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Integration als Chance für Nordrhein-Westfalen und seine Kommunen

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Impressum:HerausgeberMinisterium für Generationen, Familie,Frauen <strong>und</strong> <strong>Integration</strong>des Landes <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>Referat Presse- <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit, KommunikationHorionplatz 140213 DüsseldorfTel. 0211 8618-3152Fax 0211 8618-53152poststelle@mgffi.nrw.dewww.mgffi.nrw.deErstellt vonAlfred ReichweinKatrin MöltgenStephanie Vogelunter Mitarbeit vonAnja Buchholz<strong>Integration</strong> <strong>als</strong> <strong>Chance</strong> für <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><strong>und</strong> <strong>seine</strong> <strong>Kommunen</strong>Potenziale nutzen – aus Erfahrungen lernenKGSt – Kommunale Gemeinschaftsstelle fürVerwaltungsmanagementStefan BuchholtLandesstelle für Aussiedler, Zuwanderer <strong>und</strong> AusländischeFlüchtlinge in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> in Unna-MassenGestaltungVISIO Kommunikation GmbH, BielefeldDruckWAZ-Druck, Duisburg© 2007/MGFFI 1046Die Druckfassung kann bestellt werden:• im Internet: www.mgffi.nrw.de/publikationen• telefonisch: 01803-100110C@ll-NRW (9 Cent/Min.*)* aus dem Festnetz der Deutschen Telekom AGBitte die Veröffentlichungsnummer 1046 angeben.


2 | Vorwort3 | VorwortVorwort<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> ist das B<strong>und</strong>esland mit der lebendigsten Zuwanderungsgeschichte.Mehr <strong>als</strong> vier Millionen Menschen an Rhein <strong>und</strong> Ruhr haben ihreWurzeln nicht in Deutschland. Die nordrhein-westfälische Landesregierungnimmt ihre Verantwortung für eine erfolgreiche <strong>Integration</strong> ernst. Aus diesemGr<strong>und</strong> gibt es in unserem B<strong>und</strong>esland das einzige <strong>Integration</strong>sministerium; imSommer 2006 wurde hier der 20-Punkte Aktionsplan <strong>Integration</strong> verabschiedet.Mit <strong>seine</strong>r Umsetzung wollen wir einen Beitrag für das friedliche Zusammenlebenin unserer Gesellschaft leisten. Der Ministerpräsident Dr. JürgenRüttgers hat schon in <strong>seine</strong>r Regierungserklärung deutlich gemacht, dass die<strong>Integration</strong> entscheidend ist für den Zusammenhalt der Gesellschaft.<strong>Integration</strong>spolitik hat jetzt in ganz Deutschland an Bedeutung gewonnen<strong>und</strong> wird auf vielen Schultern getragen. Staat <strong>und</strong> Gesellschaft nehmen dieHeraus forderung an, die in der <strong>Integration</strong> Zugewanderter liegt. Der B<strong>und</strong>konzentriert sich auf Kernaufgaben der Erstintegration. Das Land sieht <strong>seine</strong>Verantwortung vorwiegend im Bereich der nachholenden <strong>und</strong> nachhaltigen<strong>Integration</strong>.Umgesetzt <strong>und</strong> mit Leben erfüllt wird <strong>Integration</strong> aber vor Ort, in den 396 <strong>Kommunen</strong>in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>. Ohne die Städte <strong>und</strong> Gemeinden bleibt jede<strong>Integration</strong>spolitik Stückwerk. Es ist ermutigend <strong>und</strong> erfreulich zu sehen, wieviele innovative Ideen in den vergangenen Jahren auf der kommunalen Ebenefür eine bessere <strong>Integration</strong> der Menschen mit Zuwanderungsgeschichte entwickelt<strong>und</strong> umgesetzt worden sind.Unser Programm „Innovation in der kommunalen <strong>Integration</strong>sarbeit“ (KOMM-IN <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>) leistet dazu einen maßgeblichen Beitrag <strong>und</strong> gibtAnstöße für effektivere <strong>Integration</strong>sstrukturen vor Ort. Die Landesregierungwird diese strategische Partnerschaft mit den <strong>Kommunen</strong> fortsetzen. Wirladen auch die Städte <strong>und</strong> Gemeinden zum Mitmachen ein, die noch nichtan diesem Programm teilnehmen.Die Evaluation der bisher durchgeführten Projekte in 49 <strong>Kommunen</strong> zeigt: DasProgramm KOMM-IN ist ein Erfolg. Es wird auch 2007 fortgesetzt. Und da derReformbedarf in den <strong>Kommunen</strong> nach wie vor groß ist, strebe ich an, dass dieMöglichkeiten des ursprünglich auf drei Jahre angelegten Programms bis zumEnde der Legislaturperiode erhalten bleiben.Das Handbuch I „<strong>Integration</strong>sarbeit – effektiv organisiert“ ist ein guter Einstiegfür eine strategische Partnerschaft zwischen Land <strong>und</strong> <strong>Kommunen</strong> bei ihren<strong>Integration</strong>sanstrengungen gewesen. Eine Vielzahl interessanter Innovationenin den <strong>Kommunen</strong> konnten so unterstützt werden:• Viele <strong>Kommunen</strong> erstellen <strong>Integration</strong>skonzepte – vielfach unter breiterBeteiligung.• Menschen mit Zuwanderungsgeschichte erhalten verstärkt Möglichkeiten,ihre Ideen <strong>und</strong> Belange einzubringen.• Das <strong>Integration</strong>smanagement ist über eine strategische Steuerung zumfesten Bestandteil von Kommunalpolitik <strong>und</strong> -verwaltung geworden.• Der Charakter von <strong>Integration</strong> <strong>als</strong> Querschnittsaufgabe mit kommunalerZuständigkeit wird nicht mehr bestritten.Die Wirkung dieser positiven Veränderungen wollen wir mit der vorliegendenPublikation „<strong>Integration</strong> <strong>als</strong> <strong>Chance</strong> für <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> <strong>und</strong> <strong>seine</strong><strong>Kommunen</strong>. Potenziale nutzen – aus Erfahrungen lernen“ nachhaltig fortentwickeln.Das nun vorliegende Handbuch II ist aktualisiert im Hinblick aufdie zwischenzeitlich veränderten gesellschaftlichen <strong>und</strong> politischen Rahmenbedingungen.Neue inhaltliche Themen wie die bessere Nutzung derPotenziale Zugewanderter, die Vernetzung der Akteurinnen <strong>und</strong> Akteure <strong>und</strong>viele Initiativen in der <strong>Integration</strong>sarbeit werden beschrieben <strong>und</strong> bewertet.Erfahrungswissen aus der kommunalen <strong>Integration</strong>sarbeit der letzten Jahre,insbesondere auch aus der Evaluation von KOMM-IN mit guten Praxisbeispielen,sind dargestellt.Die vorliegende Veröffentlichung wird – da bin ich zuversichtlich – den Verantwortlichenin den <strong>Kommunen</strong> bei der Weiterentwicklung der strategischenSteuerung im Bereich der Querschnittsaufgabe <strong>Integration</strong> nützlich sein <strong>und</strong>neue Impulse bieten.Ich wünsche mir, dass unser aller Bemühen Früchte trägt <strong>und</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> auch im Bereich der <strong>Integration</strong> zum Land der neuen <strong>Chance</strong>n wird.Armin LaschetMinister für Generationen, Familie, Frauen <strong>und</strong><strong>Integration</strong> des Landes <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>


4 | Vorwort5 | InhaltsverzeichnisVorwortInhaltB<strong>und</strong>, Länder <strong>und</strong> <strong>Kommunen</strong> können nur gemeinsam die Zukunftsaufgabeder <strong>Integration</strong> von Zugewanderten bewältigen <strong>und</strong> bestehende <strong>Integration</strong>sdefiziteabbauen. Gleichwohl spielen die <strong>Kommunen</strong> bei der <strong>Integration</strong> vonZugewanderten wegen ihrer Nähe zu den Menschen eine ganz entscheidendeRolle. Die konkreten Begegnungen von Menschen mit <strong>und</strong> ohne Migrationshintergr<strong>und</strong>finden in den <strong>Kommunen</strong> statt. Hier werden Erfolge, aber auchdie Ergebnisse misslungener <strong>Integration</strong> unmittelbar spürbar. Eine erfolgreiche<strong>Integration</strong> der Zugewanderten ist für die Städte, Gemeinden <strong>und</strong> Kreisedeshalb von zentralem Interesse. Sie stellt zweifelsfrei eine der großen Herausforderungender Kommunalpolitik dar. Hinzu kommt, dass die deutsche Gesellschafteine schrumpfende Gesellschaft ist. Die Aufnahme <strong>und</strong> <strong>Integration</strong>zugewanderter Menschen wird weiter an Bedeutung gewinnen – spätestensdann, wenn die Wirtschaft ihren Arbeitskräftebedarf ohne Zuwanderung nichtmehr decken kann.Aufgr<strong>und</strong> des vor Ort bestehenden Handlungsbedarfs sind viele <strong>Kommunen</strong>der b<strong>und</strong>espolitischen Diskussion in vielen Fragen der <strong>Integration</strong> voraus.Über ihre <strong>Integration</strong>sbemühungen legen <strong>Integration</strong>skonzepte <strong>und</strong> jährliche<strong>Integration</strong>sberichte vieler <strong>Kommunen</strong> Zeugnis ab. Die <strong>Kommunen</strong> vollbringengemeinsam mit den Kirchen, den Wohlfahrtsverbänden, mit Vereinen <strong>und</strong>Initiativen engagierte Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger in Zeiten stark abnehmenderfinanzieller Handlungsmöglichkeiten mit viel Kreativität <strong>und</strong> Engagementvielfältige <strong>Integration</strong>sleistungen in den unterschiedlichsten Bereichen. Dabeigeht es um Teilhabe der Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten am wirtschaftlichenLeben, um Kontakte <strong>und</strong> Begegnungen <strong>und</strong> besonders um Bildungschancen<strong>und</strong> Sprachkompetenz. Hierzu gehören aber auch die Stadtentwicklungs- <strong>und</strong>Wohnungspolitik <strong>und</strong> die Wirtschafts- <strong>und</strong> Kulturförderung.In dem gemeinsamen Bemühen von B<strong>und</strong>, Ländern <strong>und</strong> <strong>Kommunen</strong> um eine<strong>Integration</strong> von Zuwanderern darf nicht nachgelassen werden. Es ist ein zukunftsweisenderSchritt, dass das Land <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> im Jahr 2005das erste <strong>Integration</strong>sministerium in Deutschland eingerichtet hat.Die kommunalen Spitzenverbände haben die Erarbeitung des vorliegendenHandbuchs durch die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement(KGSt) im Auftrag des Ministeriums für Generationen, Familie,Frauen <strong>und</strong> <strong>Integration</strong> des Landes <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> konstruktiv, aberauch kritisch begleitet. Es gilt, den <strong>Kommunen</strong> eine praktische Hilfestellungfür die Organisation ihrer <strong>Integration</strong>sarbeit an die Hand zu geben. Auf derGr<strong>und</strong>lage ausgesuchter Good-Practice-Beispiele werden Handlungsmöglichkeitenfür die <strong>Kommunen</strong> aufgezeigt, wobei kein Beispiel den idealtypischenWeg abbildet. Die Beispiele sind <strong>als</strong> Anregung <strong>und</strong> Impuls für eine erfolgreiche<strong>Integration</strong> zu verstehen.Dr. Stefan Articus,Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städtetages <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>Dr. Martin Klein,Hauptgeschäftsführer des Landkreistages <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>Dr. Bernd Jürgen Schneider,Hauptgeschäftsführer des Städte- <strong>und</strong> Gemeindeb<strong>und</strong>es <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>1. Zielsetzung des Handbuches2. Rahmenbedingungen <strong>und</strong> aktuelle Entwicklungen2.1 Entwicklung der Zuwanderung2.2 Demographische Entwicklung2.3 Gesellschaftliche Veränderungen2.4 Notwendigkeit einer geschlechterdifferenzierten Perspektive2.5 Bedeutung der Medien2.6 Veränderungen im politisch-administrativen System3. Verständnis von <strong>Integration</strong>3.1 <strong>Integration</strong> <strong>als</strong> partizipativer <strong>und</strong> mehrdimensionaler Prozess3.2 <strong>Integration</strong> <strong>als</strong> Potenzial3.3 Nachholende <strong>und</strong> nachhaltige <strong>Integration</strong>4. Effektive <strong>Integration</strong>sarbeit4.1 Engagierte Verwaltungsspitze4.2 Partizipativer Prozess4.3 Zielgruppenorientierung4.4 Zielorientierung auf individueller Prozessebene4.5 Vernetztes Arbeiten4.6 Öffentlichkeitsarbeit4.7 Interkulturelles Personalmanagement5. <strong>Integration</strong>sarbeit strategisch steuern6. Strategische Steuerung in der Praxis6.1 Wie führen wir eine Bestandsaufnahme durch?6.2 Wie bereiten wir die Ergebnisse auf?6.3 Wie beteiligen wir Betroffene, Mitwirkende <strong>und</strong> Verantwortliche?6.4 Wie erstellen wir ein <strong>Integration</strong>skonzept?6.5 Wie entwickeln wir in einem großen Personenkreis Ziele?6.6 Wie richten wir Organisation <strong>und</strong> Prozesse an unseren Zielen aus?6.7 Wie überprüfen wir die Wirkung unseres Handelns?7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeit7.1 KOMM-IN NRW Programm <strong>als</strong> Element der kommunalen Förderungdurch das Land <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>7.1.1 Programminhalte7.1.2 Förderphasen <strong>und</strong> Projekte7.2 Erfolgsfaktoren <strong>und</strong> Hemmnisse: Ergebnisse der Evaluation7.2.1 Programmtechnische Aspekte7.2.2 Positive Aspekte der Projektumsetzung7.2.3 Hemmende Faktoren7.2.4 Gesamteinschätzung7.3 Praxisbeispiele8. Anlagen8.1 Ansprechpersonen zu den 39 KOMM-IN NRW Projekten8.2 Fragebogen zur Vernetzung <strong>und</strong> Wirkungssteigerung (Stadt Herten)8.3 Fragebogen zur <strong>Integration</strong>sarbeit (Stadt Viersen)8.4 Indikatorenset für die Bestandsaufnahme <strong>und</strong> das Monitoring (KGSt)8.5 Handlungsfelder <strong>Integration</strong>8.6 Idealtypische Vorgehensweise zur Entwicklung eines <strong>Integration</strong>skonzeptes8.7 Literatur- <strong>und</strong> Linkverzeichnis zum Text8.8 Linkverzeichnis zu Förderprogrammen68811141719212727283032333436363839404346475051535557606161626265656671717293939798102105106108112


6 | 1. Zielsetzung des Handbuches7 | 1. Zielsetzung des Handbuches1. Zielsetzung des HandbuchesIm April 2004 erschien kurz nach der Verabschiedung des Zuwanderungsgesetzes„<strong>Integration</strong>sarbeit – effektiv organisiert. Ein Handbuch für <strong>Kommunen</strong>“.Es beschrieb die Situation der <strong>Integration</strong>sarbeit in den <strong>Kommunen</strong><strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>s <strong>als</strong> Flickenteppich: viele gute auch hochwertige Stücke,bei denen jedoch der Zusammenhang fehlte <strong>und</strong> damit die Wirkung unsicherschien.Das Handbuch stellte dieser Situation einen organisatorischen Ansatz entgegen.Die strategische Steuerung der <strong>Integration</strong>sarbeit, die zu mehr Effektivität,das heißt Wirkung bezogen auf den Aufwand, führen sollte.Strategische Steuerung hieß konkret,• den <strong>Integration</strong>szustand in einer Kommune mittels Indikatoren zu messen,• ein <strong>Integration</strong>skonzept mit quantifizierbaren Zielen mit den Zugewandertenzu entwickeln,• Controlling <strong>und</strong> Evaluation durchzuführen, um die Wirksamkeit von Projekten<strong>und</strong> Maßnahmen zu beobachten.Das Handbuch beschrieb weiterhin Organisationslösungen in <strong>Kommunen</strong> <strong>als</strong>gute Beispiele <strong>und</strong> benannte Faktoren, die für den Erfolg der <strong>Integration</strong>sarbeitwesentlich zu sein schienen, zum Beispiel das persönliche Engagement desVerwaltungschefs.Sehr schnell waren beide Auflagen des Handbuches vergriffen. Das Land botzur Unterstützung der Ideen Seminare an <strong>und</strong> schuf dann mit dem ProgrammKOMM-IN NRW (Kommunale Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeit), in demderzeit 49 <strong>Kommunen</strong> gefördert werden, einen weiteren wichtigen Treiber fürdie Modernisierung der <strong>Integration</strong>sarbeit vor Ort.Seither hat kaum ein Thema so an Bedeutung in der politischen Debatte <strong>und</strong>der öffentlichen Wahrnehmung zugenommen wie die <strong>Integration</strong>spolitik. Esexistieren politische Positionserklärungen aller Institutionen, Parteien <strong>und</strong>Verbände auf allen Ebenen des Staates. Es vergeht keine Woche ohne <strong>Integration</strong>skonferenzen,Expertentreffen oder Berichterstattungen in allen Medien.Auf dem ersten <strong>Integration</strong>skongress des Landes in Solingen nannte der erste<strong>Integration</strong>sminister Armin Laschet das Jahr 2006 „einen Wendepunkt in der<strong>Integration</strong>spolitik“.Was ist im Jahr 2007 anders? Die Kapitel zu den Rahmenbedingungen führendieses im Handbuch aus. Deshalb an dieser Stelle nur einige Stichworte:• Es gibt seit Jahren kein quantitatives Zuwanderungsproblem mehr. Die Zahlder Zugewanderten ist kontinuierlich gesunken. Vor diesem <strong>und</strong> dem Hintergr<strong>und</strong>der demographischen Entwicklung <strong>und</strong> einer politischen Klärung imZuwanderungsgesetz wird das Verbleiben der Zugewanderten im „EinwanderungslandDeutschland“ zum Ziel.• Es gibt weiterhin nicht übersehbare qualitative <strong>Integration</strong>sprobleme.• Die Potenziale gelingender <strong>Integration</strong> <strong>und</strong> die Kompetenzen der Zugewandertenrücken aber stärker in den Blick. So formuliert MinisterpräsidentRüttgers „das Gelingen der <strong>Integration</strong> ist für die Zukunft der Gesellschaftentscheidend“.• Die Sichtweise, dass <strong>Integration</strong> nicht „von alleine geht“, sondern Arbeitbedeutet, hat sich durchgesetzt. Damit verb<strong>und</strong>en hat sich „<strong>Integration</strong>spolitik“<strong>als</strong> eigenes Politikfeld etabliert.• Der veränderten Wahrnehmung in Politik <strong>und</strong> Gesellschaft folgten eine Vielzahlbemerkenswerter Aktivitäten, beginnend beim <strong>Integration</strong>sgipfel bei derB<strong>und</strong>eskanzlerin <strong>und</strong> der Islamkonferenz beim B<strong>und</strong>esinnenminister bis zueiner großen Zahl von <strong>Integration</strong>skonferenzen in den <strong>Kommunen</strong>.Dieser starke „politische Rückenwind für <strong>Integration</strong>“ muss auf der lokalenEbene in eine strategische, auf nachhaltige Wirkungen ausgelegte <strong>Integration</strong>sarbeitumgewandelt werden. Dabei zu helfen, ist das Ziel dieses Handbuches II.Dazu werden die Rahmenbedingungen für lokale <strong>Integration</strong>spolitik beleuchtet.Die gesonderte Betrachtung von <strong>Integration</strong>szielen, Erfolgsfaktoren <strong>und</strong>Handlungsfeldern hat sich bewährt. Sie wird aus dem Handbuch I aufgegriffen<strong>und</strong> ergänzt.Viele Empfehlungen im ersten Handbuch basierten auf Annahmen, die aus derExpertensicht plausibel erschienen. Dazu liegen inzwischen aus der Evaluationder KOMM-IN NRW Projekte <strong>und</strong> anderer wissenschaftlicher Arbeiten gesichertereErkenntnisse vor. Deshalb lassen sich Praxisbeispiele vorstellen <strong>und</strong> zurNachahmung empfehlen.Und die Produktinnovation geht weiter. Das Interesse der <strong>Kommunen</strong> an einerTeilnahme am Programm KOMM-IN NRW ist unverändert groß. Das Programmfördert nicht Maßnahmen der <strong>Integration</strong>sarbeit, sondern Organisationsentwicklungsprozesse,die zu innovativen, effektiven <strong>und</strong> effizienten <strong>und</strong> auf nachhaltigeWirkungen ausgelegten Angeboten führen. Es schreibt keine Handlungsfeldervor, sondern bietet örtlich sehr unterschiedlich auszufüllendeHandlungsrahmen an. Voraussetzung für eine Förderung, die immer Anschubcharakterhaben soll, ist ein Projektplan mit definierten Zielen <strong>und</strong> Erfolgsmaßstäbenfür die Evaluation an Meilensteinen.Die in Handbuch I geforderte Netzwerkbildung, das sozialräumlich orientierteArbeiten <strong>und</strong> die direkte Beteiligung von Zugewanderten <strong>und</strong> ihren Organisationensind inzwischen vielerorts praktiziert worden. Ihre Bedeutung <strong>und</strong> Wirksamkeitfür eine erfolgreiche <strong>Integration</strong>sarbeit sind praktisch belegt worden.So können <strong>Kommunen</strong> voneinander lernen <strong>und</strong> Gestaltungsansätze oder Produkte<strong>und</strong> Vorgehensweisen von anderen übernehmen. Die Unterstützung diesesInnovationstransfers ist eines der wesentlichen Ziele des Landes für dienächsten Jahre.Dazu beschreibt dieses Handbuch die Inhalte der KOMM-IN NRW Projekte derbeiden letzten Jahre <strong>und</strong> gibt Hinweise, wie ergänzende Informationen zu erhaltensind.Land <strong>und</strong> <strong>Kommunen</strong> in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> sind gut aufgestellt <strong>und</strong> in einerstrategischen Partnerschaft für die <strong>Integration</strong> verb<strong>und</strong>en, so der Hauptgeschäftsführerdes Deutschen Städtetags Dr. Stephan Articus auf dem ersten<strong>Integration</strong>skongress in Solingen – eine gute Voraussetzung dafür, <strong>Integration</strong><strong>als</strong> <strong>Chance</strong> wahrzunehmen, die Potenziale zu nutzen <strong>und</strong> aus den Erfahrungenzu lernen.


8 | 2. Rahmenbedingungen <strong>und</strong> aktuelle Entwicklungen9 | 2. Rahmenbedingungen <strong>und</strong> aktuelle Entwicklungen2. Rahmenbedingungen <strong>und</strong> aktuelle Entwicklungen2.1 Entwicklung der ZuwanderungEntwicklung der Wanderungen über die Grenze <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>s von 1994 bis 2004Zuzüge abzüglich Fortzüge(Wanderungssaldo)90.000Wanderungen von ausländischen Staatsangehörigen zwischenDeutschland <strong>und</strong> dem Ausland von 1991 bis 2005Die B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland <strong>und</strong> das Land <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> sind seitihrer Gründung Ziel von Wanderungsbewegungen. Insbesondere die Zuwanderungaus dem Ausland hat die Struktur <strong>und</strong> Entwicklung der Bevölkerungwesentlich geprägt.„Zwischen 1955 <strong>und</strong> 2004 sind r<strong>und</strong> 10,6 Millionen Personen netto nachDeutschland gezogen. Damit hatten die Zuwanderungen einen wesentlich größerenEinfluss auf die Entwicklung der Einwohnerzahl in Deutschland <strong>als</strong> dernatürliche Saldo (Geburten abzüglich Sterbefälle)“ (Schulz, S. 23) 1 . Allerdingsist die Zuwanderung ausländischer Staatsangehöriger nach Deutschland inden letzten Jahren stark zurückgegangen <strong>und</strong> stagniert auf niedrigem Niveau.80.00070.00060.00050.00040.00030.00020.00010.0000Herkunfts- bzw. Zielgebiet:AuslandB<strong>und</strong>esgebiet1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 Quelle: LDS NRWTausend1.4001.2001.000800600400200091 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05© Statistisches B<strong>und</strong>esamt Deutschland 2006Zuzüge insgesamtFortzüge insgesamtZuzüge von AsylsuchendenEnde des Jahres 2005 lebten 7.289.000 Ausländerinnen <strong>und</strong> Ausländer inDeutschland. Der Anteil der ausländischen an der Gesamtbevölkerung betrugdamit 8,8 %. 2 Das Land <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> weist mit 1.927.383 Ausländerinnen<strong>und</strong> Ausländer Ende des Jahres 2005 einen Anteil nichtdeutscherBevölkerung von 10,7 % auf, <strong>und</strong> liegt damit über dem B<strong>und</strong>esdurchschnitt. 3Obwohl seit 1996 ein Rückgang der nichtdeutschen Bevölkerung in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> zu verzeichnen ist, übersteigt die Zahl der Zuzüge Nichtdeutschernach <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> auch heute noch die Fortzüge <strong>und</strong> ist damit positiv.Hinweise auf <strong>Integration</strong>sbedarfe in der Bevölkerung sind nicht allein aus derZahl oder dem Wanderungssaldo Nichtdeutscher abzuleiten. Relevant sindvielmehr alle Personen, die über eine Zuwanderungsgeschichte verfügen. Dieskönnen auch Personen sein, die nach dem Gr<strong>und</strong>gesetz Deutsche sind, wie dieseit 1989 zugewanderten Spätaussiedlerinnen <strong>und</strong> Spätaussiedler oder dieseit dem Inkrafttreten des neuen Staatsbürgerschaftsrechtes eingebürgertenEinwohnerinnen <strong>und</strong> Einwohner <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>s.In diesem Zusammenhang sind die Ergebnisse des Mikrozensus 2005 aus<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> von Interesse, weil dieser erstm<strong>als</strong> „Menschen mitMigrationshintergr<strong>und</strong>“ definiert <strong>und</strong> damit über die bislang in den amtlichenStatistiken übliche Abgrenzung von Personen nach Nationalitäten hinausgeht.Er ermöglicht somit, alle „Personen mit Zuwanderungsgeschichte“ statistischzu erfassen. 4Danach verfügen solche Personen über eine Zuwanderungsgeschichte, dieeines oder mehrere der folgenden Merkmale erfüllen:• sie besitzen eine ausländische Staatsangehörigkeit,• sie sind seit 1950 zugewandert <strong>und</strong>/oder• sie haben mindestens ein seit 1960 zugewandertes oder ausländischesElternteil. 5Nach dieser Definition verfügte im Jahr 2005 b<strong>und</strong>esweit etwa jeder fünfte<strong>und</strong> in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> fast jeder vierte Einwohner über eine Zuwanderungsgeschichte,wie das folgende Schaubild zeigt. Die Schnittmengen bildenab, dass verschiedene der genannten Merkmale bei Menschen mit Zuwanderungsgeschichtegleichzeitig erfüllt sein können. 64 Die Begriffe „Menschen mit Zuwanderungsgeschichte“, „Menschen mit Migrationshintergr<strong>und</strong>“,1Detaillierte Literaturangaben befinden sich im Literaturverzeichnis am Ende dieses Handbuches.2 Vgl. www.destatis.de [Zugriff am 12.9.06].3 Vgl. www.lds.nrw.de [Zugriff am 12.9.06].„Zuwanderinnen <strong>und</strong> Zuwanderer“ sowie „Zugewanderte“ werden hier synonym verwendet.5 Vgl. www.destatis.de/presse/deutsch/pk/2006/mikrozensus_2005i.pdf[S. 73 Zugriff am 3.1.07].6 Vgl. www.lds.nrw.de [Zugriff am 15.8.06]; (www.destatis.de/presse/deutsch/pk/Mikrozensus2005_Statement_Hahlen.pdf [Zugriff am 12.9.06]).


10 | 2. Rahmenbedingungen <strong>und</strong> aktuelle Entwicklungen11 | 2. Rahmenbedingungen <strong>und</strong> aktuelle EntwicklungenPersonen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> Anfang 20052.2 Demographische EntwicklungPersonen mit ausländischer Staats-Personen, die seit 1950 zugewandert sindDie demographische Entwicklung Deutschlands ist neben der Zuwanderungdurch zwei zentrale Entwicklungslinien gekennzeichnet:angehörigkeit (1,96 Millionen)231.000935.000(2,46 Millionen)• den Geburtenrückgang <strong>und</strong>• die steigende Lebenserwartung <strong>und</strong> Alterung.Personen mit mindestens einemzugewanderten Elternteil (2,25 Millionen)516.000924.000275.000530.000719.000Die Geburtenrate in der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland ist gesunken <strong>und</strong> bewegtsich seit drei Jahrzehnten auf niedrigem Niveau, was zu einer Abnahme derBevölkerung führt. Dadurch sind die Weichen für einen langfristigen Bevölkerungsrückganggestellt. Gleichzeitig ist die durchschnittliche Lebenserwartungseit den fünfziger Jahren deutlich angestiegen, so dass der Anteil alter bzw.älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung steigt. Folge ist eine gr<strong>und</strong>sätzlicheAlterung der Bevölkerung in Deutschland. „Wir haben es <strong>als</strong>o mit einerBevölkerungsexplosion der Älteren <strong>und</strong> einer Bevölkerungsimplosion derJüngeren zu tun“ (Birg, S. 11).B<strong>und</strong>esweit war 2005 ein leichter Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen. Dieserist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass es 143.000 mehr Sterbefälle<strong>als</strong> Geburten gab. Trotz des Zuwanderungsüberschusses von 79.000 Personenkonnte das Geburtendefizit nicht ausgeglichen werden. 9Quelle: LDS NRW; Mikrozensus 2005/Zugriff 15.8.06In einigen <strong>Kommunen</strong> in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> <strong>und</strong> in einer Vielzahl von Stadtteilenliegt die Anzahl der Menschen mit Zuwanderungsgeschichte nach Angabender Kommunalverwaltungen deutlich höher. 7 Allerdings war die interkommunaleVergleichbarkeit der Daten bisher nicht gegeben, weil teilweisevon unterschiedlichen Definitionen für den Personenkreis der Zugewandertenausgegangen wurde. Mit der Definition, die das Landesamt für Statistik mitdem Mikrozensus 2005 gegeben hat, ist erstm<strong>als</strong> die Basis für eine landesweitvergleichende Statistik im Hinblick auf Menschen mit Zuwanderungsgeschichteauf lokaler Ebene geschaffen worden.Die Bevölkerungszahl <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>s sinkt seit 2004 ebenfalls <strong>und</strong> istim ersten Halbjahr 2006 weiter zurückgegangen: Am 30. Juni 2006 hatte dasbevölkerungsreichste B<strong>und</strong>esland 18.039.847 Einwohnerinnen <strong>und</strong> Einwohner;das waren 18.258 weniger <strong>als</strong> Ende 2005. Zwar zogen auch in den erstensechs Monaten dieses Jahres mehr Menschen nach <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> <strong>als</strong>das Land verließen, jedoch reichte der „Wanderungsgewinn“ von gut 2.700Personen nicht aus, um den „Sterbefallüberschuss“ von etwa 21.000 auszugleichen.10Die Möglichkeit, Menschen mit Zuwanderungsgeschichte statistisch zu erfassen,macht zudem deutlich, wie hoch die Zahl der Zugewanderten in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> tatsächlich ist <strong>und</strong> dass sich – rein quantitativ betrachtet – weitausmehr <strong>Integration</strong>sbedarfe ergeben <strong>als</strong> lange Zeit vermutet. Darüber hinauszeigt sich, dass es sich bei den Menschen mit Zuwanderungsgeschichte umeine sehr heterogene Bevölkerungsgruppe handelt, die sehr unterschiedlicheAnsätze der <strong>Integration</strong> <strong>und</strong> der „nachholenden“ <strong>Integration</strong> erfordert. DasGeschlechterverhältnis innerhalb der nicht-deutschen Bevölkerung – sowohlauf B<strong>und</strong>esebene <strong>als</strong> auch im Land <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> – ist prozentual betrachtetrelativ ausgewogen. In <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> liegt der Frauenanteil ander nichtdeutschen Bevölkerung im Jahr 2005 bei 48,6 %. 87 Vgl. dazu auch die Ergebnisse der Sozialberichterstattung des Zentrums für interdisziplinäreRuhrgebietsforschung der Universität Bochum:www.sozialberichterstattung.de, www.ruhr-uni-bochum.de/zefir/.8 Vgl. www.lds.nrw.de/statistik/datenangebot/daten/b/struktur/r311ausl.html.9 Vgl. www.destatis.de/presse/deutsch/pm2006/p2920021.html [Zugriff am 5.11.06].10 Vgl. www.lds.nrw.de [Zugriff am 5.11.06].


12 | 2. Rahmenbedingungen <strong>und</strong> aktuelle Entwicklungen13 | 2. Rahmenbedingungen <strong>und</strong> aktuelle EntwicklungenAuch zukünftig ist mit einem weiteren Bevölkerungsrückgang in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> zu rechnen, wie aus der aktuellen Bevölkerungsvorausberechnunghervor geht. 11Altersstruktur der deutschen <strong>und</strong> nicht-deutschen Bevölkerung in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> in 2000Bevölkerungsvorausberechnung für <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>In % des jeweiligenBevölkerungsteils1502,51402,01301,51201,01100,5Deutsche10090Entwicklung in denHauptaltersgruppen(Messziffer 2005 = 100)0unter1 Jahr10 20 30 40 50 60 70 80 90AltersjahreNicht-deutsche80Personen im Rentenalter(65 u. mehr Jahre)Quelle: ZEFIR70602005 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050Personen im Erwerbsalter(20 bis 65 Jahre)Kinder <strong>und</strong> Jugendliche(unter 20 Jahre)Auf der lokalen Ebene gestaltet sich die demographische Entwicklung sehrunterschiedlich, so dass lediglich einige Trends genannt werden können (vgl.dazu ausführlicher Möltgen, S. 227-248):Quelle: LDS NRWTrotz des Rückganges der Bevölkerung sowie sinkender Zuwanderungszahlen<strong>und</strong> der schrittweisen Angleichung der Geburtenzahl bei Zugewanderten andas niedrige Niveau der deutschen Bevölkerung, wird der Anteil der Menschenmit Zuwanderungsgeschichte in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> insbesondere aufgr<strong>und</strong>der günstigen Altersstruktur weiter wachsen.• Städte sind im Vergleich zu den eher ländlich geprägten Kreisen in besonderemMaße vom Bevölkerungsrückgang betroffen. Bedenkt man, dass dieFamilie im städtischen Ballungskern heute die Lebensform einer schrumpfendenMehrheit ist <strong>und</strong> die Kinderlosen vor allem in den Städten leben, wirdsich dieser Trend fortsetzen.• Junge Erwerbstätige im Alter zwischen 20 <strong>und</strong> 40 Jahren werden von attraktivenRegionen angezogen, so dass in den Schrumpfungsgebieten vor allemÄltere zurückbleiben.• Kernstädte weisen in der Regel die höchsten Anteile Zugewanderter auf.In einigen Stadtteilen liegt der Anteil der Menschen mit Zuwanderungsgeschichtebereits heute bei 50 %. Es ist davon auszugehen, dass der Anteilder Zugewanderten in den kreisfreien Städten <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>s deutlichsteigt.• Insbesondere die Großstädte sind durch eine zunehmende Segregationgekennzeichnet. Dabei treffen ethnische, soziale <strong>und</strong> demographischeSegregation zusammen: Wo die meisten Zugewanderten leben, leben diemeisten Kinder <strong>und</strong> dort ist die Armut am größten. 1211 Vgl. www.lds.nrw.de/statistik/datenangebot/daten/b/r311prog.html [Zugriff am 5.11.06].12 Vgl. dazu die Ergebnisse der Sozialberichterstattung ZEFIR: www.sozialberichterstattung.de <strong>und</strong>www.ruhr-uni-bochum.de/zefir/.


