Interview: Architekt Mario Botta entwirft das Mineralbad & Spa Rigi ...
Interview: Architekt Mario Botta entwirft das Mineralbad & Spa Rigi ...
Interview: Architekt Mario Botta entwirft das Mineralbad & Spa Rigi ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
WAndern<br />
– auf ein kiesiges Fahrsträsschen,<br />
dann bereits nach 100 Metern nach<br />
rechts, wiederum auf einen Wiesenpfad,<br />
der sich zwischen zwei<br />
typischen Obwaldner Häusern hindurchschlängelt,<br />
ein zeitgenössisches<br />
und eines, <strong>das</strong> wohl schon<br />
seit Jahrhunderten bewohnt wird.<br />
Der Wegweiser Hohflue 560 bestätigt<br />
uns, <strong>das</strong>s wir auf dem richtigen<br />
Weg sind.<br />
Wie ein schmales, silbernes<br />
Band teilt der Weg (betoniert im<br />
Interesse der Landwirtschaft) die<br />
Matte und mündet bald in einen<br />
angenehmen, breiten Waldweg,<br />
der sachte ansteigt zum Wegweiser<br />
Melchaa Bord 570, am Rand<br />
des grossartigen Melchaa-Canyon:<br />
tief unten fliessen die Wasser, fast<br />
senkrecht fallen die Wände und<br />
die Klippen ab; fasziniert, beklemmend<br />
oder überwältigend mag es<br />
der Betrachter erleben. Wenige<br />
Schritte vor dem Wegweiser zweigt<br />
ein Fusspfad ab; schmal und steil<br />
führt er in die Schlucht, nur Trittsicheren<br />
und Schwindelfreien zu<br />
empfehlen; für unsere Wanderung<br />
nicht von Belang!<br />
In einer knappen Viertelstunde<br />
können wir von hier zur Hohen<br />
Brücke gelangen, geradeaus, auf<br />
angenehmem Waldweg, zuerst<br />
kurz etwas steiler, dann – auf der<br />
nächsten Geländestufe – wieder<br />
flacher am Waldrand und fast<br />
mühelos zum Wegweiser Hohe<br />
Brücke 626, unterwegs immer mit<br />
offener, freier Sicht in die Berge,<br />
ins Tal und in die Melchaaschlucht.<br />
Die Hohe Brücke, ein wuchtiger<br />
Holzbau aus dem Kriegsjahr<br />
1943, ist die höchste Brücke dieser<br />
Art in Europa; imposant der Blick<br />
von ihr in die Tiefe, wo sich die<br />
Melchaa zwischen den Felsen hindurchzwängt.<br />
An Menschen, die<br />
in der Melchaa schlucht verunfallt<br />
sind, erinnern Gedenk- und Votivtafeln.<br />
74 Bordmagazin<br />
Für ein kurzes Wegstück und einige<br />
wenige Minuten müssen wir<br />
nun mit Hartbelag vorliebnehmen,<br />
werden dafür entschädigt mit dem<br />
Blick auf <strong>das</strong> Stanserhorn, den<br />
Pilatus, den Glaubenberg und die<br />
Mörlialp. Wie immer halten wir<br />
uns an den Wegweiser, wandern<br />
weiter Richtung St. Niklausen, auf<br />
der Autostrasse (Kerns–Flüeli)<br />
über die Brücke, wenden uns nach<br />
100 Metern nach rechts und – nach<br />
weiteren 100 Metern, beim Wegweiser<br />
Büntli 630 – nochmals nach<br />
rechts und erreichen nach gut 300<br />
Metern mühelos den Wegweiser<br />
Unter Egg 635.<br />
Hier dürfen wir vom Hartbelag<br />
auf einen weichen, breiten Naturweg<br />
wechseln, der aber jäh steil<br />
ansteigt (Achtung: langsam angehen!),<br />
durch einen Hohlweg hinauf<br />
