Management von Customer Services - Lünendonk-Shop
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<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie<br />
<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong><br />
als Erfolgsformel<br />
Mehr zufriedene und neue Kunden<br />
– Mehr Umsatz – Mehr Ertrag<br />
Mit fachlicher Unterstützung <strong>von</strong>
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
2<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Lünendonk</strong> GmbH<br />
Ringweg 23<br />
87600 Kaufbeuren<br />
Telefon: +49 8341 96 636-0<br />
Telefax: +49 8341 96 636-66<br />
E-Mail: info@luenendonk.de<br />
Internet: http://www.luenendonk.de<br />
Autoren:<br />
Melanie Wanninger; Thomas <strong>Lünendonk</strong><br />
<strong>Lünendonk</strong> GmbH<br />
Gestaltung:<br />
K16 GmbH<br />
Pickhuben 2<br />
20457 Hamburg<br />
Copyright © 2009 <strong>Lünendonk</strong> GmbH, Kaufbeuren<br />
Alle Rechte vorbehalten
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort 4<br />
Einführung 6<br />
Executive Summary 7<br />
Begriffserklärung <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong> 8<br />
Marktcharakteristika 12<br />
Angebotsstrukturen 15<br />
Kundenmärkte/Zielmärkte 17<br />
Nutzen, Chancen, Risiken 24<br />
Partnerschaftsnetzwerke 25<br />
Trends rund um <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong> 26<br />
Kritische Erfolgsfaktoren 31<br />
<strong>Management</strong> <strong>von</strong> <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong> 32<br />
Service-Technologien 37<br />
Service-Strukturen 39<br />
Beispiele für <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong> 41<br />
Beispiele und Fallstudien <strong>von</strong> Accenture, arvato services und B2X Care<br />
Solutions 44<br />
Reduzierung der Fixkosten durch flexible Ersatzteillogistik und -planung 45<br />
Wie man Reparaturkosten in den Griff bekommt 49<br />
Improvement needed 53<br />
Das <strong>Management</strong> <strong>von</strong> Reparatur- und Servicedienstleistungen 56<br />
Innovative Geräterücknahme 59<br />
Warranty-buy-out 61<br />
Fazit 63<br />
Glossar 66<br />
Literaturverzeichnis 68<br />
Quellenverzeichnis 68<br />
Unternehmensprofile 69<br />
3
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Vorwort<br />
Strukturen, Prozesse und Partner für erfolgreichen Kunden-Service<br />
Thomas <strong>Lünendonk</strong>, Inhaber<br />
<strong>Lünendonk</strong> GmbH<br />
Service und Dienstleistung sind Begriffe<br />
des täglichen Sprachgebrauchs – nicht<br />
nur zwischen Unternehmen (Business-to-<br />
Business-Service), sondern in der Fülle<br />
gerade auch im Business-to-Consumer-<br />
Service, also der Dienstleistung für den<br />
Verbraucher und Anwender. Milliarden<br />
Endgeräte sind weltweit beim Kunden<br />
platziert: Mobiltelefone, PDAs, Net- und<br />
Laptop-Computer, Bildschirme, TV-<br />
Geräte, Stereo-Systeme, MP3-Player und<br />
viele andere Produkte mehr. Natürlich ist<br />
es für alle Beteiligten am einfachsten und<br />
besten, wenn die Geräte funktionieren –<br />
was sie ja überwiegend auch tun. Doch<br />
im Falle <strong>von</strong> Problemen, Störungen,<br />
Defekten oder auch Software-Updates<br />
muss Service rasch, effektiv und<br />
wirtschaftlich geboten werden.<br />
4<br />
Hersteller und Handel sind hier gefordert,<br />
Strukturen und Prozesse zu gestalten,<br />
die dem Kunden rasch wieder ein<br />
funktionierendes Gerät zur Verfügung<br />
stellen. Da heißt es, Call-Center, Web-<br />
Portale, Help Desks, Logistikdienstleister<br />
und Repair-Partner grenzüberschreitend,<br />
meistens sogar global, zu koordinieren,<br />
um das Produkt oder dessen<br />
Komponenten rasch reparieren oder<br />
austauschen zu können. Damit der<br />
Kunde zufrieden bleibt, muss dieser<br />
Prozess für ihn mit wenig Aufwand und<br />
Zeitverzug verbunden sein. Damit die<br />
Situation für einen Hersteller oder<br />
Handelspartner wirtschaftlich bleibt,<br />
dürfen bei höchstmöglicher Service-<br />
Qualität für Kunden möglichst nur<br />
niedrige Kosten entstehen.<br />
Exakt an dieser Stelle setzen<br />
professionelle <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong> Partner<br />
an. Diese Unternehmen haben umfassenden,<br />
zumeist internationalen<br />
Service zu ihrer Kernkompetenz erklärt.<br />
Sie schaffen die passenden Strukturen<br />
und Ressourcen, die es Herstellern und<br />
Handel erlauben, sich auf Produktion<br />
und Verkauf zu konzentrieren und den<br />
Service ökonomisch zu delegieren. Mit<br />
ihrer Konzentration auf das Thema<br />
Service sind diese Unternehmen in der<br />
Lage, nahtlose Dienstleistungsnetzwerke<br />
zu knüpfen, die vielen Kunden vieler<br />
Hersteller zur Verfügung stehen. Da sich<br />
also mehrere Produzenten und Handelsorganisationen<br />
die Kapazitäten eines<br />
Dienstleistungspartners teilen, entstehen
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
so genannte Skalierungseffekte, die es<br />
möglich machen, exzellenten Service zu<br />
einem fairen Preis anbieten zu können.<br />
Das ist für den Konsumenten nicht nur<br />
ein Service-Vorteil, sondern birgt weitaus<br />
mehr Potenzial in sich. Da für guten,<br />
aber preiswerten Service mit <strong>Customer</strong>-<br />
<strong>Services</strong>-Partnern weniger Service-<br />
Kosten pro Produkt kalkuliert werden<br />
müssen, können Produkte noch preiswerter<br />
angeboten werden. Die in der<br />
Regel engmaschigen Service-Netze<br />
sorgen darüber hinaus für kompetenteren<br />
und schnelleren Service – und damit<br />
erhöhte Kundenzufriedenheit. Die<br />
systematische Erfassung <strong>von</strong> Service-<br />
Vorfällen über mehrere Hersteller und<br />
Handelspartner hinweg hilft dabei,<br />
häufig auftretende Störungen und<br />
Probleme als Muster erkennen und entsprechend<br />
bearbeiten zu können. Auch<br />
die Umwelt wird entlastet: Professionelle<br />
<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong> können die<br />
Reparatur- und Austauschprozesse<br />
effizient steuern und übernehmen auch<br />
Weiterverkauf und nachhaltige Entsorgung<br />
<strong>von</strong> Altgeräten.<br />
Für den Verbraucher ist überwiegend<br />
nicht transparent, welche Intelligenz und<br />
welcher Aufwand hinter dem ihm gebotenen<br />
Service stecken. Er erlebt im<br />
besten Fall nur den Komfort und Nutzen.<br />
Dabei lässt sich sicher auch immer<br />
wieder etwas verbessern, aber die<br />
Service-Standards sind bereits heute<br />
weltweit auf einem hohen Niveau. Und<br />
die <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong> Unternehmen<br />
sowie ihre Auftraggeber arbeiten täglich<br />
daran, mit neuen Prozessen und neuer<br />
Technik hier immer weiter zu<br />
optimieren.<br />
Moderne <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong> beginnen<br />
übrigens nicht erst mit Problemen oder<br />
Reparaturanforderungen bei Produkten,<br />
sondern meistens schon in der so genannten<br />
Pre-Sales-Phase, in der sich<br />
Kunden über die richtigen Produkte für<br />
ihren Bedarf orientieren. Die modernen<br />
Service-Dienstleister gestalten heute eine<br />
komplette Kette <strong>von</strong> Service-Komfort für<br />
Anwender und Verbraucher, die weit<br />
über den „Störfall“ hinausreicht. Damit<br />
werden Mehrwert und mehr Umsatz<br />
sowie Ertrag geschaffen.<br />
Die <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong> Strukturen weltweit<br />
sind bis heute <strong>von</strong> hoher Intransparenz<br />
geprägt. Viele Dienstleister unterschiedlicher<br />
Provenienz bewegen sich in<br />
diesem Markt, dessen Volumen oder<br />
Wachstumsraten je nach Quelle deutlich<br />
unterschiedlich eingeschätzt werden. Es<br />
kann jedoch <strong>von</strong> einem Billionen-Euro-<br />
Markt ausgegangen werden, der in den<br />
kommenden Jahren noch weiter wachsen<br />
wird.<br />
Diese Basisstudie soll einen Überblick<br />
über Strukturen, Prozesse, Anbieter und<br />
Trends dieses spannenden Wirtschaftssektors<br />
geben. Ich wünsche Ihnen eine<br />
ebenso interessante wie nützliche Lektüre.<br />
Freundliche Grüße<br />
Thomas <strong>Lünendonk</strong><br />
November 2009<br />
5
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Einführung<br />
Zufriedene Kunden sind loyale Kunden.<br />
Deshalb halten laut einer Umfrage der<br />
Aberdeen Group auch 63 Prozent der<br />
befragten Manager die Bedeutung der<br />
Service- und Garantieleistungen für sehr<br />
wichtig. Guter Service an sich bleibt eine<br />
Konstante, wie beispielsweise freundliche<br />
Call-Center-Mitarbeiter, unentgeltliche<br />
Incentives oder eine schnelle<br />
Reparatur des defekten Geräts. Es ändern<br />
sich nur die Rahmenbedingungen, unter<br />
denen ein Service als „gut“ bewertet<br />
wird. Spezialisierte Serviceunternehmen<br />
erkennen diese Entwicklungen schneller<br />
und haben dadurch einen nachhaltigeren<br />
strategischen Vorteil als ihre Auftraggeber.<br />
Dennoch hat die Mehrheit der Unternehmen<br />
das Potenzial professioneller<br />
Service-Leistungen noch nicht erkannt:<br />
Wer wurde nicht schon einmal Opfer<br />
eines digitalen Voice-<strong>Management</strong>s, das<br />
eher auf die Nerven ging, als wahren<br />
Kundensupport zu vermitteln? Das Er-<br />
6<br />
gebnis sind häufig unzufriedene,<br />
„produktwechselfreudige“ Kunden, ein<br />
Zustand, den jeder Hersteller zu vermeiden<br />
sucht.<br />
Externe spezialisierte <strong>Customer</strong>-Service-<br />
Unternehmen bieten ein professionelles<br />
Dienstleistungsportfolio an, das sich zum<br />
zentralen Instrument der Markenführung<br />
entwickeln kann. Bereits mit überschaubaren<br />
Investitionen können Kundenbeziehungen<br />
neu und besser gepflegt und<br />
vertieft sowie Attraktivität und Umsatz<br />
erhöht werden.<br />
Diese Basisstudie bietet einen<br />
kompakten Überblick des <strong>Customer</strong>-<br />
<strong>Services</strong>-Marktes und richtet sich an<br />
Medien, IT-, Telekommunikation- und<br />
Logistikverantwortliche sowie alle<br />
Unternehmen, die mit <strong>Customer</strong> Care<br />
und <strong>Customer</strong> Service Erfolg erzielen<br />
wollen.
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Executive Summary<br />
Die Bedeutung <strong>von</strong> <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong><br />
als Wirtschaftsfaktor steigt rapide an. In<br />
vielen Branchen generieren Unternehmen<br />
mittlerweile den Großteil ihres<br />
Umsatzes mit <strong>Services</strong> und nur noch<br />
wenig mit dem eigentlichen Produktverkauf.<br />
Insgesamt wurde 2008 mit<br />
Elektronikgütern weltweit ein Marktvolumen<br />
<strong>von</strong> 1,2 Billionen Euro erwirtschaftet.<br />
Diese Marktlage erfordert <strong>von</strong><br />
Herstellern <strong>von</strong> Elektronikprodukten und<br />
Netzbetreibern, Kundenwünsche exakt<br />
zu erkennen und mit speziellen Angeboten<br />
im Service zu reagieren. Dieser<br />
Service-Prozess sollte kostengünstiger<br />
für den Hersteller und mit wenig Aufwand<br />
und Zeitverzug für den Kunden<br />
ablaufen.<br />
Genau hier sind spezielle <strong>Customer</strong>-<br />
Service-Dienstleister gefragt, die im<br />
Auftrag <strong>von</strong> Unternehmen umfassende<br />
maßgeschneiderte <strong>Customer</strong>-<strong>Services</strong>-<br />
Lösungen für Endkunden anbieten. Dazu<br />
gehört die Unterstützung bei der Angebotsauswahl,<br />
die Annahme <strong>von</strong><br />
Reklamationen, die Ausführung <strong>von</strong><br />
Wartungs- und Reparaturarbeiten, beratende<br />
Unterstützung bei Anfragen des<br />
Kunden zum Produkt sowie zu Ersatzteilen<br />
und Zubehör. Die Anbieterstruktur<br />
reicht <strong>von</strong> Full-Service-Providern bis zu<br />
Spezialanbietern, die Repair- oder<br />
Logistiklösungen offerieren oder<br />
Business Process Outsourcing betreiben.<br />
Service-Prozesse werden neugestaltet<br />
und komplett transferiert. Der Partnerschaft<br />
zwischen Hersteller und<br />
<strong>Customer</strong>-Service-Anbieter liegt ein<br />
nachhaltiges Geschäftsmodell zugrunde.<br />
Durch stark wachsende Produktsegmente,<br />
wie beispielsweise Netbooks<br />
mit mobilem Internetzugang und Smartphones,<br />
werden wiederum neue After-<br />
Sales-<strong>Services</strong> erzeugt. Produktfernere<br />
Zusatzleistungen werden ebenfalls vom<br />
Hersteller bzw. vom <strong>Customer</strong>-Service-<br />
Dienstleister angeboten. Dem Kunden ist<br />
es beispielsweise möglich, Informationen<br />
über seine reparierte Ware via Service-<br />
Tools im Internet abzurufen. Zusätzlich<br />
zum Standardpaket offerieren die Anbieter<br />
auch Extra-Dienstleistungen für<br />
den Kunden.<br />
Der Service rund um das Produkt entwickelt<br />
sich zum Ertragstreiber. Um den<br />
Unternehmenserfolg zu steigern, müssen<br />
deshalb Service-Prozesse noch effektiver<br />
als markenstrategisches Instrument genutzt<br />
werden. Dabei wird der digitale<br />
Zugang des Kunden zu Service-<br />
Leistungen immer wichtiger. Die Anbieter<br />
<strong>von</strong> <strong>Customer</strong>-Service-Leistungen<br />
machen es heute möglich, alle Service-<br />
Prozesse in eine einheitliche Anwendungsumgebung<br />
zu integrieren. In<br />
Echtzeit nutzen Kunden ebenso wie<br />
<strong>Customer</strong>-Service-Mitarbeiter alle<br />
relevanten Daten über alle bisherigen<br />
Grenzen hinweg und tragen so zum<br />
unternehmensweiten Workflow und zur<br />
Service-Automatisierung bei. Professionelle<br />
<strong>Services</strong> erzeugen klare<br />
Differenzierungsmerkmale gegenüber<br />
dem Wettbewerb.<br />
7
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Begriffserklärung<br />
<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong><br />
Service-Felder<br />
Hersteller <strong>von</strong> Produkten, gerade aus der<br />
IT-, Telekommunikations- und Unterhaltungselektronik-Industrie,<br />
bieten ihren<br />
Kunden eine Reihe <strong>von</strong> Service-<br />
Leistungen vor und nach dem Verkauf<br />
des eigentlichen Produkts an. Dazu gehören<br />
gesetzlich festgelegte Garantieleistungen<br />
sowie individuell vertraglich<br />
vereinbarte Zusatzleistungen. Der Begriff<br />
<strong>Customer</strong> Service, mitunter auch<br />
<strong>Customer</strong> Care genannt, beschreibt die<br />
gesamte Service-Prozesskette. Das heißt:<br />
Dazu gehören die Angebotsauswahl, die<br />
Service-Felder<br />
Pre-Sales<br />
Beratung vor dem Verkauf<br />
Service-<br />
<strong>Management</strong><br />
Abbildung 1: Die Service-Felder des <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>.<br />
8<br />
Servicefelder des<br />
<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong><br />
Repair-<br />
Lösungen<br />
Annahme <strong>von</strong> Reklamationen, die Ausführung<br />
<strong>von</strong> Wartungs- und Reparaturarbeiten,<br />
beratende Unterstützung bei<br />
Anfragen des Kunden zum Produkt<br />
sowie zu Ersatzteilen oder Zubehör. Das<br />
Volumengeschäft mit Privatkunden<br />
dominiert heute den <strong>Customer</strong> Service,<br />
der in einzelne Kundengruppen – <strong>von</strong><br />
technik-affinen Kunden, die sich mehr<br />
Self-Service-Angebote wünschen, bis hin<br />
zu Premium-Kunden, die persönliche<br />
Beratung rund um die Uhr erwarten –<br />
differenziert wird.<br />
Call-Center-<br />
Annahme<br />
Ersatzteillogistik
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Pre-Sales: Beratung vor dem Kauf<br />
Der Pre-Sales-Service betrifft alle Tätigkeiten<br />
vor dem eigentlichen Verkauf<br />
eines Produkts. Häufig geht es dabei um<br />
technische oder produktbezogene Fragen<br />
<strong>von</strong> Kunden. Pre-Sales-Mitarbeiter<br />
helfen Kunden, das für sie richtige Angebot<br />
zu finden. Manchmal entwickeln<br />
Pre-Sales-Service und Kunde auch gemeinsam<br />
eine ganz neue Lösung, die es<br />
als Standard-Angebot bisher so nicht<br />
gab. In engem Kundenkontakt analysieren<br />
Pre-Sales-Mitarbeiter die<br />
Wünsche <strong>von</strong> Kunden, um deren Bedürfnisse<br />
klarer zu erkennen. Darauf<br />
aufbauend können sie passende Angebote<br />
formulieren, wie beispielsweise<br />
Garantieerweiterungen bei Mobilfunkgeräten<br />
oder die Bereitstellung <strong>von</strong> Plattformen<br />
für die Nutzung <strong>von</strong> Home-<br />
Entertainment-Programmen sowie die<br />
Bestellung <strong>von</strong> diversen Zubehörprodukten.<br />
Call-Center-Annahme<br />
In der Regel haben Kunden im Service-<br />
Fall den Erstkontakt mit Call-Centern.<br />
Dieses Service-Feld ist ein diffiziles,<br />
anspruchsvolles, aber auch sehr<br />
wichtiges Stadium, um Kundenzufriedenheit<br />
zu erzeugen. Der Call-<br />
Center-Betreiber Vivento durchleuchtet<br />
beispielsweise dieses weite Prozessfeld<br />
in seiner Publikation „Die Zukunft des<br />
<strong>Customer</strong> Service“ und gibt konkrete<br />
Handlungsempfehlungen für Anbieter<br />
<strong>von</strong> Call-Center-<strong>Services</strong> ab.<br />
Laut Vivento wird mit intelligenter Zuweisung<br />
<strong>von</strong> Anfragen dem Kunden eine<br />
individuelle Betreuung vermittelt. Das<br />
heißt: Der Kunde hat das berechtigte<br />
Gefühl, man nimmt sich seiner an und es<br />
wird versucht, das Problem ganz persönlich<br />
gemeinsam zu lösen. Nur so wird<br />
echter Mehrwert für den Kunden erzeugt,<br />
der vom Anbieter wachsende Service-<br />
Qualität und -Verfügbarkeit erwartet.<br />
Diese Qualität setzt eine verbesserte,<br />
innovative Schulung des Service-<br />
Personals voraus. Eine solche Innovationsbereitschaft<br />
ermöglicht es sogar,<br />
Kundenerwartungen zu übertreffen, was<br />
im hohen Maße Kundenbindung schafft.<br />
Hohe Service-Qualität stellt somit einen<br />
Mehrwert dar, der einen Hersteller <strong>von</strong><br />
einem Wettbewerber entscheidend<br />
positiv abgrenzt.<br />
Qualitativ hohe <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong><br />
können für die Kundenzufriedenheit und<br />
-loyalität effizienter wirken als Werbebotschaften<br />
und PR. Des Weiteren ergeben<br />
sich Chancen, neue Umsatzwege<br />
zu erschließen. Zukünftig werden noch<br />
weitere Betreuungsvarianten angeboten.<br />
Um Kosten zu senken, offerieren Unternehmen<br />
interaktive Online-Plattformen,<br />
so genannte Self-Service-Portale, die<br />
Anfragen intelligent zuweisen und damit<br />
die Effektivität der Mitarbeiter und die<br />
Qualität der Kommunikation mit Kunden<br />
weiter steigern. Im Servicefall können<br />
durch Ferndiagnose und Beratung (remote-fixes)<br />
durch Call-Center-Agenten<br />
oder Self-<strong>Services</strong>-Portale Rücksendungen<br />
vermieden werden. Wird beispielsweise<br />
bei einer Seriennummerüberprüfung<br />
(RMA handling validation)<br />
auf der Herstellerseite eine „ungültige<br />
Garantie“ bescheinigt, ist der Umtausch<br />
ausgeschlossen.<br />
9
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Repair-Lösungen<br />
Nach Reklamationsannahme und vorrangiger<br />
Fehlerdiagnose des Call-Center-<br />
Agenten oder Händlers wird ein defektes<br />
Produkt vom Endkunden oder vom<br />
Händler zur Reparatur versandt (Direkt-<br />
Einsende-Service). Dazu erhält der<br />
Kunde vom Hersteller einen bezahlten<br />
Rücklieferungsschein und eventuell auch<br />
Verpackungsmaterial. Hersteller, aber<br />
auch unabhängige <strong>Customer</strong>-Service-<br />
Dienstleister verfügen weltweit über<br />
Partnernetzwerke für Reparaturleistungen.<br />
Im Rahmen dieses <strong>Services</strong><br />
stellt der Repair-Dienstleister sowohl<br />
Ersatzteile als auch Arbeitskraft zur<br />
Verfügung. Das Repair-Marktvolumen<br />
für Mobiltelefone, Notebooks, LCD-<br />
Monitore, Schnurlostelefone und LCD-<br />
Fernseher betrug 2006 weltweit rund<br />
9 Milliarden Euro. Da<strong>von</strong> war der After-<br />
Sales-Service-Markt für Mobiltelefone<br />
mit 6,5 Milliarden Euro am größten und<br />
ertragreichsten für die Service-Anbieter.<br />
Zukünftig wird sich die Struktur <strong>von</strong><br />
Repair-Anbietern nach Vorgaben der<br />
Original Equipment Manufacturer<br />
(OEMs) auf einige große Unternehmen<br />
konzentrieren, die für den kompletten<br />
Repair-Prozess verantwortlich sein<br />
werden. Je nach Produktsegment werden<br />
für Repair-Leistungen pro Produkt und<br />
Vorfall 24 Stunden beziehungsweise bis<br />
zu fünf Arbeitstage angesetzt.<br />
Produkthersteller wie beispielsweise<br />
Apple fordern ihre Kunden auch auf,<br />
bestimmte leicht einzubauende Bauteile<br />
selbst zu ersetzen (Do-it-Yourself-<br />
Ersatzteilservice).<br />
10<br />
Ersatzteil-Logistik<br />
Für die einfache Rücksendung der<br />