14 | 2. Rahmenbedingungen <strong>und</strong> aktuelle Entwicklungen15 | 2. Rahmenbedingungen <strong>und</strong> aktuelle Entwicklungen2.3 Gesellschaftliche VeränderungenDie hohe gesellschaftliche <strong>und</strong> gesellschaftspolitische Aktualität der <strong>Integration</strong>wird neben den statistischen Analysen an verschiedenen Veränderungen<strong>und</strong> Trends in der Zivilgesellschaft deutlich.Die Auseinandersetzung mit den Themen Zuwanderung <strong>und</strong> <strong>Integration</strong> steigt.Gleichzeitig ist das „öffentliche“ Bewusstsein im Hinblick auf die Menschenmit Zuwanderungsgeschichte offenbar differenzierter <strong>und</strong> kritischer geworden,wie sich beispielsweise an folgenden Entwicklungen zeigt:• Das Inkrafttreten des Zuwanderungsgesetzes zum 1. Januar 2005 hat eineöffentliche Debatte darüber ausgelöst, welchen Herausforderungen sichDeutschland <strong>als</strong> Einwanderungsland stellen muss. Gleichzeitig werden imZusammenhang mit der Umsetzung des Zuwanderungsgesetzes verstärktAnforderungen an Menschen mit Zuwanderungsgeschichte formuliert. 13• Ergebnisse internationaler Vergleichsstudien zum Bildungssystem wie IGLUoder PISA dokumentieren, dass in Deutschland stärker noch <strong>als</strong> anderswoder sozioökonomische Status der Familie entscheidend für die Bildungschancender Kinder ist <strong>und</strong> dass die B<strong>und</strong>esrepublik ein Schlusslicht darstellt,wenn es um die Förderung der Kinder mit Zuwanderungsgeschichtegeht. In der möglichst frühzeitigen Förderung der Sprachkompetenz <strong>und</strong>der Verbesserung der Bildungschancen von zugewanderten Kindern <strong>und</strong>Jugendlichen wird daher ein wesentlicher Erfolgsfaktor für eine gelingende<strong>Integration</strong> gesehen.• Dass Deutschland ein Einwanderungsland <strong>und</strong> <strong>Integration</strong> notwendig ist,wird von dem Großteil der Zivilgesellschaft nicht mehr in Frage gestellt.Gleichzeitig besteht eine gewisse Skepsis in Bezug auf die bisherigen Ansätzeder <strong>Integration</strong> (vgl. Bade, S. 5).• Im Zusammenhang mit den Vorfällen an der Rütli-Schule in Berlin-Neukölln,dem Mord an dem niederländischen Filmemacher Theo v. Gogh, aber auchder Gewaltwelle in den französischen Banlieues <strong>und</strong> den Anschlägen vonMadrid <strong>und</strong> London rückt die Frage der Wirksamkeit der bisherigen <strong>Integration</strong>spolitik<strong>und</strong> deren Bedeutung für die Gesellschaft in das Blickfeld derÖffentlichkeit.• Es wird zunehmend erkannt, dass es sich bei Menschen mit Zuwanderungsgeschichtenicht um eine homogene Gruppe handelt <strong>und</strong> sich die „Zuwanderergesellschaft“im Hinblick auf Herkunft, Ursachen der Wanderung, Zieleder Wanderung etc. sehr differenziert darstellt. Für die unterschiedlichenGruppen von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte bestehen verschiedene<strong>Integration</strong>sbedarfe <strong>und</strong> -politiken, die von verschiedenen Akteuren inB<strong>und</strong>, Land <strong>und</strong> <strong>Kommunen</strong> verantwortet <strong>und</strong> erbracht werden müssen. Soliegt beispielsweise die Verantwortung für die Erstzuwanderer beim B<strong>und</strong>,während die <strong>Kommunen</strong> eine Aufnahmeverpflichtung für Spätaussiedlerinnen<strong>und</strong> Spätaussiedler <strong>und</strong> Menschen mit jüdischer Zuwanderungsgeschichtehaben.13 Beispielsweise im Hinblick auf die Sprachkompetenz, die Auseinandersetzung mit dem politischenSystem der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland sowie der hiesigen Kultur <strong>und</strong> Geschichte oder dasBekenntnis zu unseren freiheitlich-demokratischen Gr<strong>und</strong>werten;Vgl. z.B. Verfassungsschutzbericht des Landes <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> über das Jahr 2005 oderPositionspapier der B<strong>und</strong>esvereinigung der kommunalen Spitzenverbände zum <strong>Integration</strong>sgipfelam 14.7.06.• <strong>Integration</strong> wird nicht mehr ausschließlich <strong>als</strong> eine Aufgabe des Staates,sondern <strong>als</strong> Herausforderung wahrgenommen, die Staat <strong>und</strong> Gesellschaftgleichermaßen fordert. Wie die Rollenverteilung der einzelnen staatlichen<strong>und</strong> gesellschaftlichen Akteure im Hinblick auf die verschiedenen Handlungsfelder<strong>und</strong> „Zuwanderer-Communities“ ausgestaltet werden soll, wirdaktuell diskutiert.Bei aller kritischen <strong>und</strong> rationalen Auseinandersetzung der Zivilgesellschaft,sind der persönliche Erfahrungshintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> die subjektive Betroffenheitwesentlich für die Bewertung der Zuwanderung <strong>und</strong> der Inte-gration sowie fürden Umgang mit Zugewanderten. Diese Faktoren können – unterstützt durchdie Berichterstattung in den Medien – dazu führen, dass deutliche Unterschiedezwischen tatsächlichen Entwicklungen <strong>und</strong> der subjektiven Wahrnehmungentstehen.In folgender Weise unterscheidet sich die „gefühlte“ von der tatsächlichen Zuwanderung:Während die absolute Zahl an Zugewanderten nach Deutschlandin den letzten Jahren deutlich gesunken ist, bleibt die „gefühlte“ Zuwanderungunverändert auf hohem Niveau. Diese Diskrepanz erklärt sich B<strong>und</strong>esinnenministerWolfgang Schäuble so: „Wir haben mehr eine gefühlte Zuwanderung<strong>als</strong> eine tatsächliche Zuwanderung. Und das liegt vor allem daran, dass dieKinder oder Enkel der früheren Zuwanderinnen <strong>und</strong> Zuwanderer, die hier geboren<strong>und</strong> aufgewachsen sind, zum Teil nicht so integriert sind, wie wir uns dasvorgestellt haben“. 14 Offenbar hat die Diskussion um das Zuwanderungsgesetzden Eindruck verstärkt, dass der Anteil der Zugewanderten, die in Deutschlandleben, deutlich höher ist <strong>als</strong> es viele bisher vermutet haben.Darüber hinaus treten die „Grenzen der <strong>Integration</strong>sbereitschaft“ in der Gesellschaftdeutlich hervor <strong>und</strong> zeigen sich in unterschiedlicher Ausprägung <strong>und</strong>Intensität:• Der Konflikt- <strong>und</strong> Gewaltforscher Wilhelm Heitmeyer attestiert unserer Gesellschaftin einer Langzeitbeobachtung zur „Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“15 zunehmende Desintegrationstendenzen. Die aktuelle Analyseder feindseligen Mentalitäten gegenüber schwachen Gruppen zeigt, dasssowohl die Fremdenfeindlichkeit <strong>als</strong> auch die Islamfeindlichkeit unübersehbarzugenommen haben, während die erhobenen Werte für Antisemitismusseit 2002 zurückgegangen sind (vgl. Heitmeyer, S. 21 f.).• Diese Tendenz kann durch die Ergebnisse der aktuellen Shell-Jugendstudie2006 bestätigt werden. Obwohl die Forscher die Jugendlichen nach wie vor<strong>als</strong> eine eher tolerante Bevölkerungsgruppe bezeichnen, dominiere bei derMehrheit der Jugendlichen inzwischen eine ablehnende Haltung hinsichtlichdes Zuzugs von Zuwanderinnen <strong>und</strong> Zuwanderern nach Deutschland. 1614 Vgl. www.bmi.b<strong>und</strong>.de/nn_662956/Internet/Content/Nachrichten/Reden/2006/05/BM_Internationale_Koordinaten_Zuwanderungs_<strong>und</strong>_<strong>Integration</strong>spolitik.htm [Zugriff am 25.9.06].15 Ziel der Studie, die zwischen 2002 <strong>und</strong> 2012 durchgeführt wird, ist es, das Ausmaß <strong>und</strong> dieEntwicklung des Syndroms menschenfeindlicher Einstellungen (Rassismus, Antisemitismus,Fremdenfeindlichkeit, Heterophobie, Islamphobie, Etabliertenvorrechte) in der Bevölkerung derB<strong>und</strong>esrepublik Deutschland im Zeitverlauf zu analysieren <strong>und</strong> auf der Basis sozialpsychologischer<strong>und</strong> soziologischer Konzepte zu erklären, vgl. www.uni-bielefeld.de/ikg/projekt_gmf-survey.htm[Zugriff am 25.9.06].16 Vgl. www.shell.com/home/Framework?siteId=de-de&FC2=/de-de/html/iwgen/leftnavs/zzz_lhn12_6_0.html&FC3=/de-de/html/iwgen/about_shell/Jugendstudie/2006/Jugendstudie2006_start.html [Zugriff am 25.9.06].


16 | 2. Rahmenbedingungen <strong>und</strong> aktuelle Entwicklungen17 | 2. Rahmenbedingungen <strong>und</strong> aktuelle Entwicklungen• Schließlich machen sowohl die Ergebnisse von Kommunal- <strong>und</strong> Landtagswahlenin diversen B<strong>und</strong>esländern <strong>als</strong> auch der Anstieg der Zahl rechtsextremerGewalttaten in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> im Jahre 2005 um 16 % (vgl.Verfassungsschutzbericht des Landes <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> über das Jahr2005, S. 25) deutlich, dass Rechtsextremismus <strong>und</strong> Fremdenfeindlichkeitnach wie vor eine der größten gesellschaftspolitischen Herausforderungenfür die freiheitliche Demokratie darstellen <strong>und</strong> somit unsere besondereAufmerksamkeit erfordern.Dem stehen Tendenzen zur „Normalisierung“ der Einstellung zu Deutschlandgegenüber. So zeigte sich beispielsweise im Zusammenhang der Fußball-Weltmeisterschaft ein veränderter Umgang mit politischen Symbolen wie derdeutschen Fahne sowohl bei Deutschen <strong>als</strong> auch bei Menschen mit Zuwanderungsgeschichte.Außenminister Frank-Walter Steinmeier sprach in diesemZusammenhang von einer „Selbstverwandlung“ der Deutschen <strong>und</strong> sagte, dieWeltmeisterschaft habe Deutschland neues Ansehen eingebracht (vgl. FAZ10.7.06) 17 . B<strong>und</strong>espräsident Horst Köhler äußerte: „Man sieht auch, dass wiruns zu unserer Fahne bekennen, ohne dass wir daraus jetzt eine politischeGroßaktion eines neuen Nationalismus machen. Die Menschen <strong>und</strong> das Publikumhaben uns gezeigt, was guter Patriotismus ist“ (FAZ 10.7.06). 18• Sie kann zur Abgrenzung nicht nur gegenüber der aufnehmenden Gesellschaft,sondern auch innerhalb der „Zuwanderergesellschaft“ führen <strong>und</strong>birgt daher die Gefahr des Rückzugs in die eigene (Sub-)Kultur (vgl. dazuauch Strohmeier).Wesentlich ist daher eine spezifische Ausgestaltung der <strong>Integration</strong>sarbeit fürverschiedene Zuwanderergruppen, die den jeweiligen kulturellen UnterschiedenRechnung trägt <strong>und</strong> auf der örtlichen Ebene ansetzt. Dabei gilt es auch,alters- <strong>und</strong> geschlechtsspezifische Besonderheiten zu berücksichtigen.Bei aller Heterogenität innerhalb der „Zuwanderergesellschaft“ manifestierensich in einigen Bereichen Unterschiede zwischen den Zugewanderten <strong>und</strong> derAufnahmegesellschaft. Beispielhaft ist der Bereich der politischen Partizipationzu nennen. So liegt die Wahlbeteiligung bei Menschen mit Zuwanderungsgeschichtedeutlich unter der der einheimischen Bevölkerung. Aufgr<strong>und</strong> derSegregation kann dies mittelfristig zur Entwicklung „demokratiefreier Zonen“in einigen Stadtteilen führen, zumal sich dort vielfach auch nicht wahlberechtigteZugewanderte konzentrieren (vgl. dazu Storz/Wilmes; Wüst, Andreas,S. 228 ff. sowie die Forschungsergebnisse des Zentrums für interdisziplinäreRuhrgebietsforschung der Universität Bochum (ZEFIR)).Gesellschaftliche Veränderungen zeigen sich aber auch bei den Menschen mitZuwanderungsgeschichte. So wird zunehmend spürbar, dass sich ein Großteilder Zugewanderten der Herausforderung eines „Lebens zwischen den Kulturen“stellen muss. Menschen mit Zuwanderungsgeschichte leben häufig zwischendem gesamtgesellschaftlich dominierenden Wertesystem der B<strong>und</strong>esrepublikDeutschland <strong>und</strong> dem Wertesystem des Herkunftslandes, das auchdann eine Rolle spielen kann, wenn die Zugewanderten diese nicht mehr odernur noch rudimentär aus eigener Erfahrung kennen. Als besonders problematischstellt sich diese Entwicklung dar, wenn sich das Wertesystem der Familievon dem der Aufnahmegesellschaft unterscheidet, was sich beispielsweise inverschiedenen Vorstellungen von der Rolle der Frau zeigen <strong>und</strong> zu vielfältigenKonflikten nicht nur innerhalb der Familie, sondern auch in der Schule oder amArbeitsplatz führen kann.Ferner tritt die Vielfalt <strong>und</strong> Heterogenität der unterschiedlichen „Zuwanderer-Communities“immer deutlicher zu Tage. Menschen mit Zuwanderungsgeschichtebilden eine „heterogene Population, die <strong>als</strong> Deutsche oder Nicht-Deutsche, <strong>als</strong> lange hier Lebende, vielleicht hier Geborene oder gerade erstEingewanderte sehr unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen, <strong>und</strong> dieauch hinsichtlich ihres (ausländer-)rechtlichen Status nicht vergleichbar sind“(Stellungnahme der B<strong>und</strong>eskonferenz für Erziehungsberatung, S. 149).2.4 Notwendigkeit einer geschlechterdifferenzierten PerspektiveDie unterschiedlichen Lebensentwürfe <strong>und</strong> -wirklichkeiten von einheimischenFrauen <strong>und</strong> Männern in Deutschland sind äußerst vielfältig. Diese Komplexitätwächst mit Blick auf Menschen mit Zuwanderungsgeschichte: „Deutlich stelltsich heraus, dass Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten zum Teil verschiedene soziale,rechtliche <strong>und</strong> ökonomische Herkunfts- <strong>und</strong> Aufnahmebedingungen vorfindenbzw. das Geschlechterverhältnis jeweils unterschiedliche Erfahrungen <strong>und</strong> Konsequenzenstrukturiert (Westphal (Internetdokument ohne Seitenangabe))“.Ein Erfolgsfaktor effektiver <strong>Integration</strong>sarbeit, der der Pluralität der Lebensformenvon Frauen <strong>und</strong> Männern mit Zuwanderungsgeschichte Rechnungträgt, ist die zielgruppenorientierte Arbeit (vgl. Kapitel 4.3). Gender Mainstreamingkann in diesem Zusammenhang <strong>als</strong> Analyseinstrument dienen, integrationsrelevanteProdukte <strong>und</strong> Prozesse auf geschlechtsspezifische Fragen hin zuüberprüfen <strong>und</strong> entsprechend auszurichten.Die Herausbildung verschiedener ethnischer, religiöser oder kultureller Identitäteninnerhalb der Gruppe der Menschen mit Zuwanderungsgeschichte <strong>und</strong>die Segregation einzelner Gruppen von Zugewanderten auf der Stadtteilebenesind mit zwei möglichen Folgen verb<strong>und</strong>en:• Sie kann positiv wirken, indem sie Identität stiftet, zur Bildung von Netzwerkenanregt <strong>und</strong> ein konfliktarmes Zusammenleben innerhalb der jeweiligenGruppe ermöglicht,17/18 Vgl. www.faz.net/s/Rub47986C2FBFBD461B8A2C1EC681AD639D/Doc~EC0360851A27F49F2B8E8DD08716511A8~ATpl~Ecommon~Scontent.html[Zugriff am 25.9.06].Die spezifischen Rollen, Interessen, Potenziale <strong>und</strong> Bedarfe von Mädchen <strong>und</strong>Jungen, jungen <strong>und</strong> älteren Frauen <strong>und</strong> Männern mit Zuwanderungsgeschichtegilt es in allen integrationsrelevanten Handlungsfeldern.Da die Kategorien Gender/soziales Geschlecht <strong>und</strong> Ethnizität – ebenso wiealters- oder statusspezifische Aspekte – quer zu den traditionellen Handlungsfeldernverlaufen, handelt es sich im eigentlichen Sinne um zwei Querschnittsaufgaben,die es parallel <strong>und</strong> gleichermaßen in Politik, Wirtschaft <strong>und</strong>Gesellschaft – hier auch ganz besonders im Verwaltungsbereich – zu implementierengilt. Die Frage nach geschlechtsspezifischen Wirkungen integrativer(kommunaler) Maßnahmen muss dementsprechend auch in jeder Phase


18 | 2. Rahmenbedingungen <strong>und</strong> aktuelle Entwicklungen19 | 2. Rahmenbedingungen <strong>und</strong> aktuelle Entwicklungen(Bestandsaufnahme, Monitoring, etc.) Berücksichtigung finden. Dabei ist diegeschlechterdifferenzierte Anforderung, Erhebung <strong>und</strong> Auswertung von Datengr<strong>und</strong>legend.Mit Blick auf die Lebensrealität von Frauen <strong>und</strong> Männern mit Zuwanderungsgeschichtein Deutschland erweist sich die lange praktizierte Betrachtung vonMigration <strong>als</strong> vornehmlich männliches Phänomen (Stichwort „Gastarbeiter“)<strong>als</strong> unzureichend. Die Relevanz von Frauen mit Zuwanderungsgeschichte rücktzunehmend in die wissenschaftliche <strong>und</strong> öffentliche Wahrnehmung.Obwohl es schon immer Frauen gegeben hat, die selbstständig auswanderten,wurden sie doch hauptsächlich im Kontext der Migration von Männern betrachtet.Knapp die Hälfte der heute in Deutschland lebenden Menschen mitZuwanderungsgeschichte sind Frauen. Ihre Lebenssituationen stellen sichsehr differenziert dar: Das Spektrum reicht von der gut ausgebildeten Frau mitBeruf <strong>und</strong> Familie bis hin zur in familiärer Isolation lebenden Frau. Dabei spieltinsbesondere der Bildungsgrad bzw. -erfolg eine entscheidende Rolle. Dieserist laut der Ergebnisse der PISA-Studie bei jungen Zuwanderinnen mehrheitlichdeutlich besser <strong>als</strong> bei jungen Zuwanderern, im Vergleich zu einheimischenFrauen fällt er allerdings niedriger aus.• der Einbezug des Leitbildes Gender Mainstreaming in kommunale <strong>Integration</strong>skonzepte– exemplarisch: die Städte Gelsenkirchen <strong>und</strong> Duisburg(hier <strong>als</strong> Teil des Duisburger KOMM-IN NRW Projektes),• niederschwellige Sprachkursangebote (z. B. der Stadt Essen <strong>als</strong> Teil desEssener KOMM-IN NRW Projektes),• die Neukonzeption der Migrationssozialarbeit, exemplarisch in Siegen 20(durch das <strong>Integration</strong>sministerium <strong>als</strong> Erprobungsmaßnahme gefördertesProjekt) ,• Sozialisationshilfen für zugewanderte Mütter von Kleinkindern der kommunalen<strong>und</strong> der Hauptstelle RAA („Griffbereit“) 21 oder• kommunale Kultur-Projekte zum Thema „<strong>Integration</strong> <strong>und</strong> Gender Mainstreaming“wie das der Stadt Hagen zur Gestaltung einer Brücke.Diese unterstreichen die Notwendigkeit einer geschlechterdifferenziertenPerspektive in der kommunalen <strong>Integration</strong>sarbeit <strong>und</strong> stellen deren Effektivitätheraus.Mit der Ausweitung der Bildungs- <strong>und</strong> Partizipationsmöglichkeiten von Frauenmit Zuwanderungsgeschichte steigt ihr Einfluss auf die Familie betreffendeEntscheidungen sowie der Kooperationsgrad der Ehepartner deutlich (vgl.Sechster Familienbericht, S. 17). Die Möglichkeiten zur Mitbestimmung solltendabei allerdings nicht nur im informellen Bereich, sondern auch über dieRepräsentation von Frauen mit Zuwanderungsgeschichte in Gremien <strong>und</strong> diedirekte Partizipation an politischen Entscheidungsprozessen gegeben sein.Um die integrativen Leistungen <strong>und</strong> Kompetenzen von Frauen mit Zuwanderungsgeschichtein diesem Sinne zu stärken <strong>und</strong> ihrer Schlüsselfunktion nichtnur in der Familie gerecht zu werden, konstatierte die Konferenz der Gleichstellungs-<strong>und</strong> Frauenministerinnen, -minister, -senatorinnen <strong>und</strong> -senatorender Länder im Rahmen ihrer Hauptkonferenz am 18./19. Mai 2006 in Hamburgzahlreiche Handlungsnotwendigkeiten u.a. in Bezug auf:• frühkindliche Sprachförderung <strong>und</strong> erweiterte Ganztagsbetreuungsangebote,• mädchen- <strong>und</strong> frauenspezifische <strong>Integration</strong>sangebote außerhalb schulischerJugendarbeit,• niederschwellige Sprachkursangebote für Zuwanderinnen,• den verbesserten Zugang für zugewanderte Mädchen <strong>und</strong> Frauen zu Ausbildung<strong>und</strong> Beruf sowie den Ausbau der Berufsbildungsangebote für Zuwanderinnen,• die Berücksichtigung spezifischer Potenziale junger Zuwanderinnen wieMehrsprachigkeit, interkulturelle Sensibilität etc.,• die interkulturelle Öffnung sozialer Dienste,• den Dialog mit zugewanderten Familien über Erziehungsziele sowie denumfassenden Einbezug von Frauen mit Zuwanderungsgeschichte in denDialog über Werte <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagen des Zusammenlebens.Es existieren bereits zahlreiche gute Ansätze <strong>und</strong> Projekte auf verschiedenenEbenen, wie z. B.:• das Gender-Pilotprojekt des Ministeriums für Generationen, Familie, Frauen<strong>und</strong> <strong>Integration</strong> <strong>Nordrhein</strong> <strong>Westfalen</strong> „Gender Mainstreaming der SozialenOrientierungskurse in der Landesstelle Unna-Massen für Aussiedler, Zuwanderer<strong>und</strong> ausländische Flüchtlinge“, 192.5 Bedeutung der MedienDie Berichterstattung in den Medien hat eine hohe Bedeutung für die Bildungdes gesamtgesellschaftlichen Bewusstseins <strong>und</strong> prägt die Einstellungen derAufnahmegesellschaft <strong>und</strong> der Zugewanderten gleichermaßen. Medien könneneinerseits einen entscheidenden Beitrag zu einer gelingenden <strong>Integration</strong> leisten,andererseits können Medien aber auch Vorurteilsstrukturen verstärken.Wodurch ist die heutige Medienlandschaft gekennzeichnet, welche aktuellenEntwicklungen sind erkennbar? Insgesamt steigt sowohl der Medienkonsum<strong>als</strong> auch die Vielfalt der medialen Angebote in der heutigen „Mediengesellschaft“.Das Internet hat sich im Alltag durchgesetzt, gleichzeitig ist eineverstärkte Nutzung der elektronischen Medien Radio <strong>und</strong> Fernsehen zu verzeichnen.Auch das Lesen von Zeitungen, Büchern <strong>und</strong> Zeitschriften hat zugenommen,während die Tageszeitung in Deutschland an Nutzungszeit abgebenmusste (vgl. ARD/ZDF-Langzeitstudie zur Mediennutzung <strong>und</strong> -bewertung).Gleichzeitig zeichnet sich in den letzten Jahren ein Prozess der Internationalisierungder Medienangebote ab. Noch in den achtziger Jahren warenausländische Medien bzw. Angebote in ausländischer Sprache in Deutschlandnur vereinzelt verfügbar. Eine zentrale Funktion hatte in diesem Zusammenhangdas Radioprogramm „Funkhaus Europa“, das <strong>als</strong> integratives Angebotfür Hörerinnen <strong>und</strong> Hörer ausländischer Herkunft <strong>und</strong> interessierte Deutschein <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> gestartet wurde <strong>und</strong> sowohl deutschsprachige <strong>als</strong>auch muttersprachliche Sendungen anbietet. In der Zwischenzeit hat sich einbreites Angebot an ausländischen, insbesondere türkischsprachigen, Fernsehsendern<strong>und</strong> in Deutschland erhältlichen nicht-deutschen Printmedien19 Vgl. www.lum.nrw.de/PDF/Publikationen/Gender_Mainstreaming.pdf.20 Vgl. www.callnrw.de/broschuerenservice/download/1399/Wir-Frauen_in-nrw-240206.pdf.21 Vgl. www.raa.de/download/Griffbereit_neu.pdf.


28 | 3. Verständnis von <strong>Integration</strong>29 | 3. Verständnis von <strong>Integration</strong>3.2 <strong>Integration</strong> <strong>als</strong> Potenzial„<strong>Integration</strong> verfolgt das Ziel einer gleichberechtigten Teilhabe aller Bevölkerungsgruppenam gesellschaftlichen Geschehen in all <strong>seine</strong>n Facetten“(KGSt-Bericht 7/2005, S. 13). Voraussetzung einer gleichberechtigten Teilhabeder Menschen mit Zuwanderungsgeschichte ist ein offener Dialog <strong>und</strong>ein partnerschaftlicher Umgang zwischen Zugewanderten <strong>und</strong> aufnehmenderGesellschaft.Bereits in der ersten Auflage des Handbuches „<strong>Integration</strong>sarbeit – effektivorganisiert“ wurde <strong>als</strong> Anforderung an den <strong>Integration</strong>sprozess definiert,Zugewanderte <strong>als</strong> Subjekte zu betrachten <strong>und</strong> <strong>als</strong> gleichberechtigte Partnerinnen<strong>und</strong> Partner zu akzeptieren (vgl. Handbuch „<strong>Integration</strong>sarbeit –effektiv organisiert“, S. 24). Auch in der aktuellen Debatte wird die „<strong>Integration</strong>auf Augenhöhe“ <strong>als</strong> wesentlicher Erfolgsfaktor einer gelingenden <strong>Integration</strong>betont (vgl. z. B. Friedrich-Ebert-Stiftung).Um Zugewanderte am gesellschaftlichen Geschehen teilhaben zu lassen, müssenPartizipationsmöglichkeiten <strong>und</strong> -plattformen geschaffen werden. Dabeikommt der lokalen Ebene eine entscheidende Bedeutung zu. „DemokratischeTeilhabe in der Kommune, bürgerschaftliches Engagement <strong>und</strong> die Übernahmezivilgesellschaftlicher Verantwortung müssen <strong>als</strong> <strong>Chance</strong>n der Mitgestaltungfür Einwanderer gefördert werden“ (Friedrich-Ebert-Stiftung, S. 8).Der wissenschaftliche, politische <strong>und</strong> gesellschaftliche Diskurs konzentriertesich bis vor wenigen Jahren auf die Probleme, Defizite <strong>und</strong> Kosten im Zusammenhangmit der <strong>Integration</strong>. Auch im Hinblick auf die Zuwanderung wurdenvorrangig Gefahren thematisiert.Zuwanderung trage dazu bei, die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft zu steigern<strong>und</strong> könne somit einen Beitrag zur ökonomischen Zukunftssicherung <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>sleisten. Da Zuwanderung umgekehrt kein geeignetes Mittelsei, den demographischen Wandel <strong>und</strong> <strong>seine</strong> Folgen für Wirtschaft <strong>und</strong> Arbeitsmarktabzufedern, sei die nachholende <strong>Integration</strong> der bereits hier lebendenZuwanderinnen <strong>und</strong> Zuwanderer eine <strong>Chance</strong>, auf die wir jetzt bauen müssten(vgl. Rede des Ministers Armin Laschet am 13. März 2006).Eine aktuelle Studie des Instituts zur Zukunft der Arbeit weist positive ökonomischeEffekte nach, die mit der Zuwanderung verb<strong>und</strong>en sind. Die Studieanalysiert anhand von Daten des sozio-ökonomischen Panels den Saldo ausTransferbezügen, Steuer- <strong>und</strong> Beitragszahlungen der in Deutschland lebendenZugewanderten mit ausländischer Staatsangehörigkeit für 2004 <strong>und</strong> kommtzu dem Ergebnis, dass jeder in Deutschland lebende Ausländer mehr in dieSozial- <strong>und</strong> Staatskassen eingezahlt <strong>als</strong> er aus ihnen erhalten hat (vgl. IZACOMPACT, S. 4).Den Perspektivwechsel vom einst sehr verbreiteten defizitorientierten zueinem potenzialorientierten Ansatz bestätigt auch die KGSt. Sie bezeichneteine erfolgreiche <strong>Integration</strong>spolitik <strong>als</strong> Bereicherung für die <strong>Kommunen</strong>, weil• eine mehrsprachige Bevölkerung die <strong>Chance</strong>n eines Standortes im Zeitalterder Europäisierung <strong>und</strong> Globalisierung stärke,• die kulturelle Vielfalt neue Möglichkeiten zur Entwicklung einer weltstädtischenKultur biete,• Familienverbünde, nachbarschaftliche Selbsthilfe <strong>und</strong> Netzwerke von Einwohnerinnen<strong>und</strong> Einwohnern die sozialen Strukturen einer Kommune,auch <strong>und</strong> gerade in Zeiten schneller Veränderungen sozialer Normen stabilisiere<strong>und</strong>• das ökonomische Engagement von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte(Existenzgründungen, Erwerb von Wohnungseigentum, Entwicklung einerMigrantenökonomie) die lokale Wirtschaft stärke (vgl. KGSt-Bericht 7/2005,S. 26).Derzeit deutet sich ein Paradigmenwechsel hin zu „<strong>Integration</strong> <strong>als</strong> <strong>Chance</strong>“an,indem verstärkt die Potenziale von Menschen mit Zuwanderungsgeschichtehervorgehoben <strong>und</strong> auf die <strong>Chance</strong>n der Migration <strong>und</strong> <strong>Integration</strong> verwiesenwird.So erklärt B<strong>und</strong>esinnenminister Wolfgang Schäuble Zuwanderung <strong>als</strong> Bereicherung<strong>und</strong> Gewinn. Daher müsse es Ziel sein, „den Vorteil <strong>und</strong> Nutzen vonZuwanderung <strong>und</strong> <strong>Integration</strong> für jeden Einzelnen – egal ob einheimisch oderzugewandert – verständlich <strong>und</strong> für die gesamte Gesellschaft sichtbar zumachen“. 34Auch die nordrhein-westfälische Landesregierung betont die <strong>Chance</strong>n <strong>und</strong>die Notwendigkeit gelingender <strong>Integration</strong>. Angesichts des demographischenWandels <strong>und</strong> einer älter werdenden Bevölkerung müssen alle Potenziale derMenschen mit Zuwanderungsgeschichte in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> verstärktgenutzt werden, so <strong>Integration</strong>sminister Armin Laschet. 3534 www.bmi.b<strong>und</strong>.de/Internet/Content/Nachrichten/Reden/2003/03/Schaeuble_Global_Commission_on_International_Migration.html [Zugriff am 25.9.06].35 Vgl. www.mgffi.nrw.de/presse/pressemitteilungen/pm2005/pm051219a.html,www.mgffi.nrw.de/presse/pressemitteilungen/pm2005/pm051219a.html [Zugriff am 8.11.06].


30 | 3. Verständnis von <strong>Integration</strong>31 | 3. Verständnis von <strong>Integration</strong>3.3 Nachholende <strong>und</strong> nachhaltige <strong>Integration</strong>Das skizzierte Verständnis von <strong>Integration</strong> <strong>als</strong> Prozess <strong>und</strong> die Weiterentwicklungvom Defizit- zum Potenzialansatz zeigen, dass – trotz vieler positiver Ansätzeder <strong>Integration</strong> <strong>und</strong> der <strong>Integration</strong>spolitik – Nachholbedarfe bestehen,will man zu einer nachhaltigen <strong>Integration</strong> von Zugewanderten kommen.Auch die Möglichkeit, Menschen mit Zuwanderungsgeschichte statistisch zuerfassen <strong>und</strong> damit zu quantifizieren, lässt Rückschlüsse auf nachholende<strong>Integration</strong>sbedarfe in unserer Gesellschaft zu, die vorher so nicht erkennbarwaren.Folgt man diesem Verständnis von nachholender <strong>Integration</strong>, so wird deutlich,was Nachhaltigkeit in der <strong>Integration</strong>sarbeit bedeutet <strong>und</strong> was der Begriff dernachhaltigen <strong>Integration</strong> meint. Nachhaltige <strong>Integration</strong>• basiert auf bestehenden Ansätzen <strong>und</strong> Konzepten der <strong>Integration</strong>,• passt bestehende Ansätze veränderten Rahmenbedingungen <strong>und</strong> aktuellenEntwicklungen an,• ergänzt <strong>und</strong> erweitert diese hinsichtlich der Nachholbedarfe <strong>und</strong>• verbindet Ansätze der <strong>Integration</strong> <strong>und</strong> der nachholenden <strong>Integration</strong> sinnvollmiteinander.Nachhaltige <strong>Integration</strong>Schließlich wird durch das Inkrafttreten des Zuwanderungsgesetzes, mit demsich die B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland erstm<strong>als</strong> „offiziell“ <strong>als</strong> Einwanderungslanddefiniert <strong>und</strong> mit dem neue Anforderungen an die Aufgabenwahrnehmungauch auf lokaler Ebene verb<strong>und</strong>en sind, deutlich, dass eine „nachholende<strong>Integration</strong>“ notwendig ist.In der aktuellen praxisorientierten Debatte auf lokaler Ebene, die wesentlichdurch das neue Zuwanderungsgesetz geprägt ist, wird der Begriff der nachholenden<strong>Integration</strong> in der Regel auf die Adressatengruppe der so genannten„Bestandsausländer“ bezogen, während <strong>Integration</strong> gleichermaßen für Neuzugewanderte<strong>und</strong> „Bestandsausländer“ verwandt wird.Dagegen wird nachholende <strong>Integration</strong> <strong>und</strong> nachholende <strong>Integration</strong>spolitik imwissenschaftlichen Diskurs weiter gefasst <strong>und</strong> sowohl auf Menschen <strong>als</strong> auchauf Institutionen bezogen:• Zentrale Adressatengruppe nachholender <strong>Integration</strong> ist nicht die Gruppeder Neuzugewanderten, sondern die Bevölkerung mit Zuwanderungsgeschichteinsgesamt, deren Angehörige schon lange, zum Teil schon in derzweiten oder dritten Generation in Deutschland leben. Nachholende <strong>Integration</strong>spolitikzielt somit auf diese Gruppe in der Bevölkerung mit Zuwanderungsgeschichteinsgesamt (vgl. Bade, S. 5 f.).• Auch die Personen der Aufnahmegesellschaft sind im Rahmen der nachholenden<strong>Integration</strong> gefordert. Ihnen werden eine Veränderungsbereitschaft<strong>und</strong> ein Mentalitätswandel abverlangt. Darüber hinaus ist die Mehrheitsgesellschaftim Bereich des interkulturellen Engagements gefordert(vgl. ebd., S. 7).• Nachholend ist <strong>Integration</strong> aber auch im Hinblick auf zahlreiche Institutionenbzw. Organisationen notwendig. Während sich Organisationen des sogenanntenDritten Sektors, wie beispielsweise Vereine, Kindergärten <strong>und</strong>kirchliche Einrichtungen schon sehr früh auf die veränderten gesellschaftlichenRahmenbedingungen <strong>und</strong> die gestiegenen <strong>Integration</strong>sbedarfe eingestellthaben, haben weite Teile der öffentlichen Verwaltung Veränderungsbedarfeerst (zu) spät erkannt. Teilweise hat sie der im Zuwanderungsgesetzgeregelte gesetzliche Auftrag unvorbereitet getroffen (vgl. ebd., S. 6).Neue Entwicklungen/veränderte Rahmenbedingungen,z.B. inhaltliche Differenzierung <strong>Integration</strong>, begriffliche Klarheit, statistische Erfassung,veränderte rechtliche Rahmenbedingungen (ZuwanderungsG) etc.bestehende Ansätze/Konzepteder <strong>Integration</strong>„nachholende <strong>Integration</strong>“nachhaltige <strong>Integration</strong>:• bezieht <strong>als</strong> Adressaten alle Menschen mit Zuwanderungsgeschichte ein• erfordert Veränderungen von Institutionen <strong>und</strong> Menschen• baut auf bestehenden Angeboten auf, entwickelt sie weiter <strong>und</strong> ergänzt sie• ist ein gesellschaftlicher <strong>und</strong> politischer Prozess• ist ein interaktiver <strong>und</strong> partizipativer Prozess• wird lokal gestaltet• ist strategisch <strong>und</strong> wirkungsorientiert gesteuert• ist kontinuierlich• ist nachhaltig<strong>Integration</strong> muss lokal gestaltet werden! Will man zu einer nachhaltigen <strong>Integration</strong>von Zugewanderten kommen, sind die Akteure auf der kommunalenEbene <strong>und</strong> auf der Ebene der Stadtteile besonders gefordert, weil sich hierMenschen begegnen <strong>und</strong> mit Institutionen in Kontakt treten. Dies gilt sowohlfür die Vertreter der Zivilgesellschaft, einschließlich der organisierten Vertreterder Zugewanderten, <strong>als</strong> auch für die Institutionen vor Ort.Um bestehende Ansätze der <strong>Integration</strong> sinnvoll weiter entwickeln zu können<strong>und</strong> die Potenziale auf der örtlichen Ebene nutzbar machen zu können, ist dieGestaltung lokaler Netzwerke notwendig.Nachhaltigkeit im Bereich der <strong>Integration</strong> bedingt aber auch Nachhaltigkeit inder Steuerung des <strong>Integration</strong>sprozesses. In diesem Zusammenhang kommtder Einbettung der einzelnen Ansätze <strong>und</strong> Konzepte in ein strategisches Gesamtkonzept<strong>und</strong> der Kontinuität <strong>und</strong> Konzentration der <strong>Integration</strong>sarbeiteine besondere Bedeutung zu. Notwendig ist zudem eine umfassende Wirkungsanalyse<strong>und</strong> Evaluation der einzelnen Maßnahmen.


