />

mit dem die Daten sowohl an<br />

den <strong>Shop</strong>, den Hersteller, als auch an den<br />

Service Provider übermittelt werden, um<br />

jederzeit den Reparaturverlauf und den<br />

Status des Gerätes nachverfolgen zu<br />

können. Abhängig vom festgestellten<br />

Service Code und dem vorgeschriebenen<br />

54<br />

Repair Center geht das defekte Gerät<br />

weiter auf die Reise entlang der<br />

Reparaturkette.<br />

Im zentralen europäischen Repair Center<br />

des Servicepartners bekommt der<br />

Techniker einen Datensatz mit allen<br />

relevanten Informationen über das Gerät,<br />

den zu behebenden Fehler und den<br />

Servicelevel zur Verfügung gestellt.<br />

Nach der Reparatur wird das Gerät<br />

wieder verpackt und zurückgeschickt.<br />

Jedes Päckchen wird zuvor mit einem<br />

Barcode versehen, der es ermöglicht, den<br />

Weg des Gerätes während des Transportes<br />

nachzuverfolgen.<br />

In der Regel dauert ein solcher Reparaturprozess<br />

<strong>von</strong> der Einsendung bis<br />

zur Übergabe des reparierten Gerätes an<br />

den Endkunden zwei bis fünf Werktage.<br />

Der Servicelevel bestimmt dabei die<br />

Zeitspanne und ob ein Gerät während des<br />

Prozesses neben der eigentlichen Fehlerbehebung<br />

zusätzlich „refurbished“ wird.<br />

Auf Wunsch erhält der Endverbraucher<br />

ein gleiches oder gleichwertiges, auf<br />

seine Bedürfnisse abgestimmtes Ersatzgerät<br />

aus dem „SWAP-Pool“ des Repair<br />

Centers. Diese <strong>Services</strong>, die dem<br />

Operator über eine erweiterte Garantievereinbarung,<br />

sogenannter „Care Packs“,<br />

angeboten werden, verkürzen den Zeitraum<br />

zwischen Einsendung und<br />

Empfang des Ersatzgerätes durch den<br />

Verbraucher auf zwei Tage und stellen<br />

somit ein wirksames Instrument zur<br />

Steigerung der Verbraucherzufriedenheit<br />

dar. Das defekte Gerät wird im Anschluss<br />

an Reparatur und Refurbishment<br />

wieder dem SWAP Pool zugeführt.<br />

Neben dem <strong>Management</strong> der gesamten<br />

Partnerstruktur und der Ausweitung aller


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Prozesse auf neue Länder und Märkte<br />