reparierten Geräte, aber auch bei der<br />
Gewährleistung der sicheren Entsorgung<br />
der nicht mehr reparaturfähigen Geräte<br />
werden wiederum externe Logistikanbieter<br />
beauftragt.<br />
Diese Anbieter kümmern sich um die<br />
Lagerhaltung der Geräte, Materialplanung,<br />
Ersatzteilversorgung und auch<br />
die Einführung <strong>von</strong> Track & Tracing-<br />
Lösungen für die Nachverfolgung der<br />
reparierten Ware. Die Reparatur erfolgt<br />
meist durch geographisch zentral gelegene,<br />
konsolidierte Service-Zentren.<br />
Von dort werden das reparierte Gerät<br />
oder das Ersatzprodukt an die bei der<br />
Beauftragung angegebene Postanschrift<br />
geliefert.<br />
Defekte Geräte werden gesammelt und<br />
ordnungsgemäß recycelt.<br />
Service-<strong>Management</strong><br />
End-to-End-Service-Provider gehen noch<br />
einen Schritt weiter und gestalten,<br />
initiieren, leiten und überprüfen einzelne<br />
Service-Prozesse. Zunächst werden unabhängige<br />
Service-Anbieter zu globalen<br />
Partnerschaftsnetzwerken gebündelt, um<br />
dem Hersteller einen umfassenden<br />
<strong>Customer</strong> Service zu gewährleisten.<br />
Danach wird eine einheitliche IT-<br />
Architektur, die alle Service-Felder umfasst,<br />
eingeführt. Schließlich werden die<br />
Informationen über einzelne Service-<br />
Prozesse auf einer webbasierenden IT-<br />
Plattform dargestellt und geben dem<br />
<strong>Customer</strong>-Service-Dienstleister beispielsweise<br />
Auskunft über Anzahl der<br />
Call-Center-Eingänge, Anzahl der<br />
Garantiefälle, Transport- und Reparaturstand<br />
der defekten Geräte sowie
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Materialplanung. Diese standardisierten<br />
Service-Prozesse unter Leitung eines<br />
<strong>Customer</strong>-Service-Anbieters (One-Stop-<br />
<strong>Shop</strong>) reduziert Fehler beim Umgang mit<br />
Service-Fällen und erleichtert die Überprüfung<br />
und Dokumentierung des<br />
Service-Prozesses.<br />
Swap-Konzepte<br />
Die Garantiezeiten in der EU betragen<br />
für komplette Mobilfunkgeräte, Ladestationen<br />
und Zubehör 24 Monate und<br />
für einen Akku sechs Monate.<br />
Wenn sich die Reparatur eines Gerätes<br />
wirtschaftlich nicht mehr rechnet und die<br />
Ersatzteil-Szenerie<br />
Handel/<br />
Distributor<br />
Rückhol-<br />
Kreislauf<br />
Rücksendung<br />
(Reparierfähige defekte Produkte)<br />
Garantielaufzeit noch nicht abgelaufen<br />
ist, wird das defekte Gerät durch ein<br />
neues, gebrauchtes oder generalüberholtes<br />
Bauteil oder Produkt ausgetauscht<br />
beziehungsweise „geswapt“.<br />
Nicht mehr reparierfähige (Beyond<br />
Electronic Repair) Ersatzteile machen<br />
fünf Prozent der Swap-Fälle aus.<br />
Service Swaps werden in 95 Prozent der<br />
Fälle aufgrund der Gewährleistung <strong>von</strong><br />
Servicelevels durchgeführt. Ziel ist es,<br />
hohe Kundenzufriedenheit durch<br />
schnelle Durchlaufzeiten zu erzeugen.<br />
Auslieferung neuer Ersatzteile<br />
Auslieferung neuer/<br />
reparierter Produkte Reparierte Ersatzteile<br />
Zentrallager Hersteller<br />
Reparatur-<br />
Kreislauf<br />
Zurück zu Hersteller<br />
(Defekte Ersatzteile)<br />
Abbildung 2: Eine deutliche Menge defekter Ersatzteile wird zur Reparatur an Hersteller<br />
zurückgeschickt (Quelle: Accenture).<br />
11
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Marktcharakteristika<br />
Marktzahlen<br />
Der Weltmarkt für konsumnahe<br />
Elektronikgüter (Consumer Electronics)<br />
ist durch drei Hauptsparten gekennzeichnet.<br />
Man nennt ihn daher auch den<br />
3-C-Markt. Erstens: Computing, dazu<br />
gehören Produkte wie beispielsweise<br />
Desktop-PCs, Net- und Notebooks.<br />
Zweitens: Der Bereich Communication<br />
beinhaltet alle Arten <strong>von</strong> Mobiltelefonen,<br />
speziell auch Smartphones. Drittens: Zu<br />
den Consumer Electronics werden beispielsweise<br />
LCD-Fernsehgeräte, DVD-<br />
Geräte, Navigationsgeräte und Digitalkameras<br />
gezählt.<br />
Dieser Markt für PCs, Kommunikationsgeräte<br />
und andere CE-Produkte wird sich<br />
im Zeitraum 2008 bis 2014 sehr unterschiedlich<br />
entwickeln. Internationale<br />
Analysten schenken dabei den Märkten<br />
China, Brasilien, Indien und Südasien<br />
besondere Aufmerksamkeit.<br />
Allein der chinesische Markt wird 2014<br />
ein Volumen <strong>von</strong> rund 300 Milliarden<br />
Euro haben und damit im Zeitraum 2008<br />
bis 2014 ein Marktwachstum <strong>von</strong> über<br />
40 Prozent aufweisen. Die südasiatischpazifischen<br />
Märkte, ausgenommen Japan<br />
und Indien, werden zusammen auf etwa<br />
120 Milliarden Euro geschätzt, das entspricht<br />
einem Marktwachstum <strong>von</strong> über<br />
35 Prozent. Indien kann seine Position<br />
im Weltmarkt bis 2014 voraussichtlich<br />
auf rund 30 Milliarden Euro ausbauen.<br />
Brasiliens Marktvolumen wird 2014<br />
ebenfalls auf etwa 30 Milliarden geschätzt,<br />
was die höchste Marktsteigerungsrate<br />
in diesem Zeitraum er-<br />
12<br />
gibt. Insgesamt wird 2014 der Markt für<br />
elektronische Geräte in China am<br />
größten sein. Das stärkste Wachstum<br />
hingegen wird in den folgenden Jahren in<br />
Brasilien zu verzeichnen sein. Brasilien<br />
gilt damit als Wachstumsmarkt Nummer<br />
1.<br />
Rückgänge des Marktvolumens werden<br />
für die führenden Industrieregionen beziehungsweise<br />
-staaten wie Europa,<br />
Nord- und Mittelamerika sowie Japan<br />
prognostiziert. In Europa wird das<br />
Marktwachstum bis 2014 leicht zurückgehen<br />
und dann ein Marktvolumen <strong>von</strong><br />
etwa 170 Milliarden Euro aufweisen.<br />
Ebenfalls einen leichten Rückgang wird<br />
Japans Elektronikmarkt zu verzeichnen<br />
haben. Am stärksten wird der nord- und<br />
mittelamerikanische Markt für<br />
Elektronikgeräte im zweistelligen Prozentbereich<br />
einbrechen.<br />
In Deutschland wird der Consumer<br />
Electronics Markt durch den Consumer<br />
Electronics-Markt-Index (CEMIX) abgebildet.<br />
Der CEMIX ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />
des Bundesverband<br />
Technik des Einzelhandels e.V. (BVT),<br />
der GfK Marketing <strong>Services</strong> GmbH &<br />
Co. KG und der Gesellschaft für<br />
Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik<br />
(gfu) und enthält aktuelle<br />
Marktinformationen aus den Quellen der<br />
beteiligten Partner. Der Consumer-<br />
Electronics-Markt ist dabei fest und<br />
einheitlich definiert als die Summe der<br />
Verkäufe an private Konsumenten in<br />
Deutschland.
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Gemäß dieser Quelle wird der 3-C-Markt<br />
als Consumer-Electronics-Markt definiert.<br />
Der Consumer-Electronics-Markt<br />
in Deutschland wird nach Schätzungen<br />
der Analysten 2009 ein Volumen <strong>von</strong><br />
24,8 Milliarden Euro aufweisen. Da<strong>von</strong><br />
ausgehend berechnen die Experten der<br />
Beratungsgesellschaft Accenture mit<br />
einem Erfahrungswert die anteiligen<br />
Service-Kosten an der Umsatzsumme.<br />
Der gesamte Service-Markt in Deutschland<br />
wird auf rund 990 Millionen Euro<br />
angesetzt. Da<strong>von</strong> werden rund 80 Prozent<br />
der Service-Fälle an externe Dienstleister<br />
vergeben. Daraus ergibt sich ein<br />
geschätztes Outsourcing-Marktvolumen<br />
<strong>von</strong> derzeit 810 Millionen Euro.<br />
Marktsegmente<br />
Insgesamt wurde 2008 mit Elektronikgütern<br />
weltweit ein Marktvolumen <strong>von</strong><br />
1,2 Billionen Euro erwirtschaftet. Die<br />
Marktsegmente Computing, Communication<br />
und Consumer Electronics erzeugten<br />
dabei zwei Drittel des gesamten<br />
Marktvolumens.<br />
Nach Schätzungen <strong>von</strong> Analysten wird<br />
sich bis 2014 der Markt gleichbleibend<br />
entwickeln. Das Weltmarktvolumen wird<br />
sich zwar auf 1,4 Billionen Euro erhöhen,<br />
aber die prozentuale Verteilung<br />
der einzelnen Marktsegmente wird wahrscheinlich<br />
dieselbe sein wie in 2008.<br />
Marktpotenzial<br />
In vielen Branchen generieren Unternehmen<br />
mittlerweile den Großteil ihres<br />
Umsatzes mit <strong>Services</strong> und nur noch<br />
wenig mit dem eigentlichen Produktverkauf.<br />
In den USA und Großbritannien<br />
werden Service-Prozesse bereits als<br />
strategisches Instrument genutzt. Nach<br />
Schätzungen <strong>von</strong> B2X werden vom<br />
Kunden im Durchschnitt 10 Prozent aller<br />
Mobilfunkgeräte, 7 Prozent aller PC<br />
beziehungsweise Notebooks sowie 3<br />
Prozent aller Consumers-Electronics-<br />
Produkte wieder zurückgegeben oder<br />
umgetauscht.<br />
Der After-Sales-Markt für Mobiltelefone<br />
ist der ertragreichste Markt für Anbieter<br />
<strong>von</strong> Service-Leistungen. Nach Angaben<br />
des deutschen Verbandes für Informations-<br />
und Kommunikationstechnik<br />
Bitkom sind allein 2008 im europäischen<br />
Mobilfunkmarkt insgesamt rund 208<br />
Millionen Endgeräte verkauft worden.<br />
Experten schätzen aktuell das weltweite<br />
Repair-Volumen <strong>von</strong> Mobilfunkgeräten<br />
auf rund 100 Millionen Einheiten. Die<br />
Garantiekosten belaufen sich auf etwa<br />
2,8 Milliarden Euro. In Deuschland beträgt<br />
das Repair-Volumen etwa 15<br />
Millionen Mobilfunkgeräte und umfasst<br />
Garantiekosten <strong>von</strong> rund 400 Millionen<br />
Euro.<br />
13
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Wettbewerbssituation<br />
Im After-Sales-Service-Geschäft sind<br />
sechs Anbietertypen zu unterscheiden. Es<br />
gibt die Full-Service Provider, die nicht<br />
nur operative Aufgaben übernehmen,<br />
sondern sich auch als strategischer<br />
Partner der Unternehmen sehen. Dazu<br />
gehören beispielsweise Accenture, arvato<br />
und B2X. Als End-to-End-Provider<br />
bieten diese End-to-End After Sales<br />
14<br />
<strong>Services</strong> inklusive Kundenkontaktverwaltung,<br />
Repairmanagement, Material-<br />
& Logistikleistungen, Beschwerdemanagement<br />
und Dokumentation sowie<br />
Produktzusatzleistungen an. Daneben<br />
können fünf Spezialanbietertypen, die<br />
entweder Call-Center-Dienstleistungen,<br />
Repair- oder Logistiklösungen, Ersatzteillieferungen<br />
oder Service-<strong>Management</strong><br />
offerieren, unterschieden werden.
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Angebotsstrukturen<br />
Dynamik im Service<br />
Seit Jahren erhöhen die sinkenden<br />
Verkaufsmargen den Kostendruck auf<br />
den Service. Des Weiteren steigen die<br />
Kundenerwartungen an die Servicequalität<br />
weiter an. Diese Entwicklung führt<br />
aus technischer Sicht zu einer stärkeren<br />
Differenzierung der Produktpalette.<br />
Das Angebot gestaltet sich folgendermaßen:<br />
• Günstige Einsteigerprodukte (z.B.<br />
DVD- und MP3-Player), bei denen<br />
sich die Reparatur oftmals nicht mehr<br />
lohnt und der ganze Service-Prozess so<br />
kostensparend wie möglich gestaltet<br />
werden muss;<br />
• Bei Geräten im mittleren Preissegment,<br />
wie beispielsweise Netbooks,<br />
Laptops und Smartphones, wird je<br />
nach Sevicelevel und absehbaren<br />
Kosten entschieden, ob Ersatz oder<br />
Reparatur erfolgen.<br />
• Schwere Produkte (z.B. LCD-Fernsehgeräte),<br />
die im Service-Fall spezielle<br />
Logistikkonzepte oder Vor-Ort-<br />
Reparatur benötigen;<br />
• Hochintegrierte und komplexe<br />
Lösungen so genannter All-in-one-<br />
Produkte oder Systeme mit Komponenten<br />
verschiedener Hersteller (z.B.<br />
Mobilfunkantennen), die eingerichtet<br />
und gewartet werden müssen.<br />
Laut Accenture konzentrieren sich die<br />
Hersteller meist auf die Produktion und<br />
den Verkauf ihrer Geräte und vergeben<br />
rund 80 Prozent des Service-Geschäftes<br />
an externe Service-Unternehmen.<br />
Zu den traditionell ausgelagerten<br />
Service-Leistungen gehören insbesondere<br />
die Reparatur, die Lagerhaltung<br />
und die Transportlogistik. Diese<br />
fast ausschließlich „handwerklichen“<br />
Tätigkeiten werden unter dem Begriff<br />
Blue Collar zusammengefasst.<br />
Während früher nur diese Art <strong>von</strong><br />
Arbeiten ausgelagert wurde, denken<br />
Unternehmen heute immer mehr über das<br />
vollständige Outsourcing <strong>von</strong> Service-<br />
<strong>Management</strong>-Tätigkeiten nach. Seit<br />
einigen Jahren gehören das Warranty<br />
<strong>Management</strong> (Garantiemanagement), das<br />
Spares <strong>Management</strong> (Ersatzteilmanagement)<br />
inklusive der Übernahme<br />
<strong>von</strong> Beständen sowie das Claim-<br />
<strong>Management</strong> (Beschwerdemanagement)<br />
zu den weiteren outgesourcten Dienstleistungen.<br />
Die nächste Stufe umfasst das<br />
Repair <strong>Management</strong>, was ein weitgehendes<br />
Ausbreiten des Service-<br />
Netzwerkes mit lokaler Präsenz zur<br />
Folge hat.<br />
15
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Angebotsstruktur <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong><br />
Vertrieb/<br />
Marketing<br />
Hersteller<br />
Zuständige Abteilungen<br />
für <strong>Customer</strong>-<strong>Services</strong>-<br />
Aufgaben im Unternehmen<br />
<strong>Customer</strong><br />
Service<br />
Abbildung 3: Hersteller verrichten Service-Leistungen selbst oder geben diese an externe<br />
Dienstleister ab.<br />
16<br />
Vergabe <strong>von</strong> <strong>Customer</strong>-<br />
Service-Aufgaben an<br />
externe Dienstleister<br />
Einzeldienstleister<br />
Call-Center<br />
Einzeldienstleister<br />
Repair<br />
<strong>Customer</strong>-<br />
<strong>Services</strong>-<br />
Dienstleister<br />
Fullservice-<br />
Dienstleister<br />
EinzeldienstleisterErsatzteillieferant<br />
Einzeldienstleister<br />
Logistik<br />
Einzeldienstleister<br />
Service-<br />
<strong>Management</strong>
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Kundenmärkte/Zielmärkte<br />
Auftraggeber-Märkte<br />
OEM<br />
Zu den führenden OEMs (Original<br />
Equipment Manufacturer) im mobilen<br />
europäischen Telekommunikationsmarkt<br />
gehören Sony Ericsson, Nokia, Samsung,<br />
LG und Motorola.<br />
Die wichtigsten Hersteller <strong>von</strong> Smartphones<br />
sind Nokia, RIM, Apple, HTC,<br />
Sharp und LG. Insgesamt wird sich 2009<br />
ein geschätztes Repair-Potenzial <strong>von</strong> 3,5<br />
Millionen Einheiten und damit einhergehend<br />
ein voraussichtliches Ertragspotenzial<br />
<strong>von</strong> 120 Millionen Euro ergeben.<br />
Im Segment Computing sind Hersteller<br />
wie Acer, ASUS, Dell, Lenovo, HP,<br />
Fujitsu und Toshiba führend. Nach<br />
Schätzungen werden diese 2009 ein<br />
Repair-Potenzial <strong>von</strong> 10,6 Millionen<br />
Einheiten und ein Ertragspotenzial <strong>von</strong><br />
940 Millionen Euro generieren.<br />
In der Sparte Consumer Electronics,<br />
speziell in den Produktgruppen TV- und<br />
Navigationsgeräte, sind die Hersteller<br />
Samsung, LG, Philips, Panasonic, Sharp,<br />
TCL, Sony, TomTom und Garmin<br />
führende Anbieter. Diese Gerätegruppe<br />
wird ein Repair-Potenzial <strong>von</strong> 3,9<br />
Millionen Einheiten und ein Umsatzpotenzial<br />
<strong>von</strong> 340 Millionen Euro erwirtschaften.<br />
Insgesamt wird das Ertragspotenzial aus<br />
dem direkten Repair-Geschäft europaweit<br />
auf über 2,2 Milliarden Euro 2009<br />
steigen.<br />
ODM<br />
Ein ODM (Original Design Manufacturer)<br />
stellt <strong>von</strong> anderen Unternehmen<br />
in Auftrag gegebene, jedoch zum Teil<br />
auch selbst entwickelte Produkte her, die<br />
letztlich unter dem Markennamen des<br />
Auftraggebers verkauft werden. Zu den<br />
wichtigsten ODMs im europäischen<br />
Telekommunikationsmarkt gehören ZTE,<br />
Huawei und Foxlink.<br />
Auftragsabwicklung der Hersteller und<br />
des Handels<br />
<strong>Customer</strong>-Service-Dienstleister wie beispielsweise<br />
Call-Center werden oftmals<br />
sowohl durch den Handel als auch durch<br />
den Hersteller beauftragt. Dadurch entsteht<br />
eine doppelte Versorgung mit Hotlines<br />
für alle Märkte und Produktsegmente.<br />
Teilweise werden Premium-<br />
Hotlines für bestimmte Produktsegmente<br />
oder Premium-Kunden – dann aber oft<br />
kostenpflichtig – eingerichtet.<br />
Reparaturdienstleister werden in der<br />
Regel durch den Hersteller, aber auch<br />
teilweise wegen entsprechender Vorgaben<br />
(blocked volume) durch den<br />
Handel beauftragt. Dieser Vorgang gilt<br />
für alle Produktsegmente, wobei günstige<br />
Low-End-Geräte oft gar nicht mehr<br />
repariert, sondern gleich ausgetauscht<br />
werden. Hier wäre ein Repair-Prozess<br />
unwirtschaftlich. Logistikdienstleister<br />
werden oftmals lokal durch den Handel<br />
oder den Reparaturpartner beauftragt.<br />
Der zentral gesteuerte Transport wird<br />
durch den Hersteller veranlasst.<br />
17
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Kundenzufriedenheit und Qualitätskriterien<br />
Hersteller messen die Zufriedenheit bei<br />
Service-Leistungen mittels Endkunden-<br />
und Händlerbefragungen. Dabei kommen<br />
verschiedene Erhebungsmethoden zum<br />
Einsatz. Zum einen führen Mitarbeiter<br />
Befragungen stichprobenartig beim Distributor<br />
oder Händler direkt vor Ort<br />
durch, zum anderen werden in regelmäßigen<br />
Abständen Marktforschungsinstitute<br />
beauftragt, Endkundenanalysen<br />
durchzuführen. Die Dienstleistungsstruktur<br />
<strong>von</strong> <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong> ist sehr<br />
komplex.<br />
Die Kriterien für die Auswahl eines<br />
<strong>Customer</strong>-Service-Dienstleisters gestalten<br />
sich wie folgt:<br />
1. Ein <strong>Customer</strong>-Service-Dienstleister<br />
muss zentrale, globale Geschäftsstrukturen<br />
aufweisen und gleichzeitig<br />
ein Gespür für die lokalen<br />
Dienstleister haben (Vor-Ort-<br />
<strong>Management</strong>).<br />
2. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />
<strong>von</strong> Hersteller und <strong>Customer</strong>-<br />
Service-Dienstleister hat höchste<br />
Priorität.<br />
3. Der <strong>Customer</strong>-Service-Dienstleister<br />
muss ausreichend Erfahrung im<br />
Service-Geschäft nachweisen<br />
können.<br />
4. In der Partnerschaft zwischen<br />
Hersteller und <strong>Customer</strong>-Service-<br />
Dienstleister müssen das Geschäftsrisiko<br />
aufgeteilt und gemeinsame<br />
Zielvereinbarungen verhandelt<br />
werden.<br />
5. Schließlich spielen technisches<br />
Know-How, wie Repair- und Test-<br />
Equipment, sowie umfassende Referenzen<br />
des Anbieters eine große<br />
Rolle.<br />
18<br />
Bei der Überprüfung der veranschlagten<br />
Reparaturzeit setzen Hersteller ITgestützte<br />
Plattformen ein. Diese Kosten-<br />
und Qualitätskennzahlen werden übermittelt<br />
und gemessen. Dadurch können<br />
die Hersteller jederzeit Informationen<br />
über den <strong>Customer</strong>-Service-Prozess<br />
einsehen und gegebenenfalls sofort eingreifen.<br />
Der Partnerschaft zwischen Hersteller<br />
und <strong>Customer</strong>-Service-Anbieter muss ein<br />
nachhaltiges Geschäftsmodell zugrunde<br />
liegen. <strong>Customer</strong> Service ist schon lange<br />
ein Teil der Unternehmensstrategie.<br />
Endkundenloyalität und kosteneffiziente<br />
Bearbeitung des <strong>Services</strong> stehen dabei an<br />
oberster Stelle.<br />
Fujitsu Technology Solutions (FTS),<br />
einer der führenden Hersteller <strong>von</strong><br />
Computertechnologie, misst die Kundenzufriedenheit<br />
mittels Spot-Calls (Vor-<br />
Ort-Ansprache) und Zufriedenheitsumfragen.<br />
Der Hersteller arbeitet mit<br />
über 1.000 <strong>Customer</strong>-<strong>Services</strong>-Dienstleistern<br />
zusammen.<br />
Die wichtigsten Kriterien für die Auswahl<br />
eines <strong>Customer</strong>-<strong>Services</strong>-Anbieters<br />
bei FTS sind:<br />
• Zertifizierung,<br />
• Hohe Qualität,<br />
• Preisstruktur und geografische Abdeckung<br />
des Anbieters.<br />
FTS bewertet die Leistung der <strong>von</strong><br />
<strong>Customer</strong>-<strong>Services</strong>-Unternehmen beauftragten<br />
Logistikdienstleister sowie die<br />
Reparaturleistungen der <strong>Customer</strong>-<strong>Services</strong>-Anbieter<br />
als gut. Die Reparaturzeiten<br />
werden meistens eingehalten.<br />
Dennoch fühlt sich der Hersteller nur<br />
ausreichend über die Service-Prozesse
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
informiert und sieht eine erweiterte<br />
Transparenz über Service-Prozesse als<br />
Verbesserungspotenzial an.<br />
Das Service-<strong>Management</strong> <strong>von</strong> FTS ist in<br />
länderspezifische Kategorien eingeteilt,<br />
unterliegt aber der Führung des Service<br />