32 | 4. Effektive <strong>Integration</strong>sarbeit33 | 4. Effektive <strong>Integration</strong>sarbeit4. Effektive <strong>Integration</strong>sarbeit4.1 Engagierte VerwaltungsspitzeBereits heute werden in nicht unerheblichem Maße Ressourcen in die <strong>Integration</strong>sarbeitinvestiert. Ob die bisherige <strong>Integration</strong>sarbeit effektiv ist <strong>und</strong> damitdie Ressourcen sinnvoll eingesetzt werden, kann nur beantwortet werden,wenn klar ist, welche Wirkung für welche Zielgruppe erreicht werden soll. Ausschlaggebendist, dass mit den vorhandenen Ressourcen die bestmöglichenErgebnisse erreicht werden. Ergänzend zur fachlichen Ausrichtung der <strong>Integration</strong>sarbeitrichtet sich damit der Blick auf die Wirksamkeit (Effektivität)der <strong>Integration</strong>sarbeit.Neue Ansätze einzuführen, bedeutet Veränderungen anzugehen. Die Entwicklungder <strong>Kommunen</strong> von der bürokratischen Verwaltung hin zu einem modernenDienstleister im öffentlichen Sektor zeigt, dass wesentliche Erfolge nurerreicht werden, wenn sich die Verwaltungsspitze mit der Aufgabe identifiziert<strong>und</strong> die Umsetzung neuer Konzepte nachhaltig einfordert. Auch um die<strong>Integration</strong>sarbeit konzeptionell neu auszurichten <strong>und</strong> neue Konzeptionenkonsequent <strong>und</strong> schnell umzusetzen, ist das Engagement der Verwaltungsspitzeerforderlich.Im ersten Handbuch „<strong>Integration</strong>sarbeit – effektiv organisiert“ wurde einWirkungsmodell vorgestellt, das den Zusammenhang verdeutlicht zwischen:• Wann ist <strong>Integration</strong>sarbeit erfolgreich? (Wirkungsziele)• Wie ist <strong>Integration</strong>sarbeit auszugestalten, um mit den vorhandenenRessourcen wirkungsvolle Ergebnisse zu erreichen? (Erfolgsfaktoren)• Welche Angebote oder Maßnahmen aus welchen Handlungsfeldern tragenzum Erfolg bei? (Handlungsfelder)<strong>Integration</strong> berührt eine Vielzahl kommunaler Handlungsfelder. Folglich müssenbereits innerhalb der Kernverwaltung diverse Organisationseinheiteneingeb<strong>und</strong>en werden, auch wenn dies bisweilen zu Konflikten führen kann.Gewohnheiten <strong>und</strong> gewachsene Strukturen führen oft zu Vorbehalten gegenüberdem „Neuen“ oder „Anderem“. Gleichzeitig beinhaltet dieses Vorgehenaber die <strong>Chance</strong>, durch frühzeitige Informationen Akzente zu setzen <strong>und</strong> durcheindeutige Entscheidungen Konflikte bereits im Vorfeld zu vermeiden.Erfolgsfaktoren effektiver <strong>Integration</strong>sarbeitPotenzielle HandlungsfelderErfolgsfaktorenSoziales <strong>und</strong> SeniorenEngagierteDimensionen der <strong>Integration</strong>VerwaltungsspitzeLebensbedingungenGes<strong>und</strong>heit• Bildungsabschluss• ErwerbstätigkeitStrategisch gesteuert• WohnsituationSpracheWerte <strong>und</strong> Orientierungen• Familiäre OrientierungPartizipativer• IdentifikationProzessWirtschaft <strong>und</strong> Arbeit• IdentitätNeu:InterkulturellesPersonalmanagementNeu:Vernetztes ArbeitenBildung <strong>und</strong> AusbildungJugendKultur <strong>und</strong> ReligionWohnenAuch das Engagement der politischen Führung ist von besonderer Bedeutung.Ihre Aufgabe ist es, den Blick auf die gesamtstädtische <strong>Integration</strong>spolitik zurichten. Nicht einzelne Maßnahmen sind ausschlaggebend, sondern das koordinierteHandeln der kommunalen Akteure. Auf politischer Ebene sind zentraleEntscheidungen zu treffen <strong>und</strong> nach außen zu kommunizieren. Die Politik istverantwortlich für richtungsweisende Entscheidungen <strong>und</strong> muss deren Umsetzungsicherstellen. Den Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürgern gegenüber hat sie Rechenschaftabzulegen, welche Erfolge in der <strong>Integration</strong>sarbeit vorzuweisen sind.Wie kann man <strong>Integration</strong> zum strategischen Thema der Verwaltungsspitzemachen? Zunächst ist <strong>Integration</strong> <strong>als</strong> Schwerpunktthema im Verwaltungsvorstandzu verankern. Auf der einen Seite sind dem Verwaltungsvorstand zielgerichtet<strong>und</strong> kompakt Informationen über die aktuelle Situation sowie diesich abzeichnenden Bedarfe zu vermitteln. Andererseits ist den beteiligtenFührungskräften zu verdeutlichen, was mögliche Aktivitäten sind, wo sichEntscheidungsbedarf zeigt <strong>und</strong> welche Lösungen mit welchen Konsequenzensich anbieten.Soziale Interaktion• Kontakte• Politische PartizipationÖffentlichkeitsarbeitZielgruppenorientierungNeu: Zielorientierungauf individueller ProzessebeneNeu:ÖffentlichkeitsarbeitPolitische TeilhabeInterkultureller DialogUrsprünglich enthielt das Wirkungsmodell vier Erfolgsfaktoren. Projekte imRahmen des Förderprogramms KOMM-IN NRW haben diese Erfolgsfaktorenbestätigt. Sie weisen jedoch ebenfalls auf weitere Faktoren hin, die wesentlichzum Erfolg von <strong>Integration</strong>saktivitäten beitragen. Die Erfolgsfaktoren werdenhier kurz erläutert <strong>und</strong> jeweils um Beispiele aus der Praxis ergänzt. Der Erfolgsfaktorstrategische Steuerung wird in Kapitel fünf dargestellt <strong>und</strong> auf dieBedeutung des Ansatzes eingegangen. In Kapitel sechs wird gezeigt, wie derAnsatz der strategischen Steuerung in der Praxis angewendet werden kann.Beispiel<strong>Integration</strong> wird im kommunalpolitischenHandeln der Stadt Herten <strong>als</strong>strategische Querschnittsaufgabe mitPriorität wahrgenommen. Zu den Aufgabenzählen u. a. die politische Partizipationvon Migranten zu stärken,Dialogplattformen in den Stadtteilenzu schaffen, einen offenen <strong>und</strong> fairenDiskussionsprozess zu gestalten, neueStrukturen aufzubauen sowie den Dialogmit Partnern, wie Wohlfahrtsverbänden,Moscheevereinen, Stiftungen <strong>und</strong> Wohnungsgesellschaftenaufzunehmen. Diedurch Migration entstehenden Aufgabenprüft die kommunalpolitische Führungständig im Hinblick auf neu entstehendeAnforderungen. So ist es konsequent,dass der Bürgermeister den Vorsitz inder Lenkungsgruppe „<strong>Integration</strong>“ innehat<strong>und</strong> dass alle im Rat vertretenenFraktionen auch in der Lenkungsgruppemitarbeiten.


34 | 4. Effektive <strong>Integration</strong>sarbeit35 | 4. Effektive <strong>Integration</strong>sarbeit4.2 Partizipativer ProzessÜber viele Jahre wurde ein breites Angebot an Maßnahmen in der <strong>Integration</strong>sarbeitaufgebaut. Im Zuge einer Neuausrichtung der <strong>Integration</strong>sarbeit stelltsich die Frage, an welchen Kriterien sich die Akteure bei der Neugestaltungihrer Angebote orientieren sollen. Wo liegen die Gründe für die mangelnde Teilnahmevon Zugewanderten an manchen <strong>Integration</strong>sangeboten? Was sind dieUrsachen für ausbleibenden Erfolg?Bei Fragen zur Überprüfung der Qualität der bisherigen Angebote hat sich bewährt,die Betroffenen zu Beteiligten zu machen. Mit den Betroffenen könnengemeinsam Stärken <strong>und</strong> Schwächen der Angebote analysiert <strong>und</strong> die Kriterienfür die Neugestaltung der <strong>Integration</strong>sangebote entwickelt werden. Sie nehmeneine andere Perspektive ein <strong>und</strong> haben damit auch andere Anforderungen andie <strong>Integration</strong>sangebote. Dies kann die Diskussion bereichern <strong>und</strong> stärkt dieBerücksichtigung zielgruppenspezifischer Bedarfe.Das bedeutet, Zugewanderte in Zukunft verstärkt <strong>als</strong> Subjekte in Prozesse<strong>und</strong> Dialoge einzubinden. Erste Schritte in diese Richtung sind bereits überdie Beteiligung in Form von Ausländerbeiräten <strong>und</strong> <strong>Integration</strong>sräten erfolgt.Ergänzend gilt es, die Zugewanderten explizit an Arbeitskreisen <strong>und</strong> Diskussionsforenzu beteiligen.Eine andere Art der Beteiligung wurde im Rahmen von KOMM-IN NRW erprobt.Zugewanderte wurden zunächst zu „<strong>Integration</strong>shelfern“ qualifiziert, um ihrePartizipationsmöglichkeiten zu stärken. Sie bieten über bestehende Beratungsleistungenhinausgehende ergänzende Angebote für Neuzugewanderte an.Sie erwerben Kompetenzen in den Bereichen Vereinsmanagement, Zuwanderungsgesetz/<strong>Integration</strong>skurse,Hartz IV, Schule, Ausbildung sowie Studium.Ergänzend werden sie über soziale Dienstleistungsangebote der Kommuneinformiert. Sie unterstützen Neuzugewanderte bei Behördengängen <strong>und</strong> informierenüber die verschiedenen Sprach- <strong>und</strong> <strong>Integration</strong>sangebote. WeitereQualifizierungsmaßnahmen sind im Bereich Konflikt- <strong>und</strong> Zeitmanagement,Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Bildung möglich.BeispieleDie Stadt Bielefeld hat Migrantenselbstorganisationengeschult, um die Organisationenaktiv einzubinden. Themen derSchulungen waren Öffentlichkeitsarbeit<strong>und</strong> Pressearbeit für den Verein, Zuwanderungsgesetz<strong>und</strong> <strong>Integration</strong>skurse,Schule, Ausbildung, Studium, Hartz IV,Finanzierung von Vereinen sowie Ausbildungschancen.Weiterhin hat dieStadt die Bildungs- <strong>und</strong> <strong>Integration</strong>sbeauftragtenin verschiedene Aktivitäteneinbezogen:• Teilnahme an Vereinstreffen desInterkulturellen Büros <strong>und</strong> denMigrationsratssitzungen• Mitarbeit im Beruflichen Qualifizierungs-Netzwerkin OWL• Gespräche mit Lokalradio, Lokalredaktionender Tageszeitungen• Erstellung von Flyern <strong>und</strong> Plakatenfür ihre Organisation• Präsentation auf dem jährlichenEmpfang des OberbürgermeistersDie Stadt Herne hat <strong>Integration</strong>s-Scoutsausgebildet, die <strong>als</strong> Vermittlerinnen <strong>und</strong>Vermittler zwischen der Ausländerbehörde<strong>und</strong> den Migrationserstberatungsstellenauftreten. Ihre Aufgabe ist es,zu in formieren, zu koordinieren <strong>und</strong> zuvernetzen, Produkte wie Willkommenspaketezu verteilen sowie Bedarfe derZielgruppen zu ermitteln.In der Stadt Herten wurden 22 Frauenunterschiedlicher Kulturen zu <strong>Integration</strong>shelferinnenausgebildet. Im Rahmender Maßnahme wurden sie über örtliche<strong>Integration</strong>sangebote informiert <strong>und</strong>in Kommunikationstechniken qualifiziert.Durch die <strong>Integration</strong>shelferinnenkonnten schon Ende 2005 viele schwererreichbare Zielgruppen zur Teilnahmean den <strong>Integration</strong>skursen motiviertwerden. Zwischenzeitlich haben sich dieFrauen zu einer Selbsthilfegruppe zusammengeschlossen,unterstützen ehrenamtlichandere Zugewanderte bei derKontaktaufnahme zu Dienstleistungseinrichtungen<strong>und</strong> beteiligen sich aktivan öffentlichen Veranstaltungen.Die Erfolge sind, dass die vorhandenen sozialen Dienstleistungen stärkerfrequentiert werden. <strong>Integration</strong>shelfer fördern den Abbau von Vorbehalten beiNeuzugewanderten gegenüber der Verwaltung <strong>und</strong> anderen Institutionen. Sietreten <strong>als</strong> Bindeglied bzw. Vermittlerinnen <strong>und</strong> Vermittler zwischen der Ausländerbehörde,den Migrationserstberatungsstellen der Wohlfahrtsverbände <strong>und</strong>der <strong>Kommunen</strong> auf. Sie fördern die Vernetzung zwischen den Akteuren <strong>und</strong>tragen dazu bei, dass die Konkurrenz zwischen Akteuren abgebaut wird.


36 | 4. Effektive <strong>Integration</strong>sarbeit37 | 4. Effektive <strong>Integration</strong>sarbeit4.3 ZielgruppenorientierungDer <strong>Integration</strong>splan folgt dem Konzept des Steuerungskreislaufs, wie er auchfür die gesamtstädtische Ebene empfohlen wird (vgl. Kapitel 5).Für eine effektive <strong>Integration</strong>sarbeit ist die Definition von Zielgruppen wichtig.Eine differenzierte Betrachtung der Zugewanderten ist entscheidend, da imGr<strong>und</strong>satz jeder Zugewanderte andere Voraussetzungen mitbringt <strong>und</strong> jeder<strong>Integration</strong>sprozess auch individuell verläuft. Einige Zielgruppen benötigennur zu Beginn eine Starthilfe. Andere Gruppen sind auf eine intensive längerausgerichtete Unterstützung angewiesen.Zielorientierung im individuellen <strong>Integration</strong>sprozessBestandsaufnahmePersönliche Kompetenzen <strong>und</strong>Fähigkeiten/PotenzialanamneseMögliche Kriterien für die Definition von Zielgruppen sind:• Nationalität bzw. Ethnie• Wirtschaftliche Situation• Alter• Geschlecht• Sozialraum• Sozialer Status• Intensität bzw. Art der Zuwanderungsgeschichte (wie z. B. 1. oder 2. Generation;vgl. hierzu auch Wiesbadener Klassifikationsschema in: KGSt-Bericht7/2005, S. 11)Analyse derZielerreichungauf der Individuellen Ebenedes ZugewandertenVereinbarungen zuMaßnahmen <strong>und</strong> LeistungenZielentwicklungBeispielDie Stadt Herten hat eine differenzierteZielgruppenbetrachtung durchgeführt(s. Anlage 8.5.). In einer Matrix stehenHandlungsfelder mit den Zielgruppen inBeziehung zueinander. Die Maßnahmenwerden thematisch <strong>und</strong> nach Zielgruppezugeordnet. Auf einen Blick wird deutlich,was beispielsweise für die Zielgruppe„Jugendliche bis 27 Jahre“ gebotenwird.4.4 Zielorientierung auf individueller Prozessebene<strong>Integration</strong> ist ein Prozess, der sehr unterschiedlich abläuft. Die Bedarfe imProzess unterscheiden sich, die Entwicklungsschritte nehmen einen unterschiedlichenVerlauf <strong>und</strong> die Ergebnisse sind verschieden. Bei vielen Zugewandertenläuft der <strong>Integration</strong>sprozess ohne fremde Hilfe ab. Im Kontrast dazubedürfen einige einer finanziellen oder sozialen Unterstützung.Umso wichtiger ist es, dass Maßnahmen auf der individuellen Ebene ansetzen<strong>und</strong> prozesshaft aufeinander aufbauen. Auf der Basis persönlicher Kompetenzen,sind gemeinsam realisierbare Ziele zu entwickeln <strong>und</strong> die dafür erforderlichenSchritte zu vereinbaren. Die Migrationserstberatungsstellen setzen hieran <strong>und</strong> erarbeiten auf die Personen zugeschnittene <strong>Integration</strong>spläne. Die<strong>Integration</strong>spläne schaffen Transparenz für alle am <strong>Integration</strong>sprozess Beteiligten.Auf einen Blick sehen sie den geplanten Verlauf der <strong>Integration</strong>smaßnahmensowie den aktuellen Stand. Innerhalb eines Zeitraums von bis zu dreiJahren können der Erfolg des Prozesses sowie die Veränderungen beobachtetwerden.Das Beispiel der Stadt Münster verdeutlicht, dass eine Zielorientierung auchauf der individuellen Ebene die <strong>Chance</strong> für eine erfolgreich verlaufende <strong>Integration</strong>erhöht.BeispielDie Stadt Münster hat sich in einem systemischenAnsatz mit individuellen <strong>Integration</strong>sprozessenbzw. -wegen beschäftigt.Sie ist davon ausgegangen, dass sich <strong>Integration</strong>auf der individuellen Ebene messenlässt. Gemeinsam mit dem niederländischenEnschede wurde im Rahmen des binationalenInterreg-Projektes 36 die zentrale Fragebearbeitet: Unterscheidet sich der Verlaufder <strong>Integration</strong> von Aussiedlerinnen <strong>und</strong>Aussiedlern, die das herkömmliche Eingliederungsverfahrendurchlaufen haben,vom Ergebnis der Arbeit mit sogenannten<strong>Integration</strong>slotsen. Diese erarbeitengemeinsam mit den Zugewanderten einen<strong>Integration</strong>splan, treffen eine individuelle,für beide Seiten verbindliche Vereinbarungüber die Schritte für einen erfolgreichen <strong>Integration</strong>sprozess<strong>und</strong> führen eine Sozial -anamnese durch. Ergänzend unterstützendie Lotsen die Zugewanderten bei der Suchenach einer Erstwohnung in einem gewachsenen,nicht „segregierten“ Wohnquartier,36 Vgl. www.muenster.de/stadt/zuwanderung/interreg.html.wo die Zugewanderten an ein Geflecht vonNachbarschaft, Vereinen, Kirchengemeinden,Sport-, Kultur- <strong>und</strong> Freizeitange-boten„andocken“ können. Gerade dieser „Dreiklang“aus <strong>Integration</strong>slotsen, Wohnumfeld<strong>und</strong> Netzwerk scheint Gr<strong>und</strong>lage desErfolges zu sein. Welche Wirkungen erkennbarsind, wurde im Rahmen einer Befragungermittelt, die zeitnah nach der Einreise, nacheineinhalb Jahren <strong>und</strong> nach ca. zweieinhalbJahren durchgeführt wurde. Schon für daszweite Jahr nach der Einreise ist der Erfolgdes Projektes messbar. Unterschiede zeigtensich im Bereich aktiver Nachbarschaft,beruflichem Einstieg sowie Kenntnissenüber die Gesellschaft. Tatsächlich konnten93 % der Zugewanderten, die von einemInte grationslotsen begleitet wurden, ihreers te Wohnung in einem nicht segregiertenStadtteil nehmen; im herkömmlichen Eingliederungsverfahrenwar das bei nur 40 %der neu ankommenden Spätaussiedlerinnen<strong>und</strong> Spätaussiedler der Fall.


38 | 4. Effektive <strong>Integration</strong>sarbeit39 | 4. Effektive <strong>Integration</strong>sarbeit4.5 Vernetztes Arbeiten<strong>Integration</strong> <strong>als</strong> Querschnittsaufgabe zu steuern bedeutet auch, die unterschiedlichenAkteure <strong>und</strong> Netzwerke zu kennen, zu beteiligen <strong>und</strong> zu koordinieren.In der kommunalen Landschaft lassen sich viele verschiedene Träger in unterschiedlichenSektoren identifizieren (vgl. Will/Bosswick, S. 96ff.).Für die Pflege der informellen Kontakte bedarf es engagierter Personen mitNetzwerker-Fähigkeiten, die ein Zeitungsartikel anschaulich beschreibt:• „Offenheit, auf andere zuzugehen.• Wer Beziehungen aufbauen will, muss Risiken eingehen, zum Beispiel einenVertrauensvorschuss gewähren.• Wichtig ist auch, ein klares Ziel zu haben: Was brauche ich, was kann ichbieten?• Außerdem ist Zuverlässigkeit gefragt <strong>und</strong> unheimlich viel Geduld“(Kölnische R<strong>und</strong>schau vom 27.10.2006).Träger <strong>und</strong> Sektoren der <strong>Integration</strong>sarbeit in den <strong>Kommunen</strong>Formeller SektorARGEVHSLandBAMFKommunePolizeiInformeller SektorLokale VereineKulturvereineLokale MigrantenorganisationenFamilien4.6 ÖffentlichkeitsarbeitMedien spielen im <strong>Integration</strong>sprozess eine wichtige Rolle. Sie können durchihre Berichterstattung den Dialog der Kulturen fördern, Informationen überKonflikte aufzeigen <strong>und</strong> die Akzeptanz für kulturelle Vielfalt stärken. Sie erzeugenbzw. verstärken durch die Art ihrer Berichterstattung Stimmungen in derBevölkerung.Korporativer SektorKirchenIHKVerbändeÜberregionale MigrantenvereineTrägerebenen in <strong>Kommunen</strong>Privatwirtschaftlicher SektorUnternehmenBetriebliche AusbildungsstellenLokale MedienStiftungenJeder Sektor ist durch eine unterschiedliche Art der Organisation <strong>und</strong> derNetzwerkarbeit gekennzeichnet. Während der formelle Sektor aufgr<strong>und</strong> deshohen Anteils an Regeldiensten durch formale, strukturierte <strong>und</strong> nicht immerfreiwillige Kontakte geprägt ist, lebt der informelle Sektor (Vereine, Initiativen,R<strong>und</strong>e Tische usw.) von ehrenamtlichem persönlichen Engagement <strong>und</strong> Kontakten.Dieser Sektor ist eine wichtige Basis für den <strong>Integration</strong>sprozess (vgl.Will/Bosswick, S. 96 ff.).Auf dieser Ebene finden Kontakte unmittelbarer statt <strong>und</strong> sind eher persönlicherNatur. Demnach sind auch andere Methoden bzw. Umgangsformen zufinden, um diese Kontakte zu pflegen <strong>und</strong> in das <strong>Integration</strong>snetzwerk einzubinden.Erfahrungen zeigen, dass die Resonanz der Zugewanderten auf offizielleEinladungen relativ gering ist. Individuelle Ansprachen bzw. eine unmittelbareKontaktaufnahme führen dazu, dass Vertrauen aufgebaut wird <strong>und</strong>die Zugewanderten sich für eine Beteiligung öffnen. In den <strong>Kommunen</strong> zeigensich spürbare Erfolge bei der Kooperation mit Migrantenselbstorganisationen.Meist finden diese Kontakte über ehrenamtliche Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertreterstatt, die <strong>als</strong> Multiplikatorinnen <strong>und</strong> Multiplikatoren für die <strong>Kommunen</strong> Kontaktezu Zuwanderungsgruppen aufnehmen, für die Angebote der <strong>Kommunen</strong>werben, Bedarfe erfragen <strong>und</strong> bei Behördengängen unterstützen.In jüngster Zeit hat sich die „Tonart“ in der gesellschaftlichen Diskussion verändert.Dies ist sicherlich eine Folge der aktuellen politischen Debatte in Deutschland<strong>und</strong> Europa sowie der demographischen Entwicklung in unserem Land <strong>und</strong>den veränderten Zu- <strong>und</strong> Auswandererzahlen. <strong>Integration</strong> ist in der Gesellschaftbreit akzeptiert. Dies schlägt sich auch in der Berichterstattung nieder.Die Wirkung der Medien auf die politischen Stimmungen in der Gesellschaftmuss beachtet <strong>und</strong> für die <strong>Integration</strong>sarbeit genutzt werden. Ziel sollte sein,eine systematische <strong>und</strong> überzeugende Öffentlichkeitsarbeit aufzubauen.Mögliche Ansatzpunkte sind z. B.:• Proaktive Öffentlichkeitsarbeit betreiben.<strong>Integration</strong>sbeauftragte sollten die Initiative ergreifen <strong>und</strong> vorausschauendwichtige Themen der <strong>Integration</strong> vorstellen. Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger müssenfür integrationsrelevante Themen sensibilisiert <strong>und</strong> gewonnen werden. Füreinen konstruktiven Dialog sind informierte Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger unverzichtbar!• Zentrale Botschaften vorvermitteln.In den Medien ist ein gemeinsames Verständnis von <strong>Integration</strong> zu verdeutlichen,wie z. B. „<strong>Integration</strong> ist ein Lernprozess“ oder „<strong>Integration</strong> schafftMehrwert“. Die zentralen Aussagen sollten <strong>als</strong> roter Faden durch die Veröffentlichungenbeibehalten werden. Sie prägen sich bei den Leserinnen <strong>und</strong>Lesern ein.• Auch kleine <strong>und</strong> kurzfristige Erfolge kommunizieren.Die Basis ist mit einfachen Themen zu legen, die Wirkung in der Bürgerschaftentfalten <strong>und</strong> zur Mitwirkung motivieren. Bürgerschaftliches Engagementlässt sich zunehmend durch kurzfristige <strong>und</strong> zeitlich begrenzte Projekteaktivieren.BeispielDie Stadt Dormagen hat den Slogan„Zusammenleben in Dormagen (ZiD)“<strong>und</strong> einen Internetauftritt für das Projektentwickelt. Im Internet sind Informationenüber das Projekt, Veranstaltungen,den <strong>Integration</strong>srat, verschiedeneArbeitskreise sowie andere Gremieneinsehbar.


40 | 4. Effektive <strong>Integration</strong>sarbeit41 | 4. Effektive <strong>Integration</strong>sarbeit4.7 Interkulturelles PersonalmanagementBereiche interkulturell relevanter FähigkeitenUm die <strong>Integration</strong>sarbeit <strong>und</strong> -politik vor Ort erfolgreich <strong>und</strong> effektiv gestaltenzu können, muss ein interkulturelles Personalmanagement in den Verwaltungenimplementiert bzw. das bestehende Personalmanagement um den Aspekt derInterkulturalität erweitert werden.Interkulturelles Personalmanagement bezieht sich auf• die Personalentwicklung <strong>und</strong>• die Personalauswahl.Im Rahmen der Personalentwicklung geht es vorrangig um die Vermittlunginterkultureller Kompetenz. „Interkulturelle Kompetenz ist keine rein beruflich-fachliche,sondern eine zwischen fachlicher Ausbildung <strong>und</strong> bestimmtenPersönlichkeitseigenschaften liegende Qualität“ (Leenen, S. 78). InterkulturelleKompetenz weist kognitive, emotionale <strong>und</strong> handlungsbezogene Aspekte auf<strong>und</strong> umfasst ein breites Spektrum von Fähigkeiten.Beispiele für einzelne FähigkeitenDie Vermittlung interkultureller Kompetenz sollte daher zum festen Bestandteilder Personalentwicklung in den <strong>Kommunen</strong> werden. Sie muss sich beziehenauf• die Ausbildung <strong>und</strong>• die berufsbezogene Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung.Während der Schwerpunkt im Rahmen der Ausbildung darin liegen sollte, dieGr<strong>und</strong>lagen für interkulturelle Kompetenz <strong>und</strong> den kultursensiblen Umgangzu schaffen, sollte sich die Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung möglichst nah an den praktischenberuflichen Situationen orientieren <strong>und</strong> kontinuierlich erfolgen.Vermittlung Interkultureller Kompetenz (IK)AusbildungFort- <strong>und</strong> Weiterbildungz. B. z. B.• Seminare <strong>und</strong> Workshops zu IK;• Interkulturelles CoachingVermittlung i.d.R. in diversen Bausteinen• Nachbereitung interkultureller Handlungssituationen• Seminare zu Problembereichen interkulturellen Handelns• Seminare <strong>und</strong> Trainings• Kulturspezifische Informations- <strong>und</strong> Austauschveranstaltungen • Mentorenprogramme(auch bi- <strong>und</strong> multikulturell)• Bearbeitung von Fallstudien• Trainings (Simulation, Rollenspiele)4321Spezifische KulturfähigkeitenKulturallgemeine FähigkeitenSoziale KompetenzenAllgemeine Persönlichkeitseigenschaften• Sprachkompetenz• Landesk<strong>und</strong>liches Wissen• Deutungswissen bezüglich Wahrnehmungs- <strong>und</strong> Kommunikationsmuster• Bewusstsein der generellen Kulturabhängigkeit des Denkens, Deutens <strong>und</strong> Handelns• Vertrautheit mit Mechanismen der interkulturellen Kommunikation• Vertrautheit mit Akkulturationsvorgängen• Differenzierte Selbstwahrnehmung <strong>und</strong> realistische Selbsteinschätzung• Fähigkeit zur Empathie• Humor• Kognitive Flexibilität• Emotionale ElastizitätDie Aneignung interkultureller Kompetenz wird häufig vereinfachend <strong>als</strong> bloßadditiver Prozess dargestellt. Tatsächlich ist das Lernen in Innovationsprozessenaber kein kumulativer Vorgang. Vielmehr müssen bestimmte Fähigkeitendazugelernt, andere dagegen verlernt werden, wenn beispielsweise alteWissensbestände den Erwerb neuen Wissens stören oder sogar verhindern.„Eine Besonderheit interkulturellen Lernens besteht (…) darin, dass es sichnicht in einer Anhäufung von Wissen über andere Kulturen erschöpft, sondernselbstreflexive, die bestehenden Orientierungen umorganisierende Lernstrategienerfordert“ (Leenen, S. 95 f.). Insofern ist der Erwerb interkulturellerKompetenz eine lebenslange Aufgabe, die sich ständig an den verändertenRahmenbedingungen orientieren muss <strong>und</strong> nicht in einem Fortbildungskursabgeschlossen ist (vgl. Fischer, S. 81).In vielen <strong>Kommunen</strong> bestehen bereits positive Ansätze für eine interkulturellePersonalentwicklung. Das Trainingskonzept der Stadt Offenbach am Main istbereits in der ersten Auflage des Handbuches „<strong>Integration</strong>sarbeit – effektivorganisiert“ dargestellt worden. Im Rahmen des Förderprogramms KOMM-INNRW sind weitere Beispiele aus <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> dazu gekommen. Auch inder Ausbildung für die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter des gehobenen Verwaltungsdienstesin <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> wird der Vermittlung interkulturellerKompetenz bereits heute Rechnung getragen (z. B. durch Trainings, Seminare,Lehrveranstaltungen, Hochschultage; vgl. Erkes/Möltgen, S. 5 f.).Inhalte <strong>und</strong> Tiefe der interkulturellen Personalentwicklung sind zielgruppenorientiertauszugestalten <strong>und</strong> an den örtlichen Bedarfen auszurichten. Fürfolgende Zielgruppen sollten spezifische Angebote vorgehalten werden:• Für die Beschäftigten der Ausländerbehörden ist interkulturelle Kompetenzeine Schlüsselqualifikation. Aufgr<strong>und</strong> der aktuellen Anforderungen, die sichaus der Umsetzung des Zuwanderungsgesetzes ergeben sowie dem notwendigenWandel hin zu einer „<strong>Integration</strong>sbehörde“, sollte diese Zielgruppe imRahmen der berufsbezogenen Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung Priorität haben.• <strong>Integration</strong>sbeauftragteAuch für die kommunalen <strong>Integration</strong>sbeauftragten ist die Entwicklunginterkultureller Kompetenz eine wesentliche Voraussetzung für eine effektive<strong>und</strong> erfolgreiche Arbeit. Ergänzend sind Fähigkeiten im Bereich Moderation<strong>und</strong> Konfliktmanagement zu vermitteln. <strong>Integration</strong>sbeauftragte brauchenInstrumente <strong>und</strong> Methoden, um den Prozess zu steuern, Dialoge zumoderieren <strong>und</strong> auch in Konfliktsituationen handlungsfähig zu bleiben.• Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter der Kommunalverwaltungen <strong>und</strong> derkommunalen BeteiligungsunternehmenGr<strong>und</strong>sätzlich stellt die interkulturelle Kompetenz eine Basisqualifikationfür alle Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter der kommunalen Verwaltungen<strong>und</strong> Beteiligungsunternehmen dar, deren Bedeutung in Zukunft weiter steigenwird.


42 | 4. Effektive <strong>Integration</strong>sarbeit43 | 5. <strong>Integration</strong>sarbeit strategisch steuernUm eine zielgruppen- <strong>und</strong> bedarfsorientierte Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung zu gewährleisten,sollten die <strong>Kommunen</strong> auf bestehende Angebote <strong>und</strong> Anbieterzurückgreifen <strong>und</strong> Förderprogramme nutzen. 375. <strong>Integration</strong>sarbeit strategisch steuernNeben den Beschäftigten in den Verwaltungen sind auch die Vertreterinnen<strong>und</strong> Vertreter der politischen Gremien auf lokaler Ebene gefordert. Insbesonderedie Mitglieder der <strong>Integration</strong>sräte sollten über interkulturelle Kompetenzverfügen. Sie stellen daher eine weitere Zielgruppe interkultureller Personalentwicklungdar. Die Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Migrantenvertretungen(LAGA) hat für die Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertreter der Ausländerbeiräte<strong>und</strong> <strong>Integration</strong>sräte spezifische Fortbildungsprogramme entwickelt.Will man Lernprozesse interkultureller Kompetenzentwicklung nachhaltiggestalten, sind nicht nur Veränderungen auf der personellen Ebene, d.h. aufder Ebene der Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter, erforderlich. Wesentlich istauch, diese Lernprozesse entsprechend organisatorisch einzubinden <strong>und</strong> zuunterstützen. Der personale Lernprozess muss durch einen organisationalenLernprozess ergänzt werden. Dazu sind Überlegungen des Diversity-Managements<strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>elemente des interkulturellen Kompetenzansatzes miteinanderzu verknüpfen (vgl. Leenen, S. 99 ff.).Interkulturelles Personalmanagement bezieht sich auch auf die Personalauswahl.Hier sind Menschen mit Zuwanderungsgeschichte verstärkt zu berücksichtigen.Die Rekrutierung solcher Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter eröffnet„(…) neue <strong>Chance</strong>n in der Kommunikation mit verschiedenen Gruppierungenim kommunalen Umfeld (…)“ (Leenen, S. 103).Die verstärkte Berücksichtigung von Zugewanderten im Rahmen der Personalauswahlkann z. B. über folgende Instrumente sichergestellt werden:• Weiterentwicklung/Überarbeitung bestehender Anforderungsprofile imHinblick auf die interkulturelle Kompetenz <strong>und</strong> hinsichtlich bestimmterVorerwartungen, die Menschen mit Zuwanderungsgeschichte den Zugangerschweren.• Festlegung von Quoten für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte.• Sicherstellung interkultureller Kompetenz in Auswahlgremien.• Verwendung kultursensibler Auswahlinstrumente.• Nutzung zielgruppenorientierter Kommunikationskanäle (Leenen, S. 103).Positive Beispiele dafür, Menschen mit Zuwanderungsgeschichte <strong>als</strong> potenzielleMitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter für die öffentliche Verwaltung zu gewinnen,existieren bereits in einigen <strong>Kommunen</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>s.<strong>Integration</strong>sarbeit ist eine komplexe Dienstleistung <strong>und</strong> eine Querschnittsaufgabe.Kennzeichen dafür sind:• Es gibt viele <strong>und</strong> heterogene Zielgruppen <strong>und</strong> Zielpersonen.• Der Erfolg der Dienstleistungen setzt die Mitwirkung der Zielpersonenvoraus.• <strong>Integration</strong> berührt alle Handlungsfelder einer Kommune.• Es sind unterschiedlichste Akteure innerhalb <strong>und</strong> außerhalb der Verwaltungzu beteiligen.Ausgangspunkt ist damit eine komplexe Fragestellung: Wie lässt sich <strong>Integration</strong>sarbeit<strong>als</strong> Querschnittsaufgabe steuern, um mit den verfügbaren Ressourcenden nach Deutschland kommenden oder hier schon lebenden Menschenmit Zuwanderungsgeschichte bestmögliche <strong>Chance</strong>n zur <strong>Integration</strong> zu bieten?Es gibt dazu keine einfache Lösung. Das Optimieren einzelner Angeboteoder Maßnahmen greift eindeutig zu kurz.Die Herausforderung besteht darin,• die vorhandenen <strong>Integration</strong>sangebote zu erfassen <strong>und</strong> ihre Erfolge zuüberprüfen.• individuelle Potenziale <strong>und</strong> Entwicklungsziele zu ermitteln <strong>und</strong> mit denvorhandenen Rahmenbedingungen abzugleichen.• die <strong>Integration</strong>sziele in den Fokus zu nehmen <strong>und</strong> Antworten auf die Fragezu finden, welche Wirkung man mit der <strong>Integration</strong> erreichen will.• bestehende Prioritäten zu hinterfragen <strong>und</strong> vor dem Hintergr<strong>und</strong> derbegrenzten Ressourcen eine Neu- bzw. Umverteilung der Ressourcen zuentscheiden.• die Angebote <strong>und</strong> Aktivitäten unterschiedlicher Akteure zu erfassen <strong>und</strong> mitBlick auf die jeweiligen Bedarfe (nach Individuen, Zielgruppen, Lebenslagen<strong>und</strong> Sozialräumen) zu bündeln, aufeinander abzustimmen <strong>und</strong> innovativweiterzuentwickeln.• die <strong>Integration</strong>serfolge <strong>und</strong> Misserfolge zu beobachten <strong>und</strong> in Koordinationmit den verschiedenen Akteursgruppen die weitere Ausrichtung der <strong>Integration</strong>sarbeitzu „dirigieren“. Das gesellschaftliche Umfeld verändert sich.Damit variieren auch die möglichen Ansätze <strong>und</strong> Lösungen für individuelle<strong>Integration</strong>sangebote.• zur Mitwirkung zu motivieren <strong>und</strong> bürgerschaftliches Engagement für Aufgabenim Rahmen von <strong>Integration</strong>sprozessen zu organisieren.BeispielDie Stadtverwaltung Duisburg bietetProspekte <strong>und</strong> Faltblätter in verschiedenenSprachen an, die über die Ausbildungsmöglichkeiteninformieren. ImRahmen des Projektes „Verbesserungder Bildungs- <strong>und</strong> Ausbildungssituationjunger Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten imöffentlichen Dienst der Stadt Duisburg“,das gemeinsam durch das Institut fürAus- <strong>und</strong> Fortbildung, die RAA <strong>und</strong> dieUniversität Duisburg-Essen bearbeitetwird, sollen Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichtefür eine Ausbildung beider Stadt Duisburg interessiert werden.In der Konsequenz ist ein Steuerungsansatz zu wählen, der dieser Aufgabegewachsen ist. Hier bietet sich der Ansatz „Strategische Steuerung“ an, derfolgende Bausteine umfasst:• Die Basis ist eine Vision <strong>und</strong> Vorstellung darüber, was gelungene <strong>Integration</strong>kennzeichnet.• Daran schließt eine Bestandsaufnahme zur Ausgangslage an. Diese beinhaltetdie Erfassung der vorhandenen Strukturen <strong>und</strong> Prozesse sowie einePrüfung der bisher erreichten Erfolge.37 Beispielhaft ist das EU-Förderprogramm EQUAL zu nennen. Links zu Förderprogrammen befindensich in den Anlagen dieses Handbuches.


