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07-08_2009 - Swissmechanic

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BERUFSBILDUNGBildungsgutscheineDas falsche MittelDer Schweizerische Gewerbeverband sgv lehntmit Nachdruck die von Gewerkschaftsbundund KV Schweiz vorgeschlagenen Bildungsgutscheinefür Lehrabgängerinnen und -abgängerab. Er erachtet diese Initiative als das falscheMittel und einen Schnellschuss mit falschenSignalen. Einerseits hat eine kürzlich erschieneneStudie gezeigt, dass solche Gutscheine –wenn überhaupt – nur bei bildungsfernenSchichten etwas bewirken. Allen Lehrabsolventeneinen Bildungsgutschein im Wert von 5000Franken abzugeben und damit ungezielt rund30 Millionen Franken zu verteilen, wäre alsowenig wirksam.Der sgv stellt sich entschieden gegen die vonlinken Kreisen im Zusammenhang mit demdritten Konjunkturpaket geforderte Weiterbildungsoffensivedezidiert ab. Einerseits unterstütztder Bund im Rahmen bereits zahlreicheProjekte zur Förderung der beruflichen WeiterundNachholbildung. Anderseits bringen dieSozialpartner seit Jahren über die GesamtarbeitsverträgeMillionenbeiträge in die paritätischorganisierte berufliche Weiterbildung ein,so dass zusätzliche Mittel eher den staatlichsubventionierten Bildungsapparat aufblähenwürden, als die anstehenden Probleme wirklichzu lösen. Studien zeigen zudem, dass dieWirksamkeit von Bildungsprojekten dann amgrössten ist, wenn auch Eigenleistungen erbrachtwerden müssen.Aus der Sicht des sgv gilt es jedoch, endlich dieAnerkennung der Gleichwertigkeit von beruflicherund akademischer Bildung umzusetzen.Dies bedeutet konkret, dass bei den künftigenKrediten für Bildung, Forschung und Innovationeine gerechtere Verteilung der Mittel zwischenakademischer und beruflicher Bildungnicht mehr länger ein Tabu sein darf.Erfreuliche LehrstellensituationDie entlarvten SchwarzmalerGewerkschaften und linke Parteienmalen den Teufel an dieWand, doch die Wirklichkeitstraft sie Lügen: Die SchweizerWirtschaft – und dabei insbesonderedas Gewerbe – bietettrotz Krise mehr Lehrstellen alsim Vorjahr an.Für sgv-Bildungsfachfrau Christine Davatz bestehtkein Zweifel: «Die Schwarzmalerei derLinken ist absolut daneben. Fakt ist, dass dieWirtschaftskrise sich auf dem Lehrstellenmarktnoch nicht bemerkbar macht. Mehrere Kantonekönnen im Vergleich zum Vorjahr sogarein leicht höheres Angebot vermelden.»Optimal ist die Situation allerdings nicht.«Auch <strong>2009</strong> entspricht das Lehrstellenangebotin verschiedenen Berufsbereichen in vielen Fällennicht der Nachfrage. ‹Wunschlehrstellen›sind und bleiben für viele eine Illusion», betontDavatz. Vorab Jugendliche mit sozialen oderschulischen Bildungsdefiziten hätten nach wievor Mühe, einen Ausbildungsplatz zu finden.«Viele Bewerbende können es sich nicht leistenwählerisch zu sein. Heute muss man auchbereit sein, mobil zu sein und für eine Lehrstelleauch die Region zu wechseln.» Umgekehrt istlaut der monatlichen Umfrage des Bundesamtesfür Berufsbildung und Technologie (BBT) fürAnbieter von Ausbildungsplätzen mit hohenAnforderungen die Rekrutierung von geeignetenBewerberinnen und Bewerbern zum Teilschwierig.Die Kantone begegnen diesen Tendenzenmit einem verstärkten Lehrstellenmarketing,Brückenangeboten, individueller Begleitungvon besonders gefährdeten Jugendlichen(Case Management Berufsbildung) und Unterstützungder Lehrstellensuchenden mittelsCoaching/Mentoring. «Das sind alles bewährteMassnahmen, die wir gerne mittragen», meintChristine Davatz, «allerdings können auch sienicht garantieren, dass wirklich alle eineGrundbildung erfolgreich absolvieren können».Neben den bei den Kantonen durchgeführtenUmfragen publiziert das BBT zweimal pro Jahrden Lehrstellenbarometer. Dieser liefert aufgrundvon Umfragen bei Unternehmen und Jugendlichenvor der Berufswahl genauere Prognosenzur Entwicklung des Lehrstellenmarktes.Die Ergebnisse des Barometers vom April <strong>2009</strong>werden demnächst präsentiert. Für Davatz istaber schon jetzt klar: «Die Forderungen der Gewerkschaftennach zusätzlichen Geldern fürdie Lehrstellenförderung – etwa im drittenKonjunkturpaket – sind absolut verfehlt.»Inserate38 SWISSMECHANIC 7-8/<strong>2009</strong>

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