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Integrationsbericht für den Kreis Warendorf - WAF 2030

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<strong>Integrationsbericht</strong> für <strong>den</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Warendorf</strong>gesellschaftlichen Kosten der unzureichen<strong>den</strong> Integration von Migrantinnen und Migranten entwickelt wurde(Bertelsmann Stiftung: Gesellschaftliche Kosten unzureichender Integration von Zuwanderinnen und Zuwanderernin Deutschland, 2007). Dies ergibt eine Gesamtsumme der Kosten unzureichender Integration von11,8 Mrd. Euro (Modell 3) bis 15,6 Mrd. Euro pro Jahr (Modelle 1 und 2). Mit dieser Betrachtung wird dieIntention verfolgt, <strong>den</strong> gesamtgesellschaftlichen Nutzen von Integration zu verdeutlichen.- Es wird zunehmend erkannt, dass es sich bei Menschen mit Migrationshintergrund nicht um eine homogeneGruppe handelt. Die Vielfalt und Heterogenität der unterschiedlichen „Migranten-Communities“ tritt immerdeutlicher zu Tage. Insbesondere die in 2008 von Sinus Sociovision veröffentlichte qualitative ethnografischeLeitstudie über Migranten-Milieus in Deutschland hat bundesweit mit Aussagen die Diskussion über Integrationangeregt, die in dieser Deutlichkeit bislang in der Integrationsdebatte nicht formuliert wur<strong>den</strong>:- Migrantinnen und Migranten sind keine homogene Gruppe. Vielmehr zeigt sich eine vielfältige unddifferenzierte Milieulandschaft. Milieus fassen Menschen zusammen, die sich in Grundorientierungen,Lebensstilen und sozialer Lage ähneln. Insgesamt acht Migranten-Milieus mit jeweils ganz unterschiedlichenLebensauffassungen und Lebensweisen konnten i<strong>den</strong>tifiziert, beschrieben und quantitativ bestätigtwer<strong>den</strong>.- Die Herkunftskultur determiniert nicht <strong>den</strong> grundlegen<strong>den</strong> Wertemix. Migrantinnen und Migranten unterschei<strong>den</strong>sich weniger nach ihrer ethnischen Herkunft und sozialer Lage als nach ihren Wertvorstellungund Lebensstilen. Man kann also nicht von der Herkunftskultur auf das Milieu schließen und auchnicht umgekehrt.- Faktoren wie ethnische Zugehörigkeit, Religion und Zuwanderungsgeschichte beeinflussen zwar die Alltagskultur,sind aber nicht milieuprägend und auf Dauer nicht i<strong>den</strong>titätsstiftend. Der Einfluss religiöserTraditionen wird oft überschätzt.Die Studie widerlegt viele hierzulande verbreitete Negativ-Klischees über Migrantinnen und Migranten. ImDialog wer<strong>den</strong> oft die Defizite gesehen und die Ressourcen an kulturellem Kapital von Migrantinnen undMigranten, ihre Integrations- und zugleich auch Anpassungsleistungen sowie der Stand ihrer Etablierung indie Gesellschaft meist unterschätzt.Die Vielzahl an gesellschaftlichen Themen zeigen deutlich, welche Bewegung in <strong>den</strong> letzten Jahren in die Integrationsdebatteund damit auch in die Integrationsarbeit gekommen ist.16

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