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impuls - Departement Wirtschaft, Gesundheit, Soziale Arbeit - Berner ...

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ForschungZwischenzeit verschärfen. Rechnungenwerden nicht bezahlt, Schulden häufensich an, was bei 67% der Befragten derFall ist. Der Schuldenberg beträgt in derRegel zwischen CHF 2000 und 20 000 undsetzt sich oftmals aus Steuerschulden,offenen Arztrechnungen oder unbezahltenKrankenkassenprämien zusammen. AusSicht der Sozialarbeit wäre es wünschenswert,dass sich Betroffene früher an dieSozialhilfe wenden, damit eine Verschlimmerungder Situation durch eine frühzeitigeIntervention verhindert werden kann.Die Missbrauchsdebattehinterlässt SpurenMelden sich schliesslich die in finanziellenSchwierigkeiten steckenden Personendoch bei der Sozialhilfe, steht dabei dieBeratung im Vordergrund. Erst an zweiterStelle folgt die Erwartung, vom SozialdienstGeld zu bekommen. Dieses Ergebniswiderspricht dem durch die Medienvermittelten Bild der Sozialhilfe als Selbstbedienungsladen:Menschen in finanziellenSchwierigkeiten sind zuerst daran interessiert,bei der Lösung ihrer Probleme beratenzu werden.Drei Viertel der Befragten (76%) habenMühe damit, sich bei der Sozialhilfe zumelden. Vertiefende Analysen zeigen, dasssich diese Ablehnung nicht allein auf dasadministrative Verfahren reduzieren lässt.Am meisten zu schaffen macht den Befragten,dass sie durch die Beanspruchungvon finanzieller Unterstützung ihre Unabhängigkeitverlieren. Die meisten möchten,dass andere Leute nichts davon wissen,dass sie Sozialhilfe beziehen. Dieses Gefühlder Scham und Stigmatisierung ist beider Hälfte (51%) der Befragten stark odersehr stark ausgeprägt. So sagt zum Beispieleine Person, dass sie als Sozialhilfebeziehende«im Prinzip zu einer Randgruppegehöre», eine andere befürchtet, wegendes Sozialhilfebezugs in «die untersteSchublade» gesteckt zu werden. Gleichzeitigist eine Mehrheit (55%) der Befragtender Meinung, dass Sozialhilfe oftmals unrechtmässigbezogen wird. Dies und dieWortwahl der Befragten deuten auf einestarke Wirkung medial geprägter Stereotypenhin, die im Zuge der öffentlichenMissbrauchsdebatte entstanden und verinnerlichtworden sind. Dieser Mechanismusführt zu einer zusätzlichen psychischenBelastung der Betroffenen.Beratung top,Einrichtung flopTrotz dieser ungünstigen Ausgangslagewird die Interaktion mit den Mitarbeitendender Sozialdienste in einem äusserst positivenLicht dargestellt. So bleibt nicht nurder erste persönliche Kontakt mit einemder fünf beteiligten Sozialdienste in sehrguter Erinnerung. Die meisten Befragtensagen, dass sie beim ersten Kontaktfreundlich behandelt wurden und dass siesich gut verständigen konnten. Auch dasin der Regel einstündige, teilstandardisierteAufnahmegespräch, in dem die finanzielleSituation und weitere Belange der Antragstellendenvertieft abgeklärt werden, wirdsehr positiv eingestuft. Die meisten Befragtensind der Meinung, dass sich die Sozialarbeitendenbei der Besprechung genügendZeit genommen haben, und dass ihreAnliegen ernst genommen wurden. DieseErgebnisse verdeutlichen die Zufriedenheitder Befragten mit dem Informations- undBeratungsangebot der Sozialdienste.Die Servicequalität der fünf beteiligtenSozialdienste wird in Bezug auf die äusserenRahmenbedingungen jedoch ehernegativ beurteilt. So kann nur eine Minderheit(45%) der Aussage «die Einrichtungdes Sozialamtes macht auf mich eineneinladenden Eindruck» zustimmen. Allerdingsunterscheidet sich dieses Ergebnisje nach Sozialdienst erheblich (zwischen31% bis 60%). Negativ ins Gewicht gefallenist dabei, wenn ein Sozialdienst mit gutsichtbaren Sicherheitsvorkehrungen (z.B.Metalldetektor) ausgestattet ist. Ähnlichverhält es sich mit der Beurteilung der inden Sozialdiensten gewährleisteten Anonymität:Nur eine Minderheit von 26% istdamit zufrieden. Hier reicht die Spannweitezwischen den einzelnen Sozialdiensten von16% bis 36%.Die nächsten SchritteUm die Ergebnisse der Studie und die zwischenden einzelnen Sozialdiensten bestehendenUnterschiede besser einordnen zukönnen, wird in einem nächsten Schritt einWorkshop mit den beteiligten Sozialdienstendurchgeführt. Im Anschluss daran sindeine Fachtagung sowie eine Weiterbildungsveranstaltunggeplant (vgl. Kasten),bei der die Ergebnisse einem interessiertenPublikum präsentiert und zur Diskussiongestellt werden. Der Schlussbericht wird ineinigen Monaten publiziert.Optimierung vonVerfahrensabläufenDie Gestaltung und Optimierung vonKernprozessen und Verfahrensabläufen inder Sozialhilfe und generell in Sozialdienstensind ein wichtiger Schlüssel für einewirkungsvolle Leistungserbringung. Dazugehört auch die kompetenzengerechteGestaltung der Zusammenarbeit zwischenSozialarbeit und Sachbearbeitung.KurseProzessmanagement17./18. Mai und 6. Juni 2011Prozessmanagement – SystematischeSteuerung und Optimierung der Prozesseeiner Organisation20. Juni 2011Effiziente Aufgabenteilung zwischenSozialarbeit und Sachbearbeitung20./21. Juni 2011Das Aufnahmeverfahren in der Sozialhilfe8./9. August 2011Informationen und AnmeldungNähere Angaben ab Seite 32 und unterwww.soziale-arbeit.bfh.ch/weiterbildungDienstleistungsangebotWir erbringen interdisziplinäre BeratungsundDienstleistungsangebote fürBehörden, Sozialdienste und Institutionenwie z.B.:– Prozessmanagement – Gestaltung,Lenkung und kontinuierliche Verbesserungder Kernprozesse der Organisation− Beratung und Unterstützung in Kooperations-und Koordinationsfragen− Unterstützung und Beratung bei der(Weiter-)Entwicklung von Organisations-,Fach- und MethodenkonzeptenAuf Anfrage werden auch massgeschneiderteIn-House-Schulungen konzipiertund durchgeführt.Wir beraten Sie gerne.Kontakt– Prof. Libero DelucchiT +41 31 848 36 75libero.delucchi@bfh.ch– Prof. Urs Hofer-PachlatkoT +41 31 848 36 50urs.hofer@bfh.chwww.soziale-arbeit.bfh.ch/dienstleistungen16<strong>impuls</strong> März 2011

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