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Zeitschrift für die Mitarbeiter der Ford-Werke GmbH eitschrift für die ...

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fordreport<br />

SERIE<br />

Von den ehemals 17 Kilometern Regierungsbunker<br />

sind heute noch 200 Meter erhalten.<br />

Der Rest ist zum Schutz <strong>der</strong> Umwelt<br />

vollständig entkernt; es blieb eine Betonröhre,<br />

<strong>die</strong> nicht betreten werden kann. Die 200<br />

Meter reichen allerdings völlig aus, um den<br />

Besucher in <strong>die</strong> Zeit des „Kalten Krieges“ mit<br />

<strong>der</strong> Angst vor einer atomaren Katastrophe zu<br />

entführen.<br />

Als sich <strong>die</strong> Bundesregierung 1913 <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> bestehende Stollenanlage interessierte,<br />

plante man eine Eisenbahnstrecke, um im<br />

Ersten Weltkrieg eine Versorgungsverbindung<br />

vom Ruhrgebiet nach Frankreich zu<br />

ermöglichen. Die Eisenbahnlinie wurde nie<br />

fertig gestellt, stattdessen züchtete man in<br />

den Tunneln Pilze. Im Zweiten Weltkrieg,<br />

ab 1942, richtete das KZ Buchenwald in<br />

den Gewölben eine Außenstelle mit dem<br />

Namen „Lager Rebstock“ ein. Zwangsarbeiter<br />

bauten Bodenanlagen und Fahrzeuge<br />

<strong>für</strong> V-2-Raketen. Nach Endes des Krieges<br />

stand <strong>die</strong> Anlage wie<strong>der</strong> leer und bot ideale<br />

Bedingungen <strong>für</strong> den neuen Bunker: Insgesamt<br />

5,3 Kilometer lange Tunnel, 140 Meter<br />

tief in <strong>der</strong> Erde, geschützt durch eine dicke<br />

Schieferschicht und quasi „vor den Türen <strong>der</strong><br />

Bundesregierung“ in Bonn.<br />

Geschätzte vier o<strong>der</strong> fünf Milliarden<br />

Mark betrugen <strong>die</strong> Kosten <strong>für</strong> den Ausbau,<br />

genaue Zahlen sind immer noch streng<br />

geheim. Nebentrakte, Versorgungsschächte,<br />

Außenanlagen wurden neu angelegt. Weitere<br />

22 Millionen Mark fi elen jährlich an, um<br />

den Bunker zu unterhalten. 190 Menschen<br />

hatten hier ihren festen Arbeitsplatz, um<br />

rund um <strong>die</strong> Uhr im „Fall eines Falles“ bereit<br />

zu sein. 3.000 Menschen, Bundeskanzler,<br />

Präsident, Minister, Richter, Mitglie<strong>der</strong> des<br />

Notparlaments, Militärs, Vertreter <strong>der</strong> Bundesbank<br />

sollten im Stollen 30 Tage überleben<br />

können, um das weitere Schicksal<br />

<strong>der</strong> Bundesrepublik zu planen.<br />

Ausgestattet waren <strong>die</strong><br />

Stollen zwar<br />

karg,<br />

12 1 MMai<br />

Mai M ai 200 22008<br />

00 008<br />

Das Geheimnis<br />

vom Ahrtal<br />

In den 50er Jahren suchte <strong>die</strong> Bundesregierung<br />

<strong>für</strong> Krisensituationen<br />

nach einem „Ausweichsitz <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Verfassungsorgane“. Fündig wurde<br />

sie im Ahrtal bei Ahrweiler. Hier waren<br />

tief im Berg Stollen aus dem Jahr<br />

1913, <strong>die</strong> zu einer riesigen Bunkeranlage<br />

ausgebaut wurden. Nach einer<br />

überaus wechselvollen Geschichte<br />

wurde das Bauwerk in den letzten<br />

Jahren zum Museum umgestaltet.<br />

Der Heimatverein Alt-Ahrweiler übernahm<br />

<strong>die</strong> Trägerschaft, und dank<br />

des ehrenamtlichen Engagements<br />

seiner Mitglie<strong>der</strong> können Besucher<br />

seit März <strong>die</strong>sen Jahres auf eine<br />

historische Zeitreise gehen. Bereits<br />

in den ersten drei Wochen seit <strong>der</strong><br />

Eröffnung kamen über 6.000 Gäste,<br />

um eines <strong>der</strong> ehemals größten<br />

Geheimnisse <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

zu erforschen.<br />

aber umfassend: 600 Innen- und Außentore<br />

verschlossen fünf Trakte atomsicher vor <strong>der</strong><br />

Außenwelt. Die eigene Wasser- und Stromversorgung<br />

war selbstverständlich, genauso<br />

wie aufwändige Belüftungssysteme.<br />

Neben Trakten <strong>für</strong> Maschinen,<br />

Ersatzteile, Tanklager, Lebensmitteln,<br />

also alles, was<br />

zum Überleben

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