Zeitschrift für die Mitarbeiter der Ford-Werke GmbH eitschrift für die ...
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Mit den Erdgas-Transits leistete<br />
<strong>die</strong> <strong>Ford</strong> Transport Abteilung<br />
in den vergangenen neun Monaten<br />
echte Pionierarbeit. Die Lieferwagen zogen<br />
täglich bis zu 3 Tonnen Material (zulässiges<br />
Gesamtgewicht des Gespanns: 6,5 Tonnen)<br />
mehrere hun<strong>der</strong>t Kilometer mit einem Hänger<br />
über <strong>die</strong> Autobahnen, um unter an<strong>der</strong>em produktionswichtige<br />
Güter o<strong>der</strong> Fahrzeuge aller<br />
Art „von A nach B“ zu t ransportieren. „Wir<br />
wollten den CNG-Antrieb unter vollem Einsatz<br />
und realen Bedingungen testen“, erläutert<br />
Heinz-Dieter Wappler, Spezialist <strong>für</strong> Nutzfahrzeugtechnik.<br />
„Die Industrie – und beson<strong>der</strong>s<br />
wir als Transport-Organisation – tragen eine<br />
hohe Verantwortung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Umwelt und sind<br />
daher ständig auf <strong>der</strong> Suche nach Fahrzeugen<br />
mit geringem Verbrauch und damit niedrigen<br />
Emissionen“. Dies biete Möglichkeiten, <strong>die</strong><br />
Kosten, aber vor allem auch <strong>die</strong> CO2 Emission<br />
zu senken. „Erdgasfahrzeuge emittieren im Vergleich<br />
zu Benzinern bis zu 25 Prozent weniger<br />
CO2 und bis zu 80 Prozent weniger an<strong>der</strong>er<br />
Emissionen. Hinzu kommt eine erhebliche Geräuschreduzierung<br />
durch leisere Verbrennung,<br />
<strong>die</strong> vor allem bei größeren Fahrzeugen spürbar<br />
wird. Außerdem kostet Erdgas, da steuerlich<br />
begünstigt, nur etwa <strong>die</strong> Hälfte von Benzin<br />
o<strong>der</strong> Diesel.“<br />
Die von <strong>Ford</strong> getesteten <strong>Ford</strong> Transit CNG<br />
haben ihren Einsatz ohne Komplikationen<br />
gemeistert. „Trotz <strong>der</strong> enormen Belastung,<br />
<strong>der</strong> vor allem <strong>die</strong> Motoren und Antriebsstränge<br />
täglich ausgesetzt waren, haben alle<br />
Fahrzeuge ohne nennenswerte Probleme<br />
funktioniert. <strong>Ford</strong> stellt also wirklich robuste<br />
Erdgasfahrzeuge wie den Transit CNG her und<br />
gute Motoren, <strong>die</strong> mit den alternativen Brennstoffen<br />
umgehen können“, so Wappler. Und <strong>die</strong><br />
Emissionsreduzierung stimmt alle Beteiligten<br />
äußerst zufrieden. Für <strong>die</strong> Fahrer bedeutete<br />
<strong>der</strong> Einsatz <strong>der</strong> <strong>Ford</strong> Transit-Erdgasfahrzeuge<br />
zunächst eine gewisse Umstellung. Reiner<br />
Marshall ist einer von ihnen.<br />
Der gelernte Kraftfahrer ist seit 22 Jahren<br />
<strong>für</strong> <strong>Ford</strong> am Steuer und fährt seit sieben<br />
Monaten mit seinem Erdgas-Transit Transportgüter.<br />
Blinkt in seinem Fahrgastraum <strong>die</strong> grüne<br />
LED-Diode neben dem Lenkrad, heißt es <strong>für</strong><br />
ihn: Tanken. „Sobald das Erdgas verbraucht<br />
ist, schaltet das Fahrzeug automatisch auf<br />
Benzin um. Der Motor verbrennt solange Super,<br />
bis man Erdgas nachgetankt hat“, erklärt<br />
Marschel.<br />
Der Standort von CNG-Zapfsäulen bestimmt<br />
den Fahrrhythmus <strong>der</strong> Fahrer, denn je<br />
nach Fahrzeugtyp und <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Tanks<br />