44 | 5. <strong>Integration</strong>sarbeit strategisch steuern45 | 5. <strong>Integration</strong>sarbeit strategisch steuern• Die Analyse liefert erste Anhaltspunkte, wo sich zukünftig Handlungsbedarfergibt. Daran knüpft die Formulierung von Zielen mit Indikatoren <strong>und</strong> Kennzahlenan. Ziele sind die Konkretisierung von Zukunftsentwürfen <strong>und</strong> beinhaltenAussagen zu den angestrebten Wirkungen.• Aufgr<strong>und</strong> begrenzter Ressourcen müssen Prioritäten gebildet werden.Schwerpunkte können nach unterschiedlichen Kriterien gesetzt werden.• Die Kommunalverwaltung ist bei der <strong>Integration</strong>sarbeit ein Akteur neben anderen.Ihr kommt jedoch <strong>als</strong> der einzig demokratisch legitimierten Instanzauf örtlicher Ebene eine besondere Rolle zu. Diese beinhaltet die Planung,Koordination <strong>und</strong> Steuerung unter Wahrung der Subsidiarität. Im strategischenManagement ist die Kommunalverwaltung in besonderer Weise <strong>als</strong>Anstoßgeber, Finanzier <strong>und</strong> Vermittler gefragt. Die Herstellung von Adressaten-Gerechtigkeitvon Angeboten <strong>und</strong> die Vernetzung von selbstständigenAkteuren ist für den Erfolg der <strong>Integration</strong>sarbeit besonders wichtig, stelltaber gleichzeitig auch besonders hohe Anforderungen an die Akteure, passiertnicht von alleine <strong>und</strong> bedeutet einen vielfach unterschätzten zeitlichenAufwand.• Nur wer sich Ziele setzt, kann auch die Erfolge messen. Hier schließt sich derSteuerungskreislauf. Das Controlling gibt die unmittelbare Steuerungsinformationim Prozess. Durch Monitoring oder Evaluation werden möglicherweiseveränderte oder neue Handlungsbedarfe für die Zukunft aufgezeigt.der Umsetzung dieses Steuerungskreislaufs sind im Wesentlichen Aufgabenbereicheverb<strong>und</strong>en.1. Steuerung der <strong>Integration</strong>spolitik in der Kommune• Begleitung der Zieldiskussion <strong>und</strong> Entscheidung in den politischenGremien• Aufbau eines <strong>Integration</strong>smonitorings für die Berichterstattung sowieder laufenden Steuerung2. Koordination der <strong>Integration</strong>sarbeit der verschiedenen Träger <strong>und</strong> derinternen Fachbereiche• Netzwerkarbeit3. Geschäftsführung des Ausländerbeirates• Etablierung des Ausländerbeirates bzw. <strong>Integration</strong>sausschusses<strong>als</strong> Brückenbauer in der Kommune• Unterstützung des Gremiums bei der Netzwerkarbeit <strong>und</strong> derKontaktpflege4. Förderung des interkulturellen Dialogs in der Kommune• Organisation der Öffentlichkeitsarbeit• Durchführung von Veranstaltungen auf zentraler Ebene sowie dezentralerEbene (z. B. in den Schulen)• Unterstützung der Kontaktpflege zwischen einzelnen Gruppen in derKommune (z. B. Schule <strong>und</strong> Moscheeverein; Vereine <strong>und</strong> Schulen)Steuerungskreislauf zur VernetzungMit der Umsetzung dieses Steuerungskreislaufs sind im Wesentlichen vier MitDie Verantwortung für die Steuerung <strong>und</strong> Koordination ist zentral in der Kommunalverwaltungzu verankern. Mögliche Lösungen, wie z. B. ein <strong>Integration</strong>sbeauftragteroder eine Fachstelle für <strong>Integration</strong>, sind in Abhängigkeit von derGrößenklasse zu entscheiden. 38Formulierung einer Visionzur Klärung des Verständnissesvon <strong>Integration</strong><strong>Integration</strong>smonitoringzur laufenden Überprüfung derWirkung der <strong>Integration</strong>sarbeitBestandsaufnahmezur Analyse der Ausgangssituation<strong>und</strong> der bisherigen ErfolgeVernetzung der Akteure<strong>und</strong> damit Koordinationder UmsetzungEntwicklung von Zielenzur Steuerung der zukünftigenAusrichtung der <strong>Integration</strong>sarbeitPriorisierungder Themen in Form vonSchwerpunkten <strong>und</strong>Umsetzung der Themenin Angebote/Maßnahmen38 Vgl. KGSt-Bericht 7/2005, S. 38.


46 | 6. Strategische Steuerung in der Praxis47 | 6. Strategische Steuerung in der Praxis6. Strategische Steuerung in der Praxis6.1 Wie führen wir eine Bestandsaufnahme durch?Das vom Land <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> geförderte Programm KOMM-IN NRWhat zum Ziel, innovative Prozesse in der kommunalen <strong>Integration</strong>sarbeit zuinitiieren. Als Leitlinie dienten drei Förderschwerpunkte, die die wesentlichenBausteine strategischer Steuerung widerspiegeln.1. Transparenz: Den Beteiligten, sowohl den Zugewanderten wie auch denAkteuren in der <strong>Integration</strong>slandschaft, werden die Bedarfssituation sowie dieAngebotsinfrastruktur <strong>und</strong> die -inhalte transparent gemacht.2. Vernetzung <strong>und</strong> Koordination: Die Kommune <strong>und</strong> die anderen Träger vonAngeboten der <strong>Integration</strong>sarbeit entwickeln Strukturen <strong>und</strong> Prozesse zurVernetzung ihrer Angebote vor Ort, um die Effektivität zu erhöhen. Mit Blickauf die Neuzugewanderten sind die Hilfen zeitlich, inhaltlich <strong>und</strong> räumlich zukoordinieren.3. Strategische Steuerung: Die Abstimmung der Angebote der unterschiedlichenAkteure wird nach Quantität <strong>und</strong> Qualität von der Kommune strategischgesteuert.Angesichts der vielfältigen <strong>und</strong> unterschiedlichen Ansätze in der <strong>Integration</strong>sarbeitliegt die Verantwortung für die Auswahl des Handlungsfeldes bei derKommune. Die Bedarfe vor Ort sowie die vorhandenen Erfahrungen <strong>und</strong> dieKreativität der Akteure stehen dabei im Vordergr<strong>und</strong>.Die <strong>Integration</strong>sarbeit in den <strong>Kommunen</strong> ist historisch gewachsen <strong>und</strong> weist eindifferenziertes Bild an <strong>Integration</strong>sangeboten auf.Hier Transparenz zu schaffen, hat unterschiedliche Dimensionen:• Aus der Perspektive der Kommune: Welche Zielgruppe hat welche Bedarfe?Wer bietet was mit wem bereits an? Wo fehlen Angebote? Wer hat welchePotenziale?• Aus der Perspektive der Träger von <strong>Integration</strong>smaßnahmen: Welche Zielgruppehat welche Bedarfe? Wie erfolgreich sind unsere Angebote? Inwelchen Bereichen müssen wir neue Themen besetzen, um den verändertengesellschaftlichen Entwicklungen zu entsprechen?• Aus der Perspektive der Zugewanderten: Wer bietet welche Angebote an?An wen kann ich mich mit meinen Fragen wenden? Was kann ich selbereinbringen?Die Bestandsaufnahme kann auf unterschiedliche Art vorgenommen werden:• per Fragebogen,• per Experteninterviews,• in Workshops oder• durch eine Kombination dieser Instrumente.Die Erhebung kann durch eigene Kräfte der <strong>Kommunen</strong> oder von Externendurchgeführt werden. Günstig ist, wo möglich, die Kooperation mit Hochschulen.Die erste Zwischenbilanz des Förderprogramms wurde durchgeführt <strong>und</strong> eswird deutlich, wie strategische Steuerung in der Praxis angewendet werdenkann <strong>und</strong> dass sie Erfolge zeigt. Welche Instrumente oder Schritte machenstrategische Steuerung aus <strong>und</strong> wie sind sie umzusetzen? Aus den praktischenErfahrungen in den KOMM-IN Projekten können Erfahrungen berichtetwerden. Dabei konzentrieren wir uns auf Folgendes:BeispielEin Beispiel zur Durchführung einer Bestandsaufnahme istder Fragebogen der Stadt Viersen. (Anlage 8.3.)FörderschwerpunktTransparenz schaffenVernetzung fördernQuantität <strong>und</strong> Qualität der Angebote steuernFragenWie führen wir eine Bestandsaufnahme durch?Wie bereiten wir die Ergebnisse auf?Wie beteiligen wir Betroffene, Mitwirkende <strong>und</strong> Verantwortliche?Wie erstellen wir ein <strong>Integration</strong>skonzept?Beispiel6.1.6.2.6.3.6.4.In Ergänzung zur Bestandsaufnahme ist zu empfehlen, die Ergebnisse mit einigenweiteren Fakten <strong>und</strong> Zahlen für die Analyse zu erweitern. Als hilfreich habensich folgende Aspekte erwiesen:• die Zielgruppen <strong>und</strong> eine Beschreibung ihrer sozialen <strong>und</strong>wirtschaftlichen Lage,• die demographische Entwicklung,• die vorhandene Angebotsstruktur mit sozialräumlichen Bezug <strong>und</strong>dem damit verb<strong>und</strong>enen Ressourcenbedarf,• eine Einschätzung der Stärken <strong>und</strong> Schwächen der bisherigen<strong>Integration</strong>sarbeit <strong>und</strong>• Potenziale für eine zukünftige Neuausrichtung der <strong>Integration</strong>sarbeit(vgl. hierzu auch KGSt-Bericht 7/2005, S. 33).Wie entwickeln wir in einem großen Personenkreis Ziele?6.5.Wie richten wir Organisation <strong>und</strong> Prozesse an unseren Zielen aus?6.6.Wie überprüfen wir die Wirkung unseres Handelns?6.7.


48 | 6. Strategische Steuerung in der Praxis49 | 6. Strategische Steuerung in der PraxisHandlungsfelderSoziales <strong>und</strong> SeniorenGes<strong>und</strong>heitSpracheWirtschaft <strong>und</strong> ArbeitÖffentlichkeitsarbeitEngagierteVerwaltungsspitzeStrategisch gesteuertPartizipativerProzessZielgruppenorientierungWeiterhin ist die Vielfalt möglicher Aktivitäten in der <strong>Integration</strong>sarbeit zustrukturieren. In der Praxis hat sich die Gliederung in Handlungsfelder durchgesetzt.Unter einem strategischen Handlungsfeld ist ein fachlich abgrenzbarerSatz von Aktivitäten zu verstehen. Dabei hat sich folgende Struktur inProjekten bewährt:Potenzielle HandlungsfelderErfolgsfaktorenDimensionen der <strong>Integration</strong>Lebensbedingungen• Bildungsabschluss• Erwerbstätigkeit• WohnsituationWerte <strong>und</strong> Orientierungen• Familiäre Orientierung• Identifikation• IdentitätSoziale Interaktion• Kontakte• Politische PartizipationNeu:InterkulturellesPersonalmanagementNeu:Vernetztes ArbeitenNeu:ÖffentlichkeitsarbeitBildung <strong>und</strong> AusbildungJugendKultur <strong>und</strong> ReligionWohnenPolitische TeilhabeIm Rahmen des am 14. Juli 2006 stattgef<strong>und</strong>enen <strong>Integration</strong>sgipfels verständigtensich die Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer darauf, einen nationalen<strong>Integration</strong>splan zu erarbeiten. Hierzu wurden Arbeitsgruppen <strong>und</strong> einigeUnterarbeitsgruppen eingerichtet. Dabei wurde nach folgenden Handlungsfeldernstrukturiert:1. <strong>Integration</strong>skurse verbessern2. Von Anfang an deutsche Sprache fördern3. Bildung, Ausbildung, Arbeitsmarkt4. Lebenssituation von Frauen <strong>und</strong> Mädchen verbessern,Gleichberechtigung verwirklichen4.1. Migrationsspezifische Aspekte des Rechts, Partizipation4.2. Stärkung der Frauen in den Familien <strong>und</strong> im sozialen Umfeld5. <strong>Integration</strong> vor Ort6. <strong>Integration</strong> <strong>und</strong> Bürgergesellschaft6.1. Kultur6.2. Sport6.3. Medien6.4. Bürgerschaftliches Engagement6.5. WissenschaftAufgr<strong>und</strong> der Komplexität der einzelnen Bereiche deckt ein Handlungsfeldnicht das ganze Spektrum eines Themas ab. Mit der Auswahl der Handlungsfeldersetzen die Beteiligten bereits erste Prioritäten <strong>und</strong> nehmen eineSelektion des möglichen Themenspektrums vor. Die Struktur der gewähltenHandlungsfelder legt die Basis für den Diskussionsprozess im Rahmen derBestandsaufnahme <strong>und</strong> darüber hinaus auch für den weiteren Prozess.Neu: Zielorientierungauf individueller ProzessebeneInterkultureller DialogDie Struktur der Handlungsfelder kann unterschiedlich gewählt werden. Fürdas b<strong>und</strong>esweite <strong>Integration</strong>sprogramm werden folgende fünf Handlungsfeldergenannt, mit denen sich jeweils eine Arbeitsgruppe beschäftigt.• Sprachförderung: In diesem Handlungsfeld werden die Bereiche allgemeine,vorschulische, schulische, hochschulische <strong>und</strong> berufsbezogeneSprachförderung schwerpunktmäßig behandelt.• Bildung: Diesem Handlungsfeld wird eine Schlüsselrolle zugewiesen.Es befasst sich mit dem gesamten Bildungssystem, angefangen beimKindergarten.• Berufliche <strong>Integration</strong>: Durch die Bestandserhebung aktueller Angebote,Maßnahmen <strong>und</strong> Förderprogramme von B<strong>und</strong>, Ländern <strong>und</strong> <strong>Kommunen</strong>,aber auch durch den engen Austausch mit allen relevanten Akteuren derArbeitsmarktpolitik wird die notwendige Gr<strong>und</strong>lage geschaffen, gemeinschaftlichOptimierungsvorschläge der bisherigen Praxis zu erarbeiten.• Soziale Beratung: Dieses Handlungsfeld beschäftigt sich mit allen Beratungsangeboten,die B<strong>und</strong>, Land <strong>und</strong> Kommune für Zugewanderte zurVerfügung stellen. Spezielle Beratungsleistungen des B<strong>und</strong>es sind hierbeidie Migrationserstberatung für Erwachsene <strong>und</strong> Jugendmigrationsdienstefür jugendliche Neuzugewanderte.• Gesellschaftliche <strong>Integration</strong>: Dieses Handlungsfeld umfasst ein breitesThemenspektrum, z. B. politische Partizipation, interkulturelle Öffnung,Herstellung von <strong>Chance</strong>ngleichheit, kulturelle <strong>Integration</strong> sowie zivilgesellschaftlichesEngagement.


50 | 6. Strategische Steuerung in der Praxis 51 | 6. Strategische Steuerung in der Praxis6.2 Wie bereiten wir die Ergebnisse auf? 6.3 Wie beteiligen wir Betroffene, Mitwirkende <strong>und</strong> Verantwortliche?Die Befragung im Rahmen der Bestandsaufnahme liefert einen aktuellen Überblicküber die Situation vor Ort. Wie diese Informationen für die Zugewanderten<strong>als</strong> auch für die beteiligten Akteure dargestellt werden können, ist von den<strong>Kommunen</strong> im KOMM-IN NRW Projekt unterschiedlich gelöst worden. Derüberwiegende Teil hat sich dazu entschieden, ein <strong>Integration</strong>sportal im Internetzu entwickeln. Zu den Inhalten dort zählen u. a.:• soziale Angebote der Stadt/alle Zielgruppen,• Netzwerke <strong>und</strong> Arbeitskreise der Stadt,• Veranstaltungen.Der Nutzen für die Zugewanderten ist, dass sie schneller auf alle relevantenAngebote <strong>und</strong> Adressen zugreifen können. Für die beteiligten Organisationenbietet das Portal die Basis für einen fachlichen Austausch zum Zweck derAngebotsverbesserung.Ergänzend können die Angebote nach Stadtteilen strukturiert werden, z. B. inForm von Stadtkarten. Diese Karten geben einen Überblick über die verschiedenenAngebote der unterschiedlichen Träger in den einzelnen Stadtteilen.Vorteil ist, dass es eine knappe <strong>und</strong> übersichtliche Visualisierung der Angebotein den Stadtteilen – räumlich <strong>und</strong> inhaltlich – ermöglicht.<strong>Integration</strong> <strong>als</strong> Querschnittsaufgabe zu etablieren, bedeutet auch, die verschiedenenAkteure einzubinden. Dazu zählen die Stadtverwaltung, die Freien Träger,Unternehmen, Kirchen, Vereine, Initiativen, Migrantenselbstorganisationen(MSO) sowie die Zugewanderten selbst (vgl. Kapitel 4.5.).Ein Netzwerk bedeutet „langfristige Kontaktpflege <strong>und</strong> ein gewinnbringendesBeziehungsgeflecht“ (Mansury, S. 95). Ein Netzwerk lebt von der Persönlichkeitder Beteiligten, dem Engagement gegenseitig Informationen, Ratschläge<strong>und</strong> Kontakte bereitzustellen <strong>und</strong> einer Offenheit füreinander. Der Begriff„Beziehung“ spiegelt sehr gut den Aspekt der Persönlichkeit wider <strong>und</strong> machtdeutlich, dass auch Netzwerkarbeit kontinuierlich Aufwand bedeutet.In erster Linie sind die Akteure einzubinden, die für die <strong>Integration</strong> der Zugewandertensowie die nachholende <strong>Integration</strong> verantwortlich sind. Dazu zählenvorwiegend Akteure des formellen Sektors.Kooperationspartner <strong>und</strong> -netze im formellen SektorBeispielDie Stadt Wuppertal entwickelte einmehrsprachiges Internetportal. Dieangesprochenen Zielgruppen könnengezielt nach Angeboten suchen. Akteureder <strong>Integration</strong>sarbeit können sichuntereinander abstimmen. Zusätzlichwurden 23 Computertermin<strong>als</strong> an unterschiedlichenStandorten in der Stadtinstalliert, um einen gezielten <strong>und</strong> einfachenZugang zu den <strong>Integration</strong>sangebotenzu gewähren.Zentrale Zugänge auf das Portal ermöglichtedie Stadt über K<strong>und</strong>entermin<strong>als</strong> dersieben Wuppertaler ARGE-Standorte, derB<strong>und</strong>esagentur für Arbeit <strong>und</strong> denen inJugendfreizeiteinrichtungen.www.integration-in-wuppertal.deDie Stadt Köln hat einen Stadtplan erstellt,der alle Angebote der Träger mitdem Hinweis auf den jeweiligen Stadtbezirkabbildet <strong>und</strong> Adressen benennt.www.stadt-koeln.deAusländerbehördeSprachliche EinstufungstestsStellt Teilnahmepflichtfest <strong>und</strong> vermittelt weiterMigrationsberatung desB<strong>und</strong>esTräger vonMigrationserstberatung<strong>Integration</strong>skursenJugendmigrationsdiensteRegionalkoordinatoren (ReKos)Gewährleistungsverantwortung für <strong>Integration</strong>skurssowie QualitätssicherungTräger des SGB II kannTeilnahme an <strong>Integration</strong>skursenanregenTräger des SGB IIEingliederungsvereinbarungNachholende <strong>Integration</strong><strong>Integration</strong>sagenturenFamilienzentrenRAAsFür den Erfolg von <strong>Integration</strong>smaßnahmen ist eine Verknüpfung der unterschiedlichenMaßnahmen erforderlich. Oft bauen sie aufeinander auf. Dievorherige Graphik verdeutlicht, welche Akteure zu koordinieren sind bzw. sichabstimmen sollten, um den Erfolg ihrer eigenen Maßnahmen zu sichern. Diebereits begonnenen organisatorischen Veränderungen der <strong>Integration</strong>sangebotedurch den B<strong>und</strong> <strong>und</strong> das Land <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> bieten auch für die<strong>Kommunen</strong> Anlass dazu, die Koordination neu zu bedenken <strong>und</strong> ggf. veränderteKommunikationsformen für die Kooperation zu finden. Die Zuständigkeitender Akteure sind räumlich sowie inhaltlich zu klären, zu koordinieren<strong>und</strong> je nach Situation auch zu bündeln.


52 | 6. Strategische Steuerung in der Praxis53 | 6. Strategische Steuerung in der PraxisAufgaben für die Netzwerkarbeit sind u. a.:• Abstimmung <strong>und</strong> Koordination der einzelnen Angebote der <strong>Integration</strong>sdienstesowie der <strong>Integration</strong>skursträger – in Zusammenarbeit mit denRegionalkoordinatoren des B<strong>und</strong>es• Abschluss verbindlicher Vereinbarungen• Klärung der Zusammenarbeit zwischen den Trägern des SGB II <strong>und</strong> derAusländerbehörde in Bezug auf die freien Plätze für die <strong>Integration</strong>skurse• Transparenz über Bedarfe der verschiedenen Zielgruppen• Bereitstellung von Informationen über Ansprechpartner, Angebote <strong>und</strong>Adressen• Steuerung <strong>und</strong> Koordination der Gremien• Konzeptentwicklung• Pflege der persönlichen KontakteUm die ersten Brücken für ein Netzwerk aufzubauen, ist auch hier zunächstTransparenz zu schaffen. In Anlehnung an die Bestandsaufnahme sind folgendeFaktoren relevant:• Anbieter/Träger• Ziele <strong>und</strong> Erfolgsindikatoren• Zielgruppe• Angebote• Anzahl der Nutzer/Anteil der Zugewanderten• Finanzierungen/Förderungen• Kooperationspartner• Orte der Durchführung6.4 Wie erstellen wir ein <strong>Integration</strong>skonzept?Als Gr<strong>und</strong>lage für eine kommunale <strong>Integration</strong>sarbeit dient ein gesamtstädtisches<strong>Integration</strong>skonzept. Ziel ist es, ein von Politik <strong>und</strong> Verwaltung gemeinsamgetragenes Konzept zu erarbeiten, das auch von den Freien Trägern u. a.<strong>als</strong> verbindlich angesehen wird.Ein gesamtstädtisches <strong>Integration</strong>skonzept kann folgende Fragestellungenumfassen:• Wie sehen die Leitgedanken/Gr<strong>und</strong>sätze unserer <strong>Integration</strong>spolitik aus?• In welchen Handlungsfeldern wollen wir schwerpunktmäßig aktiv werden?• Welche Ziele verfolgen wir mit dem jeweiligen Handlungsfeld?• Wie wollen wir die Ziele erreichen?• An welche Zielgruppe richten wir uns mit welchen Angeboten?• Wer ist bei uns wofür verantwortlich?• Wie verfolgen wir die Wirkung?• Welche Ressourcen setzen wir dafür ein?Prozessschritte zur Entwicklung eines <strong>Integration</strong>skonzeptesBei der Vielzahl an unterschiedlichen Akteuren ist anzunehmen, dass sich vorOrt ein bunter Interessen-Mix ergibt. Die jeweiligen Institutionen haben spezifischeZiele <strong>und</strong> das Interesse, diese zu realisieren. Ihr Handeln ist vielfachauch politisch motiviert <strong>und</strong> wird <strong>als</strong> Mikropolitik bezeichnet (vgl. Küpper/Ortmann, S. 217). Sie nutzen ihre Quellen <strong>und</strong> Handlungsoptionen, um ihreExistenz zu sichern. Dabei kommt es auch zu Konkurrenz untereinander. EinNebeneinander von Angeboten, mangelndes Vertrauen in das „Können“ desAnderen sind typische Kennzeichen für diese Situationen. Nach außen wirdWert gelegt auf ein geordnetes Bild. Doch gr<strong>und</strong>sätzlich stehen die eigenen Interessenvielfach im Vordergr<strong>und</strong>. Zwischen den beteiligten Interessengruppenzeigt sich ein vielschichtiges Beziehungsnetzwerk.Um die vielfältigen <strong>Integration</strong>sangebote vor Ort zielorientiert auszurichten, istes wichtig, die Interessen der einzelnen Akteure zu erkennen, zu akzeptieren<strong>und</strong> Bündnisse für geeignete Themen zu schmieden. Dies kann auch bedeuten,einzelne Träger bzw. Angebote zu bündeln <strong>und</strong> somit für eine Zielgruppe Angeboteaus einer Hand anzubieten, wie es z. B. die Stadt Aachen in Form einerBildungsagentur erfolgreich praktiziert.Informations- <strong>und</strong>Qualifizierungsphase• Informationsveranstaltungenzu <strong>Integration</strong>sthemen• InterkulturelleKompetenzvermitteln• Qualifizierung vonMultiplikatoren1. PhaseBestandsaufnahme2. PhaseErstellung<strong>Integration</strong>skonzept3. PhaseUmsetzung4. PhaseWirkungsmonitoring• Tranzparenz über die Ausgangslage schaffen; Bedarf ermitteln• Öffentlichkeitsarbeit aufbauen• Zugewanderte für den Prozess gewinnen <strong>und</strong> einbinden• Kooperationspartner suchen• Handlungsfelder benennen• Gemeinsames Verständnis zwischen Politik, Verwaltungsführung<strong>und</strong> Akteuren entwickeln <strong>und</strong> in Leitziele übersetzen• Ziele definieren• Prüfung des vorhandenen Leistungsspektrums vor dem Hintergr<strong>und</strong>der Ziele <strong>und</strong> Erarbeitung einer Strategie• Verantwortlichkeit für Koordination; strategische Entscheidungsebene<strong>und</strong> operative Umsetzung definieren <strong>und</strong> vereinbaren• Initiierung der Vernetzung der Akteure• Abschluss von Zielvereinbarung• Qualität <strong>und</strong> Wirksamkeit durch Ausländerbeirat/<strong>Integration</strong>srat steuernEntscheidend ist, die Arbeit in <strong>und</strong> mit den verschiedenen <strong>Integration</strong>sstellen<strong>als</strong> mikropolitisches Geschehen zu akzeptieren <strong>und</strong> einen Umgang mit dendamit verb<strong>und</strong>enen Widerständen zu lernen. Daher bedarf es der Kompetenz,mit Mikropolitik umzugehen.Eine detaillierte Beschreibung ist <strong>als</strong> Anlage beigefügt (Anlage 8.6.).


54 | 6. Strategische Steuerung in der Praxis55 | 6. Strategische Steuerung in der PraxisAls Ergebnis der Phase „Erstellung <strong>Integration</strong>skonzept“ sollte ein Umsetzungsplanvorliegen, der die Strategie aufzeigt <strong>und</strong> damit die angestrebtenZiele, die Produkte <strong>und</strong> Maßnahmen, die Ausgestaltung der Prozessebene sowiedie erforderlichen Ressourcenbedarfe beinhaltet. Hier bietet sich ein Instrumentdes strategischen Ansatzes der KGSt an (vgl. KGSt Bericht 8/2000,S. 13 ff.), das ein Raster mit Leitfragen zur Strategieentwicklung beinhaltet.6.5 Wie entwickeln wir in einem großen Personenkreis Ziele?Im Prozess zur Erstellung eines <strong>Integration</strong>skonzeptes ist eine Vielzahl vonunterschiedlichen Personen, Gruppen <strong>und</strong> Organisationen zu berücksichtigen<strong>und</strong> zu beteiligen. Dazu hat sich die folgende Gremienstruktur bewährt.Instrumente einer Strategieentwicklung zur Erstellung eines <strong>Integration</strong>skonzeptesBeteiligte Gremien für eine StrategieentwicklungAnalysephase• Welche Herausforderungen kennzeichnen die aktuelle Situation (Stärken/Schwächen)?• Wie wirken sich die demographischen Entwicklungen aus?• Um welche Zielgruppen geht es?• Wie sehen die Bedarfe der Zugewanderten aus?Bündnis für <strong>Integration</strong>mit Vertretern s.u. <strong>und</strong> der BürgerschaftAngestrebte Ergebnisse bzw. Wirkung• Was wollen wir für die Zugewanderten erreichen?• Welche Wirkung streben wir an?• Wo sind Prioritäten zu setzen?• Wie sehen die Ziele konkret aus?• Woran erkennen wir gelungene <strong>Integration</strong> –je nach Zielgruppe?Produkt- <strong>und</strong> Leistungsspektrum• Welche Zielgruppen sind relevant?Was kennzeichnet diese Zielgruppen speziell?• Welche Angebote halten wir wo <strong>und</strong> für wen vor?• Wo sind Veränderungen vorzunehmen?• Welche Leistungen sind miteinander zu vernetzenbzw. abzustimmen?<strong>Integration</strong>skonferenzMit Vertretern der Freien Träger, Kirchen, Unternehmen,Migranten-Selbstorganisationen, <strong>Integration</strong>srat etc.RatArbeitskreisFamilie Bildung SozialesVerwaltungsvorstandRessourcenbedarf• Wie ist die bisherige Ressourcenentwicklung?• Welche Kosten entstehen mit verändertemProduktspektrum• Kosten/Nutzen-Analyse zu einzelnen ProduktenAusgestaltung der Prozesse <strong>und</strong> Strukturen• Welche Personalbereiche benötigen Qualifikationenim Bereich interkulturelle Kompetenz?• Wie setzen wir interkulturelle Öffnung um?• Wo organisieren wir die Zuständigkeit für dieSteuerung der <strong>Integration</strong>sarbeit?• Wie gestalten wir die Netzwerkarbeit?• Was macht die Qualität unserer Angebote aus?Das Bündnis für <strong>Integration</strong> ist das größte Gremium. Ziel dieses Gremiumsist es, im konsensorientierten Prozess wesentliche Ziele <strong>und</strong> die Schritte dernächsten Jahre für die gesamte Kommune zu entwickeln. Als Form ist eineeintägige Großveranstaltung pro Jahr zu wählen.Strategische Steuerung bedeutet, Ziele zu formulieren <strong>und</strong> das Handeln auchan diesen Zielen auszurichten. Im zweiten Kasten der Graphik „Produkt- <strong>und</strong>Leistungsspektrum“ weist die Frage darauf hin „Wo sind Veränderungen vorzunehmen?“.Die bestehenden Leistungsangebote sind den Zielen anzupassen.Dazu gehört natürlich auch, dass die Leistungen eingestellt werden, die dieformulierten Ziele nicht unterstützen. Einige Fragen können für diese Neuausrichtungder Angebotsstruktur <strong>als</strong> Orientierung dienen:1. Welche <strong>Integration</strong>sangebote müssen den Zielsetzungen angepasst odereingestellt werden, da sie nicht die gewünschte Wirkung erzielen?2. Welche <strong>Integration</strong>sangebote sind auszubauen, da sie Erfolge aufweisen<strong>und</strong> in das Zielkonzept der Kommune passen?3. Welche <strong>Integration</strong>sangebote sind neu einzurichten?BeispielUm eine möglichst breite Beteiligung zuermöglichen, kann für die Großveranstaltungdie Methode der Zukunftskonferenzeingesetzt werden. Die Stadt Münster hatdies mit Erfolg erprobt. Der Titel der Veranstaltunglautete: Das ganze System in einemRaum. Ziel war es, einen breit angelegtenBeteiligungsprozess zu initiieren, Ziele imKonsens zu vereinbaren <strong>und</strong> eine Wegbeschreibungfür die zukünftige strategischeSteuerung der <strong>Integration</strong>spolitik zu entwickeln.Zur Vorbereitung <strong>und</strong> damit auchStrukturierung der Arbeitsgruppen wurdendie wesentlichen Interessen der Zugewanderten,wie z. B. „Ich werde in Münster fürlängere Zeit wohnen <strong>und</strong> möchte mich –neu in der Stadt <strong>und</strong> mit schlechten Sprachkenntnissen– schnell zurecht finden <strong>und</strong>mich heimisch fühlen.“ abgebildet. Die Zukunftskonferenzwurde in folgende Phasenaufgeteilt:1. Rückblick in die Vergangenheit – Darstellungeines gemeinsamen Bildes der Geschichte<strong>und</strong> Entwicklung – Bilanzierungder bisherigen Strategie der <strong>Integration</strong>sarbeit2. Analyse externer Trends3. Bewertung der gegenwärtigen Situation4. Entwicklung von Bildern einer wünschenswertenZukunft5. Herausarbeiten von gemeinsamenEntwicklungszielen6. Planung konkreter Maßnahmen


56 | 6. Strategische Steuerung in der Praxis57 | 6. Strategische Steuerung in der PraxisBeispielDie Stadt Duisburg hat dies umgesetzt<strong>und</strong> die <strong>Integration</strong>skonferenz <strong>als</strong> verbindlichenRahmen für den Entwicklungsprozesseingesetzt. Ziel der Stadtwar es, die <strong>Integration</strong>skonferenz <strong>als</strong>Methode des gesellschaftlichen Konsensus<strong>und</strong> der prozesshaften Steuerungder <strong>Integration</strong>spolitik einzusetzen <strong>und</strong>Die <strong>Integration</strong>skonferenz dient <strong>als</strong> Steuerungsgruppe der Abstimmung zwischenden Akteuren. Sie fördert eine stadt- bzw. kreisweite fachliche Diskussiondes Themas <strong>Integration</strong>. Daher sollten alle Verwaltungsbereiche, die Politik,die Wohlfahrtsverbände, die Migrantenselbstorganisationen, Unternehmen,Schulen, Kindergärten <strong>und</strong> Vereine vertreten sein. In diesem Gremium kann dieDiskussion zu den einzelnen Maßnahmen <strong>und</strong> zu der Gestaltung der Schnittstellenzwischen den Angeboten erfolgen.<strong>Integration</strong>spolitik <strong>als</strong> gesamtstädtischeAufgabe zu etablieren. Dazu wurde eine<strong>Integration</strong>skonferenz zu Beginn <strong>als</strong> Auftaktveranstaltungorganisiert sowie inder Folge eine zweite Konferenz zumBeschluss des Gesamtkonzeptes <strong>und</strong>Vorlage einer Beschlussempfehlung andie politischen Gremien.6.6 Wie richten wir Organisation <strong>und</strong> Prozesse an unseren Zielen aus?Zukünftig wird es immer mehr darauf ankommen, zusammenhängende Angebotezu einer Prozesskette zusammen zu führen. Ziel sollte sein, einzelneAktivitäten verschiedener Träger miteinander so zu verknüpfen, dass sich fürdie Zugewanderten ein <strong>Integration</strong>sprozess entwickelt, bei dem die Hilfeangeboteaufeinander aufbauen.<strong>Integration</strong>sprozesse verlaufen über einen längeren Zeitraum. <strong>Kommunen</strong>haben Dokumente der individuellen Begleitangebote im Sinne von Vereinbarungenfür den <strong>Integration</strong>sprozess entwickelt. Sie zeigen den Zugewandertendie notwendigen Schritte im <strong>Integration</strong>sprozess auf. Damit fördern sie eineaktive Rolle <strong>und</strong> selbstständige Kontaktaufnahme durch die Zugewanderten.Das Dokument verbleibt in der Hand des Zugewanderten. Der Zugewandertebekommt eine Hilfe zur Selbsthilfe <strong>und</strong> gewinnt Möglichkeiten, Eigeninitiativezu ergreifen.Wo Prioritäten zu setzen sind <strong>und</strong> wo die kommunalen Ressourcen eingesetztwerden sollen, ist im Rat bzw. Kreistag zu entscheiden.Gerade in der aktuellen <strong>Integration</strong>sdebatte kommt es darauf an, die Zieldiskussionzur Verbesserung der <strong>Integration</strong>spolitik <strong>und</strong> der Maßnahmen mit derPolitik – dem Ausländerbeirat/<strong>Integration</strong>srat – zu führen <strong>und</strong> wesentlicheEntscheidungen gemeinsam zu treffen. Dies signalisiert, dass die politischePartizipation ernst gemeint ist. Der Ausländerbeirat/<strong>Integration</strong>srat kann imProzess eine tragende Rolle spielen <strong>und</strong> <strong>als</strong> „Brückenbauer“ die Vermittlungzwischen den Zugewanderten <strong>und</strong> der Mehrheitsbevölkerung unterstützen.Die beteiligten Akteure sehen auf einen Blick, was bereits geschehen ist, wasfür die Zukunft vereinbart wurde <strong>und</strong> welche Rolle ihnen zugewiesen wird. Aufdiese Weise werden sich wiederholende Gespräche vermieden.Die individuellen Begleitangebote haben die Form von kompakten Dokumentenoder Mappen, die in leicht verständlicher Sprache die wesentlichen Informationendarstellen. Sie dienen• zur Sammlung von persönlichen Angaben <strong>und</strong> Informationen,• zum Festhalten der bisherigen Aktivitäten sowie• der Planung der nächsten Schritte <strong>und</strong> Stationen.Ein wesentlicher Erfolg dieser Maßnahmen in den <strong>Kommunen</strong> ist, dass dieZusammenarbeit zwischen den einzelnen <strong>Integration</strong>sstellen sich verstärkthat <strong>und</strong> dadurch u. a. auch doppelte Beratungsleistungen vermieden werdenkonnten.Migrantenticket der Stadt Aachen.


