NAH DRAN 03_Master_3 - Kinderschutz eV

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12 nah dran Mit dem Umzug in seine neuen größeren Räume in der Dr.-Engert-Straße 9, Dachau konnte das Schülerzentrum am Schloßberg im Herbst 2002 einen „großen Wurf“ verwirklichen: Das neue Zuhause im Souterrain des Schulerweiterungsbaus bot nicht nur mehr Platz für die seit Oktober 1998 erfolgreich geleistete Schulsozialarbeit mit einer Hauptschulgruppe. Es ermöglichte auch die Eröffnung einer zweiten Gruppe für Grundschulkinder. Jede der beiden Gruppen verfügt seither über einen kombinierten Arbeits- und Speiseraum sowie ein Zimmer für die Freizeitgestaltung. Für Schüler/innen aller Altersstufen der Schule am Schloßberg bietet das Schülerzentrum nun Jugendsozialarbeit mit einem präventiven, niedrigschwelligen und hal- boffenen Charakter an. Finanziert wird das Projekt vom Landkreis Dachau als Träger der Schule. Bei der offiziellen Einweihungsfeier des neuen Domizils am 15. Juli 2003 erhielt das Team des Schülerzentrums viel Lob und Anerkennung für seine bisherige Arbeit. Das flexible pädagogische Angebot des Schülerzentrums ist auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler, aber auch ihrer Eltern zugeschnitten. Es antwortet auf die immer rasantere Veränderung der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen: Da ihnen in ihren Familien heute vielfach verlässliche Strukturen fehlen, ist die Schule für sie oft der einzige strukturierte Rahmen - sie ist Lebensort und Lebensmittelpunkt. Die Schulsozialarbeit Von links: Schülerinnen vom Thekenteam der Hauptschulklassen bewirten Schulleiterin Roswitha Weiß (Schule am Schloßberg, Lernförderung), Hermann Ehrlich (Schülerzentrum am Schloßberg) und Walter Wüst (Leiter des Amalie-Nacken-Heims) bei der Einweihungsfeier des Schülerzentrums (Foto: Toni Heigl) Ein Stück Zuhause an der Schule In seinen neu eingeweihten Räumen bietet das Schülerzentrum am Schloßberg Förderung und verlässliche Strukturen für Grund- und Hauptschüler/innen bietet den Kindern und Jugendlichen an der Schule einen Platz, wo sie nachmittags ein offenes Ohr finden, Kontakte knüpfen, Lernen und Freizeit selbst organisieren und gemeinsam gestalten können. Für viele ist das eine tolle (manchmal die einzige) Alternative zum Alleinsein oder „Rumhängen“. Zuhören und Lösungen erarbeiten in der Hauptschulgruppe In der Hauptschulgruppe für die Klassenstufen 5 bis 9 werden derzeit insgesamt 60 und täglich etwa 30 Jugendliche von Projektleiter Hermann Ehrlich und seinen Mitarbeiterinnen Michaela Wester-
maier und Heike Seitz betreut. Bei ihnen können die Schüler/innen erstmal „loswerden“, was sie im Schulalltag frustriert oder auch gefreut hat, vom verlorenen Lieblingskuli, über die zwei in Mathe bis zum Krach mit dem Deutschlehrer wegen vergessener Hausaufgaben. Die Mitarbeiter/innen des Schülerzentrums hören zu, versuchen zu klären und erarbeiten mit den Jugendlichen Lösungen für schwierigere Probleme, die immer auf eine konkrete praktische Unterstützung ausgerichtet sind. Dies gilt auch dann, wenn sich Eltern an das Schülerzentrum wenden, z.B. weil ein Schüler beim „Klauen“ erwischt wurde, weil es Probleme mit der Klassenlehrerin gibt o.