Private Equity Allemand.pdf - UNI
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Deutsche Telekom – Blackstone-Coup<br />
<strong>UNI</strong>-Mitgliedsorganisationen warnten Ende April 2007, dass sie alle Anlagen aus der US <strong>Private</strong> <strong>Equity</strong>-Gruppe Blackstone zurückziehen könnten, aus Protest gegen<br />
das Outsourcing von Tausenden von Arbeitsplätzen bei Deutsche Telekom. Die in New York ansässige Firma Blackstone ist mit 4.4% am größten Telekomkonzern<br />
Deutschlands, DT, beteiligt.<br />
«Viele unserer Organisationen sind Verwalter von Pensionssystemen und anderen Anlagen», betont Larry Cohen, Präsident der Communications Workers of America<br />
(CWA), und <strong>UNI</strong>-Generalsekretär Philip Jennings erklärte in einem Schreiben an den CEO der Blackstone, Stephen Schwarzman: «Wir befinden über Anlage-<br />
Optionen in den Fonds, an denen wir beteiligt sind, und wir können ohne weiteres empfehlen, dass Blackstone nicht mehr berücksichtigt wird».<br />
Das Schreiben, das die gegenwärtigen DT-Vorhaben als «drastisch und inakzeptabel» bezeichnet, wurde auch von den an der 2. Konferenz der globalen Gewerk-<br />
schaft <strong>UNI</strong>-Telekom anwesenden 300 Delegierten unterzeichnet. Blackstone wurde ferner aufgefordert, DT die Aufnahme sinnvoller Verhandlungen mit der deut-<br />
schen Dienstleistungs-Gewerkschaft ver.di im Hinblick auf die Suche nach einer Alternativstrategie nahe zu legen.<br />
DT führt zurzeit ihre 7. Umstrukturierung innerhalb von 0 Jahren durch, die eine Auslagerung von 50’000 Jobs an drei neue DT-Service-Unterfirmen vorsieht,<br />
wo für weniger Lohn länger gearbeitet wird, was mit anderen Kürzungen einer Sozialleistungsverringerung von 40% entspricht. Angesichts dieser demütigenden<br />
Forderungen haben sich am 0. Mai 96.5% der DT-Angestellten für einen sofortigen Streik ausgesprochen. Ver.di-Vorsitzender Frank Bsirske warnte, dass diese<br />
Arbeitskampfmaßnahmen ‘auch in der zweiten Jahreshälfte fortgesetzt werden, wenn kein anständiges Angebot von DT vorliegt’. Die deutsche Bevölkerung ist mit<br />
den Streikenden solidarisch.<br />
In seiner Antwort an <strong>UNI</strong> erklärte der Chefanwalt von Blackstone, die Firma hoffe, dass DT und ver.di einen ‘für beide Seiten akzeptablen Kompromiss finden werden’.<br />
In Schreiben von Blackstone heißt es aber, der Firma sei nahe gelegt worden, dass es für Blackstone oder jede andere Minderheitsgruppe unangebracht wäre, in<br />
Diskussionen zwischen der Konzernleitung und ihren Arbeitnehmervertretern zu intervenieren’.<br />
Blackstone hat sich zu der großen Überraschung vieler Beobachter bei DT im April 2006 eingekauft, erklärte ein Analyst von Standard & Poor: «Dieser Schritt hat<br />
mich sehr erstaunt, es handelt sich hier nicht um <strong>Private</strong> <strong>Equity</strong>-Geschäfte der herkömmlichen Art, doch wissen die Beteiligten mehr als wir». <strong>Private</strong> <strong>Equity</strong>-Firmen<br />
streben normalerweise eine Mehrheitsbeteiligung oder sogar einen 00%igen Aufkauf an, um eine Firma der Börse zu entziehen und sie innerhalb einiger Jahre neu<br />
zu strukturieren.<br />
Zudem sind die Optionen von Blackstone aufgrund der 32% Regierungsanteile weiterhin begrenzt. Blackstone könnte durchaus Mehrheitsaktionär werden, doch hat<br />
das Unternehmen Gerüchte, dass dies geschehen könnte, in Abrede gestellt.<br />
(Fortsetzung auf Seite 3 )<br />
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