Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
R RE EZ Z E N S SI OI ON EN NE<br />
N<br />
taktisches Vorgehen erlauben, das Spiel aber<br />
auch länger machen. Dennoch hätte man einige<br />
Punkte besser gestalten können, etwa die zwar<br />
schöne aber schnell unübersichtlich werdende<br />
Spielgrafik, die ebenfalls schönen aber friemeligen<br />
Plastikeinheiten oder die nicht sonderlich<br />
gelungenen Übersichten. Besonders hinterhältig<br />
aber ist, dass dem Spiel genügend Material für<br />
„beinahe sechs“ Spieler beiliegt. Das heißt, dass<br />
manche Spielbestandteile wie die Plastikfiguren<br />
oder die Spielpläne und -karten für sechs Personen<br />
ausreichen, die Holzwürfel und die Landschaftsplättchen<br />
aber nur für vier. Diese kann<br />
man zwar in Amerika für teures Geld nachkaufen,<br />
aber dank übertriebener Portokosten<br />
kaum in Deutschland, außer man findet einen<br />
entsprechenden Händler. Das ist wirklich nicht<br />
gut gelöst! Mit ein wenig Basteln und einigen<br />
Holzwürfeln aus dem Spielwarenhandel kann<br />
man diese Lücke aber kostengünstig schließen<br />
und das Spiel auch mit sechs Personen spielen.<br />
Die Aufmachung ist wie bereits gesagt sehr<br />
gut gelungen, nur etwas zu detailliert und farbenfroh,<br />
was der Übersichtlichkeit nicht gerade<br />
dienlich ist. Dafür ist die Anleitung leicht<br />
verständlich geschrieben und enthält etliche<br />
Beispiele. Eine deutsche Version kann auf der<br />
Homepage von Eagle Games heruntergeladen<br />
werden.<br />
FAZIT<br />
Trotz kleinerer Fehler hat uns „Age of Mythology“<br />
ausgezeichnet gefallen. Der hohe<br />
Preis (etwa 45,- Euro) und die mangelhafte<br />
Erweiterbarkeit dürften es dem Spiel aber in<br />
Deutschland schwer machen. Vom Spielspaß<br />
her können wir es aber dennoch sehr empfehlen.<br />
Wer ein ähnliches aber kostengünstigeres<br />
Spiel haben will, der schaut sich „Puerto Rico“<br />
mal näher an. �<br />
[tommy heinig - tommy@anduin.de]<br />
Babylon 5<br />
Roleplaying & Fact Book<br />
Art Regelwerk Hardcover<br />
System d20<br />
Verlag Mongoose Publishing<br />
Preis 40,- Euro<br />
Preis/Leistung �����<br />
Aufmachung �����<br />
Nutzen �����<br />
����<br />
Da ist er nun, der zweite Anlauf für das Rollenspiel<br />
zur Fernsehserie Babylon 5. Nachdem<br />
vor einigen Jahren Chameleon Eclectic einen<br />
gescheiterten Versuch gestartet hatte, probiert<br />
es nun Mongoose Publishing basierend auf den<br />
d20 Regeln.<br />
www.anduin.de - das kostenlose und unabhängige e.Zine für phantastische Spiele - © 2004 Tommy Heinig<br />
Das Hauptregelwerk, ein 300 Seiten starkes<br />
Hardcover – Buch, nennt sich „Babylon 5 – Roleplaying<br />
Game and Fact Book“ mit Untertitel<br />
„Signs and Portens“, ist durchgehend farbig<br />
und weiß optisch zu bestechen. Als Titelbild<br />
hat Mongoose Publishing, wie könnte es anders<br />
sein, eine Abbildung der Raumstation gewählt.<br />
Das Buch hat den Anspruch ein stimmiges Regelsystem<br />
zu liefern und das Babylon 5 Universum<br />
im Jahre 2258, also den Zeitraum der ersten<br />
Staffel „Signs and Portens“ (daher auch der<br />
Untertitel), zu beleuchten. Es sei gleich zu Anfang<br />
gesagt, dass man dem Anspruch mehr als<br />
gerecht geworden ist. Bewusst beschränkt man<br />
sich nur auf die erste Staffel, um diese im Detail<br />
als Rollenspielmaterial aufbereitet präsentieren<br />
zu können. Die darauf folgenden Jahre (und<br />
Staffeln) sollen als separate Quellbücher später<br />
erscheinen.<br />
Kommen wir zum Inhalt. Das Vorwort hat<br />
kein anderer als J.M. Straczynski, der Macher<br />
der Serie, selbst geschrieben, in dem er einen<br />
Kommentar zum vorliegenden Rollenspiel abgibt<br />
und seine eigenen Erfahrungen mit Rollenspiel<br />
schildert. Es folgen die Regeln, die mit 100<br />
Seiten knapp 1/3 des Buches einnehmen. Man<br />
hat die Gelegenheit sich für eine der 8 Charakterklassen,<br />
Agent, Diplomat, Lurker (Bewohner<br />
der Unterwelt), Offizier, Wissenschaftler,<br />
Soldat, Telepath oder Arbeiter zu entscheiden.<br />
Als Völker stehen einem die vier Großen (Menschen,<br />
Narn, Minbari, Centauri) und mehrere<br />
Völker aus der Liga der Blockfreie Welten<br />
(z.B.: Drazi oder Brakiri) zur Wahl. Die Völker<br />
und Klassen sind, im Gegenteil zu den meisten<br />
anderen d20 Produkten, nicht ausgewogen,<br />
und das mit Absicht. Auch machen die Designer<br />
