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LRB 1'2000 - BdP Landesverband Schleswig-Holstein / Hamburg

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<strong>LRB</strong> 01/2000<br />

Von roten Socken<br />

und grünen Kröten<br />

Nichts Neues im nördlichsten<br />

Bundesland. Gähnende Langeweile.<br />

Wenn nicht der ein<br />

oder andere Kampfhund wäre,<br />

könnte man meinen, die Politik<br />

bei uns im Land sei eingeschlafen.<br />

Mehr als vier Monate<br />

ist sie jetzt schon her, die<br />

letzte Landtagswahl. Am 27.<br />

Februar durften die <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong>er zur Urne gehen und<br />

die Zukunft des Landes mitentscheiden.<br />

Zumindest haben<br />

uns die Parteien im Wahlkampf<br />

suggeriert, dass es ihnen<br />

um die Zukunft geht: „Hier<br />

kommt die Zukunft!“ (CDU) und<br />

„Mit voller Kraft ins 21. Jahrhundert!“<br />

(SPD) waren nur zwei<br />

der zahlreichen Ankündigungen,<br />

mit denen die Heides,<br />

Volkers, Irenes und Wolfgangs<br />

auf Stimmenfang gegangen<br />

waren.<br />

Das Volk hat sich bekanntermaßen<br />

entschieden, und<br />

zwar für die Fortsetzung von<br />

rot-grün in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>.<br />

Alles beim Alten also. Naja,<br />

nicht so ganz, denn kaum war<br />

das Wahlergebnis amtlich, pur-<br />

zelten reihenweise Kündigungen<br />

auf den Schreibtisch unserer<br />

Landesmutter. Mehrere<br />

Minister hatten plötzlich keine<br />

Lust mehr, sich gegen sehr<br />

gute Bezahlung für das Land<br />

zu engagieren. Merkwürdig<br />

nur, dass sie uns das vor der<br />

Wahl nicht gesagt hatten. Frau<br />

Simonis, niemals um eine<br />

schlagfertige Reaktion verlegen,<br />

wurde dann auch bei diesem<br />

Problem ihrem Ruf gerecht,<br />

und zauberte mir nichts,<br />

dir nichts neue Köpfe aus einem<br />

ihrer zahlreichen Hüte.<br />

„Toll!“, jubelte das Volk, und<br />

„Jetzt geht’s los!“ skandierte<br />

plötzlich nicht mehr nur die Anhängerschaft<br />

von <strong>Holstein</strong> Kiel.<br />

Mit den Neuen räumen wir so<br />

richtig auf und bringen das<br />

Land ganz weit nach vorne.<br />

Vier Monate später... Dämmerschlaf<br />

in Kiel. Auch die vorzeitige<br />

Explosion des Kieler-<br />

Woche-Feuerwerks konnte keinen<br />

wecken – unsere Politprominenz<br />

gibt sich weltmännisch-<br />

und fraulich und schiebt<br />

die Probleme der letzten Le-<br />

gislaturperiode weiter vor sich<br />

her. Halt! Nicht ganz! Unser<br />

Küken Klausi ist spitze, der<br />

bringt Themen auf den Tisch,<br />

dass es nur so kracht! Motorbootrennen<br />

vor dem Falkensteiner<br />

Ufer will er verbieten,<br />

weil die Fische leiden könnten.<br />

Tolles Projekt, Herr Müller. Und<br />

was ist mit A 21 oder Atomausstieg?<br />

Wohl noch grün hinter<br />

den Ohren? Und bitte: Kann<br />

irgend jemand Klaus Müller<br />

nicht mal sagen, dass man<br />

sich heutzutage sein Brillengestell<br />

nicht mehr selbst aus<br />

Draht zurecht biegen muss, es<br />

gibt doch Fielmann.<br />

Was macht eigentlich die<br />

Opposition? Die Christdemokraten<br />

zum Beispiel? Nachdem<br />

der Machtkampf um die<br />

Spitzenämter der Partei zunächst<br />

einen spannenden<br />

Sommer versprach, sind die<br />

Damen und Herren CDUler<br />

wohl schon längst in die Ferien<br />

gedüst? Weiß eigentlich<br />

jemand, was Volker Rühe zur<br />

Zeit so macht? Ihm muss man<br />

immerhin zugute halten, dass<br />

er nach der Wahlniederlage<br />

(Nein Volker, es war nicht deine<br />

Schuld, der böse Helmut<br />

und seine Spenden, is‘ klar...)<br />

das Weite gesucht hat. Nicht<br />

auszudenken, wenn dieser<br />

spröde Sprachkünstler jetzt<br />

noch im Landtag sitzen würde.<br />

Zurück in die Bundespolitik<br />

wollte er, und die Zeit schien<br />

günstig, waren doch in Berlin<br />

bei der CDU nach 16 oder 160<br />

Jahren (ich weiß es nicht<br />

mehr) endlich auch mal wieder<br />

Stellen zu besetzen. Volker<br />

haben sie aber wohl vergessen.<br />

Schade.<br />

Die FDP hat bei der Landtagswahl<br />

ja ganz gut abgeschnitten,<br />

so dass ihre<br />

Schwerpunkt<br />

Bi uns to hus<br />

7

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