zum Wegweiser Haueti 720, wiederum<br />
an einer Autostrasse (Kerns–<br />
Melchtal). Der Weiterweg ist unschwer<br />
zu finden; auf der<br />
Autostrasse zwei Dutzend Schritte<br />
zurück und – gegenüber – schräg<br />
rechts auf einem Feldweg in die Eggallmend,<br />
sofort steil bergan Richtung<br />
Schärpfi, in offenem Gelände<br />
mit herrlicher freier Rundsicht.<br />
Eine einfache Holzbank, auf der<br />
Geländekuppe und inmitten von<br />
Wiesen und Matten, ermuntert zur<br />
Rast und zum Staunen: <strong>das</strong> ganze,<br />
weite Tal liegt uns zu Füs sen, die<br />
Seen, die Berge dahinter, vom Pilatus<br />
zum Brünig, und in unserem<br />
Rücken <strong>das</strong> hochragende, mächtige<br />
Stanserhorn und all die Gipfel, Grate<br />
und Klüfte im Melchtal.<br />
Ausgeruht und tatenfreudig<br />
werden wir bald als Pfadfinder<br />
und Spurensucher gefordert. Wir<br />
wandern zwar auf einem markierten<br />
Wanderweg, doch wird der<br />
mehr und mehr unkenntlich. Weglos<br />
oder auf Wegspuren tasten wir<br />
uns vor, auf Wegspuren, die vom<br />
Weidevieh da und dort arg zertre-<br />
ten und bei Regenwetter nass und<br />
morastig sind, aber durchaus für<br />
jedermann begehbar. Der Wald<br />
zur Rechten sei unsere Leitplanke;<br />
eine Ruhebank, kurz vor dem Wald -<br />
ende, markiert den Einstieg in ein<br />
schma les Waldstück, <strong>das</strong> wir –<br />
wieder auf schönem Waldweg –<br />
rasch durchqueren, hinauf auf die<br />
dritte und letzte Geländeterrasse,<br />
die noch den Blick freigibt auf den<br />
Bürgenstock. Auf einem beidseits<br />
eingezäunten Weidedurchgang erreichen<br />
wir den Wegweiser Schärpfi<br />
770 am Bruder-Klausen-Weg<br />
(Stans–Ranft).<br />
Der aufmerksame Beobachter<br />
mag überrascht sein, wie ausgedehnt<br />
die Geländewanne hier oben<br />
ist, die wir – leider auf einem Betonsträsschen<br />
– queren müssen,<br />
eine breite, weite Ebene, abgeschlossen<br />
gegenüber von bewaldeten<br />
Berghängen; dorthin führt unser<br />
Weg. Nur ein kurzes Wegstück<br />
begleitet uns der Bruder-Klausen-<br />
Weg vom Wegweiser Schärpfi<br />
Richtung St. Niklausen; bald<br />
zweigt er ab. Wir aber bleiben unserer<br />
Richtung treu, immer geradeaus,<br />
vorbei an ein paar Häusern<br />
und einem allein stehenden Stall,<br />
und kreuzen beim Wegweiser<br />
Zubner Ried 815 die Autostrasse<br />
Kerns–St. Niklausen. Mässig steigt<br />
der Weg an einem Gehöft vorbei<br />
in den Wald. Ein letzter happiger<br />
Aufstieg steht bevor. Nach 10 Meter<br />
im Wald (und nicht schon am<br />
Waldrand), bei einem Holzschopf,<br />
wechseln wir vom Feldweg auf einen<br />
Waldweg nach rechts, sofort<br />
zügig bergan, der bei einem Wegweiser<br />
im Wald auf einen Holzabfuhrweg<br />
mündet.<br />
Den höchsten Punkt der Wanderung<br />
haben wir erreicht! Sachte<br />
bergab gehts weiter, am Nordhang,<br />
immer im Wald und immer die<br />
Richtung haltend, nicht nach<br />
rechts und nicht nach links abbie-