Headoffice. Das definierte Service-Ziel<br />
des Unternehmens ist, Kundenzufriedenheit<br />
und festgelegte Service-Kosten in<br />
Einklang zu bringen (<strong>Customer</strong> Satisfaction,<br />
at defined cost).<br />
Einschätzung des Handels über <strong>Customer</strong>-<strong>Services</strong>-Leistungen<br />
Einer der führenden Elektrofachhändler<br />
in Deutschland misst die Zufriedenheit<br />
seiner Kunden mit Service-Leistungen,<br />
indem Kunden im Nachhinein Bewertungen<br />
per E-Mail über den geleisteten<br />
Service abgeben können. Des<br />
Weiteren werden die Aussagen der<br />
Kunden über Kundenservice-Leistungen<br />
in öffentlichen Foren gescannt und ausgewertet.<br />
Die drei wichtigsten Kriterien, die für die<br />
Auswahl eines <strong>Customer</strong>-Service-Anbieters<br />
sprechen, sind:<br />
• Gutes Preis-/Leistungsverhältnis des<br />
Angebots<br />
• Hohe Zuverlässigkeit des Anbieters<br />
• Hohe Qualität der ausgeführten<br />
Leistung.<br />
Die Zufriedenheit mit der Abholung<br />
defekter Produkte durch beauftragte<br />
Logistikdienstleister wird als sehr hoch<br />
eingeschätzt. Dagegen werden die<br />
Reparaturleistungen <strong>von</strong> <strong>Customer</strong>-<br />
Service-Unternehmen als eher befriedigend<br />
eingestuft. Dennoch ist die<br />
Einhaltung der angesetzten Reparaturzeiten<br />
in rund 80 Prozent der Fälle gewährleistet.<br />
Informationen über laufende<br />
Service-Prozesse werden <strong>von</strong> den<br />
Service-Partnern nicht einheitlich gebündelt<br />
und deshalb eher als ausreichend<br />
bewertet.<br />
Verbesserungspotenziale sieht der<br />
Händler einerseits in der Gestaltung<br />
transparenterer Service-Prozesse und<br />
andererseits in der Optimierung der<br />
Service-Auslastung sowie in der Erweiterung<br />
der zu reparierenden Produktsegmente.<br />
Der <strong>Customer</strong> Service wird vom Händler<br />
als Supportprozess mit klar definierten<br />
Service-Zielen verstanden. Diese lauten<br />
wie folgt:<br />
• Einhaltung <strong>von</strong> Reparaturzeiten<br />
• Beschwerderate senken<br />
• Prozesskosten reduzieren.<br />
19
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Auftraggeber<br />
Kategorie Führende Unternehmen<br />
Telco OEM • Sony Ericsson, Nokia, Samsung, LG, Motorola<br />
Telco ODM • Zhong Xing Telecommunication Equipment (ZTE),<br />
Huawei, Foxlink<br />
Smartphone • Research in Motion (RIM), Apple, HTC, Sharp, Nokia<br />
Computing OEMs • Acer, ASUS, Dell, Lenovo, HP, Fujitsu, Toshiba<br />
TV und Navigation • Samsung, LG, Philips, Panasonic, Sharp, TCL,<br />
Sony, TomTom, Garmin<br />
Abbildung 4: In den dargestellten Produktsegmenten sind oben genannte Anbieter führend.<br />
20
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Endkundenmärkte<br />
Zufriedenheit <strong>von</strong> Kunden mit dem <strong>Customer</strong><br />
Service bei Computing-, Communication-<br />
und CE-Produkten<br />
Laut einer Studie des Beratungsunternehmens<br />
Accenture riskieren Hersteller<br />
und Anbieter technischer Produkte und<br />
Dienstleistungen den Verlust <strong>von</strong><br />
Kunden, wenn ihr Service nur durchschnittlich<br />
ist.<br />
Einige Ergebnisse: „Drei Viertel (75<br />
Prozent) der befragten Manager glauben,<br />
ihre Firma biete einen überdurchschnittlichen<br />
Kundenservice. Dagegen sind 59<br />
Prozent der Kunden nur durchschnittlich<br />
oder unterdurchschnittlich zufrieden,<br />
weil es beispielsweise viel zu lange<br />
dauere, bis ihre Probleme gelöst würden.<br />
So mussten sich 42 Prozent der befragten<br />
Verbraucher mit ihren letzten Schwierigkeiten<br />
nicht nur einmal, sondern mehrmals<br />
an den Kundendienst werden. Je<br />
unzufriedener ein Käufer mit dem<br />
Kundenservice ist, desto größer ist die<br />
Wahrscheinlichkeit, dass er das nächste<br />
Mal bei der Konkurrenz kauft. 81 Prozent<br />
der Verbraucher, deren Zufriedenheit<br />
laut Studie unterdurchschnittlich ist,<br />
haben sich bereits dafür entschieden.“<br />
Vergleicht man die Aussagen der befragten<br />
Unternehmen und die der<br />
Kunden, was <strong>Customer</strong>-<strong>Services</strong> leisten<br />
sollen, so stellen sich diese als sehr<br />
unterschiedlich heraus. Kunden<br />
wünschen sich <strong>von</strong> <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>,<br />
dass ihr Problem vollkommen (69 Prozent<br />
der Antworten) und schnell (65<br />
Prozent der Antworten) gelöst wird. Die<br />
Unternehmen dagegen haben das Hauptziel,<br />
die Ökonomie bei Service und<br />
Support zu erhöhen.<br />
Des Weiteren gaben nur elf Prozent der<br />
Konsumenten an, dass sie die Möglichkeit<br />
schätzten, ein Problem selbst mithilfe<br />
<strong>von</strong> Online-Hilfsprogrammen zu<br />
lösen. Fast 40 Prozent der IT-Manager<br />
sagten dagegen, dass es für sie im<br />
kommenden Jahr zu den Top-3-<br />
Prioritäten ihrer Agenda gehöre, die<br />
Nutzung <strong>von</strong> Selbsthilfetools via Internet<br />
zu steigern.<br />
Fast 50 Prozent der Verbraucher, die<br />
negative Erfahrungen mit dem Kundendienst<br />
einer Firma gemacht haben, berichten<br />
über dieses Erlebnis auch in der<br />
Familie und im Bekanntenkreis. Durch<br />
schlechten oder nur durchschnittlichen<br />
Service verlieren Unternehmen nicht nur<br />
Stammkunden, sondern riskieren durch<br />
erheblichen Imageverlust auch potenzielle<br />
Kundenstämme.<br />
21
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Top-Prioritäten der befragten Unternehmen<br />
Kunden-Service und -Support<br />
schaffen steigende Einnahmen<br />
Die Nutzung <strong>von</strong> Selbsthilfe-Tools<br />
via Internet steigern<br />
Mehr Effizienz im Umgang mit<br />
Service-Anrufen erzeugen<br />
Verbesserung der Produktqualität,<br />
durch auf Kundendaten<br />
basierenden Maßnahmen<br />
Verbesserung der Bearbeitungszeiten<br />
<strong>von</strong> eingehenden Anrufen<br />
Verbesserung grundlegender<br />
IT-Systeme für Kunden-Service<br />
und -Support<br />
Verbesserung der Beratungsqualität<br />
der Call-Center-Mitarbeiter<br />
Zubehörverkauf während des<br />
Support-Prozesses durchführen<br />
Die Nutzung <strong>von</strong> Selbsthilfe-<br />
Tools mittels Spracherkennungsinstrumenten<br />
steigern<br />
Verkauf neuer, erweiterter<br />
Support-Vereinbarungen<br />
Abbildung 5 Top-Prioritäten der Kundenbetreuung: Unternehmen versus Kunden (1/2):<br />
Unternehmenssicht (Quelle: Accenture).<br />
22<br />
3%<br />
6%<br />
14%<br />
20%<br />
26%<br />
31%<br />
31%<br />
29%<br />
37%<br />
43%<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50%<br />
Anteile in Prozent
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Top-Prioritäten der befragten Konsumenten<br />
Mein Problem wird völlig gelöst<br />
Die Geschwindigkeit bei der Lösung<br />
eines Problems ist mir wichtig<br />
Mein Problem wird <strong>von</strong> einem<br />
Service-Mitarbeiter gelöst<br />
Mein Problem wird logisch<br />
und effizient gelöst<br />
Falls gewünscht, ist schnell ein<br />
„lebendiger“ Mitarbeiter zu erreichen<br />
Die Möglichkeit ist gegeben,<br />
mein Problem selbst mithilfe<br />
<strong>von</strong> Onlinetools zu lösen<br />
Abbildung 6 Top-Prioritäten der Kundenbetreuung: Unternehmen versus Kunden (2/2):<br />
Kundensicht (Quelle: Accenture).<br />
11%<br />
38%<br />
35%<br />
46%<br />
23<br />
65%<br />
69%<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%<br />
Anteile in Prozent
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Nutzen, Chancen, Risiken<br />
Service-Prozesse optimieren – Ertrag steigern – Risiko minimieren<br />
Um das Markenimage eines Produkts<br />
sowie die Kundenzufriedenheit aufrecht<br />
zu erhalten, müssen sich die Produkt-<br />
und Service-Qualität auf höchstem<br />
Niveau befinden.<br />
Für die Hersteller ergeben sich aus den<br />
klar definierten Service-Zielen aber auch<br />
finanzielle Risiken. Denn eine weltweit<br />
reibungslos funktionierende Service-<br />
Organisation macht zwangsläufig Investitionen<br />
und Rückstellungen erforderlich.<br />
Der Wettbewerbsdruck im Service-<br />
Sektor wird weiter steigen, Innovationszyklen<br />
werden kürzer, Infrastrukturen<br />
flexibler und Technologien komplexer.<br />
Externe <strong>Customer</strong>-Service-Dienstleister<br />
nehmen teilweise oder vollständig diese<br />
Risiken auf sich. Sie ermöglichen, mit<br />
einem globalen Netzwerk ausgewählter<br />
24<br />
Servicepartner die komplette After-<br />
Sales-Prozesskette zu optimieren – <strong>von</strong><br />
der ersten Call-Annahme über alle<br />
Reparaturen hinweg bis hin zur reibungslosen<br />
Ersatzteilversorgung. Die gesamte<br />
After-Sales-Prozesskette wird auf einer<br />
zentralen Plattform gesteuert. Durch<br />
standardisierte IT-Lösungen und automatische<br />
Abläufe bleiben alle Kosten für<br />
Service- und Garantieleistungen transparent<br />
und alle Abläufe sind durchgängig<br />
nachvollziehbar. Neue Produkte und<br />
Expansionsvorhaben der Hersteller in<br />
neue Märkte können in kürzester Zeit<br />
berücksichtigt werden. Die Hersteller<br />
müssen keine Anfangsinvestitionen<br />
tätigen oder Rückstellungen auf Basis<br />
<strong>von</strong> Vermutungen bilden. Es wird die<br />
Möglichkeit geschaffen, Zugriff auf ein<br />
globales Netzwerk mit Servicepartnern<br />
zu erhalten.
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Partnerschaftsnetzwerke<br />
Die partnerschaftliche Zusammenarbeit <strong>von</strong> Hersteller und <strong>Customer</strong>-<br />
Service-Dienstleister hat höchste Priorität.<br />
Wie zentralisiert wird Service angeboten?<br />
Üblicherweise werden zentrale Service-<br />
Organisationen mit Funktionen wie<br />
Service-Leitung, Service Supply Chain,<br />
Serviceability, Controlling, F&A etc.<br />
eingerichtet. Hier werden die grundlegenden<br />
Service-Konzepte definiert und<br />
Service-Bereitschaft wird hergestellt<br />
beziehungsweise aufrechterhalten.<br />
Die lokalen beziehungsweise regionalen<br />
Service-Operationen mit länderspezifischer<br />
Ausprägung der Service-<br />
Konzepte, wie die Betreuung der Endkunden,<br />
des lokalen Sales und der<br />
lokalen Service-Partner, führt üblicherweise<br />
zu einem Strategiekonflikt<br />
zwischen national angesetzter hoher<br />
Service-Qualität und international ausgerichtetenKostenreduzierungsmaßnahmen.<br />
Lokal besteht stets der Wunsch, besten<br />
Service zu bieten. Zentral werden meist<br />
die Rückstellungen gehalten und das<br />
Budget verwaltet – oftmals als Cost<br />
Center geführt, eine eigenständige<br />
Unternehmenseinheit, die normalerweise<br />
ein Budget zur Verfügung hat, um deren<br />
Ziele zu erreichen. Somit herrscht in der<br />
Regel ein höherer Kostendruck. Das<br />
Bestreben geht hier in Richtung<br />
Standardisierung der Service-Prozesse<br />
und -Tools weltweit und die zentrale<br />
Ausbreitung derselben.<br />
Welche Firmen sind im Markt aktiv?<br />
Hauptakteure im <strong>Customer</strong>-Service-<br />
Markt sind internationale Call-Center,<br />
lokale und regionale Reparaturpartner,<br />
lokale oder internationale Logistikpartner,<br />
wie beispielsweise DHL, UPS<br />
und GLS, und international agierende<br />
Service-Outsourcing-Partner wie beispielsweise<br />
Accenture, arvato oder B2X.<br />
Teilweise sind auch größere Reparaturpartner,<br />
die eine Unterstruktur an<br />
kleinere Partnern vergeben, am Markt<br />
anzutreffen.<br />
25
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Trends rund um<br />
<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong><br />
Die Strategiepalette reicht <strong>von</strong> der Betreuung neuer Produkt-<br />
innovationen bis zu kostenpflichtigen Zusatz-Service-Angeboten<br />
Computing goes Mobile<br />
Nach einer aktuellen Prognose des<br />
deutschen High-Tech-Verbandes Bitkom<br />
legen mobile Datendienste europaweit<br />
zu. EU-weit gaben 2008 Unternehmen<br />
und Privatpersonen 32,6 Milliarden Euro<br />
für mobile Datendienste aus. Für das Jahr<br />
2009 werden rund 36,0 Milliarden Euro<br />
geschätzt. 2009 und 2010 wird der Markt<br />
um je 10 Prozent wachsen. In Deutschland<br />
sind nach Bitkom-Angaben die<br />
Umsätze mit mobilen Internetzugängen<br />
und Mobile-E-Mail inzwischen höher als<br />
die Erlöse aus SMS- und MMS-Versand.<br />
Im Trend liegen Zusatzprogramme für<br />
Smartphones, zum Beispiel so genannte<br />
Apps, wie Straßenkarten und Restaurantfinder.<br />
Die immer größere Angebotsvielfalt,<br />
gepaart mit sinkenden Kosten für die<br />
Kunden, macht die Nutzung zunehmend<br />
attraktiver.<br />
Nach einer Untersuchung <strong>von</strong> Gartner<br />
Research stiegen weltweit vom dritten<br />
Quartal 2007 bis zum dritten Quartal<br />
2008 die Verkaufszahlen bei Netbooks<br />
<strong>von</strong> 50.000 auf rund 2,2 Millionen. Das<br />
entspricht einer enormen Steigerungsrate<br />
<strong>von</strong> 4.280 Prozent. Notebooks und Desktop-PCs<br />
konnten im Vergleich dazu ihren<br />
Absatz nur um 29 Prozent auf 15,0<br />
Millionen beziehungsweise um 4 Prozent<br />
auf 10,5 Millionen Endgeräte erhöhen.<br />
Alle etablierten Marken außer Apple<br />
vertreiben mittlerweile Netbooks als<br />
Lowcost-PC. Nun will auch Nokia in<br />
26<br />
diesen Markt einsteigen. Experten<br />
schätzen den weltweiten Netbookmarkt<br />
2009 auf rund 21 Millionen verkaufte<br />
Geräte ein. In 2008 waren es weltweit<br />
11,7 Millionen Einheiten. Dieses stark<br />
wachsende Produktsegment erzeugt<br />
wiederum neue After-Sales-<strong>Services</strong>, wie<br />
beispielweise Call-Center-Dienstleistung,<br />
Online Support etc.<br />
Smartphone Markt<br />
Nach einer Erhebung <strong>von</strong> Gartner<br />
Research wurden weltweit 2008 139,9<br />
Millionen Smartphones verkauft, da<strong>von</strong><br />
25 Prozent in Nordamerika, 23 Prozent<br />
in Europa, 20 Prozent auf dem asiatischpazifischen<br />
Markt und 32 Prozent in den<br />
übrigen Ländern.<br />
Nokia verkaufte als größter Anbieter <strong>von</strong><br />
Smartphones im vierten Quartal 2007<br />
noch rund 18,7 Millionen Geräte und im<br />
Vergleich zum vierten Quartal 2008<br />
immerhin noch rund 15,6 Millionen<br />
Endgeräte. Research in Motion konnte<br />
seinen Absatz <strong>von</strong> rund 4,0 Millionen im<br />
vierten Quartal 2007 verkauften Einheiten<br />
auf 7,4 Millionen Einheiten im<br />
vierten Quartal 2008 fast verdoppeln.<br />
Samsung und Apple steigerten beide ihre<br />
Verkaufszahlen auf über 100 Prozent.<br />
Apple verkaufte im Vorjahreszeitraum<br />
2007 rund 1,9 Millionen Endgeräte und<br />
2008 schon rund 4,1 Millionen Einheiten.<br />
Samsung konnte seine Verkaufs-
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
zahlen <strong>von</strong> rund 0,6 Million auf rund 1,6<br />
Millionen erhöhen. Die Verkaufszahlen<br />
<strong>von</strong> HTC erhöhten sich leicht <strong>von</strong> rund<br />
1,4 Millionen auf rund 1,6 Millionen<br />
Smartphones in 2008, mit einer<br />
Steigerungsrate <strong>von</strong> 19,8 Prozent.<br />
Nach der Studie „Mobile Outlook 2009-<br />
2010“ vom deutschen Verband der<br />
internetwirtschaft (Eco) in Zusammenarbeit<br />
mit Dr. Bettina Horster und<br />
Smartphone-Markt<br />
Stückzahl in Tausend<br />
45.000<br />
40.000<br />
35.000<br />
30.000<br />
25.000<br />
20.000<br />
15.000<br />
10.000<br />
5.000<br />
0<br />
-16,8%<br />
18.703<br />
15.561<br />
+84,9%<br />
4.024<br />
7.442<br />
Nokia Research in<br />
Motion<br />
+111,0%<br />
<strong>Lünendonk</strong> sehen 65 Prozent der Befragten<br />
die Mobilfunkbetreiber am<br />
mobilen Markt nach wie vor vorn, gefolgt<br />
<strong>von</strong> den Endgeräteherstellern und<br />
deren Inhaltsplattformen mit 44 Prozent.<br />
Auf dem dritten Platz sehen die Experten<br />
IT-Unternehmen wie Microsoft, Google<br />
und Yahoo mit 35 Prozent der<br />
Nennungen.<br />
4.079<br />
+19,8% +138,0%<br />
1.928 1.361<br />
1.631 1.598<br />
671<br />
Abbildung 7: Entwicklung des weltweiten Smartphone-Marktes vom 4. Quartal 2007 bis<br />
zum 4. Quartal 2008 in Millionen Einheiten (Quelle: Gartner Research).<br />
27<br />
+3,7%<br />
38.143<br />
36.766<br />
Apple HTC Samsung Others<br />
Hersteller<br />
Q4 2007 Q4 2008
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Umwelt-Compliance<br />
Um zum Erhalt der Qualität der Umwelt<br />
und zum Schutz der menschlichen<br />
Gesundheit beizutragen, schreibt das<br />
Elektro- und Elektronikgerätegesetz<br />
(ElektroG) den Vertrieb, die Rücknahme<br />
und die Entsorgung <strong>von</strong> Batterien und<br />
Akkumulatoren nach europäischem<br />
Recht vor.<br />
Nach dieser Regelung müssen Sammelstellen<br />
für entladene Batterien eingerichtet<br />
werden. Die auf dieser Grundlage<br />
geschaffene Stiftung Elektro-<br />
Altgeräte-Register (EAR) koordiniert<br />
zum einen die Aufstellung und Abholung<br />
der Sammelbehälter durch die Hersteller<br />
und berechnet unter anderem in eigener<br />
Zuständigkeit die zeitlich und örtlich<br />
gleichmäßige Verteilung der Abholpflichten<br />
auf alle registrierten Hersteller.<br />
Ziel ist es, bis September 2012 35 Prozent<br />
und bis 2016 insgesamt 45 Prozent<br />
aller Geräte-Altbatterien getrennt gesammelt<br />
und stofflich verwertet zu<br />
haben.<br />
Das Garantiesystem Altgeräte (GSA) der<br />
Bitkom Servicegesellschaft hat sich<br />
ebenfalls auf diesen Geschäftsbereich<br />
spezialisiert und betreut Hersteller <strong>von</strong><br />
Elektro- und Elektronikgeräten bei der<br />
Erfüllung ihrer Garantieverpflichtungen<br />
aus dem Elektrogesetz.<br />
Eine aktive Umweltstrategie verfolgen<br />
der Hersteller Samsung und der Operator<br />
Sprint mit dem umweltfreundlichen<br />
Green Phone. Das circa 50 Dollar teure<br />
Handy ist aus 80 Prozent recyclebarem<br />
Material hergestellt. Zwei Dollar vom<br />
Verkaufspreis gehen an eine Umweltorganisation.<br />
28<br />
Tracking & Tracing<br />
Tracking & Tracing (Sendungsverfolgung)<br />
ist ein Service Tool, mit dem<br />
der Status einer Lieferung vor der Zustellung<br />
überwacht und festgestellt<br />
werden kann. Das Verfolgen <strong>von</strong><br />
Sendungen erfolgt in der Regel mit Hilfe<br />
einer integrierten Informationstechnologie.<br />
Die Postsendung wird dabei mit einem<br />
maschinell lesbaren Etikett, zum Beispiel<br />
einem Barcode, einem Data Matrix Code<br />
oder einem RFID-Chip, versehen.<br />
Die Sendungsverfolgung dient speziell<br />
im Kundenservice dazu, das erhöhte<br />
Informationsbedürfnis <strong>von</strong> Kunden über<br />
den aktuellen Aufenthaltsort einer<br />
Lieferung zu befriedigen.<br />
Für den Logistikdienstleister hat die<br />
Sendungsverfolgung zum einen die<br />
Funktion, dass der zu versendende<br />
Warenbestand zum Schutz vor Diebstahl<br />
und Verlust digital abgespeichert ist, und<br />
zum anderen, dass die Übergabe der<br />
Sendungen überwacht wird und Zustellungsfehler<br />
somit vermieden werden<br />
können.<br />
<strong>Customer</strong> Experience im <strong>Shop</strong><br />
Kunden wollen beim Einkauf etwas<br />
erleben. Das reine Anbieten <strong>von</strong><br />
Produkten und Dienstleistungen reicht<br />
heute nicht mehr aus.<br />
Diesen Trend haben bereits einige<br />
Unternehmen erkannt. Es geht um die<br />
Schaffung emotionaler Erlebniswerte.<br />
Bekanntestes Beispiel im Elektronikfachhandel<br />
ist das Unternehmen Apple,<br />
das mit seiner außergewöhnlichen,<br />
Design-affinen Innenarchitektur der
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Apple Stores ganze Erlebniswelten für<br />
die Produkte und Dienstleistungen<br />
schafft und damit jährlich Millionen <strong>von</strong><br />
Kunden anzieht. Dutzende Apple-PCs<br />
sind im ganzen Store aufgestellt, gesäumt<br />
<strong>von</strong> vielen funktionsfähigen<br />
iPhones, die Besucher kostenlos benutzen<br />
dürfen.<br />
An die Stelle der rein materiellen Bedürfnisbefriedigung<br />
tritt das ganzheitliche<br />
Erlebnis. Wichtig ist bei der Inszenierung<br />
<strong>von</strong> Erlebnissen, den Kunden<br />
während der durchgehenden Erzeugung<br />
<strong>von</strong> positiven Signalen in Verbindung<br />
mit dem kommunizierten Thema mit<br />
einzubinden. Die Werkzeuge zur Gestaltung<br />
einer Erlebniswelt können sehr<br />
unterschiedlich sein. Es können<br />
Elemente aus der Architektur wie Farbwahl<br />
und Lichtinszenierungen sowie<br />
sämtliche Medien wie Videos,<br />
Projektionen und Musik eingesetzt<br />
werden.<br />
VIP-Service / Premium-Hotline<br />
Auf Wunsch erhalten VIP-Kunden, das<br />
sind in der Regel Mobilfunknutzer mit<br />
einem sehr teuren Handyvertrag oder<br />
Kunden, die Consumer Electronics aus<br />
