EXCHANGE DIE KUNST, MUSIK ZU VERMITTELN - Miz.org
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sonderer Wert auf die regionale Ausgewogenheit<br />
der Partnerschaften sowie auf<br />
die Unterschiedlichkeit der Kultureinrichtungen<br />
und Schulen gelegt. Allerdings<br />
sind auch hier keine Themen v<strong>org</strong>egeben,<br />
vielmehr stehen die eigenen<br />
Anliegen der Partner im Mittelpunkt. Bereits<br />
die Phase des Kennenlernens und<br />
des kreativen Brainstormings sind Teil<br />
des Programms und werden als solche<br />
unterstützt. Auch p[ART] wurde durch<br />
eine begleitende Evaluation 22 erforscht.<br />
Erste Ergebnisse geben einen Einblick in<br />
die Herangehensweise:<br />
Vera Popper und Christiane Spiel vom<br />
Institut für Wirtschaftspsychologie, Bildungspsychologie<br />
und Evaluation an der<br />
Universität Wien haben 10 der Partnerschaften<br />
nach der Methode der partizipativen<br />
Evaluation begleitet. Die Teilnehmer<br />
formulierten selbst die Ziele, die<br />
sie im Projekt verfolgen und überlegten<br />
im Rahmen eines gemeinsamen Workshops<br />
mit den Evaluatoren, welche Indikatoren<br />
für die Erreichung dieser Ziele<br />
maßgeblich sein könnten. Ein besonderes<br />
Gewicht erhielt dabei die Meinung<br />
der beteiligten Schüler. Folgende Ziele<br />
wurden von den Partnern formuliert:<br />
> Interesse und Spaß<br />
> Förderung von Talent<br />
> Fokus auf Stärken<br />
> Partizipation<br />
> Austausch<br />
> Vermittlung und Reflexion<br />
Das Ergebnis der Evaluation erbrachte<br />
eine große Zufriedenheit mit dem Verlauf<br />
des Projekts auf beiden Seiten. 96 %<br />
der Schüler gaben an, dass sie Spaß<br />
daran hätten, an p[ART] teilzunehmen,<br />
und immerhin 80 % der Schüler berichteten,<br />
dass sie selbst die Arbeitsweise be-<br />
stimmen könnten und aktiv involviert<br />
seien. Als Herausforderung wurde erkannt,<br />
dass gerade in der Startphase des<br />
Projekts das Engagement der Projektverantwortlichen<br />
an beiden Institutionen<br />
entscheidend für das Gelingen ist, da zu<br />
diesem Zeitpunkt die übrigen Kollegen<br />
an der Schule bzw. an der Kultureinrichtung<br />
(noch) nicht aktiv in das Projekt integriert<br />
sein können. In den Schlussfolgerungen<br />
des Berichts wird daher von<br />
den Evaluatoren eingemahnt, rechtzeitig<br />
zu überlegen, wie die Partnerschaft auch<br />
nach einem Wechsel der Hauptverantwortlichen<br />
weiter aufrechterhalten werden<br />
kann. Die Einbeziehung der Führungsebene<br />
beider Institutionen ist dabei<br />
unerlässlich.<br />
FORSCHUNGSANSÄTZE IM ANGLOAMERIKA-<br />
NISCHEN RAUM<br />
Drei chronologisch angeordnete Beispiele<br />
führen in angloamerikanische For -<br />
schungs ansätze bezüglich der Qualität in<br />
der Musikvermittlung und Kulturellen<br />
bzw. Ästhetischen Bildung:<br />
Beyond Tradition<br />
Partnerships Among Orchestras, Schools<br />
and Communities (1996) 23<br />
Bereits 1996 blickten die USA auf Jahrzehnte<br />
konzertpädagogischer Arbeit seitens<br />
der großen Orchester zurück und unternahmen<br />
eine großangelegte Studie, in<br />
die alle Mitglieder der American Symphony<br />
Orchestra League (Verband aller<br />
amerikanischer Orchester) miteinbezogen<br />
waren.<br />
David E. Myers, der Studienautor von<br />
„Beyond Tradition“, formulierte 2 Ziele:<br />
63<br />
> Er wollte überzeugende Vermitt lungs -<br />
programme bzw. Partnerschaften zwischen<br />
Schulen und Orchestern herausfiltern.<br />
Dabei legte er Wert auf<br />
Programme, die Lehrerfortbildung,<br />
Elternarbeit und <strong>org</strong>anisatorische<br />
Strukturen für die Zusammenarbeit<br />
zwischen Schule und Orchester beinhalteten.<br />
> Aus diesen ersten Ergebnissen sollten<br />
Kriterien erwachsen, die Schulen, Orchestern<br />
und Regionen bei der Entwicklung<br />
von neuen Programmen<br />
helfen.<br />
Ein Fragebogen an alle Orchester der<br />
American Symphony Orchestra League<br />
verschaffte ihm einen Überblick über bereits<br />
existierende Programme und Partnerschaften.<br />
Daraufhin führte er anhand<br />
eines standardisierten Fragebogens Telefoninterviews<br />
mit 42 „education directors“<br />
und erhob damit die Facetten der<br />
Tätigkeit der Akteure, die Qualität der<br />
Zusammenarbeit mit Schulen, die Finanzierung<br />
und die Ressourcen und Strategien<br />
zur Evaluation. Aus diesen 42 Interviews<br />
kristallisierten sich 9 Orchester 24<br />
heraus, die persönlich besucht wurden.<br />
In dieser Auswahlgruppe wurde das Ergebnis<br />
in Einzelinterviews, Fokusgruppen,<br />
teilnehmender Beobachtung bei<br />
Konzerten für Kinder, Schulworkshops<br />
und Lehrerfortbildung weiter präzisiert.<br />
Als Ergebnis der Studie formulierte Myers<br />
5 Prinzipien für erfolgreiche Partnerschaften<br />
zwischen Orchestern und Schulen:<br />
> Die Vermittlungsarbeit wird innerhalb<br />
des Orchesters wertgeschätzt.<br />
> Die Planung der Partnerschaften<br />
ist langfristig, anpassungsfähig und<br />
entwicklungsfähig.