Ä. Hier können Gesprächsangebote für Schüler/innen und Eltern sehr hilfreich sein. Alltagsstruktur mit Arbeits- und Freizeit- angeboten Das tägliche Programm der Schulsozialarbeit hilft den Jugendlichen, ihren Alltag nach dem Unterricht sinnvoll zu strukturieren. Die Hauptschüler/innen kommen zwischen 13.00 und 16.00 Uhr in ihre Gruppenräume. Hier erhalten sie um 13.00 Uhr ein Mittagessen aus der Küche des Amalie-Nacken-Heims (Kinderschutz und Mutterschutz e.V.). Daran schließt sich die Hausaufgabenbetreuung an. Im offenen Betrieb des Schülercafés können sich die Jugendlichen dann mit Billard und Fußballkicker oder am Computer entspannen und den selbstorganisierten Thekenverkauf in Anspruch nehmen. An mehreren Wochentagen finden ab 15.00 Uhr feste Arbeitsgruppen, wie Internet-Café, Multimedia-Gruppe und Thekenteam, statt. Darüber hinaus gibt es für die Schüler/innen der Hauptschulgruppe noch viele weitere Angebote zur Gestaltung ihrer Freizeit, z.B. Ausflüge, Ferienfahrten, Sportturniere, Feste, Parties usw. Grundschulgruppe mit Schlaraffenland Mit Beginn des Schuljahres 2002/2003 konnte das Schülerzentrum am Schloß- berg räumlich und personell um eine Grundschulgruppe erweitert werden. In dieser betreuen die Sozialpädagoginnen Mariana Salapija und Susanne Heppner derzeit insgesamt 24 Kinder der Klassenstufen 1 bis 4. Die Gruppe umfasst täglich höchstens 14 Grundschulkinder, die jeweils für bestimmte Wochentage fest angemeldet werden. Nach dem Unterricht erwartet sie eine freundliche Atmosphäre in gemütlich gestalteten Räumen. So können sie sich z.B. in einem großen, hellen Zimmer mit blauer Lese-Ecke und einem riesigen Berg kuscheliger Matratzen, Kissen und Polster ihr eigenes „Schlaraffenland“ einrichten. Bei früherem Unterrichtsende bleibt Zeit, sich hier beim Softballspielen oder Matratzenburgen-Bauen auszutoben und den Betreuerinnen wichtige Erlebnisse zu erzählen. Von 13.00 Uhr bis 14.00 Uhr gibt es dann ein warmes Mittagessen, das die Gruppe gemeinsam einnimmt. Die Betreuerinnen nehmen sich dafür mit den Kindern bewusst viel Zeit, weil ein gemeinsames Mahl ohne Hektik in vielen Familien nicht mehr selbstverständlich ist. Die Kinder sollen sich dabei entspannen und wohlfühlen können. Anschließend werden bis 15.00 Uhr die Hausaufgaben erledigt. Hierbei helfen die Betreuerinnen, wo es notwendig ist, motivieren die Grundschüler/innen aber vor allem zu selbständigem Arbeiten. Danach gibt es bis 16.00 Uhr je nach Wochentag unter- nah dran 13 schiedliche sozialpädagogische Freizeitangebote: Die Kinder können basteln, sich durch Traumreisen gezielt entspannen, frei spielen oder am Mädchenclub sowie an einem Trainingskurs „Fair streiten“ teilnehmen. In den Ferien bietet ihnen das Schülerzentrum an einigen Tagen besondere Aktionen, wie z.B. in diesem Herbst eine Halloween-Party, oder Ausflüge an. Ganzheitliche Förderung Durch den strukturierten Tagesablauf und die vielfältigen Interessens- und Gesprächsangebote wird in der Grundschulgruppe die ganze Persönlichkeit der Kinder gefördert und gefordert. Der einheitliche, liebevolle aber konsequente Umgang hilft den kleinen Besucherinnen und Besuchern, sich sicher, geborgen und angenommen zu fühlen. Bei der Auseinandersetzung mit den Eigenheiten der einzelnen Kinder legen die Betreuerinnen großen Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit den Lehrkräften und stehen den Eltern beratend zur Seite. Bei stärkeren Verhaltensauffälligkeiten können die Kinder je nach Bedarf auch an geeignete Einrichtungen der Jugendhilfe oder an Therapeuten weitervermittelt werden. Besonders wichtig für die gesamte Arbeit des Schülerzentrums ist seine intensive Kooperation mit dem Lehrer/innen-Kollegium. Diese reicht von informellen Kontakten über die Betreuung von Das Team der Grundschulklassen-Betreuung, Mariana Salapija und Susanne Heppner, mit Projektleiter Hermann Ehrlich (von links) ▲
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