dem Premiumsegment gekauft haben,<br />
eine spezielle Rufnummer. Diese<br />
Technologie-Hotlines sollen Kunden<br />
noch besser erreichen als „gewöhnliche“<br />
Hotlines und setzen damit neue Maßstäbe<br />
bei der Kundenbetreuung im<br />
Mobilfunkmarkt.<br />
Die Edelmarke Vertu bietet ihren<br />
Kunden einen maßgeschneiderten<br />
Concierge Service an, der auf Knopfdruck<br />
kompetenten Rat und praktische<br />
Hilfe bietet. Über Vertu Select werden<br />
dem Kunden exklusive mobile Inhalte<br />
passgenau zum jeweiligen Lifestyle<br />
angeboten, und über Vertu Fortress<br />
können Kunden mit einem einzigen<br />
Klick die Kontakt- und Kalenderinformationen<br />
ihres Telefons drahtlos auf<br />
sicheren Servern in einem ehemaligen<br />
unterirdischen Militärbunker in England<br />
speichern.<br />
Value Added <strong>Services</strong><br />
Zuzüglich zum Angebot <strong>von</strong> Premium-<br />
Hotlines bieten <strong>Customer</strong>-Service-<br />
Dienstleister noch weitere Extra-Dienstleistungen<br />
außerhalb der Basisvereinbarungen<br />
an. Diese Angebote ermöglichen<br />
eine Reparatur oder einen Austausch<br />
des defekten Geräts direkt vor<br />
Ort. Des Weiteren kann der Kunde verlängerte<br />
Garantiezeiten und mehr<br />
Garantieleistungen dazu kaufen. Eine<br />
Reparatur außerhalb der Garantiefrist<br />
wird ebenfalls gegen Bezahlung angeboten.<br />
Das Portfolio reicht <strong>von</strong> Geräteschutz<br />
und Produktversicherungsleistungen,<br />
<strong>von</strong> Bestellung <strong>von</strong> Gerätezubehör<br />
über <strong>Customer</strong>-<strong>Services</strong>-Call-<br />
Center, Daten-Back-up und Daten-<br />
Übermittlung bis hin zum Wiederverkauf<br />
<strong>von</strong> alten Beständen.<br />
Produktversicherungen<br />
Insbesondere bei mobilen Geräten<br />
werden Produktversicherungen für verschiedene<br />
Kundensegmente angeboten.<br />
Vom Basis- bis zum Premium-Schutz<br />
werden unterschiedliche Leistungsspektren<br />
abgedeckt. Eine kostenlose<br />
Reparatur wird beispielsweise bei<br />
Materialfehlern, Produktionsfehlern und<br />
Verschleiß gewährt. Die anfallenden<br />
Transportkosten werden vom <strong>Customer</strong>-<br />
<strong>Services</strong>-Dienstleister übernommen.<br />
Wenn es technisch möglich ist, werden<br />
alle Daten vor der Reparatur oder dem<br />
29
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Swap extern gesichert. Die Versicherung<br />
kann auch bei Diebstahl, Unfall- und<br />
Stoßschäden, Wasser-, Salzwasser- und<br />
Sandschäden sowie Kurzschluss greifen.<br />
Premium-Versicherte haben den Anspruch<br />
auf ein Leihgerät; die anfallenden<br />
Telefonkosten werden erstattet.<br />
30<br />
Garantieverlängerungen<br />
Eine Garantie kann je nach Produkt auf<br />
vier bis fünf Jahre verlängert werden.<br />
Die Garantieverlängerung umfasst einen<br />
Extra-Heimservice bei sperrigen Großgeräten<br />
und eine kostenlose Reparatur im<br />
Garantiefall. In den meisten Fällen steht<br />
auch eine kostenlose Hotline zur Verfügung.
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Kritische Erfolgsfaktoren<br />
Handlungsempfehlungen und Trends<br />
Neue Service-Orientierung<br />
Viele Unternehmen haben bereits begriffen,<br />
dass guter Service erheblich zum<br />
Unternehmenserfolg beitragen kann. Um<br />
diesen Erfolg zu erreichen beziehungsweise<br />
aufrecht zu erhalten, können einige<br />
Handlungsempfehlungen und Trends<br />
formuliert werden.<br />
Service muss als Kerngeschäft gesehen werden. Dazu gehören die Optimierung der<br />
Prozesse der weltweiten Service-Strukturen und die kontinuierliche Weiterqualifizierung<br />
des Service-Personals.<br />
Eine hohe Qualität des <strong>Services</strong> erzielt ein hohes Maß an Kundenzufriedenheit und<br />
Kundenbindung.<br />
Der Hersteller muss als Problemlöser für die Kunden auftreten, dabei soll er Rundum-<br />
Sorglos-Pakete für die Kunden anbieten. Maßgeschneiderte Angebote tragen somit zur<br />
Reduktion <strong>von</strong> Komplexität bei.<br />
Eine gründliche Prüfung <strong>von</strong> vorhandenen Service-Prozessen sollte durch heutige Logistiksysteme<br />
und Analyseverfahren im technischen Service durchgeführt werden. Ein<br />
standardisierter Auftritt auf allen Kommunikationskanälen ist zu etablieren. Mit intelligenter<br />
Zuweisung <strong>von</strong> Anfragen wird dadurch die Kundenzufriedenheit effektiv erhöht.<br />
<strong>Customer</strong> Self Service als Effizienztreiber trägt zur Kosteneinsparung bei.<br />
Ein qualitativ hochwertiger Kundendialog kann zu Kundenbindung beitragen. Die<br />
Verbesserung der Sprachsteuerungssysteme muss daher vorangetrieben werden.<br />
Verbesserung der Synchronisierung <strong>von</strong> Auftragseingang und Nachbearbeitung. Eine nahtlose<br />
Integration <strong>von</strong> Front- und Backoffice optimiert den gesamten Kunden-Service-Prozess.<br />
Neue Umsatzwege erschließen. Wenn Service als Bezahl-Service angeboten wird, muss<br />
das Service-Produkt einen echten Mehrwert für den Kunden darstellen. Die Bedeutung des<br />
<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong> als Vertriebskanal wächst.<br />
Klare Identifikation und Verankerung des Themas im Unternehmen vorantreiben. Dies umfasst<br />
eine Dienstleistungsstrategie, die Marketing, Vertrieb, Logistik und Finanzierung integriert.<br />
Der Fokus der Hersteller auf die jeweiligen Kernkompetenzen führt vermehrt zu Partnerschaften<br />
zwischen Auftraggeber und Service-Netzwerken. Durch Outsourcing der Serviceaufgaben an<br />
externe Dienstleister ergeben sich hohe Einsparpotenziale.<br />
Durch ein intelligentes Reporting können die Kosten der einzelnen Prozessschritte identifiziert<br />
werden.<br />
Schließlich sollten Hersteller Kunden vermehrt in die (Weiter-) Entwicklung des Service-<br />
Konzeptes einbinden. So kann eine Erschließung <strong>von</strong> Service-Trends aus Kundensicht<br />
erfolgen.<br />
Abbildung 8: Auflistung der möglichen Erfolgsfaktoren bei der Umsetzung <strong>von</strong> <strong>Customer</strong>-<br />
<strong>Services</strong>-Leistungen.<br />
31
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
<strong>Management</strong> <strong>von</strong> <strong>Customer</strong><br />
<strong>Services</strong><br />
Darstellung eines Entwicklungsprozesses<br />
Service-Organisation<br />
Die Entwicklung einer Service-<br />
Organisation in der Unternehmenshierarchie<br />
erfolgt in der Regel in vier<br />
Schritten.<br />
1. Im Cost-Center wird Service intern<br />
angeboten. Das Cost-Center ist<br />
weder unabhängig <strong>von</strong> anderen Geschäftsbereichen,<br />
noch erzielt es<br />
einen eigenen Umsatz. Der Betrieb<br />
ist budgetgesteuert. Die Service-<br />
Leistung unterstützt das Produkt.<br />
2. Abhängige Geschäftsbereiche bieten<br />
Service-Leistungen intern für andere<br />
Niederlassungen an. Der Ertrag ist<br />
abhängig <strong>von</strong> der Produktivität des<br />
Geschäftsbereichs. Der angebotene<br />
Service hat das Ziel, das Produkt<br />
<strong>von</strong> anderen Konkurrenzprodukten<br />
zu unterscheiden.<br />
3. Unabhängige Geschäftseinheiten besitzen<br />
ein eigenes <strong>Management</strong> mit<br />
Umsatz- und Ergebnisverantwortung.<br />
Der Fokus ist auf die<br />
32<br />
eigene Produktpalette gerichtet. Der<br />
Service leitet das Produkt.<br />
4. <strong>Customer</strong>-<strong>Services</strong>-Anbieter wie<br />
zum Beispiel Accenture, arvato und<br />
B2X sind in der vierten Entwicklungsstufe<br />
anzusiedeln. Sie<br />
bieten Kunden-Service als<br />
strategisches Geschäftsfeld an. Die<br />
Leitung erfolgt durch das Top<br />
<strong>Management</strong>. Das Service-<br />
<strong>Management</strong> leitet die Produktorganisation.<br />
Eine serviceorientierte<br />
Preisstruktur ist vorhanden. Das Angebot<br />
kann mehreren Kunden<br />
offeriert werden. Dabei ist der<br />
Kunden-Service das Produkt beziehungsweise<br />
das Kerngeschäft,<br />
welches angeboten wird.<br />
Um den Unternehmensertrag zu steigern,<br />
müssen Service-Prozesse noch effektiver<br />
als markenstrategisches Instrument genutzt<br />
werden.
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
<strong>Customer</strong>-<strong>Services</strong> als Transformationslösung<br />
Prozess-<br />
Neugestaltung Transformation<br />
Kostenersparnis<br />
Effizienz<br />
Service<br />
reduziert<br />
die Kosten<br />
Guter Service<br />
steigert die<br />
Effizienz<br />
Service wird wichtiger als das<br />
Produkt und entwickelt sich<br />
zum Kerngeschäft<br />
Service schafft ein<br />
Unterscheidungsmerkmal<br />
zu anderen<br />
Produkten<br />
Prozesse Funktionen Produkte Geschäft<br />
Abbildung 9: Die zukünftige Entwicklung des <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong> als erfolgsrelevante<br />
Geschäftsbereich.<br />
33
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Konzeption <strong>von</strong> Service-Lösungen<br />
1. Call-Center<br />
Das zentrale Ziel des <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong><br />
ist es, höchstmögliche Kundenzufriedenheit<br />
zu erzeugen und zu erhalten.<br />
Die Service-Dienstleister setzen diesbezüglich<br />
weiter stark auf Call-Center-<br />
Dienstleistungen, die eingehende Kundenanfragen<br />
kompetent und sympathisch<br />
aufnehmen und bearbeiten. Die Bearbeitung<br />
der Anfragen erfolgt aber<br />
häufig schon über E-Mail-Kontakt und<br />
teilweise über extra eingerichtete Chatforen.<br />
Damit wird dem Kundenwunsch<br />
nach individueller und persönlicher Beratung<br />
weitestgehend entsprochen.<br />
Parallel dazu werden die Web-Auftritte<br />
der Hersteller und Händler in Richtung<br />
Self-Help optimiert.<br />
2. Service-Online-Portale<br />
Der Online-Dienst gilt als kostengünstigster<br />
Kanal für Information und<br />
Fehleridentifizierung – auch NTF<br />
Filtering genannt (no trouble found) –<br />
und Fehlerbehebung beispielsweise bei<br />
Software-Updates. Durch im Vorfeld<br />
aussortierte, nicht defekte Geräte werden<br />
Kosten vermieden.<br />
Untersuchungen zeigen, dass die<br />
Nutzung des Internets als Service-Kanal<br />
in den letzten Jahren stark angestiegen<br />
ist. Allerdings werden die Service-<br />
Portale der Hersteller oder des Handels<br />
oftmals den Kundenanforderungen nicht<br />
gerecht und nicht auf den vollen Umfang<br />
der Möglichkeiten aktualisiert. Häufig<br />
stößt der Kunde auf mangelhafte, teilweise<br />
veraltete Informationen, unzureichende<br />
Suchalgorithmen und eine<br />
nicht intuitive Bedienung des Portals.<br />
34<br />
3. Point of Sales<br />
Der Handel gilt bei einer Reklamation<br />
als eine der Hauptanlaufstellen für den<br />
Kunden. Diese Service-Lösung ist<br />
oftmals durch die beim Handel anfallenden<br />
Bearbeitungsgebühren (Handling<br />
Fees) teuer für den Hersteller. Des<br />
Weiteren ist die NTF-Filterqualität in der<br />
Regel unzureichend, da der Verkauf des<br />
Produkts beim Händler im Vordergrund<br />
steht und kein herstellerspezifisches<br />
Detailwissen vorhanden ist.<br />
Lokale Logistik<br />
Das Ziel der lokalen Logistik ist der<br />
kostengünstigste und kundenfreundlichste<br />
Transport eines defekten Gerätes<br />
zum Service Point. Diese Logistikprozesse<br />
werden oftmals noch lokal und<br />
nicht zentral über einheitliche Logistikpartner<br />
gesteuert. Es stehen drei<br />
Logistikvarianten zur Auswahl.<br />
1. Pick-up<br />
Das defekte Gerät wird direkt beim<br />
Kunden abgeholt. Diese Logistiklösung<br />
ist sehr komfortabel für den Endkunden<br />
und erspart dem Hersteller die Bearbeitungsgebühr<br />
des Handels. Dennoch<br />
ist diese Variante bei Einzelabholung für<br />
die Anbieter eher kostspielig.<br />
2. Send-in<br />
Bei der Send-in-Variante muss der<br />
Kunde das defekte Gerät selbst zur Post<br />
oder zu einem anderen Logistikdienstleister<br />
bringen. Diese Retouraufgabe ist<br />
wenig komfortabel für den Kunden, aber<br />
eine günstige Alternative für den<br />
Hersteller.
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
3. Bring-in<br />
Der Kunde bringt das defekte Gerät<br />
direkt dorthin wieder zurück, wo er es<br />
gekauft hat (Point of Sale: PoS). Diese<br />
Produktannahme ist für den Hersteller in<br />
Verbindung mit Handling Fees kostspielig.<br />
Reparaturlösungen<br />
1. Lokale Reparatur<br />
Die Hersteller oder Händler verfügen in<br />
der Regel vor Ort über Reparatur-<strong>Shop</strong>s.<br />
Sie werden <strong>von</strong> externen Reparaturpartnern<br />
oder vom Händler betrieben.<br />
Diese Repair-Lösung ist nur rentabel bei<br />
Geräten über einem bestimmten Herstellkosten-Minimum,<br />
ansonsten wird das<br />
Produkt entsorgt und durch Neuware<br />
ersetzt. Üblicherweise wird die Vor-Ort-<br />
Reparatur nur bei technisch einfachen<br />
(häufig günstigen) Geräten, die einen<br />
Großteil der Fälle ausmachen, genutzt.<br />
Bei komplexen Reparaturen werden die<br />
defekten Module ausgetauscht.<br />
Zukünftig zeichnet sich eine<br />
Konsolidierung <strong>von</strong> Reparaturen durch<br />
Reduktion des Partnernetzwerkes – oftmals<br />
grenzüberschreitend durch wegfallende<br />
Zollregularien sowie verbesserte<br />
und günstigere Logistik – ab.<br />
2. On-site<br />
Techniker kommen aufgrund der<br />
steigenden Anzahl <strong>von</strong> großen und<br />
schweren Geräten im Konsumbereich<br />
und aufgrund komplexer Systeme direkt<br />
zum Kunden nach Haus. Diese Tätigkeit<br />
wird oftmals als zu bezahlender Zusatz-<br />
Service vom Hersteller angeboten. Dort<br />
wird das defekte Gerät häufig durch<br />
einen Modultausch (Modul-Swap)<br />
wieder instandgesetzt.<br />
Neue Logistik- und Reparaturlösungen<br />
1. Globale Logistik<br />
Der Transport erfolgt <strong>von</strong> lokalen Annahmestellen<br />
aus und wird gebündelt an<br />
zentrale Repair-Stellen ausgeliefert. Von<br />
dort erfolgt auch die Versorgung der<br />
Reparaturpartner mit Ersatzteilen<br />
(Swaps). Dieser Prozess wird üblicherweise<br />
<strong>von</strong> zentral ausgewählten Dienstleistern<br />
gesteuert.<br />
2. Zentrale Reparatur<br />
Die defekten Geräte werden zentral an<br />
den Hersteller (Factory) oder an<br />
spezialisierte externe Dienstleister zur<br />
Reparatur geliefert. In den meisten<br />
Fällen verfügen die Hersteller weltweit<br />
nur über eine geringe Anzahl <strong>von</strong><br />
Partnern. Der Hersteller hat ebenfalls den<br />
Vorteil, Kosten zu reduzieren, indem er<br />
möglichst große Mengen defekter Geräte<br />
an das Repair Center ausliefert. Bei der<br />
Einsendung des defekten Gerätes werden<br />
in der Regel längere Transport- und<br />
Lieferzeiten vom Kunden in Kauf genommen<br />
als bei der Vor-Ort-Reparatur.<br />
35
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Komplettangebot <strong>von</strong> <strong>Customer</strong>-<strong>Services</strong>-Leistungen<br />
Kundeninteraktion • Technischer Support<br />
• Multikanal-Zugang (Email, Telefon, Fax, Brief)<br />
• <strong>Customer</strong> Relationship <strong>Management</strong> (CRM)<br />
• Warenrücksendungsnummer Prüfung und <strong>Management</strong><br />
• Garantiecheck<br />
• Eingangslösungen/Fernbetreuungen/NFF (no fault found) Filterung<br />
• Web-Selbsthilfe/FAQ/Wissensmanagement<br />
Repair<br />
<strong>Management</strong><br />
Material &<br />
Logistics<br />
Beschwerde-<br />
<strong>Management</strong><br />
Extra-<br />
Dienstleistungen<br />
Abbildung 10: Beispiel für ein Produkt- und Service-Portfolio (Quelle: B2X Care Solutions).<br />
36<br />
• Setup eines neuen Partners<br />
• Produkt-und kundenspezifisches Reparaturkonzept<br />
(für alle technischen Grade)<br />
• Weiterführende Partnerschulung und Support<br />
• Finanzielle, technische und betriebsbedingte<br />
Prüfung und Auszeichnung<br />
• Reparatur-Nachbearbeitungen<br />
• Fern-Repair-<strong>Services</strong> mit Service-orientierter Architektur<br />
• <strong>Management</strong> <strong>von</strong> Logistikprozessen mit mehreren<br />
Partnern und Schnittstellen<br />
• Integrierte Sendungsverfolgungs-Lösung<br />
• Beobachtung <strong>von</strong> Lieferketten-Ereignissen mit Blick<br />
auf Auslieferungszeiten<br />
• Import/Export, Lagerhaltung und Auslieferung <strong>von</strong><br />
Ersatzteilen und Austauschgeräten<br />
• Materialplanung, -prognosen und Lagerauffüllung<br />
• Beschwerdeannahme und -prüfung<br />
• Übermittlung <strong>von</strong> Reparatur- und Produktqualitätsfeedback<br />
an OEMs<br />
• Kontrolle und Aufzeichnung <strong>von</strong> Partnerleistungen<br />
(Reparaturzeiten, Bearbeitungsrate, Materialverbrauch,<br />
Umtauschrate etc.)<br />
• Qualitätsmängel<br />
• Vor-Ort-Reparatur/-Umtausch<br />
• Bevorzugte Reparaturannahme/Reparaturzeit-Garantie<br />
• Reparatur ohne Garantie<br />
• Verlängerte Garantiezeiten und mehr Garantieleistungen<br />
• Geräteschutz und -versicherung<br />
• Bestellung <strong>von</strong> Gerätezubehör über <strong>Customer</strong>-<br />
<strong>Services</strong>-Call-Center<br />
• Daten-Back-up und -übermittlung<br />
• Wiederverkauf <strong>von</strong> alten Beständen<br />
• Komfort-<strong>Services</strong>
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Service-Technologien<br />
Digitaler Zugang des Kunden zu Service-Leistungen wird immer<br />
wichtiger<br />
<strong>Customer</strong>-Service-Dienstleister bieten<br />
Komplettangebot für die Kommunikation<br />
und Interaktion der Unternehmen mit<br />
ihren Kunden an. Dabei geht es nicht nur<br />
um den bestmöglichen Service an bestimmten<br />
Stellen wie dem Call-Center.<br />
Gefragt sind unternehmensweite<br />
Konzepte und Lösungen, die den Ansprüchen<br />
der modernen, digital<br />
orientierten Endkunden (Multichannel-<br />
Kunden) gerecht werden.<br />
Dabei steht der Endkunde immer im<br />
Mittelpunkt des wirtschaftlichen Handelns.<br />
Für die Unternehmen ergibt sich<br />
daraus ein Dilemma: Sie müssen mehr<br />
Kundennähe und intensivere Kundenerlebnisse<br />
ermöglichen und sich gleichzeitig<br />
an allen Kundenkontaktstellen<br />
effizienter organisieren.<br />
<strong>Customer</strong>-Service-Dienstleister bieten<br />
Lösungen an, die beispielsweise die<br />
Zusammenarbeit <strong>von</strong> Organisationsteilen<br />
wie Vertrieb, Marketing und Kundenservice<br />
fördern. Erprobte Call-Center-<br />
Verfahren und -Technologien helfen auf<br />
dem Weg zur „<strong>Customer</strong> Intimacy“.<br />
Self-Service-Anwendungen im Internet<br />
und am Telefon<br />
Der Einsatz <strong>von</strong> kundenfreundlichen und<br />
effizienten Self-Service-Anwendungen<br />
sowie Sprachportale werden vom<br />
Kunden akzeptiert, wenn sie durch<br />
Funktionalität und Qualität begeistern.<br />
Self Service trägt mit einer steigenden<br />
Self-Service-Rate zur Kostenreduzierung<br />
bei und ist das am schnellsten wachsende<br />
CRM-Tool.<br />
Bill Price, Autor des Buches „The Best<br />
Service is No Service“, fordert <strong>von</strong><br />
Unternehmen einen Paradigmenwechsel<br />
in der Kundenkommunikation. Um<br />
„dumme Kontakte“, das heißt schlechte<br />
Beratung des Call-Centers, zu vermeiden,<br />
müssen Automatisierung und<br />
Selbstbedienungsservice eine klare<br />
Prozessstrategie beinhalten. Der Blick<br />
durch die Brille des Kunden ermöglicht<br />
es, ein Drehbuch zu entwickeln, um<br />
einen reibungslosen Kundenkontakt zu<br />
gewährleisten.<br />
Multichannel-Interaktion und digitaler<br />
Arbeitsplatz<br />
Bei Service-Anfragen nutzt der „digitale<br />
Kunde“ unterschiedliche Kommunikationskanäle.<br />
Die Aufgabe des <strong>Customer</strong>-<br />
<strong>Services</strong>-Dienstleisters liegt darin, diese<br />
Multichannel-Interaktion mit Konsumenten<br />
in Echtzeit – im Call-Center und<br />
in allen betroffenen Abteilungen – zu<br />
managen.<br />
Um auf den digitalen Kunden vorbereitet<br />
zu sein, müssen digitale Arbeitsplätze<br />
entstehen. Dies erfordert eine Integration<br />
<strong>von</strong> Front- und Backoffice zum<br />
<strong>Customer</strong> Office.<br />
Mit Unified Communication (UC), allgemein<br />
definiert als die Integration aller<br />
wesentlichen Kommunikationsmedien in<br />
einer einheitlichen Anwendungs-<br />
37
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
umgebung, ist es möglich, kostspielige<br />
und ärgerliche Medienbrüche im<br />
Kundenservice zu vermeiden. In Echtzeit<br />
nutzen <strong>Customer</strong>-<strong>Services</strong>-Mitarbeiter<br />
38<br />
alle relevanten Daten über alle bisherigen<br />
Grenzen hinweg und tragen so zum<br />
unternehmensweitem Workflow- und zur<br />
Service-Automatisierung bei.