bietet arvato dem Hersteller ein<br />

Reporting mit statistischen Auswertungen,<br />

wie etwa über die Anzahl<br />

reparierter Modelle in einem bestimmten<br />

Zeitraum oder die durchschnittliche<br />

Reparaturdauer bestimmter Modelle.<br />

Die Umsetzung<br />

Der Hersteller ließ dieses Dienstleistungsmodell<br />

durch arvato services<br />

individualisiert auf seine eigenen Bedürfnisse<br />

zuschneiden und integrieren.<br />

Nun galt es, alle Faktoren und ihre Interdependenzen<br />

in die Planung und Umsetzung<br />

einzubeziehen. Besonders das IT<br />

Service <strong>Management</strong> spielte dabei eine<br />

große Rolle, denn die Integration unterschiedlicher<br />

Dienstleistungen kann nur<br />

mit einer gut ausgebauten IT-Struktur<br />

umgesetzt werden. So mussten Schnittstellen<br />

zwischen unterschiedlichen<br />

Systemen programmiert oder bestehende<br />

Systeme bei allen Service-Partnern<br />

integriert werden. Jeder der etwa zehn<br />

Service Provider verfügte über sein<br />

eigenes IT-System für die Reparaturdatenpflege<br />

und wollte an diesem festhalten.<br />

Das <strong>von</strong> arvato programmierte<br />

Web Tool sollte hier Konformität<br />

schaffen und damit Fehler in der Datenübermittlung<br />

zwischen allen Beteiligten<br />

vermeiden. Die Service Provider ließen<br />

sich schließlich überzeugen und das<br />

arvato System wurde implementiert, so<br />

dass heute kaum noch Fehler in der<br />

Datenübermittlung registriert werden und<br />

auch Änderungen im gesamten System<br />

deutlich schneller durchgeführt werden<br />

können.<br />

Über die Kundenwünsche hinaus<br />

Mit der Bewertung „exceeds expectations“<br />

bestätigte der Hersteller arvato<br />

services im Jahr 2008 den Erfolg.<br />

Ermöglicht wurde diese Bewertung<br />

durch die Bildung einer strategischen<br />

Allianz, arvatos professionelles Projektmanagement<br />

als 3PL und 4PL Logistics<br />

Provider, sowie einer kontinuierlichen<br />

Prozessoptimierung mit Einbeziehung<br />

aller genannten Partner. Die <strong>von</strong> arvato<br />

services angebotenen Servicedienstleistungen<br />

erstrecken sich über die<br />

gesamte Supply Chain der Kunden und<br />

werden permanent auf Möglichkeiten der<br />

Schaffung <strong>von</strong> Mehrwerten über die<br />

Kundenwünsche hinaus überprüft.<br />

55


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Case Study<br />

Das <strong>Management</strong> <strong>von</strong> Reparatur-<br />

und Servicedienstleistungen<br />

Schnelle Lösung direkt am Point of Sales<br />

Im Konzept des Vor-Ort-Service und<br />

Repair <strong>Management</strong>s arbeitet arvato<br />

services derzeit mit rund 250 Service-<br />

Partnern zusammen. Als Schnittstelle<br />

zwischen Netzbetreiber beziehungsweise<br />

Hersteller und Service Partner übernimmt<br />

arvato services monatlich das<br />

Handling <strong>von</strong> rund 30.000 Mobilfunk-<br />

Reparaturen. Durch das Lösungskonzept<br />

des Repair und Service <strong>Management</strong>s<br />

sollen sowohl die Kundenzufriedenheit<br />

und Kundenbindung gesteigert werden<br />

als auch die Zufriedenheit der Hersteller.<br />

Deswegen beginnt das Service<br />

<strong>Management</strong> direkt am Point of Sales.<br />

Neben qualifizierter und fachgerechter<br />

Durchführung <strong>von</strong> Level 0 (Software<br />

Updates) bis Level 2 (mechanische<br />

Reparaturen) vor Ort, unterstützt arvato<br />

services seine Service-Partner mit der<br />

Ersatzteilversorgung und bietet einen<br />

umfangreichen technischen Support an.<br />

Sowohl über eine Hotline als auch über<br />

die online Plattform „partnerNet“ können<br />

Service-Partner-Fragen klären und haben<br />

Zugriff auf Reparaturanweisungen und<br />

aktuelle Software. Dadurch wird eine<br />

56<br />

zügige Abwicklung der Servicefälle am<br />

Point of Sales auf hohem Qualitätsniveau<br />

gewährleistet. Als Ergänzung zur<br />

zentralen Lösung werden im Vor-Ort-<br />

Service-Konzept mehr als 30 Prozent der<br />

Reparaturen und Serviceleistungen dezentral<br />

direkt <strong>von</strong> einem Service-Partner<br />

im Mobilfunk-<strong>Shop</strong> durchgeführt.<br />

Dadurch kann dem Endkunden eine<br />

schnelle Lösung direkt am Point of Sales<br />

angeboten werden, und der Endkunde<br />

kann sein Produkt und seine Daten behalten.<br />

Handelt es sich um umfangreichere<br />

Reparaturen als Level 2, werden diese<br />

zur Reparatur in die zentralen arvato<br />

services Repair Center weitergeleitet,<br />

oder es wird ein Austausch (SWAP-<br />

Service) des Gerätes generiert, wenn<br />

dieser vom Hersteller beziehungsweise<br />

Netzbetreiber vorgegeben wird. Das<br />

<strong>Management</strong> sämtlicher Servicefälle im<br />

Mobilfunkbereich erfolgt somit aus einer<br />

Hand und bietet dem Service Partner,<br />

Hersteller und Netzprovider einen<br />

effektiven, flexiblen und vor allem transparenten<br />

After-Sales-Prozess. Der End-


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

kunde profitiert hingegen <strong>von</strong> einer<br />

schnellen Abwicklung im Schadensfall.<br />

Der Technische Support<br />

Ein zentraler Erfolgsfaktor für die<br />

schnelle Reparaturabwicklung vor Ort ist<br />

der technische Support. Über eine Hotline<br />

werden Fragen der Service Partner<br />

zu Reparaturen, Abrechnungen, Ersatzteilen,<br />

IT etc. beantwortet. Dafür steht<br />

dem Support Team der Hotline zusätzlich<br />

das Know-how der Reparaturspezialisten<br />

<strong>von</strong> arvato services in den<br />

zentralen Repair Centern zur Verfügung.<br />

Mit Hilfe des „partnerNets“ können die<br />

Service-Partner auf alle wichtigen<br />

Informationen und benötigten Links zur<br />

Reparatur, Reparaturanweisungen und<br />

aktuellen Software Versionen zugreifen.<br />

Diese werden täglich um aktuelle<br />

Informationen über Herstelleranforderungen,<br />

Anforderungen <strong>von</strong><br />

arvato services, zu Schulungen etc. ergänzt.<br />

„Die Betreuung durch die Firma arvato<br />

services stand jederzeit unter einem<br />

guten Stern (…). Angefangen bei<br />

Messungen, Hilfestellungen bei ESD<br />

sowie Schulungen vor Ort an Geräten,<br />

Servicetools und Software bis hin zu<br />

exzellenter Erreichbarkeit und<br />

Kompetenz der Außendienste. (…) man<br />

kann diese Unterstützung kaum messen,<br />

außer am geschäftlichen Erfolg und<br />

Wissensstand unserer Servicetätigkeit<br />

und Mitarbeiter.“ (Phoneshop Borna,<br />

Mai 2008)<br />

Damit genau dieser Wissensstand der<br />

Servicetätigkeit und der Mitarbeiter<br />

konstant und qualitativ auf einem hohen<br />

Niveau bleibt, führt arvato services für<br />

die Service-Partner nach Autorisierung<br />

durch den Hersteller eine Erstschulung<br />

durch, die den Service-Partner dazu<br />

befähigt, qualifiziert und den Herstellervorgaben<br />

entsprechend zu reparieren.<br />

Um langfristig eine hohe Servicequalität<br />

zu garantieren und die Fachkenntnisse<br />

der Service-Partner ständig zu verbessern,<br />

bietet arvato services regelmäßig<br />

(5 – 6 mal im Jahr) spezialisierte<br />

Trainings beziehungsweise Schulungen<br />

für die Servicetechniker im <strong>Shop</strong> an.<br />

Dadurch kann auch eine höhere Levelautorisierung<br />

der einzelnen Service-<br />

Partner erzielt werden. Gleichzeitig<br />

werden die Servicekompetenz am Point<br />

of Sales erhöht und eine zügige Abwicklung<br />

<strong>von</strong> Reklamationsfällen auf<br />

hohem Qualitätsniveau sichergestellt.<br />

Claiming und Abrechnung<br />

Die Aufträge der Service-Partner werden<br />

im arvato services Webfrontend erfasst.<br />

Die erfassten Claims werden durch ein<br />

mit allen Herstellern erfahrenes Claiming<br />

Team auf ihre Richtigkeit überprüft und<br />

gegebenenfalls nach Herstellerrichtlinien<br />

korrigiert. Zur Validierung der Claims<br />

durch die Hersteller werden diese in den<br />

entsprechenden Hersteller-Tools erfasst.<br />

„Durch die Abwicklung der Abrechnung<br />

über einen Ansprechpartner sind die<br />

Abläufe nicht ganz so zeitintensiv wie<br />

früher, und somit hat man mehr zeitliche<br />

57


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Freiräume geschaffen.“ (WDC GmbH,<br />

Gera, April 2008)<br />

Nach erfolgreicher Validierung der<br />

Claims durch den Hersteller informiert<br />

arvato services den Service-Partner über<br />

die entsprechenden Claims und stellt ihm<br />

die Abrechnungen zur Rechnungsstellung<br />

zur Verfügung. Als Schnittstelle<br />

zwischen Service-Partner und Netzbetreiber<br />

beziehungsweise Hersteller<br />

übernimmt arvato services im Rahmen<br />

einer Partnerbuchhaltung die Abrechnung<br />

der Aufträge in Richtung der<br />

Service-Partner sowie der Hersteller und<br />

erleichtert somit die Abrechnungsprozesse<br />

erheblich.<br />

Regionale Außendienst <strong>Shop</strong> Betreuung<br />

arvato services verfügt über ein regional<br />

aufgestelltes und speziell ausgebildetes<br />

Außendienstteam, das die Service<br />

Partner vor Ort betreut. Das Außendienstteam<br />

ist Partner bei technischen<br />

58<br />

Problemen. Zur Einhaltung der Anforderungen<br />

und Qualitätsstandards der<br />

Hersteller und Provider und zur Vorbereitung<br />

<strong>von</strong> entsprechenden Audits<br />

werden durch den Außendienst <strong>von</strong><br />

arvato services regelmäßig herstellerübergreifende<br />

Audits durchgeführt. Der<br />

Fokus bei den Audits <strong>von</strong> arvato services<br />

liegt auf der Technik und der Administration.<br />

So wird erreicht, dass die<br />

Standards deutlich über dem vom<br />

Hersteller geforderten Standards liegen<br />

und eine Sicherstellung der höchsten<br />

Qualitätsnorm und der geforderten<br />

Prozessabläufe gewährleistet wird.<br />

arvato services bietet seinen Kunden<br />

maßgeschneiderte Supply-Chain-<strong>Management</strong>-Lösungen<br />

aus einer Hand entlang<br />

der gesamten Wertschöpfungskette,<br />

um die Herausforderungen in den<br />

Märkten <strong>von</strong> heute und morgen zu<br />

meistern.


