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L E S E N �+ �S P I E L E N<br />
L E S E N �+ �S P I E L E N<br />
In der Folge entstanden in Al‘Anfa und anderen<br />
Städten des Südens sogenannte anatomische<br />
Theater, in denen die Sektionen durchgeführt<br />
wurden und der Bevölkerung gegen ein Entgeld<br />
Einlass gewehrt wurde. Es ist sogar in manchen<br />
Berichten die Rede davon, dass die Garde die<br />
Menschenmengen vor den Eingängen daran<br />
hindern musste gewaltsam einzudringen.<br />
Die Abwendung von den Calenischen Vorstellungen<br />
und den Beginn der forschenden<br />
Anatomie leutete erst Saerdna Lasev, als Sohn<br />
aus einer traditionellen Hofärztefamilie im 9<br />
Jhr. n. BF, ein: Kurz nach Abschluss seiner Ausbildung<br />
führte er eine Sektion ohne Hinzuziehung<br />
eines Buches oder einem Bader durch.<br />
Selbsthandanlegend fing Saerdna an alles was er<br />
vorfand zu untersuchen, beschreiben und protokollieren<br />
und nach einigen solchen modernen<br />
Obduktionen formulierte er starke Kritik gegen<br />
Calens Darstellung der menschlichen Physiologie.<br />
Saerdna sah sich zuerst heftigen Anfeindungen<br />
von Kollegen ausgesetzt, wurde aber<br />
nach und nach immer mehr zum Revolutionär<br />
der Anatomie erklärt und gebeten an anderen<br />
Stellen solche Sektionen durchzuführen. Dann<br />
im Jahre 856 BF veröffentlichte Saerdna Lasev<br />
sein Buch ,,De humani corporis fabrica“ (Über<br />
den Bau des menschlichen Körpers), welches<br />
so einige essentielle Thesen Calens über Bord<br />
warf. Denn zusätzlich neben der Fülle an neuen<br />
Erkenntnissen und den reichen Illustration und<br />
Erklärungen bot dieses Werk eine vollkommen<br />
neue Perspektive auf den Körper: Die als eigene<br />
Wissenschaft, in der immer weiter geforscht<br />
werden soll.<br />
In den heutigen Tagen werden regelmäßig<br />
immer wieder neue Informationen aus dem<br />
Körper erschlossen. In wie weit diese Nutzen<br />
besitzen, ist immer sehr unterschiedlich und<br />
selbst wenn ein Erheblicher vorliegt, dauert<br />
es meistens Jahrzehnte bevor es auch jeden<br />
etwas aufgeschlossenden Gelehrten erreicht,<br />
was aber nicht heißt, dass sich das gewonnene<br />
Wissen überhaupt nicht verbreitet. Die Verachtung<br />
gegen die Anatomie von so manchen<br />
Gruppen und die mancherorts vorherrschende<br />
Rückständigkeit verhindern einfach jede Art<br />
von schneller Verbreitung an eine größere Zahl<br />
von Gelehrten.<br />
Als Zentren der Anatomie gelten Al‘Anfa,<br />
die ,,Dunkle Halle der Geister“ zu Brabak, die<br />
,,Schule der Schmerzen“ zu Elburum und die<br />
Warunkei, wobei bei den letzten drei Standorten<br />
äusserst frevlerische Praktiken wie die Vivisektion<br />
(eine Obduktion an einem noch lebenden<br />
Lebewesen) oder die häufig in Verbindung<br />
gebrachte Nekromantie durchgeführt werden,<br />
wobei man in Elburum sogar noch weitergeht.<br />
Diese häufig verschwimmende Grenze zwischen<br />
Anatomie, Schmerzensexperimenten<br />
und Nekromantie brachte die Wissenschaft<br />
über den Körper besonders im Zusammenhang<br />
mit der Borbaradianischen Invasion, den folgenden<br />
Untotenerhebungen und den Belkelelriten<br />
im Moghulat Oron in Bedrängnis, obwohl Er-<br />
www.anduin.de - das kostenlose und unabhängige e.Zine für phantastische Spiele - © 2004 Tommy Heinig<br />
kenntnisse aus der Anatomie schon so manche<br />
Person oder dessen Körperteile gerettet haben<br />
DIE MAGIETHEO-<br />
RETISCHE SICHT<br />
VORWORT<br />
Dem gemeinen Abenteurer oder Söldling<br />
mag es reichen zu wissen, dass Magier einen<br />
Leichnam wieder zu unheiligem Leben erwecken<br />
können - nach dem „wie“ hingegen<br />
dürften sich die meisten von ihnen nie gefragt<br />
haben. Selbst den mächtigsten Untotenjägern,<br />
wie Golgariten, Boronsraben oder Bannstrahlern,<br />
ist oft gerade mal bekannt, dass bestimmte<br />
Untote sich mit einem gezielten Abschlagen des<br />
Kopfes vernichten lassen oder dass manche von<br />
ihnen empfindlicher auf Tageslicht reagieren als<br />
andere.<br />
Da diese Spielhilfe jedoch ein vollständiges<br />
und geschlossenes Bild der aventurischen Nekromantie<br />
liefern möchte und solches Wissen<br />