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Service-Strukturen<br />
Hersteller mit ausgelagerter Service-Struktur können sich vom<br />
Wettbewerb abgrenzen<br />
Grenzüberschreitende Service-Organisation<br />
<strong>Customer</strong> Service sollte ganzheitlich in<br />
den strategischen Markenführungsprozess<br />
eingebunden werden, das heißt,<br />
Service-Leistungen werden als Produkte<br />
betrachtet, die eine wertschöpfende<br />
Serviceorganisation<br />
OEM, ODM,<br />
Operator,<br />
Distributor<br />
Service Agreement<br />
Sales <strong>Services</strong><br />
Endkunde<br />
Funktion einnehmen und genauso<br />
systematisch entwickelt und gestaltet<br />
werden wie klassische Produkte. Ein<br />
individuelles Markenerlebnis mit<br />
professionellen <strong>Services</strong> erzeugt klare<br />
Differenzierungsmerkmale gegenüber<br />
dem Wettbewerb.<br />
<strong>Customer</strong>-Service-<br />
Anbieter<br />
Call-Center<br />
Reparaturwerkstätten<br />
Logistikdienstleister<br />
Ersatzteillieferanten<br />
Abbildung 11: Die <strong>Customer</strong>-Service-Dienstleister kümmern sich um die komplette After-<br />
Sales-Abwicklung (Quelle: B2X).<br />
39
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Nach einer aktuellen Untersuchung <strong>von</strong><br />
Bitkom über den Consumer Electronics<br />
Markt in Deutschland hinken derzeit<br />
sowohl der Handel als auch die Industrie<br />
bezüglich Effizienz und Kompetenz in<br />
den Bereichen technischer Service und<br />
Kundenberatung den Erwartungen der<br />
Konsumenten hinterher. Aufgrund der<br />
wachsenden Produktkomplexität sind die<br />
Kunden zunehmend überfordert. Diese<br />
Verunsicherung äußert sich beim<br />
Kunden mit Konsumzurückhaltung.<br />
40<br />
Außerdem: Kann der Kunde auf eine<br />
Beratung vom Fachverkäufer verzichten,<br />
besteht ein erhöhter Anreiz, Käufe direkt<br />
im Internet zu tätigen.<br />
Die wahrgenommene Qualität und Geschwindigkeit<br />
<strong>von</strong> Reparaturen sind laut<br />
den Forschungsergebnissen in vielen<br />
Bereichen nicht ausreichend, um erhöhtes<br />
Vertrauen in Handel und Industrie<br />
herstellen zu können. Kunden unterlassen<br />
deshalb Reparaturen des Altgeräts<br />
und kaufen verstärkt neue Produkte bei<br />
anderen Herstellern.
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Beispiele für <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong><br />
In der Praxis werden <strong>Customer</strong>-Service-<br />
Leistungen in unterschiedlichster Form<br />
angeboten. Die Elektrohandelskette<br />
Media Markt, einer der führenden<br />
Elektrofachhändler in Deutschland, und<br />
die amerikanische Elektrohandelskette<br />
Best Buy sind gute Beispiele für unterschiedlichsten<br />
Kundensupport.<br />
Media Markt<br />
Auf der Homepage <strong>von</strong> Media Markt wirbt der Elektrofachhändler mit zahlreichen Serviceleistungen<br />
sowie Upgrade- und Downsize-Modellen.<br />
Rechnen Sie mit unserem Service: Egal ob Lieferung <strong>von</strong> Großgeräten,<br />
Car HiFi-Einbau oder Reparatur. Wir bieten zu jedem Produkt den<br />
passenden Service.<br />
Standard • Lieferung am Wunschtag hinter die erste Tür.<br />
Komfort • Lieferung am Wunschtag und bis zum Wunschort<br />
• Auspacken des Gerätes<br />
• Entsorgung des Verpackungsmaterials<br />
• Auf Wunsch Mitnahme des Altgerätes<br />
• Anschluss an vorhandene Anschlüsse<br />
• Inbetriebnahme und Erklärung der Grundfunktionen<br />
Premium • Lieferung am Wunschtag und bis zum Wunschort<br />
• Auspacken des Gerätes<br />
• Entsorgung des Verpackungsmaterials<br />
• Auf Wunsch Mitnahme des Altgerätes<br />
• Anschluss an vorhandene Anschlüsse<br />
• Inbetriebnahme und Erklärung der Grundfunktionen<br />
• Ein- beziehungsweise Unterbau nach handwerklichen<br />
Regeln (bei Haushaltgeräten)<br />
• Wandmontage nach handwerklichen Regeln<br />
(bei Flachbild-Fernsehern)<br />
Zusatz • Reparaturservice, Umtauschservice, Finanzierungsservice,<br />
Media Markt Plus Garantie, 24-h-Lieferung,<br />
Media Markt PLUS SCHUTZ verlängern Sie die<br />
Garantie und sind zusätzlich gegen Unfälle, Diebstahl<br />
oder Defekte versichert.<br />
Abbildung 12: Service- Upgrade- und Downsize-Modelle <strong>von</strong> Media-Markt.<br />
41
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Media Markt PLUS<br />
GARANTIE<br />
Media Markt PLUS<br />
SCHUTZ<br />
Abbildung 13: Beispiele für Garantieverlängerungen und Produktversicherungen.<br />
Best Buy<br />
Die amerikanische Elektrohandelskette<br />
Best Buy bietet eine Multichannel-<br />
Lösung des Kundenservices an. Im<br />
Community Forum können sich Kunden<br />
an Online-Diskussionen beteiligen. Es<br />
wird die Möglichkeit geschaffen, Fragen<br />
zu stellen und Ideen auszutauschen.<br />
In dringenden Fällen bietet Best Buy<br />
eine telefonische Notfallnummer an. Die<br />
Call-Center-Agenten nehmen nicht nur<br />
Telefonate entgegen, sondern sind auch<br />
angehalten, zurückzurufen.<br />
42<br />
• Je nach Produkt zwischen 4 und 5 Jahren Sicherheit<br />
• Extra Heimservice bei sperrigen Großgeräten (für alle<br />
TV-, Großelektro- und Einbaugeräte)<br />
• Kostenlose Reparatur im Garantiefall<br />
• Kostenlose Hotline beim Heimservice<br />
• Einfach den Garantiepreis an der Kasse bezahlen<br />
• Je nach Produkt zwischen 2 und 4 Jahren Sicherheit<br />
• PLUS SCHUTZ insbesondere für mobile Geräte<br />
• Kostenlose Reparatur bei: Materialfehler,<br />
Produktionsfehler, Verschleiß (z.B. verklemmte Tasten<br />
beim Notebook durch Abnutzung oder defekter Akku)<br />
• Diebstahlschutz/Raub/Einbruch: weltweit und rund um<br />
die Uhr! (kein Leistungsausschluss während der<br />
Nachtstunden)<br />
• Unfall- und Stoßschäden: z.B. wenn die Kamera aus<br />
der Hand rutscht und auf den Boden fällt, wenn die<br />
Kaffeetasse umkippt und sich der Inhalt auf der Tastatur<br />
verteilt oder wenn beim Staubsaugen aus Versehen der<br />
Computer-Monitor vom Tisch fällt.<br />
• Wasser-/Salzwasser- und Sandschäden: z.B. wenn die<br />
Kamera im Urlaub in den Pool fällt oder wenn am Strand<br />
Sand in den MP3-Player kommt.<br />
• Feuchtigkeitsschäden: z.B. wenn Sie auf dem Balkon Ihr<br />
Gerät versehentlich draußen liegen lassen und die hohe<br />
Luftfeuchtigkeit dem Gerät zu schaffen macht.<br />
• Kurzschluss: z.B. durch Beschädigung des Kabels.<br />
Wer die Kommunikation über E-Mail<br />
bevorzugt, kann innerhalb eines Werktages<br />
mit einer Rückantwort rechnen.<br />
Der Best Buy-Service-Partner Geek Sqad<br />
übernimmt den kompletten Repair-,<br />
Ersatzteil- und Installationsservice.<br />
• Computer Setup & <strong>Services</strong><br />
• TV & Home Entertainment Installation<br />
• Auto-Installation-<strong>Services</strong><br />
• Spielkonsolen-Setup & <strong>Services</strong><br />
• iPod & MP3 Player <strong>Services</strong>
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Zusätzlich zum Standard-Support wird<br />
auch ein Fernsupport (Remote Support)<br />
angeboten. Der Kunde wird mit einem<br />
Online-Agenten verbunden und das<br />
Problem in Direktzeit via Internetplattform<br />
gelöst. Das Thema Bestellsupport<br />
beinhaltet folgende Punkte:<br />
• Abfrage des Bestellstatus<br />
• Transport und Auslieferung<br />
• Internationale Lieferung<br />
• Lagerabholung<br />
• Rücknahme<br />
• Kundenservice<br />
Best Buy stellt sich bei Produktrückrufaktionen<br />
sowie bei Inzahlungnahme und<br />
Recycling alter Geräte als Empfänger zur<br />
Verfügung.<br />
43
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Erfolgreiche <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong> in<br />
der Praxis<br />
Beispiele und Fallstudien <strong>von</strong> Accenture,<br />
arvato services und B2X Care Solutions<br />
44
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Case Study<br />
Reduzierung der Fixkosten durch<br />
flexible Ersatzteillogistik und -<br />
planung<br />
Wie durch Transformational Outsourcing<br />
bessere Ergebnisse bei erhöhter Flexibilität<br />
für den Kunden erzielt werden.<br />
Accenture betreibt für einen führenden<br />
Hersteller <strong>von</strong> Konsumelektronik die<br />
gesamte Ersatzteil-Logistik für die<br />
Notebook-Sparte inklusive Lagerbetrieb<br />
(in Zusammenarbeit mit einem Lagerhausbetreiber).<br />
Die Rolle <strong>von</strong> Accenture konzentriert<br />
sich dabei auf die Bereiche Warenwirtschaft,<br />
Planung und Prozessoptimierung.<br />
Der Lagerhausbetreiber übernimmt den<br />
eigentlichen Betrieb des Lagers, die<br />
Logistik-Operationen für Annahme und<br />
Versand der Ersatzteile sowie das<br />
Retouren- & Reparaturmanagement.<br />
Durch das Outsourcing konnte der<br />
Kunde seine Kostenstruktur grundlegend<br />
ändern: Hohe Fixkosten für den Ersatzteilbestand<br />
wurden ersetzt durch variable<br />
Kosten, die pro Ersatzteiltransaktion<br />
abgerechnet werden.<br />
Eine variable transaktionsbasierte Gebühr<br />
ist gebunden an die Erfüllung festgelegter<br />
Key Performance Indicators<br />
(KPIs). Das sichert dem Kunden das<br />
Erreichen der vereinbarten Ziele – und<br />
die Zufriedenheit seiner Ersatzteilkunden.<br />
Den Übergabeprozess hat Accenture mit<br />
Spezialisten aus dem Consulting und<br />
seiner Outsourcing-Organisation begleitet,<br />
um effizienterer Prozesse einzuführen,<br />
die zusätzliche Kosten einsparen.<br />
Mittlerweile erbringt ein BPO Outsourcing<br />
Center in Prag die <strong>Services</strong>.<br />
Kundenhintergrund<br />
Mehrere Gründe haben den Kunden dazu<br />
bewogen, die gesamte Ersatzteillogistik<br />
an einen externen Betreiber zu vergeben.<br />
Seine Ersatzteillogistik war <strong>von</strong><br />
folgenden Merkmalen geprägt:<br />
45
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
• Der hohe Lagerbestand führte zu<br />
hohen Fixkosten, die auch die<br />
Profitabilität negativ beeinflussten.<br />
• Um eine hohe Ersatzteilverfügbarkeit<br />
zu erreichen, wurden viele Ersatzteile<br />
überbevorratet. Gerade in der<br />
Konsumelektronik mit ihrer hohen<br />
Ersatzteilvolatilität und dem schnellen<br />
Preisverfall einzelner Produktgruppen<br />
(z.B. Festplatten oder Prozessoren)<br />
birgt eine suboptimale Planung hohe<br />
Risiken wie Abschreibungsbedarf oder<br />
sogar Verschrottung (Scrap).<br />
• Grundlage der Planung waren auf<br />
Excel basierende Modelle. Mit diesen<br />
Mitteln war es für die Planer<br />
schwierig, festgelegte Service-Level<br />
zu erreichen: Prognosen konnten nicht<br />
akkurat genug erstellt werden; dem<br />
<strong>Management</strong> mangelte es an Transparenz<br />
der aktuellen Situation.<br />
• Aufgrund dieser mangelnden Transparenz<br />
konnten auch gut ausgebildete<br />
Mitarbeiter nicht schnell auf sich<br />
ändernde Marktsituationen reagieren,<br />
z.B. hervorgerufen durch saisonale<br />
Schwankungen oder andere Nachfrageänderungen.<br />
Konsequenz war<br />
eine erhöhte Kapitalbindung.<br />
Erhöhung der Profitabilität durch Transformational<br />
Outsourcing – die Säulen für<br />
eine erfolgreiche Umsetzung<br />
Durch den Einsatz leistungsfähiger<br />
Systeme erzielt Accenture für den<br />
Kunden deutliche Einsparungen. Sie<br />
übertreffen klar die Lohnkosten-<br />
Einsparungen. welche durch den Einsatz<br />
tschechischer Arbeitskräfte zustande<br />
kommen.<br />
46<br />
Um die Planungsprozesse effizienter zu<br />
gestalten, setzte Accenture in eigener<br />
Verantwortung ein neues State-of-the-<br />
Art- Planungstool auf. Accenture entschied<br />
sich für Servigistics. Die auf<br />
Excel basierende Planung wurde<br />
sukzessive eingestellt.<br />
Während der Übernahme der alten<br />
Planungsprozesse hatte man tiefe<br />
Prozesskenntnisse erworben, die nun für<br />
die Parametrisierung des Tools eingesetzt<br />
wurden. Heute wird Servigistics<br />
<strong>von</strong> Accentures BPO Team in Prag betrieben.<br />
Systemänderungen können so<br />
direkt <strong>von</strong> den kompetenten Kollegen<br />
vor Ort durchgeführt werden.<br />
Die kontinuierliche Prozessverbesserung<br />
(Continuous Process Improvement)<br />
erreicht Accenture durch regelmäßige<br />
Treffen und eine aktive Einbindung der<br />
Lieferanten. Feedback wird aufgenommen<br />
und in der Verfeinerung <strong>von</strong><br />
Servigistics oder Prozessänderungen<br />
umgesetzt.<br />
Ein neu eingeführtes Reporting über alle<br />
relevanten Planungsparameter hinweg<br />
erhöht die Transparenz. Kritische<br />
Situationen können schnell identifiziert,<br />
Abhilfe kann umgehend geschaffen<br />
werden.<br />
Continuous Planning Parameter<br />
Improvement ist notwendig, um auf ein
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
sich schnell änderndes Marktumfeld<br />
reagieren zu können. So werden – für<br />
eine akkuratere Planung – Ersatzteile u.a.<br />
nach Alter und Preis kategorisiert.<br />
Accenture hat außerdem eine strikte<br />
Lieferantenkontrolle eingeführt, da es<br />
in der Vergangenheit lange und<br />
schwankende Lieferzeiten gegeben hatte.<br />
Mittlerweile wurden die Lieferzeiten im<br />
Durchschnitt um 50 Prozent verkürzt.<br />
Das erhöht die Planungsgenauigkeit und<br />
Ersatzteilverfügbarkeit – was wiederum<br />
den Sicherheitsbestand reduziert.<br />
Die Lieferantenverlässlichkeit wird<br />
außerdem regelmäßig gemessen, z.B. an<br />
Hand der Häufigkeit <strong>von</strong> fehlerhaften<br />
Lieferungen.<br />
Die vereinbarte Risiko- und Gewinnbeteiligung<br />
drückt den gemeinsamen<br />
Willen des Kunden und Accentures aus,<br />
Verbesserungen zu messen und partnerschaftlich<br />
zu erfüllen. Ein Bonus-Malus-<br />
Modell wurde eingeführt für den Fall,<br />
dass vereinbarte Ziele übererfüllt oder<br />
nicht erreicht werden. Konkret lässt sich<br />
Accenture an Parametern messen wie<br />
Lagerbestandswert, Ersatzteilverfügbarkeit<br />
und Verschrottung.<br />
Dank des vereinbarten Preismodells, das<br />
sich strikt an das Transaktionsvolumen<br />
hält, erreicht der Kunde eine hohe<br />
Flexibilität. Risiken durch Marktschwankungen<br />
trägt er nicht. Die Transaktionsgebühr<br />
berücksichtigt Skaleneffekte<br />
durch sinkende Transaktionsgebühren<br />
bei steigendem Transaktionsvolumen.<br />
Leistungen und Erfolge<br />
Die <strong>von</strong> Accenture erbrachten Leistungen<br />
lassen sich in folgende Bereiche<br />
unterteilen:<br />
• Master Daten <strong>Management</strong> für neue<br />
Ersatzteile und Pflege bestehender<br />
Teile sowie Substitutionsregeln<br />
• Bestellplanung für neue Ersatzteile,<br />
Planung für reguläre Bestelltermine,<br />
End of Live und Ausnahmen, z.B. bei<br />
epidemischen Fehlern<br />
• Ersatzteilmanagement für Retouren<br />
und reparierbare Ersatzteile inklusive<br />
nachfrageabhängiger Priorisierung<br />
• Verschrottungsmanagement<br />
• Auftragserstellung an die Lieferanten<br />
und Auftragsverfolgung<br />
• Lieferantencontrolling<br />
• Betrieb des Planungstools Servigistics<br />
inklusive Software-Lizenz, Hosting &<br />
Wartung sowie Erstellung mehrerer<br />
Reports<br />
Ergebnis nach 12 Monaten: Ziele erfüllt<br />
Nach dem ersten Jahr ließen sich<br />
folgende messbare Verbesserungen feststellen:<br />
• Erhöhung der durchschnittlichen<br />
Ersatzteilverfügbarkeit um zehn Prozentpunkte<br />
auf 95 Prozent<br />
• Reduktion des Lagerbestands um 10<br />
Prozent bei gleichzeitigem Anstieg des<br />
Bestellvolumens um 25 Prozent<br />
47
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
• Rückgang der Lieferrückstände um 70<br />
Prozent.<br />
• Halbierung der Verschrottungsrate<br />
• Erfüllung aller vereinbarten Service<br />
Level Agreements (SLA) sowie aller<br />
Ziele hinsichtlich Ersatzteilverfügbarkeit,<br />
Lagerbestandswert und Verschrottungsvolumen<br />
48<br />
Als Folge dieses positiven Ergebnisses<br />
hat der Kunde entschieden, sein separat<br />
betriebenes Lager der Unterhaltungs-<br />
Sparte (Fernseher, DVD-Geräte) aufzulösen<br />
und die Ersatzteillogistik ab<br />
Oktober 2009 im selben Rahmen wie in<br />
der Notebook-Sparte <strong>von</strong> Accenture und<br />
seinen Lagerlogistikpartner betreiben zu<br />
lassen.