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Case Study<br />

Innovative Geräterücknahme<br />

„Trade-in-Programm“ für gebrauchte<br />

Mobiltelefone und Notebooks<br />

Die Vertragsgestaltung in zahlreichen<br />

europäischen Mobilfunkmärkten hat sich<br />

über die Jahre hinweg dahingehend entwickelt,<br />

dass eine große Zahl der Mobiltelefone<br />

unmittelbar nach dem Ablauf<br />

der Garantie- bzw. Gewährleistungszeit<br />

<strong>von</strong> den Besitzern nicht mehr genutzt<br />

und durch neue Geräte ersetzt werden.<br />

Auf diese Weise fallen allein in Deutschland<br />

jährlich rund 20 Millionen Mobiltelefone<br />

an, die in der Mehrzahl noch<br />

voll funktionsfähig sind. Deren Entsorgung<br />

stellt eine nicht nachhaltige<br />

Vernichtung <strong>von</strong> Werten und Ressourcen<br />

dar.<br />

Einer der größten europäischen Mobilfunkanbieter<br />

möchte dies ändern und<br />

startet derzeit ein sogenanntes „Trade-in-<br />

Programm“ für gebrauchte Mobiltelefone<br />

und Notebooks. Kunden erhalten im<br />

Rahmen dieses Programms für ihr gebrauchtes<br />

Gerät einen Wertgutschein,<br />

den sie in einer beliebigen Filiale des<br />

Anbieters einlösen können. Das<br />

Programm läuft zunächst in acht<br />

Ländern. Daran kann jeder Besitzer eines<br />

Mobiltelefons oder Notebooks teilnehmen,<br />

der sein gebrauchtes Gerät<br />

abgeben möchte. Hersteller, Modell oder<br />

Mobilfunkvertragspartner spielen dabei<br />

keine Rolle. Wie hoch der Restwert der<br />

Produkte ist, können Nutzer vorab über<br />

eine Internetseite ermitteln. Dieser Restwert<br />

bestimmt die Höhe des Einkaufsgutscheins,<br />

welchen man bei Abgabe des<br />

Geräts in einer beliebigen Filiale des<br />

Betreibers erhält. Für das Mobilfunkunternehmen<br />

ergeben sich neben Cross-<br />

und Up-Selling-Potenzialen gute Anknüpfungspunkte<br />

zur Kundengewinnung<br />

und -bindung. Die abgegebenen Geräte<br />

werden anschließend zentral überarbeitet<br />

und in Zweitmärkten, vornehmlich in<br />

Asien und Afrika, als kostengünstige<br />

Alternativen für dortige Mobilfunknutzer<br />

wieder in den Umlauf gebracht. Im Ergebnis<br />

verlängert sich die Nutzungsdauer<br />

der hochwertigen Telefone meist um<br />

mehr als das Doppelte. Gleichzeitig<br />

werden zahlreiche Menschen in<br />

Schwellenländern in die Lage versetzt,<br />

Mobilfunkdienstleistungen zu nutzen,<br />

denen über den Erstmarkt dieser Zugang<br />

bisher verwehrt war. Der Mobilfunkanbieter<br />

rechnet mit einem jährlichen<br />

Rücklauf <strong>von</strong> mehr als 500.000 Telefonen<br />

und Notebooks über diesen Kanal.<br />

Für die Realisierung des Programms<br />

setzt das Unternehmen auf die<br />

Aftermarket-Expertise des Münchner<br />

Service-Dienstleister B2X Care Solutions,<br />

der als Business Process Outsourcing<br />

Partner die Konzeption, die<br />

Implementierung und den Betrieb des<br />

59


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Programms komplett übernommen hat.<br />

B2X Care Solutions steuert als Generalunternehmer<br />

alle beteiligten Dienstleister<br />

und den gesamten Prozess. Dem Kunden<br />

wird vorab ein fester Kaufpreis für die<br />

Geräte garantiert. B2X Care Solutions<br />

übernimmt somit das volle Risiko und<br />

finanziert die gesamten Prozesskosten<br />

aus den Verkaufserlösen. Zum<br />

Leistungsspektrum gehören neben dem<br />

Webfrontend für Endkunden auch ein<br />

Trade-in-Programm<br />

60<br />

Portal für Mitarbeiter, über das Prozesse,<br />

Reports, die Administration sowie die<br />

nachgelagerten Logistikprozesse verwaltet<br />

werden. Zu den erbrachten Leistungen<br />

zählen außerdem die Funktionsprüfung<br />

der Geräte, der Transport, die<br />

Löschung aller Kundendaten, das Recycling<br />

defekter Geräte sowie die aktive<br />

Vermarktung der Mobiltelefone und<br />

Notebooks in Zweitmärkte.<br />

• Länderspezifisches, mehrsprachiges Onlineportal für den Endkunden und <strong>Shop</strong>-Mitarbeiter<br />

• Prüfroutinen zur Verhinderung der Rücknahme gestohlener Geräte<br />

• Organisation der Logistik <strong>von</strong> den <strong>Shop</strong>s zu zentralen Service-Partnern<br />

• Zertifizierte Löschung aller persönlichen Kundendaten <strong>von</strong> den Geräten<br />

• Zertifiziertes Recycling <strong>von</strong> defekten Geräten<br />

• Aktive Vermarktung der Geräte zur Finanzierung des Trade-in-Programms<br />

Das B2X-Leistungsspektrum für das „Trade-in-Programm“ im Einzelnen.


