Freundesbrief 2010 - Bergische Diakonie Aprath
Freundesbrief 2010 - Bergische Diakonie Aprath
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Grußworte<br />
Brief von Pfarrer Peter Iwand<br />
4<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
liebe Freunde der <strong>Bergische</strong>n<br />
<strong>Diakonie</strong> <strong>Aprath</strong>,<br />
in einem Kirchenlied heißt es<br />
„Und immer wieder fragt man<br />
sich: Wird denn das Schiff<br />
bestehn? Erreicht es wohl das<br />
große Ziel? Wird es nicht untergehn?“<br />
Die Rede ist von der<br />
Kirche. Von dem Schiff, das sich<br />
Gemeinde nennt. Also auch von<br />
Ihnen und mir. Wir gehören ja<br />
dazu - zur Kirche, zu der<br />
Schiffsbesatzung. Wir prägen ihr<br />
Gesicht mit. Die beliebte Distanzierung<br />
mancher Christen, wenn<br />
sie mit leicht spöttischem, herablassendem<br />
Ton von der Kirche<br />
reden, fällt zu schmalspurig aus.<br />
Kirchenkritik, in unseren Zusammenhängen<br />
Kritik an der Evangelischen<br />
Kirche, ist meist auch ungewollte<br />
Selbstkritik.<br />
Natürlich gibt es in unseren<br />
Kirchenorganisationen Entwicklungen,<br />
die zu kritisieren sind.<br />
Selbstverständlich findet sich<br />
genug kleinkariertes, ängstliches<br />
Denken und Handeln. Dahinter<br />
stehen immer konkrete Menschen.<br />
Meist eine große Zahl.<br />
Andererseits ist auch ein<br />
Reformprozess angestoßen. Zur<br />
Zeit geht er mehr von oben nach<br />
unten, von der EKD-Spitze zu den<br />
Gemeinden. Der letzte EKD-Ratsvorsitzende<br />
Bischof Huber und die<br />
jetzige Vorsitzende Bischöfin Käßmann<br />
sind überzeugende Repräsentanten<br />
dieser Bewegung.<br />
Wieweit sie die <strong>Diakonie</strong> der Kirche<br />
unterstützen, die Herausforderungen<br />
zu meistern, vor die sie immer<br />
deutlicher gestellt ist, kann ich<br />
noch nicht abschätzen.<br />
Stichworte sind Wettbewerbsmarkt,<br />
Pflegeheime, die zu großen<br />
Ketten gehören, Tariflohnfragen,<br />
systematisches Marketing.<br />
Diese Entwicklungen fordern täglich<br />
Einstellungen und Entscheidungen,<br />
die so massiv in unseren<br />
Kirchengemeinden, Kirchenkreisen<br />
und der Kirchenverwaltung nicht<br />
vorkommen. Das kann dort<br />
Argwohn erzeugen. Zumal ja auch<br />
die unternehmerische <strong>Diakonie</strong> die<br />
Weisheit nicht gepachtet hat.<br />
Manche Aussagen und Entscheidungen<br />
scheinen dann nur noch<br />
dem Markt geschuldet und fernab<br />
vom Evangelium.<br />
Sind jetzt etwa zwei Schiffe<br />
unterwegs? Mit zwei Besatzungen<br />
- der Kirchenmannschaft und der<br />
<strong>Diakonie</strong>mannschaft?<br />
„Im Schiff, das sich Gemeinde<br />
nennt, fragt man sich hin und her:<br />
Wie finden wir den rechten Kurs<br />
zur Fahrt im weiten Meer? Der rät<br />
wohl dies, der andre das.“<br />
Das beschreibt unsere Situation in<br />
der gesamten evangelischen<br />
Kirche in Deutschland. Aber auch<br />
die Situation in unserer <strong>Bergische</strong>n<br />
<strong>Diakonie</strong> <strong>Aprath</strong>, die sich in<br />
den letzten 12 Jahren zu einem<br />
Unternehmensverbund mit<br />
Tochter- und Enkelgesellschaften<br />
sowie Beteiligungen entwickelt<br />
hat.