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Integration als Chance für Nordrhein-Westfalen und seine Kommunen

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32 | 4. Effektive <strong>Integration</strong>sarbeit33 | 4. Effektive <strong>Integration</strong>sarbeit4. Effektive <strong>Integration</strong>sarbeit4.1 Engagierte VerwaltungsspitzeBereits heute werden in nicht unerheblichem Maße Ressourcen in die <strong>Integration</strong>sarbeitinvestiert. Ob die bisherige <strong>Integration</strong>sarbeit effektiv ist <strong>und</strong> damitdie Ressourcen sinnvoll eingesetzt werden, kann nur beantwortet werden,wenn klar ist, welche Wirkung für welche Zielgruppe erreicht werden soll. Ausschlaggebendist, dass mit den vorhandenen Ressourcen die bestmöglichenErgebnisse erreicht werden. Ergänzend zur fachlichen Ausrichtung der <strong>Integration</strong>sarbeitrichtet sich damit der Blick auf die Wirksamkeit (Effektivität)der <strong>Integration</strong>sarbeit.Neue Ansätze einzuführen, bedeutet Veränderungen anzugehen. Die Entwicklungder <strong>Kommunen</strong> von der bürokratischen Verwaltung hin zu einem modernenDienstleister im öffentlichen Sektor zeigt, dass wesentliche Erfolge nurerreicht werden, wenn sich die Verwaltungsspitze mit der Aufgabe identifiziert<strong>und</strong> die Umsetzung neuer Konzepte nachhaltig einfordert. Auch um die<strong>Integration</strong>sarbeit konzeptionell neu auszurichten <strong>und</strong> neue Konzeptionenkonsequent <strong>und</strong> schnell umzusetzen, ist das Engagement der Verwaltungsspitzeerforderlich.Im ersten Handbuch „<strong>Integration</strong>sarbeit – effektiv organisiert“ wurde einWirkungsmodell vorgestellt, das den Zusammenhang verdeutlicht zwischen:• Wann ist <strong>Integration</strong>sarbeit erfolgreich? (Wirkungsziele)• Wie ist <strong>Integration</strong>sarbeit auszugestalten, um mit den vorhandenenRessourcen wirkungsvolle Ergebnisse zu erreichen? (Erfolgsfaktoren)• Welche Angebote oder Maßnahmen aus welchen Handlungsfeldern tragenzum Erfolg bei? (Handlungsfelder)<strong>Integration</strong> berührt eine Vielzahl kommunaler Handlungsfelder. Folglich müssenbereits innerhalb der Kernverwaltung diverse Organisationseinheiteneingeb<strong>und</strong>en werden, auch wenn dies bisweilen zu Konflikten führen kann.Gewohnheiten <strong>und</strong> gewachsene Strukturen führen oft zu Vorbehalten gegenüberdem „Neuen“ oder „Anderem“. Gleichzeitig beinhaltet dieses Vorgehenaber die <strong>Chance</strong>, durch frühzeitige Informationen Akzente zu setzen <strong>und</strong> durcheindeutige Entscheidungen Konflikte bereits im Vorfeld zu vermeiden.Erfolgsfaktoren effektiver <strong>Integration</strong>sarbeitPotenzielle HandlungsfelderErfolgsfaktorenSoziales <strong>und</strong> SeniorenEngagierteDimensionen der <strong>Integration</strong>VerwaltungsspitzeLebensbedingungenGes<strong>und</strong>heit• Bildungsabschluss• ErwerbstätigkeitStrategisch gesteuert• WohnsituationSpracheWerte <strong>und</strong> Orientierungen• Familiäre OrientierungPartizipativer• IdentifikationProzessWirtschaft <strong>und</strong> Arbeit• IdentitätNeu:InterkulturellesPersonalmanagementNeu:Vernetztes ArbeitenBildung <strong>und</strong> AusbildungJugendKultur <strong>und</strong> ReligionWohnenAuch das Engagement der politischen Führung ist von besonderer Bedeutung.Ihre Aufgabe ist es, den Blick auf die gesamtstädtische <strong>Integration</strong>spolitik zurichten. Nicht einzelne Maßnahmen sind ausschlaggebend, sondern das koordinierteHandeln der kommunalen Akteure. Auf politischer Ebene sind zentraleEntscheidungen zu treffen <strong>und</strong> nach außen zu kommunizieren. Die Politik istverantwortlich für richtungsweisende Entscheidungen <strong>und</strong> muss deren Umsetzungsicherstellen. Den Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürgern gegenüber hat sie Rechenschaftabzulegen, welche Erfolge in der <strong>Integration</strong>sarbeit vorzuweisen sind.Wie kann man <strong>Integration</strong> zum strategischen Thema der Verwaltungsspitzemachen? Zunächst ist <strong>Integration</strong> <strong>als</strong> Schwerpunktthema im Verwaltungsvorstandzu verankern. Auf der einen Seite sind dem Verwaltungsvorstand zielgerichtet<strong>und</strong> kompakt Informationen über die aktuelle Situation sowie diesich abzeichnenden Bedarfe zu vermitteln. Andererseits ist den beteiligtenFührungskräften zu verdeutlichen, was mögliche Aktivitäten sind, wo sichEntscheidungsbedarf zeigt <strong>und</strong> welche Lösungen mit welchen Konsequenzensich anbieten.Soziale Interaktion• Kontakte• Politische PartizipationÖffentlichkeitsarbeitZielgruppenorientierungNeu: Zielorientierungauf individueller ProzessebeneNeu:ÖffentlichkeitsarbeitPolitische TeilhabeInterkultureller DialogUrsprünglich enthielt das Wirkungsmodell vier Erfolgsfaktoren. Projekte imRahmen des Förderprogramms KOMM-IN NRW haben diese Erfolgsfaktorenbestätigt. Sie weisen jedoch ebenfalls auf weitere Faktoren hin, die wesentlichzum Erfolg von <strong>Integration</strong>saktivitäten beitragen. Die Erfolgsfaktoren werdenhier kurz erläutert <strong>und</strong> jeweils um Beispiele aus der Praxis ergänzt. Der Erfolgsfaktorstrategische Steuerung wird in Kapitel fünf dargestellt <strong>und</strong> auf dieBedeutung des Ansatzes eingegangen. In Kapitel sechs wird gezeigt, wie derAnsatz der strategischen Steuerung in der Praxis angewendet werden kann.Beispiel<strong>Integration</strong> wird im kommunalpolitischenHandeln der Stadt Herten <strong>als</strong>strategische Querschnittsaufgabe mitPriorität wahrgenommen. Zu den Aufgabenzählen u. a. die politische Partizipationvon Migranten zu stärken,Dialogplattformen in den Stadtteilenzu schaffen, einen offenen <strong>und</strong> fairenDiskussionsprozess zu gestalten, neueStrukturen aufzubauen sowie den Dialogmit Partnern, wie Wohlfahrtsverbänden,Moscheevereinen, Stiftungen <strong>und</strong> Wohnungsgesellschaftenaufzunehmen. Diedurch Migration entstehenden Aufgabenprüft die kommunalpolitische Führungständig im Hinblick auf neu entstehendeAnforderungen. So ist es konsequent,dass der Bürgermeister den Vorsitz inder Lenkungsgruppe „<strong>Integration</strong>“ innehat<strong>und</strong> dass alle im Rat vertretenenFraktionen auch in der Lenkungsgruppemitarbeiten.

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