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Case Study<br />

Warranty-buy-out<br />

Outsourcing <strong>von</strong> gesamten Service- und<br />

Garantieverpflichtungen<br />

Ein asiatischer Hersteller <strong>von</strong> Mobiltelefonen<br />

kämpfte mit zu hohen Servicekosten<br />

im Vergleich zum Wettbewerb.<br />

Zusätzlich war aufgrund <strong>von</strong> längerfristigen<br />

Problemen im Servicenetzwerk<br />

und in der Supply Chain ein Backlog <strong>von</strong><br />

über 50.000 Reparaturen aufgelaufen.<br />

Die mit den Vertragspartnern vereinbarten<br />

Reparaturdurchlaufzeiten konnten<br />

dadurch nicht mehr gewährleistet<br />

werden, die Kundenzufriedenheit sank<br />

innerhalb kurzer Zeit rapide.<br />

Als Lösung der Probleme erwog der<br />

Hersteller unter anderem ein Outsourcing<br />

der gesamten Service- und Garantieverpflichtungen<br />

für 35 Millionen Mobiltelefone<br />

in 60 Ländern in Europa und<br />

Lateinamerika. Das Unternehmen führte<br />

in der Folge Gespräche mit B2X Care<br />

Solutions als möglichem Lösungspartner.<br />

Während der Verhandlungsphase ermittelte<br />

B2X Care Solutions ein Einsparpotenzial<br />

<strong>von</strong> 25 Prozent gegenüber den<br />

aktuellen Servicekosten, die dem Mobilfunkhersteller<br />

garantiert wurden.<br />

Zusätzlich verpflichtete sich B2X Care<br />

Solutions auf eine hundertprozentige<br />

Variabilisierung der Servicekosten für<br />

den Hersteller: B2X Care Solutions verlangte<br />

keinerlei Grundgebühren oder<br />

Fixpreise, sondern rechnete lediglich<br />

einen einheitlichen Preis pro Servicefall<br />

für alle Märkte ab, basierend auf den zu<br />

erwartenden Produktfehlerraten.<br />

Nach Vertragsabschluss schaltete B2X<br />

Care Solutions den Hersteller innerhalb<br />

<strong>von</strong> wenigen Wochen in allen Ländern<br />

komplett auf die bestehende B2X<br />

Serviceplattform auf. Dazu zählten neben<br />

sieben Call-Centern, die 33 Sprachen<br />

abdecken, die Anbindung <strong>von</strong> mehr als<br />

100 Reparaturwerkstätten, einem<br />

Zentrallager und acht regionalen Serviceniederlassungen.<br />

Darüber hinaus stellte<br />

B2X Care Solutions seine IT-Lösungen<br />

für den Hersteller weltweit zur Verfügung.<br />

Aus den 35 Millionen Mobiltelefonen,<br />

die zu diesem Zeitpunkt mit Garantieanspruch<br />

im Umlauf waren, resultierten<br />

während der Vertragslaufzeit mehr als<br />

zwei Millionen Reparaturen, die <strong>von</strong><br />

B2X Care Solutions aktiv gemanagt<br />

wurden. Durch die Kooperation mit B2X<br />

Care Solutions konnte der Hersteller<br />

seine Service- und Garantieverpflichtungen<br />

innerhalb kürzester Zeit wieder gemäß<br />

der Kundenerwartung erfüllen.<br />

Außerdem ermöglichte das globale Servicenetz<br />

<strong>von</strong> B2X Care Solutions dem<br />

Hersteller, neue Produkte in Märkte zu<br />

verkaufen, in denen er bis dato Probleme<br />

hatte, eigene Serviceleistungen zu erbringen.<br />

61


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Service <strong>Management</strong> • Validierung <strong>von</strong> Garantie- und Schadensfällen<br />

• Analysen und Berichte <strong>von</strong> Service-Kennzahlen<br />

• Lokales Partner- und Dienstleister-<strong>Management</strong><br />

• Training, Auditierung und Zertifizierung <strong>von</strong><br />

Partnern und Dienstleistern<br />

• Controlling der Serviceleistung und Garantiekosten<br />

• Einführung neuer Produkte<br />

Technischer<br />

Hotline Support<br />

Das B2X-Leistungsspektrum für das „Warranty buy-out“ im Einzelnen.<br />

62<br />

• Kontraktierung <strong>von</strong> Call-Center-Dienstleistungen<br />

• Leistungs-und Kostenüberwachung der Call Center<br />

• Bereitstellung eines CRM-Tools für Call Center Agenten,<br />

um Produktfehler professionell zu diagnostizieren und<br />

um Retouren zu vermeiden<br />

• Bereitstellung <strong>von</strong> Online-Self-Help-Tools wie FAQs, Software<br />

Downloads und Verfahrensanleitungen für Endkunden<br />

• SOA (Software over the Air) Pilotierung: Software Updates<br />

über GPRS Kommunikation<br />

Logistik • Kontraktierung <strong>von</strong> Logistik-Dienstleistungen wie<br />

Transport und Lagerhaltung<br />

• Abholung defekter Geräte bei den Endkunden<br />

• Transport defekter und reparierter Geräte zu und<br />

<strong>von</strong> den Reparaturwerkstätten<br />

• Einsatz eines Track & Trace Systems zur Überwachung<br />

der Durchlaufzeiten<br />

Reparatur • Kontraktierung <strong>von</strong> Reparaturdienstleistungen<br />

• Reparatur <strong>von</strong> Mobiltelefonen auf allen technischen Stufen<br />

<strong>von</strong> Software Updates, über mechanische und elektronische<br />

Reparaturen bis hin zu BGA-Lötverfahren<br />

• Bereitstellung eines Reparatur-<strong>Management</strong>-Tools für<br />

Reparaturwerkstätten zur automatischen Diagnose <strong>von</strong><br />

Produktfehlern und systemgestützten Reparaturanleitung<br />

Ersatzteilversorgung • Lagerung <strong>von</strong> Ersatzteilen in einem Zentrallager in Europa<br />