58 | 6. Strategische Steuerung in der Praxis 59 | 6. Strategische Steuerung in der PraxisZentrale Anlaufstelle <strong>als</strong> Basis für einen nachhaltigen <strong>Integration</strong>sprozessZielgruppenNeuzugewanderteUm Prozesse miteinander zu verbinden, ist auch über organisatorische Konsequenzennachzudenken. Eine Lösung stellt die Bildung einer zentralen Anlaufstellefür Zugewanderte mit allgemeinen Angeboten u. a. zu <strong>Integration</strong>s- <strong>und</strong>Sprachfördermaßnahmen, zu den <strong>Integration</strong>skursen sowie anderen Angebotender Kommune, wie z. B. der Kinderbetreuung, Wohnungsangebote, finanzielleSicherung, Ehrenamt bei Vereinen oder Freizeit- <strong>und</strong> Kulturangebote,dar. Die Anlaufstelle ermöglicht eine umfassende Information <strong>und</strong> allgemeineBeratung für Zugewanderte <strong>und</strong> legt die Basis für einen nachhaltigen <strong>Integration</strong>sprozess.ZugewanderteAsylbewerberMit der Bündelung von <strong>Integration</strong>sangeboten wird angestrebt:• dass die Beteiligten Angebote aus einer Hand erhalten <strong>und</strong>• eine individuelle <strong>und</strong> passgenaue Beratung bekommen,• sich die Wege verkürzen <strong>und</strong>• eine kontinuierliche Begleitung <strong>und</strong> Unterstützung ermöglicht wird.BeispielDie Stadt Aachen hat eine Anlaufstelle miteiner fachlichen Schwerpunktsetzung gegründet– eine kommunale Agentur für Bildungserstberatung.Diese Agentur führt junge sowieerwachsene Zugewanderte auf dem kürzestenWeg in eine Beratung, die mit ihnen entlang derBeratungskette „Spracherwerb – Schulabschluss– Aus-/Weiterbildung – Beruf – Arbeit“einen Lebensplan entwickelt. Die nachstehendeGrafik visualisiert, was die Bildungserstberatungbeinhaltet <strong>und</strong> welche Akteure beteiligtwerden.1. PhaseOrientierung/Klärungrechtlicher Gr<strong>und</strong>lagen2. PhaseFördern <strong>und</strong> FordernPotenzielle Beratungsangebote für eine zentrale Anlaufstelle• Erstberatung:Migrationserstberatung/Jugendmigrationsberatung• <strong>Integration</strong>s- <strong>und</strong> Sprachmaßnahmen• Beantragung Aufenthaltserlaubnis• Berufsberatung• <strong>Integration</strong>skurse/Teilnahmeberechtigung• Kinderbetreuung/Familienberatung• WohnberatungIndividueller Plan (z. B. Migrantenticket) für die weiteren Phasen im <strong>Integration</strong>sprozessBildung Sprache Arbeit Politische Teilhabe Kultur Wohnen Sport/VereineBildungserstberatungBerufliche WeiterbildungseinrichtungenVHS, Berufskolleg fürWirtschaft <strong>und</strong> Verwaltung,Tertia, FAABildungserstberatung• Schule• AusbildungMigrationserstberatung• Studium• ArbeitsmarktWohlfahrtsverbändeRegionalverb<strong>und</strong> derMigrationserstberater:CaritasDiakonieDRKErstberatungDie vom B<strong>und</strong> finanzierte Erstberatung (Migrationserstberatung <strong>und</strong> Jugendmigrationsdienste)kann sich in diesen Veränderungsprozess einbringen. ObAußendienstmitarbeiterinnen <strong>und</strong> -mitarbeiter in der Anlaufstelle vertretensind, ist zu prüfen. So könnte dann auch der Abschluss der <strong>Integration</strong>svereinbarungbzw. die Erstellung eines <strong>Integration</strong>splans bereits in dieser Stelleerfolgen.Integrative EinrichtungenPÄZEUROTÜRKSpracheSprachschulenDiakonie, Sprachenakademie,VHS, Helene-Weber-Haus,Berlitz, DAAAusländerbehörden sind die erste <strong>und</strong> vielleicht auch die bekannteste Stelleim <strong>Integration</strong>sprozess. Das Zuwanderungsgesetz sieht vor, dass die Zugewandertensich bei der Ausländerbehörde melden <strong>und</strong> sich für den <strong>Integration</strong>skursanmelden. In der Konsequenz tritt die Ausländerbehörde stärker <strong>als</strong>Kontaktstelle für die Zugewanderten auf. Die Ausländerbehörde gewinnt eineneue Rolle. Interkulturelle Kompetenz des Person<strong>als</strong> <strong>und</strong> damit eine gr<strong>und</strong>sätzlicheOffenheit gegenüber anderen Kulturen ist wünschenswert. Daher istzu prüfen, ob die zentrale Anlaufstelle bei der Ausländerbehörde angesiedeltwerden kann.Gr<strong>und</strong>sätzlich ist zu empfehlen, keine neuen <strong>und</strong> zusätzlichen Anlaufpunkte zuschaffen. Es besteht bereits eine Vielzahl an Organisationseinheiten <strong>und</strong> damitKontaktstellen, die <strong>Integration</strong>sangebote anbieten. Ziel sollte sein, Angebote<strong>und</strong> damit auch organisatorische Einheiten zu bündeln.Zu den weiteren Aufgaben der Agentur zählen:• Sozialanalyse der K<strong>und</strong>innen <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en imHinblick auf die Herkunft, Dauer des Aufenthaltes,Muttersprache, finanzielle sowie sozialeSituation etc.• Gezielte Weiterleitung an Fachberaterinnen<strong>und</strong> Fachberater <strong>und</strong> die kontinuierlicheBegleitung sowie ggf. Steuerung der individuellenBildungsbemühungen• Konzeptionierung eines für die K<strong>und</strong>innen<strong>und</strong> die K<strong>und</strong>en ausdruckbaren elektronischenBildungsportfolios, das im Beratungsgeschäftmit allen individuellen Bildungsgängen<strong>und</strong> Abschlüssen gespeist wird


60 | 6. Strategische Steuerung in der Praxis61 | 7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeit6.7 Wie überprüfen wir die Wirkung unseres Handelns?7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeitDieses Kapitel wurde von Stefan Buchholt, Landesstelle Unna-Massen, erarbeitet.Erfolge <strong>und</strong> Defizite im <strong>Integration</strong>sprozess sind allen beteiligten Akteurenaufzuzeigen, um daraus zu lernen. Dieses Beobachten der Veränderungen ermöglichtden Beteiligten folgende Fragen zu beantworten: Welche gewünschten<strong>und</strong> unerwünschten Wirkungen erreichen wir? Was können <strong>und</strong> sollen wiranders machen, um die gewünschte Wirkung zu erreichen?Die KGSt hat ein Indikatorenset für ein Monitoring kommunaler <strong>Integration</strong>spolitikauf der Ebene von gesellschaftlichen Zuständen entwickelt (vgl. KGStMaterialie 2/2006: <strong>Integration</strong>smonitoring). Ziel war es, ein Indikatorenset zuentwickeln, das unabhängig von der Größe der Kommune mit wenig zusätzlichemAufwand angewendet werden kann.Im Unterschied zu einer Evaluation ist Monitoring eine auf Dauer angelegteTätigkeit. Aufgabe ist es, die möglichst effiziente Zielerreichung mit den verfügbarenRessourcen zu überprüfen. In periodischen Abständen werden Datenermittelt, um Entwicklungsverläufe zu betrachten.7.1 KOMM-IN NRW Programm <strong>als</strong> Element derkommunalen Förderung durch das Land <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>Die Ausgangslage <strong>und</strong> die Zielrichtung der KOMM-IN NRW Förderung ist eindeutigin der Förderkonzeption festgelegt. Darin heißt es:<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> zeichnet sich durch vorbildliche Strukturen <strong>und</strong> Angeboteder <strong>Integration</strong>sarbeit aus. Auf Landes- <strong>und</strong> kommunaler Ebene wirkeneine Vielzahl von Trägern <strong>und</strong> Einrichtungen <strong>und</strong> bieten vielfältige Angebote fürMenschen mit Zuwanderungsgeschichte an.Für (Neu-)Zugewanderte, wie auch für <strong>Kommunen</strong> <strong>und</strong> die Anbieter selbst,ist diese Vielfalt an Angeboten <strong>und</strong> Hilfen oft nicht transparent. InsbesondereZugewanderte, die mit einer langfristigen Perspektive ins Land kommen, stehenzu Beginn vor zahlreichen neuen Aufgaben. Zu diesem Zeitpunkt ist es fürdie Zugewanderten ganz besonders wichtig, einen schnellen Zugang zu einerpassenden Unterstützung zu finden.Die Umsetzung des seit 2005 in Kraft getretenen Zuwanderungsgesetzes bietetfür alle die <strong>Chance</strong>, die vorhandenen Strukturen <strong>und</strong> Prozesse zu überprüfen<strong>und</strong> auf die neuen Anforderungen auszurichten. Denn das B<strong>und</strong>esamt fürMigration <strong>und</strong> Flüchtlinge ist auf die Zusammenarbeit mit den Ausländerbehörden,dem B<strong>und</strong>esverwaltungsamt, den <strong>Integration</strong>sstellen der <strong>Kommunen</strong>,den Migrationsdiensten <strong>und</strong> den Trägern der Gr<strong>und</strong>sicherung für Arbeitsuchendenach dem SGB II angewiesen.Der weitaus größte Teil der Verantwortung bei der <strong>Integration</strong> von Menschenmit Zuwanderungsgeschichte fällt nach wie vor in die Zuständigkeit der <strong>Kommunen</strong>.Die <strong>Kommunen</strong> sind der Ort, an dem die Nachfragenden wohnen <strong>und</strong>die Angebote platziert werden müssen. Die möglichen Handlungsfelder der<strong>Kommunen</strong> sind dabei vielfältig <strong>und</strong> reichen von der Sprachförderung überdie Sozialarbeit bis zur Stadtentwicklung (vgl. Förderkonzept S. 4).Mit dem Programm KOMM-IN NRW beabsichtigt das Land <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>,die <strong>Kommunen</strong> bei der Umsetzung des Zuwanderungsgesetzes zuunterstützen.Ziel der Förderung ist es, <strong>als</strong> begleitende Unterstützung eines Organisationsentwicklungsprozessesdie Angebote, Strukturen <strong>und</strong> Prozesse zur Aufnahmevon Neuzugewanderten – <strong>und</strong> zur <strong>Integration</strong> von hier lebenden Menschen mitZuwanderungsgeschichte – in den <strong>Kommunen</strong> <strong>und</strong> durch die <strong>Kommunen</strong> zuverbessern, d. h. sie durch Innovation nachhaltig effizienter <strong>und</strong> effektiver zugestalten.


62 | 7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeit63 | 7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeit7.1.1 ProgramminhalteDie Förderung konzentriert sich auf drei Schwerpunkte.1. Transparenz: Den Beteiligten, sowohl den Zugewanderten wie auch denAkteuren in der <strong>Integration</strong>slandschaft, werden die Bedarfssituation sowiedie Angebotsinfrastruktur <strong>und</strong> die -inhalte transparent gemacht.Standorte Projekte <strong>und</strong> Evaluation2. Vernetzung <strong>und</strong> Koordination: Die Kommune <strong>und</strong> die anderen Träger vonAngeboten der <strong>Integration</strong>sarbeit entwickeln Strukturen <strong>und</strong> Prozesse zurVernetzung ihrer Angebote vor Ort, um die Effektivität zu erhöhen. Mit Blickauf die Neuzugewanderten sind die Hilfen zeitlich, inhaltlich <strong>und</strong> räumlichzu koordinieren.3. Strategische Steuerung: Die Abstimmung der Angebote der unterschiedlichenAkteure wird nach Quantität <strong>und</strong> Qualität von der Kommune strategischgesteuert.Angesichts der vielfältigen <strong>und</strong> unterschiedlichen Ansätze in der <strong>Integration</strong>sarbeitliegt die Verantwortung für die Auswahl des Handlungsfeldes bei derKommune. Die Bedarfe vor Ort sowie die vorhandenen Erfahrungen <strong>und</strong> dieKreativität der Akteure stehen dabei im Vordergr<strong>und</strong>.Kreise: 7Städte: 32Evaluation: 197.1.2 Förderphasen <strong>und</strong> ProjekteIm Haushaltsjahr 2005 konnte in 39 <strong>Kommunen</strong> des Landes ein KOMM-INNRW Projekt mit einem Mittelvolumen in Höhe von insgesamt 2,3 MillionenEuro gefördert werden.Ein Blick auf die 39 Projekte der ersten Förderr<strong>und</strong>e unter Berücksichtigungder Förderschwerpunkte des KOMM-IN NRW Programms macht deutlich,welche spezifischen Ansätze die Projekte verfolgen.Förderschwerpunkt TransparenzIm Haushaltsjahr 2006 wurden 38 Folgemaßnahmen <strong>und</strong> 26 neue Projekte inHöhe von insgesamt 2,4 Millionen Euro genehmigt. Bei den neuen Projektenhandelt es sich um 16 bereits 2005 geförderte <strong>Kommunen</strong>, die einen weiterenAntrag mit neuem inhaltlichen Schwerpunkt gestellt haben <strong>und</strong> um zehn Neuanträge.Insgesamt haben 49 <strong>Kommunen</strong> im Rahmen des Programms eineFörderung erhalten, davon 40 Städte <strong>und</strong> neun Kreise. Das Gesamtfördervolumenbeträgt 4,7 Millionen Euro.Bestandsaufnahme AngeboteBestandsaufnahme BedarfeDatenbank<strong>Integration</strong>satlasBeratungsführer312520161597 %78 %62 %50 %46 %Das Landesprogramm wird von der Landesstelle begleitet <strong>und</strong> evaluiert. Bisherist bei allen im Haushaltsjahr 2005 geförderten 39 <strong>Kommunen</strong> eine Befragungerfolgt. Ergänzend dazu wurden bei 19 ausgewählten Projekten qualitative Interviewsdurchgeführt. Die nachfolgende Karte zeigt die Standorte der beteiligten<strong>Kommunen</strong>.BegrüßungspaketZentrale Anlaufstelle (Zugewanderte)SonstigesProjektanzahl138103241 %25 %31 %Bemerkung: Mehrfachnennungen möglichDer Förderschwerpunkt Transparenz war bei keinem Projekt alleiniger Schwerpunkt,so dass neben der Eruierung des Angebots <strong>und</strong> der Nachfrage nochweitere Schritte innerhalb der Projekte geplant waren. Hervorzuheben ist, wiewichtig für viele <strong>Kommunen</strong> die Bestandsaufnahme der Angebote <strong>und</strong> Bedarfewar, schaffen sie doch die Gr<strong>und</strong>lage für weitere Aktivitäten im Bereich derVernetzung <strong>und</strong> Steuerung. Ebenso wichtig ist die Darstellung der Angebotefür Zugewanderte <strong>und</strong> Beratungseinrichtungen. Diese fallen in unterschiedlicheBereiche, wie Begrüßungspaket, Datenbank oder zentrale Anlaufstelle.


64 | 7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeit65 | 7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeitFörderschwerpunkt Vernetzung7.2 Erfolgsfaktoren <strong>und</strong> Hemmnisse: Ergebnisse der EvaluationKommunikationsplattform<strong>Integration</strong>skonferenzAngebotsvernetzung inhaltlichKoordinierungsstelle (Angebote)Angebotsvernetzung zeitlichAngebotsvernetzung räumlichSonstiges292622181614476 %68 %58 %47 %42 %37 %10 %Die Vorstellung einiger Ergebnisse der Evaluation orientiert sich an denLeitbegriffen:• programmtechnische Aspekte• positive Aspekte der Projektumsetzung• hemmende Faktoren <strong>und</strong>• Gesamteinschätzung der Projekte.Eine Veröffentlichung der Gesamtergebnisse der Evaluation ist für Frühjahr2008 geplant.ProjektanzahlBemerkung: Mehrfachnennungen möglichDie Verteilung des Förderschwerpunktes Vernetzung zeigt auf, dass die meisten<strong>Kommunen</strong> mit 76 % eine Kommunikationsplattform für die Etablierungvon Netzwerken schafften. Fast ebenso viele richteten eine <strong>Integration</strong>skonferenzaus oder strukturierten das Angebot in zeitlicher, räumlicher oder inhaltlicherWeise. Hervorzuheben ist, dass die Vernetzung häufig bereits Schritteder Steuerung impliziert oder nach sich zieht, weil durch sie die <strong>Integration</strong>sangeboteaufeinander bezogen bzw. neu strukturiert werden.Förderschwerpunkt SteuerungLeitbildEvaluation/QMControlling/KennzahlenKontrakteSonstigesProjektanzahlBemerkung: Mehrfachnennungen möglich3815109742560 %40 %36 %28 %Der Förderschwerpunkt Steuerung zeigt, dass sehr viele <strong>Kommunen</strong> innerhalbdes Projektes ein Leitbild der <strong>Integration</strong>sarbeit <strong>und</strong> -politik erstellen. Einigesteuern durch Kontrakte oder erheben Kennzahlen bzw. evaluieren die Ergebnisseihres Projektes oder der kommunalen <strong>Integration</strong>sarbeit.16 %7.2.1 Programmtechnische AspekteDie Rahmenbedingungen der KOMM-IN NRW Förderung werden von denmeisten <strong>Kommunen</strong> <strong>als</strong> positiv bewertet, weil bereits durch das Förderkonzeptdie Notwendigkeit besteht, Projekte klar zu strukturieren <strong>und</strong> entsprechendder Förderschwerpunkte Transparenz, Vernetzung <strong>und</strong> strategische Steuerungfestzulegen. Zudem wurde auch im Nachhinein vielfach die Notwendigkeitbegrüßt, die Ausländerbehörden an den Projekten zu beteiligen, weil dadurchsowohl neue integrative Aufgabengebiete von der Behörde bearbeitet <strong>als</strong>auch Vernetzungen zu anderen Akteuren aufgebaut <strong>und</strong> verbessert werden.Besonders hervorzuheben ist, dass das KOMM-IN NRW Programm rechtzeitigzu einer Zeit aufgelegt wurde, in der die <strong>Kommunen</strong> unter anderem durch dieVeränderungen des Zuwanderungsgesetzes die Notwendigkeit sahen, ihre<strong>Integration</strong>sarbeit neu zu strukturieren <strong>und</strong> zu akzentuieren. Daher konntedie Förderung diese Prozesse unterstützen <strong>und</strong> deren Realisierung in einemkürzeren Zeitrahmen ermöglichen.Die Höhe der Förderung wird von den meisten <strong>Kommunen</strong> für eine Anschubfinanzierung<strong>als</strong> ausreichend empf<strong>und</strong>en. Allerdings besteht bei einigen <strong>Kommunen</strong>der Wunsch, diese in eine längerfristige Finanzierung zu verwandeln,weil dadurch mehr Anstrengungen <strong>und</strong> Maßnahmen möglich <strong>und</strong> diese längerfristigabzusichern wären. Es wurde <strong>als</strong> nachteilig empf<strong>und</strong>en, dass durch dierelativ kurze Projektlaufzeit (haushaltsbedingt in der Regel nur für ein halbesJahr, Folgeanträge für ein Jahr) <strong>und</strong> kaum vorhandene Vorlaufphase engeFristen entstanden, die der Abstimmung <strong>und</strong> Erstellung einer sorgfältigeren<strong>und</strong> anspruchsvolleren Projektkonzeption nicht förderlich waren. Zudem seider Verwaltungsaufwand mit Zwischen- <strong>und</strong> Abschlussbericht für diese kurzeLaufzeit zu groß gewesen.Trotz dieser Schwierigkeiten haben die meisten <strong>Kommunen</strong> ihre Projekte mitErfolg <strong>und</strong> voraussichtlich nachhaltiger Wirkung durchgeführt. Dazu trug unteranderem bei, dass zwischen <strong>Kommunen</strong> Erfahrungsaustausche stattfanden,die teilweise auf informellen bzw. bestehenden formellen Kontakten beruhtensowie im Rahmen von landesweiten Veranstaltungen, Projektworkshops <strong>und</strong>Projektmessen entstanden.Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass trotz der o. g. hemmendenFaktoren – die aber in der Regel nicht programmimmanenten Rahmenbedingungengeschuldet <strong>und</strong> damit kaum anders zu handhaben waren – dasKOMM-IN NRW Programm gr<strong>und</strong>sätzlich sehr viele Prozesse <strong>und</strong> Strukturveränderungenin den <strong>Kommunen</strong> initiierte <strong>und</strong> intensivierte, die die <strong>Integration</strong>slandschaftvor Ort positiv verändert haben.


66 | 7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeit67 | 7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeitIm Einzelnen zeichnen sich verschiedene Veränderungsprozesse innerhalb derKOMM-IN NRW Projekte ab, die nachfolgend unter verschiedenen Perspektivennäher erläutert werden.7.2.2 Positive Aspekte der ProjektumsetzungDie Evaluation der Projektkommunen zeigt auf, dass das KOMM-IN NRWProgramm erfolgreiche Ansätze in den <strong>Kommunen</strong> förderte. Dieses lässt sichzunächst an den drei Förderschwerpunkten aufzeigen.TransparenzBetrachtet man den Förderschwerpunkt Transparenz, so lässt sich festhalten,dass in sehr vielen Projekten die Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, dieStädte <strong>und</strong> Kreise selbst <strong>als</strong> auch die Träger von <strong>Integration</strong>smaßnahmen erfahrenhaben, welche Maßnahmen angeboten werden, welche speziellen Maßnahmenfehlen <strong>und</strong> welche Bedarfe bestehen. In sehr vielen Fällen wurde dieseTransparenz unter anderem durch die Einbeziehung von zugewanderten Menschenoder deren Selbstorganisationen in die Projekte <strong>und</strong> Prozesse erreicht.VernetzungDer Förderschwerpunkt Vernetzung war in sehr vielen Projekten vorhanden<strong>und</strong> schloss sowohl die Vernetzung von <strong>Integration</strong>skursträgern <strong>als</strong> auch derVerwaltung <strong>und</strong> ihrer Einheiten selbst sowie die der Selbstorganisationen <strong>und</strong>Akteure im Bereich der <strong>Integration</strong>sarbeit ein. Es ist sowohl für den Prozessselbst <strong>als</strong> auch für dessen Nachhaltigkeit sehr positiv zu bewerten, dass durchdiese Vernetzung neue Strukturen geschaffen wurden, die momentan für eineVerbesserung in der <strong>Integration</strong>sarbeit sorgen, darüber hinaus aber auch längerfristigeWirkungen zeigen, da bestehende Netzwerke funktionieren <strong>und</strong> dieweitere Arbeit mitgestalten.SteuerungAufbauend auf Transparenz <strong>und</strong> Vernetzung war es innerhalb des Programmsein Anliegen vieler <strong>Kommunen</strong>, die <strong>Integration</strong>slandschaft <strong>und</strong> das <strong>Integration</strong>sangebotstrategisch zu steuern, um selbst Ziele im <strong>Integration</strong>sbereich zusetzen <strong>und</strong> diese mit Maßnahmen <strong>und</strong> strukturellen Veränderungen zu erreichen.Dieses ist in vielen Städten <strong>und</strong> Kreisen gelungen. Es wurden Gremien<strong>und</strong> Konferenzen eingerichtet, Zuschnitte in der Verwaltung verändert, Ausländerbehördeneingeb<strong>und</strong>en, Selbstorganisationen für Aufgabenfelder gewonnen<strong>und</strong> Kooperationen zwischen Selbstorganisationen <strong>und</strong> der Ausländerbehördeaufgebaut, die langfristig die Steuerung durch die <strong>Kommunen</strong>erleichtern.Generell kann vor dem Hintergr<strong>und</strong> der drei Förderschwerpunkte konstatiertwerden, dass die <strong>Kommunen</strong> <strong>und</strong> Kreise innerhalb der Laufzeit der Projekteviele Prozesse initiiert <strong>und</strong> umgesetzt haben. Vielfach ist es zudem gelungen,diese Prozesse abzusichern <strong>und</strong> eine dauerhafte Wirkung zu erreichen.Im Einzelnen lassen sich die integrations- bzw. projektfördernden Prozesseder <strong>Kommunen</strong> unter drei Themenbereiche subsumieren, die unterschiedlicheProjektaktivitäten beinhalten:A. Vernetzung• Projektsteuerung durch die <strong>Kommunen</strong>• Projektverantwortlichkeit• Einbindung Verwaltungsspitze• Einbindung Ausländerbehörden• Einbindung <strong>Integration</strong>sräte, Ausländerbeiräte, <strong>Integration</strong>sausschüsse<strong>und</strong> politischer Gremien• Einbindung Migrantenselbstorganisationen• Vernetzung Politik, Verwaltung <strong>und</strong> Praxis• Einsetzen einer neutralen ModerationB. Steuerung• Bedarfsorientierung <strong>und</strong> Priorisierung• Kontinuität• Sicherung der Nachhaltigkeit• Controlling <strong>und</strong> KennzahlenC. Organisation <strong>und</strong> Öffentlichkeit• Einrichtung einer <strong>Integration</strong>sstelle in der Kommune• Aufbau individueller Begleitangebote• Entwicklung adäquater Kommunikationsstrukturen• Sensibilisierung <strong>und</strong> ÖffentlichkeitsarbeitGestaltungsansätzeA. VernetzungProjektsteuerung durch die <strong>Kommunen</strong>Die Tatsache, dass die <strong>Kommunen</strong> selbst die Projekte einrichteten <strong>und</strong>steuerten kann nicht hoch genug bewertet werden. Denn die Kommune wirdvielfach <strong>als</strong> neutrale Instanz gesehen, die neue Aktivitäten <strong>und</strong> Maßnahmenstrukturiert. Dadurch wird zum einen die Konkurrenz der Akteure minimiert,die kommunalen Strukturen werden aufeinander abgestimmt, Verwaltung <strong>und</strong>Politik partizipieren an diesem Prozess <strong>und</strong> beziehen dadurch <strong>Integration</strong> invielfältigen Facetten in ihr aktives Handeln ein. Insgesamt wird somit die Etablierungder <strong>Integration</strong> <strong>als</strong> Querschnittsaufgabe forciert.Die Bedeutung der Steuerung durch die Kommune wurde von nahezu allenProjekten herausgestellt, die in der Evaluation näher befragt wurden. Fast allehoben die vielfältigen strukturverändernden <strong>und</strong> projektfördernden Impulsehervor, die daraus entstanden. Darum erweist sich die Einbindung der Kommune<strong>als</strong> ganz wesentlicher Aspekt der KOMM-IN NRW Förderung mit weitreichendenpositiven Konsequenzen.ProjektverantwortlichkeitDie Projektverantwortlichen sind für den Projektverlauf von besonderer Bedeutung.Denn durch ihre Arbeit wird die Durchführung <strong>und</strong> Kontinuität derProjekte abgesichert. Sie sind in der Regel innerhalb der Kommune Fürsprecherder Projekte <strong>und</strong> haben die „Fäden in den Händen“. Sie kümmern sichum den Projektverlauf <strong>und</strong> tragen ihre Erkenntnisse an die entscheidendenFunktionsträger in Politik <strong>und</strong> Verwaltung weiter. Dadurch wird nochm<strong>als</strong> derProzessverlauf gestärkt <strong>und</strong> das Thema breiter <strong>und</strong> intensiver in kommunaleStrukturen hineingetragen.


68 | 7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeit69 | 7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeitEinbindung VerwaltungsspitzeSehr viele Projekte werden innerhalb der <strong>Kommunen</strong> von der Verwaltungsspitzemitinitiiert oder von diesen mitbefördert. Dadurch haben die Projekte einenenormen Stellenwert bei der Umsetzung <strong>und</strong> die Projektverantwortlichen erhaltenbei Schwierigkeiten im Projektverlauf den notwendigen Rückhalt.Einbindung AusländerbehördenDie Einbindung der Ausländerbehörden war innerhalb der Programmkonzeptiongefordert. Viele Projekte stellen dies im Nachhinein <strong>als</strong> wichtigen Aspektheraus, weil die Ausländerbehörden wie geplant einen anderen Stellenwert inder <strong>Integration</strong>sarbeit bekommen. Zudem vernetzen sie sich enger mit denweiteren Verwaltungen, den Migrantenselbstorganisationen <strong>und</strong> anderen Trägernvon <strong>Integration</strong>smaßnahmen. Dadurch werden die gesamten Angeboteenger gekoppelt <strong>und</strong> die Akzeptanz der Aufgabenwahrnehmung der Ausländerbehördesteigt.Einbindung <strong>Integration</strong>sräte, Ausländerbeiräte, <strong>Integration</strong>sausschüsse<strong>und</strong> politischer GremienNahezu in allen Projekten kann festgestellt werden, dass die Einbindungvon <strong>Integration</strong>sausschüssen, <strong>Integration</strong>sräten, Migrationsräten sowie vonpolitischen Gremien für einen positiven Projektverlauf eine große Bedeutungbesitzt. Dies muss in der Regel nicht heißen, dass die Projekte im Rat oderHauptausschuss thematisiert werden (was allerdings häufig vorkam), aberdie Beschäftigung mit den Themen in den Fachausschüssen <strong>und</strong> die Informationen<strong>und</strong> Abstimmungsprozesse in den Fraktionen trugen sehr viel zu einerpositiven Strukturierung sowie zur Akzeptanz des Projektgeschehens <strong>und</strong> derNeuausrichtung bei.Einbindung MigrantenselbstorganisationenDieser Sachverhalt der Einbeziehung integrationsrelevanter Akteure ist nichthoch genug einzuschätzen. In der Mehrzahl der Projekte kam es den Projektverantwortlichendarauf an, nicht mehr über, sondern mit den Menschen mitZuwanderungsgeschichte zu sprechen. Auf diesem Wege konnten nicht nurBedarfe ermittelt, sondern gleichzeitig die Migrantenselbstorganisationen<strong>und</strong> andere Akteure <strong>und</strong> Träger stärker in die weitere <strong>Integration</strong>sarbeit der<strong>Kommunen</strong> eingeb<strong>und</strong>en werden. Damit sind sie vielfach <strong>als</strong> Partizipierende<strong>und</strong> Handelnde in die strategische Steuerung der Kommune involviert, führenMaßnahmen aus <strong>und</strong> haben Multiplikationsfunktionen inne.Vernetzung Politik, Verwaltung <strong>und</strong> PraxisDas gleiche gilt für die Vernetzung der Politik, Verwaltung <strong>und</strong> Praxis. In vielenProjekten wurden enge Arbeitskontakte zwischen den unterschiedlichenAkteuren in den Städten <strong>und</strong> Kreisen initiiert, die sich mit dem Thema <strong>Integration</strong>befassen <strong>und</strong> somit die Arbeit der Projekte vorantreiben <strong>und</strong> nach außentragen. <strong>Integration</strong> wird damit zum Querschnittsthema <strong>und</strong> bezieht zudemeine Reihe von Akteuren in die Prozesse ein.Einige <strong>Kommunen</strong> sehen bereits jetzt die Notwendigkeit, mit gezielten Maßnahmendafür zu sorgen, dass zwischen den vorhandenen Netzen Austauschprozessestattfinden, um die Erkenntnisse in anderen Bereichen nutzbar zumachen. Dazu wurde z. B. ein „Metanetzwerk“ geschaffen, das die Prozessekoordinieren soll.Neutrale ModerationIn vielen Projekten wurde eine externe oder neutrale Moderation eingesetzt,was sich vor allem im Bereich der Vernetzung <strong>und</strong> der Angebotsstrukturierung<strong>als</strong> richtungsweisend <strong>und</strong> akzeptanzfördernd erwies. Dadurch konnte mitder häufig bestehenden Konkurrenzsituation aktiv umgegangen werden <strong>und</strong>die Träger leichter auf eine gemeinsame Ausrichtung bzw. Spezifizierung aufbestimmte Kontexte festgelegt werden. Im Bereich der Konferenzen war dieneutrale Moderation förderlich für eine breite Diskussion <strong>und</strong> die Festlegungvon allgemeinverbindlichen Zielen. Die neutrale Moderation wurde in vielenFällen entweder an externe Institutionen oder Wissenschaftlerinnen <strong>und</strong> Wissenschaftlervergeben oder von der Stadt bzw. dem Kreis selbst übernommen.Hierzu wurden dann speziell in Moderationstechniken ausgebildete kommunaleMitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter für die Projekte ausgewählt.B. SteuerungBedarfsorientierung <strong>und</strong> PriorisierungImplizit ist bereits angesprochen worden, dass die <strong>Kommunen</strong> die Projektedazu nutzen, um z. B. durch die Einbeziehung der Migrantenselbstorganisationenbzw. durch Auswertung statistischer Daten die Angebote stärker aufdie vorhandenen Bedarfe zu beziehen bzw. diese zu erkennen. Dies ist in einerVielzahl der untersuchten Projekte gelungen. Ausgehend von dieser Erkenntniswurden in vielen Projekten Handlungsfelder priorisiert. Dies geschahinsbesondere vor dem Hintergr<strong>und</strong> der z. T. angespannten Haushaltslage inden <strong>Kommunen</strong>. Das Vorgehen führt dazu, dass die Themen, die zum einendrängend sind zum anderen aber mit dem Auflegen von einzelnen kurzfristigenMaßnahmen verbessert werden können, in den Fokus rücken, was zukonkreten <strong>und</strong> kontinuierlichen Angebotsstrukturen führt. Weiterhin werdenZielsetzungen festgelegt, in welchen weiteren Feldern Anstrengungen in welcherWeise geplant werden können. In diesem Zusammenhang wurden vielfach<strong>Integration</strong>skonferenzen unter Beteiligung einer großen Anzahl von Akteurendurchgeführt.KontinuitätInnerhalb der <strong>Integration</strong>skonferenzen <strong>und</strong> anderen Steuerungsmaßnahmendurch die <strong>Kommunen</strong> konnte festgestellt werden, dass die Anstrengungensich darauf beziehen, bestehende Angebote zu strukturieren <strong>und</strong> aufeinanderzu beziehen. Die <strong>Kommunen</strong> haben diese Anforderung umgesetzt <strong>und</strong> die<strong>Integration</strong>sarbeit strukturiert <strong>und</strong> aufeinander abgestimmt. Es stehen dabeiweniger die Auflegung neuer Einzelmaßnahmen im Fokus, sondern die sinnvolleBündelung <strong>und</strong> gegenseitige inhaltliche <strong>und</strong> zeitliche Verknüpfung von<strong>Integration</strong>smaßnahmen.Sicherung der NachhaltigkeitVon besonderer Bedeutung ist die langfristige Absicherung der Projekterfolge.Dies wurde in manchen Projekten dadurch erreicht, dass in den Projekten erarbeiteteMaßnahmen <strong>und</strong> Bausteine nach der Etablierung an Dritte übergebenwurden bzw. diese nach der Projektdurchführung mit entsprechenden Aufgabenbetraut wurden. Hierzu haben die <strong>Kommunen</strong> neue Strukturen in derVerwaltung geschaffen <strong>und</strong> konnten darüber hinaus Träger von <strong>Integration</strong>smaßnahmen,Vernetzungen <strong>und</strong> Migrantenselbstorganisationen mit ihren spezifischenFähigkeiten <strong>und</strong> Kenntnissen in die Arbeit einbinden. Dadurch wirdgewährleistet, dass die geschaffenen Strukturen weiter erfolgreich bestehen.


70 | 7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeit71 | 7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeitControlling <strong>und</strong> KennzahlenIm Bereich Controlling, Monitoring <strong>und</strong> Kennzahlenerhebung im <strong>Integration</strong>sbereichhaben mehrere Projekte damit begonnen, für diesen Bereich die Vorarbeitenzu leisten. Diese Verfahren laufen bei den meisten Projekten noch,stehen aber bei einigen bereits vor dem Abschluss. Festgehalten werden kanndaher, dass die Erreichung dieser Zielsetzung sehr zeitintensiv ist <strong>und</strong> in denkurzen Zeiträumen der Anschubfinanzierung nicht umgesetzt werden konnte.Hinzu kommt, dass die <strong>Kommunen</strong> <strong>und</strong> Kreise auch die Veränderungen durchdie KOMM-IN NRW Projekte selbst einbeziehen wollten, die in dieser Formjedoch noch nicht messbar sind. Deutlich hervorzuheben ist aber, dass die Einbeziehungsolcher Kenntnisse enorm wichtig ist für die Veränderungsprozessein den <strong>Kommunen</strong> <strong>und</strong> die Schaffung von Kontinuität, Qualität <strong>und</strong> Konzentrationinnerhalb der <strong>Integration</strong>sarbeit.C. Organisation <strong>und</strong> ÖffentlichkeitEinrichtung einer Anlaufstelle in der KommuneDen Schritt der Einrichtung einer <strong>Integration</strong>sstelle haben verschiedene <strong>Kommunen</strong>unternommen. Diese zentralen Stellen hatten in den Projekten unterschiedlicheBezeichnungen, ihnen ist aber gemeinsam, dass sie den Zugangder Zugewanderten zu den kommunalen Angeboten steuerten <strong>und</strong> strukturierten.Dadurch wurden die Angebote aufeinander abgestimmt <strong>und</strong> Zugewandertepassgenau <strong>und</strong> zeitnah vermittelt. Die <strong>Kommunen</strong> geben durch diesesVorgehen z. T. auch Zielsetzungen vor, welche weiteren Angebote <strong>und</strong> Maßnahmenmittel- <strong>und</strong> langfristig angeboten werden sollen.Aufbau individueller BegleitangeboteEinige Projekte erreichten innerhalb der KOMM-IN NRW Förderung die Etablierungvon unterschiedlichen Strukturen, die den Zugang zur Kommune <strong>und</strong> die<strong>Integration</strong>sprozesse systematisierten <strong>und</strong> vereinfachten. Diese Projekte liefenunter Titeln wie „<strong>Integration</strong>sscout“ <strong>und</strong> „Migrantenticket“ oder es handeltesich um zentrale Anlaufstellen für Zugewanderte. Es ist hervorzuheben, dass invielen <strong>Kommunen</strong> für die individuellen Steuerungsprozesse noch Strukturengeschaffen werden müssen, damit die Menschen mit Zuwanderungsgeschichtedurch die vielfältigen <strong>Integration</strong>sangebote auch erreicht werden.Entwicklung adäquater KommunikationsstrukturenIn vielen Projekten wurde festgestellt, wie wichtig es bei der Einbindung bestimmterGruppen ist, diese in entsprechende Formen zu kleiden. Z. B. ist eswichtig, bei der Einbindung von Migrantenselbstorganisationen darauf zu achten,dass die Selbstorganisationen häufig von berufstätigen Ehrenamtlichengeführt werden, die entsprechend zu Terminen eingeladen werden müssen,die außerhalb der Arbeitszeit liegen. Ebenso ist für verschiedene Veranstaltungenmit Migrantenselbstorganisationen das Rathaus nicht der Ort, an demSitzungen abgehalten werden sollten. Es besteht die Notwendigkeit, interkulturelleKompetenzen <strong>und</strong> Erkenntnisse zu entwickeln, um zugewanderteMenschen passgenau in die Arbeit der Projekte einzubeziehen.Sensibilisierung <strong>und</strong> ÖffentlichkeitsarbeitWie bei dem Aspekt der Vernetzung schon verdeutlicht wurde, wird durch dieProjekte die Aufgabe <strong>Integration</strong> zum Querschnittsthema. Damit geht in vielen<strong>Kommunen</strong> einher, dass viele Funktionsträger <strong>und</strong> die Öffentlichkeit für dasThema sensibilisiert werden. Es war ein Ziel einer Reihe von Projekten, die Öffentlichkeitüber den Projektfortgang <strong>und</strong> -erfolg zu informieren. Dies geschahsowohl, um die Erkenntnisse weiterzugeben <strong>als</strong> auch zur Akzeptanzsteigerungdes Themas <strong>Integration</strong> in der Öffentlichkeit. Die Beschäftigung mit <strong>Integration</strong>sthemenbekam in vielen <strong>Kommunen</strong> eine positive Konnotation.7.2.3 Hemmende FaktorenViele hemmende Faktoren ergeben sich im Gr<strong>und</strong>e durch die Negation derbisher genannten positiven Erkenntnisse aus den Projekten. Hervorzuhebenist aber, dass bei einer begrenzten Projektlaufzeit die Zielsetzungen nichtzu komplex <strong>und</strong> weitreichend sein sollten. Projekte, die sich auf notwendige<strong>und</strong> erreichbare Zielsetzungen konzentrieren <strong>und</strong> innerhalb des Ablaufs fürKontinuität <strong>und</strong> Nachhaltigkeit sorgen, sind unter den im Programm angesprochenenGesichtspunkten sehr erfolgreich.Ein weiterer wichtiger Punkt besteht in der bereits angesprochenen Projektsteuerungdurch die Kommune. Zwar kann es durchaus sinnvoll sein, dass dieKommune den Auftrag der Projektdurchführung an Dritte weitergibt. In einemsolchen Fall sollten sich aber dennoch Kommunalvertreter um den Projektverlaufkümmern <strong>und</strong> dessen Kommunikation in kommunale Zusammenhängesicherstellen, damit die oben beschriebenen positiven Aspekte ihren Niederschlagfinden können. Darüber hinaus sind bei neuen Projekten die programmimmanentenhemmenden Faktoren wie Laufzeit <strong>und</strong> Vorlaufzeit in dieÜberlegungen einzubeziehen. Die Fördervoraussetzungen von KOMM-IN NRWsind mittlerweile bekannt, sodass <strong>Kommunen</strong> sich auf die Ausschreibungeneinstellen können. Daher ist es möglich, bereits im Vorfeld Überlegungen anzustellen,welche spezifischen Projekte zum jetzigen Zeitpunkt in den <strong>Kommunen</strong>notwendig sind <strong>und</strong> zu den KOMM-IN NRW Förderrichtlinien passen.7.2.4 GesamteinschätzungInsgesamt ist feststellbar, dass sich neben den einzelnen angesprochenen Faktorenin den projektdurchführenden <strong>Kommunen</strong> <strong>und</strong> Kreisen die „<strong>Integration</strong>slandschaft“verändert hat.Von fast allen befragten Projekten wird hervorgehoben, dass durch die Förderungdes Landes die Aufgabe <strong>Integration</strong> zum Querschnittsthema gewordenist, an dem sich alle Fachbereiche beteiligen <strong>und</strong> bei vielen Maßnahmen in derKommune Berücksichtigung findet.Weiterhin wird vielfach angemerkt, dass sich ebenso die Wahrnehmung durchdie Politik gewandelt hat. Fragestellungen im Rahmen der <strong>Integration</strong> werdenaufgenommen, angesprochen <strong>und</strong> Themen in die Räte <strong>und</strong> Verwaltungen eingebracht.Darüber hinaus wirken die Projekte auf die Stadtöffentlichkeit. Durch dieVeröffentlichung der Zielsetzungen, Projektprozesse <strong>und</strong> Erfolge gelangt dasThema <strong>Integration</strong> in den öffentlichen Diskurs.Das KOMM-IN NRW Programm kam zur rechten Zeit, das heißt, in Städten <strong>und</strong>Kreisen bestand nach der Einführung des Zuwanderungsgesetzes 2005 dieNotwendigkeit Veränderungsprozesse einzuleiten. Das Programm konnte damitin diesem zeitlichen Rahmen zur strategischen Steuerung <strong>und</strong> Neustrukturierungmit längerfristiger Wirkung entscheidend beitragen.


