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Anduin 86

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L E S E N �+ �S P I E L E N<br />

L E S E N �+ �S P I E L E N<br />

In der Folge entstanden in Al‘Anfa und anderen<br />

Städten des Südens sogenannte anatomische<br />

Theater, in denen die Sektionen durchgeführt<br />

wurden und der Bevölkerung gegen ein Entgeld<br />

Einlass gewehrt wurde. Es ist sogar in manchen<br />

Berichten die Rede davon, dass die Garde die<br />

Menschenmengen vor den Eingängen daran<br />

hindern musste gewaltsam einzudringen.<br />

Die Abwendung von den Calenischen Vorstellungen<br />

und den Beginn der forschenden<br />

Anatomie leutete erst Saerdna Lasev, als Sohn<br />

aus einer traditionellen Hofärztefamilie im 9<br />

Jhr. n. BF, ein: Kurz nach Abschluss seiner Ausbildung<br />

führte er eine Sektion ohne Hinzuziehung<br />

eines Buches oder einem Bader durch.<br />

Selbsthandanlegend fing Saerdna an alles was er<br />

vorfand zu untersuchen, beschreiben und protokollieren<br />

und nach einigen solchen modernen<br />

Obduktionen formulierte er starke Kritik gegen<br />

Calens Darstellung der menschlichen Physiologie.<br />

Saerdna sah sich zuerst heftigen Anfeindungen<br />

von Kollegen ausgesetzt, wurde aber<br />

nach und nach immer mehr zum Revolutionär<br />

der Anatomie erklärt und gebeten an anderen<br />

Stellen solche Sektionen durchzuführen. Dann<br />

im Jahre 856 BF veröffentlichte Saerdna Lasev<br />

sein Buch ,,De humani corporis fabrica“ (Über<br />

den Bau des menschlichen Körpers), welches<br />

so einige essentielle Thesen Calens über Bord<br />

warf. Denn zusätzlich neben der Fülle an neuen<br />

Erkenntnissen und den reichen Illustration und<br />

Erklärungen bot dieses Werk eine vollkommen<br />

neue Perspektive auf den Körper: Die als eigene<br />

Wissenschaft, in der immer weiter geforscht<br />

werden soll.<br />

In den heutigen Tagen werden regelmäßig<br />

immer wieder neue Informationen aus dem<br />

Körper erschlossen. In wie weit diese Nutzen<br />

besitzen, ist immer sehr unterschiedlich und<br />

selbst wenn ein Erheblicher vorliegt, dauert<br />

es meistens Jahrzehnte bevor es auch jeden<br />

etwas aufgeschlossenden Gelehrten erreicht,<br />

was aber nicht heißt, dass sich das gewonnene<br />

Wissen überhaupt nicht verbreitet. Die Verachtung<br />

gegen die Anatomie von so manchen<br />

Gruppen und die mancherorts vorherrschende<br />

Rückständigkeit verhindern einfach jede Art<br />

von schneller Verbreitung an eine größere Zahl<br />

von Gelehrten.<br />

Als Zentren der Anatomie gelten Al‘Anfa,<br />

die ,,Dunkle Halle der Geister“ zu Brabak, die<br />

,,Schule der Schmerzen“ zu Elburum und die<br />

Warunkei, wobei bei den letzten drei Standorten<br />

äusserst frevlerische Praktiken wie die Vivisektion<br />

(eine Obduktion an einem noch lebenden<br />

Lebewesen) oder die häufig in Verbindung<br />

gebrachte Nekromantie durchgeführt werden,<br />

wobei man in Elburum sogar noch weitergeht.<br />

Diese häufig verschwimmende Grenze zwischen<br />

Anatomie, Schmerzensexperimenten<br />

und Nekromantie brachte die Wissenschaft<br />

über den Körper besonders im Zusammenhang<br />

mit der Borbaradianischen Invasion, den folgenden<br />

Untotenerhebungen und den Belkelelriten<br />

im Moghulat Oron in Bedrängnis, obwohl Er-<br />

www.anduin.de - das kostenlose und unabhängige e.Zine für phantastische Spiele - © 2004 Tommy Heinig<br />

