GSUND 43 Endfassung - G'sund.net
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48<br />
UNTERWEGS<br />
IN DER STEIERMARK<br />
September 2004<br />
PANORAMA<br />
Türme aller Art prägen das Stadtbild von Graz<br />
Markante Blickfänge<br />
Der Wasserturm der LSF Graz<br />
Einer der wenigen in der Steiermark noch<br />
erhaltenen alten Wassertürme steht in der<br />
Landesnervenklinik Sigmund Freud Graz.<br />
Mit der Errichtung eines Großbrunnens in<br />
den Jahren 1904 bis 1905 wurde<br />
gleichzeitig auch dieser Wasserturm mit<br />
einer Höhe von 42,2 Metern erbaut. Beide,<br />
Großbrunnen und Wasserturm, dienen<br />
seit damals der Wasserversorgung<br />
der LSF Graz und nunmehr auch der Zentralen<br />
Krankenhauswäscherei Graz.<br />
Dieses architektonische „Zuckerl“, ein<br />
markantes Wahrzeichen der LSF Graz,<br />
wurde in den letzten Jahren innen und<br />
außen generalsaniert und steht unter<br />
Denkmalschutz. Im Inneren sind moderne<br />
technische Anlagen und ein 250 m 3 fassender<br />
Rohwasserbehälter untergebracht.<br />
Das aus den 2 Brunnenanlagen geförderte<br />
Rohwasser wird durch Eigendruck in<br />
die Aufbereitungsanlage und das Rohr<strong>net</strong>z<br />
eingespeist.<br />
Vom Wasser- zum Medienturm<br />
Der 1917 im damaligen Grazer<br />
Schlachthofgelände erbaute, fast 40 Meter<br />
hohe Wasserturm steht über einer 9<br />
Meter tiefen Brunnenanlage. Aus dieser<br />
wurde das Wasser in einen Speicher im<br />
letzten Obergeschoss gepumpt, um von<br />
dort in die Schlachthofhallen geleitet zu<br />
werden. Durch den Ausbau der öffentlichen<br />
Wasserleitungen verlor er seine Bedeutung<br />
und verfiel langsam.<br />
Ende 1997 wurde der auch als Uhrturm<br />
dienende Wasserturm von privater Hand<br />
erworben, saniert und zum Medienturm<br />
entwickelt. Das Interesse<br />
dieses „Leuchtturms<br />
der neuen Medien“<br />
liegt in der Auseinandersetzung<br />
mit aktuellen<br />
Aspekten von Medienkunst,Medienkultur<br />
und Medienwissenschaft.<br />
An der Nordseite<br />
wurde ein zweiter<br />
„Infrastrukturturm“ als<br />
Stahlkonstruktion vorgebaut,<br />
der Lift, Treppe<br />
und Projektionsflächen<br />
beinhaltet.<br />
Vom Uhrturm zum<br />
Glockenturm am Grazer<br />
Schlossberg<br />
Die Schleifung der mächtigen Festungsanlagen<br />
am Grazer Schlossberg<br />
wurde von Napoleon im<br />
Friedensvertrag von Schönbrunn<br />
(1809) durchgesetzt.<br />
Noch im selben Jahr erfolgten<br />
die Sprengungen und Abbrucharbeiten.<br />
Den engagierten<br />
Grazer Bürgern gelang es<br />
aber, den Uhrturm und den<br />
Glockenturm zu retten. Der<br />
über der Bürgerbastei des<br />
Schlossbergs aufragende Uhrturm<br />
ist das Wahrzeichen der<br />
Stadt Graz. Unter baulicher<br />
Einbeziehung eines mittelalterlichen<br />
Wehrturms wurde er in<br />
den Jahren 1559 bis 1569<br />
als Wachturm für die Feuerwarnung<br />
erbaut. Charakteristisch<br />
ist der hölzerne Laufgang und die<br />
weithin sichtbare Uhr. Im Inneren dieses<br />
markanten Bauwerkes befindet sich eine<br />
Uhrwerk- und eine Glockenstube.<br />
Ein Kunstprojekt im öffentlichen Raum von<br />
„Graz 2003 – Kulturhauptstadt Europas“<br />
war die ganzjährige Installation des<br />
Schattenobjektes Uhrturm. Der Grazer<br />
Uhrturm am Schlossberg erhielt dabei einen<br />
dreidimensionalen Schatten, seinen<br />
schwarzen Zwilling, der inzwischen wieder<br />
abgebaut worden ist.<br />
Weiter den Schlossberg hinauf steht der<br />
34 Meter hohe achteckige Glockenturm.<br />
Er wurde 1588 zur romanischen Tho-<br />
Wahrzeichen im Leechwald – die Hilmwarte.<br />
maskapelle erbaut, die heute nur mehr in<br />
Fundamenten erhalten ist. Das unterste<br />
Geschoss des Glockenturms diente einst<br />
als Gefängnis. Die „Liesl“, die drittgrößte<br />
Glocke der Steiermark, ist über steile<br />
Treppen erreichbar. Sie wird täglich um<br />
7.00 Uhr, 12.00 Uhr und 19.00 Uhr mit<br />
101 Schlägen geläutet.<br />
Glockenturm beim Mausoleum<br />
Im Bereich des Grazer Doms findet man<br />
einen auffallenden, aus zwei verschiedenen<br />
Gebäuden verbundenen Sakralbau:<br />
die Katharinenkirche und das Mausoleum.<br />
Das von Erzherzog Ferdinand beauf-<br />
Der Medienturm. Der Uhrturm mit Schatten. Der Glockenturm vom<br />
Grazer Schlossberg.<br />
Fotos: Sudy<br />
Der Glockenturm<br />
des Mausoleums.<br />
Menschen helfen Menschen