Private Equity Allemand.pdf - UNI

Vorwort
Fusionen und Übernahmen stehen heute auf einer absoluten Rekordhöhe: Schätzungen des IWF zufolge hat die weltweite F&A-Aktivität im letzten
Jahr $3.6 Billionen erreicht. Perioden intensiver F&A-Tätigkeit sind für die Beschäftigten stets gefährlich. Die damit zwangsläufig verbundene Um-
strukturierung bringt Arbeitsplatzverluste und gefährdet Lohn- und Arbeitsbedingungen.
In dieser F&A-Runde sind die Beschäftigten noch viel stärker exponiert, da Private Equity Buyouts und Hedge Funds in einem bislang unbekannten
Ausmaß mitspielen.
Wertmäßig betrugen Private Equity-F&A-Transaktionen im Jahr 2006 über 20% der globalen F&A-Aktivitäten, und heute wird die F&A-Szene auch
von Hedge Fonds bestimmt, die mehr als zwei Billionen Dollar verwalten.
Vor dem Hintergrund wachsender wirtschaftlicher und sozialer Ungleichheit wird das Investitionsklima zunehmend spekulativ und opak.
Investmentbanken und andere traditionelle Akteure entwickeln ihre hauseigenen alternativen Investitionsprogramme. Und die Grenzen zwischen
Private Equity-Firmen und Hedge-Fonds werden zusehends verwischt: Hedge-Fonds versuchen, Management-Strategien zu beeinflussen, und
Private Equity-Firmen ziehen einem Firmenaufkauf oft kleinere Beteiligungen vor.
Für die Gewerkschaften haben diese Entwicklungen weit reichende Auswirkungen.
Private Equity Buyouts verdrängen strategische Investoren in den einzelnen Branchen. Dadurch könnte sich das Ausfallrisiko bei den neu entstehenden
Firmen erhöhen, begleitet von den unvermeidlichen Folgen für Arbeitsplätze und Renten. Zu diesen Risiken kommt die Schuldenlast hinzu,
mit der dieses ‘Financial Engineering’ für die aufgekauften Firmen oft verbunden ist.
Der von Private Equity und Hedge-Fonds angespornte F&A-Boom treibt die Aktienkurse in die Höhe. Kurseinbrüche oder selbst Kurskorrekturen auf
den Finanzmärkten können ernste Folgen für die Beschäftigung haben.
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