Aus den Ortsverbänden KREISTEIL - CDU Kreisverband Ravensburg
Aus den Ortsverbänden KREISTEIL - CDU Kreisverband Ravensburg
Aus den Ortsverbänden KREISTEIL - CDU Kreisverband Ravensburg
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Aus</strong> dem <strong>Kreisverband</strong> <strong>KREISTEIL</strong><br />
gen sichere Perspektiven für ihre Lebensgestaltung!<br />
Jungen Menschen erleichtert<br />
man damit <strong>den</strong> Entschluss zur<br />
Gründung einer Familie!<br />
2. Es muss das Prinzip gelten, dass am<br />
gleichen Ort für die gleiche Arbeit der<br />
gleiche Lohn gezahlt wird. - Eine unterschiedliche<br />
Bewertung der gleichen Arbeit<br />
schafft Unfrie<strong>den</strong> bei <strong>den</strong> Beschäftigten<br />
und grenzt Menschen aus, obwohl<br />
sie <strong>den</strong> gleichen Beitrag zum Erfolg<br />
des Unternehmens leisten!<br />
3. Für alle Beschäftigten muss eine allgemeine<br />
Lohnuntergrenze eingeführt<br />
wer<strong>den</strong>. - Wer eine Vollbeschäftigung<br />
hat, muss auch von dieser Arbeit leben<br />
können! Es gibt derzeit Stun<strong>den</strong>löhne,<br />
die weit unterhalb eines möglichen<br />
Mindestlohns von 8 Euro liegen. Wer<br />
arbeitet, muss deutlich mehr haben als<br />
ein Hartz IV- Bezieher!<br />
Diese Anträge als „links“ zu bezeichnen,<br />
ist mir doch zu einfach. Die in ihnen enthaltenen<br />
Forderungen dienen der sozialer<br />
Gerechtigkeit und können sich auch auf<br />
die christliche Soziallehre berufen. Sie sollen<br />
insbesondere das weitere <strong>Aus</strong>einanderdriften<br />
von ärmeren und reicheren Bevölkerungsgruppen<br />
verhindern.<br />
Am meisten überrascht mich, wenn sich<br />
mittelständisch orientierte Vertreter gegen<br />
die CDA-Anträge, insbesondere gegen<br />
einen allgemeinen Mindestlohn wen<strong>den</strong>.<br />
In der wirtschaftlich prosperieren<strong>den</strong><br />
oberschwäbischen Region dürfte ein Mindestlohn<br />
in der diskutierten Höhe kein<br />
Problem hinsichtlich der Konkurrenzfähigkeit<br />
darstellen. Eher würde sich dadurch<br />
ein Wettbewerbsvorteil ergeben, da dann<br />
anderswo die Lohnkosten steigen wür<strong>den</strong>.<br />
Wenn dieses <strong>CDU</strong> intern in ihrem Briefkasten<br />
liegt, wird der Bundesparteitag seine<br />
Entscheidung über die CDA-Anträge<br />
möglicherweise bereits gefällt haben. Eine<br />
plumpe Ablehnung, die die CDA vor <strong>den</strong><br />
Kopf stößt, halte ich nicht für wahrscheinlich.<br />
Viele wissen doch, dass das Wählerpotenzial<br />
der <strong>CDU</strong> vor allem bei <strong>den</strong> Arbeitnehmern<br />
zu fin<strong>den</strong> ist.<br />
Gerd Sticker,<br />
CDA <strong>Kreisverband</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />
Allgemeine Lohnuntergrenze - die CDA kann hoffen!<br />
Mit breiter Mehrheit hat die <strong>CDU</strong> auf ihrem<br />
Bundesparteitag im November beschlossen,<br />
sich für die Einführung einer allgemeinen<br />
und verbindlichen Lohnuntergrenze<br />
einzusetzen. Eine Kommission der<br />
Tarifpartner soll sich auf entsprechende<br />
Branchenmindestlöhne einigen. Auf <strong>den</strong> ersten<br />
Blick scheint sich damit die CDA weitgehend<br />
durchgesetzt haben. Wer sich allerdings<br />
Gedanken darüber macht, wie ein<br />
derartiger Beschluss umgesetzt wer<strong>den</strong><br />
kann, muss zu dem Schluss kommen, dass<br />
dieser noch ein gutes Stück von <strong>den</strong> Vorstellungen<br />
der CDA entfernt ist.<br />
Die wenigen Gegenstimmen und die stehen<strong>den</strong><br />
Ovationen, mit <strong>den</strong>en man <strong>den</strong><br />
CDA-Bundesvorsitzen<strong>den</strong> Karl-Josef Laumann<br />
nach seiner Rede feierte, dürften eher<br />
dafür sprechen, dass man dankbar dafür ist,<br />
dass er sich der Parteiräson untergeordnet<br />
und dem geänderten Antragstext zugestimmt<br />
hat. Es ist aber auch ein Meisterstück<br />
der <strong>CDU</strong>-Bundesvorsitzen<strong>den</strong> Dr. Angela<br />
Merkel. Sie konnte mit dem neuen Antrag<br />
einen offenen Dissens der Partei in dieser<br />
Frage verhindern und hat gleichzeitig<br />
ein sonst für die <strong>CDU</strong> gefährliches Wahlkampfthema<br />
neutralisiert.<br />
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der Beschluss<br />
