Freundesbrief 2010 - Bergische Diakonie Aprath
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Die letzten 20 Jahre vor ihrem<br />
Ruhestand war sie Gemeindeschwester<br />
in Heiligenhaus. Ähnlich<br />
wie ein ambulanter Pflegedienst<br />
versorgte sie Pflegebedürftige zu<br />
Hause. Darüber hinaus leistete sie<br />
Gemeindearbeit, leitete Frauenkreise<br />
und einen Kinderflötenchor.<br />
„Das war eine rundherum befriedigende<br />
Arbeit, da war ich besonders<br />
gerne.“<br />
Sie schaue mit viel<br />
Dankbarkeit auf ihr<br />
bewegtes und erfülltes<br />
Leben.<br />
Den Ruhestand auf der<br />
Schwesternetage des<br />
<strong>Bergische</strong>n Diakonissen-<br />
Mutterhauses genießt sie<br />
und geht ihrem Hobby<br />
nach: dem Lesen.<br />
Zu den Diakonissen<br />
Diakonissen leben in einer evangelischen Lebens-,<br />
Glaubens- und Dienstgemeinschaft. Sie verpflichten<br />
sich zu einem einfachen Lebensstil, Ehelosigkeit<br />
und Gehorsam.<br />
Frauen, die Diakonisse werden möchten, leben im<br />
so genannten Mutterhaus. Die ersten ein bis zwei<br />
Jahre sind sie „Probeschwestern“, um ihre Berufung<br />
zu überprüfen. Hauswirtschaftliche Tätigkeiten,<br />
verschiedene Praktika, die Teilnahme am<br />
geistlichen Leben der Schwesternschaft oder auch<br />
der biblische Unterricht prägen diese Zeit. Danach<br />
werden sie in die Schwesternschaft aufgenommen<br />
und nach mehrjähriger Zugehörigkeit „eingesegnet“.<br />
Die Diakonissen erhalten ein Taschengeld und<br />
sind in den verschiedensten diakonischen Aufgaben<br />
tätig, zum Beispiel in Gemeinden, Krankenhäusern,<br />
Alten- und Pflegeheimen, Kindergärten oder<br />
Kinderheimen. Um ihre Aufgaben zu erfüllen,<br />
können sie von ihren Mutterhäusern entsandt werden.<br />
Sie bleiben aber ihren Mutterhäusern ihr ganzes<br />
Leben lang verbunden. Auch im Ruhestand -<br />
dem Feierabend - bleiben die Diakonissen wie in<br />
einer Großfamilie zusammen.<br />
Die ersten Diakonissen im 19. Jahrhundert übernahmen<br />
die Tracht der verheirateten Frau (dunkelblaues,<br />
langes Kleid mit Umhang und weißer<br />
Haube). Diese Tracht gab der unverheiratet lebenden<br />
Diakonisse die gleiche gesellschaftliche Sicherheit<br />
und Anerkennung, wie sie sonst nur der<br />
verheirateten Frau zustand.<br />
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