• Bereitstellung eines Online Portals für Reparaturwerkstätten<br />

zur Bestellung <strong>von</strong> Ersatzteilen<br />

• Beschaffung und Planung <strong>von</strong> Ersatzeilen<br />

• Einsatz eine Bestandsplanungstools zur Planung<br />

<strong>von</strong> Ersatzteil- und Swap-Beständen


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Fazit<br />

Diese Studie zeigt, dass <strong>Customer</strong><br />

<strong>Services</strong> mehr sind als Kundenservices<br />

im althergebrachten Sinne. Es sind<br />

mehrere Prozessschritte und Techniken<br />

<strong>von</strong> Nöten, um echten und wirtschaftlichen<br />

Kundensupport zu bieten.<br />

In vielen Branchen generieren Unternehmen<br />

mittlerweile den Großteil ihres<br />

Umsatzes mit <strong>Services</strong> und nur noch<br />

wenig mit dem eigentlichen Produktverkauf.<br />

Insgesamt wurde 2008 allein mit<br />

Elektronikgütern weltweit ein Marktvolumen<br />

<strong>von</strong> 1,2 Billionen Euro erwirtschaftet.<br />

Der Service-Markt in Deutschland wird<br />

derzeit auf rund 990 Millionen Euro<br />

angesetzt. Da<strong>von</strong> werden rund 80 Prozent<br />

der Service-Fälle an externe Dienstleister<br />

vergeben. Daraus ergibt sich ein<br />

geschätztes Outsourcing-Marktvolumen<br />

<strong>von</strong> 810 Millionen Euro.<br />

Die Tatsache, dass Kunden unterschiedliche<br />

Ansprüche an Kundenservice<br />

haben, ist bekannt. Für die Hersteller <strong>von</strong><br />

Elektronikprodukten und Netzbetreiber<br />

ist es deshalb wichtig, Kundenwünsche<br />

exakt zu erkennen und mit speziellen<br />

Angeboten im Service zu reagieren.<br />

<strong>Customer</strong>-Service-Dienstleister bieten im<br />

Auftrag <strong>von</strong> Unternehmen umfassende<br />

maßgeschneiderte Service-<strong>Management</strong>-<br />

Lösungen für Endkunden an. Die Anbieterstruktur<br />

reicht <strong>von</strong> Full-Service<br />

Providern bis zu Spezialanbietern, die<br />

Repair- oder Logistiklösungen offerieren<br />

oder Business Process Outsourcing betreiben.<br />

Service-Prozesse werden neu<br />

gestaltet und komplett transferiert. Der<br />

Partnerschaft zwischen Hersteller und<br />

<strong>Customer</strong>-Service-Anbieter liegt ein<br />

nachhaltiges Geschäftsmodell zugrunde.<br />

Sukzessive soll der ausgelagerte Service<br />

für Kosteneinsparungen sorgen, Risiken<br />

minimieren und schließlich den Ertrag<br />

der Hersteller steigern.<br />

Durch stark wachsende Produktsegmente,<br />

wie beispielsweise Netbooks<br />

mit mobilem Internetzugang und Smartphones,<br />

werden wiederum neue After-<br />

Sales-<strong>Services</strong> erzeugt. Zusätzlich zum<br />

Standardpaket offerieren die Anbieter<br />

auch Extra-Dienstleistungen für den<br />

Kunden. Das Portfolio reicht <strong>von</strong> Geräteschutz<br />

und Produktversicherungsleistungen<br />

bis zur Übermittlung <strong>von</strong><br />

kundenindividuellen mobilen Inhalten<br />

und der Möglichkeit, seine Daten extern<br />

auf sicheren Server zu speichern.<br />

Die Schwerpunkte eines guten <strong>Services</strong><br />

liegen in der Prozessoptimierung, in der<br />

weltweiten Vernetzung <strong>von</strong> Service-<br />

Strukturen und in der kontinuierlichen<br />

Weiterqualifizierung des Service-Personals.<br />

Nur so entwickelt sich der<br />

Service rund um das Produkt zum Ertragstreiber.<br />

Um den Unternehmenserfolg zu steigern,<br />

müssen deshalb Service-Prozesse noch<br />

effektiver als markenstrategisches<br />

Instrument genutzt werden. Kunden<br />

sollten frühzeitig und kontinuierlich in<br />

die Weiterentwicklung <strong>von</strong> Service-<br />

Konzepten eingebunden werden. Dabei<br />

wird der digitale Zugang des Kunden zu<br />

Service-Leistungen immer wichtiger. Die<br />

63


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Anbieter <strong>von</strong> <strong>Customer</strong>-Service-Leistungen<br />

