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Integration als Chance für Nordrhein-Westfalen und seine Kommunen

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52 | 6. Strategische Steuerung in der Praxis53 | 6. Strategische Steuerung in der PraxisAufgaben für die Netzwerkarbeit sind u. a.:• Abstimmung <strong>und</strong> Koordination der einzelnen Angebote der <strong>Integration</strong>sdienstesowie der <strong>Integration</strong>skursträger – in Zusammenarbeit mit denRegionalkoordinatoren des B<strong>und</strong>es• Abschluss verbindlicher Vereinbarungen• Klärung der Zusammenarbeit zwischen den Trägern des SGB II <strong>und</strong> derAusländerbehörde in Bezug auf die freien Plätze für die <strong>Integration</strong>skurse• Transparenz über Bedarfe der verschiedenen Zielgruppen• Bereitstellung von Informationen über Ansprechpartner, Angebote <strong>und</strong>Adressen• Steuerung <strong>und</strong> Koordination der Gremien• Konzeptentwicklung• Pflege der persönlichen KontakteUm die ersten Brücken für ein Netzwerk aufzubauen, ist auch hier zunächstTransparenz zu schaffen. In Anlehnung an die Bestandsaufnahme sind folgendeFaktoren relevant:• Anbieter/Träger• Ziele <strong>und</strong> Erfolgsindikatoren• Zielgruppe• Angebote• Anzahl der Nutzer/Anteil der Zugewanderten• Finanzierungen/Förderungen• Kooperationspartner• Orte der Durchführung6.4 Wie erstellen wir ein <strong>Integration</strong>skonzept?Als Gr<strong>und</strong>lage für eine kommunale <strong>Integration</strong>sarbeit dient ein gesamtstädtisches<strong>Integration</strong>skonzept. Ziel ist es, ein von Politik <strong>und</strong> Verwaltung gemeinsamgetragenes Konzept zu erarbeiten, das auch von den Freien Trägern u. a.<strong>als</strong> verbindlich angesehen wird.Ein gesamtstädtisches <strong>Integration</strong>skonzept kann folgende Fragestellungenumfassen:• Wie sehen die Leitgedanken/Gr<strong>und</strong>sätze unserer <strong>Integration</strong>spolitik aus?• In welchen Handlungsfeldern wollen wir schwerpunktmäßig aktiv werden?• Welche Ziele verfolgen wir mit dem jeweiligen Handlungsfeld?• Wie wollen wir die Ziele erreichen?• An welche Zielgruppe richten wir uns mit welchen Angeboten?• Wer ist bei uns wofür verantwortlich?• Wie verfolgen wir die Wirkung?• Welche Ressourcen setzen wir dafür ein?Prozessschritte zur Entwicklung eines <strong>Integration</strong>skonzeptesBei der Vielzahl an unterschiedlichen Akteuren ist anzunehmen, dass sich vorOrt ein bunter Interessen-Mix ergibt. Die jeweiligen Institutionen haben spezifischeZiele <strong>und</strong> das Interesse, diese zu realisieren. Ihr Handeln ist vielfachauch politisch motiviert <strong>und</strong> wird <strong>als</strong> Mikropolitik bezeichnet (vgl. Küpper/Ortmann, S. 217). Sie nutzen ihre Quellen <strong>und</strong> Handlungsoptionen, um ihreExistenz zu sichern. Dabei kommt es auch zu Konkurrenz untereinander. EinNebeneinander von Angeboten, mangelndes Vertrauen in das „Können“ desAnderen sind typische Kennzeichen für diese Situationen. Nach außen wirdWert gelegt auf ein geordnetes Bild. Doch gr<strong>und</strong>sätzlich stehen die eigenen Interessenvielfach im Vordergr<strong>und</strong>. Zwischen den beteiligten Interessengruppenzeigt sich ein vielschichtiges Beziehungsnetzwerk.Um die vielfältigen <strong>Integration</strong>sangebote vor Ort zielorientiert auszurichten, istes wichtig, die Interessen der einzelnen Akteure zu erkennen, zu akzeptieren<strong>und</strong> Bündnisse für geeignete Themen zu schmieden. Dies kann auch bedeuten,einzelne Träger bzw. Angebote zu bündeln <strong>und</strong> somit für eine Zielgruppe Angeboteaus einer Hand anzubieten, wie es z. B. die Stadt Aachen in Form einerBildungsagentur erfolgreich praktiziert.Informations- <strong>und</strong>Qualifizierungsphase• Informationsveranstaltungenzu <strong>Integration</strong>sthemen• InterkulturelleKompetenzvermitteln• Qualifizierung vonMultiplikatoren1. PhaseBestandsaufnahme2. PhaseErstellung<strong>Integration</strong>skonzept3. PhaseUmsetzung4. PhaseWirkungsmonitoring• Tranzparenz über die Ausgangslage schaffen; Bedarf ermitteln• Öffentlichkeitsarbeit aufbauen• Zugewanderte für den Prozess gewinnen <strong>und</strong> einbinden• Kooperationspartner suchen• Handlungsfelder benennen• Gemeinsames Verständnis zwischen Politik, Verwaltungsführung<strong>und</strong> Akteuren entwickeln <strong>und</strong> in Leitziele übersetzen• Ziele definieren• Prüfung des vorhandenen Leistungsspektrums vor dem Hintergr<strong>und</strong>der Ziele <strong>und</strong> Erarbeitung einer Strategie• Verantwortlichkeit für Koordination; strategische Entscheidungsebene<strong>und</strong> operative Umsetzung definieren <strong>und</strong> vereinbaren• Initiierung der Vernetzung der Akteure• Abschluss von Zielvereinbarung• Qualität <strong>und</strong> Wirksamkeit durch Ausländerbeirat/<strong>Integration</strong>srat steuernEntscheidend ist, die Arbeit in <strong>und</strong> mit den verschiedenen <strong>Integration</strong>sstellen<strong>als</strong> mikropolitisches Geschehen zu akzeptieren <strong>und</strong> einen Umgang mit dendamit verb<strong>und</strong>enen Widerständen zu lernen. Daher bedarf es der Kompetenz,mit Mikropolitik umzugehen.Eine detaillierte Beschreibung ist <strong>als</strong> Anlage beigefügt (Anlage 8.6.).

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