72 | 7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeit73 | 7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeit7.3 PraxisbeispieleDie 19 unten genannten Projekte wurden einer qualitativen Evaluation unterzogen.Die Kurzübersichten stellen die Projekte mit ihren Hauptzielsetzungen vor.Die Übersichtstabelle zu den hier vorgestellten KOMM-IN NRW Projekten bietetInteressierten die Möglichkeit, auf einen Blick die <strong>Kommunen</strong> zu finden, dieein bestimmtes Produkt im Rahmen der KOMM-IN NRW Förderung realisieren.Da sich die hier aufgeführten Projekte hinsichtlich Fördersummen <strong>und</strong> -laufzeitenunterscheiden <strong>und</strong> einige Projekte zum Zeitpunkt der Evaluation nochnicht abgeschlossen waren, ist zu berücksichtigen, dass hinter dem namentlichgleichen Projekten verschiedene• Rahmenbedingungen,• Akteursbeteiligungen,• Herangehensweisen/Methoden/Ansätze,• konkrete Ausgestaltungsweisen <strong>und</strong>• Umsetzungsgradestehen.In dieser Übersicht finden sich die Projekte <strong>und</strong> Gestaltungsansätze, die amhäufigsten in den hier präsentierten Projekten <strong>und</strong> <strong>Kommunen</strong> umgesetzt wurden,das heißt, dass spezielle Produkte, die in nur einer Kommune eingerichtetwurden, nicht beinhaltet sind – über solche Aktivitäten geben die nachfolgendenKurzbeschreibungen der einzelnen KOMM-IN NRW Projekte Aufschluss. Essei zudem darauf hingewiesen, dass diese Übersicht nicht die insgesamt in denvorgestellten <strong>Kommunen</strong> zur Verfügung stehenden Produkte <strong>und</strong> Strukturenim <strong>Integration</strong>sbereich abbildet, sondern ausschließlich die im Rahmen derKOMM-IN NRW Förderung entwickelten <strong>und</strong> implementierten. Eine Gesamtübersichtaller geförderten KOMM-IN NRW Projekte der ersten Förderphasefindet sich im Anhang.KommuneInhalte derKOMM-IN Projekte<strong>Integration</strong>sbroschüreAngebote – print/online –<strong>Integration</strong>sdatenbankAngebote/internetgestützteVernetzungAngebotsträger<strong>Integration</strong>sportal imInternetBegleitangebote/Checklistezu Beratungsabläufen– gedruckt/imInternet/personell –Zentrale Anlaufstelle fürNeuzugewanderte in(der Nähe) der AusländerbehördeEtablierung Fachstelle<strong>Integration</strong> in derKommunalverwaltung(Koordinationsstelle)VernetzungsgremiumAngebotsträger (insbesondere<strong>Integration</strong>skursträger)Stadt AachenXXXStadt Bad SalzuflenStadt BielefeldStadt BochumStadt DormagenStadt DuisburgStadt DüsseldorfStadt EssenStadt GelsenkirchenStadt HerneHochsauerlandkreisX X X X X X X X X X X XX X X X X X X XXStadt IserlohnStadt KölnX X X X XX X X X X X XX X* X X X* X X X X XX X* X X X*X X* X X X X X X X X X X XStadt MünsterStadt RecklinghausenStadt SolingenKreis UnnaStadt WittenStadt WuppertalGestaltungsansatzTransparenz <strong>und</strong>VernetzungProzesssteuerungVernetzung <strong>und</strong>Steuerung<strong>Integration</strong>skonferenz(en)X X X X X X X X X XHandlungsempfehlungen/Leitlinien zur <strong>Integration</strong>sarbeit/-politikbzw. <strong>Integration</strong>skonzeptX° X X X X X° X° X X X X XHandlungsfeldbezogeneArbeitsgruppen/WorkshopsStärkung MitwirkungskompetenzMigrantenselbstorganisationenX X X X X X X X X X XX X + X X X XBeteiligungEntwicklung Monitoring/KennzahlenX X X X X X X XControlling* parallele Entwicklung zum KOMM-IN Projekt der Kommune, nicht Teil der Förderung° bereits vor Projektstart begonnen+ „Rat der Religionen“


74 | 7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeit75 | 7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeitStadt AachenStadt Bad SalzuflenProjekttitel:Ausgangslage:Durchführungszeitraum:Förderschwerpunkte:Projektinhalt:Erfolgsfaktoren:„Kommunale Agentur für Bildungserstberatung für Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten“• Einwohnerzahl: 260.000• Anteil der Menschen mit Zuwanderungsgeschichte: 14 % (ca. 36.000)1.7.2005 – 31.12.2006Transparenz, Vernetzung, Strategische Steuerung• Kommunale Agentur für Bildungserstberatung:Aufbau eines Verb<strong>und</strong>s von städtischen Ämtern der Verwaltung – Ausländerbehörde,Stabstelle <strong>Integration</strong>, VHS – <strong>und</strong> externen Beraterteams von Sprachkurs-,Qualifizierungs- <strong>und</strong> Beschäftigungsträgern, Berufskolleg, Migrantenselbstorganisationenzwecks Durchführung einer individuellen <strong>und</strong> passgenauenErstberatung für Neuzugewanderte sowie bedarfsorientierter Beratung fürBestandsausländerinnen <strong>und</strong> -ausländer mit den Schwerpunkten Migrationserstberatung,Sprachberatung, Schule/Ausbildung, Arbeitsmarkt• „Migrantenticket“ <strong>als</strong> Steuerungsinstrument für Beratungsabläufe <strong>und</strong> <strong>als</strong>Wegweiser• Erstellung eines persönlichen Profils, das dem Bildungsweg des Zugewanderten<strong>als</strong> Gr<strong>und</strong>lage weiterer bedarfsorientierter Beratungen stets angepasst wird• Datenbank kommunaler Nachfrage- <strong>und</strong> Angebotsprofile• Effektivität <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit• Schaffung passgenauer Bildungsangebote <strong>und</strong> Herstellung einerausgeglichenen Bilanz von Angebot <strong>und</strong> Nachfrage• Koordinierung entscheidender Stellen zur Vermeidung von Ressourcenverschwendung<strong>und</strong> Zeitverlust• Innovation• Flexibilität der Planungen aufgr<strong>und</strong> von Transparenz <strong>und</strong> Vernetzung• Zusammenführung von bisher separiert agierenden kommunalen <strong>und</strong>sonstigen Beratungseinrichtungen zu einer organisatorischen Einheit• Aufbrechen bestehender Strukturen <strong>und</strong> Einbindung vieler Akteure• Nachhaltigkeit• Neue Organisationseinheit bleibt nach Projektende arbeitsfähig• Bereitschaft zur langfristigen Zusammenarbeit bei allen Beteiligten• Wertschätzung durch politische Gremien: Aufnahme <strong>als</strong> „Vorzeigeprojekt“in das städtische <strong>Integration</strong>skonzeptProjekttitel:Ausgangslage:Durchführungszeitraum:Förderschwerpunkte:Projektinhalt:Erfolgsfaktoren:Ansprechpartner:Internetadresse der Kommune:„Wirkungsorientierte Steuerung“„Projekt zur Erstellung von Leitlinien für die <strong>Integration</strong>spolitik <strong>und</strong> <strong>Integration</strong>sarbeitunter Einbeziehung aller Bereiche der Stadtgesellschaft“• Einwohnerzahl: ca. 60.000• Anteil Menschen mit Zuwanderungsgeschichte: ca. 2.386 ausländischeMenschen <strong>und</strong> ca. 3.282 Spätaussiedlerinnen <strong>und</strong> Spätaussiedler1.8.2005 bis 30.9.2006Transparenz, Vernetzung, Strategische Steuerung• Durchführung von neun Workshops zur Erstellung von Leitlinien zur Ausgestaltungder zukünftigen <strong>Integration</strong>sarbeit mit Teilnehmenden aus der gesamtenStadtgesellschaft unter Einbeziehung von Migrantenselbstorganisationen inden Bereichen Schule/Bildung, Wohnen, Arbeit <strong>und</strong> Partizipation• Erstellung von Leitlinien zur <strong>Integration</strong>spolitik <strong>und</strong> <strong>Integration</strong>sarbeit der Stadt• Politischer Beschluss zur Umsetzung der Leitlinien auf allen kommunalenEbenen• Effektivität <strong>und</strong> WirtschaftlichkeitMit relativ geringem Förderbetrag umfassende Einbindung von Expertenwissenaus unterschiedlichen Bereichen zur Gewinnung von Erkenntnissen für die <strong>Integration</strong>spolitik<strong>und</strong> deren weitere Ausrichtung• InnovationEntwicklung von Leitlinien aus gemeinschaftlichem, kommunikativem Diskursmit Teilnehmenden, die auch für die Umsetzung verantwortlich sind• Nachhaltigkeit• Aufbau von Vernetzungsstrukturen innerhalb <strong>und</strong> außerhalb der Verwaltung• Ratsbeschlüsse zu den Leitlinien, die bei Entscheidungen von Fachbereichen<strong>und</strong> Verwaltung berücksichtigt werden müssen• Installierung von Anschlussmaßnahmen <strong>und</strong> Projekten, die die <strong>Integration</strong>sarbeit<strong>und</strong> -politik strukturieren <strong>und</strong> ausbauen (u. a. unter Berücksichtigungeines Folgeprojektes durch KOMM-IN)Herr Herrmann, E-Mail: j.herrmann@bad-salzuflen.deTel.: 05222/952-454, Fax: -409www.bad-salzuflen.deAnsprechpartnerin:Frau Kreuzer, E-Mail: iris.kreutzer@mail.aachen.deTel.: 0241/432-5663, Fax: -5666Internetadresse der Kommune:E-Mail-Adresse des Projektes:www.aachen.deintegration@mail.aachen.de


76 | 7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeit77 | 7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeitStadt BielefeldStadt BochumProjekttitel:Ausgangslage:Durchführungszeitraum:„Entwicklung eines interkulturellen Gesamtkonzeptes plus Modul Migrantenselbstorganisationen“• Einwohnerzahl: 330.000• Anteil Menschen mit Zuwanderungsgeschichte: über 70.0001.7.2005 – 31.12.2006Projekttitel:Ausgangslage:„Informationsbüro für Neuzugewanderte <strong>und</strong> InteressentInnen an<strong>Integration</strong>skursen“„<strong>Integration</strong> geht alle an! Auf dem Weg zu einem gesamtstädtischen<strong>Integration</strong>skonzept“• Einwohnerzahl: ca. 380.000• Ausländerinnen <strong>und</strong> Ausländer: rd. 8,8 %Förderschwerpunkte:Transparenz, Vernetzung, Strategische SteuerungDurchführungszeitraum:1.7.2005 - 15.2.2007Projektinhalt:• Schulung der MigrantenselbstorganisationenFörderschwerpunkte:Transparenz, Vernetzung, Strategische SteuerungErfolgsfaktoren:Ansprechpartnerin:• Vorbereitende Workshops zur Erstellung des „Konzeptes zur Verbesserung<strong>und</strong> Förderung der <strong>Integration</strong> der Zuwanderinnen <strong>und</strong> Zuwanderer“• Effektivität <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit• Einbindung unterschiedlicher Beteiligter (Dezernate, Wohnungswirtschaft,Polizei etc.); dadurch Identifizierung <strong>und</strong> Berücksichtigung unterschiedlicherPerspektiven, Zielsetzungen <strong>und</strong> Handlungsfelder• Einbeziehung von Migrantenselbstorganisationen, um Bedarfe zu erkennen<strong>und</strong> abzudecken• Überprüfung der Regelangebote der Stadt durch Einbeziehung vonMigrantenselbstorganisationen• Innovation• Hebung des Engagements von Selbstorganisationen über Schulungen<strong>und</strong> Einbindungsprozesse• Abstimmungsprozesse mit den Bildungs- <strong>und</strong> <strong>Integration</strong>sbeauftragtender Selbstorganisationen mit Rückwirkung auf die Vereine• Nachhaltigkeit• <strong>Integration</strong> hat u. a. durch das Projekt <strong>und</strong> die Einbeziehung des Oberbürgermeister<strong>seine</strong>n neuen Stellenwert bekommen• Einbindung der Dezernate <strong>und</strong> intensiver Austausch mit Zugewanderten<strong>und</strong> deren Organisationen zur Erarbeitung eines <strong>Integration</strong>skonzeptessichert <strong>Integration</strong>sarbeit langfristig ab• Kommune bezieht Zielsetzungen, Themen <strong>und</strong> Projekte der Selbstorganisationenbei der Umsetzung mit ein• Stadt wird weiterhin die Arbeit der Selbstorganisationen unterstützen,sodass bei Vorliegen des <strong>Integration</strong>skonzeptes weitere Schritte unterEinbeziehung der Vereine umgesetzt werden könnenFrau Grewe, E-Mail: interkulturelles.buero@bielefeld.deTel: 0521/51-3403, Fax: -6019Projektinhalt:Erfolgsfaktoren:• Informationsbüro für Neuzugewanderte in der Nähe der Ausländerbehördebesetzt durch die verschiedenen Träger• Mehrsprachiger Flyer zu <strong>Integration</strong>skurs- <strong>und</strong> Migrationserstberatungsanbietern,Online-Informationsdienst zum aktuellen lokalen <strong>Integration</strong>skursangebot• Beratungsführer („EinWanderführer“), internetgestützter <strong>Integration</strong>satlas• Erste <strong>Integration</strong>skonferenz <strong>und</strong> Gründung von fünf handlungsfeldbezogenenFachforen zur Entwicklung eines gesamtstädtischen <strong>Integration</strong>skonzeptes• Effektivität <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit• Betrachtung neuer Themenfelder unter den Gesichtspunkten von Migration<strong>und</strong> <strong>Integration</strong>• Erweiterung der durch KOMM-IN erzielten Angebots- <strong>und</strong> Trägervernetzung<strong>und</strong> damit Transparenz des gesamten Bochumer <strong>Integration</strong>sangebotes• Innovation• Dezernatsübergreifende Abstimmung integrationspolitischer Ziele durchNeueinrichtung des <strong>Integration</strong>sbüros in Anbindung an das Büro der Oberbürgermeisterinsowie regelmäßig tagende Lenkungsgruppe auf Dezernatsebeneunter Leitung der Oberbürgermeisterin• Nachhaltigkeit• Breite Unterstützung durch Politik, Verwaltung <strong>und</strong> Verwaltungsvorstand• Verstärktes öffentliches Interesse an <strong>Integration</strong>sfragen durch guteÖffentlichkeitsarbeit• Steuerung der implementierten Arbeitsstrukturen zur <strong>Integration</strong>skonzeptentwicklung<strong>und</strong> Pflege des künftigen Internet-<strong>Integration</strong>satlassesdurch das neue <strong>Integration</strong>sbüro• Weiterführung des Informationsbüros• Etablierung des Gremiums <strong>Integration</strong>skonferenz über Projektende hinaus• Fortführung der Vernetzung der <strong>Integration</strong>skursträger durch den Regionalkoordinatordes BAMFInternetadresse der Kommune:www.bielefeld.deAnsprechpartnerinnen:Frau Dogruer-Rütten: E-Mail: Dogruer-Ruetten@bochum.deTel.: 0234/910-1800, Fax: -1119Zum „EinWanderführer“: Frau Timmermann: E-Mail: htimmermann@bochum.deTel. 0234/910-2869, Fax: -2926Internetadresse der Kommune:Internetadresse des Projektes:www.bochum.dewww.bochum.de/integrationsbuero/integrationskonferenz2006.htm


78 | 7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeit79 | 7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeitStadt DormagenStadt DuisburgProjekttitel:Ausgangslage:Durchführungszeitraum:Förderschwerpunkte:Projektinhalt:„Zusammenleben in Dormagen (ZiD)“• Einwohnerzahl: 63.051• Anteil der Menschen mit Zuwanderungsgeschichte: 12 % (= 7.620)1.7.2005 - 30.11.2006Transparenz, Vernetzung, Strategische Steuerung• Leit- <strong>und</strong> Koordinierungsstelle: Durchführung einer Bestandsaufnahme zu allenkommunalen <strong>Integration</strong>sleistungen, Errichtung eines Netzwerkes zur Koordinationvon <strong>und</strong> Information über <strong>Integration</strong>sleistungen, Erstellung einer Website<strong>und</strong> einer telefonischen Hotline• Beratungsführer: Vermittlung wichtiger Anlaufstellen zu Themen wie Beruf,Ges<strong>und</strong>heit, Wohnen, Kultur usw.• <strong>Integration</strong>skonferenz: Schaffung eines Forums zur Etablierung eines Netzwerksin der <strong>Integration</strong>sarbeit• Rat der Religionen: Organ aus Vertretern der Dormagener Religionsgemeinschaftenmit dem Ziel des Austausches, der Diskussion aktueller Problemlagensowie Ausgestaltung eines Arbeitsprogramms unter wissenschaftlicherBegleitung• Einsetzung <strong>und</strong> Beibehaltung einer <strong>Integration</strong>s-Steuerungsgruppe aus Mitgliederndes <strong>Integration</strong>srates, des Rates der Religionen <strong>und</strong> des ZiD-Netzwerks• Bestellung einer städtischen <strong>Integration</strong>sbeauftragtenProjekttitel:Ausgangslage:Durchführungszeitraum:Förderschwerpunkte:Projektinhalt:Erfolgsfaktoren:“<strong>Integration</strong>spolitik ist Stadtpolitik: Duisburg ist auf dem Weg“„<strong>Integration</strong> durch Konsens – auf dem Weg zu einer gemeinsamenStadtgesellschaft“• Einwohnerzahl: ca. 500.000• Anteil Menschen mit Zuwanderungsgeschichte: über 24 % (15 % Ausländerinnen<strong>und</strong> Ausländer, r<strong>und</strong> 9 % Aussiedlerinnen <strong>und</strong> Aussiedler)1.8.2005 - 31.12.2006Vernetzung, Strategische Steuerung• <strong>Integration</strong>skonferenzen: Entwicklung eines <strong>Integration</strong>sgesamtkonzeptesunter Berücksichtigung der Ergebnisse von aktionsfeldspezifischen Arbeitsgruppen,die Leitlinien <strong>und</strong> Handlungsempfehlungen erstellten• Indikatorensysteme zur Zielerreichung• Effektivität <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit• Partizipativer Ansatz: aktive Beteiligung von über 200 Personen <strong>und</strong>Organisationen an den auf freiwilliger Basis arbeitenden Arbeitsgruppen• Zahlreiche Bereiche <strong>und</strong> Behörden der Duisburger Stadtverwaltung beteiligtensich an den durch die unerwartet große Beteiligung an der ersten<strong>Integration</strong>skonferenz entstandenen MehrkostenErfolgsfaktoren:Ansprechpartner:• Effektivität <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit• Erfolgsorientierte Vermittlung von <strong>Integration</strong>skursteilnehmerinnen <strong>und</strong>- teilnehmern, dadurch Reduzierung von Folgekosten für alle integrationsrelevantenkommunalen Stellen• Schaffung von Strukturen, die Reibungsverluste minimieren <strong>und</strong> Arbeitsprozesseoptimieren• Innovation• Schaffung neuer Strukturen, Institutionen <strong>und</strong> Gremien• Abstimmung zwischen bisher völlig separat wirkender Stellen <strong>und</strong>Interessensgruppen• Nachhaltigkeit• ZiD-Leitstelle mit Personal aus dem Fachbereich „Soziales Wohnen“ wirdfester Bestandteil der Administration• Aufrechterhaltung der geschaffenen Strukturen aufgr<strong>und</strong> hoher Akzeptanzseitens politischer Gremien, Kooperationspartnern <strong>und</strong> der Öffentlichkeit• Zusage weiterer Mitwirkung durch die Kooperationspartner• Weiterbestehen der <strong>Integration</strong>skonferenz, Netzwerkabsprachen <strong>und</strong>Steuerungsgruppe• Fortbestehen des im Wesentlichen ehrenamtlich konstituierenden Ratesder ReligionenHerr Katers, E-Mail: wilhelm-josef.katers@stadt-dormagen.deTel.: 02133/257-424, Fax: -884Ansprechpartnerin:Internetadresse der Kommune:• Innovation• Zwei <strong>Integration</strong>skonferenzen <strong>als</strong> Rahmen <strong>und</strong> „Methode des gesellschaftlichenKonsens <strong>und</strong> der prozesshaften Steuerung der <strong>Integration</strong>spolitik“:Entwicklung eines gesamtstädtischen <strong>Integration</strong>skonzeptes auf der Basisdemokratischer Abstimmungsprozesse zwischen allen relevanten <strong>und</strong> interessiertenAkteuren im <strong>Integration</strong>sbereich mit Hilfe professioneller Moderation• Erfolgreiche Vernetzung „Politik <strong>und</strong> Basis“ durch <strong>Integration</strong>skonferenzen<strong>und</strong> Arbeitsgruppen, Kontrolle des Umsetzungsprozesses durch beide Seiten• Nachhaltigkeit• Übergreifender Lenkungsausschuss des Projektes (Institutionen) ist <strong>als</strong>gesamtstädtisches Koordinations- <strong>und</strong> Kontrollmedium etabliert, bleibt überdas Projekt hinaus bestehen <strong>und</strong> trägt die Verantwortung für die Nachhaltigkeitim <strong>Integration</strong>sgesamtkonzept• Fortbestand der Mehrzahl der Arbeitsgruppen zur Co-Kontrolle derUmsetzung des Gesamtkonzeptes• Ausbau der Koordinierungsfunktion des <strong>Integration</strong>sbüros, das Controlling,Steuerung <strong>und</strong> Weiterentwicklung des Gesamtkonzeptes übernimmtFrau Kartal, E-Mail: n.kartal@stadt-duisburg.deTel.: 0203/80095-37, Fax: -57www.duisburg.deInternetadresse der Kommune:www.dormagen.de


80 | 7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeit81 | 7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeitStadt DüsseldorfStadt EssenProjekttitel:Ausgangslage:Durchführungszeitraum:„Aufbau einer Fachstelle <strong>Integration</strong>“• Einwohnerzahl: ca. 570.000• Anteil Menschen mit Zuwanderungsgeschichte:r<strong>und</strong> 20 % Ausländerinnen <strong>und</strong> Ausländer1.7.2005 – 30.6.2006Projekttitel:Ausgangslage:„Konzeptentwicklung für den Aufbau eines nutzerbezogenen Informations<strong>und</strong>Leitsystems <strong>Integration</strong>“ <strong>und</strong> „Aufbau eines Datenbank gestützten<strong>Integration</strong>satlas“• Einwohnerzahl: r<strong>und</strong> 584.000 zum 31.12.2005• Anteil Menschen mit Zuwanderungsgeschichte: über 20 % (16,3 % Ausländerinnen<strong>und</strong> Ausländer sowie Doppelstaatlerinnen <strong>und</strong> Doppelstaatler)Förderschwerpunkte:Transparenz, Vernetzung, Strategische SteuerungDurchführungszeitraum:15.7.2005 - 30.6.2006Projektinhalt:Erfolgsfaktoren:Ansprechpartnerin:Internetadresse der Kommune:Internetadresse des Projektes:• Aufbau einer Fachstelle <strong>Integration</strong>• Handbuch „<strong>Integration</strong> für Multiplikatorinnen <strong>und</strong> Multiplikatoren“ <strong>und</strong>„Wegweiser <strong>Integration</strong> für Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten“(beide sind auch im Internetauftritt der Fachstelle <strong>Integration</strong> enthalten)• Defizitanalyse mit priorisierten Handlungsfeldern <strong>und</strong> Handlungsempfehlungenauf Basis von Fachkonferenzen• Effektivität <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit• Erarbeitete Handlungsfelder sind z. T. bereits umgesetzt• Erfolgreiche politische Einbindung des Projektes, politischer Rückhalt <strong>und</strong>sehr gute Zusammenarbeit mit Ausschüssen• Innovation• Implementierung neuer „Spielregeln“ im <strong>Integration</strong>sbereich: Steuerung desWettbewerbes von <strong>Integration</strong>sangeboten durch neue Fachstelle <strong>Integration</strong>auf der Basis transparenter Strukturen• Verkürzung von Kommunikationswegen (Zusammenlegung GeschäftsstelleAusländerbeirat <strong>und</strong> Fachstelle <strong>Integration</strong>) <strong>und</strong> Schaffung neuer (z. B. Vernetzungmit neuer Clearingstelle der Verbände <strong>als</strong> zentrale Anlaufstelle fürNeuzugewanderte)• Nachhaltigkeit• Fortführung der Optimierungsprozesse <strong>und</strong> der Vernetzung von Verwaltung,Politik <strong>und</strong> verwaltungsexternen <strong>Integration</strong>sakteuren durch die innerhalb desProjektes neu etablierte Fachstelle <strong>Integration</strong> <strong>als</strong> zentrale Koordinationseinheitintegrationsrelevanter Fragen <strong>und</strong> Aufgaben• Fortführung der Beratung der Fachstelle <strong>Integration</strong> durch den Projekt-Lenkungskreisauf Dezernatsebene• Jährliche Aktualisierung der Produkte Handbuch <strong>und</strong> Wegweiser <strong>und</strong> Verfügbarkeitüber umfangreichen Internetauftritt der Fachstelle <strong>Integration</strong>• Künftige Dokumentation des Grads der interkulturellen Öffnung regulärerstädtischer Maßnahmen durch die Fachstelle, resultierend aus der Identifikationvier integrativer Maßnahmenkategorien der städtischen Angebote innerhalbdes KOMM-IN ProjektesFrau Haase, E-Mail: fachstelle.integration@stadt.duesseldorf.deTel.: 0211/89-95955, Fax: -35955www.duesseldorf.dewww.duesseldorf.de/sozialamt/integration/index.shtmlFörderschwerpunkte:Projektinhalt:Erfolgsfaktoren:Ansprechpartnerin:Internetadresse der Kommune:Internetadresse des Projektes:Transparenz, Vernetzung, Strategische Steuerung• Nutzerbezogenes Informations- <strong>und</strong> Leitsystem <strong>Integration</strong> – in Form von:• Mehrsprachiger Begrüßungsmappe <strong>als</strong> Erstinformation• Informationspunkt der Migrationserstberatung in den Ausländerbehörden• Curriculum für niederschwellige Sprachkursangebote• Datenbank gestütztem <strong>Integration</strong>satlas• Effektivität <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit• Erhöhte Frequentierung der Migrationserstberatung durch Informationspunkt<strong>und</strong> regelmäßiges Aufsuchen von Sprachkursen durch die Migrationserstberatung• Gute Zusammenarbeit der am Umsetzungsprozess beteiligten Akteure, u. a.durch gezielte Überantwortung von Projektbausteinen an die ArbeitsgemeinschaftMigration der Freien Wohlfahrtspflege oder an die Volkshochschule• Kooperation mit interneterfahrenen Stellen <strong>und</strong> Online-Redaktion derStadtverwaltung• Enge Verknüpfung des KOMM-IN Projektes mit dem „Konzept für interkulturelleArbeit der Stadt Essen“ <strong>und</strong> den diesbezüglichen Steuerungsstrukturen• Innovation• Innovativer Projektcharakter: Anwendung der „Leitsystemphilosophie“ imSinne von Standort- <strong>und</strong> Zielbestimmung, Verwendung genormter Instrumente<strong>und</strong> Visualisierung auf den Essener <strong>Integration</strong>sraum• Thematische Aufarbeitung zu Perspektiven ethnischer Ökonomie <strong>als</strong><strong>Integration</strong>sstandorte• Automatisierte Form der Trägerverwaltung durch <strong>Integration</strong>satlas• Nachhaltigkeit• Ausrichtung aller im Projekt entwickelten Produkte auf Nachhaltigkeit• Einleitung des Wandels der Ausländerbehörde zu einer <strong>Integration</strong>sbehörde• Verbesserung der Informationssituation für (Neu-)Zugewanderte durchsystematische Information, Angebotsvernetzung <strong>und</strong> -überleitung• Optimierung der Arbeit der Stadtverwaltung mit den Trägern von <strong>Integration</strong>skursangeboten<strong>und</strong> deren ZusammenarbeitFrau Kaplan-Meys, E-Mail: iris.kaplanmeys@raa-interkulturellesbuero.deTel.: 0201/8328-401, Fax: -555www.essen.dewww.essen.de/integrationsatlas


82 | 7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeit83 | 7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeitStadt GelsenkirchenStadt HerneProjekttitel:„Vom Konzept zum Handeln – <strong>Integration</strong> in Gelsenkirchen – effektiv umgesetzt“Projekttitel:„<strong>Integration</strong>s-Scout“Ausgangslage:Durchführungszeitraum:Förderschwerpunkte:Projektinhalt:• Einwohnerzahl: ca. 270.000• Anteil Menschen mit Zuwanderungsgeschichte: über 21 % (r<strong>und</strong> 14 % Ausländerinnen<strong>und</strong> Ausländer sowie Aussiedlerinnen <strong>und</strong> Aussiedler <strong>und</strong> über7 % Eingebürgerte)1.7.2005 - 30.6.2006Vernetzung, zusätzlich Strategische Steuerung in 2006• <strong>Integration</strong>skonferenzenAusgangslage:Durchführungszeitraum:Förderschwerpunkte:Projektinhalt:• Einwohnerzahl: 165.254 im September 2006• Anteil Menschen mit Zuwanderungsgeschichte: ca. 20 %(12,1 % Ausländerinnen <strong>und</strong> Ausländer)1.8.2005 - 31.12.2006Transparenz, Vernetzung, Strategische Steuerung• Etablierung des „<strong>Integration</strong>s-Scouts“ in räumlicher Nähe zu primärenKontaktstellen wie Ausländerbehörde, Bürgerbüro <strong>und</strong> BürgerlokalErfolgsfaktoren:Ansprechpartner:Internetadresse der Kommune:• Bestandsaufnahme <strong>und</strong> Bedarfsanalyse zum Zwecke weiterer Netzwerkinitiierungen• In der Umsetzung:• Initiierung weiterer Netzwerke• Vorliegen des Instruments „<strong>Integration</strong>sbericht“• Umsetzung von Handlungsempfehlungen des Gelsenkirchener <strong>Integration</strong>skonzeptes• Effektivität <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit• Fortschritte in der Umsetzung des Gelsenkirchener <strong>Integration</strong>skonzeptesdurch das KOMM-IN Projekt• Themenbezogene Vernetzung der <strong>Integration</strong>sakteure vor Ort• Einbindung verschiedenster Träger in die Umsetzung des <strong>Integration</strong>skonzeptes(insbesondere Migrantenselbstorganisationen)• Innovation• Initiierung eines Prozesses der Dezentralisierung integrationsrelevanterAnliegen durch das Gelsenkirchener <strong>Integration</strong>skonzept <strong>und</strong> das daraufaufbauende KOMM-IN Projekt:Innerhalb der Stadtverwaltung, aber auch bei den Migrantenselbstorganisationen<strong>und</strong> den Verbänden sind Erwartungshaltungen, die die <strong>Integration</strong>betreffen nicht mehr auf eine Stelle fokussiert. Jede Fachstelle nimmt sichinzwischen des Themas <strong>Integration</strong> an.• Nachhaltigkeit• Etablierung jährlicher <strong>Integration</strong>skonferenzen• Ermittlung der Vernetzung der <strong>Integration</strong>sakteure <strong>und</strong> weiterer Vernetzungsbedarfe• Qualifizierung der mit <strong>Integration</strong>saufgaben beschäftigten haupt- <strong>und</strong> ehrenamtlichenAkteure• Gr<strong>und</strong>stein zur langfristigen Umsetzung der Handlungsempfehlungen desGelsenkirchener <strong>Integration</strong>skonzeptesHerr Fokking, E-Mail: manfred.fokking@gelsenkirchen.deTel: 0209/169-3075, Fax: -3511www.gelsenkirchen.deErfolgsfaktoren:Ansprechpartnerin:Internetadresse der Kommune:• Der „<strong>Integration</strong>s-Scout“ ist Bindeglied zwischen Ausländerbehörde <strong>und</strong> denMigrationserstberatungsstellen mit Informations- <strong>und</strong> Koordinationsfunktionsowohl für Zugewanderte <strong>als</strong> auch für Träger von <strong>Integration</strong>sangeboten. Zudemkommt ihm eine zentrale Basisfunktion für die übrigen Produkte zu:• „Willkommenspaket“ mit „Migranten-Stadtplan“, „Info-Flyer“ <strong>und</strong> „Gutscheinheftfür Neubürger“• Bestandsaufnahme der <strong>Integration</strong>sangebote <strong>und</strong> -bedarfe der Zielgruppe<strong>und</strong> der Träger von <strong>Integration</strong>sangeboten• Etablierung eines ausbaufähigen Netzwerkes unter besonderer Berücksichtigungder <strong>Integration</strong>skursanbieter• Effektivität <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit• Koordination des Netzwerkes <strong>und</strong> der Öffentlichkeitsarbeit des Projektesdurch das städtische Koordinierungsbüro für Migration <strong>und</strong> <strong>Integration</strong>• Inanspruchnahme des „<strong>Integration</strong>s-Scouts“ durch alle Neuzugewanderten• Verbesserung des zeitnahen <strong>Integration</strong>skursangebotes durch Transparenz<strong>und</strong> Vernetzung bei den Angebotsträgern• Optimierung der <strong>Integration</strong>sangebote hinsichtlich der Nachfrage• Innovation• Neutralität der städtischen Organisationseinheit „<strong>Integration</strong>s-Scout“ <strong>als</strong>Erfolgsfaktor bei der erstmaligen Vernetzung insbesondere der <strong>Integration</strong>skursanbieter• Enge Zusammenarbeit aller Projektpartner, insbesondere sehr gute Kooperationmit der Ausländerbehörde, in deren Arbeitsabläufe das Projekt erfolgreicheingeb<strong>und</strong>en werden konnte• Statistische Erfassung der Basisdaten aller Neuzugewanderten durch die„<strong>Integration</strong>s-Scouts“ <strong>und</strong> damit Basis zur künftigen Abstimmung von<strong>Integration</strong>sangeboten auf die Bedarfe der Zielgruppe• Nachhaltigkeit• Etablierung des Projektes in der StadtverwaltungFrau Bolle, E-Mail: claudia.bolle@herne.deTel.: 02323/16-2447, Fax: -3574www.herne.de


84 | 7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeit85 | 7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeitHochsauerlandkreisStadt IserlohnProjekttitel:„Initiative für <strong>Integration</strong> im Hochsauerlandkreis“Projekttitel:„Überblick = Durchblick“ (Datenbank <strong>und</strong> Leitnetzwerk <strong>Integration</strong>)Ausgangslage:Durchführungszeitraum:Förderschwerpunkte:Projektinhalt:Erfolgsfaktoren:• Einwohnerzahl: ca. 278.000• Anteil Menschen mit Zuwanderungsgeschichte: ca. 33.000 Menschen(17.640 Ausländerinnen <strong>und</strong> Ausländer, 12.523 Spätaussiedlerinnen <strong>und</strong>Spätaussiedler sowie eingebürgerte Einwohnerinnen <strong>und</strong> Einwohner)1.7.2005 - 30.6.2006Transparenz <strong>und</strong> Vernetzung• Bestandsaufnahme der <strong>Integration</strong>sangebote des Kreises• Internetplattform mit Darstellung des <strong>Integration</strong>sangebotes des Kreises(<strong>Integration</strong>satlas)• <strong>Integration</strong>sbericht• Aufbau eines Netzwerkes mit Subnetzwerken mit dem SchwerpunktSprachförderung• Effektivität <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit• Bereitstellung vielfältiger Informationen zum Angebot des gesamten Kreisessowohl für Beratungsorganisationen <strong>als</strong> auch für zugewanderte Menschen• Einbindung des Gesamtkonzeptes in das wirtschaftspolitische Programmdes Kreises, wodurch enge Verknüpfungen mit anderen HandlungsfeldernbestehenAusgangslage:Durchführungszeitraum:Förderschwerpunkte:Projektinhalt:Erfolgsfaktoren:• Einwohnerzahl: 99.000• Anteil der Menschen mit Zuwanderungsgeschichte ca. 9,6 %(aktueller Stand: ca. 9.500 Ausländerinnen <strong>und</strong> Ausländer)1.7.2005 – 31.12.2006Transparenz, Vernetzung, Strategische Steuerung• InternetdatenbankBereitstellung von Informationen zu allen zuwanderungsrelevanten Aspektenwie Selbstorganisationen, Beratungsstellen sowie Themen wie Sprache, Schule,Arbeit. Anbieter können sich <strong>und</strong> ihre Angebote vorstellen <strong>und</strong> sich über andereAngebote informieren• Broschüre für ZugewanderteEntwicklung einer Broschüre zu den wichtigsten Angeboten parallel zurInternetdatenbank• Leitnetzwerk <strong>Integration</strong>Koordinierung der Vielzahl der in der Stadt operierenden Einzelnetzwerke mitdem Ziel einer Abstimmung der Angebote <strong>und</strong> Schließung von Angebotslücken• Effektivität <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit• durch Ausnutzung vorhandener Ressourcen Umsetzung des Projektes mitrelativ geringen Mitteln• wirtschaftliches Arbeiten aller Träger durch passgenaue Vermittlungen derZugewanderten besonders im SprachkursbereichAnsprechpartnerin:Internetadresse der Kommune:Internetadresse des Projektes:• Innovation• Analyse <strong>und</strong> Darstellung des <strong>Integration</strong>sangebotes des Kreises ist bishernicht vorhanden. Durch <strong>Integration</strong>satlas <strong>und</strong> <strong>Integration</strong>sbericht werdendaher neue Wege eingeschlagen• Bisher lagen nur wenige Informationen darüber vor, was in den kreiszugehörigenStädten <strong>und</strong> Gemeinden im <strong>Integration</strong>sbereich angeboten wird• Nachhaltigkeit• Projekt ist Bestandteil des wirtschaftspolitischen Programms des Hochsauerlandkreises<strong>und</strong> wird in diesem Rahmen fortgesetzt. Zudem wurden durch dieBestandsaufnahme <strong>und</strong> Vernetzung vorhandene Strukturen im Kreisgebieteffektiv zusammengeführt <strong>und</strong> damit der Weg zu einer Steuerung der <strong>Integration</strong>in der Region ermöglicht• Langfristig wird das Ziel der Verbesserung der <strong>Integration</strong> durch Organisationsentwicklungweiter verfolgt. Weitere Prozesse sollen auch durch die Einbeziehungvon ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern unterstützt werdenFrau Hohmann, E-Mail: fd.320@hochsauerlandkreis.deTel: 0291/94-1346, Fax: -26184www.hochsauerlandkreis.dewww.hochsauerlandkreis.de/Buergerservice_<strong>und</strong>_Aktuelles/Wegweiser_fuer_Zuwanderer.phpAnsprechpartner:Internetadresse der Kommune:Internetadresse des Projektes:• Innovation• Erfassung <strong>und</strong> Bereitstellung von Informationen zu integrationsspezifischenAngeboten• Neupositionierung der Ausländerbehörde in Richtung auf eine <strong>Integration</strong>sbehörde• Neugestaltung, Verbesserung <strong>und</strong> Intensivierung des Beziehungsgeflechtesaller integrationsrelevanten Akteure• Nachhaltigkeit• Benutzerfre<strong>und</strong>lich konzipierte Datenbank, die sich bei gemeinsamer Pflegedurch die Akteure „selbst aktualisiert“ <strong>und</strong> ohne Aufwand trägt• Dauerhafte Neuausrichtung der Ausländerbehörde (positiver Nebeneffekt:verstärkter Austausch zwischen Ausländerbehörde <strong>und</strong> ARGE)• Weitere Effektivitätssteigerung der zukünftigen Arbeit durch Popularisierungaller am Projekt beteiligten Kooperationspartner in der KommuneHerr Schreiber, E-Mail: auslaender@iserlohn.deTel.: 02371/217-1757, Fax: -2993www.iserlohn.dewww.integration-iserlohn.de


