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Private Equity Allemand.pdf - UNI

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USW – Eine ‘Activist’-Antwort an einen ‘Activist’-Investoren<br />

Die US-Gewerkschaft United Steelworkers (USW), ist bereit, Geschäfte mit <strong>Private</strong> <strong>Equity</strong>-Firmen und anderen Aktivisten-Anlegern zu unterbinden, wenn dies zur<br />

Rettung der Jobs und der Löhne ihrer Mitglieder und für die Revitalisierung des Unternehmens notwendig ist.<br />

Die 850’000 Mitglieder zählende Gewerkschaft, die Beschäftigte in den Sektoren Chemie, Papier, Aluminium und abgesehen von der Stahlindustrie in mehreren anderen<br />

Sektoren vertritt, erhält Zugang zu Verhandlungen bei Konkursen, indem sie als «Gläubigerin» auftritt, die die verlorenen Löhne und Leistungen der Arbeitnehmer<br />

einfordert.<br />

Bei Übernahmekämpfen blockiert sie Angebote, ergreift Partei und gewinnt Sitze in den Betriebsvorständen. Der Umstand, dass die USW solche ‘Schlachten’ beeinflussen<br />

kann, ist weitgehend auf Bestimmungen in den von ihr ausgehandelten Tarifverträgen zurückzuführen, berichtet das Wall Street Journal. Die so genannten «Betriebs-<br />

nachfolger-Klauseln» verlangen vom Käufer eines Unternehmens die Einhaltung des Tarifvertrags, der die Bedingungen im erworbenen Unternehmen regelt.<br />

Viele USW-Verträge gehen noch weiter: sie verlangen, dass der Nachfolger vor dem Verkauf der Firma einem neuen Tarifvertrag zustimmen. Diese Bestimmung, die<br />

die USW in den meisten Verträgen in der Stahlindustrie seit Mitte der 980er Jahre ausgehandelt hat, gibt der Gewerkschaft das Recht, dem Verkauf einer Stahlgesellschaft<br />

zuzustimmen oder ihr Veto dagegen einzulegen.<br />

In einem Fall vereinbarte ein Käufer mit USW, dass er bei einer Übernahme einer bestimmten bankrotten Stahlfirma und deren Verwandlung in eine rentable Firma<br />

einen Teil des Gewinns in einen Rentenfonds für Stahlarbeiter einzahlen werde. Die USW hat mit mehreren Unternehmen solche Fonds gebildet, um Pensionsfonds<br />

wieder herzustellen, die bei Konkursen zerstört wurden.<br />

Als Gegenleistung hat sich USW bereit erklärt, dass wieder eröffnete Stahlwerke mit 30% weniger gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten funktionieren können,<br />

unter Berücksichtigung des Umstandes, dass die leitenden Posten um mindestens die Hälfte reduziert wurden. Die Beschäftigten haben den neuen Tarifvertrag ratifiziert.<br />

Als Gegenleistung für Vorteile für ihre Mitglieder hat die USW ihr Vetorecht beim Verkauf einer Firma abgegeben. Die Gewerkschaft erreichte eine Einigung mit einem<br />

Aluminiumkonzern nach schwierigen Verhandlungen mit der beherrschen <strong>Private</strong> <strong>Equity</strong>-Firma, die den USW-Mitgliedern zusätzliche Arbeitslosengelder zugestand<br />

und der <strong>Private</strong> <strong>Equity</strong>-Firma jedoch freie Hand in Bezug auf den Verkauf der Firma gab.<br />

(Fortsetzung auf Seite 37)<br />

<strong>Private</strong> <strong>Equity</strong> <strong>Allemand</strong>.indd 36 10.10.2007 11:50:03

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