DIWI 11-1-09.ps
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SCHAUPLATZ<br />
WIRTSCHAFT: NEWS, STORIES UND MEINUNG.<br />
Verbrauchsausgaben steigen:<br />
Wofür wir unser Geld ausgeben<br />
33.591 Euro gibt ein österreichischer Haushalt im Jahr aus<br />
Jedes Jahr sind die jährlichen<br />
Haushaltsausgaben der Österreicher<br />
höher als im Jahr zuvor,<br />
2007 sind es bereits knapp 33.600<br />
Euro. Das sind um 4.700 Euro oder<br />
16 Prozent mehr als noch im Jahr<br />
2000, die wir für den privaten Konsum<br />
aufwenden. Auch 2008 steigen<br />
die Ausgaben vor allem inflations-bedingt<br />
um weitere 3 Prozent,<br />
2009 aber werden sie aus heutiger<br />
Sicht sta-gnieren.<br />
Fixkosten steigen!<br />
Den größten Anteil an den<br />
Haushaltsausgaben hat mit 18 Prozent<br />
der Bereich Ernährung, gefolgt<br />
vom Bereich Wohnen und Verkehr<br />
mit jeweils rund 17 Prozent. Zusammen<br />
mit dem Bereich Energie<br />
machen die Fixkosten somit mehr<br />
als die Hälfte der gesamten Ausga-<br />
ben aus – damit bleiben den Österreichern<br />
rund 42% für den klassischen<br />
Konsum, Gesundheit, Bildung<br />
und Freizeit.<br />
Die Verbrauchsausgaben sind<br />
seit 2000 um 16 Prozent gestiegen,<br />
doch der Einzelhandel kann immer<br />
weniger von den steigenden Geldmitteln<br />
profitieren. Wurden in den<br />
90er Jahren noch rund zwei Drittel<br />
der gesamten Ausgaben im Handel<br />
ausgegeben, so ist es heute weniger<br />
als die Hälfte. Die Österreicher „investieren“<br />
steigende Geldmittel<br />
heute eher in die körperliche und<br />
geistige Gesundheit sowie in Bildung<br />
und Freizeit als in Kleidung<br />
und Accessoires. Besonders stark<br />
gestiegen sind die Ausgaben für<br />
Bildung und Erholung, seit der<br />
Jahrtausendwende um satte 26<br />
Prozent.<br />
VERBRAUCHSABGABEN<br />
Verbrauchsausgaben sind alle<br />
Anschaffungen oder Dienstleistungen<br />
eines privaten Haushalts innerhalb<br />
eines Jahres, unabhängig<br />
davon, ob sie im Einzelhandel, direkt<br />
vom Erzeuger oder im Ausland<br />
erworben wurden.<br />
Die Ausgaben sind nicht gleichzusetzen<br />
mit dem Einkommen der in<br />
einem Haushalt lebenden Personen,<br />
da auch Transferzahlungen,<br />
Sozialleistungen, Konsumkredite,<br />
Erbschaften, etc. für die Verbrauchsausgaben<br />
verwendet werden.<br />
In den Verbrauchausgaben<br />
NICHT enthalten sind Spareinlagen,<br />
Kreditraten, Versicherungen,<br />
Strafen und Gebühren.<br />
Der Arbeitsklimaindex ist in den letzten Monaten deutlich gesunken. Verantwortlich für den Rückgang ist unter anderem der zunehmende<br />
Pessimismus der Arbeitnehmer in Bezug auf die wirtschaftliche Zukunft Österreichs. Besonders Unselbstständige im Bauwesen sind pessimistisch.<br />
Positiv in die Zukunft blicken hingegen Arbeitnehmer in den Bereichen Geld und Versicherung sowie Eisen, Elektro und Metall. Quelle: IFES<br />
PUNKTUM.<br />
MAG. HERBERT<br />
MOTTER<br />
„Die Wirtschaft“ –<br />
Zeitung der<br />
Wirtschaftskammer<br />
Vorarlberg<br />
Wenn nicht jetzt,<br />
wann dann?<br />
Es ist kaum zu glauben, die EU-Finnanzminister<br />
haben sich nach<br />
monatelangen Zwistigkeiten auf eine<br />
echte konjunkturbelebende Maßnahme<br />
geeinigt. Die Krise hat jetzt den<br />
Druck verschärft, nichts unversucht zu<br />
lassen, was der Wirtschaft dienlich sein<br />
könnte. Eine Reduzierung der Mehrwertsteuer<br />
auf Bau- und Dienstleistungen<br />
sowie die Gastronomie hat sofortige<br />
und nachhaltige Auswirkungen auf<br />
die Konjunktur. Doch Vorsicht, noch<br />
hat der Finanzminister das letzte Wort.<br />
Schließlich waren seine bisherigen Vorgänger<br />
auf eine solche Maßnahme<br />
nicht gut zu sprechen und haben sich<br />
aus Furcht vor Steuereinbrüchen stets<br />
gegen eine Mehrwertsteuersenkung<br />
ausgesprochen.<br />
Nun ist deren Gegnern ein wesentliches<br />
Argumentarium abhanden gekommen,<br />
denn die EU hat Einigkeit<br />
bekundet. Während bei der gerade<br />
beschlossenen Steuerreform zu befürchten<br />
ist, dass diese Gelder in Erwartung<br />
auf ein Ende der Krise dem<br />
Sparbuch zugute kommen, sind bei<br />
einer Mehrwertsteuersenkung positive<br />
Effekte bei der Beschäftigung und der<br />
Nachfrage zu erwarten.<br />
Seit Jahren fordert die Wirtschaftskammer,<br />
insbesondere die Sparte Gewerbe<br />
und Handwerk, eine Mwst-Reduzierung.<br />
Besonders im Sanierungsbereich<br />
eröffnen sich dadurch unzählige Chancen<br />
für unsere krisengeschüttelten Unternehmen.<br />
Die Regierung kann nun beweisen, wie<br />
ernst sie es meint mit der Unterstützung<br />
der klein- und mittelständischen<br />
Wirtschaft. Handeln ist jetzt gefragt!<br />
Worauf also warten?<br />
Freitag, 13. März 2009 DIE WIRTSCHAFT 39