auch zur vollendeten Darstellung eines Nekromanten<br />
im Spiel gehört, werden wir wohl um<br />
die Frage nach dem magietheoretischen Mechanismen<br />
nicht herumkommen.<br />
Ganz offensichtlich stellen solche Formeln<br />
wie der SKELETTARIUS oder der TOTES<br />
WANDLE keine Form der direkten Kontrolle<br />
über jedes einzelne Glied einer Leiche dar. So<br />
etwas wäre zwar theoretisch machbar, würde<br />
aber bereits bei einfachsten Handlungen den<br />
Geist des durchschnittlichen Magiers hoffnungslos<br />
überfordern.<br />
Des Weiteren bräuchte man für ein solches<br />
„Mirhamionettenspiel“ mit einem Leichnam<br />
auch einen Zauber des Merkmals Telekinese…<br />
ERHEBUNG MITTELS<br />
SKELETTARIUS<br />
Stattdessen greift der SKELETTARIUS auf<br />
eine kompliziertere, aber wesentlich effektivere<br />
Vorgehensweise zurück: Er verankert<br />
kurzzeitig eine Art rudimentäres astrales Bewußtsein<br />
- vergleichbar dem Astralgeist in der<br />
Thaumaturgie (siehe SRD S.17ff) - in dem toten<br />
Körper. Durch ein mehr oder weniger filigranes<br />
Netz von Kraftfäden und Reste des einstigen<br />
Nervensystems des Toten übernimmt dieser<br />
dann die Kontrolle über den Körper.<br />
Je nach Erhaltungszustand der Leiche muss<br />
der Nekromant natürlich unterschiedlich viel<br />
Aufwand dabei treiben:<br />
• Eine frische Leiche ist meist noch soweit<br />
intakt, dass quasi nur der (nicht mehr<br />
vorhandene) Geist des Verstorbenen gegen<br />
den „Astralgeist“ des SKELETTARIUS<br />
ersetzt werden muss. Die Kontrolle über<br />
den Körper wird, wie beim lebenden Menschen,<br />
hauptsächlich über das noch vorhandene<br />
Nervensystem übermittelt.<br />
Eine Konsequenz dieser Vorgehensweise ist<br />
50<br />
Golgari: der Begleiter der Seelen über das<br />
Nirgendmeer; aus der Gefolgschaft Borons<br />
Golgariten: Orden des Punier Ritus, der sich<br />
dem Kampf gegen Nekromantie verschrieben<br />
hat<br />
Havena: Hauptstadt Albernias; große Hafenstadt<br />
an der Westküste Aventuriens<br />
Humus: eins der sechs Elemente aus der<br />
Dere besteht; die andere Elemente: Eis, Feuer,<br />
Wasser, Luft, Erz<br />
Imperium: größtes Reich auf Myranor<br />
Madamal: Aventurischer Mond; den Geschichten<br />
zufolge wurde Mada (Namensgeberin) ins<br />
Mal gesperrt, weil sie sich gegen die Götter<br />
aufgelehnt hat<br />
Magiedilettant: eine Person, die magische<br />
Fähigkeiten besitzen, diese aber nur intuitiv<br />
benutzt, da er nie richtig den Umgang damit<br />
gelernt hat<br />
Matric(/x): Grundmuster der Zauber; quasi<br />
das Grundgwebe, mit dem Zauber „gewebt“<br />
werden<br />
Meridian: Kulturkreis im Süden Aventuriens<br />
(am ehesten mit Lateinamerika und der Karibik<br />
des 16. Jahrhunderts zu vergleichen)<br />
Merkmal…: Eigensschaftsunterteilung der<br />
aventurischen Magie (z.B.: ein Zauber, mit<br />
dem man einen Stuhl nur durch Geisteskraft<br />
bewegen kann, besitzt das Merkmal Telekinese;<br />
ein Spruch, in dem die Kraft Thargunitoths<br />
vorhanden ist, hat das Merkmal Thargunitoth;<br />
ein Zauber, der die Matric eines Zaubers<br />
manipuliert, um die Zauber von Grund auf zu<br />
verändern, hat das Merkmal Metamagie usw.)<br />
Myranor: eigenes Rollenspiel im DSA-Universum;<br />
Kontinent auf Dere; wird auch Güldenland<br />
genannt; ist von Aventurien durch den Efferdswall<br />
(einem Schutzwall des Gottes der Meere)<br />
getrennt<br />
Namenloser: der 13. Gott; Gegenspieler der<br />
12. Götter<br />
Nephazz: Niederer Dämon Thargunitoths<br />
Norbarden: Volk von Nomaden im Norden<br />
Aventuriens; kommen ursprünglich aus dem<br />
Gebiet der Tulamiden<br />
OCULUS ASTRALIS: Zauberspruch, mit dem<br />
man Magie und ihre Eigenschaften erkennen<br />
kann (Merkmal Metamagie)<br />
Optimaten: Aristokratenklasse im Imperium;<br />
sind in Hohe Häuser unterteilt<br />
Paktierer: eine Person, die einen Pakt mit<br />
einem Erzdämon eingegangen ist und damit<br />
seine Seele verpfändet hat, um meist mehr<br />
Macht über Untote, Dämonen und ähnlichem<br />
zu erlangen<br />
Praios: Götterfürst des Zwölfgötterpantheons;<br />
Gott des Gesetzes, der Ordnung und wider der<br />
Magie<br />
Punier Ritus: einer der beiden Kirchen Borons