LRB 1'2000 - BdP Landesverband Schleswig-Holstein / Hamburg

LRB 01/2000
Wieso-Weshalb-Warum?
Die unendliche Geschichte der PädKonz
Die Pädagogische Konzeption
des BdP war bisher in der
Bundesordnung enthalten. In
ihr wurden das Selbstverständnis
des BdP, seine pädagogischen
Ziele und die angewandten
Inhalte und Methoden festgelegt
und geregelt.
Warum wurde sie nun geändert?
Das vor allem pädagogisch
dominierte Konzept aus
den 70er Jahren erschien den
BdP-Machern nicht mehr zeitgemäß.
Vor allem stieß man
sich an den Formulierungen.
Sie sollten künftig vor allem für
die Aktiven des Bundes, für
Eltern und interessierte Außenstehende
verständlich und
umsetzbar sein, und nicht nur
für pädagogische Fachleute.
Die Pädagogische Konzeption
ist aus der Bundesordnung inzwischen
herausgelöst und
steht als eigenständiges
Werk.
Für die neue Pädagogische
Konzeption wurde die „Wir-
Form“ in der Sprache gewählt.
Dadurch soll sie wie eine Art
Kontrakt zwischen allen Beteiligten
wirken. In einer Präambel
werden die Prinzipien deutlich
gemacht, denen sich die
Arbeit im Bund verpflichtet.
Dazu gehören das Leben in
und mit der Gruppe, in der
trotzdem jeder einzelne junge
Mensch seine Persönlichkeit
herausarbeiten kann. Andere
Punkte sind die Freiwilligkeit
sowie die Wurzeln des Bundes
sowohl in der deutschen
Jugendbewegung als auch in
der Weltpfadfinderinnen- und
Pfadfinderbewegung.
Der Abschnitt über das
Selbstverständnis des BdP
zeigt den BdP nicht mehr als
„Erziehungsträger“, sondern
als ein Art Raum, in dem sich
junge Menschen erproben und
Erfahrungen sammeln können.
Zudem will der BdP durch die
verschiedenen Lebensstile,
Vorbilder und Werte seiner
Mitglieder Möglichkeiten zur
Orientierung in der heutigen
Welt bieten. Natürlich sind in
der Pädagogischen Konzeption
auch die Inhalte unserer
uns selbst gesetzten Regeln
dargestellt.
Bei den Zielen des BdP
wurde im Gegensatz zur alten
Konzeption eine neue Gliederung
gewählt. Der Bereich unterteilt
sich zum Einen nun in
die Ziele für die Gruppenarbeit
und zum Anderen in die, die
sich der Bund für jedes einzelne
Mitglied vorgenommen hat.
Wichtige Punkte für die Gruppenarbeit
sind zum Beispiel
die Förderung von Verantwortungs-Bewusstsein,
die Ermutigung
zu sozialem Engagement
und die Identifikation
mit der weltweiten Pfadfinderidee.
Für den Einzelnen sind
unter anderem der Erwerb von
sozialen Schlüsselqualifikationen
und die Auseinandersetzung
mit der eigenen Weltanschauung
die zentralen Themen.
Neu bei der Pädagogischen
Konzeption ist auch, dass die
pädagogischen Grundlagen in
einem eigenen Abschnitt dargestellt
werden. Hierbei geht
es dann um die Arbeit in getrennten
Altersstufen oder den
BdP als koedukativer Verband.
Als fachliche Grundlage wird
der erlebnispädagogische Ansatz
genannt. Hier schließt
sich das Prinzip „Learning by
doing“ an. Als weitere Grundlagen
unserer Arbeit sehen die
Autoren Tracht und Versprechen,
die demokratische Mit-
Dies &
wirkung auf allen Ebenen und
die Internationalität an. Im Abschnitt
über Inhalte und
Arbeitsformen sind nicht mehr
nur die Methoden der einzelnen
Stufen dargestellt, sondern
es finden sich auch stufenübergreifende
Themenfelder,
wie zum Beispiel musische
Aktivitäten und die Arbeit mit
neuen Medien.
Insgesamt ist die neue
Pädagogische Konzeption
dem heutigen Selbstverständnis
des BdP angepasst worden.
Man muss aber abwarten,
inwieweit die Umsetzung in der
praktischen alltäglichen Gruppenarbeit
gelingt.
Sigrid „Grisu“ Joos,
Stamm Kolibri,
Bildungsreferentin
Das
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