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Case Study<br />
Wie man Reparaturkosten in den<br />
Griff bekommt<br />
Gewährleistungsmanagement der Spitzenklasse<br />
bei Fujitsu Siemens Computers<br />
Hintergrund zum Unternehmen<br />
Fujitsu Siemens Computers (seit 1. April<br />
2009: Fujitsu Technology Solutions) ist<br />
ein führender europäischer IT-Anbieter<br />
und auf allen Absatzmärkten Europas,<br />
des Mittleren Ostens und Afrikas<br />
präsent. Die Leistungen seiner Service-<br />
Abteilung erstrecken sich über weltweit<br />
170 Länder.<br />
Die Bandbreite der Operationen macht es<br />
unabdinglich, Gewährleistungsfälle und<br />
Reparaturen so effektiv und effizient wie<br />
möglich zu handhaben. 2005 ging Fujitsu<br />
Siemens Computers daher eine Kooperation<br />
mit Accenture im Bereich<br />
Gewährleistungsmanagement ein.<br />
Für Hardware-Reparaturen hatte Fujitsu<br />
Siemens Computers bis dato auf ein Netz<br />
<strong>von</strong> mehr als 2.000 Service-Partner<br />
unterschiedlicher Größe zurückgegriffen,<br />
das sich über 93 Länder erstreckte. In<br />
einigen Ländern wie zum Beispiel<br />
Deutschland wurden Partner <strong>von</strong> festen<br />
Teams betreut. Für kleinere Regionen<br />
gab es jedoch nur übergreifende<br />
Regelungen.<br />
Trotz der Tatsache, dass Ersatzteile etwa<br />
60 Prozent der Garantiekosten ausmachen,<br />
erfasste das damalige Gewährleistungsmanagement-System<br />
nur die<br />
Arbeitskosten. Die Service-Partner<br />
konnten frei über Menge und Qualität<br />
der benötigten Teile verfügen, ohne dass<br />
sie dabei Richtlinien <strong>von</strong> Fujitsu Siemens<br />
Computers hätten berücksichtigen<br />
müssen. Deshalb benötigte das Unternehmen<br />
umgehend einheitliche Richtlinien,<br />
Maßstäbe zur Berücksichtigung<br />
der Arbeitskosten sowie Wege, die eine<br />
entsprechende Bewertung der Partner<br />
über alle Länder hinweg ermöglichten.<br />
Weiter war das Unternehmen auf der<br />
Suche nach einer Möglichkeit, besser mit<br />
Diskrepanzen bei Reparaturkosten, der<br />
Häufigkeit erwarteter Störfälle und<br />
Kosten verschiedener Dienstleister umzugehen.<br />
Auf großes Interesse stieß<br />
daher das Angebot <strong>von</strong> Accenture, das<br />
Garantie-<strong>Management</strong> zu übernehmen.<br />
Dies hatte sich bei anderen High-Tech-<br />
Unternehmen wie Nokia bereits bewährt.<br />
Auf Grundlage zu erwartender Ausfallraten<br />
und durchschnittlicher Reparaturkosten<br />
stellte Accenture eine Kosten-<br />
Nutzen-Rechnung auf. Diese belegte:<br />
49
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Eine Auslagerung des Garantie-<br />
<strong>Management</strong>-Prozesses würde Fujitsu<br />
Siemens Computers jährlich zwischen<br />
sechs und acht Prozent der jährlichen<br />
Garantiekosten sparen. Dieses Einsparpotenzial<br />
war Accenture zu garantieren<br />
bereit.<br />
Wie Accenture geholfen hat<br />
Accenture übernahm das Gewährleistungsmanagement<br />
<strong>von</strong> Fujitsu<br />
Siemens Computers in zwei Schritten.<br />
Zunächst wurde ein standardisierter<br />
Prozess auf Basis des vorhandenen<br />
Systems geschaffen. Im Prager BPO-<br />
Zentrum übernahmen 22 Mitarbeiter die<br />
Bearbeitung und Abwicklung für 93<br />
Länder. Das ursprüngliche System wurde<br />
noch etwa ein Jahr lang genutzt, während<br />
ein neues Warranty-System entwickelt<br />
wurde.<br />
Anfängliche Befürchtungen der Service-<br />
Manager in den einzelnen Ländern, ein<br />
zentralisiertes System könne zu<br />
geringerer Kontrolle, höheren Kosten<br />
und schlechteren Leistungen der Service-<br />
Partner führen, ließen sich rasch zerstreuen.<br />
Die Service-Manager fanden<br />
schnell heraus, dass sie <strong>von</strong> besseren<br />
Informationen über Lieferanten profitierten.<br />
Die kontinuierliche Unterstützung<br />
der Unternehmenszentrale tat<br />
ihr Übriges.<br />
Mit der schrittweisen Reduzierung der<br />
Lieferanten auf 1.500 sanken die Kosten.<br />
Gleichzeitig wurde der Grad an Qualität<br />
gewahrt oder sogar gesteigert. Die<br />
Service-Partner reagierten positiv auf die<br />
Verlässlichkeit und das hohe Rückmeldungstempo<br />
des Service-Zentrums,<br />
sichergestellt durch klar definierte<br />
Service-Levels bei Erreichbarkeit, Be-<br />
50<br />
arbeitungsdauer und Bezahlung <strong>von</strong><br />
Rechnungen.<br />
Während das alte Garantie-System<br />
weiter betrieben wurde, entwickelte<br />
Accenture ein neues System auf Basis<br />
des Warranty-Moduls (WTY) <strong>von</strong> SAP<br />
R/3. Darin fließen neben den Arbeitskosten<br />
zum ersten Mal auch Materialkosten<br />
ein, um den gesamten<br />
Gewährleistungs-<strong>Management</strong>prozess<br />
kontrollieren zu können.<br />
Bislang war Fujitsu Siemens Computers<br />
nur über eine abgeschlossene und vom<br />
Service-Partner berechnete Reparatur<br />
unterrichtet worden. Dies gab dem<br />
Unternehmen weder die Möglichkeit zur<br />
Intervention noch dazu, die Reparatur<br />
oder das Verwenden dafür vorgesehener<br />
Teile infrage zu stellen.<br />
Heute stellt der Service-Partner über das<br />
System eine Anfrage, sobald eine<br />
Reparatur anliegt, und wird automatisch<br />
informiert, ob die Gewährleistung greift<br />
und welche Teile er aufgrund des Fehlercodes<br />
oder Störfalls benutzen soll.<br />
Dieses Vorgehen bietet sowohl dem<br />
Service-Partner als auch Fujitsu Siemens<br />
Computers höhere Sicherheit: Der<br />
Service-Partner kann sich auf die Bezahlung<br />
seiner Leistung verlassen;<br />
Fujitsu Siemens Computers hat deutlich<br />
früher einen Überblick der für<br />
Reparaturen anfallenden Kosten. Ein<br />
früheres Wissen über fehlerhafte<br />
Systeme unterstützt darüber hinaus die<br />
Qualitätskontrolle.<br />
Für die größten Service-Partner <strong>von</strong><br />
Fujitsu Siemens Computers hat<br />
Accenture eigens eine B2B-Schnittstelle<br />
eingerichtet, über die die Partner ERP-
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Systeme mit dem Warranty-System des<br />
Unternehmens verbinden können, um<br />
Anforderungen automatisch zu bearbeiten.<br />
Das Garantie-Modul ist außerdem mit<br />
SAP Business Warehouse integriert. Es<br />
erlaubt flexibles Reporting in annähernd<br />
Echtzeit. Zugang dazu haben die Country<br />
Service Manager, die Unternehmenszentrale<br />
sowie das Quality Department.<br />
Weiter ermöglicht die Business<br />
Warehouse-Lösung deutlich tiefer<br />
gehende Reports. Diese enthalten nicht<br />
nur Details zum Auftreten eines Störfalles,<br />
Reparaturkosten und verwendete<br />
Teile, sondern auch Informationen über<br />
Effizienz und Qualität der Service-<br />
Partner und den Fujitsu Siemens<br />
Computers Helpdesks.<br />
High Performance Delivered<br />
Das neue Gewährleistungsmanagement-<br />
System bearbeitet pro Jahr über eine<br />
Million Fälle. Da<strong>von</strong> laufen 60 Prozent<br />
über den B2B-Kanal. Ihre wiederholte<br />
Eingabe und Übermittlung per Hand<br />
wird obsolet. Sie können stattdessen<br />
direkt vom Call-Center oder aus den<br />
Systemen eines Service-Partners weitergeleitet<br />
werden, was die Verwaltung der<br />
Gewährleistung deutlich beschleunigt<br />
und gleichzeitig verfeinert.<br />
Rechnungen werden schneller bezahlt,<br />
was der Liquidität der Service-Partner<br />
zugute kommt. Die Gründe: Bestellungen<br />
tauchen im System auf, bevor<br />
Reparaturen ausgeführt werden, und<br />
werden gründlicher begutachtet.<br />
Außerdem stellt Fujitsu Siemens<br />
Computers Rechnungen nun im Namen<br />
der Service-Partner aus.<br />
Das Reporting durch das Team für<br />
Datenanalyse des Prager BPO Centers<br />
hat das System wesentlich transparenter<br />
gemacht, sowohl für Fujitsu Siemens<br />
Computers als auch für die Partner.<br />
„Fujitsu Siemens Computers ist jetzt in<br />
der Lage, seine Lieferanten hinsichtlich<br />
Qualität, Kosten und Effektivität zu<br />
bewerten, und erhält über das System<br />
viel früher Hinweise auf mögliche Qualitätsproblemen<br />
bei Produkten“, sagt<br />
Reiner Fischer, Managing Partner des<br />
Geschäftsbereichs Electronic and High<br />
Europe bei Accenture.<br />
“Accenture successfully established a<br />
standardized and transparent warranty<br />
management process across Europe. As a<br />
result, satisfaction levels with the Prague<br />
service center are consistently in the<br />
upper quintile, and initial savings on<br />
warranty costs are in the region of nine<br />
percent”, sagt Kai Flore, Chief Finance<br />
Officer <strong>von</strong> Fujitsu Siemens Computers.<br />
Informationen, die mit dem neuen<br />
System gewonnen werden konnten,<br />
haben bereits zu Initiativen zur<br />
Steigerung der Qualitätskontrolle geführt.<br />
Die Initiativen, unterstützt durch<br />
Beratung <strong>von</strong> Accenture, werden zu noch<br />
größeren Einsparungen führen. Die Bewertung<br />
<strong>von</strong> Lieferanten hilft den<br />
51
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Service-Managern in den einzelnen<br />
Ländern, die Arbeitskosten der<br />
Lieferanten zu vergleichen, und ermutigt<br />
zum Einsatz <strong>von</strong> Best Practises. In Zukunft<br />
wäre es auch möglich, dass<br />
Reparaturen an Dienstleister gegeben<br />
werden gemäß der Leistung, die sie bisher<br />
gezeigt haben.<br />
52<br />
Indem Fujitsu Siemens Computers das<br />
Gewährleistungsmanagement an<br />
Accenture übergeben hat, konnte das<br />
Unternehmen ein System schaffen, das<br />
zu höherer Qualität und niedrigeren<br />
Kosten geführt hat und außerdem an<br />
vielen weiteren Stellen auf das Geschäft<br />
einzahlt.
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Case Study<br />
Improvement needed<br />
Ausbau <strong>von</strong> mobilen Lösungen und<br />
<strong>Services</strong> in der mobilen Kommunikation<br />
Der Kunde gehört als Global Player mit<br />
etwa 321.000 Mitarbeitern in 170<br />
Ländern und einem Umsatz <strong>von</strong> 118<br />
Milliarden Dollar zu den weltweit<br />
führenden IT-Unternehmen. Der<br />
Hersteller mobiler Kommunikationsgeräte<br />
suchte einen erfahrenen Partner,<br />
der auf dem neuentstehenden Markt für<br />
konvergente Handhelds als Dienstleister<br />
operieren würde und bereits über ein<br />
flächendeckendes Netzwerk aus eigenen<br />
Standorten sowie vertragliche Service-<br />
Partner verfügte. Zudem sollte der<br />
potenzielle Serviceanbieter die begrenzte<br />
Erfahrung des Herstellers mit Mobilfunknetzbetreibern<br />
im Bereich After<br />
Sales ausgleichen.<br />
Der Kunde trifft arvato<br />
Der Distributionspartner des Herstellers,<br />
welcher zu dieser Zeit Europas größter<br />
Distributor <strong>von</strong> Telekommunikationslösungen<br />
war, verfügte zusätzlich über<br />
ein Unternehmenssegment, das im Bereich<br />
After Sales und Repair <strong>Services</strong> für<br />
die HighTech-Industrie mit 13 Standorten<br />
in acht europäischen Ländern und<br />
mehr als 700 Mitarbeitern zu den größten<br />
Europas zählte.<br />
Für arvato war die Übernahme dieses<br />
Segments in 2005 ein weiterer strategischer<br />
Schritt in Richtung Unternehmenswachstum<br />
und Globalisierung.<br />
Durch die Erweiterung ergaben sich<br />
Synergien, die im Rahmen der zukünftigen<br />
Zusammenarbeit zwischen dem<br />
Distributor und arvato services genutzt<br />
und weiter optimiert werden sollten. Das<br />
Geschäft sollte auf diesem Weg mit den<br />
führenden Mobilfunkunternehmen durch<br />
innovative mobile Lösungen und<br />
<strong>Services</strong> ausgebaut und Marktanteile<br />
weiter gesteigert werden. Das Angebotsportfolio<br />
des neuen Unternehmenssegmentes<br />
sowie das der arvato services<br />
im Repairbereich ergänzten sich nun<br />
sowohl in Bezug auf die Dienstleistungen<br />
als auch in Bezug auf die<br />
Standorte optimal.<br />
arvato konnte dem Hersteller zeitnah ein<br />
individuelles Lösungskonzept vorstellen,<br />
das in seinem Grundaufbau bereits bei<br />
anderen Kunden mit Erfolg umgesetzt<br />
und betrieben wurde. Jedoch befinden<br />
sich hinter den zunächst simpel er-<br />
53
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
scheinenden Abläufen im After Sales<br />
Service mit jedem neuen Kunden auch<br />
neue Prozessnetzwerke, IT-Systeme,<br />
Beziehungen und Verträge zwischen<br />
Herstellern, Distributoren, Netzbetreibern,<br />
Frachtführern und Service-<br />
Partnern. Diese Strukturen und Prozesse<br />
und vor allem die Wünsche und Anforderungen<br />
des Kunden an eine<br />
Servicedienstleistung müssen verstanden<br />
und in Einklang gebracht werden, um auf<br />
diesem Dienstleistungssektor erfolgreich<br />
zu sein.<br />
Der Service<br />
Der Durchlauf eines defekten Gerätes<br />
entlang des Reparaturprozesses spielt<br />
sich wie folgt ab: Wenn ein Fehler nicht<br />
schon im <strong>Shop</strong> (PoS) behoben werden<br />
kann, umfasst der weitere Prozess das<br />
Sammeln und Versenden zu reparierender<br />
Geräte an „Local drop points“<br />
durch den Operator. Dort werden, wie im<br />
PoS, <strong>von</strong> einer Sichtprüfung über eine<br />
Garantiestatusabfrage verschiedene Prüfschritte<br />
durchlaufen, um zu entscheiden,<br />
ob ein Gerät berechtigt ist, auf Basis der<br />
Produktgarantie in die Reparaturkette<br />
weitergeführt zu werden. Die Daten<br />
eines jeden Gerätes zusammen mit<br />
anderen relevanten Informationen wie<br />
der Kundennummer des Telco <strong>Shop</strong>s,<br />
einer Fehlerbeschreibung, dem Garantiestatus<br />
und eines sich daraus abgeleiteten<br />
Service Codes werden dort registriert<br />
und elektronisch festgehalten. Dafür<br />
wurde <strong>von</strong> arvato ein Web Tool entwickelt,<br />
mit dem die Daten sowohl an<br />
den <strong>Shop</strong>, den Hersteller, als auch an den<br />
Service Provider übermittelt werden, um<br />
jederzeit den Reparaturverlauf und den<br />
Status des Gerätes nachverfolgen zu<br />
können. Abhängig vom festgestellten<br />
Service Code und dem vorgeschriebenen<br />
54<br />
Repair Center geht das defekte Gerät<br />
weiter auf die Reise entlang der<br />
Reparaturkette.<br />
Im zentralen europäischen Repair Center<br />
des Servicepartners bekommt der<br />
Techniker einen Datensatz mit allen<br />
relevanten Informationen über das Gerät,<br />
den zu behebenden Fehler und den<br />
Servicelevel zur Verfügung gestellt.<br />
Nach der Reparatur wird das Gerät<br />
wieder verpackt und zurückgeschickt.<br />
Jedes Päckchen wird zuvor mit einem<br />
Barcode versehen, der es ermöglicht, den<br />
Weg des Gerätes während des Transportes<br />
nachzuverfolgen.<br />
In der Regel dauert ein solcher Reparaturprozess<br />
<strong>von</strong> der Einsendung bis<br />
zur Übergabe des reparierten Gerätes an<br />
den Endkunden zwei bis fünf Werktage.<br />
Der Servicelevel bestimmt dabei die<br />
Zeitspanne und ob ein Gerät während des<br />
Prozesses neben der eigentlichen Fehlerbehebung<br />
zusätzlich „refurbished“ wird.<br />
Auf Wunsch erhält der Endverbraucher<br />
ein gleiches oder gleichwertiges, auf<br />
seine Bedürfnisse abgestimmtes Ersatzgerät<br />
aus dem „SWAP-Pool“ des Repair<br />
Centers. Diese <strong>Services</strong>, die dem<br />
Operator über eine erweiterte Garantievereinbarung,<br />
sogenannter „Care Packs“,<br />
angeboten werden, verkürzen den Zeitraum<br />
zwischen Einsendung und<br />
Empfang des Ersatzgerätes durch den<br />
Verbraucher auf zwei Tage und stellen<br />
somit ein wirksames Instrument zur<br />
Steigerung der Verbraucherzufriedenheit<br />
dar. Das defekte Gerät wird im Anschluss<br />
an Reparatur und Refurbishment<br />
wieder dem SWAP Pool zugeführt.<br />
Neben dem <strong>Management</strong> der gesamten<br />
Partnerstruktur und der Ausweitung aller
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Prozesse auf neue Länder und Märkte<br />
bietet arvato dem Hersteller ein<br />
Reporting mit statistischen Auswertungen,<br />
wie etwa über die Anzahl<br />
reparierter Modelle in einem bestimmten<br />
Zeitraum oder die durchschnittliche<br />
Reparaturdauer bestimmter Modelle.<br />
Die Umsetzung<br />
Der Hersteller ließ dieses Dienstleistungsmodell<br />
durch arvato services<br />
individualisiert auf seine eigenen Bedürfnisse<br />
zuschneiden und integrieren.<br />
Nun galt es, alle Faktoren und ihre Interdependenzen<br />
in die Planung und Umsetzung<br />
einzubeziehen. Besonders das IT<br />
Service <strong>Management</strong> spielte dabei eine<br />
große Rolle, denn die Integration unterschiedlicher<br />
Dienstleistungen kann nur<br />
mit einer gut ausgebauten IT-Struktur<br />
umgesetzt werden. So mussten Schnittstellen<br />
zwischen unterschiedlichen<br />
Systemen programmiert oder bestehende<br />
Systeme bei allen Service-Partnern<br />
integriert werden. Jeder der etwa zehn<br />
Service Provider verfügte über sein<br />
eigenes IT-System für die Reparaturdatenpflege<br />
und wollte an diesem festhalten.<br />
Das <strong>von</strong> arvato programmierte<br />
Web Tool sollte hier Konformität<br />
schaffen und damit Fehler in der Datenübermittlung<br />
zwischen allen Beteiligten<br />
vermeiden. Die Service Provider ließen<br />
sich schließlich überzeugen und das<br />
arvato System wurde implementiert, so<br />
dass heute kaum noch Fehler in der<br />
Datenübermittlung registriert werden und<br />
auch Änderungen im gesamten System<br />
deutlich schneller durchgeführt werden<br />
können.<br />
Über die Kundenwünsche hinaus<br />
Mit der Bewertung „exceeds expectations“<br />
bestätigte der Hersteller arvato<br />
services im Jahr 2008 den Erfolg.<br />
Ermöglicht wurde diese Bewertung<br />
durch die Bildung einer strategischen<br />
Allianz, arvatos professionelles Projektmanagement<br />
als 3PL und 4PL Logistics<br />
Provider, sowie einer kontinuierlichen<br />
Prozessoptimierung mit Einbeziehung<br />
aller genannten Partner. Die <strong>von</strong> arvato<br />
services angebotenen Servicedienstleistungen<br />
erstrecken sich über die<br />
gesamte Supply Chain der Kunden und<br />
werden permanent auf Möglichkeiten der<br />
Schaffung <strong>von</strong> Mehrwerten über die<br />
Kundenwünsche hinaus überprüft.<br />
55
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Case Study<br />
Das <strong>Management</strong> <strong>von</strong> Reparatur-<br />
und Servicedienstleistungen<br />
Schnelle Lösung direkt am Point of Sales<br />
Im Konzept des Vor-Ort-Service und<br />
Repair <strong>Management</strong>s arbeitet arvato<br />
services derzeit mit rund 250 Service-<br />
Partnern zusammen. Als Schnittstelle<br />
zwischen Netzbetreiber beziehungsweise<br />
Hersteller und Service Partner übernimmt<br />
arvato services monatlich das<br />
Handling <strong>von</strong> rund 30.000 Mobilfunk-<br />
Reparaturen. Durch das Lösungskonzept<br />
des Repair und Service <strong>Management</strong>s<br />
sollen sowohl die Kundenzufriedenheit<br />
und Kundenbindung gesteigert werden<br />
als auch die Zufriedenheit der Hersteller.<br />
Deswegen beginnt das Service<br />
<strong>Management</strong> direkt am Point of Sales.<br />
Neben qualifizierter und fachgerechter<br />
Durchführung <strong>von</strong> Level 0 (Software<br />
Updates) bis Level 2 (mechanische<br />
Reparaturen) vor Ort, unterstützt arvato<br />
services seine Service-Partner mit der<br />
Ersatzteilversorgung und bietet einen<br />
umfangreichen technischen Support an.<br />
Sowohl über eine Hotline als auch über<br />
die online Plattform „partnerNet“ können<br />
Service-Partner-Fragen klären und haben<br />
Zugriff auf Reparaturanweisungen und<br />
aktuelle Software. Dadurch wird eine<br />
56<br />
zügige Abwicklung der Servicefälle am<br />
Point of Sales auf hohem Qualitätsniveau<br />
gewährleistet. Als Ergänzung zur<br />