machen es heute möglich, alle<br />

Service-Prozesse in eine einheitliche<br />

Anwendungsumgebung zu integrieren. In<br />

Echtzeit nutzen Kunden ebenso wie<br />

<strong>Customer</strong>-Service-Mitarbeiter alle relevanten<br />

Daten über alle bisherigen<br />

Grenzen hinweg und tragen so zum<br />

unternehmensweiten Workflow- und zur<br />

Service-Automatisierung bei.<br />

Hauptaufgabe der Anbieter <strong>von</strong><br />

<strong>Customer</strong>-<strong>Services</strong>-Dienstleistern ist es,<br />

unmittelbar auf veränderte Kundenwünsche<br />

einzugehen und darauf mit<br />

innovativen Service-Lösungen zu<br />

reagieren. Dabei müssen die Anbieter<br />

auch immer die auflaufenden Zusatzkosten<br />

im Blick haben. In vielen Fällen<br />

sind die Kunden schon jetzt bereit, für<br />

eine individuelle Betreuung zu bezahlen,<br />

wenn das Service-Produkt für sie einen<br />

echten Mehrwert darstellt.<br />

Die Beispiele der deutschen Elektrohandelskette<br />

Media Markt und der<br />

amerikanischen Elektrohandelskette Best<br />

Buy zeigen einerseits auf, dass in der<br />

Praxis <strong>Customer</strong>-Service-Leistungen in<br />

unterschiedlicher Form angeboten<br />

werden, dass andererseits aber die Entwicklung<br />

des Service-Konzepts, wie<br />

beispielsweise ein standardisierter Auftritt<br />

auf allen Kommunikationskanälen,<br />

in den USA weiter fortgeschritten ist.<br />

Mit intelligenter Zuweisung <strong>von</strong> Anfragen<br />

wird die Kundenzufriedenheit<br />

effektiv erhöht und Kundenloyalität<br />

erzeugt. Nur so kann eine erfolgreiche<br />

Erschließung <strong>von</strong> Service-Trends aus<br />

Kundensicht stattfinden. Diese hohe<br />

Qualität des <strong>Services</strong> ist ein klares<br />

Differenzierungsmerkmal gegenüber<br />

dem Wettbewerb und muss als vielver-<br />

64<br />

sprechende Geschäftschance gesehen<br />

werden.<br />

Was sind die künftigen Herausforderungen<br />

des <strong>Customer</strong> Service?<br />

Der <strong>Customer</strong>-<strong>Services</strong>-Markt birgt ein<br />

enormes Wachstumspotenzial, das derzeit<br />

bei weitem noch nicht ausgeschöpft<br />

ist. Der Kundenservice muss sich mehr<br />

und neuen Herausforderungen stellen.<br />

Die Produkte werden zunehmend<br />

technisch komplexer, und die Erwartungshaltung<br />

der Kunden wächst.<br />

Daher wird ein exzellenter individueller<br />

Service erwartet. Diesen umfangreichen<br />

Kundenservice können nur Full-Service-<br />

Provider leisten, die neben klassischem<br />

Produkt-Support auch vorbeugende<br />

Wartung, Produktionsunterstützung und<br />

Beratungsleistungen anbieten.<br />

Ein guter Service differenziert den<br />

Hersteller beziehungsweise den Provider<br />

vom Wettbewerber und schafft<br />

Wachstum in bereits zunehmend gesättigten<br />

Märkten. Deshalb streben<br />

immer mehr Anbieter in den<br />

professionellen Service-Markt. Folglich<br />

erhöht sich der Preisdruck und die Gewinnmargen<br />

werden geringer.<br />

Das erklärte Ziel eines professionellen<br />

Kundenservice ist es, sich immer weiter<br />

zu optimieren, um zu den Besten aufzuschließen<br />

oder den eigenen Vorsprung<br />

gegenüber den Wettbewerbern zu<br />

sichern. Leistungsfähige IT-Systeme, die<br />

nicht nur den Service-Prozess automatisch<br />

verwalten, sondern auch Geschäftswissen<br />

in allen Phasen des<br />

Servicevorgangs abbilden, unterstützen<br />

ihn dabei. Diese intelligenten Methoden<br />

und Werkzeuge des Wissensmanagments<br />

(wissensbasierte Informationslogistik)


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

sorgen einerseits dafür, dass das in der<br />

Wissensdatenbank hinterlegte Service-<br />

Wissen jederzeit up-to-date ist, um eine<br />

schnelle Problemdiagnose und Lösungsfindung<br />

zu ermöglichen. Das trägt<br />

wiederum zu einer Steigerung der<br />

Kundenzufriedenheit bei.<br />

Guter Service basiert auf einem Netzwerk<br />

professioneller Partner. Die<br />

<strong>Customer</strong>-Service-Dienstleister haben<br />

hier im Interesse <strong>von</strong> Herstellern und<br />

Endkunden noch viele Pfeile im Köcher.<br />

65


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Glossar<br />

Average Revenue per User (ARPU): Dies ist der durchschnittliche Erlös pro Kunde; wird<br />

vorwiegend in der Mobilfunkbranche verwendet, um so den Erlös, den ein Kunde in einem<br />

bestimmten Zeitraum (meist pro Monat, Quartal oder Jahr) erzeugt, zu beschreiben.<br />

Business Process Outsourcing: Übernahme eines kompletten Geschäftsprozesses oder <strong>von</strong><br />

Teilen da<strong>von</strong> durch einen externen Dienstleister.<br />

CE-Produkte/Consumer Electronics: Dazu gehören beispielsweise Fernseh- und DVD-<br />

Geräte, Digital- und Videokameras, PCs, Notebooks, Mobiltelefone sowie Autoradioequipment.<br />

<strong>Customer</strong> Care: Siehe <strong>Customer</strong> Service.<br />

<strong>Customer</strong> Expectation <strong>Management</strong>: Die Steuerung <strong>von</strong> Erwartungen bei persönlicher<br />

und individueller Kundenberatung.<br />

<strong>Customer</strong> Experience <strong>Management</strong>: Beschwerde-Reklamations-<strong>Management</strong>.<br />

<strong>Customer</strong> Self Service: Übersetzt: Kundenselbstbedienung (KSB). Dienstleistungen, die<br />

<strong>von</strong> Kunden und Interessenten über interaktive Medien (z. B. Internet, Call-Center und<br />

mobile Dienste) eigenständig und zeitunabhängig genutzt werden können.<br />

<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>: Übersetzt: Kundendienstleistungen. Diese beinhalten alle Leistungen,<br />

die für den Kunden nach dem Verkauf des eigentlichen Produkts – beginnend beim Pre-<br />

Sales bis zu allen weiteren Phasen erbracht werden. Dazu gehören die Annahme <strong>von</strong><br />

Reklamationen, die Ausführung <strong>von</strong> Wartungs- und Reparaturarbeiten sowie beratende<br />

Unterstützung bei Anfragen des Kunden zum Produkt sowie zu Ersatzteilen oder Zubehör.<br />

<strong>Customer</strong> Lifetime Value: Wert des Kunden während seines Verbleibs beim Unternehmen.<br />

Distributor: Allgemein ein Händler oder Großhändler.<br />

Extended Service: Enthält jeden weiteren Servicegrad, der nicht unter die Basis-Service-<br />

Vereinbarungen fällt.<br />

End User Help Desk: Dies ist ein Informations-Service-Punkt, der vorrangig für die<br />

Unterstützung <strong>von</strong> Anwendern <strong>von</strong> Hard- und Software, aber auch für Anfragen <strong>von</strong> Endkunden<br />

in anderen Dienstleistungsbereichen zuständig ist.<br />

66


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

FMCG: „Schnelldrehende“ Produkte, auch Fast Moving Consumer Goods (FMCG), Fast<br />

Moving Consumer Products oder Renner genannt. Dies sind Warengüter, die schnell im<br />

Verkaufsregal wechseln beziehungsweise rotieren. Darunter fallen Konsumgüter des täglichen<br />

Bedarfs, wie Nahrungsmittel, Körperpflegeprodukte, Reinigungsmittel etc., die<br />

Konsumenten häufig (z.B. wöchentlich), spontan, in der Regel routiniert und ohne langen<br />

Entscheidungsprozess einkaufen.<br />

Full-Service-Dienstleister: Das Produkt- und Dienstleistungsportfolio des jeweiligen Anbieters<br />

umfasst alle Bereiche des <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>, vom klassischen Kundenservice bis<br />

hin zur Übernahme ganzer Geschäftsprozesse des Kunden.<br />

NTF-Filtering (no-trouble-found): Durch im Vorfeld aussortierte, nicht defekte Geräte<br />

werden Kosten vermieden.<br />

ODM: Als Original Design Manufacturer wird ein Unternehmen bezeichnet, das für andere<br />

Unternehmen Auftragsfertigungen in großem Maß übernimmt. Ein ODM stellt <strong>von</strong> anderen<br />

Unternehmen in Auftrag gegebene, jedoch zum Teil selbst entwickelte Produkte her, die<br />

letztlich unter dem Markennamen des Auftraggebers verkauft werden.<br />

OEM: Unter einem Original Equipment Manufacturer versteht man dem Wortsinn nach<br />

einen Hersteller fertiger Komponenten oder Produkte, der diese in seinen eigenen Fabriken<br />

unter eigenem Namen produziert.<br />

Operator: Anbieter <strong>von</strong> Mobilfunknetzen.<br />

Return on Service: Ertrag aus Service- und Garantieleistung des Dienstleisters.<br />

RMA handling validation: Seriennummerüberprüfung des defekten Geräts.<br />

Serviceability: Die Fähigkeit, professionell <strong>Services</strong> anbieten zu können.<br />

Service Level Agreement (SLA): Vertragsvereinbarungen zwischen Auftraggeber und<br />

