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impuls - Departement Wirtschaft, Gesundheit, Soziale Arbeit - Berner ...

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Aufnahmeverfahren in der Sozialhilfeunter der LupeKann die Organisation des Aufnahmeverfahrens in die Sozialhilfe dessen Ausgang massgeblichbeein flussen? Wenn ja, ist die Wirksamkeit der Sozialhilfe als Instrument derArmutsbekämpfung in Frage gestellt. Eine Studie untersucht, wie die Aufnahmeverfahrenvon Betroffenen wahrgenommen werden und welche Faktoren die Verfahren beeinflussen.Prof. Dr.Peter NeuenschwanderDozent und Projektleiterpeter.neuenschwander@bfh.chOliver HümbelinForschungsassistentoliver.huembelin@bfh.chAus welchen Gründen melden sich Personenbei der öffentlichen Sozialhilfe? WelchesVorwissen bringen sie mit, welcheEinstellungen, Erwartungen und Erfahrungenhaben sie? Wie werden die Aufnahmeverfahrenerlebt, welche Schwierigkeitensind damit verbunden? Welche Faktorenbeeinflussen den Ausgang der Aufnahmeverfahren?Diese Fragen stehen im Zentrumeiner von der <strong>Berner</strong> Fachhochschulefinanzierten Studie.Um sie zu beantworten, wurden die Aufnahmeverfahrenin der Sozialhilfe von fünfDeutschschweizer Sozialdiensten analysiert.In einem zweiten Schritt wurden zwischenNovember 2007 und Januar 2009sozio-demographische und weitere Datenvon 1328 Personen erfasst, die sich ineiner finanziellen Notlage an die Sozialhilfewandten. Mit 356 dieser Personen wurdenschliesslich ausführliche, standardisierteTelefoninterviews in acht verschiedenenSprachen durchgeführt. Im Folgendenwerden ausgewählte Ergebnisse diesertelefonischen Befragung vorgestellt.Antragstellung über UmwegeNachdem sich Personen in finanziellenSchwierigkeiten ihrer Notlage bewusstgeworden sind, warten sie oft sehr langeab, bis sie mit der Sozialhilfe Kontakt aufnehmen.Im Durchschnitt vergehen dabeifast 100 Tage – also rund drei Monate. Beieinem Viertel betrug diese Zeitspannesogar ein Jahr und mehr. Fast drei Viertel(73%) der Befragten versuchen ihre Krisensituationmit alternativen Strategien zuüberbrücken: 92% sparen beim Konsum(Lebensmittel, Kleider etc.), 85% schränkensich im sozialen und kulturellen Lebenein (Restaurantbesuche, Kino etc.) und82% verzichten auf Ferien. Bedenklichstimmt, dass 57% versuchen, ihre <strong>Gesundheit</strong>sausgabenzu senken und deshalb ihreKonsultationen beim Arzt auf ein Minimumeinschränken. Zudem werden häufig (56%)zuerst Bekannte und Verwandte um Geldgebeten.Die verzögerte Kontaktaufnahme mit derSozialhilfe führt in vielen Fällen dazu, dasssich die Probleme der Betroffenen in der<strong>impuls</strong> März 201115

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