bis zur Wahl im Jahr 2013 <strong>den</strong> Praxistest<br />
bestehen muss. Mit diesem Beschluss<br />
kann man <strong>den</strong> Wählern immerhin einiges<br />
erzählen: So, dass die <strong>CDU</strong> gegen Dumpinglöhne<br />
ist. Und wer 40 Stun<strong>den</strong> in der Woche<br />
arbeitet, muss auch von seinem Lohn leben<br />
können und besser dastehen als ein<br />
Hartz IV-Empfänger. Ähnliche Bekenntnisse<br />
wur<strong>den</strong> auf dem Leipziger Parteitag mit<br />
großem Beifall bedacht. Nur haben die Delegierten<br />
einen Antrag verabschiedet, der<br />
genau das nicht erreichen kann. Selbst<br />
Stun<strong>den</strong>verdienste um die 4 Euro können<br />
damit nicht ausgehebelt wer<strong>den</strong>, sofern sie<br />
tarifvertraglich vereinbart wur<strong>den</strong>.<br />
Zahlreiche Redner und auch die Vorsitzen-<br />
de Dr. Angela Merkel bedankten sich auf<br />
dem Bundesparteitag bei der Christlich-Demokratischen<br />
Arbeitnehmerschaft dafür,<br />
dass sie das Thema Lohnuntergrenze auf die<br />
Tagesordnung gesetzt hat. Vorausgegangen<br />
war eine bundesweite Kampagne der CDA<br />
für die Einführung einer allgemeinen Lohnuntergrenze,<br />
die sich am Mindestlohn für<br />
die Zeitarbeit orientiert. Auch die CDA im<br />
Kreis <strong>Ravensburg</strong> wollte sich daran beteiligen.<br />
Deswegen hat die Kreisvorsitzende der<br />
CDA, Barbara Herrling, <strong>den</strong> Vorstand der<br />
<strong>CDU</strong> im Kreis <strong>Ravensburg</strong> gebeten, die vorliegen<strong>den</strong><br />
Anträge der CDA zu unterstützen,<br />
um damit auch <strong>den</strong> Bundesparteitagsdelegierten<br />
aus dem <strong>Kreisverband</strong> ein entsprechendes<br />
Signal zu geben.<br />
Die Anträge der CDA lagen dem Kreisvorstand<br />
bei seiner September-Sitzung zur Beratung<br />
vor. Leider ist die Einladung zu dieser<br />
Sitzung nicht bei Barbara Herrling angekommen,<br />
so dass eine umfassende Begründung<br />
seitens der CDA nicht möglich war.<br />
Unser Kreisvorsitzender, Rudi Köberle, hat<br />
darum nicht über die Anträge abstimmen<br />
lassen.<br />
Wie von verschie<strong>den</strong>er Seite berichtet<br />
wurde, deutete die <strong>Aus</strong>sprache über die Anträge<br />
aber mehrheitlich eine ablehnende<br />
Haltung an. Für die CDA im Kreis <strong>Ravensburg</strong><br />
war dies ein äußerst bedauerlicher<br />
Umstand. Sie hat sich immer wieder in Gesprächen<br />
mit Arbeitnehmern und Vertretern<br />
der Kirchen für die Ziele der Anträge<br />
eingesetzt und dafür Zustimmung erhalten.<br />
Sie ist auch überzeugt davon, dass weite Bevölkerungskreise<br />
diese Haltung unterstützen<br />
und dies auch eine Rolle bei zukünftigen<br />
Wahlentscheidungen spielen dürfte.<br />
Daraufhin habe ich einen Diskussionsbeitrag<br />
für die November-<strong>Aus</strong>gabe von <strong>CDU</strong><br />
intern verfasst, um die Mitglieder über die<br />
Anträge der CDA zu informieren. Leider<br />
blieb dieser Beitrag im PC der Kreisge-<br />
schäftsstelle hängen und landete nicht bei<br />
der Redaktion von <strong>CDU</strong> intern. Ich nutze<br />
nun die Gelegenheit, meine Gedanken nach<br />
der Abstimmung des Bundesparteitags darzulegen<br />
und bin gar nicht so pessimistisch<br />
wie es die einleitende Bewertung vermuten<br />
lässt. Selbst wenn der <strong>CDU</strong>-Bundesparteitag<br />
ja <strong>den</strong> ursprünglichen Antrag der CDA<br />
angenommen hätte, wäre eine Umsetzung<br />
aber am Koalitionspartner gescheitert. Es<br />
ist aus heutiger Sicht kaum vorstellbar, dass<br />
2013 eine Koalition aus Union und FDP<br />
mehrheitsfähig ist. Die Union könnte also<br />
nur in einer anderen Konstellation weiter<br />
Regierungsverantwortung wahrnehmen.<br />
Die möglichen Partner wer<strong>den</strong> aber klar für<br />
einen gesetzlichen flächendecken<strong>den</strong> Mindestlohn<br />
eintreten. Immerhin wurde mit<br />
dem Beschluss von Leipzig das Thema Mindestlohn<br />
aus der Tabuzone der <strong>CDU</strong> genommen.<br />
Ich bin überzeugt, dass unsere<br />
Vorsitzende spätestens dann auf die ursprüngliche<br />
CDA-Linie einschwenken wird,<br />
wenn es um das Weiterregieren geht!<br />
Gerd Sticker,<br />
CDA <strong>Kreisverband</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />
<strong>Ravensburg</strong> 12/2011 >>> Seite 7