Dienstleister, die regeln, wie viel <strong>Services</strong> in einem Produkt- und Dienstleistungsvertrag<br />

erbracht werden.<br />

Spare Part: Ersatzteile, hier für technische Geräte.<br />

Supportability: Die Fähigkeit, den Kunden unterstützen zu können.<br />

Swap Unit: Austauschgerät.<br />

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<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Literaturverzeichnis<br />

Bill Price (Autor), David Jaffe (Autor): The Best Service Is No Service: How to Liberate<br />

Your <strong>Customer</strong>s from <strong>Customer</strong> Service, Keep Them Happy, and Control Costs, 2008<br />

Vivento <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong> (Hrsg.): Die Zukunft des <strong>Customer</strong> Service – Analysen,<br />

Strategien, Konzeptionen, Wiesbaden, 2008<br />

Quellenverzeichnis<br />

Accenture: Achieving High Performance through <strong>Customer</strong> Service and Support. What<br />

Communications and High Tech business customers want, what they get and how to bridge<br />

the gap, 2008<br />

Apple: Reparaturbedingungen, 2009<br />

B2X: Unternehmenspräsentation, 2006<br />

Bitkom: Eito County Report Germany, 2008<br />

Bitkom: ICT in Germany, 2009<br />

Bitkom: EITO Consumer Electronics in Deutschland – ein Blick in die Zukunft, 2009<br />

Bitkom Presseinformation: Computing goes Mobil, 2009<br />

Gartner Research CIOL IT news: Smartphone Market, 2008<br />

Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu): Consumer<br />

Electronics Marktindex Deutschland (CEMIX), 2009<br />

68


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

Unternehmensprofile<br />

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<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

70<br />

Accenture<br />

Accenture ist ein weltweit agierender <strong>Management</strong>beratungs-,<br />

Technologie- und Outsourcing-<br />

Dienstleister. Das Unternehmen bringt umfassende<br />

Projekterfahrung, fundierte Fähigkeiten über alle<br />

Branchen und Unternehmensbereiche hinweg und<br />

Wissen aus qualifizierten Analysen der weltweit erfolgreichsten Unternehmen in eine<br />

partnerschaftliche Zusammenarbeit ein. So schafft Accenture für seine Kunden nachhaltigen<br />

Markterfolg. Das Unternehmen beschäftigt gut 177.000 Mitarbeiter, die in mehr<br />

als 120 Ländern für seine Kunden tätig sind, und erwirtschaftete im vergangenen Fiskaljahr<br />

(zum 31. August 2009) einen Nettoumsatz <strong>von</strong> 21,58 Milliarden US-Dollar. Zu seinen<br />

Kunden zählt Accenture über 4.000 öffentliche und privatwirtschaftliche Organisationen,<br />

darunter 96 der Fortune-Global-100-Unternehmen und 28 DAX-Unternehmen.<br />

Accenture unterstützt Hersteller und Handelsunternehmen aus der Telekommunikations-,<br />

Elektro- und Hightech-Industrie in allen wichtigen Bereichen des <strong>Customer</strong> Service &<br />

Support. Dazu zählen Online-Kundenservice, Kundenkontaktmanagement,<br />

Gewährleistungs- und Reparatur-<strong>Management</strong>, Ersatzteil-<strong>Management</strong>, Außendienst und<br />

Onboard-Diagnosen. Die Leistungen <strong>von</strong> Accenture erstrecken sich <strong>von</strong> der strategischen<br />

Beratung über die Entwicklung technischer Lösungen bis hin zum Betrieb vollständiger<br />

Geschäftsprozessketten. Dabei arbeiten Industrie-Experten eng mit Spezialisten aus allen<br />

Gebieten zusammen, die für das Feld <strong>Customer</strong> Service & Support relevant sind (u. a.<br />

Supply Chain <strong>Management</strong>, <strong>Customer</strong> Relationship <strong>Management</strong>, Business Process Outsourcing).<br />

Als einer der wenigen Full-Service-Anbieter verfügt Accenture über ein globales Netzwerk<br />

für die Auslagerung <strong>von</strong> Dienstleistungen. Accentures Global Delivery Network besteht<br />

aus mehr als 50 Centern weltweit. Von dort aus erbringen über 80.000 Spezialisten<br />

Leistungen wie die Entwicklung und Wartung <strong>von</strong> IT-Applikationen und die Abwicklung<br />

<strong>von</strong> Geschäftsprozessen. Dabei greifen sie weltweit auf gemeinsame Methoden und<br />

Metriken zurück.<br />

Kontakte<br />

Till Habel<br />

Senior Manager <strong>Customer</strong> Service &<br />

Support<br />

Accenture GmbH<br />

Maximilianstraße 35, D-80539 München<br />

Telefon: +49 89 93081 60815<br />

Telefax: +49 6173 94 40815<br />

Mobil: +49 175 57 60815<br />

E-Mail: till.habel@accentuere.com<br />

Frank Herzberg<br />

Senior Manager <strong>Customer</strong> Service &<br />

Support<br />

Accenture GmbH<br />

Maximilianstraße 35, D-80539 München<br />

Telefon: +49 89 93081 68694<br />

Telefax: +49 6173 94 48694<br />

Mobil: +49 175 57 68694<br />

E-Mail: frank.herzberg@accenture.com


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

arvato services<br />

arvato services, ein Tochterunternehmen der<br />

arvato AG, ist das führende Dienstleistungsunternehmen<br />

für effektive Lösungen rund um<br />

Kundenkommunikation, Kundenbindung und<br />

Supply Chain <strong>Management</strong> in Europa und außereuropäischen Märkten. arvato services<br />

bietet seinen Kunden branchenübergreifendes Prozess-Know-how und ein vielfältiges,<br />

skalierbares Dienstleistungsspektrum aus einer Hand (One-Stop-<strong>Shop</strong>ping). Auf der Basis<br />

intelligenter IT-Lösungen kombiniert arvato services Waren-, Informations- und Finanz-<br />

Flüsse zu effizienten Wertschöpfungslösungen, die sich nahtlos in die Prozesse seiner<br />

Kunden integrieren. Mehr als 30.000 arvato-services-Mitarbeiter arbeiten weltweit für den<br />

Erfolg ihrer Kunden. Als Teil der Bertelsmann AG steht arvato services für Sicherheit,<br />

Qualität, Kontinuität, Professionalität und Internationalität. Basierend auf diesem<br />

Leistungsspektrum entwickelt, implementiert und betreibt der arvato-services-<br />

Geschäftsbereich mobile communications seit vielen Jahren erfolgreich komplexe Distributionslösungen<br />

für den Telekommunikationsmarkt weltweit.<br />

Beginnend bei der Beratung <strong>von</strong> Kunden in internationalen Servicecentern, über das<br />

