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Eskimo wünscht einen schönen und heißen Sommer!

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Welche[ Themen[ bewegen[ brandaktuell[ die[ Gemüter[ der[ Ernährungswissenschaft?[Woran[wird[derzeit[geforscht?[Das[IfEW[<br />

arbeitet[am[Puls[der[Ernährungswissenschaft[<strong>und</strong>[spiegelt[mit[<br />

s<strong>einen</strong>[ laufenden[ Projekten[ die[ neuesten[ Forschungsinhalte[<br />

wider.[Unsere[neue[Serie[rückt[diese[Projekte[ins[Licht.<br />

Teil 1: Die richtige Ernährung bei<br />

Diabetes – Projekt DIAPLANT<br />

Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung, an der weltweit<br />

etwa 347 Millionen Menschen leiden . Der Großteil der Betroffenen<br />

(90 bis 95 %) sind Typ 2 DiabetikerInnen, wobei für<br />

diesen Diabetes-Typ eine hohe Dunkelziffer angenommen<br />

wird . In Österreich wird die Zahl der Erkrankten auf ca . 708 .000<br />

geschätzt . Eine Kombination aus Lebensmitteln, die reich an<br />

Antioxidantien <strong>und</strong> Vitaminen sind <strong>und</strong> hochwertige Pflanzenöle<br />

enthalten, kann laut epidemiologischen Studien das Risiko<br />

für Diabetes-assoziierte Folgeerkrankungen reduzieren .<br />

Die Wirkung von regelmäßigem Gemüsekonsum in Kombination<br />

mit hochwertigem Pflanzenöl wird im Zuge des EU-Projekts<br />

„DIAPLANT“, einer Kooperation der Universität Wien mit der<br />

Comenius-Universität Bratislava im EU-Programm „creatingthefuture“<br />

genauer ermittelt . Univ .-Prof . Dr . Karl-Heinz Wagner<br />

untersucht mit seinem Team am Department für Ernährungswissenschaften<br />

in Wien die Rolle dieser Lebensmittel in der Therapie<br />

von Diabetes mellitus Typ 2, dem sogenannten „Altersdiabetes“<br />

. Die Forschungen sollen zeigen, in welchem Ausmaß<br />

grünes Gemüse <strong>und</strong> pflanzliches Öl in der Sek<strong>und</strong>ärprävention<br />

eingesetzt werden können .<br />

Welche Lebensmittel stehen im Mittelpunkt der<br />

Untersuchungen?<br />

Grünes Gemüse wie Brokkoli oder Kohlsprossen sowie pflanzliches<br />

Öl stehen im Fokus der Forschungen . Untersucht wird, ob<br />

diese Nahrungsmittel den Krankheitsverlauf der Diabetes-PatientInnen<br />

beeinflussen . Relevante Inhaltsstoffe sind u .a . sek<strong>und</strong>äre<br />

Pflanzeninhaltsstoffe, Folsäure <strong>und</strong> Vitamin K in grünem<br />

Gemüse sowie mehrfach ungesättigte Fettsäuren <strong>und</strong> Vitamin<br />

E in pflanzlichen Ölen .<br />

Wie sind die Untersuchungen abgelaufen?<br />

Um den Einfluss einer Ernährungsintervention auf Risikofaktoren<br />

für Diabetes-assoziierte Komplikationen zu untersuchen, wurde<br />

im Rahmen des DIAPLANT-Projekts in Österreich eine Humanstudie<br />

mit 99 ProbandInnen durchgeführt . Es erfolgte die randomisierte<br />

Zuteilung in eine Informationsgruppe, die Information<br />

über die Bedeutung einer ges<strong>und</strong>en Ernährung erhielt, <strong>und</strong><br />

in eine Interventionsgruppe . Letztere erhielt zusätzlich zu den<br />

Informationen 300 g Gemüse <strong>und</strong> 25 ml Pflanzenöl pro Tag .<br />

In Summe erstreckte sich die Intervention über acht Wochen .<br />

Den ProbandInnen wurden vor der Intervention, nach vier <strong>und</strong><br />

acht Wochen (Ende der Intervention) sowie nach 16 Wochen<br />

neues vom ifew<br />

Aktuelle Forschungsprojekte – ein Wissenschafts-Update<br />

Blut abgenommen . Hinzu kamen anthropometrische Messungen<br />

am Tag der Blutabnahme bei allen StudienteilnehmerInnen<br />

<strong>und</strong> die Beantwortung von Fragebögen (Verzehrhäufigkeit,<br />

24-h-Protokoll, Lebensqualität etc .) .<br />

Welche Parameter wurden im Blut der ProbandInnen<br />

untersucht?<br />

Bei der vorliegenden Untersuchung wurden Parameter des<br />

Glukose- <strong>und</strong> Fettstoffwechsels, der oxidative Stress, sowie der<br />

Entzündungsstatus analysiert . Zudem wurden mittels Mikrokernanalyse<br />

<strong>und</strong> Comet Assay das Ausmaß an Chromosomen- <strong>und</strong><br />

oxidativen DNA-Schäden gemessen (in peripheren mononukleären<br />

Zellen <strong>und</strong> Schleimhautzellen) . Ebenso wurde der Status<br />

der Vitamine A, E, K, B12 <strong>und</strong> Folsäure ermittelt- sowie das Fettsäuremuster<br />

im Plasma bestimmt .<br />

Welche ersten Ergebnisse zeigen die Untersuchungen?<br />

Im Moment werden die Daten noch ausgewertet . Erste Ergebnisse<br />

wurden beim 9 . International Comet Assay Workshop <strong>und</strong><br />

bei der 60 . Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft<br />

für Ernährung vorgestellt . Es zeigen sich signifikante Verbesserungen<br />

des Antioxidantien-Status <strong>und</strong> positive Einflüsse auf die<br />

DNA-Stabilität .<br />

Ziel des Projekts DIAPLANT ist es auch, die Ergebnisse <strong>und</strong> die<br />

daraus ableitbaren Ernährungs- <strong>und</strong> Verhaltensempfehlungen<br />

direkt an die Betroffenen in den beiden Partnerländern Slowakei<br />

<strong>und</strong> Österreich weiterzugeben .<br />

Kontakt:<br />

Univ .-Prof . Dr . Karl-Heinz Wagner<br />

Leiter des Emerging Field „Oxidative Stress and DNA Stability“<br />

Fakultät für Lebenswissenschaften<br />

Department für Ernährungswissenschaften<br />

Althanstraße 14<br />

1090 Wien<br />

Telefon: 01-4277-54930<br />

E-Mail: karl-heinz-wagner@univie .ac .at<br />

www .diaplant .eu/de<br />

Katharina Diem, Bakk.<br />

KatharinaDiem@gmx .at<br />

Foto: DIAPLANT Humanstudie Wien<br />

einblicke 02/12 Zeitschrif t des Verbandes der Ernährung swi s senschaf ter Österreichs 19

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