Freundesbrief 2010 - Bergische Diakonie Aprath
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Einsatz am mobilen Herd<br />
Mahlzeiten zubereiten aktiviert die Sinne<br />
von Sabine Kall<br />
20<br />
Langsam, fast andächtig<br />
nimmt Martha Krug<br />
Bissen für Bissen. Ein<br />
Stückchen Leber, etwas<br />
Püree und ein bisschen<br />
Apfelmus. Sie genießt<br />
und schweigt.<br />
Zehn Bewohner speisen<br />
gemeinsam im guten<br />
Stübchen des Altenheims<br />
Haus-Monheim. Es ist<br />
leise, ab und zu ist ein<br />
begeistertes „Mmh“ zu<br />
hören.<br />
Einmal in der Woche<br />
kommt der mobile Herd<br />
zum Einsatz. Dann ist<br />
Köchin Johanna<br />
Stawowski in Hochform.<br />
„Es ist schön, wenn die<br />
Bewohner kommen und<br />
wie zum Beispiel heute<br />
geschmorte Zwiebeln<br />
schnuppern. Sie können<br />
zusehen, wie das Essen<br />
zubereitet wird und bei<br />
den meisten regt es den<br />
Appetit an.“<br />
Mit Leib und Seele Köchin:<br />
Johanna Stawowski.<br />
Der fahrbare Ofen hat fast wie<br />
eine kleine Küche alles an Bord:<br />
Schöpfkellen, Messer, Kartoffelstampfer.<br />
Untergebracht werden<br />
können in den Schubladen auch<br />
Gewürze, Wischtücher oder Töpfe.<br />
Johanna Stawowski kommt mit<br />
dem Herd zu den Bewohnerinnen<br />
und Bewohnern. Sie können in<br />
die Töpfe schauen, mal umrühren<br />
und natürlich probieren. Das Menü<br />
wird mit den Bewohnern gemeinsam<br />
geplant. Oft sind Leibgerichte<br />
dabei, die sie früher immer gerne<br />
gegessen haben. Mal gibt es gebratenen<br />
Fisch, Hähnchenschenkel<br />
und ganz oben auf der Liste stehen<br />
Reibekuchen. „Die schmecken<br />
nun mal frisch aus der Pfanne am<br />
besten“, sagt Martha Krug.<br />
Der Soziale Dienst organisiert die<br />
Gruppen, Leiterin Doris Frers ist<br />
froh, dass es den mobilen Herd<br />
gibt. „Das Zubereiten der Mahlzeit<br />
aktiviert die Sinne, man riecht,<br />
schmeckt oder fühlt sogar, wenn<br />
beim Zwiebelschneiden die Augen<br />
tränen.“ Es stärke außerdem auch<br />
das Gemeinschaftsgefühl, in der<br />
Runde Gemüse zu schnibbeln,<br />
dabei unterhalten sich die meisten<br />
gerne.<br />
„Bei der Essens-Zubereitung können<br />
sich alle beteiligen. Je nachdem,<br />
was die Bewohner selbst<br />
können, geben wir natürlich<br />
Unterstützung und Hilfestellung.“<br />
Wichtig sei außerdem, dass es für<br />
die Bewohner ein richtiges Highlight<br />
darstellt, bekocht zu werden.<br />
„Es ist etwas Besonderes, das<br />
unterstreicht auch das festliche<br />
Geschirr.“ Alles wird liebevoll auf<br />
dem edlen Porzellan angerichtet,<br />
fast wie bei einer kleinen Feier.<br />
Ermöglicht hat das Projekt der Förderverein,<br />
der den Kauf des mobilen<br />
Herds mit 4200 Euro finanziert<br />
hat.