86 | 7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeit87 | 7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeitStadt KölnStadt MünsterProjekttitel:Ausgangslage:Durchführungszeitraum:Förderschwerpunkte:Projektinhalt:Erfolgsfaktoren:„Landkarte der <strong>Integration</strong> für die Stadt Köln <strong>und</strong> <strong>Integration</strong>skonferenz“• Einwohnerzahl: ca. 1 Million• Anteil Menschen mit Zuwanderungsgeschichte: ca. 20 %(r<strong>und</strong> 30.000 Aussiedlerinnen <strong>und</strong> Aussiedler <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 180.000 Ausländerinnen<strong>und</strong> Ausländer)1.7.2005 – 30.6.2006Transparenz, Vernetzung, Strategische Steuerung• <strong>Integration</strong>slandkarte• Erstellung einer Landkarte, die alle Angebote der Träger mit dem Hinweis aufden jeweiligen Stadtbezirk abbildet <strong>und</strong> Adressen benennt• Abstimmung der Angebotsstruktur mit den Trägern über Erfassung in derLandkarte• <strong>Integration</strong>skonferenzNeben der Erstellung der Landkarte wurde im Rahmen des Projektes die <strong>Integration</strong>skonferenzin die Zuständigkeit der Stadt Köln übernommen. Zielsetzungist es, alle Anbieter (unabhängig von der Unternehmensform) einzubinden<strong>und</strong> die Angebote je nach Bedarf <strong>und</strong> Nachfrage zu koordinieren <strong>und</strong> abzustimmen,Konferenzleitung: Ausländerbehörde• Effektivität <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit• Karte <strong>und</strong> Konferenz: Gr<strong>und</strong>lage zur Planung <strong>und</strong> Abstimmung der <strong>Integration</strong>sangebotemit Trägern• Minimierung von Überangeboten <strong>und</strong> Parallelangeboten• Innovation• Umfassende Erhebung <strong>und</strong> neuartige Darstellungsform des bestehenden<strong>Integration</strong>sangebotes• Nachhaltigkeit• Erkenntnisse des Projektes zur Planung <strong>und</strong> Umsetzung von weiterenMaßnahmen• Strukturveränderung: Weitergehende Angebotsabstimmung zwischenAusländerbehörde, Migrationserstberatung <strong>und</strong> Trägern• Fortschreibung der Karte <strong>und</strong> Sensibilisierung der Träger für Kooperation<strong>und</strong> das Gesamtangebot• Schaffung von Netzwerken• Aufbau eines <strong>Integration</strong>smaßnahmen-Kataloges auf Basis der Erkenntnisseaus dem ProjektProjekttitel:Ausgangslage:Durchführungszeitraum:Förderschwerpunkte:Projektinhalt:Erfolgsfaktoren:Ansprechpartnerinnen:Zukunftskonferenz „ ‘Migration in Münster‘ – Demographischen Wandel gestalten– Aktive vernetzen“• Einwohnerzahl: 280.000• Anteil Menschen mit Zuwanderungsgeschichte: 56.0001.7.2005 bis 31.12.2005Vernetzung, Strategische Steuerung• Zukunftskonferenz zur Erarbeitung eines Handlungsprogrammes für die weitere<strong>Integration</strong>sarbeit der Stadt• Dokumentation <strong>und</strong> Handlungsprogramm• Effektivität <strong>und</strong> WirtschaftlichkeitGemessen an dem geringen Gesamtvolumen der Förderung, wurde sehr viel professionellesFachwissen innerhalb des Projektes vereint. Trotz des engen Zeitrahmenskonnten klare Handlungsempfehlungen erarbeitet werden, die bereitsjetzt bei der weiteren Entwicklung von Maßnahmen eine Berücksichtigung finden.• InnovationDie Idee einer Zukunftskonferenz, um langfristig die integrative Arbeit einerKommune zu strukturieren <strong>und</strong> zu steuern ist innovativ, insbesondere, wennFunktionsträger aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Verbänden <strong>und</strong> Selbstorganisationenan dem Projekt beteiligt sind.• NachhaltigkeitDie Nachhaltigkeit wird in der Stadt dadurch gesichert, dass das erarbeiteteHandlungsprogramm durch den Ausländerbeirat weiterbearbeitet <strong>und</strong> in Maßnahmenumgesetzt werden soll. Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, dassProjektarbeit immer auch finanzielle Erfordernisse beinhaltet, sodass nichtalle Aspekte sofort umgesetzt werden können. Generell ist die Perspektive derZukunftskonferenz auch langfristig angelegt, sodass das Programm über mehrereJahre prägend sein soll. Weiterhin ist angedacht, dass die Erkenntnisse derZukunftskonferenz in das Leitbild der Stadt einfließen sollen. Die Kooperationenaus der Konferenz haben weiterhin Bestand <strong>und</strong> helfen, den gemeinsamenEntwicklungsprozess zwischen Teilnehmenden zu strukturieren.Frau Dierks, E-Mail: dierkshe@stadt-muenster.deTel.: 0251/492-6042, Fax: -7708Frau Schwering, E-Mail: maria.schwering@stadt-muenster.deTel. 0251/492-5002, Fax: -7900Ansprechpartnerin:Frau Dahmen, E-Mail: dagmar.dahmen@stadt-koeln.deTel.: 0221/221-26434, Fax: -26909Internetadresse der Kommune:www.muenster.deInternetadresse der Kommune:www.stadt-koeln.de


88 | 7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeit89 | 7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeitStadt RecklinghausenStadt SolingenProjekttitel:„Die <strong>Integration</strong>skurse in der Praxis – Es geht nur kooperativ!“„Optimierte <strong>Integration</strong>sförderung in der Stadt Recklinghausen“Projekttitel:„Solinger <strong>Integration</strong>snetzwerk“„Strategische Steuerung <strong>und</strong> Qualifizierung des Solinger <strong>Integration</strong>snetzwerkes“Ausgangslage:• Einwohnerzahl: 125.000• Anteil der Menschen mit Zuwanderungsgeschichte: ca. 20 % (= 25.000)Ausgangslage:• Einwohnerzahl: ca. 162.700• Anteil der Menschen mit Zuwanderungsgeschichte: ca. 21,36 %Durchführungszeitraum:1.7.2005 – 31.10.2006Durchführungszeitraum:30.6.2005 – 31.12.2006Förderschwerpunkte:Transparenz, Vernetzung, Strategische SteuerungFörderschwerpunkte:Transparenz, Vernetzung, Strategische SteuerungProjektinhalt:Erfolgsfaktoren:Ansprechpartnerin:Internetadresse der Kommune:E-Mail-Adresse des Projektes:• <strong>Integration</strong>sbüro: Aufbau einer lokalen Koordinierungsstelle für die Sprachkursangebotein Recklinghausen• Erarbeitung eines Flyers, einer mehrsprachigen Begrüßungsmappe <strong>und</strong> einesInternetauftritts unter Beteiligung aller Anbieter• Installierung regelmäßiger Arbeitstreffen der Kursanbieter• <strong>Integration</strong>skonferenz <strong>als</strong> zentrale Plattform aller am <strong>Integration</strong>sgeschehenbeteiligten Akteure• Dokumentation standardisierter Profile der türkischen <strong>und</strong> islamischenMigrantenselbstorganisationen• Effektivität <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit• Schaffung eines ausgeglichenen Verhältnisses von Angebot <strong>und</strong> Nachfrage• Aufbau einer individuell passgenauen <strong>und</strong> flexiblen Kurslandschaft• Vermeidung von Folgekosten durch inhaltliche <strong>und</strong> zeitliche Straffung derindividuellen sprachlichen Qualifizierungsgänge• Verbesserung der Kommunikation aller beteiligten Stellen <strong>und</strong> damitschnellere Lösungsansätze bei speziellen Problemlagen von K<strong>und</strong>en• Innovation• Koordinierung von kommunalen Stellen, Verbänden, Organisationen <strong>und</strong>Anbietern• Ablösung von Konkurrenzdenken <strong>und</strong> Misstrauen durch offenen <strong>und</strong>kooperativen Kommunikationsstil, der besonderen Ausdruck in den<strong>Integration</strong>skonferenzen findet• Wandlung der Ausländerbehörde zum k<strong>und</strong>enorientierten Dienstleister• Nachhaltigkeit• Institutionalisierung der kooperierenden Verwaltungsstellen (<strong>Integration</strong>sbüro)• Verbindlichkeit der Zusammenarbeit sonstiger Akteure zum Beispiel in denebenfalls institutionalisierten <strong>Integration</strong>skonferenzen• Bewusstseinswandel durch die gelungene Verankerung der Idee von <strong>Integration</strong><strong>als</strong> Querschnittsaufgabe in der Verwaltung• Verbesserung der Kommunikation zwischen Verwaltung, Politik <strong>und</strong>MigrantenselbstorganisationenFrau Hegemann-Lescher, E-Mail: monika.hegemann-lescher@recklinghausen.deTel.: 02361/ 502010, Fax: -502013www.recklinghausen.deInstitut-Bruecke@recklinghausen.deProjektinhalt:Erfolgsfaktoren:Ansprechpartner/in:Internetadresse der Kommune:Internetadresse des Projektes:• <strong>Integration</strong> <strong>als</strong> Querschnittsaufgabe durch Vernetzung aller integrationsrelevantenStellen: Eine Steuerungsgruppe regelt <strong>und</strong> koordiniert die Maßnahmen• Erarbeitung eines Kennzahlensystems auf der Gr<strong>und</strong>lage des <strong>Integration</strong>skonzeptes• Ausbau bestehender Netzwerke <strong>und</strong> Intensivierung der Zusammenarbeit• Die Ausländerbehörde <strong>als</strong> „Lotse“ <strong>und</strong> k<strong>und</strong>enorientierter Dienstleister:Das neue Selbstverständnis der Ausländerbehörde wird gemessen an demwachsenden Anteil von (Neu)Zugewanderten, die sich an Migrationserstberatungsstellenwenden, in <strong>Integration</strong>skurse vermittelt werden, eine Niederlassungserlaubniserhalten oder eingebürgert werden sowie der gestiegenenK<strong>und</strong>enzufriedenheit• <strong>Integration</strong>sleitfaden für Neuzugewanderte in verschiedenen Sprachen• Zusammenarbeit mit Migrantenselbstorganisationen durch Schulungen <strong>und</strong>regelmäßige Netzwerktreffen, Unterstützung durch Seminare zur Fördermittelakquise<strong>und</strong> zur Öffentlichkeitsarbeit• Effektivität <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit• Wirtschaftlicher Stellenplan durch Einbindung vorhandener, auch ehrenamtlicherKräfte (mittelfristige Ressourcen durch Einbindung der Migrantenselbstorganisationen)• Verhinderung paralleler Strukturen durch entwickelte Informationsstrukturen• Passgenaue Vermittlungen in <strong>Integration</strong>skurse <strong>und</strong> Förderangebote helfen,Folgekosten zu verhindern• Innovation• Vernetzung von Stellen der Stadt, der Kursträger, Verbände <strong>und</strong> Migrantenselbstorganisationen• Schaffung von Steuerungsinstrumenten• Intensiver Austausch zwischen Ausländerbehörde <strong>und</strong> <strong>Integration</strong>sakteuren• <strong>Integration</strong>sbörse <strong>und</strong> Internetpräsenz der Migrantenselbstorganisationen• Nachhaltigkeit• Neuausrichtung der Ausländerbehörde• Fortsetzung der intensiven Zusammenarbeit der am Projekt beteiligten Stellen• Monitoring des <strong>Integration</strong>sgeschehens <strong>als</strong> DaueraufgabeFrau Wehkamp, E-Mail: a.wehkamp@solingen.de, Tel.: 0212/290-2225, Fax: -2162Herr Häusgen, E-Mail: m.haeusgen@solingen.de, Tel.: 0212/290-2225, Fax: -2767www.solingen.dewww.zuwanderer.solingen.de


90 | 7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeit91 | 7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeitKreis UnnaStadt WittenProjekttitel:Ausgangslage:Durchführungszeitraum:Förderschwerpunkte:Projektinhalt:„KOMM IN-Kreis Unna“• Einwohnerzahl: ca. 440.000• Anteil Menschen mit Zuwanderungsgeschichte: mindestens 11,8 % (r<strong>und</strong> 7,7 %Ausländerinnen <strong>und</strong> Ausländer, r<strong>und</strong> 4,1 % Aussiedlerinnen <strong>und</strong> Aussiedler)1.7.2005 – 30.9.2006Transparenz, Vernetzung, Strategische Steuerung• Begrüßungsbroschüre, Info-Agenturen in den beiden Ausländerbehördendes KreisesProjekttitel:Ausgangslage:Durchführungszeitraum:Förderschwerpunkte:„KOMM-IN Witten – Witten auf dem Weg zum <strong>Integration</strong>skonzept“„Aufbau eines Kommunikations- <strong>und</strong> Steuerungssystems zur <strong>Integration</strong>sförderungin Witten“• Einwohnerzahl: ca. 100.000• Anteil Menschen mit Zuwanderungsgeschichte: über 10 % (r<strong>und</strong> 8 % Ausländerinnen<strong>und</strong> Ausländer, r<strong>und</strong> 2 % Aussiedlerinnen <strong>und</strong> Aussiedler; 113 Nationalitäten)1.7.2005 - 31.12.2006Transparenz, Vernetzung, Strategische SteuerungErfolgsfaktoren:Ansprechpartnerin:Internetadresse der Kommune:Internetadresse des Projektes:• <strong>Integration</strong>sportal, Faltblatt zum Portal• Kreisweite <strong>Integration</strong>skonferenz <strong>und</strong> Arbeitsforen zu Leitlinien für einHandlungskonzept• Effektivität <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit• Initiierung <strong>und</strong> Umsetzung umfangreicher kreisweiter Optimierungsprozesseim <strong>Integration</strong>sbereich durch die erfahrene Projektleitung der RAA sowiedurch die starke Unterstützung seitens der Verwaltungsspitze• Neutralität des Kreises bei der Vernetzung der Träger von <strong>Integration</strong>skursangeboten• Innovation• Öffentlichkeitswirksame kreisweite <strong>Integration</strong>skonferenz zur langfristigenAbstimmung der Akteure in Politik, Verwaltung <strong>und</strong> Organisationen des Kreises• Kreistagsbeschluss zur Entwicklung von <strong>Integration</strong>sleitlinien <strong>als</strong> Gr<strong>und</strong>steinfür die strategische Steuerung der kommunalen <strong>Integration</strong>sarbeit• Anwenderfre<strong>und</strong>liches <strong>Integration</strong>sportal mit Überblick über alle Angeboteim <strong>Integration</strong>sbereich des Kreises• Erweiterung der Vernetzungsstrukturen durch die Einbeziehung der ArbeitsgemeinschaftSGB II (ARGE)• Transfer der Tätigkeit der neuen Info-Agentur in die Arbeit der Ausländerbehördedurch Freistellung einer Mitarbeiterin/eines Mitarbeiters einerAusländerbehörde• Nachhaltigkeit• Übernahme der Federführung <strong>und</strong> der Moderation des Arbeitkreises<strong>Integration</strong>skursträger durch den Regionalkoordinator des BAMF• Übernahme der Geschäftsführung der weiterhin ein- bis zweimal im Jahrstattfindenden <strong>Integration</strong>skonferenz durch die RAA Kreis Unna• Fortführung der Arbeit der Info-Agenturen durch die Ausländerbehörden• Administrative Zuständigkeit <strong>und</strong> technische Weiterentwicklung des Internetport<strong>als</strong>durch den Fachdienst Zentrale Datenverarbeitung des KreisesFrau Raupach, E-Mail: marina.raupach@kreis-unna.deTel.: 02307/92488-72, Fax: -88www.kreis-unna.dewww.welkomm-in.kreis-unna.deProjektinhalt:Erfolgsfaktoren:Ansprechpartnerin:Internetadresse der Kommune:• Netzwerk „WIN“ der hauptamtlichen <strong>Integration</strong>sakteure sowie der Migrantenselbstorganisationen• Vier Arbeitskreise zur Entwicklung eines interkulturellen Handlungskonzeptesmit weiteren am Thema <strong>Integration</strong> interessierten Personen <strong>und</strong> Organisationen• Beratungsführer für Zugewanderte in Printform <strong>und</strong> online über <strong>Integration</strong>sangebote• Newsletter• Effektivität <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit• Netzwerk profitiert von der Mediationskompetenz der neuen <strong>Integration</strong>sbeauftragtender Stadt <strong>und</strong> der Projektträgerschaft des Caritas-VerbandesWitten mit <strong>seine</strong>n zahlreichen Kontakten zu Zugewanderten sowie von denSchulungen <strong>und</strong> Workshops innerhalb des Projektes• Große Resonanz aus der Bevölkerung <strong>und</strong> hohe Beteiligung der Haupt- <strong>und</strong>Ehrenamtlichen durch Nutzung von Kontakten <strong>und</strong> adressatengerechterAnsprache sowie durch positive Presse• Rückhalt <strong>und</strong> Mitwirkung aller Ratsfraktionen der Stadt• Innovation• Gemeinsame Planung, Umsetzung <strong>und</strong> politisches Engagement im <strong>Integration</strong>sbereichvon 14 unterschiedlichen Nationalitäten an einem Tisch• Abbau vieler Vorbehalte bei den <strong>Integration</strong>sakteuren unterschiedlicherNationalitäten untereinander <strong>und</strong> gegenüber der Stadt• Förderung der politischen Partizipation vieler unterschiedlicher Migrantengruppenfür die nächste <strong>Integration</strong>sratswahl• Nachhaltigkeit• Etablierung der neuen <strong>Integration</strong>sbeauftragten der Stadt Witten <strong>als</strong> zentraleKoordinationsstelle; Fortführung der Vernetzungsarbeit <strong>und</strong> der Umsetzungdes interkulturellen Handlungskonzeptes• Überlegungen zur Verselbstständigung des Netzwerkes („e.V.“, Einbezug derWirtschaft) zur Sicherung des Newsletters <strong>und</strong> damit der öffentlichen Wirksamkeitdes Netzwerkes• Zahlreiche ehrenamtlich getragene Projekte aus den ArbeitskreisenFrau Ertel, E-Mail: claudia.ertel@stadt-witten.deTel. 02302/581-5005:, Fax : -5099www.witten.de


92 | 7. Entwicklung von Innovationen in der <strong>Integration</strong>sarbeit 93 | 8. AnlagenStadt Wuppertal8. Anlagen8.1 Ansprechpersonen zu den 39 KOMM-IN NRW ProjektenProjekttitel:„www.integration-in-wuppertal.de“Ausgangslage:• Einwohnerzahl: ca. 359.000 zum 30.6.2006• Anteil Menschen mit Zuwanderungsgeschichte: ca. 30 % (davon 14 %ausländische Staatsangehörige)Liste der 2005 bewilligten ProjekeNr. Antragsteller Titel des ProjektesAnsprechpartner/innenDurchführungszeitraum:Förderschwerpunkte:Projektinhalt:Erfolgsfaktoren:1.7.2005 – 30.6.2006Transparenz, Vernetzung• Mehrsprachiges anwenderfre<strong>und</strong>liches Internetportal über die <strong>Integration</strong>sangebotein Wuppertal mit „interaktivem Wegweiser“ <strong>und</strong> Sprachkursdatenbankfür die Öffentlichkeit <strong>und</strong> einem geschlossenen Bereich für Akteure der <strong>Integration</strong>sarbeitzur Abstimmung <strong>und</strong> Vernetzung der Angebote inklusiver Sprachkursdatenbank• Öffentliche Terminalzugänge für Zugewanderte zu den <strong>Integration</strong>sangebotenan 19 Standorten der Migrantenselbstorganisationen <strong>und</strong> der Wohlfahrtsverbände• K<strong>und</strong>entermin<strong>als</strong> mit zentralem Zugang auf das Portal für die sieben Standorteder Wuppertaler Arbeitsgemeinschaft SGB II (ARGE) sowie für die B<strong>und</strong>esagenturfür Arbeit <strong>und</strong> die Jugendfreizeiteinrichtungen• Effektivität <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit• Einbringen des Themas <strong>Integration</strong> in die Öffentlichkeit durch die Darstellungim <strong>Integration</strong>sportal <strong>und</strong> durch die öffentlich zugänglichen Computertermin<strong>als</strong>• Vernetzung über institutionalisierte Strukturen hinaus• Perspektivwechsel der <strong>Integration</strong>sakteure vom Institutionen- zumAngebotsbezug• Große Beteiligung von Ehren- <strong>und</strong> Hauptamtlichen am Projekt• Innovation• Partizipativer Ansatz: Aktive Beteiligung von 15 Migrantenselbstorganisationen;Schulung der Akteure im Umgang mit dem Portal• Konsensuale Partizipation: Festlegung von Spielregeln zur Beteiligung amPortal; Mitbestimmung bei der Struktur <strong>und</strong> Gestaltung der Website <strong>und</strong> derAufstellung der Computertermin<strong>als</strong>• Öffentliche Vorstellung des „Gemeinschaftswerkes“ in den Räumlichkeiteneiner beteiligten Migrantenselbstorganisation• Nachhaltigkeit• Künftige Pflege des Port<strong>als</strong> erfolgt durch die vier in der Projektgruppe vertretenenMigrationsdienste der Wohlfahrtsverbände, die Pflege der Sprachkursdatenbankdurch die vom B<strong>und</strong>esamt für Migration <strong>und</strong> Flüchtlinge zugelassenenSprachkursträger• Redaktion obliegt dem Ressort für Zuwanderung <strong>und</strong> <strong>Integration</strong>• Weitere Zusammenarbeit mit <strong>und</strong> Ausbau der Beteiligungsmöglichkeitenvon Migrantenselbstorganisationen1.2.3.4.5.6.7.8.9.Stadt AachenStadt Bad SalzuflenStadt BielefeldStadt BochumStadt BottropStadt Dinslaken/WeselStadt DormagenStadt DorstenStadt Duisburg„Kommunale Agentur für Bildungserstberatungfür Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten“„Wirkungsorientierte Steuerung“„Entwicklung eines interkulturellen Gesamtkonzeptesplus Modul Migrantenselbstorganisation“„Informationsbüro für Neuzugewanderte<strong>und</strong> InteressentInnen an <strong>Integration</strong>skursen“„Vernetzung der <strong>Integration</strong>sdienste fürMigranten nach dem Zuwanderungsgesetz“„Effektivierung <strong>und</strong> Vernetzung interkulturellerZusammenarbeit, sowie Zusammenwirkenfreier Träger.“„Zusammenleben in Dormagen (ZID)“„Entwicklung <strong>und</strong> Förderung von Kooperationsstrukturenin der Stadt Dorsten.“„<strong>Integration</strong>spolitik ist Stadtpolitik: Duisburgist auf dem Weg“Frau KreutzerTel.: 0241/432-5663iris.kreutzer@mail.aachen.deHerr HerrmannTel.: 05222/952-454j.herrmann@bad-salzuflen.deFrau GreweTel.: 0521/51-3403interkulturelles.buero@bielefeld.deFrau TimmermannTel.: 0234/910-2869htimmermann@bochum.deFrau Dogruer-RüttenTel.: 0234/910-1800Dogruer-Ruetten@bochum.deHerr PillathTel.: 02041/996980dieter.pillath@bottrop.deHerr MuschikTel.: 02064/66431lothar.muschik@dinslaken.deHerr KatersTel.: 02133/257-424wilhelm-josef.katers@stadt-dormagen.deHerr RentmeisterTel.: 02362/664422thomas.rentmeister@dorsten.deFrau KartalTel.: 0203/8009537n.kartal@stadt-duisburg.deAnsprechpartnerin:Internetadresse der Kommune:Internetadresse des Projektes:Frau Roddewig-Oudnia, E-mail: christine.roddewig@stadt.wuppertal.deTel. : 0202/563-2750, Fax : -8178www.wuppertal.dewww.integration-in-wuppertal.de10.Stadt Düsseldorf„Aufbau einer Fachstelle <strong>Integration</strong>“Frau HaaseTel.: 0211/89-95955fachstelle.integration@stadt.duesseldorf.de


94 | 8. Anlagen 95 | 8. AnlagenNr.AntragstellerTitel des ProjektesAnsprechpartner/innenNr.AntragstellerTitel des ProjektesAnsprechpartner/innen11.12.13.14.15.16.17.18.19.20.21.Stadt EssenStadt GelsenkirchenStadt HagenKreis HeinsbergKreis HerfordStadt HerneStadt HertenHochsauerlandkreisStadt IserlohnStadt KölnStadt Krefeld„Konzeptentwicklung für den Aufbau einesnutzerbezogenen Informations- <strong>und</strong> Leitsystems<strong>Integration</strong>“„Vom Konzept zum Handeln – <strong>Integration</strong>in Gelsenkirchen effektiv umgesetzt“„Vernetzung der Angebote örtlicher <strong>Integration</strong>skursträger,Transparentmachung derAngebote in der Öffentlichkeit“„Kommunale <strong>Integration</strong>sarbeit im KreisHeinsberg“„Migrationsvernetzung im Kreis Herford“„<strong>Integration</strong>s-Scout“„Mit Kommunikation zur <strong>Integration</strong>“„Initiative für <strong>Integration</strong> im Hochsauerlandkreis“„Überblick = Durchblick“„Landkarte der <strong>Integration</strong> für dieStadt Köln <strong>und</strong> <strong>Integration</strong>skonferenz“„<strong>Integration</strong>sfahrplan Krefeld“Frau Kaplan-MeysTel.: 0201/8328-401iris.kaplanmeys@raa-interkulturellesbuero.deHerr FokkinkTel.: 0209/169-3075manfred.fokkink@gelsenkirchen.deHerr Dr. LinkTel.: 02331/207-3745Herr JennesTel.: 02452/133221peter.jennes@kreis-heinsberg.deHerr BischofTel.: 05221/13-1316p.bischof@kreis-herford.deFrau BolleTel.: 02323/16-2447claudia.bolle@herne.deFrau NeumannTel.: 02366/303373h.neumann@herten.deFrau HohmannTel.: 0291/94-1346fd320@hochsauerlandkreis.deHerr SchreiberTel.: 02371/217-1757auslaender@iserlohn.deFrau DahmenTel.: 0221/221-26434dagmar.dahmen@stadt-koeln.deHerr Dr. RehbeinTel.: 02151/862650fb40@krefeld.deFrau Kemmerlingu.kemmerling@krefeld.de23.24.25.26.27.28.29.30.31.32.Stadt LeverkusenKreis LippeStadt LippstadtMärkischer KreisKreis MettmannStadt MönchengladbachStadt MünsterStadt OberhausenStadt PaderbornStadt Ratingen„Leverkusen – Stadt der <strong>Integration</strong>“„<strong>Integration</strong> durch Bildung“„Lippstadt braucht Zuwanderer – Zuwandererbrauchen Lippstadt“„Netzwerk für <strong>Integration</strong>: Ein Konzept fürmehr Transparenz, Vernetzung, Wirksamkeit<strong>und</strong> Qualität.“„Willkommen in unserem Kreis“„Mönchengladbach – Die Integrative“Zukunftskonferenz „’Migration in Münster’Demographischen Wandel gestalten –Aktive vernetzen“„Zusammenleben der Nationen <strong>und</strong> Kulturenin Oberhausen, Analytische Betrachtung<strong>und</strong> zukünftige Gestaltung“„Bestandsaufnahme <strong>und</strong> konzeptionelleWeiterentwicklung der <strong>Integration</strong>sangebotein Paderborn“„Fokus <strong>Integration</strong>sstandort Ratingen“Herr RothTel.: 0214/406-3366helmut.roth@stadt.leverkusen.deFrau BeineTel.: 05231/62398s.beine@lippe.deHerr BertelsmeierTel.: 02941/980-677Herr GrunwaldTel.: 02351/966-6663Bgrunwald@maerkischer-kreis.deFrau TheisTel.: 02104/99-2128renate.theis@kreis-mettmann.deFrau HaiderTel.: 02104/99-2175claudia.haider@kreis-mettmann.deHerr SchmitzTel.: 02161/25-3010klaus.schmitz@moenchengladbach.deFrau DierksTel.: 0251/492-6042dierkshe@stadt-muenster.deFrau SchweringTel.: 0251/492-5002maria.schwering@stadt-muenster.deHerr RohwedderTel.: 0208/8259460peter.rohwedder@oberhausen.desozialplanung@oberhausen.deHerr HeidebrechtTel.: 05251/88-1359m.heidebrecht@paderborn.deHerr RösnickTel.: 02102/550-5098karlheinz.roesnick@ratingen.de22.Stadt Lengerich„<strong>Integration</strong>sinitiative Lengerich“Herr DierkesTel.: 05481/33-118I.dierkes@lengerich.de33.Stadt Recklinghausen„Die <strong>Integration</strong>skurse in der Praxis –Es geht nur kooperativ!“Frau Hegemann-LescherTel.: 02361/502010monika.hegemann-lescher@recklinghausen.de


96 | 8. Anlagen97 | 8. AnlagenNr.AntragstellerTitel des ProjektesAnsprechpartner/innen8.2 Fragebogen zur Vernetzung <strong>und</strong> Wirkungssteigerung34.35.36.37.38.39.Stadt RemscheidStadt SiegenStadt SolingenKreis UnnaStadt WittenStadt Wuppertal„<strong>Integration</strong> <strong>als</strong> Querschnittsaufgabein der Kommune – Durchführung einesManagementprogramms“„Koordinierungs- <strong>und</strong> Vernetzungsstellefür Migranten“„Solinger <strong>Integration</strong>snetzwerk“„KOMM-IN – Kreis Unna“„KOMM-IN Witten – Witten auf dem Wegzum <strong>Integration</strong>skonzept“„www.integration-in-wuppertal.de“Herr SternkopfTel.: 02191/16-3267sternkopf@str.deHerr LiedtkeTel.: 0271/4042103a_liedtke@siegen.deFrau WehkampTel.: 0212/290-2225a.wehkamp@solingen.deFrau RaupachTel.: 02307/92488-72marina.raupach@kreis-unna.deFrau ErtelTel.: 02302/58-5005claudia.ertel@stadt-witten.deFrau Roddewig-OudniaTel.: 0202/563-2750christine.roddewig@stadt.wuppertal.de(Stadt Herten)Fragebogen zur Vernetzung <strong>und</strong> Wirkungssteigerung von <strong>Integration</strong>smaßnahmen auf der Gr<strong>und</strong>lage des Rahmenkonzepteszur <strong>Integration</strong> in Herten 2006 – 2009.Antragsteller:Projektverantwortlicher:Projektträger:Kooperationspartner:Fördergeber:Förderprogramm:Name:Anschrift:Name:Anschrift:Telefonnummer:E-Mail-Kontakt:Name:Anschrift:Telefonnummer:E-Mail-Kontakt:Förderschwerpunkte/HandlungsfelderSprachförderung:Bildung/Erziehung:Ausbildung/Arbeit:Soziale Arbeit:Wohnen/Quartiermanagement:Gesellschaftliche <strong>Integration</strong>/Interreligiöser Dialog:Sonstiges:Projektname:Zielgruppe:Überregionales Angebot:Stadtteilbezogenes Angebot:Durchführungsort:Durchführungszeitraum:Projektziele:Erfolgsindikatoren:Aktueller Planungsstand:


98 | 8. Anlagen99 | 8. Anlagen8.3 Fragebogen zur <strong>Integration</strong>sarbeit (Stadt Viersen)Fragebogen zur <strong>Integration</strong>sarbeit für <strong>und</strong> mit Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten in der Stadt ViersenA ALLGEMEINE DATEN1 Name/Adresse der Einrichtung2 AnsprechpartnerInnen3 Telefon/E-Mail4 Art der Einrichtung1 ❑ Freier Träger im Jugendbereich2 ❑ Freier Träger im Sozialbereich3 ❑ Kindergarten/-tagesstätte4 ❑ Schule5 ❑ Kirchengemeinde6 ❑ „ausländischer“ Verein7 ❑ Einrichtung des Ges<strong>und</strong>heitswesens8 ❑ Sportverein9 ❑ Kulturtreibender Verein10 ❑ Sonstige (bitte ergänzen):B ART DER ANGEBOTE IHRER EINRICHTUNG5 Hält Ihre Einrichtung spezifische Angebote für Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten vor bzw. erbringt Ihre Einrichtungallgemeine Leistungen in spezieller Form für Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten?1 ❑ JaWenn ja, bitte weiter mit Frage 62 ❑ NeinWenn nein, ist dies eine sehr wichtige Information für die Bestandsaufnahme!! Wir danken Ihnen herzlichfür Ihre Mitwirkung <strong>und</strong> bitten darum, den Fragebogen an die Stadtverwaltung Viersen zurückzusenden!!!C BESCHREIBUNG DER INTEGRATIONSANGEBOTE IHRER EINRICHTUNG6 Welche inhaltlichen Ziele verfolgt Ihre Einrichtung mit der <strong>Integration</strong>sarbeit für <strong>und</strong> mit Migrantinnen <strong>und</strong>Migranten? Bitte benennen Sie maximal fünf Ziele <strong>und</strong> formulieren diese möglichst konkret.7 An welche vorrangigen Zielgruppen richtet sich Ihre Einrichtung mit der <strong>Integration</strong>sarbeit für <strong>und</strong> mit Migrantinnen<strong>und</strong> Migranten? Bitte lesen Sie sich die Kategorien vor Beantwortung der Frage durch. Mehrfachnennungen möglich.1 ❑ Kinder bis 6 Jahre2 ❑ Kinder zwischen 6 <strong>und</strong> 10 Jahren3 ❑ Kinder zwischen 10 <strong>und</strong> 14 Jahren4 ❑ Jugendliche zwischen 14 bis unter 18 Jahren5 ❑ Junge Erwachsene zwischen 18 bis unter 27 Jahren6 ❑ vorrangig Mädchen/weibliche Jugendliche im Alter zwischen(bitte ergänzen):Jahren7 ❑ vorrangig Jungen/männliche Jugendliche im Alter zwischen(bitte ergänzen):Jahren8 ❑ Frauen9 ❑ Männer10 ❑ Alleinerziehende11 ❑ Familien12 ❑ Erwachsene/Personen im erwerbsfähigen Alter13 ❑ Senioren14 ❑ Aussiedler15 ❑ Personen mit einer bestimmten Nationalität bzw. entsprechendem Migrationshintergr<strong>und</strong>(Nationalität bitte ergänzen):16 ❑ Sonstige Zielgruppen (bitte ergänzen):8 In welchen Handlungsfeldern bzw. Schwerpunktbereichen der <strong>Integration</strong>sarbeit ist Ihre Einrichtung vorrangigtätig? (Mehrfachnennungen möglich)1 ❑ Sprache2 ❑ Bildung <strong>und</strong> Ausbildung3 ❑ Wirtschaft <strong>und</strong> Arbeit4 ❑ Wohnen5 ❑ Soziales6 ❑ Ges<strong>und</strong>heit7 ❑ Kultur8 ❑ Sport9 ❑ <strong>Integration</strong> <strong>und</strong> Sicherheit10 ❑ Religion11 ❑ Gemeinwesenarbeit12 ❑ Sonstiges (bitte ergänzen):9 Welche Angebote/Leistungen bietet Ihre Einrichtung konkret an? Bitte geben Sie hier nur solche Angebote an, diesich speziell an Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten richten oder speziell bzw. in spezifischer Form für diese Zielgruppeangeboten werden. (Mehrfachnennungen möglich)1 ❑ Sprachförderung2 ❑ Sprachkurse3 ❑ Migrationserstberatung4 ❑ Berufsberatung5 ❑ Arbeitsvermittlung6 ❑ Wohnungsvermittlung7 ❑ Kulturangebote8 ❑ Sportangebote9 ❑ offene Jugendarbeit/verbandliche Jugendarbeit10 ❑ Schulsozialarbeit11 ❑ Frauenarbeit/Mädchenarbeit12 ❑ Familienbildung13 ❑ Ges<strong>und</strong>heitsförderung14 ❑ Pflege des eigenen Brauchtums in Vereinsstrukturen15 ❑ Pflege der eigenen Religion16 ❑ präventive Kriminalitätsbekämpfung17 ❑ Fortbildungsangebote im Bereich „interkultureller Kompetenz“18 ❑ Gemeinwesenarbeit19 ❑ Sonstiges (bitte ergänzen)D RAHMENBEDINGUNGEN DER INTEGRATIONSARBEIT IHRER EINRICHTUNG10 Gibt es einen gesetzlichen Auftrag für die <strong>Integration</strong>sarbeit Ihrer Einrichtung?1 ❑ Nein2 ❑ JaWenn ja, welchen?11 Arbeitet Ihre Einrichtung aufgr<strong>und</strong> eines Landes-, B<strong>und</strong>es- oder europäischen Programms?1 ❑ Nein2 ❑ JaWenn ja, benennen Sie bitte das Programm12 Wer leistet konkret die <strong>Integration</strong>sarbeit in Ihrer Einrichtung? Bitte geben Sie die Anzahl <strong>und</strong> die QualifikationIhrer Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter an.