zentralen Lösung werden im Vor-Ort-<br />
Service-Konzept mehr als 30 Prozent der<br />
Reparaturen und Serviceleistungen dezentral<br />
direkt <strong>von</strong> einem Service-Partner<br />
im Mobilfunk-<strong>Shop</strong> durchgeführt.<br />
Dadurch kann dem Endkunden eine<br />
schnelle Lösung direkt am Point of Sales<br />
angeboten werden, und der Endkunde<br />
kann sein Produkt und seine Daten behalten.<br />
Handelt es sich um umfangreichere<br />
Reparaturen als Level 2, werden diese<br />
zur Reparatur in die zentralen arvato<br />
services Repair Center weitergeleitet,<br />
oder es wird ein Austausch (SWAP-<br />
Service) des Gerätes generiert, wenn<br />
dieser vom Hersteller beziehungsweise<br />
Netzbetreiber vorgegeben wird. Das<br />
<strong>Management</strong> sämtlicher Servicefälle im<br />
Mobilfunkbereich erfolgt somit aus einer<br />
Hand und bietet dem Service Partner,<br />
Hersteller und Netzprovider einen<br />
effektiven, flexiblen und vor allem transparenten<br />
After-Sales-Prozess. Der End-
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
kunde profitiert hingegen <strong>von</strong> einer<br />
schnellen Abwicklung im Schadensfall.<br />
Der Technische Support<br />
Ein zentraler Erfolgsfaktor für die<br />
schnelle Reparaturabwicklung vor Ort ist<br />
der technische Support. Über eine Hotline<br />
werden Fragen der Service Partner<br />
zu Reparaturen, Abrechnungen, Ersatzteilen,<br />
IT etc. beantwortet. Dafür steht<br />
dem Support Team der Hotline zusätzlich<br />
das Know-how der Reparaturspezialisten<br />
<strong>von</strong> arvato services in den<br />
zentralen Repair Centern zur Verfügung.<br />
Mit Hilfe des „partnerNets“ können die<br />
Service-Partner auf alle wichtigen<br />
Informationen und benötigten Links zur<br />
Reparatur, Reparaturanweisungen und<br />
aktuellen Software Versionen zugreifen.<br />
Diese werden täglich um aktuelle<br />
Informationen über Herstelleranforderungen,<br />
Anforderungen <strong>von</strong><br />
arvato services, zu Schulungen etc. ergänzt.<br />
„Die Betreuung durch die Firma arvato<br />
services stand jederzeit unter einem<br />
guten Stern (…). Angefangen bei<br />
Messungen, Hilfestellungen bei ESD<br />
sowie Schulungen vor Ort an Geräten,<br />
Servicetools und Software bis hin zu<br />
exzellenter Erreichbarkeit und<br />
Kompetenz der Außendienste. (…) man<br />
kann diese Unterstützung kaum messen,<br />
außer am geschäftlichen Erfolg und<br />
Wissensstand unserer Servicetätigkeit<br />
und Mitarbeiter.“ (Phoneshop Borna,<br />
Mai 2008)<br />
Damit genau dieser Wissensstand der<br />
Servicetätigkeit und der Mitarbeiter<br />
konstant und qualitativ auf einem hohen<br />
Niveau bleibt, führt arvato services für<br />
die Service-Partner nach Autorisierung<br />
durch den Hersteller eine Erstschulung<br />
durch, die den Service-Partner dazu<br />
befähigt, qualifiziert und den Herstellervorgaben<br />
entsprechend zu reparieren.<br />
Um langfristig eine hohe Servicequalität<br />
zu garantieren und die Fachkenntnisse<br />
der Service-Partner ständig zu verbessern,<br />
bietet arvato services regelmäßig<br />
(5 – 6 mal im Jahr) spezialisierte<br />
Trainings beziehungsweise Schulungen<br />
für die Servicetechniker im <strong>Shop</strong> an.<br />
Dadurch kann auch eine höhere Levelautorisierung<br />
der einzelnen Service-<br />
Partner erzielt werden. Gleichzeitig<br />
werden die Servicekompetenz am Point<br />
of Sales erhöht und eine zügige Abwicklung<br />
<strong>von</strong> Reklamationsfällen auf<br />
hohem Qualitätsniveau sichergestellt.<br />
Claiming und Abrechnung<br />
Die Aufträge der Service-Partner werden<br />
im arvato services Webfrontend erfasst.<br />
Die erfassten Claims werden durch ein<br />
mit allen Herstellern erfahrenes Claiming<br />
Team auf ihre Richtigkeit überprüft und<br />
gegebenenfalls nach Herstellerrichtlinien<br />
korrigiert. Zur Validierung der Claims<br />
durch die Hersteller werden diese in den<br />
entsprechenden Hersteller-Tools erfasst.<br />
„Durch die Abwicklung der Abrechnung<br />
über einen Ansprechpartner sind die<br />
Abläufe nicht ganz so zeitintensiv wie<br />
früher, und somit hat man mehr zeitliche<br />
57
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Freiräume geschaffen.“ (WDC GmbH,<br />
Gera, April 2008)<br />
Nach erfolgreicher Validierung der<br />
Claims durch den Hersteller informiert<br />
arvato services den Service-Partner über<br />
die entsprechenden Claims und stellt ihm<br />
die Abrechnungen zur Rechnungsstellung<br />
zur Verfügung. Als Schnittstelle<br />
zwischen Service-Partner und Netzbetreiber<br />
beziehungsweise Hersteller<br />
übernimmt arvato services im Rahmen<br />
einer Partnerbuchhaltung die Abrechnung<br />
der Aufträge in Richtung der<br />
Service-Partner sowie der Hersteller und<br />
erleichtert somit die Abrechnungsprozesse<br />
erheblich.<br />
Regionale Außendienst <strong>Shop</strong> Betreuung<br />
arvato services verfügt über ein regional<br />
aufgestelltes und speziell ausgebildetes<br />
Außendienstteam, das die Service<br />
Partner vor Ort betreut. Das Außendienstteam<br />
ist Partner bei technischen<br />
58<br />
Problemen. Zur Einhaltung der Anforderungen<br />
und Qualitätsstandards der<br />
Hersteller und Provider und zur Vorbereitung<br />
<strong>von</strong> entsprechenden Audits<br />
werden durch den Außendienst <strong>von</strong><br />
arvato services regelmäßig herstellerübergreifende<br />
Audits durchgeführt. Der<br />
Fokus bei den Audits <strong>von</strong> arvato services<br />
liegt auf der Technik und der Administration.<br />
So wird erreicht, dass die<br />
Standards deutlich über dem vom<br />
Hersteller geforderten Standards liegen<br />
und eine Sicherstellung der höchsten<br />
Qualitätsnorm und der geforderten<br />
Prozessabläufe gewährleistet wird.<br />
arvato services bietet seinen Kunden<br />
maßgeschneiderte Supply-Chain-<strong>Management</strong>-Lösungen<br />
aus einer Hand entlang<br />
der gesamten Wertschöpfungskette,<br />
um die Herausforderungen in den<br />
Märkten <strong>von</strong> heute und morgen zu<br />
meistern.
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Case Study<br />
Innovative Geräterücknahme<br />
„Trade-in-Programm“ für gebrauchte<br />
Mobiltelefone und Notebooks<br />
Die Vertragsgestaltung in zahlreichen<br />
europäischen Mobilfunkmärkten hat sich<br />
über die Jahre hinweg dahingehend entwickelt,<br />
dass eine große Zahl der Mobiltelefone<br />
unmittelbar nach dem Ablauf<br />
der Garantie- bzw. Gewährleistungszeit<br />
<strong>von</strong> den Besitzern nicht mehr genutzt<br />
und durch neue Geräte ersetzt werden.<br />
Auf diese Weise fallen allein in Deutschland<br />
jährlich rund 20 Millionen Mobiltelefone<br />
an, die in der Mehrzahl noch<br />
voll funktionsfähig sind. Deren Entsorgung<br />
stellt eine nicht nachhaltige<br />
Vernichtung <strong>von</strong> Werten und Ressourcen<br />
dar.<br />
Einer der größten europäischen Mobilfunkanbieter<br />
möchte dies ändern und<br />
startet derzeit ein sogenanntes „Trade-in-<br />
Programm“ für gebrauchte Mobiltelefone<br />
und Notebooks. Kunden erhalten im<br />
Rahmen dieses Programms für ihr gebrauchtes<br />
Gerät einen Wertgutschein,<br />
den sie in einer beliebigen Filiale des<br />
Anbieters einlösen können. Das<br />
Programm läuft zunächst in acht<br />
Ländern. Daran kann jeder Besitzer eines<br />
Mobiltelefons oder Notebooks teilnehmen,<br />
der sein gebrauchtes Gerät<br />
abgeben möchte. Hersteller, Modell oder<br />
Mobilfunkvertragspartner spielen dabei<br />
keine Rolle. Wie hoch der Restwert der<br />
Produkte ist, können Nutzer vorab über<br />
eine Internetseite ermitteln. Dieser Restwert<br />
bestimmt die Höhe des Einkaufsgutscheins,<br />
welchen man bei Abgabe des<br />
Geräts in einer beliebigen Filiale des<br />
Betreibers erhält. Für das Mobilfunkunternehmen<br />
ergeben sich neben Cross-<br />
und Up-Selling-Potenzialen gute Anknüpfungspunkte<br />
zur Kundengewinnung<br />
und -bindung. Die abgegebenen Geräte<br />
werden anschließend zentral überarbeitet<br />
und in Zweitmärkten, vornehmlich in<br />
Asien und Afrika, als kostengünstige<br />
Alternativen für dortige Mobilfunknutzer<br />
wieder in den Umlauf gebracht. Im Ergebnis<br />
verlängert sich die Nutzungsdauer<br />
der hochwertigen Telefone meist um<br />
mehr als das Doppelte. Gleichzeitig<br />
werden zahlreiche Menschen in<br />
Schwellenländern in die Lage versetzt,<br />
Mobilfunkdienstleistungen zu nutzen,<br />
denen über den Erstmarkt dieser Zugang<br />
bisher verwehrt war. Der Mobilfunkanbieter<br />
rechnet mit einem jährlichen<br />
Rücklauf <strong>von</strong> mehr als 500.000 Telefonen<br />
und Notebooks über diesen Kanal.<br />
Für die Realisierung des Programms<br />
setzt das Unternehmen auf die<br />
Aftermarket-Expertise des Münchner<br />
Service-Dienstleister B2X Care Solutions,<br />
der als Business Process Outsourcing<br />
Partner die Konzeption, die<br />
Implementierung und den Betrieb des<br />
59
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Programms komplett übernommen hat.<br />
B2X Care Solutions steuert als Generalunternehmer<br />
alle beteiligten Dienstleister<br />
und den gesamten Prozess. Dem Kunden<br />
wird vorab ein fester Kaufpreis für die<br />
Geräte garantiert. B2X Care Solutions<br />
übernimmt somit das volle Risiko und<br />
finanziert die gesamten Prozesskosten<br />
aus den Verkaufserlösen. Zum<br />
Leistungsspektrum gehören neben dem<br />
Webfrontend für Endkunden auch ein<br />
Trade-in-Programm<br />
60<br />
Portal für Mitarbeiter, über das Prozesse,<br />
Reports, die Administration sowie die<br />
nachgelagerten Logistikprozesse verwaltet<br />
werden. Zu den erbrachten Leistungen<br />
zählen außerdem die Funktionsprüfung<br />
der Geräte, der Transport, die<br />
Löschung aller Kundendaten, das Recycling<br />
defekter Geräte sowie die aktive<br />
Vermarktung der Mobiltelefone und<br />
Notebooks in Zweitmärkte.<br />
• Länderspezifisches, mehrsprachiges Onlineportal für den Endkunden und <strong>Shop</strong>-Mitarbeiter<br />
• Prüfroutinen zur Verhinderung der Rücknahme gestohlener Geräte<br />
• Organisation der Logistik <strong>von</strong> den <strong>Shop</strong>s zu zentralen Service-Partnern<br />
• Zertifizierte Löschung aller persönlichen Kundendaten <strong>von</strong> den Geräten<br />
• Zertifiziertes Recycling <strong>von</strong> defekten Geräten<br />
• Aktive Vermarktung der Geräte zur Finanzierung des Trade-in-Programms<br />
Das B2X-Leistungsspektrum für das „Trade-in-Programm“ im Einzelnen.
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Case Study<br />
Warranty-buy-out<br />
Outsourcing <strong>von</strong> gesamten Service- und<br />
Garantieverpflichtungen<br />
Ein asiatischer Hersteller <strong>von</strong> Mobiltelefonen<br />
kämpfte mit zu hohen Servicekosten<br />
im Vergleich zum Wettbewerb.<br />
Zusätzlich war aufgrund <strong>von</strong> längerfristigen<br />
Problemen im Servicenetzwerk<br />
und in der Supply Chain ein Backlog <strong>von</strong><br />
über 50.000 Reparaturen aufgelaufen.<br />
Die mit den Vertragspartnern vereinbarten<br />
Reparaturdurchlaufzeiten konnten<br />
dadurch nicht mehr gewährleistet<br />
werden, die Kundenzufriedenheit sank<br />
innerhalb kurzer Zeit rapide.<br />
Als Lösung der Probleme erwog der<br />
Hersteller unter anderem ein Outsourcing<br />
der gesamten Service- und Garantieverpflichtungen<br />
für 35 Millionen Mobiltelefone<br />
in 60 Ländern in Europa und<br />
Lateinamerika. Das Unternehmen führte<br />
in der Folge Gespräche mit B2X Care<br />
Solutions als möglichem Lösungspartner.<br />
Während der Verhandlungsphase ermittelte<br />
B2X Care Solutions ein Einsparpotenzial<br />
<strong>von</strong> 25 Prozent gegenüber den<br />
aktuellen Servicekosten, die dem Mobilfunkhersteller<br />
garantiert wurden.<br />
Zusätzlich verpflichtete sich B2X Care<br />
Solutions auf eine hundertprozentige<br />
Variabilisierung der Servicekosten für<br />
den Hersteller: B2X Care Solutions verlangte<br />
keinerlei Grundgebühren oder<br />
Fixpreise, sondern rechnete lediglich<br />
einen einheitlichen Preis pro Servicefall<br />
für alle Märkte ab, basierend auf den zu<br />
erwartenden Produktfehlerraten.<br />
Nach Vertragsabschluss schaltete B2X<br />
Care Solutions den Hersteller innerhalb<br />
<strong>von</strong> wenigen Wochen in allen Ländern<br />
komplett auf die bestehende B2X<br />
Serviceplattform auf. Dazu zählten neben<br />
sieben Call-Centern, die 33 Sprachen<br />
abdecken, die Anbindung <strong>von</strong> mehr als<br />
100 Reparaturwerkstätten, einem<br />
Zentrallager und acht regionalen Serviceniederlassungen.<br />
Darüber hinaus stellte<br />
B2X Care Solutions seine IT-Lösungen<br />
für den Hersteller weltweit zur Verfügung.<br />
Aus den 35 Millionen Mobiltelefonen,<br />
die zu diesem Zeitpunkt mit Garantieanspruch<br />
im Umlauf waren, resultierten<br />
während der Vertragslaufzeit mehr als<br />
zwei Millionen Reparaturen, die <strong>von</strong><br />
B2X Care Solutions aktiv gemanagt<br />
wurden. Durch die Kooperation mit B2X<br />
Care Solutions konnte der Hersteller<br />
seine Service- und Garantieverpflichtungen<br />
innerhalb kürzester Zeit wieder gemäß<br />
der Kundenerwartung erfüllen.<br />
Außerdem ermöglichte das globale Servicenetz<br />
<strong>von</strong> B2X Care Solutions dem<br />
Hersteller, neue Produkte in Märkte zu<br />
verkaufen, in denen er bis dato Probleme<br />
hatte, eigene Serviceleistungen zu erbringen.<br />
61
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Service <strong>Management</strong> • Validierung <strong>von</strong> Garantie- und Schadensfällen<br />
• Analysen und Berichte <strong>von</strong> Service-Kennzahlen<br />
• Lokales Partner- und Dienstleister-<strong>Management</strong><br />
• Training, Auditierung und Zertifizierung <strong>von</strong><br />
Partnern und Dienstleistern<br />
• Controlling der Serviceleistung und Garantiekosten<br />
• Einführung neuer Produkte<br />
Technischer<br />
Hotline Support<br />
Das B2X-Leistungsspektrum für das „Warranty buy-out“ im Einzelnen.<br />
62<br />
• Kontraktierung <strong>von</strong> Call-Center-Dienstleistungen<br />
• Leistungs-und Kostenüberwachung der Call Center<br />
• Bereitstellung eines CRM-Tools für Call Center Agenten,<br />
um Produktfehler professionell zu diagnostizieren und<br />
um Retouren zu vermeiden<br />
• Bereitstellung <strong>von</strong> Online-Self-Help-Tools wie FAQs, Software<br />
Downloads und Verfahrensanleitungen für Endkunden<br />
• SOA (Software over the Air) Pilotierung: Software Updates<br />
über GPRS Kommunikation<br />
Logistik • Kontraktierung <strong>von</strong> Logistik-Dienstleistungen wie<br />
Transport und Lagerhaltung<br />
• Abholung defekter Geräte bei den Endkunden<br />
• Transport defekter und reparierter Geräte zu und<br />
<strong>von</strong> den Reparaturwerkstätten<br />
• Einsatz eines Track & Trace Systems zur Überwachung<br />
der Durchlaufzeiten<br />
Reparatur • Kontraktierung <strong>von</strong> Reparaturdienstleistungen<br />
• Reparatur <strong>von</strong> Mobiltelefonen auf allen technischen Stufen<br />
<strong>von</strong> Software Updates, über mechanische und elektronische<br />
Reparaturen bis hin zu BGA-Lötverfahren<br />
• Bereitstellung eines Reparatur-<strong>Management</strong>-Tools für<br />
Reparaturwerkstätten zur automatischen Diagnose <strong>von</strong><br />
Produktfehlern und systemgestützten Reparaturanleitung<br />
Ersatzteilversorgung • Lagerung <strong>von</strong> Ersatzteilen in einem Zentrallager in Europa<br />
• Bereitstellung eines Online Portals für Reparaturwerkstätten<br />
zur Bestellung <strong>von</strong> Ersatzteilen<br />
• Beschaffung und Planung <strong>von</strong> Ersatzeilen<br />
• Einsatz eine Bestandsplanungstools zur Planung<br />
<strong>von</strong> Ersatzteil- und Swap-Beständen
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Fazit<br />
Diese Studie zeigt, dass <strong>Customer</strong><br />
<strong>Services</strong> mehr sind als Kundenservices<br />
im althergebrachten Sinne. Es sind<br />
mehrere Prozessschritte und Techniken<br />
<strong>von</strong> Nöten, um echten und wirtschaftlichen<br />
Kundensupport zu bieten.<br />
In vielen Branchen generieren Unternehmen<br />
mittlerweile den Großteil ihres<br />
Umsatzes mit <strong>Services</strong> und nur noch<br />
wenig mit dem eigentlichen Produktverkauf.<br />
Insgesamt wurde 2008 allein mit<br />
Elektronikgütern weltweit ein Marktvolumen<br />
<strong>von</strong> 1,2 Billionen Euro erwirtschaftet.<br />
Der Service-Markt in Deutschland wird<br />
derzeit auf rund 990 Millionen Euro<br />
angesetzt. Da<strong>von</strong> werden rund 80 Prozent<br />
der Service-Fälle an externe Dienstleister<br />
vergeben. Daraus ergibt sich ein<br />
geschätztes Outsourcing-Marktvolumen<br />
<strong>von</strong> 810 Millionen Euro.<br />
Die Tatsache, dass Kunden unterschiedliche<br />
Ansprüche an Kundenservice<br />
haben, ist bekannt. Für die Hersteller <strong>von</strong><br />
Elektronikprodukten und Netzbetreiber<br />
ist es deshalb wichtig, Kundenwünsche<br />
exakt zu erkennen und mit speziellen<br />
Angeboten im Service zu reagieren.<br />
<strong>Customer</strong>-Service-Dienstleister bieten im<br />
Auftrag <strong>von</strong> Unternehmen umfassende<br />
maßgeschneiderte Service-<strong>Management</strong>-<br />
Lösungen für Endkunden an. Die Anbieterstruktur<br />
reicht <strong>von</strong> Full-Service<br />
Providern bis zu Spezialanbietern, die<br />
Repair- oder Logistiklösungen offerieren<br />
oder Business Process Outsourcing betreiben.<br />
Service-Prozesse werden neu<br />
gestaltet und komplett transferiert. Der<br />
Partnerschaft zwischen Hersteller und<br />
<strong>Customer</strong>-Service-Anbieter liegt ein<br />
nachhaltiges Geschäftsmodell zugrunde.<br />
Sukzessive soll der ausgelagerte Service<br />
für Kosteneinsparungen sorgen, Risiken<br />
minimieren und schließlich den Ertrag<br />
der Hersteller steigern.<br />
Durch stark wachsende Produktsegmente,<br />
wie beispielsweise Netbooks<br />
mit mobilem Internetzugang und Smartphones,<br />
werden wiederum neue After-<br />
Sales-<strong>Services</strong> erzeugt. Zusätzlich zum<br />
Standardpaket offerieren die Anbieter<br />
auch Extra-Dienstleistungen für den<br />
Kunden. Das Portfolio reicht <strong>von</strong> Geräteschutz<br />
und Produktversicherungsleistungen<br />
bis zur Übermittlung <strong>von</strong><br />
kundenindividuellen mobilen Inhalten<br />
und der Möglichkeit, seine Daten extern<br />
auf sicheren Server zu speichern.<br />
Die Schwerpunkte eines guten <strong>Services</strong><br />
liegen in der Prozessoptimierung, in der<br />
weltweiten Vernetzung <strong>von</strong> Service-<br />
Strukturen und in der kontinuierlichen<br />
Weiterqualifizierung des Service-Personals.<br />
Nur so entwickelt sich der<br />
Service rund um das Produkt zum Ertragstreiber.<br />
Um den Unternehmenserfolg zu steigern,<br />
müssen deshalb Service-Prozesse noch<br />
effektiver als markenstrategisches<br />
Instrument genutzt werden. Kunden<br />
sollten frühzeitig und kontinuierlich in<br />
die Weiterentwicklung <strong>von</strong> Service-<br />
Konzepten eingebunden werden. Dabei<br />
wird der digitale Zugang des Kunden zu<br />
Service-Leistungen immer wichtiger. Die<br />
63
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Anbieter <strong>von</strong> <strong>Customer</strong>-Service-Leistungen<br />
machen es heute möglich, alle<br />
Service-Prozesse in eine einheitliche<br />
Anwendungsumgebung zu integrieren. In<br />
Echtzeit nutzen Kunden ebenso wie<br />
<strong>Customer</strong>-Service-Mitarbeiter alle relevanten<br />
Daten über alle bisherigen<br />
Grenzen hinweg und tragen so zum<br />
