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fordreport Pensionäre/Engagement<br />
Jubiläum: Club 70 wird 40<br />
Die wichtigste Regel bei den Keglern von<br />
„Club 70“: Wer keinen <strong>Ford</strong> fährt, wird<br />
ausgeschlossen. Das ist allerdings in der<br />
40-jährigen Geschichte des Vereins noch<br />
nie vorgekommen. 14 Mitarbeiter aus der<br />
Y-Halle bei <strong>Ford</strong> in Niehl hatten sich 1970<br />
zusammengetan, um sich vom Alltagsstress<br />
zu erholen und einmal im Monat eine „ruhige<br />
Kugel“ zu schieben. Sieben davon tun dies<br />
bis heute. Vier Mitglieder sind leider verstorben,<br />
drei aus gesundheitlichen Gründen<br />
ausgeschieden. Die „Durchhaltequote“ liegt<br />
Manege frei in Riehl<br />
Engagierte und handwerklich begabte<br />
<strong>Ford</strong>ler griffen beim Kölner Zirkus- und Artistikzentrum<br />
(ZAK) unweit des Kölner Zoos, zu<br />
Hammer und Nagel.<br />
16 Mitarbeiter des Vehicle Environment-<br />
Teams aus Merkenich und des Automotive<br />
Safety Offi ce aus Niehl halfen im Zuge eines<br />
Community Involvement-Projekts bei der<br />
Sanierung einer alten Holzhütte. Diese hatte<br />
als Arbeitsstation des Grünfl ächenamtes<br />
gedient und verwitterte ungenutzt auf dem<br />
Zirkusgelände.<br />
Aus der maroden Hütte soll so schnell<br />
wie möglich die neue Werkstatt für Requisitenbau<br />
entstehen. „Bisher lag diese direkt<br />
neben unserem Empfangsraum. Sowohl<br />
Geräusch- als auch Geruchsbelästigung waren<br />
unzumutbar“, so Uwe Schäfer-Remmele,<br />
Geschäftsführer des ZAK. Das ZAK bietet<br />
neben Fortbildungen im Bereich Zirkuspädagogik<br />
auch Kurse, Workshops und zahlrei-<br />
also bei beachtlichen 50 Prozent. Und die<br />
Stimmung ist seit 40 Jahren unverändert:<br />
Hart, aber herzlich. „Wir sagen uns hier<br />
rustikal die Meinung, für sensible Kegler ist<br />
das nichts“, stellt Alterspräsident Gerhard<br />
Schauerte augenzwinkernd klar.<br />
Seitdem Wolfgang Krüll, der jüngste<br />
der Truppe, seinen 70 Geburtstag gefeiert<br />
hat, darf auch er ein Wörtchen mitreden.<br />
Der „Shooting Star“ ist Theo Körner, der<br />
allerdings auch noch in einem anderen<br />
Verein kegelt und daher einmal pro Woche<br />
che Mitmachprojekte<br />
sowie Zeltverleih für<br />
alle Festlichkeiten und<br />
einen Business Circus<br />
für Teambildungs-<br />
Maßnahmen.<br />
An zwei Tagen<br />
arbeiteten die <strong>Ford</strong>ler<br />
eifrig zwischen den<br />
Zirkuswagen auf dem<br />
Areal des ehemaligen<br />
Riehler Freibades. Ein Lkw transportierte<br />
drei Container voll Schutt ab und knapp acht<br />
Stunden später nahm die Außenfassade der<br />
neuen Werkstadt erkennbare Grundzüge an.<br />
Schreinermeister Bert Nowotny aus<br />
Bergisch-Gladbach entwarf die Sanierungspläne<br />
und beschaffte das Material.<br />
„Die Jungs arbeiten echt super. Wir liegen<br />
unglaublich gut in der Zeit“, zeigte sich<br />
der erfahrene Handwerker beeindruckt<br />
FOTOS: K-H. SCHAUN<br />
trainiert. Wer der schönste Kegler ist, bleibt<br />
strittig. Nach wie vor wird das Amt des<br />
Präsidenten jeweils für ein Jahr vergeben,<br />
bei der geheimen Wahl haben sich vorher<br />
die Mitglieder abgesprochen. Jeder kommt<br />
also einmal dran, und der Name wird in die<br />
Keglerglocke eingraviert.<br />
Äußerst fi dele <strong>Ford</strong>-Pensionäre<br />
Nach 40 Jahren ist allerdings auf dem Klangkörper<br />
kein Platz mehr, also hat man einen<br />
zusätzlichen Deckel daran installiert. Weitere<br />
Rituale, die dem Verein der äußerst fi delen<br />
<strong>Ford</strong>-Pensionäre einen gewissen Halt geben:<br />
Der Tagessieger darf die geschmackvolle<br />
Vereins-Medaille bis zum nächsten Treffen<br />
mit nach Hause nehmen und hemmungslos<br />
damit angeben, sehr zur Freude der<br />
Ehefrauen. Wer Geburtstag hat, zahlt 100<br />
Euro in die Kegelkasse, wer die Kugel in der<br />
Kalle versenkt, fünf Cent. Von dem Geld geht<br />
es einmal im Jahr auf Tour, früher länger,<br />
inzwischen sind eher Tagestrips angesagt.<br />
Seinem ehemaligen Arbeitgeber ist der<br />
Club 70 in vielerlei Hinsicht treu geblieben.<br />
Nicht nur bei der Wahl der Fahrzeuge – sehr<br />
angesagt ist der <strong>Ford</strong> C-MAX bei den Herren.<br />
Über die Firmenpolitik ist man besser<br />
informiert als so mancher aktive Mitarbeiter,<br />
heißt es. „Durch die Krise sind wir sehr gut<br />
gekommen.“ „Dass wir die Fiesta-Produktion<br />
in Köln haben, ist Gold wert.“ „Und die<br />
Birgit Behrendt, die packt ja jetzt ihre Koffer<br />
nach Detroit“, erzählen die rüstig-rustikalen<br />
Pensionäre. Verbindung zu <strong>Ford</strong> bestehen<br />
auch durch viele Angehörige, die für das<br />
blaue Oval tätig sind.<br />
von seinen Gehilfen. Diese traten erstmals<br />
einheitlich bei einer solchen Aktion in blauen<br />
T-Shirts mit dem <strong>Ford</strong>-Oval auf.<br />
Der Einsatz lohnte sich: ZAK organisierte<br />
für die Helfer und deren Familien eine<br />
Sondervorstellung und ein Grillfest. Die endgültige<br />
Fertigstellung der Außenfassade ist in<br />
naher Zukunft geplant. Dann werden wieder<br />
eifrige Helfer in ihren blauen T-Shirts bohren,<br />
sägen und hämmern was das Zeug hält.