Warehousing der Produkte und die Konfektionierung der Einzelbestandteile bis hin zur<br />

anschließenden Lieferung an den Handel oder den Endverbraucher, deckt arvato services<br />

die komplette Leistungskette ab. Die vollständige Wertschöpfungskette umfasst weiterhin<br />

Dienstleistungen rund um die Bereiche Kundenbindungsprogramme, Lettershop-<br />

Aktivitäten und Finanzdienstleistungen. All diesen Bausteinen zugrunde gelegt ist eine<br />

integrierte IT-Landschaft, die in ihrer Basis auf SAP fußt und die mit weiteren, für spezifische<br />

Anwendungen maßgeschneiderten Sub-Systemen ergänzt werden kann. Die IT für<br />

Vorwärts- und Rückwärtslogistik stellt hier eine der Kernkompetenzen des Unternehmens<br />

dar. arvato services bietet die Leistungen als 3PL beziehungsweise 4PL (managed services)<br />

an und sorgt für eine größtmögliche Transparenz aller Prozesse und Prozessketten. In<br />

großen Teilen Europas ist arvato services der führende Dienstleister im Bereich After Sales<br />

für die Mobilfunk- und Hightechbranche. Als Partner aller namhaften Hersteller und<br />

Operator in der Telekommunikationsbranche übernimmt arvato services dabei auch die<br />

komplette Garantieabwicklung inklusive Prüfung, Abrechnung und Ersatzteilmanagement.<br />

Im Vor-Ort-Service verlassen sich die Hersteller ebenfalls auf arvato services. Seit mehr als<br />

15 Jahren bietet arvato services den europäischen Key-Playern Dienstleistungen rund um<br />

die Bereiche „Distribution und Retoure“, „<strong>Services</strong>“ und „Transportmanagement“ an.<br />

Kontakt<br />

Joachim Schulte<br />

arvato service solutions GmbH<br />

Benzstrasse 5 – 7, D - 33442 Herzebrock<br />

Telefon: +49 - 5241 80-41061<br />

Telefax: +49 - 5241 80-41013<br />

Mobil: +49 - 173 5245497<br />

E-Mail: joachim.schulte@bertelsmann.de<br />

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<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

72<br />

B2X Care Solutions<br />

B2X Care Solutions erbringt im Auftrag großer Markenhersteller, Handelsketten und Telekommunikationsanbieter<br />

weltweit Service- und Garantieleistungen für Produkte aus den<br />

Bereichen Unterhaltungselektronik, Telekommunikation und Informationstechnologie.<br />

Ein globales Netzwerk aus mehr als 100 Servicepartnern ermöglicht es B2X Care Solutions<br />

im Auftrag seiner Kundenunternehmen als Generalunternehmer die komplette Aftersales-<br />

Prozesskette operativ abzudecken - vom Call Center über die Reparatur bis hin zur Ersatzteilversorgung.<br />

So garantiert B2X Care seinen Kunden Return on Service – ohne Investments<br />

und ohne Rückstellungen. Als unabhängiger Dienstleister übernimmt das Unternehmen<br />

das Risiko seiner Kunden und sichert ihre Wettbewerbsfähigkeit im globalen After<br />

Sales Business. Das bedeutet: Die Kunden können sich voll und ganz auf ihre Kernkompetenzen<br />

konzentrieren.<br />

B2X realisiert für seine Kunden den optimalen Ausgleich zwischen Service-Innovation und<br />

effizienten Arbeitsabläufen. Durch den Einsatz standardisierter Prozesse und IT-Systeme<br />

kann B2X seine Service-Infrastruktur parallel für mehrere Kunden nutzen. Dadurch entstehen<br />

Synergien, die das Unternehmen als Kostenvorteil an seine Kunden weiterreicht.<br />

B2X Care Solutions hat seinen Hauptsitz in München und erbringt mit Standorten in<br />

Brasilien, Mexiko, Kolumbien, Polen, Portugal, Griechenland, Ägypten, Südafrika, Russland,<br />

Indien und China Dienstleistungen in mehr als 50 Ländern weltweit.<br />

Weitere Informationen stehen im Internet unter http://www.b2xcare.com zur Verfügung.<br />

Kontakt<br />

Raul Sfat<br />

Vice President Sales<br />

B2X Care Solutions GmbH<br />

Baierbrunner Str. 35, 81379 München<br />

Telefon:+49 - 89 - 45 23 53 - 260<br />

Telefax: +49 - 89 - 45 23 53 - 279<br />

Mobil: +49 - 172 - 815 00 50<br />

E-Mail: raul.sfat@b2xcare.com


<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />

<strong>Lünendonk</strong> GmbH<br />

Die <strong>Lünendonk</strong> GmbH, Gesellschaft für Information und Kommunikation (Kaufbeuren),<br />

untersucht und berät europaweit Unternehmen aus der Informationstechnik-, Beratungs-<br />

und Dienstleistungs-Branche. Mit dem Konzept Kompetenz 3 bietet <strong>Lünendonk</strong> unabhängige<br />

Marktforschung, Marktanalyse und Marktberatung aus einer Hand. Der Geschäftsbereich<br />

Marktanalysen betreut seit 1983 die als Marktbarometer geltenden <strong>Lünendonk</strong> ® -Listen und<br />

-Studien sowie das gesamte Marktbeobachtungsprogramm. Seit 2003 ist <strong>Lünendonk</strong> auch<br />

<strong>von</strong> Frankreich und Großbritannien aus erfolgreich aktiv.<br />

Die <strong>Lünendonk</strong> ® -Studien gehören als Teil des Leistungsportfolios der <strong>Lünendonk</strong> GmbH<br />

zum „Strategic Data Research“ (SDR). In Verbindung mit den Leistungen in den Portfolio-<br />

Elementen „Strategic Roadmap Requirements“ (SRR) und „Strategic Transformation<br />

<strong>Services</strong>“ (STS) ist <strong>Lünendonk</strong> in der Lage, ihre Beratungskunden <strong>von</strong> der Entwicklung der<br />

strategischen Fragen über die Gewinnung und Analyse der erforderlichen Informationen bis<br />

hin zur Aktivierung der Ergebnisse im operativen Tagesgeschäft zu unterstützen.<br />

Kontakt<br />

<strong>Lünendonk</strong> GmbH –<br />

Gesellschaft für Information und Kommunikation<br />

Thomas <strong>Lünendonk</strong><br />

Ringweg 23, 87600 Kaufbeuren<br />

Telefon: +49 - 8341 96 636-0<br />

Telefax: +49 - 8341 96 636-66<br />

E-Mail: info@luenendonk.de<br />

Internet: www.luenendonk.de<br />

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