Interview: Architekt Mario Botta entwirft das Mineralbad & Spa Rigi ...
Interview: Architekt Mario Botta entwirft das Mineralbad & Spa Rigi ...
Interview: Architekt Mario Botta entwirft das Mineralbad & Spa Rigi ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
tavoLago<br />
Ein neuer Stern<br />
geht auf<br />
Das Luzerner Traditionshaus<br />
«Goldener Stern» ist in den letzten<br />
beiden Jahren renoviert worden.<br />
Dabei ist den Wurzeln des Hauses<br />
Rechnung getragen worden.<br />
Der «Stern Luzern» tritt jetzt zwar<br />
jugendlicher auf, steht allerdings<br />
noch immer für Gemütlichkeit –<br />
genau so, wie sich der Gast eine<br />
«Beiz» wünscht.<br />
Als im Jahr 1300 <strong>das</strong> Wirtshaus<br />
beim Tor zur Altstadt Luzerns eröffnet<br />
wurde, dachte wahrscheinlich<br />
noch niemand daran, <strong>das</strong>s 712<br />
Jahre später im gleichen Gebäude<br />
noch immer Gäste einkehren, um<br />
ihr Bier oder ein Glas Wein zu trinken.<br />
Der «Goldene Stern» war ei-<br />
nes der ersten Restaurants im mittelalterlichen<br />
Luzern. Um Gäste für<br />
die eigene Schenke zu gewinnen,<br />
standen früher allerdings andere<br />
Stärken im Zentrum. Ganz wichtig<br />
waren zum Beispiel «Parkplätze» –<br />
Pferdestallungen waren die Parkhäuser<br />
der damaligen Zeit. Hier,<br />
am Tor zur Stadt, domizilierten<br />
sich – unweit der Mühlen auf der<br />
anderen Seite der Reuss – verschiedene<br />
Handwerker. Noch heute ist<br />
der Geist am Franziskanerplatz<br />
spürbar. Wenn auch einzig ein<br />
Schuhmacher und ein Coiffeur vom<br />
Glanz vergangener Tage zeugen.<br />
Obwohl sich <strong>das</strong> Wirtsrecht im Verlaufe<br />
der Jahre immer wieder änderte,<br />
blieb der «Goldene Stern» als<br />
«Beiz» bestehen. Im Jahr 1524 wurde<br />
<strong>das</strong> Wirtshaus zur Weinschenke<br />
umstrukturiert – fortan war nur<br />
noch der Ausschank von Wein erlaubt.<br />
Doch bereits 1655 erscheint<br />
die erste namentliche Erwähnung<br />
des «Goldenen Sterns» als Gaststätte.<br />
Gäste wurden fortan auch beherbergt<br />
und mit Speis und Trank<br />
40 Bordmagazin<br />
versorgt. 100 Jahre später wurde<br />
der «Goldene Stern» nochmals umgebaut<br />
– in den heutigen Zustand.<br />
1964 wurde <strong>das</strong> Gebäude schliesslich<br />
unter Denkmalschutz gestellt.<br />
Trotzdem, viel wurde im Laufe der<br />
Zeit verändert und verstellt.<br />
Die Geschichte zurückholen<br />
Im Winter 2011/2012 wurde im<br />
Auftrag der Tavolago AG die sorgfältige<br />
Renovation der historischen<br />
Gemäuer im ersten und zweiten<br />
Stock in Auftrag gegeben. Bei diesen<br />
Renovationsarbeiten sind alte<br />
Balken und Fachwerke zum Vorschein<br />
gekommen. Diese wurden<br />
so gut als möglich integriert und<br />
akzentuiert. Sorgfältig wurden Öffnungen<br />
geplant und typische Materialien<br />
ausgewählt. Auch <strong>das</strong> Mobiliar<br />
wird der Geschichte gerecht.<br />
Alle Möbel aus massivem Holz in<br />
Luzern geschreinert. Im «Stern» soll<br />
eine moderne «Beiz» entstehen.<br />
Was ist eine «Beiz»?<br />
Eine Beiz ist weder ein edles Punkte-Restaurant<br />
noch eine verrufene<br />
Spelunke. Sie ist eine einfache<br />
Gaststätte mit heimeligem Ambiente.<br />
Ein Ort, an dem sich die Gäste<br />
auch spontan treffen, trinken,<br />
essen, jassen und sich wohlfühlen.<br />
«Uns liegt sehr viel am Gebäude<br />
und dem geschichtlichen Hintergrund.<br />
Deshalb haben wir uns entschieden,<br />
diesen Beizen-Charakter<br />
aufzunehmen und zu verstärken»,<br />
sagt der <strong>Architekt</strong> Özgür Keles von<br />
den BuildInc <strong>Architekt</strong>en. Der Besitzer<br />
des Hauses in zweiter Generation,<br />
René Amrein, freut sich auf<br />
<strong>das</strong> neue Gesicht. «Nachdem wir<br />
im letzten Jahr die Hotelzimmer<br />
saniert haben, ist es nun Zeit, <strong>das</strong>s<br />
auch <strong>das</strong> Restaurant in neuem<br />
Glanz erstrahlt.» Er freut sich, mit<br />
der Tavolago – der Tochtergesellschaft<br />
der Schifffahrtsgesellschaft<br />
des Vierwaldstättersees – eine<br />
kompetente Zukunftslösung<br />
für den «Stern»<br />
gefunden zu haben.<br />
«Ein Wechsel des Betreibers<br />
ist immer<br />
auch eine Chance für<br />
einen Neuanfang»,<br />
freut er sich. Doch ganz neu starten<br />
will die Tavolago nicht. «Es ist<br />
ganz wichtig, <strong>das</strong>s der Geschichte<br />
des Hauses nicht nur architektonisch,<br />
sondern auch mit dem Gastronomiekonzept<br />
Rechnung getragen<br />
wird», sagt Samuel Vörös, der<br />
Geschäftsleiter der Tavolago. «Wir<br />
werden die Gemütlichkeit einer<br />
Beiz bieten, zusammen mit einer<br />
modernen Küche schweizerischen<br />
Ursprungs.» Was zeichnet eine<br />
Beiz denn sonst noch aus? «Das<br />
Team an der Front ist entscheidend<br />
– heute wie damals», sagt Vörös. Er<br />
ist stolz, mit Remo Dattilo einen<br />
ausgewiesenen Fachmann gefunden<br />
zu haben, der seine Sporen<br />
unter anderem beim Schweizer<br />
Spitzenkoch Andreas Caminada<br />
abverdient hat. «Ich freue mich<br />
sehr auf die Herausforderung, in<br />
diesem traditionellen Umfeld die<br />
Gäste zu verwöhnen.» Der Stern<br />
Luzern bleibt natürlich auch ein<br />
Gasthaus. «Ich freue mich auf <strong>das</strong><br />
internationale Flair, <strong>das</strong> durch die<br />
vielen verschiedenen Gäste von<br />
selbst entsteht. Und <strong>das</strong> nicht nur<br />
im Gasthausteil – auch <strong>das</strong> Restaurant<br />
erhält so eine sehr durchmischte<br />
Klientel», sagt Dattilo und<br />
verabschiedet sich in den ebenfalls<br />
neu gestalteten und gut ausstaffierten<br />
historischen Weinkeller.<br />
Eröffnung des restaurant- und<br />
hotelbetriebs: 4./5. april 2012<br />
Stern Luzern<br />
Hotel & Restaurant<br />
Burgerstrasse 35, CH-6003 Luzern<br />
Tel. +41 (0)41 227 50 60<br />
info@sternluzern.ch<br />
www.sternluzern.ch