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07-08_2009 - Swissmechanic

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SEKTION THURGAUEs ist absolut nicht in unserem Interesse dieAusbildungen zu verschulen. Andererseitsstelle ich jedoch fest, dass nach Einführung vonrund 20 Berufsreglementsrevisionen die Anzahlder Unterrichtslektionen von 256000 auf276000 zugenommen hat. Dieser Mehraufwandberuht auf den Vorgaben der Verbändeund der Wirtschaft. Es sei mir erlaubt, diesbezüglichden Vorwurf der Verschulung der Berufsbildungan die Berufsverbände und an dieWirtschaft zurückzuspielen.SM: Vor einigen Jahren wurde beschlossen,in der Finanzierung der ÜberbetrieblichenKurse einen Paradigmenwechsel vorzunehmen.Das System einer skalierten Aufwandssubventionierungwurde zu Gunsteneiner Pauschalfinanzierung auf der Basiseiner durchschnittlichen Vollkostenrechnunggeändert. – Nun stellt man nachder Einführung fest, dass mit den festgelegtenPauschalsätzen die meisten Verbändein arge finanzielle Schwierigkeitengeraten. Etwas ist bei der Umsetzung diesesSystems schief gelaufen. Darum gelangendie Verbände als Bittsteller an dieKantone, um Zahlungen von Zusatzbeiträgenaus dem Kantonsbeitrag II zu erhalten.RR M.K.: Auch für den Kanton Thurgau ist dasSystem der Pauschalfinanzierung Neuland. Esgehört zu unseren Grundsätzen, das duale Bildungssystemnicht nur verbal, sondern auch finanziellzu fördern und die entsprechende Verantwortungwahrzunehmen. Unser Kanton gehörtmit rund zwei Drittel aller Schulabgänger,die eine Lehre absolvieren, zu den absolutenSpitzenreitern in der Schweiz. Gemäss denkantonalen gesetzlichen Vorgaben sind wirverpflichtet, mindestens 35 Prozent der ÜK-Kosten zu übernehmen. Der Ansatz zur Pauschalfinanzierunggemäss Bund beträgt jedochnur etwa 20 Prozent. Dadurch sind wir gezwungen,die Differenz aus dem KantonsbeitragII zu finanzieren. Damit die Verbände inetwa die bisherigen Subventionsbeiträge erhalten,werden entsprechende Leistungsvereinbarungenabgeschlossen.U.B.: Mit unserer grosszügigen Beitragsfinanzierunghaben wir nur ein Ziel. Wir möchtengrundsätzlich die Ausbildungskosten tief halten.Mit tiefen Kosten für den Ausbildungsbetriebbeabsichtigen wir, diesen dazu zu ermuntern,auch in Zukunft Lernende in genügenderQualität und Quantität auszubilden. Ichmöchte jedoch betonen, dass es ureigenste Sacheder Kantone ist, die Höhe der Subventionsbeiträgefestzulegen. Deshalb bezweifle ich– zumindest was die Grundbildung betrifft –das Vorhaben, die Finanzhoheit der Kantonedurch verordnete einheitliche Bundespauschalenin Frage zu stellen.SM: SWISSMECHANIC/VMTW ist Träger einesnationalen technischen Bildungsgangesder Höheren Fachschulen. Zurzeit bildenwir bis zur Stufe Fertigungsfachmann(Berufsprüfung) an je drei Standorten inder welschen Schweiz und in der Deutschschweizaus (Bern, Bülach, Weinfelden). Biszur Stufe Techniker laufen in der Entwicklungsphasenur in Bern Studiengänge. Esist jedoch unser Ziel, die gesamten Bildungsgängebis zur Stufe HF und NDS aneinem Standort in der Welschschweizund einem zusätzlichen Standort in derDeutschschweiz (Weinfelden) anzubieten.– Zeigt der Kanton Thurgau Interesse anMonika Knilleiner solchen sogenannten «TechnischenBerufsakademie HF) in Weinfelden?RR M.K: Im Grundsatz würden wir ein solchesGesuch mit Wohlwollen prüfen. Selbstverständlicherwarten wir vom Gesuchsteller denNachweis, dass für diese Ausbildungsgänge einBedarf besteht, wie dieser Bildungsgang umgesetztwird und ob eine solche Schule erfolgreichgeführt werden kann. Als gesamtschweizerischerVerband bieten Sie ja einen gesamtschweizerischenBildungsgang an. Hier stelltsich dann die Frage, inwiefern der Kanton Thurgauin einen solchen Bildungsgang involviertwerden kann. Als Berufsbildungskanton werdenwir uns in jedem Fall gegenüber Projektennicht verschliessen, die zu einer Erweiterungdes beruflichen Fachwissens führen.SM: Auch im Bereich der Weiterbildung,insbesondere bei den Bildungsgängen derHöheren Fachschulen, sind Studiengebührenrespektive Bildungssubventionierungein Dauerthema. SWISSMECHANIC/VMTWist der Meinung, dass für Diplomlehrgängeder Tertiär-B-Stufe eine einheitliche Subventionierungsregelungvia Bund gefundenwerden sollte und dabei die Kantonevon einer Mitfinanzierung entlastet werdensollten. Wie sehen Sie diesen Lösungsvorschlag?U.B. Hier kann ich mich der Meinung vonSWISSMECHANIC nur anschliessen. Eidg. HöhereBildungsgänge müssen Sache des Bundesund nicht der Kantone sein.SM: Die SWISSMECHANIC Sektion Thurgaubetreibt in Weinfelden ein modernes Ausbildungszentrumfür unsere MEM-Berufe.Welchen Stellenwert messen Sie dieserAusbildungsstätte bei?RR M.K.: Einen sehr hohen Stellenwert! Jeder10. Ausbildungsplatz in unserem Kanton ist imBereich der MEM-Berufe zu finden. Dies bedeutetrund 700 Lehrverhältnisse, die in 160MEM-Betrieben ausgebildet werden. Entsprechendwerden auch die Kontakte zwischen unserenBildungsverantwortlichen und denjenigenvon SWISSMECHANIC regelmässig gepflegt.Ich selbst hatte das Vergnügen, kürzlichdas moderne Ausbildungszentrum der SWISS-MECHANIC Sektion Thurgau in Weinfelden zubesuchen. Es hat mich beeindruckt, wie sichdiese Ausbildungsstätte präsentierte, und ichkann bei dieser Gelegenheit dem Berufsverbandfür die geleistete Arbeit nur gratulieren.SM: Frau Regierungsrätin M. Knill, HerrUeli Berger, SWISSMECHANIC dankt Ihnenfür das interessante und freimütige Gespräch.16 SWISSMECHANIC 7-8/<strong>2009</strong>

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