kenntnisse aus der Anatomie schon so manche<br />

Person oder dessen Körperteile gerettet haben<br />

DIE MAGIETHEO-<br />

RETISCHE SICHT<br />

VORWORT<br />

Dem gemeinen Abenteurer oder Söldling<br />

mag es reichen zu wissen, dass Magier einen<br />

Leichnam wieder zu unheiligem Leben erwecken<br />

können - nach dem „wie“ hingegen<br />

dürften sich die meisten von ihnen nie gefragt<br />

haben. Selbst den mächtigsten Untotenjägern,<br />

wie Golgariten, Boronsraben oder Bannstrahlern,<br />

ist oft gerade mal bekannt, dass bestimmte<br />

Untote sich mit einem gezielten Abschlagen des<br />

Kopfes vernichten lassen oder dass manche von<br />

ihnen empfindlicher auf Tageslicht reagieren als<br />

andere.<br />

Da diese Spielhilfe jedoch ein vollständiges<br />

und geschlossenes Bild der aventurischen Nekromantie<br />

liefern möchte und solches Wissen<br />

auch zur vollendeten Darstellung eines Nekromanten<br />

im Spiel gehört, werden wir wohl um<br />

die Frage nach dem magietheoretischen Mechanismen<br />

nicht herumkommen.<br />

Ganz offensichtlich stellen solche Formeln<br />

wie der SKELETTARIUS oder der TOTES<br />

WANDLE keine Form der direkten Kontrolle<br />

über jedes einzelne Glied einer Leiche dar. So<br />

etwas wäre zwar theoretisch machbar, würde<br />

aber bereits bei einfachsten Handlungen den<br />

Geist des durchschnittlichen Magiers hoffnungslos<br />

überfordern.<br />

Des Weiteren bräuchte man für ein solches<br />

„Mirhamionettenspiel“ mit einem Leichnam<br />

auch einen Zauber des Merkmals Telekinese…<br />

ERHEBUNG MITTELS<br />

SKELETTARIUS<br />

Stattdessen greift der SKELETTARIUS auf<br />

eine kompliziertere, aber wesentlich effektivere<br />

Vorgehensweise zurück: Er verankert<br />

kurzzeitig eine Art rudimentäres astrales Bewußtsein<br />

- vergleichbar dem Astralgeist in der<br />

Thaumaturgie (siehe SRD S.17ff) - in dem toten<br />

Körper. Durch ein mehr oder weniger filigranes<br />

Netz von Kraftfäden und Reste des einstigen<br />

Nervensystems des Toten übernimmt dieser<br />

dann die Kontrolle über den Körper.<br />

Je nach Erhaltungszustand der Leiche muss<br />

der Nekromant natürlich unterschiedlich viel<br />

Aufwand dabei treiben:<br />

• Eine frische Leiche ist meist noch soweit<br />

intakt, dass quasi nur der (nicht mehr<br />

vorhandene) Geist des Verstorbenen gegen<br />

den „Astralgeist“ des SKELETTARIUS<br />

ersetzt werden muss. Die Kontrolle über<br />

den Körper wird, wie beim lebenden Menschen,<br />

hauptsächlich über das noch vorhandene<br />

Nervensystem übermittelt.<br />

Eine Konsequenz dieser Vorgehensweise ist<br />

50<br />

Golgari: der Begleiter der Seelen über das<br />

Nirgendmeer; aus der Gefolgschaft Borons<br />

Golgariten: Orden des Punier Ritus, der sich<br />

dem Kampf gegen Nekromantie verschrieben<br />

hat<br />

Havena: Hauptstadt Albernias; große Hafenstadt<br />

an der Westküste Aventuriens<br />

Humus: eins der sechs Elemente aus der<br />

Dere besteht; die andere Elemente: Eis, Feuer,<br />

Wasser, Luft, Erz<br />

Imperium: größtes Reich auf Myranor<br />

Madamal: Aventurischer Mond; den Geschichten<br />

zufolge wurde Mada (Namensgeberin) ins<br />

Mal gesperrt, weil sie sich gegen die Götter<br />

aufgelehnt hat<br />

Magiedilettant: eine Person, die magische<br />

Fähigkeiten besitzen, diese aber nur intuitiv<br />

benutzt, da er nie richtig den Umgang damit<br />

gelernt hat<br />

Matric(/x): Grundmuster der Zauber; quasi<br />

das Grundgwebe, mit dem Zauber „gewebt“<br />

werden<br />

Meridian: Kulturkreis im Süden Aventuriens<br />

(am ehesten mit Lateinamerika und der Karibik<br />

des 16. Jahrhunderts zu vergleichen)<br />

Merkmal…: Eigensschaftsunterteilung der<br />

aventurischen Magie (z.B.: ein Zauber, mit<br />

dem man einen Stuhl nur durch Geisteskraft<br />

bewegen kann, besitzt das Merkmal Telekinese;<br />

ein Spruch, in dem die Kraft Thargunitoths<br />

vorhanden ist, hat das Merkmal Thargunitoth;<br />

ein Zauber, der die Matric eines Zaubers<br />

manipuliert, um die Zauber von Grund auf zu<br />

verändern, hat das Merkmal Metamagie usw.)<br />

Myranor: eigenes Rollenspiel im DSA-Universum;<br />

Kontinent auf Dere; wird auch Güldenland<br />

genannt; ist von Aventurien durch den Efferdswall<br />

(einem Schutzwall des Gottes der Meere)<br />

getrennt<br />

Namenloser: der 13. Gott; Gegenspieler der<br />

12. Götter<br />

Nephazz: Niederer Dämon Thargunitoths<br />

Norbarden: Volk von Nomaden im Norden<br />

Aventuriens; kommen ursprünglich aus dem<br />

Gebiet der Tulamiden<br />

OCULUS ASTRALIS: Zauberspruch, mit dem<br />

man Magie und ihre Eigenschaften erkennen<br />

kann (Merkmal Metamagie)<br />

Optimaten: Aristokratenklasse im Imperium;<br />

sind in Hohe Häuser unterteilt<br />

Paktierer: eine Person, die einen Pakt mit<br />

einem Erzdämon eingegangen ist und damit<br />

seine Seele verpfändet hat, um meist mehr<br />

Macht über Untote, Dämonen und ähnlichem<br />

zu erlangen<br />

Praios: Götterfürst des Zwölfgötterpantheons;<br />

Gott des Gesetzes, der Ordnung und wider der<br />

Magie<br />

Punier Ritus: einer der beiden Kirchen Borons

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