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Hausen statt Wohnen – Von der Hart - KOBRA - Universität Kassel

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welches das Maß des Erträglichen für die Umgebung übersteigt, werden sofort Maßnahmen<br />

zur Abwendung o<strong>der</strong> Dämpfung ergriffen. Eines ist jedenfalls ausgeschlossen: Eine Environmentzone<br />

wird niemals für den Durchgangsverkehr geöffnet." (Buchanan, Sir C. 1964: 41)<br />

Buchanan erforscht die Anpassung <strong>der</strong> Alt- und Innenstädte an den PKW-Verkehr und<br />

erstellt gezielt Modelle hierfür. Der PKW-Verkehr wird dabei sehr optimistisch eingeschätzt.<br />

Das Auto ist für Buchanan ein wichtiges Transportmittel mit vielen Vorteilen,<br />

dessen potentieller Bedarf sehr groß ist und in Zukunft noch steigen wird. Die Alt- und<br />

Innenstädte sind diesem Verkehr von morgen aufgrund ihrer Enge nicht gewachsen. Buchanan<br />

versucht daher, einerseits neuen Platz für PKWs zu schaffen, an<strong>der</strong>erseits die<br />

negativen Auswirkungen für Mensch und Umwelt zu reduzieren. Daraus wird die gestalterische<br />

Aufgabe abgeleitet, die Gebäude und Zugangswege rationell anzuordnen und dadurch<br />

"Verkehrszellen" herzustellen. Als Vorbild für diese "Verkehrszellen" wird z. B. die<br />

Bauplanung für Gebäude wie Krankenhäuser herangezogen.<br />

Sowohl für den PKW-Verkehr als auch für die Fußgänger werden daher verschiedene Wegesysteme<br />

angelegt. Über die Innenstädte wird ein neues Straßensystem gelegt. Sinn<br />

dieses Systems ist es, eine "Kanalisierung des Verkehrs" zu erreichen, diesen zu beschleunigen<br />

und zugleich von den Stadtkernen fernzuhalten.<br />

Abb. 36: "Die Bildung von Environmentzonen<br />

könnte damit beginnen, dass eine Anzahl von<br />

Straßen für den Durchgangsverkehr gesperrt<br />

würden, <strong>der</strong> sich dadurch auf den Verteilerstraßen<br />

sammeln würde. Um den Verkehr aus<br />

dem Einkaufszentrum <strong>der</strong> Street Lane zu beseitigen,<br />

müsste eine neue Straße (gestrichelte<br />

Linie) angelegt werden". (Buchanan, Sir C.<br />

1964: 106)<br />

Ein Straßensystem höherer Ordnung trägt<br />

den Durchfahrtsverkehr, sorgt für zügigen<br />

Verkehrsabfluss und dient zur Entlastung<br />

<strong>der</strong> Verkehrszelle. Nur Zubringerstraßen<br />

führen gezielt in diese Zellen. Sie werden<br />

<strong>der</strong>art angeordnet, dass Abkürzungen und<br />

Durchfahrten durch das "Environment"<br />

nicht zugelassen sind. Fußwegenetze und zentrale Fußgängerzonen sichern zusätzlich<br />

geson<strong>der</strong>te Bereiche für Fußgänger.<br />

Kleinste Planungseinheit ist, analog zum Krankenhaus, das "environment", die "Verkehrszelle".<br />

Ziel ist immer, ein "gutes environment" herzustellen, d. h. eine Umgebung<br />

"ohne Verkehrsgedränge und ungefährlich für Kin<strong>der</strong>".<br />

"Wir brauchen Bereiche mit günstigen environmentalen Bedingungen - städtische Räume -, in<br />

denen die Menschen, vor den Gefahren des Kraftverkehrs geschützt, leben, arbeiten, einkau-<br />

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