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Integration als Chance für Nordrhein-Westfalen und seine Kommunen

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68 | 7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeit69 | 7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeitEinbindung VerwaltungsspitzeSehr viele Projekte werden innerhalb der <strong>Kommunen</strong> von der Verwaltungsspitzemitinitiiert oder von diesen mitbefördert. Dadurch haben die Projekte einenenormen Stellenwert bei der Umsetzung <strong>und</strong> die Projektverantwortlichen erhaltenbei Schwierigkeiten im Projektverlauf den notwendigen Rückhalt.Einbindung AusländerbehördenDie Einbindung der Ausländerbehörden war innerhalb der Programmkonzeptiongefordert. Viele Projekte stellen dies im Nachhinein <strong>als</strong> wichtigen Aspektheraus, weil die Ausländerbehörden wie geplant einen anderen Stellenwert inder <strong>Integration</strong>sarbeit bekommen. Zudem vernetzen sie sich enger mit denweiteren Verwaltungen, den Migrantenselbstorganisationen <strong>und</strong> anderen Trägernvon <strong>Integration</strong>smaßnahmen. Dadurch werden die gesamten Angeboteenger gekoppelt <strong>und</strong> die Akzeptanz der Aufgabenwahrnehmung der Ausländerbehördesteigt.Einbindung <strong>Integration</strong>sräte, Ausländerbeiräte, <strong>Integration</strong>sausschüsse<strong>und</strong> politischer GremienNahezu in allen Projekten kann festgestellt werden, dass die Einbindungvon <strong>Integration</strong>sausschüssen, <strong>Integration</strong>sräten, Migrationsräten sowie vonpolitischen Gremien für einen positiven Projektverlauf eine große Bedeutungbesitzt. Dies muss in der Regel nicht heißen, dass die Projekte im Rat oderHauptausschuss thematisiert werden (was allerdings häufig vorkam), aberdie Beschäftigung mit den Themen in den Fachausschüssen <strong>und</strong> die Informationen<strong>und</strong> Abstimmungsprozesse in den Fraktionen trugen sehr viel zu einerpositiven Strukturierung sowie zur Akzeptanz des Projektgeschehens <strong>und</strong> derNeuausrichtung bei.Einbindung MigrantenselbstorganisationenDieser Sachverhalt der Einbeziehung integrationsrelevanter Akteure ist nichthoch genug einzuschätzen. In der Mehrzahl der Projekte kam es den Projektverantwortlichendarauf an, nicht mehr über, sondern mit den Menschen mitZuwanderungsgeschichte zu sprechen. Auf diesem Wege konnten nicht nurBedarfe ermittelt, sondern gleichzeitig die Migrantenselbstorganisationen<strong>und</strong> andere Akteure <strong>und</strong> Träger stärker in die weitere <strong>Integration</strong>sarbeit der<strong>Kommunen</strong> eingeb<strong>und</strong>en werden. Damit sind sie vielfach <strong>als</strong> Partizipierende<strong>und</strong> Handelnde in die strategische Steuerung der Kommune involviert, führenMaßnahmen aus <strong>und</strong> haben Multiplikationsfunktionen inne.Vernetzung Politik, Verwaltung <strong>und</strong> PraxisDas gleiche gilt für die Vernetzung der Politik, Verwaltung <strong>und</strong> Praxis. In vielenProjekten wurden enge Arbeitskontakte zwischen den unterschiedlichenAkteuren in den Städten <strong>und</strong> Kreisen initiiert, die sich mit dem Thema <strong>Integration</strong>befassen <strong>und</strong> somit die Arbeit der Projekte vorantreiben <strong>und</strong> nach außentragen. <strong>Integration</strong> wird damit zum Querschnittsthema <strong>und</strong> bezieht zudemeine Reihe von Akteuren in die Prozesse ein.Einige <strong>Kommunen</strong> sehen bereits jetzt die Notwendigkeit, mit gezielten Maßnahmendafür zu sorgen, dass zwischen den vorhandenen Netzen Austauschprozessestattfinden, um die Erkenntnisse in anderen Bereichen nutzbar zumachen. Dazu wurde z. B. ein „Metanetzwerk“ geschaffen, das die Prozessekoordinieren soll.Neutrale ModerationIn vielen Projekten wurde eine externe oder neutrale Moderation eingesetzt,was sich vor allem im Bereich der Vernetzung <strong>und</strong> der Angebotsstrukturierung<strong>als</strong> richtungsweisend <strong>und</strong> akzeptanzfördernd erwies. Dadurch konnte mitder häufig bestehenden Konkurrenzsituation aktiv umgegangen werden <strong>und</strong>die Träger leichter auf eine gemeinsame Ausrichtung bzw. Spezifizierung aufbestimmte Kontexte festgelegt werden. Im Bereich der Konferenzen war dieneutrale Moderation förderlich für eine breite Diskussion <strong>und</strong> die Festlegungvon allgemeinverbindlichen Zielen. Die neutrale Moderation wurde in vielenFällen entweder an externe Institutionen oder Wissenschaftlerinnen <strong>und</strong> Wissenschaftlervergeben oder von der Stadt bzw. dem Kreis selbst übernommen.Hierzu wurden dann speziell in Moderationstechniken ausgebildete kommunaleMitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter für die Projekte ausgewählt.B. SteuerungBedarfsorientierung <strong>und</strong> PriorisierungImplizit ist bereits angesprochen worden, dass die <strong>Kommunen</strong> die Projektedazu nutzen, um z. B. durch die Einbeziehung der Migrantenselbstorganisationenbzw. durch Auswertung statistischer Daten die Angebote stärker aufdie vorhandenen Bedarfe zu beziehen bzw. diese zu erkennen. Dies ist in einerVielzahl der untersuchten Projekte gelungen. Ausgehend von dieser Erkenntniswurden in vielen Projekten Handlungsfelder priorisiert. Dies geschahinsbesondere vor dem Hintergr<strong>und</strong> der z. T. angespannten Haushaltslage inden <strong>Kommunen</strong>. Das Vorgehen führt dazu, dass die Themen, die zum einendrängend sind zum anderen aber mit dem Auflegen von einzelnen kurzfristigenMaßnahmen verbessert werden können, in den Fokus rücken, was zukonkreten <strong>und</strong> kontinuierlichen Angebotsstrukturen führt. Weiterhin werdenZielsetzungen festgelegt, in welchen weiteren Feldern Anstrengungen in welcherWeise geplant werden können. In diesem Zusammenhang wurden vielfach<strong>Integration</strong>skonferenzen unter Beteiligung einer großen Anzahl von Akteurendurchgeführt.KontinuitätInnerhalb der <strong>Integration</strong>skonferenzen <strong>und</strong> anderen Steuerungsmaßnahmendurch die <strong>Kommunen</strong> konnte festgestellt werden, dass die Anstrengungensich darauf beziehen, bestehende Angebote zu strukturieren <strong>und</strong> aufeinanderzu beziehen. Die <strong>Kommunen</strong> haben diese Anforderung umgesetzt <strong>und</strong> die<strong>Integration</strong>sarbeit strukturiert <strong>und</strong> aufeinander abgestimmt. Es stehen dabeiweniger die Auflegung neuer Einzelmaßnahmen im Fokus, sondern die sinnvolleBündelung <strong>und</strong> gegenseitige inhaltliche <strong>und</strong> zeitliche Verknüpfung von<strong>Integration</strong>smaßnahmen.Sicherung der NachhaltigkeitVon besonderer Bedeutung ist die langfristige Absicherung der Projekterfolge.Dies wurde in manchen Projekten dadurch erreicht, dass in den Projekten erarbeiteteMaßnahmen <strong>und</strong> Bausteine nach der Etablierung an Dritte übergebenwurden bzw. diese nach der Projektdurchführung mit entsprechenden Aufgabenbetraut wurden. Hierzu haben die <strong>Kommunen</strong> neue Strukturen in derVerwaltung geschaffen <strong>und</strong> konnten darüber hinaus Träger von <strong>Integration</strong>smaßnahmen,Vernetzungen <strong>und</strong> Migrantenselbstorganisationen mit ihren spezifischenFähigkeiten <strong>und</strong> Kenntnissen in die Arbeit einbinden. Dadurch wirdgewährleistet, dass die geschaffenen Strukturen weiter erfolgreich bestehen.

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