reicht <strong>der</strong> Erdgasvorrat des <strong>Ford</strong> Transit CNG<br />
bis 400 Kilometer weit. „Wir klären im Vorfeld,<br />
wo man auf <strong>der</strong> Route Erdgas tanken kann“,<br />
erläutert Marshall.<br />
Bundesweit gibt es mittlerweile bereits<br />
über 850 Erdgastankstellen. Weitere sind<br />
in Planung o<strong>der</strong> im Bau. An <strong>der</strong> Zapfsäule<br />
selbst fühlt sich <strong>der</strong> Fahrer beinah wie ein<br />
Feuerwehrmann, <strong>der</strong><br />
seinen Leiterwagen<br />
an einem Hydranten<br />
<strong>Ford</strong> Transits geben Gas<br />
Die Fahrzeuge <strong>der</strong> <strong>Ford</strong> Transport Operations Köln legen jährlich<br />
über zwölf Millionen Kilometer auf Europas Autobahnen zurück.<br />
Angesichts des Klimawandels und <strong>der</strong> anhaltenden Diskussionen<br />
über alternative Kraftstoffe liegt gerade auf <strong>die</strong>sem Gebiet ein<br />
Potential, <strong>die</strong> CO2 Emissionen durch Verwendung von Autogas<br />
(LPG) o<strong>der</strong> Erdgas (CNG) zu senken. Von Juli bis März setzte man<br />
daher drei CNG-betriebene <strong>Ford</strong> Transit in <strong>der</strong> Logistik ein und<br />
testete ihre Tauglichkeit erfolgreich im alltäglichen Transport von<br />
schweren Gütern.<br />
andockt. Ein dicker Gummischlauch aus <strong>der</strong><br />
Tanksäule wird vom Fahrer auf den Tankstutzen<br />
aufgesetzt und mit einem Hebel arretiert<br />
o<strong>der</strong> verschlossen. Danach muss man nur<br />
noch auf einen Knopf drücken und warten, bis<br />
<strong>die</strong> Anlage das Gas in <strong>die</strong> Tanks gedrückt hat.<br />
Nach etwa vier Minuten sind <strong>die</strong> Erdgastanks<br />
bis zum Rand gefüllt. Knapp 28 Kilo CNG wurden<br />
mit 200 Bar Druck <strong>für</strong> 27,22 Euro in den<br />
Transit beför<strong>der</strong>t. „Damit können wir bei voller<br />
Beladung etwa 280 Kilometer buchstäblich<br />
lang Gas geben“, so <strong>der</strong> Fahrer.<br />
Inzwischen hat Marshall eine beson<strong>der</strong>e<br />
Aufgabe zu erledigen: Er hat ein fahruntüchtiges<br />
Fahrzeug auf den Hänger geladen. Nun<br />
muss <strong>der</strong> CNG-Transit insgesamt knappe fünf<br />
Tonnen bewältigen, und das Modell zeigt sich<br />
schaltbedürftiger.<br />
„Jemand muss ja den Anfang machen,<br />
wenn wir ökologischer und ökonomischer<br />
fahren wollen. Wir sind stolz, dass wir dazu<br />
gehören“, freut sich Heinz-Dieter Wappler. In<br />
Gesprächen mit den Fahrern tauscht man sich<br />
in <strong>der</strong> Transportabteilung über <strong>die</strong> Erfahrungen<br />
mit den <strong>Ford</strong> Transit CNG aus. Heinz-Dieter<br />
Wappler schmiedet bereits weitere Pläne. So<br />
will man beispielsweise in Kürze Transits mit<br />
Autogas-Antrieb und Ethanol-Antrieb in <strong>der</strong><br />
Praxis testen und sich <strong>für</strong> eine Erdgasleitung<br />
zur neu geplanten Tankstelle hinter dem Pilot<br />
Plant in Köln-Niehl einsetzen. „Mit einer Erdgastankstelle<br />
im Werk könnten wir künftig alle<br />
Dienstfahrzeuge und unseren Besucher-Shuttle<br />
auf den umweltfreundlichen Antrieb umstellen“,<br />
so Wappler. <strong>Ford</strong> wird also auch in Zukunft<br />
weiter richtig Gas geben.<br />
FOTO: F. WEIHS<br />
Mai 2008 11