unternehmensweiten Workflow- und zur<br />
Service-Automatisierung bei.<br />
Hauptaufgabe der Anbieter <strong>von</strong><br />
<strong>Customer</strong>-<strong>Services</strong>-Dienstleistern ist es,<br />
unmittelbar auf veränderte Kundenwünsche<br />
einzugehen und darauf mit<br />
innovativen Service-Lösungen zu<br />
reagieren. Dabei müssen die Anbieter<br />
auch immer die auflaufenden Zusatzkosten<br />
im Blick haben. In vielen Fällen<br />
sind die Kunden schon jetzt bereit, für<br />
eine individuelle Betreuung zu bezahlen,<br />
wenn das Service-Produkt für sie einen<br />
echten Mehrwert darstellt.<br />
Die Beispiele der deutschen Elektrohandelskette<br />
Media Markt und der<br />
amerikanischen Elektrohandelskette Best<br />
Buy zeigen einerseits auf, dass in der<br />
Praxis <strong>Customer</strong>-Service-Leistungen in<br />
unterschiedlicher Form angeboten<br />
werden, dass andererseits aber die Entwicklung<br />
des Service-Konzepts, wie<br />
beispielsweise ein standardisierter Auftritt<br />
auf allen Kommunikationskanälen,<br />
in den USA weiter fortgeschritten ist.<br />
Mit intelligenter Zuweisung <strong>von</strong> Anfragen<br />
wird die Kundenzufriedenheit<br />
effektiv erhöht und Kundenloyalität<br />
erzeugt. Nur so kann eine erfolgreiche<br />
Erschließung <strong>von</strong> Service-Trends aus<br />
Kundensicht stattfinden. Diese hohe<br />
Qualität des <strong>Services</strong> ist ein klares<br />
Differenzierungsmerkmal gegenüber<br />
dem Wettbewerb und muss als vielver-<br />
64<br />
sprechende Geschäftschance gesehen<br />
werden.<br />
Was sind die künftigen Herausforderungen<br />
des <strong>Customer</strong> Service?<br />
Der <strong>Customer</strong>-<strong>Services</strong>-Markt birgt ein<br />
enormes Wachstumspotenzial, das derzeit<br />
bei weitem noch nicht ausgeschöpft<br />
ist. Der Kundenservice muss sich mehr<br />
und neuen Herausforderungen stellen.<br />
Die Produkte werden zunehmend<br />
technisch komplexer, und die Erwartungshaltung<br />
der Kunden wächst.<br />
Daher wird ein exzellenter individueller<br />
Service erwartet. Diesen umfangreichen<br />
Kundenservice können nur Full-Service-<br />
Provider leisten, die neben klassischem<br />
Produkt-Support auch vorbeugende<br />
Wartung, Produktionsunterstützung und<br />
Beratungsleistungen anbieten.<br />
Ein guter Service differenziert den<br />
Hersteller beziehungsweise den Provider<br />
vom Wettbewerber und schafft<br />
Wachstum in bereits zunehmend gesättigten<br />
Märkten. Deshalb streben<br />
immer mehr Anbieter in den<br />
professionellen Service-Markt. Folglich<br />
erhöht sich der Preisdruck und die Gewinnmargen<br />
werden geringer.<br />
Das erklärte Ziel eines professionellen<br />
Kundenservice ist es, sich immer weiter<br />
zu optimieren, um zu den Besten aufzuschließen<br />
oder den eigenen Vorsprung<br />
gegenüber den Wettbewerbern zu<br />
sichern. Leistungsfähige IT-Systeme, die<br />
nicht nur den Service-Prozess automatisch<br />
verwalten, sondern auch Geschäftswissen<br />
in allen Phasen des<br />
Servicevorgangs abbilden, unterstützen<br />
ihn dabei. Diese intelligenten Methoden<br />
und Werkzeuge des Wissensmanagments<br />
(wissensbasierte Informationslogistik)
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
sorgen einerseits dafür, dass das in der<br />
Wissensdatenbank hinterlegte Service-<br />
Wissen jederzeit up-to-date ist, um eine<br />
schnelle Problemdiagnose und Lösungsfindung<br />
zu ermöglichen. Das trägt<br />
wiederum zu einer Steigerung der<br />
Kundenzufriedenheit bei.<br />
Guter Service basiert auf einem Netzwerk<br />
professioneller Partner. Die<br />
<strong>Customer</strong>-Service-Dienstleister haben<br />
hier im Interesse <strong>von</strong> Herstellern und<br />
Endkunden noch viele Pfeile im Köcher.<br />
65
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Glossar<br />
Average Revenue per User (ARPU): Dies ist der durchschnittliche Erlös pro Kunde; wird<br />
vorwiegend in der Mobilfunkbranche verwendet, um so den Erlös, den ein Kunde in einem<br />
bestimmten Zeitraum (meist pro Monat, Quartal oder Jahr) erzeugt, zu beschreiben.<br />
Business Process Outsourcing: Übernahme eines kompletten Geschäftsprozesses oder <strong>von</strong><br />
Teilen da<strong>von</strong> durch einen externen Dienstleister.<br />
CE-Produkte/Consumer Electronics: Dazu gehören beispielsweise Fernseh- und DVD-<br />
Geräte, Digital- und Videokameras, PCs, Notebooks, Mobiltelefone sowie Autoradioequipment.<br />
<strong>Customer</strong> Care: Siehe <strong>Customer</strong> Service.<br />
<strong>Customer</strong> Expectation <strong>Management</strong>: Die Steuerung <strong>von</strong> Erwartungen bei persönlicher<br />
und individueller Kundenberatung.<br />
<strong>Customer</strong> Experience <strong>Management</strong>: Beschwerde-Reklamations-<strong>Management</strong>.<br />
<strong>Customer</strong> Self Service: Übersetzt: Kundenselbstbedienung (KSB). Dienstleistungen, die<br />
<strong>von</strong> Kunden und Interessenten über interaktive Medien (z. B. Internet, Call-Center und<br />
mobile Dienste) eigenständig und zeitunabhängig genutzt werden können.<br />
<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>: Übersetzt: Kundendienstleistungen. Diese beinhalten alle Leistungen,<br />
die für den Kunden nach dem Verkauf des eigentlichen Produkts – beginnend beim Pre-<br />
Sales bis zu allen weiteren Phasen erbracht werden. Dazu gehören die Annahme <strong>von</strong><br />
Reklamationen, die Ausführung <strong>von</strong> Wartungs- und Reparaturarbeiten sowie beratende<br />
Unterstützung bei Anfragen des Kunden zum Produkt sowie zu Ersatzteilen oder Zubehör.<br />
<strong>Customer</strong> Lifetime Value: Wert des Kunden während seines Verbleibs beim Unternehmen.<br />
Distributor: Allgemein ein Händler oder Großhändler.<br />
Extended Service: Enthält jeden weiteren Servicegrad, der nicht unter die Basis-Service-<br />
Vereinbarungen fällt.<br />
End User Help Desk: Dies ist ein Informations-Service-Punkt, der vorrangig für die<br />
Unterstützung <strong>von</strong> Anwendern <strong>von</strong> Hard- und Software, aber auch für Anfragen <strong>von</strong> Endkunden<br />
in anderen Dienstleistungsbereichen zuständig ist.<br />
66
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
FMCG: „Schnelldrehende“ Produkte, auch Fast Moving Consumer Goods (FMCG), Fast<br />
Moving Consumer Products oder Renner genannt. Dies sind Warengüter, die schnell im<br />
Verkaufsregal wechseln beziehungsweise rotieren. Darunter fallen Konsumgüter des täglichen<br />
Bedarfs, wie Nahrungsmittel, Körperpflegeprodukte, Reinigungsmittel etc., die<br />
Konsumenten häufig (z.B. wöchentlich), spontan, in der Regel routiniert und ohne langen<br />
Entscheidungsprozess einkaufen.<br />
Full-Service-Dienstleister: Das Produkt- und Dienstleistungsportfolio des jeweiligen Anbieters<br />
umfasst alle Bereiche des <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>, vom klassischen Kundenservice bis<br />
hin zur Übernahme ganzer Geschäftsprozesse des Kunden.<br />
NTF-Filtering (no-trouble-found): Durch im Vorfeld aussortierte, nicht defekte Geräte<br />
werden Kosten vermieden.<br />
ODM: Als Original Design Manufacturer wird ein Unternehmen bezeichnet, das für andere<br />
Unternehmen Auftragsfertigungen in großem Maß übernimmt. Ein ODM stellt <strong>von</strong> anderen<br />
Unternehmen in Auftrag gegebene, jedoch zum Teil selbst entwickelte Produkte her, die<br />
letztlich unter dem Markennamen des Auftraggebers verkauft werden.<br />
OEM: Unter einem Original Equipment Manufacturer versteht man dem Wortsinn nach<br />
einen Hersteller fertiger Komponenten oder Produkte, der diese in seinen eigenen Fabriken<br />
unter eigenem Namen produziert.<br />
Operator: Anbieter <strong>von</strong> Mobilfunknetzen.<br />
Return on Service: Ertrag aus Service- und Garantieleistung des Dienstleisters.<br />
RMA handling validation: Seriennummerüberprüfung des defekten Geräts.<br />
Serviceability: Die Fähigkeit, professionell <strong>Services</strong> anbieten zu können.<br />
Service Level Agreement (SLA): Vertragsvereinbarungen zwischen Auftraggeber und<br />
Dienstleister, die regeln, wie viel <strong>Services</strong> in einem Produkt- und Dienstleistungsvertrag<br />
erbracht werden.<br />
Spare Part: Ersatzteile, hier für technische Geräte.<br />
Supportability: Die Fähigkeit, den Kunden unterstützen zu können.<br />
Swap Unit: Austauschgerät.<br />
67
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Literaturverzeichnis<br />
Bill Price (Autor), David Jaffe (Autor): The Best Service Is No Service: How to Liberate<br />
Your <strong>Customer</strong>s from <strong>Customer</strong> Service, Keep Them Happy, and Control Costs, 2008<br />
Vivento <strong>Customer</strong> <strong>Services</strong> (Hrsg.): Die Zukunft des <strong>Customer</strong> Service – Analysen,<br />
Strategien, Konzeptionen, Wiesbaden, 2008<br />
Quellenverzeichnis<br />
Accenture: Achieving High Performance through <strong>Customer</strong> Service and Support. What<br />
Communications and High Tech business customers want, what they get and how to bridge<br />
the gap, 2008<br />
Apple: Reparaturbedingungen, 2009<br />
B2X: Unternehmenspräsentation, 2006<br />
Bitkom: Eito County Report Germany, 2008<br />
Bitkom: ICT in Germany, 2009<br />
Bitkom: EITO Consumer Electronics in Deutschland – ein Blick in die Zukunft, 2009<br />
Bitkom Presseinformation: Computing goes Mobil, 2009<br />
Gartner Research CIOL IT news: Smartphone Market, 2008<br />
Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu): Consumer<br />
Electronics Marktindex Deutschland (CEMIX), 2009<br />
68
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
Unternehmensprofile<br />
69
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
70<br />
Accenture<br />
Accenture ist ein weltweit agierender <strong>Management</strong>beratungs-,<br />
Technologie- und Outsourcing-<br />
Dienstleister. Das Unternehmen bringt umfassende<br />
Projekterfahrung, fundierte Fähigkeiten über alle<br />
Branchen und Unternehmensbereiche hinweg und<br />
Wissen aus qualifizierten Analysen der weltweit erfolgreichsten Unternehmen in eine<br />
partnerschaftliche Zusammenarbeit ein. So schafft Accenture für seine Kunden nachhaltigen<br />
Markterfolg. Das Unternehmen beschäftigt gut 177.000 Mitarbeiter, die in mehr<br />
als 120 Ländern für seine Kunden tätig sind, und erwirtschaftete im vergangenen Fiskaljahr<br />
(zum 31. August 2009) einen Nettoumsatz <strong>von</strong> 21,58 Milliarden US-Dollar. Zu seinen<br />
Kunden zählt Accenture über 4.000 öffentliche und privatwirtschaftliche Organisationen,<br />
darunter 96 der Fortune-Global-100-Unternehmen und 28 DAX-Unternehmen.<br />
Accenture unterstützt Hersteller und Handelsunternehmen aus der Telekommunikations-,<br />
Elektro- und Hightech-Industrie in allen wichtigen Bereichen des <strong>Customer</strong> Service &<br />
Support. Dazu zählen Online-Kundenservice, Kundenkontaktmanagement,<br />
Gewährleistungs- und Reparatur-<strong>Management</strong>, Ersatzteil-<strong>Management</strong>, Außendienst und<br />
Onboard-Diagnosen. Die Leistungen <strong>von</strong> Accenture erstrecken sich <strong>von</strong> der strategischen<br />
Beratung über die Entwicklung technischer Lösungen bis hin zum Betrieb vollständiger<br />
Geschäftsprozessketten. Dabei arbeiten Industrie-Experten eng mit Spezialisten aus allen<br />
Gebieten zusammen, die für das Feld <strong>Customer</strong> Service & Support relevant sind (u. a.<br />
Supply Chain <strong>Management</strong>, <strong>Customer</strong> Relationship <strong>Management</strong>, Business Process Outsourcing).<br />
Als einer der wenigen Full-Service-Anbieter verfügt Accenture über ein globales Netzwerk<br />
für die Auslagerung <strong>von</strong> Dienstleistungen. Accentures Global Delivery Network besteht<br />
aus mehr als 50 Centern weltweit. Von dort aus erbringen über 80.000 Spezialisten<br />
Leistungen wie die Entwicklung und Wartung <strong>von</strong> IT-Applikationen und die Abwicklung<br />
<strong>von</strong> Geschäftsprozessen. Dabei greifen sie weltweit auf gemeinsame Methoden und<br />
Metriken zurück.<br />
Kontakte<br />
Till Habel<br />
Senior Manager <strong>Customer</strong> Service &<br />
Support<br />
Accenture GmbH<br />
Maximilianstraße 35, D-80539 München<br />
Telefon: +49 89 93081 60815<br />
Telefax: +49 6173 94 40815<br />
Mobil: +49 175 57 60815<br />
E-Mail: till.habel@accentuere.com<br />
Frank Herzberg<br />
Senior Manager <strong>Customer</strong> Service &<br />
Support<br />
Accenture GmbH<br />
Maximilianstraße 35, D-80539 München<br />
Telefon: +49 89 93081 68694<br />
Telefax: +49 6173 94 48694<br />
Mobil: +49 175 57 68694<br />
E-Mail: frank.herzberg@accenture.com
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
arvato services<br />
arvato services, ein Tochterunternehmen der<br />
arvato AG, ist das führende Dienstleistungsunternehmen<br />
für effektive Lösungen rund um<br />
Kundenkommunikation, Kundenbindung und<br />
Supply Chain <strong>Management</strong> in Europa und außereuropäischen Märkten. arvato services<br />
bietet seinen Kunden branchenübergreifendes Prozess-Know-how und ein vielfältiges,<br />
skalierbares Dienstleistungsspektrum aus einer Hand (One-Stop-<strong>Shop</strong>ping). Auf der Basis<br />
intelligenter IT-Lösungen kombiniert arvato services Waren-, Informations- und Finanz-<br />
Flüsse zu effizienten Wertschöpfungslösungen, die sich nahtlos in die Prozesse seiner<br />
Kunden integrieren. Mehr als 30.000 arvato-services-Mitarbeiter arbeiten weltweit für den<br />
Erfolg ihrer Kunden. Als Teil der Bertelsmann AG steht arvato services für Sicherheit,<br />
Qualität, Kontinuität, Professionalität und Internationalität. Basierend auf diesem<br />
Leistungsspektrum entwickelt, implementiert und betreibt der arvato-services-<br />
Geschäftsbereich mobile communications seit vielen Jahren erfolgreich komplexe Distributionslösungen<br />
für den Telekommunikationsmarkt weltweit.<br />
Beginnend bei der Beratung <strong>von</strong> Kunden in internationalen Servicecentern, über das<br />
Warehousing der Produkte und die Konfektionierung der Einzelbestandteile bis hin zur<br />
anschließenden Lieferung an den Handel oder den Endverbraucher, deckt arvato services<br />
die komplette Leistungskette ab. Die vollständige Wertschöpfungskette umfasst weiterhin<br />
Dienstleistungen rund um die Bereiche Kundenbindungsprogramme, Lettershop-<br />
Aktivitäten und Finanzdienstleistungen. All diesen Bausteinen zugrunde gelegt ist eine<br />
integrierte IT-Landschaft, die in ihrer Basis auf SAP fußt und die mit weiteren, für spezifische<br />
Anwendungen maßgeschneiderten Sub-Systemen ergänzt werden kann. Die IT für<br />
Vorwärts- und Rückwärtslogistik stellt hier eine der Kernkompetenzen des Unternehmens<br />
dar. arvato services bietet die Leistungen als 3PL beziehungsweise 4PL (managed services)<br />
an und sorgt für eine größtmögliche Transparenz aller Prozesse und Prozessketten. In<br />
großen Teilen Europas ist arvato services der führende Dienstleister im Bereich After Sales<br />
für die Mobilfunk- und Hightechbranche. Als Partner aller namhaften Hersteller und<br />
Operator in der Telekommunikationsbranche übernimmt arvato services dabei auch die<br />
komplette Garantieabwicklung inklusive Prüfung, Abrechnung und Ersatzteilmanagement.<br />
Im Vor-Ort-Service verlassen sich die Hersteller ebenfalls auf arvato services. Seit mehr als<br />
15 Jahren bietet arvato services den europäischen Key-Playern Dienstleistungen rund um<br />
die Bereiche „Distribution und Retoure“, „<strong>Services</strong>“ und „Transportmanagement“ an.<br />
Kontakt<br />
Joachim Schulte<br />
arvato service solutions GmbH<br />
Benzstrasse 5 – 7, D - 33442 Herzebrock<br />
Telefon: +49 - 5241 80-41061<br />
Telefax: +49 - 5241 80-41013<br />
Mobil: +49 - 173 5245497<br />
E-Mail: joachim.schulte@bertelsmann.de<br />
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<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
72<br />
B2X Care Solutions<br />
B2X Care Solutions erbringt im Auftrag großer Markenhersteller, Handelsketten und Telekommunikationsanbieter<br />
weltweit Service- und Garantieleistungen für Produkte aus den<br />
Bereichen Unterhaltungselektronik, Telekommunikation und Informationstechnologie.<br />
Ein globales Netzwerk aus mehr als 100 Servicepartnern ermöglicht es B2X Care Solutions<br />
im Auftrag seiner Kundenunternehmen als Generalunternehmer die komplette Aftersales-<br />
Prozesskette operativ abzudecken - vom Call Center über die Reparatur bis hin zur Ersatzteilversorgung.<br />
So garantiert B2X Care seinen Kunden Return on Service – ohne Investments<br />
und ohne Rückstellungen. Als unabhängiger Dienstleister übernimmt das Unternehmen<br />
das Risiko seiner Kunden und sichert ihre Wettbewerbsfähigkeit im globalen After<br />
Sales Business. Das bedeutet: Die Kunden können sich voll und ganz auf ihre Kernkompetenzen<br />
konzentrieren.<br />
B2X realisiert für seine Kunden den optimalen Ausgleich zwischen Service-Innovation und<br />
effizienten Arbeitsabläufen. Durch den Einsatz standardisierter Prozesse und IT-Systeme<br />
kann B2X seine Service-Infrastruktur parallel für mehrere Kunden nutzen. Dadurch entstehen<br />
Synergien, die das Unternehmen als Kostenvorteil an seine Kunden weiterreicht.<br />
B2X Care Solutions hat seinen Hauptsitz in München und erbringt mit Standorten in<br />
Brasilien, Mexiko, Kolumbien, Polen, Portugal, Griechenland, Ägypten, Südafrika, Russland,<br />
Indien und China Dienstleistungen in mehr als 50 Ländern weltweit.<br />
Weitere Informationen stehen im Internet unter http://www.b2xcare.com zur Verfügung.<br />
Kontakt<br />
Raul Sfat<br />
Vice President Sales<br />
B2X Care Solutions GmbH<br />
Baierbrunner Str. 35, 81379 München<br />
Telefon:+49 - 89 - 45 23 53 - 260<br />
Telefax: +49 - 89 - 45 23 53 - 279<br />
Mobil: +49 - 172 - 815 00 50<br />
E-Mail: raul.sfat@b2xcare.com
<strong>Lünendonk</strong> ® -Basisstudie „<strong>Customer</strong> <strong>Services</strong>“<br />
<strong>Lünendonk</strong> GmbH<br />
Die <strong>Lünendonk</strong> GmbH, Gesellschaft für Information und Kommunikation (Kaufbeuren),<br />
untersucht und berät europaweit Unternehmen aus der Informationstechnik-, Beratungs-<br />
und Dienstleistungs-Branche. Mit dem Konzept Kompetenz 3 bietet <strong>Lünendonk</strong> unabhängige<br />
Marktforschung, Marktanalyse und Marktberatung aus einer Hand. Der Geschäftsbereich<br />
Marktanalysen betreut seit 1983 die als Marktbarometer geltenden <strong>Lünendonk</strong> ® -Listen und<br />
-Studien sowie das gesamte Marktbeobachtungsprogramm. Seit 2003 ist <strong>Lünendonk</strong> auch<br />
<strong>von</strong> Frankreich und Großbritannien aus erfolgreich aktiv.<br />
Die <strong>Lünendonk</strong> ® -Studien gehören als Teil des Leistungsportfolios der <strong>Lünendonk</strong> GmbH<br />
zum „Strategic Data Research“ (SDR). In Verbindung mit den Leistungen in den Portfolio-<br />
Elementen „Strategic Roadmap Requirements“ (SRR) und „Strategic Transformation<br />
<strong>Services</strong>“ (STS) ist <strong>Lünendonk</strong> in der Lage, ihre Beratungskunden <strong>von</strong> der Entwicklung der<br />
strategischen Fragen über die Gewinnung und Analyse der erforderlichen Informationen bis<br />
hin zur Aktivierung der Ergebnisse im operativen Tagesgeschäft zu unterstützen.<br />
Kontakt<br />
<strong>Lünendonk</strong> GmbH –<br />
Gesellschaft für Information und Kommunikation<br />
Thomas <strong>Lünendonk</strong><br />
Ringweg 23, 87600 Kaufbeuren<br />
Telefon: +49 - 8341 96 636-0<br />
Telefax: +49 - 8341 96 636-66<br />
E-Mail: info@luenendonk.de<br />
Internet: www.luenendonk.de<br />
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