klar, dass im Babylon 5 RPG die sozialen und<br />
geistigen Attribute wichtiger sind, als die körperlichen<br />
Fertigkeiten. Und so mag im direkten<br />
Kampf ein Soldat einem Diplomaten überlegen<br />
sein, doch kann der Diplomat mit seinen Kontakten<br />
und Einflüssen wesentlich mehr ausrichten.<br />
Man hat sich auch sehr viel Mühe gegeben<br />
zu betonen, dass dieses Spiel nicht als kampflastiges<br />
Rollenspiel gedacht ist – wahrscheinlich<br />
ein Versuch zu vermeiden, dass der Dungeons<br />
and Dragons Spielstil auf Babylon 5 aufgrund der<br />
gleichen Regeln übertragen wird. Eine Initiative<br />
die ich befürworten kann. Feats und Skills sind<br />
noch einmal für das Babylon 5 Universum überarbeitet<br />
worden. Insgesamt muss man sagen,<br />
dass das d20 – System hier sehr stimmig auf die<br />
Spielwelt übertragen wurde, so gibt es neben<br />
den Feats die auf den Kampf abzielen auch eine<br />
Menge sozialer Feats, die im Rollenspiel eine direkte<br />
Auswirkung haben werden.<br />
Die Kampfregeln sind ebenfalls überarbeitet<br />
worden. Anstatt den Charakteren mit jedem<br />
Stufenaufstieg neue Trefferwürfel zu geben, hat<br />
jeder Charakter einen Anfangswert (zwischen<br />
1w6 +1 und 1w6 +6), bei jedem Aufstieg erhält<br />
er 1 – 3 Trefferpunkte dazu. Das führt dazu,<br />
dass die Anzahl an Trefferpunkten sehr gering ist<br />
und somit jeder Kampf, insbesondere mit Feu-<br />
119<br />
erwaffen, tödlich wird. Anstelle der AC hat man<br />
den DV (Defensive Value) eingeführt, der sich<br />
aus 10 + Dexterity – Modifikator + Größen<br />
– Modifikator + Reflex – Rettungswurf berechnet.<br />
Rüstungen wirken sich nun in der Art und<br />
Weise aus, dass sie einem Charakter Damage<br />
Reduction verleihen, der vom Schaden abgezogen<br />
wird. Man findet ebenfalls Regeln für den<br />
Kampf in der Schwerelosigkeit, für das Vakuum<br />
und den Raumkampf. Die Fahrzeug – Regeln<br />
sind von DragonStar übernommen worden, ich<br />
finde sie zwar für Raumkämpfe sehr einfach und<br />
unelegant, doch sie haben eindeutig den Vorteil,<br />
dass sie mit d20 uneingeschränkt kompatibel<br />
sind. Die Fahrzeuge und Raumschiffe verfügen<br />
über DV, Trefferpunkte und Damage Reduction,<br />
so dass sich in der Theorie auch ganz leicht der<br />
Kampf zwischen einer Person und einem Raumschiff<br />
durchführen ließe, ohne Umrechnungen<br />
innerhalb des Regelsystems. Gut gelungen ist<br />
allerdings, dass der Pilot in einem Raumschiff<br />
eine sehr wichtige Rolle spielt, vor allen Dingen<br />
beim Fliegen von Manövern<br />
und im Kampf.<br />
Die Werte von gut zwei<br />
Dutzend Raumschiffen,<br />
vom Erdenzerstörer bis<br />
zum Vorlonentransporter,<br />
sind in diesem Kapitel<br />
abgedruckt. Ein weiteres<br />
Manko findet man in diesem<br />
Kapitel: Die Regeln für<br />
Interceptoren sind verloren<br />
gegangen, diese muss man<br />
sich von der Homepage<br />
von Mongoose Publishing<br />
downloaden.<br />
Autor: Mathex Sprange<br />
ISBN: 1-904577-11-3<br />
Seitenzahl: 304<br />
Sprache: Englisch<br />
Das nächste Kapitel widmet<br />
sich der Station Babylon 5. Eine doppelseitige<br />
Karte der Station wurde hier abgedruckt<br />
und man findet Erklärungen zu jedem Sektor<br />
der Station und zu den besonderen Orten, wie<br />
z.B. den Quartieren der Botschafter und dem<br />
Zocalo. Die Beschreibungen sind sehr detailliert<br />
und stimmig, es wird einem Spielleiter hier sehr<br />
einfach gemacht, auf Babylon 5 zu spielen. Man<br />
findet auch Anmerkungen zur aktuellen Situation<br />
auf der Station und zur interstellaren Politik.<br />
Am Ende des Kapitels sind die Werte der<br />
Hauptcharaktere, wie sie in der ersten Staffel<br />
auftauchen abgedruckt. Man darf gespannt sein,<br />
wie sie sich im Laufe der weiteren Quellbücher<br />
zu den jeweiligen Staffeln entwickeln.<br />
Es folgt eine Beschreibung des bekannten<br />
Universums. Dieses Kapitel bietet jedoch nicht<br />
mehr als eine Skizze, da detaillierte Informationen<br />
den Rahmen des Buches gesprengt hätten.<br />
Den 4 großen Fraktionen sind jeweils 2 – 4<br />
Seiten gewidmet, in denen sie kurz skizziert<br />
werden. Die Liga der Blockfreien Welten und<br />
die Vorlonen werden nur am Rande auf jeweils<br />
einer Seite erwähnt. Dennoch bewerte ich den<br />
Inhalt als sehr gut, da er einem für den Anfang<br />
alle nötigen Informationen mitgibt. Das Hauptregelwerk<br />
fokussiert sich auf die Station Baby-
Change language