100 | 8. Anlagen 101 | 8. Anlagen13 Nutzt Ihre Einrichtung das Potenzial ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter bei der Erstellung der <strong>Integration</strong>sangebote?1 ❑ nein2 ❑ jawenn ja, wie viel Prozent der Gesamtarbeit werden etwa durch ehrenamtliche Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter abgedeckt?%14 Wie wird die <strong>Integration</strong>sarbeit Ihrer Einrichtung finanziert? (Mehrfachnennungen möglich)1 ❑ Mitgliedsbeiträge2 ❑ Spendenerlöse3 ❑ öffentliche Förderung (bitte konkretisieren):a ❑ Stadt Viersenb ❑ Kreis Viersenc ❑ Land NRWd ❑ B<strong>und</strong>e ❑ Europäische Union4 ❑ Zuweisungen, z. B. über einen Dachverband5 ❑ sonstige Einnahmen (bitte ergänzen):15 An welchem Ort führt Ihre Einrichtung die <strong>Integration</strong>sarbeit durch?1 ❑ am oben genannten Ort (wie Adresse)2 ❑ an einem anderen Ort (Adresse bitte ergänzen):E WIRKSAMKEIT DER INTEGRATIONSARBEIT IHRER EINRICHTUNG16 Wie schätzen Sie die Wirksamkeit der <strong>Integration</strong>sarbeit Ihrer Einrichtung im Hinblick auf die ZieleIhrer Einrichtung ein?1 ❑ sehr wirksam2 ❑ wirksam3 ❑ weniger wirksam17 Wie schätzen Sie die Wirksamkeit der <strong>Integration</strong>sarbeit Ihrer Einrichtung im Hinblick auf die <strong>Integration</strong> in derStadt Viersen insgesamt ein?1 ❑ sehr wirksam2 ❑ wirksam3 ❑ weniger wirksam18 Auf welcher Basis beurteilen Sie die Wirksamkeit der <strong>Integration</strong>sarbeit Ihrer Einrichtung?(Mehrfachnennungen möglich)1 ❑ persönliche Einschätzung meinerseits2 ❑ abgestimmte Meinung der im Bereich der <strong>Integration</strong> tätigen MitarbeiterInnen3 ❑ internes Controlling der Einrichtung4 ❑ externes Controlling (z. B. durch einen anderen Projektträger)5 ❑ einmalige Evaluation der <strong>Integration</strong>sarbeit6 ❑ kontinuierliche Evaluation der <strong>Integration</strong>sarbeit7 ❑ Sonstiges (bitte ergänzen):21 Gibt es Ihrer Ansicht nach weitere Akteure/Anbieter vor Ort, deren Angebote die Ihrer Einrichtung sinnvoll ergänzen<strong>und</strong> mit denen Sie sich daher eine Zusammenarbeit vorstellen könnten?1 ❑ nein2 ❑ jawenn ja, Akteure bitte benennen:G ERFOLGSFAKTOREN DER INTEGRATIONSARBEIT22 Worin liegen auf Basis Ihrer Erfahrungen wesentliche Erfolgsfaktoren für die <strong>Integration</strong>sarbeit Ihrer Einrichtung?Bitte benennen Sie maximal fünf Erfolgsfaktoren <strong>und</strong> formulieren diese möglichst konkret.23 Worin liegen Ihrer Ansicht nach wesentliche Erfolgsfaktoren der <strong>Integration</strong>sarbeit in der Stadt Viersen allgemein?Bitte benennen Sie maximal fünf Erfolgsfaktoren <strong>und</strong> formulieren diese möglichst konkret.H ZUKÜNFTIGE GESTALTUNG DER INTEGRATIONSARBEIT IN DER STADT VIERSEN24 Welche Handlungsfelder/Schwerpunkte der <strong>Integration</strong>sarbeit sollten Ihrer Ansicht nach in den nächsten JahrenPriorität in der Stadt Viersen haben? (Mehrfachnennungen möglich)1 ❑ Sprache2 ❑ Bildung <strong>und</strong> Ausbildung3 ❑ Wirtschaft <strong>und</strong> Arbeit4 ❑ Wohnen5 ❑ Soziales6 ❑ Ges<strong>und</strong>heit7 ❑ Kultur8 ❑ Sport9 ❑ <strong>Integration</strong> <strong>und</strong> Sicherheit10 ❑ Religion11 ❑ Gemeinwesenarbeit12 ❑ Sonstiges (bitte ergänzen):25 Gibt es Ihrer Ansicht nach konkrete Angebote/Leistungen für Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten, die derzeit fehlen <strong>und</strong>für die ein Bedarf besteht?26 Halten Sie den Aufbau von Netzwerkstrukturen für die <strong>Integration</strong>sarbeit in der Stadt Viersen für notwendig?1 ❑ nein2 ❑ jaWenn ja, in bzw. für welchen Themenbereich? (bitte ergänzen):27 Haben Sie Interesse an einer verantwortlichen Mitarbeit in Arbeitskreisen oder Netzwerkstrukturen im Bereichder <strong>Integration</strong>?1 ❑ nein2 ❑ jaWenn ja, in einem bestimmten Themenbereich? (bitte benennen):19 Welche Kriterien (Indikatoren, Kennzahlen) sind wesentlich für die Beurteilung der Wirksamkeit Ihrer <strong>Integration</strong>sangebote?Bitte benennen Sie maximal fünf Kriterien!F ZUSAMMENARBEIT MIT ANDEREN AKTEUREN20 Arbeitet Ihre Einrichtung bei der Erbringung der <strong>Integration</strong>sangebote mit anderen Einrichtungen/Akteurenzusammen?1 ❑ nein2 ❑ jaWenn ja, mit wem? (bitte ergänzen):28 Haben Sie konkrete Anregungen, Wünsche oder Empfehlungen für die zukünftige Ausgestaltung der <strong>Integration</strong>sarbeitin der Stadt Viersen?29 Wären Sie bereit, an einem vertiefenden persönlichen Interview teilzunehmen?1 ❑ nein2 ❑ jaWenn ja, falls andere Ansprechpartnerin/anderer Ansprechpartner, bitte benennen:


102 | 8. Anlagen 103 | 8. Anlagen8.4 Indikatorenset für die Bestandsaufnahme <strong>und</strong> das Monitoring (KGSt)Handlungsfeld Ziel KennzahlKGSt-Indikatorenset für die Bestandsaufnahme <strong>und</strong> das Monitoring kommunaler <strong>Integration</strong>spolitik auf der Ebene vongesellschaftlichen ZuständenHandlungsfeld1. Rechtliche <strong>Integration</strong>2. BildungZielEin gesicherter Aufenthaltstatus ist einHinweis auf eine verbesserte <strong>Integration</strong>smöglichkeitDauerhafter Aufenthalt, Verfestigungdes Aufenthalts in DeutschlandErhöhung des Anteils der Ausländer mitEinbürgerungsanspruchErhöhung der Inanspruchnahme der OptionRechtsgleichheit durch EinbürgerungMöglichst hoher Anteil am Kindergartenbesuchvon Kindern mit Zuwanderungsgeschichte(Angleichung von Entwicklungen)Kennzahl1.01 Anteil der Ausländer mit einemunbefristeten Aufenthaltstitel <strong>und</strong>Unionsbürger an allen Ausländern1.02 Anteil der Ausländer mit Aufenthaltsdauerin Deutschland: 20 Jahre<strong>und</strong> mehr an allen Ausländern imAlter von 20 Jahren <strong>und</strong> älter1.03 Anteil der Ausländer mit Einbürgerungsanspruch1.04 Anteil der Einbürgerungen anden Ausländern mit Einbürgerungsanspruchim Jahr2.01a Anteil der einzuschulendenKinder mit Zuwanderungsgeschichtemit Besuch eines Kindergartens odereiner vergleichbaren päd. Einrichtung(mind. 3-jähriger Besuch) anallen einzuschulenden Kindern einesSchuljahres mit Zuwanderungsgeschichte3. Arbeit <strong>und</strong> WirtschaftMöglichst hoher Anteil auch bei Kindern mitZuwanderungsgeschichteVerringerung der Anteile oder mindestensAngleichung der Bildungssituation derSchulabgänger mit <strong>und</strong> ohne ZuwanderungsgeschichteErhöhung des Anteils der (sozialversicherungspflichtig)Erwerbstätigen auch unterden ZugewandertenErhöhung des Anteils von Gewerbeanmeldungenauch bei ZugewandertenHohe Ausbildungsbeteiligung auch bei Jugendlichenmit Zuwanderungsgeschichte2.04 Anteil der Schulabschlüsse mitFach- <strong>und</strong> allgemeiner Hochschulreifean allen Schulabschlüssen desabgeschlossenen Schuljahres (jeweilsmit/ohne Zuwanderungsgeschichte)2.05 Anteil Schulabgänger ohneSchulabschluss an allen Schulabgängern(jeweils mit/ohne Zuwanderungsgeschichte)3.01 Anteil der Beschäftigten in sozialversicherungspflichtigerBeschäftigungmit/ohne Zuwanderungsgeschichtean den Einwohner mit/ohneZuwanderungsgeschichte im Altervon 15–65 Jahren3.02 Anteil der angemeldeten Gewerbevon Einwohnern mit/ohneZuwanderungsgeschichte an allenEinwohnern mit/ohne Zuwanderungsgeschichteim Alter von15–65 Jahren3.03 Anteil der Auszubildenden anden Einwohnern im Alter von 15 bisunter 18 Jahren mit/ohne ZuwanderungsgeschichteMöglichst hoher Anteil auch bei Kindern mitZuwanderungsgeschichteMöglichst Angleichung des Anteils beiKindern mit Zuwanderungsgeschichte andie Bildungssituation von Kindern ohneZuwanderungsgeschichte, d. h. Senkungdes Hauptschüleranteils2.01b Anteil der einzuschulendenKinder ohne Zuwanderungsgeschichtemit Besuch eines Kindergartensoder einer vergleichbaren päd. Einrichtung(mind. 3-jähriger Besuch) anallen einzuschulenden Kindern einesSchuljahres ohne Zuwanderungsgeschichte2.02 Anteil der Schüler von GymnasienJahrgang acht mit/ohne Zuwanderungsgeschichtean allen Schülernan allgemeinbildenden SchulenJahrgang acht mit/ohne Zuwanderungsgeschichte2.03 Schüler von Hauptschulen Jahrgangacht mit/ohne Zuwanderungsgeschichtean allen Schülern an allgemeinbildendenSchulen Jahrgang achtmit/ohne Zuwanderungsgeschichte4. Soziale SicherungArbeitslosenquote auch bei Einwohnernmit Zuwanderungsgeschichte verringernArbeitslosenquote auch bei Einwohnernmit Zuwanderungsgeschichte verringernReduzierung der Anzahl der LeistungsbezieherReduzierung der Anzahl der LeistungsbezieherReduzierung der Anzahl der Leistungsbezieherauch bei Zugewanderten3.04 Arbeitslosenquote insgesamt(mit/ohne Zuwanderungsgeschichte)3.05 Arbeitslosenquote der unter25-jährigen (mit/ohne Zuwanderungsgeschichte)4.01 Empfängerdichte SGB II <strong>und</strong>Gr<strong>und</strong>sicherung nach SGB XII insgesamtmit/ohne Zuwanderungsgeschichte4.02 Empfängerdichte SGB II <strong>und</strong>Gr<strong>und</strong>sicherung nach SGB XII vonKindern im Alter von 0 bis unter 15Jahren mit/ohne Zuwanderungsgeschichte4.03 Empfängerdichte SGB XII(Gr<strong>und</strong>sicherung) von Einwohnernim Alter von 65 <strong>und</strong> mehr Jahren


104 | 8. Anlagen 105 | 8. AnlagenHandlungsfeld Ziel Kennzahl8.5 Handlungsfelder <strong>Integration</strong> (Ausschnitt)*5. WohnenGleichmäßigere Verteilung des Anteilsvon Zugewanderten auf das Gebiet derKommune5.01 Segregationsindex: Konzentrationder Bevölkerung mit Zuwanderungsgeschichteauf bestimmteWohngebieteHandlungsfeldZielgruppenKinder/Jugendliche Familien Frauen Männer Senioren6. Sprache7. Ges<strong>und</strong>heit8. Soziale <strong>Integration</strong>9. Gesellschaftliche <strong>und</strong>politische Partizipation10. SicherheitErhöhung des Anteils der Kinder mit ausreichendenSprachkenntnissen insbesonderebei ZugewandertenErhöhung des Anteils der Teilnehmer auchbei Kindern mit ZuwanderungsgeschichteFörderung gemischt nationaler Ehen <strong>und</strong>LebenspartnerschaftenErhöhung der ZufriedenheitErhöhung der politischen Partizipation vonZugewandertenErhöhung des Anteils von ZugewandertenVerringerung von Delikten von Menschenmit Migrationshintergr<strong>und</strong>6.01 Anteil der Kinder mit Sprachförderbedarfin der deutschenSprache an allen einzuschulendenKindern (jeweils mit/ohne Zuwanderungsgeschichte7.01 Anteil der Teilnahme von Kindernan der U9 mit/ohne Zuwanderungsgeschichte8.01 Anteil binationaler Ehen <strong>und</strong> eingetragenerLebenspartnerschaften8.02 Wohlfühlen in der Stadt (jeweilsbei Einwohnern mit/ohne Zuwanderungsgeschichte)9.01 Anteil der Mitglieder im Rat,Kreistag oder Bezirksvertretung mitZuwanderungsgeschichte9.02 Beschäftigte in <strong>Kommunen</strong> abA9/Anteil der kommunalen Beschäftigtenmit Zuwanderungsgeschichtean der Gesamtzahl der Beschäftigtenab den Vergütungsgruppen A 9 bzw.E 9 <strong>und</strong> höher an allen Beschäftigtendieser Vergütungsgruppen10.01 Anzahl der angezeigten oderverurteilten Straftaten von Einwohnernmit/ohne Zuwanderungsgeschichtepro 1.000 Einwohnermit/ohne ZuwanderungsgeschichteBildung• Elementarbereich• SchuleBeruf <strong>und</strong> ArbeitJugend <strong>und</strong> SozialesWohnen/interkulturelle Konfliktein der NachbarschaftKulturReligionPolitische TeilhabeÖffentlichkeitsarbeitInterkulturelle Öffnungder RegelangeboteInterkulturellesPersonalmanagementSicherheitGender Mainstreaming* Den einzelnen Feldern werden die jeweiligen Maßnahmen zugeordnet.Belastungen durch Delikte reduzieren10.02 Anzahl der angezeigten oderverurteilten fremdenfeindlichenStraftaten pro 1.000 Einwohner


106 | 8. Anlagen107 | 8. Anlagen8.6 Idealtypische Vorgehensweise zur Entwicklung eines<strong>Integration</strong>skonzeptesPhase Inhalt/Methode ErgebnisPhase1.BestandsaufnahmeInhalt/MethodeErgebnis2.3.Konkretisierung der Ziele<strong>und</strong> Zielgruppen• Organisation einer <strong>Integration</strong>skonferenzzur Entwicklung derZiele• Bildung von Facharbeitskreisenaus Verwaltung, freien Trägern <strong>und</strong>ggf. Politik zur Konkretisierung<strong>und</strong> Operationalisierung der Ziele• Kurz-, mittel- <strong>und</strong> langfristige Ziele• Kennzahlen zur Zielverfolgung(Controlling)1.1.1.2.1.3.2.Befragung <strong>und</strong> AnalyseAufbau begleitenderMaßnahmenInterkulturelle Öffnung <strong>und</strong>KompetenzErstellung <strong>Integration</strong>skonzeptVerwaltungsinterne Vorarbeiten• Durchführung einer Befragungbei der entsprechenden Zielgruppe• Analyse der Befragungsergebnisse,aktuelle Daten zu den Zielgruppen<strong>und</strong> Auswertung von Trends• Aufbau der Öffentlichkeitsarbeit;Organisation erster Informationsveranstaltungen• Kooperationspartner eruieren <strong>und</strong>erste Absprachen treffen• Gewinnung von Zugewandertenfür ehrenamtliche Mitwirkung• Organisation der Beteiligung vonZugewanderten in Form vonGremien oder Arbeitsgruppen• Prüfung der Organisation <strong>und</strong>relevanter Prozesse im Hinblickauf interkulturelle Öffnung• Realisierung von Qualifizierungsmaßnahmenfür verwaltungsinterneOrganisationseinheiten zurinterkulturellen KompetenzTransparenz über die Lebenslagender Zielgruppe• Soziale Lage• Kontakt- <strong>und</strong> Kommunikationsverhalten• Einbindung in lokale Verhältnisse• Konkrete Bedarfe• Sensibilisierung in derÖffentlichkeit• Basis für einen längerfristigenDialog• Interkulturell ausgerichteteVerwaltung3.3.1.3.2.3.3.4.4.1.UmsetzungStrategieentwicklungDefinition von VerantwortlichkeitenRatsbeschluss unter Beteiligungdes Ausländerbeirates/<strong>Integration</strong>sausschussesWirkungsmonitoringVereinbarung von Zielvereinbarungenin der VerwaltungVerwaltungsinterne Arbeiten:• Prüfung der vorhandenen Produkte<strong>und</strong> ggf. Neuausrichtung derProdukte <strong>und</strong> Projekte• Prozesse <strong>und</strong> Strukturen• Kalkulation der Ressourcen• Prüfung der Strategie <strong>und</strong>Qualitätscheck der Ziele• Übersetzung der Ziele <strong>und</strong> damitAbleitung der Konsequenzen fürdie einzelnen Akteursebenen• Entscheidung auf der politischenEbene erzielen• Gemeinsame Gespräche mit denFachverantwortlichen <strong>und</strong> derFührungsebene• Vereinbarung des Controllings(Verständnis, Inhalte, Berichtsformen<strong>und</strong> -zyklen)• Zielgruppenorientierte Produkte<strong>und</strong> Projekte• Basis für ein Controlling• Auftragsgr<strong>und</strong>lage für die Zielvereinbarungenmit internen<strong>und</strong> externen Akteuren• Klare Zuständigkeiten bzw. Verantwortlichkeitenfür die Umsetzung• Vereinbarte Rahmenbedingungenfür das Controlling2.1.Definition Handlungsfelder<strong>und</strong> Zielgruppen• Auswahl geeigneter Handlungsfelderin Abwägung der Zielgruppen• Strukturgr<strong>und</strong>lage für den weiterenProzess4.2.Zielvereinbarungen mit freienTrägern• Gespräche mit den Freien Trägern<strong>und</strong> Klärung der Verantwortlichkeiten• Kontrakte mit den freien Trägern2.2.Entwicklung gemeinsamesVerständnis von <strong>Integration</strong>Organisation „Bündnis für<strong>Integration</strong>“• Diskussion der Handlungsfelder<strong>und</strong> der möglichen Einflussmöglichkeiten• Verständigung auf ein gemeinsamesVerständnis von <strong>Integration</strong>• Formulierung von Leitzielen• Gemeinsam entwickeltes Verständnisvon <strong>Integration</strong>4.3.4.4.Koordination des Netzwerkesan internen Fachdiensten <strong>und</strong>freien TrägernEvaluation• Gemeinsame „Netzwerktreffen“zum Informationsaustausch <strong>und</strong>zur Steuerung der vereinbartenProdukte <strong>und</strong> Projekte; ggf. in Formeiner <strong>Integration</strong>skonferenz• Zusammenführung der einzelnenInhalte des Controllings• Prüfung der Nutzung der Berichtedurch die Führung <strong>und</strong> Politik sowieggf. Optimierung• Transparenz über die Entwicklungenin den Handlungsfeldern• Ein Jahresbericht zur Gesamtsituation• Drei Quart<strong>als</strong>berichte zu denHandlungsfeldern


108 | 8. Anlagen 109 | 8. Anlagen8.7 Literatur- <strong>und</strong> Linkverzeichnis zum TextARD/ZDF-Langzeitstudie zur Mediennutzung <strong>und</strong> -bewertung. In: MP Ausgabe 9/2005, S. 422–448Bade, Klaus J.: Nachholende <strong>Integration</strong>spolitik. Eingangsstatement zur Podiumsdiskussion beimGesprächskreis Migration <strong>und</strong> <strong>Integration</strong> der Friedrich-Ebert-Stiftung <strong>und</strong> der ArbeiterwohlfahrtB<strong>und</strong>esverband e.V. in Berlin am 5.6.2005Bade, Klaus J./Oltmer, Jochen: Normalfall Migration. Schriftenreihe der BpB, Bonn 2004, S. 136 f.Bertelsmann Stiftung/B<strong>und</strong>esministerium des Innern (Hg.): Erfolgreiche <strong>Integration</strong> ist kein Zufall.Strategien kommunaler <strong>Integration</strong>spolitik. Gütersloh 2005Birg, Herwig: Dynamik der demographischen Alterung, Bevölkerungsschrumpfung <strong>und</strong> Zuwanderungin Deutschland. In: Aus Politik <strong>und</strong> Zeitgeschichte, B20/2003, S. 6–17B<strong>und</strong>esministerium des Innern: B<strong>und</strong>esinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble eröffnet die DeutscheIslam Konferenz: Muslime in Deutschland – Deutsche Muslime:www.bmi.b<strong>und</strong>.de/nn_122688/Internet/Navigation/DE/Themen/Deutsche_Islam_Konferenz/deutscheIslamKonferenz_node.html [Zugriff am 11.1.2007]B<strong>und</strong>esministerium des Innern (Hg.): Bericht zur Evaluierung des Gesetzes zur Steuerung <strong>und</strong>Begrenzung der Zuwanderung <strong>und</strong> zur Regelung des Aufenthalts <strong>und</strong> der <strong>Integration</strong> von Unionsbürgern<strong>und</strong> Ausländern. Juli 2006B<strong>und</strong>esministerium für Familie, Senioren, Frauen <strong>und</strong> Jugend (Hg.): Familien ausländischer Herkunftin Deutschland. Leistungen, Belastungen, Herausforderungen. Sechster Familienbericht.Berlin 2000, S. 17: www.bmfsfj.de/doku/familienbericht/download/6_Familienbericht.pdfB<strong>und</strong>esvereinigung der kommunalen Spitzenverbände: Positionspapier zum <strong>Integration</strong>sgipfel am14.7.2006, S. 1: www.dstgb.de/index_inhalt/homepage/positionspapiere/inhalt/positionspapier_zum_integrationsgipfel_am_14_07_2006/positionspa-pier_integrationsgipfel_endg.pdfEggert, Susanne/Theunert, Helga: Medien im Alltag von Heranwachsenden mit Migrationshintergr<strong>und</strong>– Vorwiegend offene Fragen. In: merz.medien + erziehung, 46. Jg., Heft 5/2002, München2002, S. 289–300; zitiert nach: www.mediaculture-online.de/fileadmin/bibliothek/eggert_migrati-on/eggert_migration.html [Zugriff am 11.1.2007]Erkes, Hubert/Möltgen, Katrin (Hg.): Deutschland – Probleme eines Einwanderungslandes.Gelsenkirchen 2005, S. 67–76Europäische Kommission: Handbuch zur <strong>Integration</strong> für Entscheidungsträger <strong>und</strong> Praktiker, EuropäischeGemeinschaften 2005: http://europa.eu.int/germany/pdf/integrationshandbuch.pdf[Zugriff am 28.09.06]Fischer, Veronika: Fortbildungsmodule zur interkulturellen Kompetenz – Zwischenbericht aus Sichtder wissenschaftlichen Begleitung eines Praxisprojektes. In: Lefringhausen, Klaus/Richthofen,Diprand von (Hg.): Interkulturelle Öffnung der Verwaltung. Visionen – Erfahrungen – Empfehlungen.Düsseldorf 2003, S. 80-88Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 10.7.2006: Welt hat keine Angst mehr vor Patriotismus inDeutschland: www.faz.net/s/Rub47986C2FBFBD461B8A2C1EC681AD639D/Doc~EC0360851A27F49F2B8E8DD08716511A8~ATpl~Ecommon~Scontent.htmlFriedrich-Ebert-Stiftung (Hg.): Auf Augenhöhe. <strong>Integration</strong> zum kommunalen Thema machen.Bonn 2006Heitmeyer, Wilhelm: Wo sich die Angst breit macht. In: Die Zeit Nr. 51/2006 vom 14.12.2006, S. 21 f.Information der Landesregierung – 97/1/2006. Düsseldorf 27.1.2006Innenministerium des Landes <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> (Hg.): Verfassungsschutzbericht des Landes<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> über das Jahr 2005. Düsseldorf 2006Institut für Interdisziplinäre Konflikt- <strong>und</strong> Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld: Projekt„Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit – Empirische Langzeitbeobachtung menschenfeindlicherEinstellungen in der Bevölkerung“ (Projektleitung Herr Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer):www.uni-bielefeld.de/ikg/projekt_gmf-survey.htmInstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA): IZA COMPACT. 12/2006, S. 4Jack, Andrew: Whole in one. In: UK Excellence February/March 2006, S. 18 f.KGSt Bericht 8/2000: Strategisches Management I: Leitbericht für Politik <strong>und</strong> Verwaltung.Köln 2000KGSt Bericht 7/2005: Management kommunaler <strong>Integration</strong>spolitik. Köln 2005KGSt Materialien 2/2006: <strong>Integration</strong>smonitoring. Köln 2006Kölnische R<strong>und</strong>schau vom 27.10.2006, Nr. 250: Netzwerke hat jeder – Die Kunst ist aber, sie zunutzen, Interview mit Isabel Beuter (Wissenschaftliche Mitarbeiterin am InformationszentrumSozialwissenschaften in Bonn <strong>und</strong> EU-Koordinatorin am Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft<strong>und</strong> Forschung (CEWS)). Interviewerin Barbara Buchholz (Kölnische R<strong>und</strong>schau):www.r<strong>und</strong>schau-online.de/html/artikel/1161702845695.shtmlKrüger-Potratz, Marianne: Geschlechteraspekte von Migration <strong>und</strong> <strong>Integration</strong>. Ergebnisse interkulturellerEthnizitäts- <strong>und</strong> Genderforschung. In: Ministerium für Generationen, Familie, Frauen <strong>und</strong><strong>Integration</strong> des Landes <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> (Hg.): Demographischer Wandel. Die Stadt, die Frauen<strong>und</strong> die Zukunft. Düsseldorf 2006, S. 451-467:www.mgffi.nrw.de/pdf/frauen/handbuch-demografischer-wandel-2007.pdfKüpper, Willi/Ortmann, Günther (Hg.): Mikropolitik. Opladen 1988, S. 217LAGA NRW: <strong>Integration</strong>spolitik erfolgreich gestalten. Handreichung für die Arbeit der kommunalenMigrantenvertretungen in NRW. November 2004: www.laga-nrw.de/data/handreichung.pdfLandesamt für Datenverarbeitung <strong>und</strong> Statistik <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> (LDS NRW): www.lds.nrw.deVorausberechnung der Bevölkerung 2005 bis 2025/2050 in NRW:www.lds.nrw.de/statistik/datenangebot/daten/b/r311prog.html [Zugriff am 5.11.2006]


110 | 8. Anlagen 111 | 8. AnlagenLandeshauptstadt Stuttgart (Hg.): Stuttgarter Bündnis für <strong>Integration</strong>. Perspektiven für unsereinternationale Stadt. Stuttgart, 5/2006, S. 16Leenen, Wolf Reiner: Interkulturelle Kompetenz: Theoretische Gr<strong>und</strong>lagen. In: Leenen, Wolf Rainer/Grosch,Harald/Groß, Andreas (Hg.): Bausteine zu interkulturellen Qualifizierung der Polizei.Münster 2005, S. 99 ff.Mansury, Homaira: Auf Augenhöhe. <strong>Integration</strong> zum kommunalen Thema machen.Friedrich-Ebert-Stiftung. Bonn 2006, S. 95Minister Armin Laschet: <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> begrüßt <strong>Integration</strong>sagenda der EU-Kommission– <strong>Integration</strong>serfahrungen EU-weit austauschen:www.europa.nrw.de/index.php?mapid=435 [Zugriff am 2.10.06]Ministerium für Generationen, Familie, Frauen <strong>und</strong> <strong>Integration</strong> des Landes <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>(Hg.): <strong>Integration</strong>sarbeit – effektiv organisiert. Ein Handbuch für <strong>Kommunen</strong>. Düsseldorf, April2004: www.mgffi.nrw.de/pdf/integration/integrationsarbeit-handbuch.pdfMinisterium für Generationen, Familie, Frauen <strong>und</strong> <strong>Integration</strong> des Landes <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>:<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>. Land der <strong>Integration</strong>schancen – Aktionsplan <strong>Integration</strong>. Düsseldorf, 27. Juni2006: www.mgffi.nrw.de/pdf/integration/aktionsplan-integration.pdfMinisterium für Generationen, Familie, Frauen <strong>und</strong> <strong>Integration</strong> des Landes <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>:<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> (Hg): Aktueller Stand der Neuausrichtung der Migrationsfachdienste zu<strong>Integration</strong>sagenturen. Düsseldorf 2007Mitteilung der Kommission an den Rat, das Europäische Parlament, den europäischen Wirtschaft<strong>und</strong>Sozialausschuss <strong>und</strong> den Ausschuss der Regionen vom 1.9.2005: Eine gemeinsame <strong>Integration</strong>sagenda– Ein Rahmen für die <strong>Integration</strong> von Drittstaatsangehörigen in die Europäische Union.http://eurlex.europa.eu/LexUriServ/site/de/com/2005/com2005_0389de01.doc#_Toc109443204 [Zugriff am 5.11.2006]Möltgen, Katrin: Die demographische Entwicklung <strong>als</strong> Herausforderung für die lokale Politik <strong>und</strong>Verwaltung. In: Munk, Nicole/Nienhaber, Georg (Hg.): Standpunkte in der Stadtpolitik. Kommunal-,regional <strong>und</strong> medienwissenschaftliche Ansätze. Aachen 2004, S. 227–248Ovali, Derya: Die Lotsen. Wie Migranten einander beim An- <strong>und</strong> Weiterkommen in Deutschlandhelfen. In: Die Zeit Nr. 38 vom 14.9.2006, S. 71Prantl, Heribert: Die zweite deutsche Einheit. In: Süddeutsche Zeitung vom 10. Juli 2006, S. 4:www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/344/73271/Projekt „Verbesserung der Bildungs- <strong>und</strong> Ausbildungssituation junger Migrantinnen <strong>und</strong> Migrantenim öffentlichen Dienst der Stadt Duisburg“ des Instituts für Aus- <strong>und</strong> Fortbildung, der RAA <strong>und</strong> derUniversität Duisburg-Essen über: B<strong>und</strong>esinstitut für Berufsbildung (BIBB): Good Practice Center– Förderung von Benachteiligten in der Berufsbildung, Anbieterdatenbank:www.good-practice.de/adb/suche.php?action=view&id=2279 [Zugriff am 11.1.2007]Rede von B<strong>und</strong>esinnenminister Wolfgang Schäuble anlässlich der Vorstellung des Berichts derGlobal Commission on International Migration am 16. März 2006: www.bmi.b<strong>und</strong>.de/Internet/Content/Nachrichten/Reden/2003/03/Schaeuble_Global_Commission_on_International_Migration.html [Zugriff am 25.9.2006]Rede von B<strong>und</strong>esinnenminister Wolfgang Schäuble zur Eröffnung der Fachtagung „GlobaleMigration am Beginn des 21. Jahrh<strong>und</strong>erts: eine Welt ohne Grenzen“ am 30.5.2006 in Berlin:www.bmi.b<strong>und</strong>.de/nn_662956/Internet/Content/Nachrichten/Reden/2006/05/BM_Internationale_Koordinaten_Zuwanderungs_<strong>und</strong>_<strong>Integration</strong>spolitik.htm [Zugriff am 25.9.2006]Rede des Ministers für Generationen, Familie, Frauen <strong>und</strong> <strong>Integration</strong> Armin Laschet im Rahmender Kölner Migrationsgespräche am 13.3.2006: „<strong>Chance</strong> <strong>Integration</strong>: Wo steht <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>?“Rickens, Christian: Europas letzte <strong>Chance</strong>. In: Manager Magazin Heft 12/2006, S. 180 ff.:www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828,448710,00.htmlSachverständigenrat für Zuwanderung <strong>und</strong> <strong>Integration</strong> (Hg.): Migration <strong>und</strong> <strong>Integration</strong> –Erfahrungen nutzen, Neues wagen. Kurzfassung des Jahresgutachtens 2004, S. 2Shell in Deutschland: Shell Jugendstudie 2006 – Zusammenfassung:www.shell.com/home/Framework?siteId=de-de&FC2=/de-de/html/iwgen/leftnavs/zzz_lhn12_6_0.html&FC3=/de-de/html/iwgen/about_shell/Jugendstudie/2006/Jugendstudie2006_start.html[Zugriff am 25.9.2006]Schulz, Erika: Auswirkungen des Zuwanderungsgesetzes. In: der städtetag, Heft 4/2006, S. 19–23Soboczynski, Adam: Fremde Heimat Deutschland, in: Die Zeit vom 12.10.2006, Nr. 42, S. 17 ff.:www.zeit.de/2006/42/RusslanddeutscheStadt Münster: INTERREG-Projekt „Zuwanderer integrieren“:www.muenster.de/stadt/zuwanderung/interreg.htmlStatistisches B<strong>und</strong>esamt Deutschland (DESTATIS): www.destatis.deMikrozensus:www.destatis.de/presse/deutsch/pk/2006/mikrozensus_2005i.pdf[S. 73, Zugriff am 3.1.2007]www.destatis.de/presse/deutsch/pk/2006/Mikrozensus2005_Statement_Hahlen.pdf[Zugriff am 12.9.2006]www.destatis.de/presse/deutsch/pm2006/p2920021.html[Zugriff am 5.11.2006]Storz, Henning/Wilmes, Bernhard: Das Staatsangehörigkeitsrecht <strong>und</strong> politische Partizipationsmöglichkeitenvon Migranten, B<strong>und</strong>eszentrale für politische Bildung. 15.3.2005:www.bpb.de/themen/O52MNX,3,0,Das_Staatsangeh%F6rigkeitsrecht_<strong>und</strong>_politische_Partizipationsm%F6glichkeiten_von_Migranten.html[Zugriff am 11.1.2007]Strohmeier, Klaus Peter: Soziale, ethnische <strong>und</strong> demographische Segregation. Herausforderung derlokalen Politik <strong>und</strong> der Stadtgesellschaft in den nordrhein-westfälischen Städten. Vortrag für dieFriedrich-Ebert-Stiftung vom 18.3.2006WDR: Plädoyer für Radio-Sendungen in Fremdsprachen. Neue Formate geplant, Studie vorgestellt.Pressemitteilung vom 1.12.2006 über: Media NRW (Informationsplattform der Landesregierungüber den Medienstandort <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>):www.media.nrw.de/kurznachrichten/artikel.php?id=3041 [Zugriff am 29.10.2006]WDR-Studie zur Mediennutzung junger Migranten „Zwischen den Kulturen“, Interview mit demProjektleiter Erk Simon, Interviewer Kai Clement (WDR.de). 21.11.2006:www.wdr.de/themen/politik/nrw02/integration/medienkonferenz/studie/index.jhtml


112 | 8. AnlagenWestphal, Manuela: Migration <strong>und</strong> Genderaspekte. In: Gender Bibliothek, hg. v. d. B<strong>und</strong>eszentralefür politische Bildung. Bonn 2004: www.bpb.de/files/39WAAT.pdfWill, Gisela/Bosswick, Wolfgang: <strong>Integration</strong>sangebote in ausgewählten hessischen <strong>Kommunen</strong><strong>und</strong> ihre institutionelle Umsetzung. Bamberg 2002, S. 96 ff.Wüst, Andreas: Wahlverhalten <strong>und</strong> politische Repräsentation von Migranten. In: Der Bürger imStaat, 56. Jg., Heft 4/2006, S. 228–234Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung (ZEFIR): www.ruhr-uni-bochum.de/zefir/Arbeitsgruppe Sozialberichterstattung des ZEFIR: www.sozialberichterstattung.de8.8 Linkverzeichnis zu FörderprogrammenEU-Finanzierungsinstrumente zur Förderung der <strong>Integration</strong> von Zugewanderten:www.bamf.de/cln_043/nn_566334/DE/<strong>Integration</strong>/EUProgramme/euprogramme-inhalt.htmlB<strong>und</strong>:www.bamf.de/cln_043/nn_566334/sid_F33F2D1B1AA31295CF54F3D128E5C976/SharedDocs/Anlagen/DE/<strong>Integration</strong>/Downloads/<strong>Integration</strong>sprogramm/bestandsaufnahmeintegrationsaktivitaeten-b<strong>und</strong>.htmlProjektatlaswww.bamf.de/cln_043/nn_566334/SharedDocs/Anlagen/DE/<strong>Integration</strong>/Publikationen/<strong>Integration</strong>sprojekte/02-projektatlas-2005-publikation.htmlLand:Ministerium für Generationen, Familie, Frauen <strong>und</strong> <strong>Integration</strong> des Landes <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>:www.mgffi.nrw.dewww.integration.nrw.deHauptstelle Regionale Arbeitsstellen zur Förderung von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen aus Zuwandererfamilien<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>:www.raa.deLandesstelle für Aussiedler, Zuwanderer <strong>und</strong> ausländische Flüchtlinge in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>:www.lum.nrw.deLandesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Migrantenvertretungen <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>:www.laga-nrw.deSoziale Stadt NRW:www.soziale-stadt.nrw.deDiese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeitder Landesregierung <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> herausgegeben.Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerberinnen<strong>und</strong> -werbern oder Wahlhelferinnen <strong>und</strong> -helfernwährend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbungverwendet werden. Dies gilt für Landtags-, B<strong>und</strong>estags-<strong>und</strong> Kommunalwahlen sowie auch für die Wahl derMitglieder des Europäischen Parlaments.Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen,an Informationsständen der Parteiensowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben parteipolitischerInformationen oder Werbemittel. Untersagtist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke derWahlwerbung.Eine Verwendung dieser Druckschrift durch Parteien odersie unterstützende Organisationen ausschließlich zurUnterrichtung ihrer eigenen Mitglieder bleibt hiervon unberührt.Unabhängig davon, wann, auf welchem Wege <strong>und</strong>in welcher Anzahl diese Schrift der Empfängerin oder demEmpfänger zugegangen ist, darf sie auch ohne zeitlichenBezug zu einer bevorstehenden Wahl nicht in einer Weiseverwendet werden, die <strong>als</strong> Parteinahme der Landesregierungzu Gunsten einzelner politischer Gruppen verstandenwerden könnte.

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